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Saturday, February 28, 2015

BUCH 3 - Kapitel III - Christian und Anastasia Fanfiction

Kapitel III

Alles, was ich will, bist du …

Ich knalle die Tür des Spielzimmers hinter mir zu und gehe zügigen Schrittes in mein Schlafzimmer. Mrs. Jones ist in der Küche mit Kochen beschäftigt und beginnt ihren Satz, „Mr. Grey, das Abendessen wird in …“, als sie mein nacktes Auftreten bemerkt. Sie schirmt ihre Augen mit ihrer Hand ab und dreht ihren Kopf zur Seite, um ihre Fassung wiederzuerlangen, ehe sie mit höherer Stimme als normal quietscht, „Ach herrje.“ Dann sehe ich auch Taylors schockierten Gesichtsausdruck, er steht mitten im großen Raum. Er findet schnell zu seinem üblichen souveränen Verhalten zurück und sagt ziemlich energisch, „Gail!“ und nickt ihr zu, damit sie den Raum verlässt. Mit schnellen Schritten verlässt sie den Raum.
„Was!?!” Ich schäume vor Wut.
„Nichts, Sir”, sagt er und schüttelt geringfügig seinen Kopf, teils amüsiert, teils verärgert.
Immer noch wütend … überaus wütend, nein ich tobe vor Wut, betrete ich mein Schlafzimmer und gehe auf und ab. Wieder gehe ich heraus. Taylor ist überrascht mich neuerlich nackt zu sehen. Aber dieses Mal ist er nicht schockiert.
„Taylor, finden Sie Bastille! 3-stündige Trainingseinheit in meinem Fitnessraum. Er soll mich in 30 Minuten treffen”, befehle ich und kehre in mein Schlafzimmer zurück ohne seine Antwort abzuwarten.


Ich betrete die Dusche und drehe das Wasser auf Maximum. Der Strahl kaltes Wasser verleiht mir meine Sinne zurück und betäubt das Feuer in mir ein wenig. Allmählich wird das Wasser wärmer und entspannt meine nervösen Muskeln. Ich greife nach der Shampoo Flasche und beginne meine Haare ziemlich energisch zu waschen. Warum wird sie nicht gehorchen? Warum fällt es ihr so schwer zu akzeptieren, dass ich sie nur versuche zu beschützen? Ich schließe die Augen und das Wasser wäscht das Shampoo in Rinnsalen über meinen Rücken heraus. Ich spüre ihre Finger, wie sie langsam und zögerlich die Rückseite meiner Arme berühren. Ich spanne mich an.
„Christian, sei nicht sauer“, sagt sie sanft. Ich sage nichts, schließe meine Augen.
Ich strecke meinen anderen Arm aus und ergreife ihre Hand, ehe ich entschlossen sage, „Nicht“, und damit ihre Verbindung zu mir breche. Ich bin immer noch stinksauer. Scheiße! Ich weiß, dass sie ungehorsam ist … ziemlich sogar. Ich weiß, dass sie auf originelle Art erfrischend ist, aber wir reden hier von der Ehe! Sie sollte es besser wissen. Was wird sie sonst noch aus dem Gelübde streichen? Ich drehe mich um und ihr Ausdruck ist gekränkt, sie sieht verletzt aus. Scheiße! Das will ich nicht. Ich will, dass sie mich versteht.
„Christian, warum ist das so eine große Sache für dich?“ fragt sie leise.
„Willst du mich verarschen, Anastasia?“ sage ich zur ihr und bringe sie allein mit meinem brennenden Blick dazu, sich nicht zu bewegen. Wie ein rasender Bulle atme ich durch meine Nüstern.
„Hast du überhaupt eine Vorstellung, welchen Sinn und Zweck so ein Ehegelübde hat und was du mir verwehrst?“
„Was  verwehre ich dir denn?“ fragt sie, als hätte ich sie geschlagen.
„Die Gelübde sind aus dem Ehevertrag abgeleitet, was bedeutet, dass sie für die Rechte und Pflichten in einer Ehe stehen.“
„Christian, du musst aber schon zugestehen, dass die Rechte und Pflichten in einer Ehe nicht nur durch ein paar Sätze während der Ehezeremonie begrenzt sind. Ich glaube, dass Paare tausende von Rechten haben und die alle auf dem „Ehevertrag“ beruhen“, sagt sie und zeichnet in der Luft Anführungszeichen, „und es besteht gar nicht die Möglichkeit, dass man all diese während der Ehezeremonie abdecken kann. Ich schätze er ist länger als dein Sub Vertrag“, sagt sie.
Mir fällt es schwer mein Lächeln zu unterdrücken. Ich muss mich fokussieren und mich auf meine Wut konzentrieren, um ihrem Charme nicht zu unterliegen. „Ich meine, ich glaube, wir können dennoch unsere Liebe, unseren gegenseitigen Respekt für einander erklären und dass wir für einander sorgen werden, egal wie die Umstände sind. Deshalb wollte ich, dass wir unsere eigenen Gelübde schreiben. Weil wir einzigartig sind. Zu uns passt nichts ‚Vorgefertigtes‘“, sagt sie und sieht mich erwartend an. Sie versucht mich von meinem Ziel abzubringen. Darin ist sie gut. Immer wenn ich etwas sage, widerspricht sie mir und versucht einen Weg zu finden, mich davon abzulenken. Aber dieses Mal wird es nicht funktionieren.
„Dann erklär mir doch mal, Anastasia, was gedenkst du denn noch von den ‚vorgefertigten‘ Gelübden herauszulassen? Ich will es wissen …“ Ich sehe sie gelassen an, aber ich fühle mich alles andere als das.
„Was meinst du damit?“ fragt sie abwehrend.
„Die Gelübde sind doch simpel: Alles, was du sagen musst, ist, ‚
Ich, Anastasia Rose Steele, nehme den hier anwesenden, Christian Trevelyan Grey, zu meinem rechtmäßig angetrauten Ehemann. Ich nehme dich und halte dich, in Krankheit und Gesundheit, in Armut und Reichtum. Ich werde dich lieben, ehren und dir gehorchen, bis dass der Tod uns scheidet.  Vor Gottes Auge lege ich mein feierliches Gelöbnis ab. Hiermit schwöre ich dir meine Treue.‘ Ich möchte wissen, welche anderen Worte in diesem Gelöbnis dich noch überaus stören? Ist es ‚ nehme dich und halte dich ‘ oder könnte es ‚ in Armut und Reichtum‘ … oder wie ist es mit ‚in Krankheit und Gesundheit‘? Wie ist es mit ‚Liebe‘? Oder ‚ehren‘? Dann gibt es auch noch ‚bis dass der Tod und scheidet’ …”, sage ich und mein Blick verdunkelt sich. Ich schließe die Lücke zwischen uns und zwänge sie zwischen mir und der Wand ein. Meine Hände ruhen an der Wand neben ihren Schultern, ich berühre sie kaum, so nah, so heiß, so begierig und doch so fern. „Sag mir, Ana“, flüstere ich nah bei ihrem Ohr, „ … gibt es ein Ablaufdatum für deine Liebe? Sag’s mir, Anastasia, ich will es wissen!“ sage ich und versuche meinen Schmerz zu verstecken. Meine Augen sind dunkel vor Lust mit ihr in so unmittelbarer Nähe.



„Du bist ein Arsch, Christian!“ sagt sie verletzt und versucht mich mit ihren Händen, die sie fest gegen meine Brust drückt, wegzuschieben. Aber ich bewege mich keinen Zentimeter.
„Ich weiß! Ich bin noch schlimmer als das! Ich bin der abgefuckte Sohn einer Cracknutte! Wirst du es deshalb nicht sagen? Findest du, dass ich es nicht wert bin, dass du mir gehorchst? Glaub mir, Baby, ich werde dich auf jede erdenkliche Art nehmen, die du mir zugestehst, aber es quält mich in meinem Inneren! Warum Ana?“ Ich sehe sie flehend an. „Warum kannst du mich nicht so akzeptieren wie ich bin? Du willst dir nur das Beste heraussuchen!“
Sie hört auf mich wegzuschieben und die Wut und der Schmerz in ihrem Blick werden durch Besorgnis ersetzt. Sie streckt ihre Hände aus und streichelt mein Gesicht, mein verdammter Körper ist so auf ihre Berührungen abgestimmt. Ich beuge mich in ihre Liebkosung und schließe meine Augen.
„Christian, es geht nicht um dich! Es geht um mich.“ Meine Augen öffnen sich lodernd, als hätte sie mich geschlagen. Ich trete ein paar Schritte zurück, um sie ungläubig anzusehen.
„Verdammt, Ana! Wie kann es sich hierbei nicht um mich handeln? Wirst du mich nicht heiraten? Wie soll es hier um dich gehen?“
Sie tritt einen Schritt nach vorn. Ich hebe meine Hände, um sie aufzuhalten, näher zu kommen. Sie seufzt und versucht ihren Schmerz zu verbergen.
„Christian, hier geht es um mich. Darum, dass ich meine Eigenständigkeit beibehalte. Du bist … du weißt schon, eben du! Dieser Größenwahnsinnige, der immer die Leitung hat, die Kontrolle, eigensinnig ist … Und das liebe ich an dir, aber andererseits, das bin ich“, sagt sie und legt ihre Hand fest entschlossen zwischen ihre Brüste.
„Das Mädchen, in das du dich verliebt hast, hat ihre eigene Meinung. Ich will dir gefallen, aber ich will auch … ich sein!“ sagt sie leidenschaftlich. „Kannst du mich nicht so akzeptieren wie ich bin?“
Ich fahre mir mit beiden Händen durch mein nasses Haar und seufze vor kompletter Verzweiflung. Innerlich zähle ich. Zehn … neun … acht … sieben … sechs … fünf … vier … drei … zwei … eins ….
„Alles, worum ich dich bitte, ist darüber nachzudenken, Ana. Das ist alles, worum ich dich bitte“, sage ich und diese rauen Emotionen, von denen ich noch nicht einmal wusste, dass ich in der Lage bin sie zu besitzen, verbinden sich mit ihren Augen und bitten sie.
„Ich habe eine Trainingseinheit mit Claude. Du musst selber essen“, sage ich, trete aus der Dusche und nehme ein Handtuch.
„Oh!“ sagt sie. „Ich treffe mich mit deiner Mutter und deiner Schwester. Sie wollten, dass ich mir ihre Ideen ansehe“, murmelt sie.
Ich drehe mich blitzschnell zu ihr um. „Wann wolltest du mir davon erzählen?“
„Jetzt“, sagt sie langsam. „Deine Schwester hat mir eine Nachricht hinterlassen als wir … ähm im Spielzimmer waren.“ Ich lasse meinen Atem entweichen.
„Iss etwas bevor du gehst! Und du fährst nicht! Nimm Sawyer mit!” befehle ich ihr.
„Ähm … was das Abendessen betrifft …“, beginnt sie und ich weiß genau, dass sie die Mahlzeit auslassen möchte.
„Da haben wir es!“ sage ich energisch und zeige mit meinem Finger auf sie. „Davon spreche ich, Anastasia. Du hörst mir nie zu, obwohl ich nur um dein Wohlergehen besorgt bin. Du bist ja nicht selber in der Lage auf dich Acht zu geben!“
Sie seufzt aufgebracht und wird wütend.
„Sind Sie fertig, Mr. Grey“? sagt sie und stemmt ihre Hände in die Hüften. Diese heißen Hüften, ihre angehobenen Ellenbogen und diese zurückgelegten Arme, machen etwas mit ihren Brüsten und heben sie an. Die leichte Kühle im Badezimmer lässt ihre Brustwarzen hart werden. Ich schüttele meinen Kopf, damit ich mich wieder fokussieren kann. Mein verdammter Schwanz betrügt mich, indem er wie immer bereit ist zu schießen! Anastasia versucht ihr Lächeln zu verbergen und sieht stoisch zu mir. Ihre Stimme wird heiserer, aber sie versucht sich auf ihre Wut zu konzentrieren.
„Deine Mutter und deine Schwester, die daran arbeiten unsere Hochzeit zu planen“, sagt sie und betont es besonders, „haben mich gebeten vorbei zu kommen, um ein paar Probehappen zu kosten, die ein Caterer zum Haus deiner Eltern liefern wird. Wenn ich jetzt etwas esse, werde ich nicht in der Lage sein, das Essen zu genießen und kann nicht die richtige Entscheidung treffen, weil mein Magen so voll ist, Christian. Es geht nicht darum, dass ich mich dir widersetzen will. Das will ich dir die ganze Zeit verständlich machen. Wenn ich dir 100%-ig gehorche, rund um die Uhr, wie jetzt z.B. erst zu essen, bevor ich gehe. So kann ich niemals die richtige Entscheidung bezüglich des Essens später treffen. Du musst meinem Urteil vertrauen. Sind wir uns wenigstens in diesem Punkt einig?“ fragt sie.
Ich atme aufgebracht aus.
„Nimm Sawyer mit … Ich werde jetzt trainieren und später muss ich noch einiges an Arbeit aufholen. Ruf mich an, wenn du zurückkommst“, sage ich und gehe in meinen begehbaren Kleiderschrank, um mir meine Trainingssachen anzuziehen. Ich bin zu aufgeregt und zu gestresst. Verdammt! Sie wird nicht gehorchen! Niemals oder wenigstens manchmal? Wie kann ich sie umstimmen?
Gehört sie wirklich mir, wenn sie mir nicht gehorcht? Ich möchte sie auf jede erdenkliche Art und Weise! Verdammt! Ich sehne mich danach, dass sie mir gehört. Wenn sie nicht alle Worte des Ehegelübdes widergibt, gilt es dann überhaupt? Scheiße! Ich verliere den Verstand! Teils angezogen erscheint sie in der Tür zu meinem begehbaren Kleiderschrank. Sie trägt diese schwarzen Panties und einen Spitzen BH. Scheiße! Wie gern ich sie haben will und ihr eine Lektion in Sachen Gehorsam erteilen würde! Ich würde zu weit gehen … Ich will ihr nah sein, aber ich kann nicht. Ich muss gehen! Sie beäugt jede meiner Bewegungen. Sie will etwas sagen … zögert aber.
„Christian?“
„Was?“ fahre ich sie an und bereue es augenblicklich. Ich bin einfach zu nervös. Sie bringt mich mit einem Wort oder einem Blick um den Verstand. Mein Blick wird sanfter. „Was ist, Ana?“
„Willst du das Essen, was an unserer Hochzeit serviert wird, nicht auch probieren?“
„Ich habe heute Abend noch dringende Geschäfte. Ich bin mir sicher, dass du, meine Mutter und meine Schwester eine großartige Wahl treffen werdet. Ich vertraue deinem Urteil. Dieses Detail werde ich euch überlassen“, antworte ich.
„Aber?“
„Ana, ich will nur dich! Es wäre mir egal, wenn du dich dazu entschließt, Käse und Cracker mit Tee zu servieren! Naja, ich würde Wein bestellen, aber heute Abend ist nicht der richtige Zeitpunkt für mich. Es war einfach ein stressiger Tag. Geh nur und amüsiere dich. Aber denke daran mich anzurufen, bevor du aufbrichst. Und bleibt nicht so lange.”
„Bitte sei nicht wütend auf mich …“, sagt sie mit sanfter Stimme.
„Anastasia, ich bin nicht wütend. Ich bin zornig. Alles, worum ich dich bitte ist ein verdammtes Wort zu sagen und du wirst es nicht tun!”
„Es ist ein großes Wort, Christian. Ich werde es nicht sagen!“
„Den Teufel wirst du!“
„Wenn das so ist, Christian. Wir sehen uns nachdem du Claude Bastille die Seele aus dem Leib geprügelt hast. Ich möchte nicht der Empfänger für diese Wut sein. Ich muss los!“ sagt sie und wendet sich wütend ab.
„Warum wendest du mir den Rücken zu?“
„Wirklich, Sherlock! Das konntest du nicht herausfinden? Falls du es nicht bemerkt hast, ich bin nicht deine Sub, ich werde auch nichts dergleichen unterschreiben. Wenn ich dieses Wort sagen werde, wird es immer solchen Gedanken hervorrufen. Ich will deine Frau sein, nicht deine Sub!“
„Scheiß drauf, Anastasia! Du warst nie meine Sub! Du wirst auch nicht meine Sub sein. Wie soll ich es dir erklären? Ich muss die Kontrolle haben. Ich muss wissen, dass du in Sicherheit bist! Ich muss wissen, dass du genügend Vorsichtsmaßnahmen ergreifst, um meine Besorgnis um dein Wohlergehen zu zerstäuben. Wie willst du das schaffen, wenn du mir nicht zuhörst und mir nicht gehorchst? Und das.tust.du.nie! Ich fühle mich so hilflos!“ äußere ich mich aufgebracht.
„Wir sprechen noch einmal darüber, wenn du wieder bei Vernunft bist, Christian …“
„Anastasia …“, sage ich mit sanfter Stimme … zu sanft, um als etwas anderes als Wut verstanden zu werden.
„Ich würde dich wirklich, wirklich gern über mein Knie legen und dich bestrafen …“, sage ich.
Sie sieht mich mit einer Mischung aus Angst und Erwartung an. Aber sie schüttelt den Kopf und entscheidet sich gegen das, woran sie auch immer gedacht haben mag.
„Also, Mr. Grey, ich würde uns ja beide gern verwöhnen … wenn Sie sich beruhigt haben, können wir ja darauf zurückkommen“, sagt sie und geht davon.
Was zur Hölle ist gerade passiert? Diese Frau, meine Frau, die Besitzerin meines Herzens und meiner Seele sagt weniger als zwei Sätze und meine verdammte Welt steht auf Kopf. Ich weiß nicht mehr wie rum sie läuft! Verdammt! Ich verliere die Kontrolle und wir sind noch nicht einmal verheiratet! Scheiße! Wo zum Teufel ist Bastille?
Ich gehe ins Wohnzimmer, wo Taylor wartet und er sieht aus, als hätte er eine schlechte Nachricht für mich. Ich glaube, ich habe meine Grenze heute bereits erreicht.
„Mr. Grey, Bastille ist nicht in der Stadt …”, beginnt er.
„Was?“ herrsche ich ihn an und trete etwa bis auf einen Meter an Taylor heran. Taylor scheint sich nicht wohl zu fühlen und ich halte genau vor ihm an.
„Wo zum Teufel ist er?“
„Er hat seine Schwester besucht. Heute ist nicht der übliche Tag für sein Workout mit Ihnen. Er ist auf dem Weg zurück, aber er wird noch etwa drei Stunden brauchen bis er wieder da ist. Je nachdem, wann er aufbricht … Wenn Sie möchten, hätte er in drei Stunden Zeit für sie.“
„Drei Stunden … drei Stunden … drei verdammte Stunden!“ Entweder werde ich einen Herzinfarkt oder eine Panikattacke bekommen. Mein Herz schlägt, mein Brustkorb schmerzt und es fällt mir immer schwerer zu atmen. In meinem Bauch klafft ein schreckliches Loch.
Anastasia kommt in ihrem pflaumenblauen Kleid, das ich so an ihr mag und das ihre Kurven perfekt betont, zurück.
„Sawyer!“ rufe ich und er betritt das Wohnzimmer.
„Bringen Sie Miss Steele zum Haus meiner Eltern. Rufen Sie mich an, wenn Sie dort sind und schreiben Sie mir, wenn Sie fahren.“
„Ja, Sir“, antwortet er.
„Tschüss, Christian. Wir sehen uns nachher“, sagt sie und platziert einen züchtigen Kuss auf meinem Mundwinkel. Als sie einen Schritt zurücktritt, um sich auf den Weg zu machen, kann ich die Distanz zwischen uns nicht länger ertragen. Ich hasse sie. Ich packe sie am Handgelenk und ziehe sie kraftvoll an meinen Körper. Ich nehme ihren Kopf zwischen meine Hände und küsse sie leidenschaftlich. Ich bin nicht für öffentliche Zuneigungsbekundungen, aber ich muss ihr verzweifelt klar machen, dass sie mir gehört, dass ich sie auf jede erdenkliche Weise als mein begehre! Als ich unseren Kuss beende, sind wir beide atemlos.
„Ähm …“, sagt sie und schluckt. Sie ist knallrot, „Bis später.“
„Jaa, ich muss lange arbeiten.“

I love you and I hate you – Pride and Prejudice

Sawyer und sie verschwinden im Aufzug und die Türen schließen sich hinter ihnen.
„Ich muss zu Flynn“, sage ich ohne ein Vorwort zu Taylor.
„Wenn Sie mir zwei Minuten geben, werde ich Sie begleiten. Aber ich muss darauf bestehen, dass Sie mich fahren lassen, Sir.“
„Taylor, ich muss in Bewegung sein. Ich will laufen.“
„Ich werde mit Ihnen laufen, Sir.“
„Ich wäre lieber allein, Taylor!“
„Mr. Grey, die Paparazzi campen im Radius von fünfzehn Kilometern um das Escala herum, Sir. Und sie haben sich auch überall auf unserer normalen Strecke aufgestellt, um einen Blick auf Sie oder Miss Steele erhaschen zu können. Da wir heute schon zwei Begegnungen hatten, würde ich Ihnen mehr als empfehlen, sich von mir fahren zu lassen, Sir. Oder lassen Sie mich wenigstens mit Ihnen rennen.“
„Gut. Ziehen Sie sich an!“ sage ich wie ein nörgelndes Kind.
Wenn man Taylor nicht als effizient bezeichnet, dann trifft auch keine andere Beschreibung auf ihn zu. Ohne ein weiteres Wort in unserer Diskussion zu verschwenden, dreht er sich um und macht sich auf den Weg in seinen Teil des Apartments, um sich umzuziehen. Ich nehme meinen Blackberry heraus und rufe Flynn an.
„Guten Abend, Christian“, meldet er sich nach dem zweiten Klingeln.
„Flynn, ich muss Sie in Ihrem Büro treffen. Ich bin in zwanzig Minuten da.“
„Tja, Christian, das trifft sich gut, da ich mein Büro noch gar nicht verlassen habe. Aber lassen Sie mich noch meine Frau anrufen, damit ich ihr Bescheid sagen kann, dass ich später komme. Schließlich haben wir ja keinen Termin heute.“
„In Ordnung“, sage ich und lege auf.
Als ich mich auf den Weg ins Foyer mache, kommt Taylor auf mich zu.
„Mr. Grey, lassen Sie uns eine andere Strecke zur Praxis von Dr. Flynn nehmen. Sawyer musste einigen Paparazzi entgehen, als er …“, sagt er und ich unterbreche ihn.
„Geht es ihnen gut? Ist mit Miss Steele alles in Ordnung?“
„Ja, Sir. Nichts, womit er nicht hätte umgehen können. Ich würde sagen, wir nehmen den Hinterausgang”, sagt er und wartet auf mich, damit ich ihm den Weg vorgebe. „Es war nichts im Vergleich zu dem Vorfall von heute Morgen oder Ihrem Gespräch mit der Pressemeute heute Nachmittag. Das sind wahrscheinlich die Nachzügler.“

*****      *****

Wir nehmen den Hinterausgang des Escala und laufen zu Flynns Praxis. Ich bin so verdammt aufgeregt. Ich ertappe mich dabei, so schnell zu rennen wie Taylor. Vielleicht bin ich sogar noch schneller als er und er ist eigentlich schneller als ein Windhund. In Gedanken spiele ich hundert verschiedene Szenarios durch, wie ich Anastasia zur Vernunft bringen kann. Bestrafung ist verdammt nochmal keine Möglichkeit! Ich will nicht, dass sie mich verlässt und ich fühle mich wie Scheiße, wenn ich sie verletze. Verdammt! Sie ist starrköpfiger als ein Missouri Maultier! Sie ist mir ebenbürtig! Gedanklich tritt sie mir in den Arsch … jedes verdammte Mal! Ich halte an und Taylor, der gerade noch beschleunigt hat, läuft zehn Schritte weiter, ehe er anhält und zu mir zurückjoggt.
„Alles in Ordnung, Sir?“
„Ja“, antworte ich abwesend.
Ich habe noch nicht alles probiert. Sie kann mir nicht widerstehen. Zwar kann ich ihr auch nicht widerstehen, aber ich habe meine Gelüste besser unter Kontrolle. Wie kann ich sie im Bett bestrafen? Orgasmusverweigerung?  Das ist ein Standardmittel. Überstimulierung? Sie begehrt mich so sehr wie ich sie. Soll ich ihr zur Bestrafung den Sex verwehren? Sie verführt mich so oft wie ich sie. In dieser Sache haben wir keinerlei Probleme. Es wäre wohl Eiszeit in der Hölle, wenn mir jemand ihren Körper vorenthalten würde. Außerdem wäre es die reinste Qual für mich, ihr den Sex zu verweigern. Ich würde mir meine eigene verdammte Haut abziehen! Was soll ich machen? Was soll ich machen? Vielleicht hat Flynn ja ein paar Antworten parat. Oder nicht …
Als wir Flynns Praxis erreichen, öffnet Taylor die Tür zu seinen luxuriösen Räumlichkeiten. Seine Sekretärin ist bereits nach Hause gegangen. In legeren Klamotten kommt Flynn auf uns zu.
„Hallo, Christian“, sagt er.
„John“, antworte ich.
„Taylor“, er nickt ihm zur Begrüßung zu und schenkt ihm ein warmes Lächeln.
„N’abend, Dr. Flynn“, erwidert Taylor mit gelassener Miene.
„Also, sollen wir, Christian?“ sagt er und deutet mit ausgestreckter Hand auf sein Büro.
„Was bringt Sie heute Abend hier her, Christian?“ fragt er, sobald wir den Raum betreten haben und schließt die Tür hinter uns.
„John, ich gehe hier noch drauf!“ beginne ich.
„Verstehe … Lampenfieber vor der Hochzeit? Neue Meinung? Probleme zu Hause? Ich brauche ein wenig Einblick.”
Ich gehe in seinem Büro auf und ab und John beobachtet geduldig jede meiner Bewegungen. Ich atme schwer. Schließlich gehe ich zu seinem Schreibtisch und lege beide Handflächen auf seinen Tisch. Flynn bemerkt es und notiert sich etwas in seinem in Leder gebundene Tablet.
Ich atme tief ein, als würde nicht genügend Luft in meine Lungen gelangen.
„Anastasia, wird mir nicht gehorchen!“ Er sieht geduldig zu mir auf.
„Sprechen Sie weiter …“, sagt er schlichtweg, als hätte er mich gerade kennengelernt.
„Die verdammten Ehegelübde! Sie möchte nicht die traditionellen Ehegelübde verwenden! Sie möchte ihr eigenes Gelübde schreiben!“
„Warum sehen Sie dies als schlecht an?“
„Wollen Sie mich verarschen!“
„Ich scherze nicht, wenn ich mich in diesem Raum befinde, Christian. Das wissen Sie“, sagt er und ignoriert mich.
„Kontrolle ist sehr wichtig für mich. Ich brauche sie und Gott weiß, dass sie sie auch braucht! Sie hat keinerlei Selbsterhaltungstrieb, wenn es um ihr Wohlergehen geht. Das macht mir Angst! Ich habe Panikattacken! Ich dachte es war ein Schlaganfall oder ein Herzinfarkt oder dergleichen! Durch sie fühle ich mich so hilflos. Ich fühle mich wie ein gefangenes Wildtier“, erkläre ich.
„Haben Sie das Gefühl, dass sie Sie einengt?“ fragt er und ich pruste. Ich wäge die Feinheiten der Welt in meinem Kopf ab.
„Ich habe dieses enorme Verlangen sie zu beschützen in mir. Wenn ich mich in ihrer Nähe befinde oder sie in meiner, weiß ich nicht mehr wo oben und unten ist.“
„Wenn sie zustimmt zu gehorchen, was glauben Sie würde das in Ihrer Ehe mit Anastasia ändern?“ fragt er.
„Verarschen Sie mich? Ich kann sie besser beschützen! Ich weiß, dass sie in Sicherheit ist, weil ich stets weiß, was zu tun ist …“
„Also glauben Sie, dass sie nicht in der Lage ist, sich selbst zu beschützen?“ fragt er.
„Ja!“
„Verstehe. War sie jemals in einen Unfall verwickelt? Hat sie sich in Gefahren begeben, die ihrem Wohlergehen geschadet haben?”
„Ich glaube nicht, dass sie jemals einen Unfall hatte“, antworte ich und denke über seine Frage nach. „Einmal hat sie sich exzessiv betrunken und …“ Ich halte inne, da ich ihm nicht mehr darüber sagen möchte. „Aber es gibt noch andere Dinge. Heute Morgen habe ich sie auf Arbeit abgesetzt und ihr ausdrücklich gesagt, dass sie das SIP Gebäude nicht verlassen soll. Und das erste, was sie tut, ist das Gebäude zu verlassen. Zusammen mit Sawyer ist sie zu einem Deli in der Nähe gegangen und wurde dort von Paparazzi auf der Toilette überfallen! Wenn sie einfach auf mich gehört hätte, wäre es nicht dazu gekommen. Sie war verzweifelt, genau wie ich!“
„Ja, aber sie hat ja nichts Ungewöhnliches getan; einen Deli aufzusuchen, um etwas zu essen zu holen, ist sicherlich nichts Unnormales. Menschen machen das jeden Tag. Warum ist ihre Sicherheit ein so großes Anliegen für Sie, Christian?“
„Ist die Sicherheit Ihrer Frau denn kein großes Anliegen für Sie?“ Ich geben ihm seine Frage zurück.
„Die Sicherheit der eigenen Familie ist immer ein großes Anliegen, Christian. Aber meine Ehefrau ist erwachsen. Sie weiß, was zu tun ist. Ich muss ihr so viel Vertrauen entgegenbringen. Mitunter sind Frauen stärker als wir ihnen zugestehen.“
„Sie verstehen es nicht …”, sage ich und sinke in einen Ledersessel zurück. Ich beuge mich vor, meine Ellenbogen ruhen auf meinen Knien und umfassen mein Gesicht. Die Last meiner Gedanken liegt schwer auf mir und beschert mir Kopfschmerzen.
„Ich liebe sie über alle Maßen! Mehr als mein eigenes Leben. Ich kann die Vorstellung nicht ertragen, in einer Welt ohne sie zu leben, weil ich nicht in der Lage war sie ordentlich zu beschützen. Mein Leben ist kompliziert, John. Komplizierter als Ihres oder das vieler anderer Leute. Ihr Leben war schlicht und unkompliziert bevor sie mich getroffen hat. Und ich bringe eine riesengroße Wagenladung Abgefucktheit mit und damit muss sie auch noch umgehen! Meine Vergangenheit könnte sie verletzen. Es ist schon einmal passiert. Als Leila fast …“ Ich halte inne, da ich nicht in der Lage bin, den Satz zu beenden. „Sicherlich wissen Sie es besser. Sie haben sie schließlich behandelt.“
Zum ersten Mal nickt er zustimmend, wenn auch unmerklich.
„Christian, Sie haben sich so lange von der Welt um Sie herum isoliert. Sie habe eine Mauer nach der anderen um sich errichtet, um diese Distanz aufrechtzuerhalten. Sie wollen Anastasia in diese Blase mitaufnehmen und sie beschützen“, fasst er zusammen.
„Ja!“ seufze ich.
„Allerdings …“, fügt er hinzu, „wollen Sie sie von der Welt, dessen Teil sie vorher war, ausschließen.“
„Ich möchte ihre Welt sein!“ rufe ich aus.
„Der goldene Käfig. Glauben Sie wirklich, dass sie das will?”
Meine Augen weiten sich vor ungehaltener Angst. Ich blinzele, um diese Gedanken abzuschütteln.
„Sie hat gesagt, dass sie mich will“, wiederhole ich mit leiser Stimme.
„Sie will Christian, den Mann. Wahrscheinlich nicht, Christian, den Käfig. Was wäre denn ein glücklicher Mittelweg für euch beide?“
„Es gibt keinen Mittelweg! Wenn ich sie beschützen und für sie sorgen soll, muss es auf meine Art sein.“
„Da Sie hergekommen sind, nehme ich an, dass sie Ihren Bedingungen nicht zugestimmt hat, Christian. Deshalb ist ein glücklicher Mittelweg ein Muss. Also sagen Sie mir, welchen Kompromiss können Sie eingehen?“
„Ich glaube nicht, dass ich … Nicht wenn es um sie geht. Ich kann sie nicht verlieren.“
„Christian“, sagt er mit sanfter, aber fast schon tadelnder Stimme. „Sie können die Welt, in der sie leben, nicht kontrollieren. Obwohl Sie so viele Mauern errichtet haben, müssen Sie feststellen, dass Dinge außerhalb Ihrer Kontrolle geschehen. Es gibt eine vernünftige Grenze für die, die wir lieben. Wenn Sie sie zu sehr drängen, wird es erdrückend für sie werden und sie wird unter Ihnen leiden. Ich glaube, dass das Ihrer Absicht widerspricht, sie glücklich zu machen und ein Teil ihres Lebens zu sein.“
Ich weiß, dass er Recht hat. Alles, was sie von mir wegstoßen oder sie abweisend gegenüber mir machen würde, wäre mein Tod! Pein ergreift mein Inneres und drückt mein Gedärme zusammen. Ich schließe meine Augen, damit der Schmerz aufhört und verschränke meine Hände fest auf meinem Schoß.
„Ich würde mich hassen, wenn ich sie von mir wegtreibe. Was soll ich tun, John? Wie kann ich sie beschützen?“
„Wir werden zusammen Antworten finden. Aber lassen Sie mich zunächst eine Frage stellen. Was genau stört Sie daran. Dass sie ihr eigenes Gelübde geschrieben hat? Wissen Sie, was sie geschrieben hat? Sind Sie nicht zufrieden damit?”
„Ich habe es nicht gesehen … Zumindest noch nicht. Ich weiß nicht, ob sie es schon fertig geschrieben hat oder noch daran arbeitet. Sie hat mich heute damit überfallen.“
„Christian, lassen Sie uns über ein anderes drängendes Thema sprechen, eines, welches heute noch keiner von uns erwähnt hat. Neben Ihrer großen Sorge um ihre Sicherheit, die mir ziemlich gewaltig scheint, gibt es sicherlich noch andere unbewusste Gründe. Solche, an die Sie noch keinen Gedanken verschwendet haben.“
Ich blicke ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Er weiß, dass ich ihn verstanden habe.
„Möchten Sie Anastasia als Ihre Sub?“
„Nein, will ich nicht …“ Ich zermartere mir mein Hirn, um ihm eine ehrliche Antwort zu geben. „Nicht mehr. Ich weiß, dass sie das nicht will und alles, was sie nicht möchte, erscheint mir wie die Beulenpest. Ich würde alles tun, um es zu vermeiden. Aber wenn sie es gewollt hätte, dann würde ich alles tun, um sie glücklich zu machen, ihre Begehren zu erfüllen. Ich habe Dinge mit ihr erlebt, die ohne sie – in der Vergangenheit- nicht möglich gewesen wären. Sie wissen schon, dass Liebe und Sex zusammen gehören und ihre Berührung. Ich sehne mich nach diesen Empfindungen, wie ein Mann in einem All-you-can-eat-Restaurant! Durch sie habe ich Gefühle erlebt, Begierden gespürt und Leidenschaft entdeckt, von deren Existenz ich vorher nicht einmal wusste. Durch sie war plötzlich alles möglich. Ich habe das verdammte Nirwana gefühlt! Und sie ist mehr als gewillt, mir entgegenzukommen und sie liebt meine perversen Nummern …”, sage ich und kann ein Lächeln nicht länger unterdrücken.
„So …“, sagt er und hält inne. „Glauben Sie, dass eine Ihrer Subs dies innerhalb der Grenzen des Sub-Vertrages erreicht hätte?“
„Niemals!“ antworte ich und füge hinzu, „Aber das bringt zugleich meine andere Angst ans Tageslicht: Sie ist einmalig. Sie ist unvergleichbar. Niemand kann ihr das Wasser reichen. Wenn ich sie verliere, verliere ich mich selbst”, sage ich leidenschaftlich. „Jeder würde doch etwas so Unvergleichliches beschützen, oder?“ frage ich ohne zu blinzeln.
„Ja, aber Sie müssen bedenken, dass es bei Menschen auch immer Grenzen gibt. Sie sind keine Artefakte. Man muss mit ihren Charakterzügen arbeiten. Anastasia ist eine temperamentvolle Frau. Willensstark, wie Sie. Und Ihrer eigenen Einschätzung nach zu urteilen, liebt sie Sie bedingungslos. Es gibt eine Liste von Charakterzügen, die Anastasia ausmachen. Meine Frage, auf die all das herausläuft, lautet also: Alles, was sie Ihnen in ihrer bevorstehenden Ehe anbietet … ihre Liebe, ihren Körper, ihre Art, ihren ganz eigenen Charakter …“ Er hält inne und lässt mich über seine Worte nachdenken. „Sind diese Dinge nicht genug für Sie, um damit zu leben? Würden Sie sie weniger lieben, wenn sie ungehorsam ist? Würden Sie sie nicht wollen, wenn sie sagt, dass sie Ihnen nicht gehorchen wird?“
Mein Herz setzt für wenige Sekunden aus, als ich die Bedeutung seiner Worte verstehe.
„Ich möchte sie auf jede erdenkliche Art und Weise! Aber ich werde diese Angst in mir einfach nicht los. Sie nagt an mir, ich habe ein klaffendes Loch in meinem Bauch und ich ertappe mich immer mehr dabei, wie ich ruhelos an sie denke. Ich werde noch verrückt! Es soll aufhören! Ich muss die Kontrolle haben! Aber ich ertrage nicht einmal im hypothetischen Sinne die Vorstellung ohne sie zu leben.“ Erneut lasse ich mich im Sessel zurücksinken.
„Christian, all die Jahre haben Sie, mehr widerwillig, von Elena gelernt, dass man seine Umgebung kontrollieren muss, wenn man die Kontrolle über sein Leben haben will. In Ihrem Unternehmen trifft das vielleicht zu. Aber wenn man in Beziehungen die erlaubte Grenze überschreitet, dann trifft man auf seine Hard Limits“, sagt er. Jetzt spricht er so, dass ich ihn verstehe.
„Können Sie Gehorsam vielleicht als eines ihrer Hard Limits ansehen?“ sagt er und ich blinzele.
„John, ich würde es lieber als Soft Limit bezeichnen und sehen, wie man damit arbeiten kann. Im Schlafzimmer gehorcht sie, genau genommen, genießt sie es sogar sehr. Ich möchte es einfach auf andere Aspekte unserer Beziehung ausweiten“, sage ich gereizt.
„Dann übertreiben Sie es aber nicht. Aber schließlich bin ich nicht Ihr Partner. Das ist immer noch Anastasia. Sie ist am besten dafür geeignet, Ihnen Feedback zu geben. Aber jetzt haben Sie einen brauchbaren Ausgangspunkt. Das ist die erste richtige Beziehung, die Sie haben, Christian. Sie wird sich nicht so verhalten, wie Ihre Subs es getan haben“, sagt er und ich pruste.
„Aber die Freude in solch einer Beziehung ist die, dass alles, was sie Ihnen gibt, freiwillig geschieht. Sie haben Ihr nicht befohlen, es Ihnen zu geben. Sie wollte, dass Sie es haben“, erklärt er.
„John, wenn es auch nur irgendwie möglich wäre, würde ich jederzeit mit ihr verbunden sein. Nicht nur Sex, Ficken, Liebemachen. Ich muss im ständigen Kontakt mit ihr sein! Sie halten, sie berühren, sie küssen, sie in meine Arme nehmen“, sage ich leidenschaftlich, „Auch wenn Ficken allein schon Grund genug ist. Ihre Worte sind in der Lage meine Seele zu streicheln, als hätte sie ihre Hände in mein Herz gesteckt. Und zur gleichen Zeit sind sie in der Lage, mich zu verletzen, mich zu brandmarken, mich von innen nach außen zu versengen! Sie müssen wissen, dass wir auf körperlicher Ebene noch nie Probleme miteinander hatten. Nur Gott weiß das. Das ist ein Bereich, in dem wir völlig befriedigt sind. Aber ich habe immer diesen stechenden Schmerz in mir und bin ängstlich bis ich weiß, dass sie vollkommen in Sicherheit ist. Das ist ein Gefühl, von dem ich nicht loskomme.“
„Sprechen Sie mit ihr und machen Sie Kompromisse“, sagt er. Ich mag den Klang dieses Wortes nicht.
Ich stehe auf und stoße lautstark die Luft aus. „Das kann ich noch nicht, John. Ich bin noch nicht bereit dazu“, sage ich. Als ich zur Tür gehe, drehe ich mich noch einmal um und frage, „Wie verläuft Leilas Therapie?“
„Sie macht sich sehr gut. Sie folgt den Anweisungen, nimmt ihre Medikamente und zeigt Interesse am Kunstunterricht.“
„Gut“, sage ich abwesend. „Halten Sie mich auf dem Laufenden.“
„Oh, sie möchte mit Ihnen sprechen. Ich habe ihr gesagt, dass sie damit mehrere Schritte zurück machen würde. Aber da Sie mich gebeten haben, alle Informationen, die sie betreffen, weiterzugeben, teile ich Ihnen ihre Frage mit.“
„Warum zur Hölle sollte sie mich sehen wollen?“
„Das hat sie nicht gesagt.“
„Ich möchte sie nicht sehen! Ich habe ihr auch nicht vergeben, dass sie eine Waffe auf Anastasia gerichtet hat! Sie sollte in einer psychiatrischen Einrichtung bleiben, bis es ihr gut genug geht, dass sie zur ihren Verwandten nach Connecticut fahren kann. Ich möchte sie nicht an der Westküste haben, nicht in der Nähe von Anastasia. Jetzt nicht, niemals! Übermitteln Sie das. Wenn es ihr gut genug geht, um zu reisen, werde ich dafür aufkommen, sowie für ihre medizinische und schulische Betreuung. Aber meine Bedingung ist, dass sie sich Anastasia niemals nähert. Nie!“
„Möchte Sie mit ihr sprechen oder sie sehen? Sie fragt jedes Mal, wenn ich sie sehe nach Ihnen.“
„Was verdammt, John? Es ist mir scheißegal, ob sie mich sehen will oder nicht. Ich habe Anastasia an meiner Seite. Ich werde meine Beziehung zu Ana nicht aufs Spiel setzen, nur weil Leila zu abgefuckt ist und mich sehen will. Ich werde das tun, was ich ihr schuldig bin und im Gegenzug soll sie  einfach weitermachen.“
„In Ordnung, ich werde Ihre Bedingungen weitergeben, Christian. Und sprechen Sie mit Ana.“
„Ich werde sehen, was ich tun kann, John“, sage ich seufzend und verlasse sein Büro. Flynn folgt mir, um mich heraus zu begleiten. Taylor wartet. Seine Miene ist gelassen.
„Bastille wird innerhalb der nächsten halben Stunde im Fitnessraum eintreffen, Sir. Möchten Sie dorthin?“
„Ja“, sage ich einsilbig und wir rennen.

*****      *****

„Verdammt, Grey! Sie sind ein Kämpfer höchster Klasse, aber heute stimmt irgendetwas mit Ihnen nicht. Sie sind aggressiv, aber Sie sind mit Ihren Gedanken nicht hundertprozentig hier. Ich brauche ihren Verstand hier und jetzt! Sie sollten Ihr Penthouse niemals ohne Ihr Gehirn in ihrem Kopf verlassen! Kommen Sie, Mann! Innerhalb der letzten sechsundzwanzig Minuten habe ich Ihren Arsch sieben Mal auf die Matte gebracht. Und wenn ich es mir recht überlege, hätte das auch ein Zehnjähriger geschafft! Reißen Sie sich zusammen!“ tadelt Bastille.
  

Claude Bastille

„Leck mich am Arsch, Bastille!“ gebe ich zurück.
„Das würde ich zu gern, Grey, aber so bin ich nicht“, sagt er und versucht die Stimmung zu lockern. „Folgende Übungen werden wir nun machen, Mann! Wir werden mit einigen Konditionseinheiten beginnen, weil all die Prellungen, die ich Ihnen zufügen würde, nicht bis zu den Flitterwochen abgeheilt wären. Ich will nicht, dass Ihre Verlobte mich hasst, nur weil ich Ihre mädchenhafte Figur beschädigt habe. Lassen Sie uns mit hoher Belastung und wenigen Wiederholungen beginnen. Wir fangen mit beschwerten Klimmzügen an, machen mit plyometrischen Übungen, wie Medizinballwerfen weiter und schließen daran belastete Plunges. Das klingt doch gut, oder? Wir werden mit 10, 10, 10 beginnen. Wenn nötig improvisieren wir.” Als ich zur Klimmzugstange gehe, sagt er, „Nein, ich habe ein anderes Aufwärmprogram im Kopf, etwas auf dem Laufband. Stellen Sie das Laufband auf die höchste Geschwindigkeit und die höchste Neigung, mit der Sie umgehen können. Ich will es genau so, dass Sie Ihr Tempo keine 30 Sekunden aufrechterhalten können.“
„Ich bin dabei“, sage ich entschieden.
„Springen Sie drauf und sprinten Sie für 20 Sekunden! Los! Los! Los! Los! Los!” Ich gebe alles, was ich habe.
„Springen Sie mit beiden Füßen herunter und ruhen Sie sich für zehn Sekunden aus, dann wieder drauf für zwanzig Sekunden, dann Pause für zehn, und wieder drauf für zwanzig. Am Ende werden Sie auf 10 kurze Sprints kommen!“
„Tabata Intervalle?“
„Ganz genau! Los!“ Ich springe darauf und sprinte für zwanzig Sekunden auf dem Laufband. Dann ruhe ich mich für zehn Sekunden daneben aus, ehe ich wieder für zwanzig Sekunden darauf springe, um für weitere zehn Sekunden zu pausieren. Nachdem ich das Tabata Intervalltraining absolviert habe, gönnt er mir keine Pause, sondern hat bereits die Gewichte für das Belastungstraining hervorgeholt. Er befestigt eine etwa 22 kg schwere Kette um mich herum und hilft mir an die Stange, damit ich meine Klimmzüge machen kann.
„Stellen Sie sich auf zehn ein, Grey!“ befiehlt er und ich ziehe mich hoch.
„Ziehen Sie sich bis ganz nach oben, Grey! Ich möchte Ihre Schultern über der Stange sehen! Knie gebeugt! Heben Sie die Beine hoch! Und für zwanzig Sekunden halten! Vier … Fünf … Sechs … Sieben … Acht … Neun …. Zehn! Runter! Gewichte ab!”
Ich nehme die Kette mit den Gewichten von meinem Oberkörper.
„Und nun der Medizinball! Zehn Schläge, Grey!“ befiehlt er, während ich mich zügig auf den Weg zu den Medizinbällen mache, „Ich werde hier nicht jünger! Ball über den Kopf! Hochheben! Gut … Achten Sie darauf, dass Sie auf den Zehenspitzen stehen wie Kobe Bryant, wenn er seinen 3-Punkte-Wurf macht. Abgesehen davon, dass Sie den Ball natürlich mit all Ihrer Kraft werfen!“ Innerliche zähle ich mit.
„Tempo, Grey, Tempo! Genau so. Sieben … Acht! Neun! Und zehn!”
„Und nun sind die Oberarme dran, Grey! Los! Los! Los! Genau! Soweit Sie können! Wir werden zwei Sätze mit jeweils zehn Wiederholungen machen! Hoch, runter! Hoch, runter! Hoch, runter!“ Er treibt mich heftig an.
„Immer weiter, Grey, wenn Sie noch nicht keuchen und Ihre Beine nicht zittern, machen Sie es nicht richtig! Kommen Sie schon, Mann!“ drängt er mich und das ist gut, weil es mich dazu bringt, mich auf meine Aufgabe zu fokussieren. Weil die Übungen so kurz sind, habe ich keine Zeit mich mit etwas oder jemand anderem zu beschäftigen. Nur die Übungen.
„Fünf Sekunden halten, zehn Mal, Grey! Beine seitlich auf die Bank, Ellenbogen und Unterarme auf die Matte! Die Taille darf den Boden nicht berühren! Linken Arm auf die Taille! Weiteratmen! Fünf! Vier! Drei! Zwei! Eins! Und nun senken SI die Hüfte! Gut so! Und nun heben Sie sie wieder hoch und halten Sie sie für weitere fünf Sekunden!” Wir wiederholen den Kreis zehnmal.
„Und nun rollen Sie sich auf die andere Seite, ohne aufzustehen, Grey! Nun ist die andere Seite dran. Linker Arm auf die Matte, rechter Arm in die Seite! Gut! Neun! Und zehn! Runter von der Bank, jetzt sofort! Los! Los! 15 Kilo Kurzhantel Lunges!” sagt er und treibt mich zur nächsten Übung, die er im Kopf hat. Er lässt mir keine einzige Sekunde, um nachzudenken. An meinen Händen hängen jeweils 15 Kilogewichte und ich mache zehn Sets der Lunges damit.
„Komm schon, Grey! Tief runter und mit Kraft wieder nach oben! Komm schon! Brust nach vorn, Grey! Achten Sie auf Ihre Haltung! Einatmen, ausatmen! Und jetzt zehn Lunges anders herum, Grey! Gute Arbeit! Und nun Gewichte runter! Nicht aufhören! Und nun nehmen Sie die rechtwinkelige Bank, um alles herauszuholen!” befiehlt er und bringt mich zu den Sprüngen mit gebeugten Beinen. „Ein Bein gebeugt, wenn es nach oben geht … Ja! Genau so! Das andere Bein muss gerade sein, wenn das andere gebeugt wird, Grey! Und jetzt nach oben! Höher, Mann, höher! Hier geht es nicht um Geschwindigkeit, sondern um Kraft, Grey! Hoch! Höher! Wir richten uns auf zwanzig ein!”
Ich springe und nutze dafür die Bank für den Vertikalhub; gehe in die Luft. In dem Moment, in dem die Übung vorüber ist, weist er mich schon in die nächste ein.
„Und nun auf die Räder! Geben Sie eine Minute lang alles! Springen Sie sofort herunter und ruhen Sie sich für 30 Sekunden aus und Wiederholung! Bei diesem Zyklus werden wir 10 Wiederholungen machen!“
Als ich auf dem Fahrrad fertig bin, keuche ich heftig. Aber nichts, womit ich nicht umgehen könnte.
„Grey, nun werden Sie im Fitnessraum hin und her rennen. Wir beginnen mit einem 100-Meter Sprint. Dann machen Sie 20 Pushups, dann sprinten Sie 80 Meter. Ich werde dort eine Markierung aufstellen und dort werden Sie 20 Crunches machen. Wir werden dann Unterbrechungen alle 20 Meter haben. Sprint, 20 Pushups, Sprint, 20 Crunches, Sprint, Pushups, Sprint, Crunches, bis wir bei der 0 Meter Marke sind! Und nun los!“
Als ich mit diesen anaerobischen Übungen fertig bin, schnappe ich nach Luft!
„Und nun sind Sie fokussiert, Grey! Hydratisieren Sie sich und dann sehen wir, was Sie nun auf der Matte machen werden!“
Als ich es schaffe, Bastille auf den Boden zu befördern, versucht er einen Takedown. Ich bleibe oben und lege meinen Arm um seinen Hals und durch seine Achselhöhle. Ich halte ihn mit meinem anderen Arm umschlossen und umfasse meinen Bizeps! Als er sich versucht zu wehren, hebe ich meine Hüfte und beginne meine Knie gegen seinen Kopf zu stoßen, woraufhin er sich mit seiner linken Hand verteidigt. Damit  bekomme ich genügend Platz um meinen Griff zu festigen und drücke ihn so weit wie möglich hinunter. Dann neige ich meinen Kopf zur Seite, um meinen Kopf zu beschützen. Ich ziehe meine Schulter zurück und drehe meine Hüfte, um so viel Kraft wie möglich aufzuwenden, damit ich mich auf die Seite rollen kann. Sobald ich ihn richtig habe, richte ich ihn auf und halte ihn fest. Er ist völlig unter meiner Kontrolle und gibt auf. Wenn er es nicht tun würde, könnte er innerhalb weniger Minuten das Bewusstsein verlieren. Der Anaconda Chokehold unterbindet nämlich den Blutfluss zum Gehirn.
„Gute Arbeit, Grey! Schließlich haben Sie es geschafft, sich zu konzentrieren!” sagt er. „Nicht schlecht, für jemanden, dessen Gedanken immer noch ganz woanders sind!“ sagt er, aber ich ignoriere seine Bemerkung mit einem gelassenen Blick.

*****      *****


Nachdem ich geduscht habe, sitze ich mit meiner Pyjamahose und einem T-Shirt in meinem Büro und arbeite. Ich blicke auf die Uhr. Keine Anrufe oder Nachrichten bislang. Vor vier Stunden ist Anastasia zum Haus meiner Eltern aufgebrochen. Wie lange kann es dauern, ein wenig Essen zu probieren? Meine Hand wandert zum Telefon, aber ich zwinge mich selbst sie nicht anzurufen. Ich will, dass sie mich anruft. Ich dränge mich dazu, meine Geschäftsberichte durchzuarbeiten, als Anastasia schließlich anruft.
„Hi“, sagt sie mit ihrer mädchenhaften, sanften Stimme. Dieses einfache Wort berührt bereits mein Herz.
„Hi“, erwidere ich mit tiefer, heiserer Stimme und sage nichts weiter.
„Sawyer fährt mich zurück“, sagt sie und hält inne.
„Okay“, gebe ich leise zurück.
„Bist du immer noch wütend auf mich?“ fragt sie sanft. Ich seufze.
„Vielleicht …“
„Oh“, sagt sie und dieses Wort verrät mir, dass sie enttäuscht ist und bricht mir damit gleichzeitig das Herz.
„Wir sehen uns zu Hause …“, flüstert sie.
„Okay“, antworte ich. Ich will ihr so viel sagen, schaffe es aber nicht. Ich benehme mich wie ein verdammter Teenager!
„Ich liebe dich, Christian“, sagt sie und ich erschaudere bis tief in mein Innerstes. Ich schließe meine Augen und lasse ihre Worte bis tief in meine Seele vordringen. Ich sehne mich nach ihren Worten, ihren Berührungen … ich sehne mich einfach nach ihr …
„Ich weiß.“ Mehr bringe ich nicht heraus. Was ich ihr eigentliche sagen möchte, ist, dass ich sie mehr liebe, als Worte ausdrücken können. Ich liebe sie mehr als mich selbst. Sogar mehr als alle Dinge und Menschen, die ich je geliebt habe, zusammen. Ich liebe sie so sehr, dass es wehtut darüber nachzudenken! Und nun bringe ich lediglich die Worte, „Ich weiß“, hervor, als Erklärung meiner Liebe. Ich bin ein verdammter Idiot!
Sie seufzt. „Bis gleich, Christian.“
„Okay“, wiederhole ich wie eine beschädigte Aufnahme. Sie legt nicht auf, sondern bleibt in der Leitung.
„Tschüss, Christian.“
„Tschüss, Ana.“
Mein verdammtes Herz tut weh, als sie schließlich auflegt.
Ein verdammtes Wort, Ana! Ein Wort! Wie schwer kann es sein, es zu sagen? Bin ich es nicht wert?
Ich beginne Alex Pellas Berichte durchzulesen. Aber ich bin nicht mit dem Herzen bei der Sache. Meine Ohren sind nur so darauf ausgerichtet, ihre Schritte zu hören. Das Vibrieren des Telefons lässt mich zusammenzucken, da es sonst keinerlei andere Geräusche gibt.
„Mr. Grey? Welch hier.“
„Ja“, sage ich stirnrunzelnd.
„Ich wollte mit Ihnen über Mr. Pellas Berichte sprechen und Ihnen von unseren Ergebnissen berichten. Haben Sie Zeit, Sir?"
„Fangen Sie an“, antworte ich.
„Ich möchte zunächst die Liste der möglichen Verdächtigen mit Ihnen besprechen, die ich für Sie erstellen sollte.“ Er liest mir eine kleine Liste früherer Geschäftspartner vor.
„Entweder waren diese Personen zu diesem Zeitpunkt nicht in der Stadt oder ihre Aktivitäten vor oder nach dem Unfall lassen vermuten, dass sie nichts damit zu tun haben oder keinerlei Wissen darüber haben.“
„Was ist mit Elena Lincoln und ihrem Freund?“ frage ich.
„Beide haben ein sicheres Alibi, Sir.“
„Ohne jeden Zweifel?“
„Ja, Sir“, sagt er bestimmt. „Ihr Freund war zu diesem Zeitpunkt in Kalifornien und sie hat den ganzen Tag, sowieso den vorherigen, gearbeitet. Die Leute, die dort arbeiten, haben es mir bestätigt, sowie einige Kunden, die sie an diesem Tag gesehen haben.“
„Und was ist mit Mr. Lincoln?“ frage ich widerstrebend.
„Er war in der Stadt, aber auch auf Arbeit. Viele Leute konnten bestätigen, ihn auf Arbeit gesehen zu haben. Aber das heißt nicht viel. Er würde es nicht selber tun, wenn er es wäre. Wir müssen also herausfinden, wem dieser partielle Fingerabdruck gehört und ob er alleine ist oder einen Komplizen hat.“
„Gut. Ich möchte eine Liste mit Namen, die Zugang zu Charlie Tango haben, bis hin zum Chef.“
„Diese Liste habe ich bereits fertiggestellt, Sir. Ich werde Sie Ihnen per E-Mail schicken.“
„Rufen Sie Andrea an und lassen Sie sie einen Termin mit dem Oberarschloch gleich morgen früh vereinbaren! Jemand muss für diese inakzeptable Sicherheitslücke verantwortlich gemacht werden.“
„Mr. Grey, ich habe bereits selber recherchiert. Die Sicherheitslücke und der Zugang zu Charlie Tango waren unglaublich groß und einfach. Es ist nicht passiert, weil die Regeln nicht ordnungsgemäß sind, sondern weil die Leute ihrer Arbeit nicht nachkommen. Ich werde Ihnen gleich Bilder und einen Bericht, der meine Ergebnisse zusammenfasst, schicken. Ich habe sie bereits wegen der Sicherheitslücke ausgequetscht und sie  verbessern die Sicherheit und den Zugang zu GEH’s Flugzeugen.“
„Zu spät, Welch! Ich möchte Köpfe rollen sehen, dafür, dass sie was verkackt haben und Ros und ich dadurch fast unser Leben verloren haben! Ich möchte gleich morgen früh ein Treffen mit dem Management!“
„Ja, Sir. Ich werde Andrea beauftragen.“
„Noch etwas?“
„Das ist im Moment alles, Sir. Ich habe noch nicht alle Berichte genauestens durchgesehen, die Mr. Pella uns zusammengestellt hat.“
„Halten Sie mich auf dem Laufenden. Ich möchte erhöhte Sicherheitsmaßnahmen für meine ganze Familie, sowie hier im Escala. Schicken Sie mir eine Liste der Namen und die Hintergrundinformationen. Taylor sollte sie auch bekommen und sprechen sie sich mit ihm ab“, sage ich bevor ich auflege.
Ich lehne mich in meinem Stuhl zurück. Ein Verrückter ist hinter mir her und wahrscheinlich auch hinter Anastasia. Um Himmels Willen, diese verdammten Paparazzi haben ihr auf einer öffentlichen Toilette aufgelauert! Ich versuche alles, um meine Frau zu beschützen und sie will einfach nicht mit mir zusammenarbeiten! Sie wird mir verdammt nochmal nicht gehorchen! Wenn sie mir mein Herz mit bloßen Händen herausreißen würde, wäre es nicht so qualvoll!
Aufgebracht wende ich mich wieder meiner Arbeit zu.

*****      *****

Meine Tür öffnet sich langsam. Mit zögernden Schritten tritt Anastasia herein und schließt die Tür hinter sich. Meine Miene gibt nichts preis, ich habe meine perfekte Maske aufgesetzt. Ich blinzele nicht einmal. Sie betritt den Raum und die Distanz zwischen uns fühlt sich riesig an.
„Ich bin zurück“, sagt sie schlichtweg. Ich wage es nicht zu schlucken. „Ich habe dir etwas mitgebracht“, fügt sie hinzu und zum ersten Mal bemerke ich den Teller in ihrer Hand. Mit langsamen Schritten kommt sie auf mich zu, als würde sie sich einem wilden Tier nähern und es nicht einschüchtern wollen. Sie stellt den Teller auf dem Tisch ab, als würde sie ein Angebot machen. Langsam zieht sie ihre Hände zurück, blinzelt jedoch nicht.
„Möchtest du Wein zu deinen Meeresfrüchten?“ fragt sie.
„Ja“, flüstere ich und verzehre mich nach ihr. Langsam nickt sie.
„Okay“, sagt sie und schluckt. „Ich werde dir ein Glas holen“, flüstert sie.
Sie dreht sich um und ich sage, „Ana?“ Sie wendet sich mir abwartend zu. Ich schüttele meinen Kopf.
„Weißwein“, sage ich und trete mir innerlich in den Hintern. ‚Sag irgendetwas, Idiot!‘  tadele ich mich selbst. Sie dreht sich um und verlässt mein Büro. Es fühlt sich einsam an, ohne sie in meiner Nähe. Verdammt einsam, elend und ich bin so verdammt stur. Genau wie sie. Wir schenken uns beide keinen Zentimeter! Es ist ein wichtiges Wort, aber nichtdestotrotz ein Wort.
Sie kehrt mit einem Glas gekühlten Weißwein zurück.
„Leistest du mir Gesellschaft?“ frage ich hoffnungsvoll.
„Nein, ich habe schon gegessen … ziemlich viel sogar, bei all dem Essen, was ich probieren musste und dem ganzen Wein. Ich glaube nicht, dass du möchtest, dass ich so viel trinke. Ich fühle mich schon ein wenig beschwipst“, sagt sie und ihr Blick verlässt mich nicht. Wir sehen uns beide sehnsüchtig an, wir wollen einander, sind aber nicht in der Lage unseren Dickkopf zu überwinden.
„Es ist spät. Ich will ins Bett. Kommst du mit?” fragt sie erwartungsvoll. Ich spreche noch bevor ich denke.
„Ich muss noch arbeiten. Ich habe einiges aufzuholen“, sage ich leise und blinzele immer noch nicht. Mein Herz droht durch die Distanz, die wir zueinander aufbauen, zu zerbrechen. Keiner von uns ist gewillt nachzugeben. Worte bleiben unausgesprochen. Verlegen steht sie in meinem Büro. Schließlich scheint sie sich gegen eine Gefühlsregung in ihrem Kopf entschieden zu haben. Sie tritt auf mich zu und küsst mich keusch. Für einige Sekunden bin ich wie erstarrt. Aber die Spannung, die durch unsere Verbindung entstanden ist, hilft mir dabei, ihren Kuss zu erwidern. Unsere Körper betrügen uns nicht, ich ziehe sie in meine Arme und drücke sie fest an mich. Ich spüre ihre Wärme in meiner Nähe, atme ihren Duft ein und küsse sie schließlich auf die Stirn.
„Nun geh ins Bett, Baby. Ich muss noch ein wenig arbeiten.“
„Komm ins Bett“, bettelt sie und das will ich. Oh, ich will es so sehr! Aber ich habe Angst, dass ich nachgeben werde oder schlimmer noch, sie mit Sex bestrafen würde und mich im Moment verliere. Meine Augen weiten sich zur Antwort und ich schüttele meinen Kopf.
„Zu viel zu tun. Es kann nicht warten. Dieser Monat ist kurz und ich sollte lieber damit fertig werden”, sage ich und deute auf meinen Bildschirm.
Sie nickt, doch ein Funke ihrer Verletztheit ist in ihrem Blick auszumachen.
„Okay“, flüstert sie und als sie ihre Hand wegzieht, während sie aufsteht, entgleitet sie mir noch weiter und ich fühle mich beraubt.

Celine Dion – Falling into you

Ich verbleibe noch weitere vier Stunden in meinem Büro und arbeite angestrengt. Ich werde einfach nicht müde. Schließlich mache ich mich auf den Weg in mein Schlafzimmer und schalte die Nachttischlampe an. Ich ziehe einen Stuhl zum Bett und beobachte Anastasia beim Schlafen. Sie sieht so unschuldig und so entzückend aus. Ihre Lippen sind leichtgeöffnet und ihr Haar ist auf ihrem Kissen ausgebreitet. Sie seufzt und dreht sich um. Sie streckt ihre Hand zu meiner Seite des Bettes aus und scheint zu bemerken, dass etwas neben ihr fehlt. Eine Verbindung … Sie rollt sich herum und da sie nicht zu finden scheint, was sie sucht, stöhnt sie, als hätte sie schmerzen. Ihren Lippen entweicht mein Name, es ist kaum hörbar. Ist sie aufgewacht? Ich beuge mich nach vorn, aber ihre Augen sind geschlossen. Sie sucht mich selbst im Schlaf. Wie von selbst wendet sie sich der Wärme zu, die ich ausstrahle. Selbst im Schlaf fühlen wir uns zueinander hingezogen und wir sind ohne einander verdammt bedeutungslos. Ich ziehe mein Hemd aus und schlüpfe langsam ins Bett. Ich ziehe sie in meine Arme und zum ersten Mal an diesem Tag, fühle ich mich vollständig.

*****      *****

Es ist dunkel. Ich kann nichts sehen. Ich erkenne den Weg nicht. Es gibt kein Licht, kein Geräusch, nichts. Schwarze Hölle. Mein Herz klopft. Sie ist hier. Ich weiß, dass sie hier ist.
„Christian, hilf mir!“ höre ich sie.
„Wo bist du, Ana?“
„Ich bin hier! Hilf mir!“ schreit sie. Ich weiß nicht, welchen Weg ich nehmen muss, um zu ihr zu kommen. Ich laufe so schnell ich kann, aber ihre Stimme entfernt sich immer weiter.
„Ana, wo zur Hölle bist du? Spricht mit mir! Lass mich dich finden!”
Alles, was ich höre, ist ein markerschütternder Schrei. Mein Name erklingt in diesem Schrei und reißt mir meine Seele entzwei!
In der Ferne erkenne ich ein schwaches Licht. Es ist so trüb, dass es einem entgeht, wenn man nur blinzeln würde. Ich würde es mir nicht wagen, zu blinzeln. Ich muss mich konzentrieren. Ich komme an eine schmutzige Tür, die ihre besten Tage bereits hinter sich hat.
Der Geruch … Ich kenne diesen Geruch. Er ist stechend, scheußlich. Er sickert durch die Tür und nimmt Gestalt an. Es stinkt wie … Tod.
Die Qual ergreift mein Herz und Tränen brennen in meinen Augen. Meine Hände sind zu Fäusten geballt. Ich trete die verdammte Tür ein und sie fällt beinahe aus ihren Angeln. Sie hängt nun schief. Ich atme heftig, mein Herz schlägt mir bis zum Hals, versucht meiner Brust zu entkommen. Ich betrete den Raum und blicke mich im Dämmerlicht um. Der Geruch zieht mich ein wie die Hände des Teufels, so stark. Er ist vermischt mit Angst und Unheil. Es riecht nach Blut und Schmerz. Ich habe Angst ihren Namen zu rufen. Ich habe Angst, dass sie nicht antworten wird. Ich bin entsetzt! Ich rieche ihren Duft, ihren ganz eigenen weiblichen Geruch, ihr natürliches Parfüm, das nach süßen Gewürzen, Natur und Frische riecht … und Blut.
„Ana?“ flüstere ich. „Ana, spricht mit mir, Baby! Ich bin hier …
Ich bin hier, Ana. Antworte mir, Baby …” Keine Antwort. Ich blicke mich fassungslos um.
Dann finde ich sie. Ihr blutverschmierter Körper liegt nackt auf dem Boden. Die Striemen einer Peitsche zieren kreuz und quer ihren Rücken und ihre Brust. Ihr Haar ist vom Blut und Schmutz verfilzt. Ihr Gesicht ist blutunterlaufen. Ihr lebloser Körper muss unvorstellbare Schmerz durchlitten haben. Ein Schrei, den ich nicht erkenne, dringt an meine Ohren. Oh … Das bin ich. Ich bin derjenige, der vor Pein schreit. Ich sinke auf meine Knie, umschließe sie mit meinen Armen und wiege mich vor und zurück.
„Und wie gefällt es dir jetzt?“ fragt eine unbekannte Stimme. Sie wird immer lauter und lauter.
„Wie gefällt es dir, Meister?“ fragt Leilas Stimme und ihr verschwommenes Gesicht. Das Gesicht bewegt sich langsam, kräuselt sich und verändert sich schließlich.
„Wie gefällt es dir, Christian? Ich habe dich vor deiner geldgierigen Schlampe gerettet! Du kannst mir später danken“, sagt Elenas Stimme und das Gesicht der dämmerigen Figur ändert sich erneut. Ihre große Lederpeitsche fliegt und landet auf Anastasias leblosen Beinen.
„Hör auf! Aufhören! Lass sie in Ruhe!” Sie lacht und ihr Gesicht verschwimmt erneut.
„Junger Christian Grey, wie fühlt es sich an, wenn jemand anders deine Frau fickt?“ sagt das sich drehende Gesicht und wird zu Mr. Lincoln. Er beugt sich zu ihr und prüft ihre Wunden mit Stolz in seinen grünen Augen. „Ich muss schon sagen, sie hat ihre Bestrafung genossen. Sie war ein braves Mädchen, hat geschrien, wenn sie es sollte … genauso wie ich es hören möchte … Hat es dich genug verletzt? Es sollte markerschütternd sein“, trällert er und ist vollkommen zufrieden mit sich selbst.
Ich versuche Anas leblosen Körper abzuschirmen, der von Minute zu Minute kälter wird. Ich kann verdammt noch mal nichts tun, um sie wieder lebendig zu machen! Ich schreie und wiege mich noch heftiger vor und zurück.
Die Gesichter verändern sich schnell am unbekannten Körper und schließlich erscheint das Gesicht des Zuhälters.
„Wie gefällt es dir jetzt, du Bastard? Du hast sie umgebracht. Wie du auch deine Mutter umgebracht hast! Du bist ein Mörder! Du bist ein Mörder! Du.bist.ihr.Mörder! Aber dann verdienst du genau ihren toten Körper!” Seine Stimme sprudelt vor Gift. Sein Atem verströmt den Geruch von Billigbier und Camel Zigaretten.
„Sieh nur, wen wir hier haben. Deine Mutter, die kleine Schlampe. Hier ist sie!” Er zeigt auf einen weiteren leblosen Körper. „Geh lieber zu ihr, Junge! Sie wird so schrecklich schnell kalt!” sagt er und sein Gesicht verzerrt sich in eine bedrohliche Form. „Was zur Hölle hast du mit ihr gemacht? Die verrückte, abgefuckte Schlampe! Scheiße! Verdammt! Geh aus dem Weg du kleines Stück Scheiße!” schreit er, tritt mich und plötzlich bin ich klein, hilflos und verletzt …
„Nein! Nein! Nein! Mommy!” Ihr lebloser Körper liegt auf dem schmutzigen, grünen Teppich. Ich will meine Mommy! Ich bin hier und auch wieder nicht. Ich sehe mich selbst an. Ein hungriger, dreckiger, ungewollter, kleiner Junge und die Polizistin nimmt meine Schmusedecke weg.
„Mommy!“ Ich renne zu ihr und ich werde von den großen Händen des Todes aufgehalten. Er packt mich an den Schultern und hat das Gesicht des Zuhälters.
„Du triffst besser eine Entscheidung, du kleines Stück Scheiße!“ sagt der Zuhälter. „Was ist es? Der tote Körper deiner Mommy oder der deiner Geliebten? Was nimmt du?“ flüstert er bedrohlich, höhnisch.
In dieser Hölle renne ich zwischen beiden Körpern hin und her und kann keinen retten. Ich sehe die Gesichter, die sich zu Anas Körper umdrehen. Viele verschiedene Gesichter! Elena, Leila, der Zuhälter, Mr. Lincoln … unbekannte Gesichter. Sie versuchen sie für sich zu beanspruchen! Sie wollen sie mir wegnehmen!
„Nein! Nein! Nein! Lasst sie verdammt nochmal allein! Sie gehört mir!” Ich schütze ihren leblosen Körper mit meinem. Die Tränen laufen hemmungslos und die Qual reißt mein Herz und meine Seele entzwei.

Unbreak My Heart – Toni Braxton

„Bitte, stirb nicht, Baby! Geh nicht! Ich liebe dich so sehr! Verlass mich einfach nicht!“ Die Tränen strömen mir hemmungslos über die Wangen. „Nimm mich auch, Ana! Ich kann ohne mein Herz nicht leben. Und auch nicht ohne meine Seele“, gräme ich in tiefster Verzweiflung. Sie hört mich nicht und antwortet auch nicht. Mein Baby ist tot! Ich schreie vor Qual. Ich will auch sterben!
„Christian! Christian!” Es ist ihre Stimme! Kommt sie aus dem Himmel? Sie klingt drängend und zieht mich aus den Tiefen meiner Verzweiflung. „Ich bin hier, Christian. Ich bin hier.“ Sie schüttelt mich.

Meine Augen öffnen sich und sind von meinen Tränen verschleiert. Ich sehe kaum etwas. Sie ist über mich gebeugt, packt mich an den Schultern und schüttelt mich. Auch ihr Gesicht ist von Kummer gequält und ihre wunderschönen, lebendigen blauen Augen sind weit und Tränen schwimmen darin.
„Ana“, flüstere ich ungläubig und atemlos. Die Angst bedeckt meinen Mund und sickert aus meinen Poren. „Du bist hier. Dir geht es gut“, murmele ich ungläubig.
„Natürlich, ich bin hier.“
„Ich hatte einen Traum …“, flüstere ich atemlos.
„Ich weiß. Ich bin hier. Ich bin hier”, beschwichtigt sie mich.
„Ana“, flüstere ich ihren Namen wie einen Talisman, der mich vor dem erstickenden Albtraum beschützt, der meine Seele fesselt. Die Angst bringt mich innerlich um.
„Scchhh, ich bin hier“, sagt sie und schlingt ihre Arme um mich, ihre Gliedmaßen umschließen mich. Ihre Wärme schenkt mir Leben, schlägt die Teufel meines Albtraumes davon. Sie ist mein Leben, sie ist meine Sonne, sie ist mein ein und alles! Ohne sie kann ich nicht existieren.
„Ana, bitte, lass uns nicht streiten“, sage ich mit heiserer Stimme und umklammere sie, halte sie und spüre sie.
„Okay, okay“, sagt sie und beruhigt mich.
„Die Ehegelübde. Kein Gehorsam. Damit komme ich klar. Wir finden einen Weg”, sage ich. Ich bin so froh, dass sie lebt. Es ist mir egal, dass sie nicht gehorcht. Ich will sie einfach!
„Ja. Das werden wir. Wir finden immer einen Weg“, flüstert sie und senkt ihre Lippen auf meine. Sie bringt mich damit gleichzeitig zum Schweigen und ins Leben zurück. Ich rolle mich auf sie und ziehe ihr in einer schnellen Bewegung das T-Shirt über den Kopf und vereine meinen Körper mit ihrem.






1 comment:

Anonymous said...

WOW!
Was für ein klasse Kapitel!
Ganz toll geschrieben....ich bin begeistert!
Gruß