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Tuesday, July 30, 2013

BUCH 1 - Kapitel X - Christian und Anastasia Fanfiction

Kapitel X

Befehle in Großbuchstaben

Übersetzer: Janine Heistmann


Mit einem mulmigen Gefühl fahre ich in Richtung Heathman und lasse den Apartment Komplex von  Anastasia hinter mir. Sie sah verzweifelt aus. War sie wegen irgendetwas unglücklich? Bei ihr ist das schwer zu sagen, sie redet nicht über ihre Gefühle. Ihre Stimmung wechselt so schnell von heiß zu kalt, dass ich aus ihr nicht schlau werde!  

Hot n Cold by Kathy Perry

Sie muss mehr mit mir reden. Sie ist so launenhaft und macht es mir dadurch schwer, sie zu verstehen. Oder ist es meine eigene launenhafte Stimmung, die sich auf sie überträgt?

Ich hatte vorher bereits viele Frauen, aber ich musste nie mit deren Stimmungen fertig werden, da ich die volle Kontrolle über sie hatte. Sobald sie nicht ständig irgendetwas analysieren oder überdenken müssen, weil sie Entscheidungen, die ich für sie treffe, akzeptieren müssen, lassen sie sich gehen und zeigen ihr wahres Ich. Wenn sie erst einmal den Vertrag unterschrieben hat, kann ich sie besser dazu bringen mit mir zu reden. Aber ich liebe ihr zügelloses Mundwerk. Ich mag sie so wie sie ist. Die Art, wie sie mich ansieht, die Art, wie sie mir mit ihrem Mienenspiel zu verstehen gibt, was sie denkt und ihre Attitüde. Und die Art, wie sie mich rausgeschmissen hat! Niemand, NIEMAND  hat mich jemals zuvor herausgeschmissen! Nie! Das ist so verdammt heiß! Wenn ich auch nur etwas weniger Kontrolle über meine eigenen Gefühle hätte, würde ich mich auf der Stelle umdrehen und sie erneut erobern. Aber ich habe morgen früh ein Meeting und ich darf die Kontrolle nicht verlieren.

Aber warum mag ich sie so sehr! Wenn ich nicht mit ihr zusammen bin, dann kreisen meine Gedanken nur um sie, als ob sie in meiner Gegenwart ist. Als ich versucht habe, mich von ihr fernzuhalten, versucht habe, keinen Kontakt mit ihr zu haben, habe ich mich total elend gefühlt. Als ob ein wesentlicher Teil von mir fehlen würde. Ich habe mir selbst damals fünf Tage gegeben, nachdem ich sie getroffen habe und nun denke ich nur noch an sie! Sogar nachdem ich mich mit ihr eingelassen habe, habe ich sie versucht zu verlassen, da ich weiß wer ich bin und meine eigenen Vorlieben kenne. Wohlwissend wie unerfahren sie war, habe ich versucht sie vor mir zu schützen… Und nun finde ich es unmöglich aus ihren Fängen zu entkommen.

Wenn ich nicht in ihrer Nähe bin, fühle ich mich elend, jämmerlich, reizbar und wie ein Monster in der Gegenwart von anderen um mich herum. Dabei habe ich doch versucht, mich von ihr fernzuhalten! Ich habe versucht, sie zu vergessen. Nun, hat sie mich in ihren Bann gezogen, wie der Mond die Gezeiten. Und wenn ich in ihrer Nähe bin, ist sie wie die Sonne, völlig bezaubernd mit ihren Reizen und ihrer Anziehungskraft. Wenn ich sie sehe, will ich sie berühren. Sobald ich auch nur ihre Fingerspitzen berührt habe, hat sie mich bereits gefesselt und ich bin nichts anderes als ein Spielzeug in ihren Händen, das das tut, was sie sich wünscht. Wenn sie nur wüsste! Es macht mich wahnsinnig, dass sie sich für jemand anderen entscheiden könnte und mir damit durch die Finger rutscht. Aber wenn sie den Vertrag unterschreibt, ist das so, als ob sie mir ihr Wort geben würde, ihr verpflichtendes Wort, auch wenn es keine legale Bindung darstellt. Es würde eine Übereinkunft zwischen uns bedeuten. Die einzige Art und Weise, die ich verstehe und mit der ich umgehen kann. Ich kenne es nicht anders. Ich kenne nichts außer Kontrolle. Das ist,was ich verstehe, was mich zu dem gemacht hat, der ich bin. Aber hier ist sie und bindet  mich mit nur einer ihrem Blicke … mit nur einem ihrer Worte an sich. Sie breitet sie vor mir aus und vertreibt damit den ganzen Scheiß. Sie ist sowohl zum Verzweifeln, als auch erfrischend. Sowohl Gift, als auch Gegengift, welches ich bereitwillig nehme … Sowohl Schmerz, als auch Lust, welche ich gut verstehe … Niemand hat mich zuvor dazu gebracht, so zu fühlen!

Der Versuch sie zu stoppen, wäre wie der Versuch den Wind zu kontrollieren oder etwas mit schmierigen Händen festzuhalten. Das ängstigt mich, weil es bedeuten könnte, dass sie mir durch die Finger gleiten könnte. Ich würde sterben, wenn ich sie verlieren würde, wenn ich sie nicht völlig für mich hätte, oder jemand anders sie für sich beanspruchen würde!  Vielleicht fühle ich mich wie ihr Eigentümer, aber dabei geht es nicht darum sie zu besitzen. Es geht über jede Art von Eigentum hinaus. Es vermischt unsere Seele, macht uns zu einer Einheit, als ob wir uns nie wieder trennen würden. Wenn ich sie sehe, sehe ich nicht nur ihr Gesicht, ich sehe bis in die Tiefen ihrer Seele. Ich kenne niemanden, mit dem ich sie vergleichen könnte, was ich für sie fühle, wie brennend mein Verlangen nach ihr ist! Es ist nicht nur Lust, denn sie ist immer präsent. Es geht weit darüber hinaus. Ich fühle mich lebendig! Ich fühle mich, als ob ich es mit allem aufnehmen, alles anpacken, alles machen und alles erreichen könnte und fühle mich dennoch hilflos, weil sie so eine verdammte Naturgewalt ist! Sie sah aus wie eine Frühlingsbrise, aber Gott verdammt! Sie ist ein F5 Tornado in meinem Leben, der Chaos und Verwüstung in meiner ohnehin schon gepeinigten Seele anrichtet!
Ich habe Angst davor, dass sie von irgendeiner Kleinigkeit beschädigt wird. Wie der Möchtegern-Vergewaltiger, dem sie erlaubt, sie anzurufen oder der Bruder ihres Boss, der sich direkt im Baumarkt zwischen den Stromkabeln und dem Installationszubehör über sie hermachen würde. Oder sie betrinkt sich sinnlos. Oder sie ist sage und schreibe drei Bissen innerhalb von zwei Tagen! Der Gedanke, dass sie ohne meinen Schutz verletzt werden könnte, treibt mich in den Wahnsinn! Was war es, dass Catherine Earnshaw in Sturmhöhe über Heathcliff gesagt hat, „Wenn alles andere umkommt, und er verbleibt, sollte ich trotzdem weiter existieren; und wenn alles andere verbleibt und er vernichtet würde, wäre das Universum ein mächtiger Fremder: Ich würde nicht, wie ein Teil davon aussehen.“ Ich würde sterben! Wenn ich ein einsames Wesen in einem Universum wäre, in dem sie nicht existiert, würde ich nicht gerne ein Teil davon sein. Ich möchte dort sein wo sie ist. Wo immer es auch ist! Warum ist mein Verlangen nach ihr nur so unendlich groß? Kann Catherine Earnshaw es mir sagen?

"Aus was auch immer unsere Seelen gemacht sind, seine und meine sind dieselbe. Dummchen, ich bin Heathcliff! Er ist immer, immer in meinen Gedanken: nicht als Vergnügen, mehr als Vergnügen für mich selbst, für mein eigenes Dasein.“

Genauso fühle ich für Anastasia. Sie ist ich, nicht weil wir uns so ähnlich sind, sondern weil sie mein fehlender Teil ist. Der Teil, der mich zu einer ganzen Person macht, der mich aus meinen abgefuckten fünfzig Facetten reißt … Sie ist, was mich komplett macht! Ich habe nie gewusst, dass sie der Teil war, der in meinem Leben gefehlt hat, bis sie mit ihren 1,70m in mein Leben gestolpert ist. Nun, da ich sie gesehen, gekostet, beansprucht, sie geliebt und gef*ckt habe, gibt es für mich keinen Weg mehr zurück. Sie zu verlieren, wäre die reinste Qual für meine ohnehin schon gepeinigte Seele.

Ich wünschte, ich wüsste, was sie will! Ich möchte, dass sie mit mir spricht, mir ausdrücklicher sagt, was sie erwartet. Sie zum Reden zu bringen, ist wie Zähne ziehen. Ich muss all mein Geschick aufbringen, um sie zum Reden zu bringen. Ich muss ihre Körpersprache deuten, ihre Gesichtsausdrücke und diese mit ihren Wörtern kombinieren. Dann muss ich versuchen daraus schlau zu werden, weil sie ziemlich kryptisch sein kann.

In Gedanken an sie, fahre ich zurück zum Heathman Hotel. Der Hotelangestelle wartet bereits, um meinen Wagen zu parken. Ich werfe ihm die Schlüssel zu. Ich mache mich auf den Weg zu den Aufzügen, um zu meiner Suite zu gelangen. Unterwegs grüße ich den Portier. Ich gehe auf die Aufzüge zu und drücke den Rufknopf. Als sich die Türen öffnen, trete ich ein und wieder ist sie in meinen Gedanken! Ich schließe meine Augen bis der Aufzug meine Etage erreicht und öffne sie nicht bevor sich die Türen öffnen.

Ich gehe in meine Suite und sende Taylor eine kurze Nachricht, um ihn wissen zu lassen ,dass ich zurück bin und er schlafen gehen kann.

Er antwortet: „Danke, Sir.“

Ich gehe zum Kühlschrank, nehme den Weißwein hinaus und gieße ihn in ein geschliffenes Kristallglas. Ich nehme einen Schluck von dem gekühlten Wein und koste ihn. Er hinterlässt eine angenehme Note im Abgang. Ich gehe zu meinem Laptop. Ich möchte ihr eine Nachricht schicken, ohne überheblich zu wirken, nur um ihr mein Interesse zu zeigen. Ich schicke Anastasia eine Nachricht:

Von: Christian Grey
Betreff: Heute Abend
Datum: 23.Mai 2011 23:18 Uhr
An: Anastasia Steele

Sehr geehrte Miss Steele,
ich freue mich darauf, Ihre Anmerkungen zu unserer Vereinbarung zu erhalten.
Bis dahin – schlaf gut, Baby.

CHRISTIAN GREY
CEO, Grey Enterprises Holdings, Inc.
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Ich atme tief ein und gehe zum Piano in der Suite. Ich setze mich und beginne “Suffucation” von Chopin zu spielen. Immer und immer wieder … endlos… Bis ich mich selbst in dem Stück verliere.

Prelude in E-Minor, Op.28 No.4 by Frederic Chopin

Ich höre, während ich mich in dem Stück verliere, wie mein Laptop eine eingegangene E-Mail ankündigt. Etwa fünfzehn Minuten nachdem ich Anastasia eine geschickt habe. Sie sollte besser nicht von ihr sein! Sie sollte lieber schlafen. Sie muss morgen arbeiten! Sie muss sich selbst doch gesund halten. Ich gehe mit wenigen Schritten zum Laptop. Verdammt! Sie ist es!
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Von: Anastasia Steele
Betreff: Problematische Punkte
Datum: 24. Mai 2011 00.03 Uhr
An: Christian Grey

Sehr geehrter Mr. Grey,

nachfolgend erhalten Sie eine Liste der Punkte, die mir Probleme bereiten. Ich freue mich
darauf, sie am Mittwoch beim Abendessen mit Ihnen zu besprechen.
Die Zahlen beziehen sich auf die jeweiligen Klauselziffern.

2: Die Klausel gibt an, dass das wesentliche Ziel des Vertrages ist, dass die Sub (ich) ihre Sinnlichkeit und ihre Grenzen erforscht. Hä! Wie kann es sich dabei um MEIN Wohlergehen handeln?  Ist es deine alleinige Aufgabe Subs Lust zu bereiten? Ich bin mir ziemlich sicher, dass du mir dafür nicht ein zehnseitiges Vertragswerk geben musst. Ich gehe davon aus, dass er vielmehr IHREM Wohlergehen dient.

4: Ist dieser Vertrag ein allgemeines Schmierblatt, das du all deinen Subs gibst? Diese Klausel sagt nämlich, dass der Dom und die Sub garantieren müssen, dass sie an keinen sexuellen, ernsthaft ansteckenden, infektiösen oder lebensbedrohlichen Krankheiten und du kennst diese anderen Geschlechtskrankheiten auf deiner Liste leiden. Mr. Grey, möchten Sie mich hiermit etwa beleidigen? Du weißt verdammt nochmal, dass du mein erster und einziger Sexualpartner bist. Ich konsumiere keine Drogen und habe noch nie eine Bluttransfusion bekommen. Ich bin also ein höchstwahrscheinlich sicherer Partner. Wie sieht es mit Ihnen aus, Mr. Grey?

8: Ich kann den Vertrag also auflösen, wenn ich den Eindruck habe, dass Sie sich nicht an die vereinbarten Bedingungen halten. Okay. Das gefällt mir.

9: Was zur Hölle? Ihnen in allen Dingen zu Willen sein? Ihre Erziehung und Disziplinierung ohne Nachfrage oder Zögern akzeptieren? Aha! Das gefällt mir nicht. Darüber müssen wir dringend reden.

11: Diese Klausel beinhaltet, dass der Vertrag für drei Kalendermonate ab Aufnahme gilt. Nein. Vertragsdauer: ein Monat. Keine drei.

12: Du verlangst von mir, dass ich mich selber für den Dom (dich) von Freitagabend bis Sonntagnachmittag jede Woche bereit halte. Ich kann mich nicht jedes Wochenende bereithalten. Ich habe auch noch ein Leben außerhalb deiner Wohnung, bzw. hätte ich gerne eins. Können wir aus vier drei machen?

15.2: Der Dom nimmt die Sub als sein an, die er während der Zeitspanne besitzen, kontrollieren, dominieren und disziplinieren kann. Er kann ihren Körper zu jeder Zeit benutzen, so wie er es sexuell oder anderweitig als richtig erachtet. Das ist mein Körper, über den du da sprichst. Was beinhaltet „oder anderweitig“?

15.5: Die ganze Klausel zum Thema Disziplinierung: Ich bin nicht sicher, ob ich wirklich mit einer Peitsche oder einem Flogger oder sonst einem Werkzeug gezüchtigt werden will.

Stattdessen verstößt dies gegen die Klauseln 2–5. Dasselbe gilt für das »aus anderen Gründen«. Das ist für mein Empfinden schlicht und einfach grausam – und Sie haben selbst gesagt, dass Sie kein Sadist sind.

15.10: Diese interessante Klausel besagt, dass der Dom die Sub nicht an einen anderen Dom ausleiht. Ach komm. Denkst du wirklich, dass ich dem zugestimmt hätte? Aber ich bin froh, dass es hier schwarz auf weiß geschrieben steht.

15.14: Der Anhang 1 beinhaltet eine Liste mit „den Regeln“. Wir werden später darüber sprechen.

15.19: Beinhaltet, dass sich die Sub, ohne Erlaubnis des Dom, nicht sexuell berühren oder verwöhnen darf.   Nicht ohne deine Erlaubnis? Was ist daran falsch? Du weißt, dass ich das nicht mache.

15.21: Disziplinierungsmaßnahmen. Vgl. Punkt 15.5.

15.22: Verrückt! Die Sub darf dem Dom nicht direkt in die Augen sehen, außer er verlangt es. Wieso darf ich Ihnen nicht in die Augen sehen?

15.24: Diese Klausel sagt, dass ich Sie nicht ohne ausdrückliche Erlaubnis anfassen darf. Keine Berührungen? Wieso darf ich Sie nicht berühren?

Regeln:

Schlaf – mit sechs Stunden bin ich einverstanden. Nicht mehr.

Essen – ich werde auf keinen Fall die Sachen essen, die auf der Liste stehen. Entweder die Liste wird gestrichen, oder ich steige aus – ein klarer Deal Breaker.

Kleidung – solange ich die Sachen nur in Ihrer Gegenwart tragen muss. Ich werde sie als Uniformen betrachten – okay.

Sport – ich dachte, wir hätten uns auf 3 Stunden geeinigt. Dieser Vertrag sagt 4.

Soft Limits:
Können wir die alle durchgehen? Kein Fisting jeglicher Art. Was ist Suspension? Ich weiß nicht, was das beinhaltet.

Genitalklemmen – das ist wohl ein Witz. Argh!

Würden Sie mich bitte wissen lassen, wie Sie sich den Mittwoch vorstellen? Ich muss bis fünf Uhr arbeiten.

Gute Nacht

Ana

Lieber Gott! Sie ist so lange  aufgeblieben, um diese lange Liste zu tippen? Warum ist sie so lang? Warum hat sie damit Probleme? Sie muss ins Bett gehen. Ich habe diese Regeln für ihr Wohlergehen und unser beider Vergnügen aufgestellt. Sie sollte nicht mehr wach sein, sie sollte im Bett sein und bereits schlafen. Das widerspricht sich direkt mit den im Vertrag beinhalteten Regeln bzgl. des Schlafs. Sie muss morgen früh aufstehen, um zur Arbeit zu gehen. Sie muss gewarnt werden!
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Von: Christian Grey
Betreff: Heute Abend
Datum: 23.Mai 2011 00:08 Uhr
An: Anastasia Steele

Miss Steele,
Das ist eine lange Liste. Warum bist du noch nicht im Bett?

CHRISTIAN GREY

CEO, Grey Enterprises Holdings, Inc.

Nur einige Minuten nachdem ich ihr eine Nachricht geschickt habe, tippt sie eine weitere, anstatt ins Bett zu gehen! Nach diesem Verstoß sollte ihr wirklich der Hintern versohlt werden.

Von: Anastasia Steele
Betreff: Nachtschicht
Datum: 24. Mai 2011 00:11 Uhr
An: Christian Grey

Sehr geehrter Herr,

vielleicht haben Sie es ja vergessen, aber ich war gerade mit der Liste beschäftigt, als mich ein Kontrollfreak, der gerade zufällig des Wegs kam, abgelenkt und flachgelegt hat.

Gute Nacht.
Ana

Ich grinse von Ohr zu Ohr und mein Herz erweicht sich für sie. Sie hat es wieder getan! Ihre Worte bezaubern mich, verwirren mich und fesseln mich an sie. Augenblicklich schreibe ich ihr eine Antwort.

Von: Christian Grey
Betreff: Ende der Spätschicht
Datum: 24.Mai 2011 00:13 Uhr
An: Anastasia Steele

GEH INS BETT, ANASTASIA.

CHRISTIAN GREY

CEO, & Kontrollfreak, Grey Enterprises Holdings, Inc.

Wie du mir, so ich dir, Miss Steele, sage ich und grinse breit. Ich sollte auch ins Bett gehen. Ich habe morgen früh ein Meeting. Langsam gehe ich ins Schlafzimmer, ziehe mein Hemd und meine Hose aus und lasse nur noch meine Boxershorts an. Ich gehe ins Bad und putze meine Zähne und erinnere mich daran, wie Miss Steele meine Zahnbürste benutzt hat und fühle sie in meinem Mund. Ihre Lippen, ihre Brustwarzen, ihren Körper, ihr Geschlecht … Verdammt noch mal, Anastasia! Ich kann dich nicht mal eine Minute vergessen, nicht mal in diesem verdammten Badezimmer, während ich eine einfache Aufgabe wie Zähneputzen erledige!

Kopfschüttelnd gehe ich ins Bett. Ich nehme meinen iPod, stöpsele die Kopfhörer in meine Ohren und beginne Puccinis „O mio babbino caro“ zu hören.

Ich blicke zur Decke, als ob sie das Geheimnis des Universums bereithalten würde und meine Bindung zu Anastasia erklären würde. Langsam schließe ich meine Augen und denke an sie.

*****

Ich bin in der Bar des Heathman Hotels und trinke einen Martini mit Oliven. Ich fühle ihren Blick bevor ich sie sehe. Langsam drehe ich mich um, um in ihre Augen zu blicken: Grau in blau. Meine Atmung beschleunigt sich bei ihrem Anblick. Sie ist atemberaubend. Sie hat ein schwarzes rückenfreies Spitzenkleid an, ihr Haar ist elegant in einem Dutt befestigt und zeigt ihren wunderschönen langen Hals. Das Kleid reicht kaum bis zu ihren Knien. Sie trägt hochhackige Christian Louboutins, die ihre eleganten Beine betonen. Ihr Make-up ist sehr dezent, als ob sie mit diesem Gesicht geboren wäre. Mein Bewusstsein erinnert mich daran, zu atmen. Automatisch erhebe ich mich und gehe auf sie zu. Ohne ein Wort biete ich ihr meine Hand an und ebenso wortlos ergreift sie sie. Wir atmen beide flach.

„Ich habe dich heute nicht erwartet“, sage ich endlich und finde meine Stimme. „Aber, das ist die beste aller Überraschungen, Anastasia!“ sage ich zu ihr, während mein Blick ihren voller Verlangen durchbohrt. Sie nickt und senkt schüchtern ihren Blick auf ihre ineinander verschlungenen Hände und keucht sichtbar auf.

„Hast du gegessen? Möchtest du etwas zu trinken?“ höre ich mich fragen.

„Kein Essen“, sagt sie als meine Augen sie fragend ansehen. „Ich möchte aber etwas Weißwein“, murmelt sie. Ihre Hände zittern wie Espenlaub.

„Was ist los?“ frage ich besorgt. „Du zitterst wie Espenlaub, Anastasia“, meine Augen untersuchen sie, versuchen ihren Ausdruck zu entschlüsseln.

„Komm“, ich nehme ihre Hand, „Lass uns sitzen“, ich ziehe sie mit mir, während ich einem Kellner bedeute uns einen privaten Tisch zu zeigen.

„Ich kann nicht lange bleiben, Christian“, sagt sie entschlossen.

„Aber du bist hier, warum kannst du nicht bleiben?“ frage ich und mein Herz pocht mir bis zum Hals.

„Ich …“ sie bricht ab und sieht wieder auf ihre Hände.

Ich führe sie zum Tisch, an den uns der Kellner geleitet. Er befindet sich in einer ruhigen Ecke des Restaurants. Mein Blick ruht auf ihr. Neugierig, verwirrt, ängstlich. Ist sie hier, um mir schlechte Nachrichten zu überbringen?

“Anastasia?” forsche ich nach.

“Christian, ich …” sie unterbricht sich und versucht ihre Gedanken in Worte zu fassen.

„Ich kann es nicht machen … es tut mir leid, aber ich kann deinen Bedingungen nicht zustimmen. Sie sind zu hart. Es übersteigt den Rahmen, den ich mir für mich vorgestellt habe. Ich verurteile dich nicht. Für einige Leute ist es vielleicht das Richtige, aber für mich nicht! Ich will mehr … mehr in meinem Leben … mehr in einer Beziehung … mehr …“ sie schweift ab.

„Anastasia, ich …“ dieses Mal fühle ich mich sprachlos. „Ich bin es nicht anders gewohnt. Ich kenne nichts anderes. Das ist das einzige, was ich kenne.“ Ich bin nervös und aufgebracht, dass sie mir wahrscheinlich entgleiten wird.

„Aber du bist hier!“ sage ich hoffnungsvoll. „Hierin“, ich mach eine große Geste mit meinen Händen und zeige auf das Kleid, als ob es ihr jemand übergegossen hätte. Ich würde so gerne meine Hände auf ihren nackten Rücken legen und meine Finger über ihre Beine streichen. Aber ich lasse es. Meine Knöchel streichen ihr Kinn entlang, ihr Atem beschleunigt sich, ihre Augen schließen sich.

„Christian, nicht“, sagt sie.

„Warum?“ sage ich leidenschaftlich. „Ich kann dich zum Bleiben bewegen!”

„Ich weiß!“ sagt sie, „du kannst, aber ich muss gehen. Das, was auch immer wir hier haben, ist nichts für mich. Ich werde verletzt werden“, sie steht auf, um zu gehen.

„Bitte Ana!“ ist alles, was ich mit flehender Stimme sagen kann! Ich kann sie nicht gehen lassen! Ich werde sie nicht gehen lassen! Sie ist mir zu wichtig. Ich glaube nicht, dass ich es ohne sie schaffe!

“Lass mich dich wenigstens zum Auto bringen”, sage ich. Sie nickt.

Sie gibt dem Hotelangestellten ihren Parkschein und wir stehen still da, während ich sie intensiv anblicke. Ich will sie berühren, sie lieben, sie halten, sie verzehren, aber ich starre sie nur an. Ich gehe einen Schritt auf sie zu. Sie tritt einen Schritt zurück.

„Bitte nicht!“ sagt sie mit langsamer Stimme.

„Warum nicht?“ frage ich.

„Ich darf dich nicht anfassen. Warum sollte es für dich anders sein?“ sagt sie verzweifelt.

„Ana … ich …“ sage ich, ohne zu wissen, wie ich ihr erklären sollte, was mit mir nicht stimmt. „Ich bin in fünfzig verschiedenen Facetten abgefuckt, Baby! Ich will dir das nicht antun.“ sage ich.

„Ich weiß. Vielleicht ist es das Beste”, sagt sie, ohne überzeugt zu klingen.

„Kann ich dich wenigstens noch einmal küssen?“ sage ich.

Sie schließt die Augen, kämpft mit ihren Emotionen und schluckt.

„Ich kann nicht. Wenn du es tust, werde ich nicht mehr in der Lage sein zu gehen!“ sagt sie den Tränen nahe.


The Scientist - Coldplay

Ich bin verzweifelt, verwirrt und aufgebracht. Ich streiche mir mit beiden Händen durch die Haare. „Bitte Ana!“ flehe ich mit leiser Stimme. „Geh nicht! Mach es nicht! Wir sind so gut zusammen!”

“Ich kann nicht bleiben!”

„Warum?!?“ sage ich leidenschaftlich, nachdrücklich. „Warum Anastasia? Warum willst du mich nicht?”

„Weil du mich verbrennen wirst. Weil du mich mit deiner Intensivität verschreckst, mit deiner Kraft und deinem Reichtum und du weißt, dass du mich verletzten wirst! Wenn nicht körperlich, dann emotional!“ Sie weint und geht, verlässt mich! Sie geht davon. Weg von mir!


Lost by Michael Buble
Meine Füße kleben am Boden, ich bin unfähig mich zu bewegen. Sie ist dabei aus meinem Leben zu verschwinden und meine verdammten Füße sind wie eingefroren, unfähig auch nur einen Schritt zu machen! Nur weil ich fähig bin, meine Gedanken zu sammeln, verbinden sie sich wieder mit meinem Gehirn und ich kann ihr nachlaufen. Der Hotelangestellte fährt ihren Wagen vor und überrascht mich damit erneut. Er ist alt, nicht straßentauglich und sieht aus, als ob er sie nicht einmal vom Parkplatz bringen könnte, geschweige denn nach Hause. Sie gleitet in ihr Auto und bemerkt mich, wie ich dastehe.

„Bitte Anastasia! Geh nicht!” sage ich inbrünstig. „Dieses Auto sieht nicht einmal so aus, als wäre es straßentauglich! Bitte lass uns reden!“

„Nein, sieh doch mal! Wie soll ich mich mit dir messen? Du hast alles? Du kritisierst mein Auto, obwohl es alles ist, was ich mir leisten kann. Wie kann ich in deiner Liga spielen? Du wirst von mir gelangweilt sein, wie von einem deiner neuen Spielzeuge und weitermachen. Das kann ich nicht ertragen!“

„Ana! Nein!“ Sie fährt in ihrer Klapperkiste davon und die Tränen strömen über ihre Wangen. Ich rufe Taylor an.

„Bringen Sie schnellstmöglich den Wagen her!” ich lege auf.

Ich werde sie nicht verlieren! Das werde ich nicht! Ich bin der Sohn einer Cracknutte … wenn Dr. Grace Trevelyan-Grey nicht gewesen wäre, wer weiß, was dann mit mir passiert wäre? Ich bin nicht besser, als jemand anderes! Bestimmt nicht besser als Anastasia! Sie kann mir meinen Wohlstand nicht vorhalten. Das ist Amerika um Gottes Willen! Jeder, der genug Ambitionen hat, kann es zu etwas Großem bringen! Ich werde sie zurückgewinnen!

Everything by Michael Buble

Ich höre das Kreischen des Audi SUV in der Dunkelheit. Taylor öffnet schnell die Beifahrertür.

„Auf geht’s! Miss Steele ist gerade erst in einer Klapperkiste davon gefahren. Ich will sichergehen, dass sie es heil nach Hause schafft.“ Er nickt ohne ein Wort.

Der Verkehr ist zäh.

„Genau dort! Der gelbe VW!“ deute ich Taylor. Sie ist ungefähr sechs Autos vor uns und versucht sich in die Überholspur einzuordnen. Was macht sie? Das Auto schafft nicht mal 80 Km/h und sie treibt es auf 130 KM/h! Ich hätte sie nicht so aufgebracht fahren lassen dürfen.

„Taylor fahren Sie auf die Busspur! Vielleicht können wir sie so einholen! Sie fährt auf die Überholspur.“ Er nickt und blinkt schnell und fährt über drei Spuren und auf die Busspur auf der Autobahn. Sie ist nun ungefähr acht Autos vor uns. Was macht sie und warum fährt sie so schnell?

Wir fahren ebenfalls schnell, aber sie noch immer vor uns! Wie macht sie das?

„Taylor! Sie können einen Panzer fahren, aber nicht mit einem Mädchen in einem klapprigen VW mithalten?“ Sein Gesicht wird puterrot und seine Augen sind auf die Straße gerichtet, er schlängelt sich durch den Verkehr und drängt hart. Letztlich kehren wir in die Busspur zurück und nähern uns ihrem Auto. Ich öffne mein Fenster und bedeute ihr, ihres zu öffnen.

„Anastasia!“ sage ich so ruhig wie möglich. Ihre Augen sind voller Tränen, ich weiß nicht, wie sie überhaupt etwas sehen kann. „Ich möchte, dass du von der Autobahn herunter fährst, Baby! Jetzt sofort …“ sage ich mit all meiner Selbstbeherrschung und Ruhe. „Komm schon, Süße! Wir können reden … und, wenn …“ ich breche ab. Ich bringe es nicht über die Lippen. „Und wenn du mich dann immer noch nicht willst, lasse ich dich gehen … okay?”

Sie sagt nichts. Ihre Augen sind auf die Straße gerichtet, ihre Wangen sind von den ganzen Tränen beansprucht. Sie schafft es zu nicken. Sie wird etwas langsamer und signalisiert, dass sie die Autobahn verlassen will. Ich seufze erleichtert auf, nicke Taylor zu und bedeute ihm, auch die Autobahn zu verlassen. Anastasia fährt auf die rechte Spur und blinkt, um die nächste Ausfahrt zu nehmen. Als sie in die Spur fährt, pflügt ein zu schnell fahrender Chevy Impala in sie hinein! Anas alter VW dreht sich dreimal bevor er auf dem Seitenstreifen zum Stehen kommt. Der Autobahnverkehr kommt zum Stillstand. Alles ist unwirklich! Mir rutscht das Herz in die Hose, meine Hände zittern und mein Gesicht ist voller Zorn, wem gegenüber weiß ich nicht! Vielleicht gegenüber der ganzen Welt! Vielleicht gegenüber dem Universum, dass mein Leben schon so oft vermasselt hat! Taylor rast vor Anas Auto. Ich eile hinaus, noch bevor er zum Stehen kommt und renne zu Anastasias Auto. Sie liegt über dem Lenkrad zusammengesackt, Blut quellt aus ihrer Schläfe. Sie ist regungslos. Mein Herz stoppt! Die Autotür ist blockiert und ich kann sie nicht öffnen.

“Taylor! Helfen Sie mir!” Er ergreift den Schraubenschlüssel aus dem Kofferraum und zerschlägt das Fenster auf der Beifahrerseite. Er nimmt sein Jackett doppelt und reißt die Tür aus den Angeln! Ich schiebe ihn aus dem Weg und ziehe Anas leblosen Körper aus dem Auto. Zitternd, schreiend.

„Baby, warum? Warum verlässt du mich Ana?” Ich wiege hin und her, Anastasia in meinen Armen. Mein weißes Hemd ist von ihrem Blut getränkt, aber es ist mir egal. Ich will nicht dort sein, wo sie nicht ist.

Without You - soundtrack from the Wuthering Heights

„Verdammt, Mann! Ich wusste nicht, dass sie vor mir einbiegen würde!“ sagt eine betrunkene Stimme. Dann verändert sich die Stimme in einen bekannten, abscheulichen Ton:

„Oh! Du bist das, du kleines Stück Scheiße! Wann wirst du aufhören zu schreien, Nuttenbalg! Ich ertrage dich nicht mehr!“ Ich hebe meinen Blick und sehe diesen Mann an, es ist er! Der Zuhälter der Cracknutte!

„Ich bete zu Gott, dass sie dich draußen auf der Straße in der Kälte lässt, damit ich mich nicht mehr mit dir schreiendem Weichei abgeben muss, du kleines Arschloch!“

Mein Verstand ist verwirrt und zornig! Ich will den Mann umbringen, der die Frau, die ich liebe, getötet hat!

Taylor Gesicht verändert sich, schnell wie eine eindrucksvolle Kobra hebt er seinen Ellenbogen und springt auf den Zuhälter der Cracknutte und schlägt ihn so hart wie möglich. Er boxt unermüdlich auf ihn ein, während ich wie betäubt auf dem Seitenstreifen der Autobahn stehe. Ich halte die vor Blut triefende Anastasia und schluchze unkontrolliert!


Meine Tränen fließen an mir hinab und verdünnen Anastasias Blut auf ihrem Gesicht. Die Sanitäter kommen und versuchen sie von mir wegzubringen. Ich werde sie ihnen nicht überlassen!


„Sir! Sie müssen sie gehen lassen!“ fleht Taylor, „Sir, bitte!”

„Sie ist tot, Taylor! Sie ist tot und es ist mein Fehler! Der Zuhälter der Cracknutte hat meine Ana umgebracht!”

Ich schluchze und schluchze … und möglicherweise wecken mich meine eigenen Schreie. Ich bin in meiner Suite im Heathman Hotel. Ich schließe meine Augen und seufze erleichtert. Es war ein Albtraum. Oh Gott! Ich bin außer Atem, Tränen fließen und meine Nase läuft.

„Danke Gott! Danke Gott! Es war ein Albtraum!” Es ist 4:40 Uhr. Ich will nicht mehr schlafen. Das war der schlimmste Albtraum, den ich je hatte. Ich muss John anrufen, sodass ich wenigstens am Telefon mit ihm sprechen kann. Na gut! Ich werde ihm die Nacht noch Zeit lassen. Ich werde es nach meinem Meeting tun.

Ich setze mich im Bett auf, den Kopf in meinen Händen und Heathcliffs Worte kommen mir wieder in den Sinn, als er die ganze Nacht auf Nachrichten über Catherine Earnshaws Gesundheit gewartet hat und sie letztlich tot vorgefunden hat. Als er ihren toten Körper hält, schreit er vor Höllenqual:

„Und ich bete ein Gebet – ich wiederhole es bis meine Zunge versteift – Catherine Earnshaw, du bleibst vielleicht nicht so lange wie ich lebe; du sagtest ich habe dich getötet – verfolge mich dann! Die getöteten VERFOLGEN ihre Mörder, glaube ich. Ich weiß, dass Geister auf der Erde herumgewandert sind. Sei immer bei mir – ergreife jegliche Form – mach mich verrückt! Verlass mich bloß nicht in dieser Hölle, wo ich dich nicht finden kann! Oh Gott! Es ist unaussprechlich! Ich kann NICHT ohne mein Leben leben! Ich kann NICHT ohne meine Seele leben!”

Heathcliff from Wuthering Heights

Ich möchte nicht, dass irgendein Unglück über Anastasia kommt, aber, wie Heathcliff, kann ich nicht ohne meine Seele leben. Sie gibt mir meine Menschlichkeit zurück, sie gibt mir meine Seele. Oh, Anastasia! Was machst du mit mir? Was kann ich machen, um dich zu behalten, zu behüten, dich zu meinem zu machen? Mein Herz schmerzt jedes Mal, wenn ich an dich denke. Meine Seele sehnt sich nach dir. Mein Verstand ist immer mit Gedanken an sie getrübt, als ob eine Zeit vor Anastasia überhaupt nicht existiert hat. Als wäre ich ein verlorener Planet, der seine Sonne gefunden hat. Als ob wir zusammen gehören würden. Ja, wir gehören zusammen. Immer.


The Lion Fell in Love with the Lamb by Carter Burwell

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