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Sunday, January 12, 2014

BUCH 1 - Kapitel XXIX - Christian und Anastasia Fanfiction

Auf dem Heimweg

Kapitel XXIX

Übersetzer: Janine Heistmann


Der nächste Morgen bringt noch immer keine Erleichterung. 

Sorrow - Gladiator soundtrack
Ich bin wie auf Autopilot. Aufstehen, trainiere, anziehen, essen. Und dann muss ich mich um etwas kümmern, dass ich wahrscheinlich verursacht habe oder in das ich hineingezogen wurde. Aber eigentlich ist das völlig egal. Leila und ich haben eine gemeinsame Vergangenheit. Mit ihr hatte ich eine längere Beziehung. Ich werde sie nicht sitzenlassen, wenn sie Hilfe braucht. Ich habe das starke Gefühl, dass ich an ihrem Zusammenbruch Schuld bin oder zumindest einen großen Teil dazu beigetragen habe. Warum sollte sie sonst herkommen? Als ich mich daran erinnere, wie Mrs. Jones ihr ungepflegtes Erscheinungsbild beschrieben hat, merke ich erneut, wie sich mein Herz zusammenzieht. Wie konnte es soweit kommen? Sie war doch immer eine lebhafte, quirlige und verschmitzte Frau. Als wir uns getrennt haben, war sie zumindest so. Sie hat jemanden gefunden, der sie heiraten wollte, nachdem ich ihr klargemacht habe, dass ich nicht ‚mehr‘ von ihr will. Ich wollte nie mehr. Zumindest nicht, bis ich Anastasia begegnet bin. Aber Leila hat ihr ‚mehr‘ doch bei ihrem Ehemann gefunden, oder etwa nicht?

Was ist wohl passiert? Ob er wusste, dass sie sich selbst verletzen wollte? Natürlich nicht. Wenn er es gewusst hätte, hätte er sich um sie gekümmert, wie ein Ehemann das tun würde.
Nachdem ich eine Tasse  schwarzen Kaffee mit Magermilch von Mrs. Jones entgegengenommen habe, gehe ich in meine Büro.

Ich drücke zwei Nummern auf meinem Telefon und Taylor antwortet, „Ja, Sir.“

„Ich muss mit Ihnen sprechen, Taylor“, sage ich.

„Bin unterwegs, Sir“, antwortet er und ich lege auf.

„Taylor, ich möchte, dass sie mit Welch in Verbindung treten. Finden Sie heraus, wo sich Leilas Ehemann aufhält und sprechen Sie persönlich mit ihm. Finden Sie heraus, ob er immer noch mit Leila zusammen ist. Wenn nicht, machen sie die Gründe ihrer Trennung ausfindig. Wenn Welch Kontakt zu ihren Eltern aufnimmt, möchte ich jedes Detail in schriftlicher Form haben. Verstanden?“

„Natürlich, Sir“, antwortet er entschlossen.

Mein Blackberry vibriert. Ich überprüfe es und sehe, dass Welch mich anruft. Taylor will gerade mein Büro verlassen, doch ich bedeute ihm, noch einen Moment zu bleiben. Vielleicht sollte er lieber mithören.

„Welch, ich werde das Telefon auf Lautsprecher stellen. Ich möchte, dass Taylor hört, was sie zu sagen haben. Ich möchte, dass er zwischen Ihnen und mir vermittelt, wenn ich nicht zu sprechen bin. Sie können ihn jederzeit erreichen, sie haben ja seine Kontaktinformationen.“

„Ja, Sir“, antwortet Welch. „Ich rufe Sie aus folgendem Grund an. Vor etwa zwei Monaten hat Leila ihren Ehemann verlassen, da sie einen neuen Liebhaber hatte. Nach dem zu urteilen, was ihr Ehemann gesagt hat, war sie in ihn verliebt. Ihr Ehemann hatte seitdem keinen Kontakt zu ihr, er hat auch ausdrücklich gesagt, dass er sich nicht um sie schert, nachdem sie, ähm“, er räuspert sich, „und ich zitiere ihren Ehemann, ‚einen anderen Hurensohn gefickt hat, obwohl sie noch immer unter mir lag‘. Es sieht ganz so aus, dass sie die letzten zwei Monate mit diesem neuen Freund verbracht hat. Dennoch wissen wir nicht, wer dieser Freund ist. Das versuche ich im Moment herauszufinden. Ich habe versucht, die Familie zu erreichen, aber sie sind noch nicht ans Telefon gegangen. Ich werde es heute weiter versuchen und sehen, ob sie mir neue Informationen über ihren Aufenthaltsort oder ihren neuen Freund geben können. Das könnte ein wichtiger Anhaltspunkt für uns sein, Sir“, sagt er.

„Haben Sie all das verstanden?“ frage ich Taylor.

Hearing the Damage - Tom Yorke
„Ja, Sir“, antwortet er ausdruckslos.

„Unterdessen halten Sie ihre Augen und Ohren offen, um herauszufinden, ob sie vielleicht in ein neues Krankenhaus eingeliefert worden ist, in Polizeiakten auffällig wird oder sonst irgendetwas wo ihr Name auftaucht, bis wir sie finden. Sie muss ja irgendwo sein. Es macht keinen Sinn, dass sie in meine Wohnung kommt, Selbstmord begehen will und dann verschwindet. Sie muss irgendwo in der Stadt sein.“

„Gibt es irgendwelche engen Freunde oder Bekannte in der Stadt oder in umliegenden Städten, von denen Sie wissen?

„Nicht, dass ich wüsste. Es ist ihr Job dies herauszufinden. Sonst noch was?“

„Nichts weiter, Sir“, sagt er. Ich erinnere ihn noch einmal, dass er mit Taylor in Kontakt bleiben soll und lege auf.

„Taylor, diese Aufgabe hat nun höchste Priorität. Informieren Sie mich augenblicklich, wenn Sie etwas herausfinden.“

„Natürlich, Sir“, antwortet er.

Mein Blackberry vibriert und informiert mich über eine eingegangene Nachricht. Taylor will gerade erneut den Raum verlassen, doch ich bedeute ihm wieder, zu warten. Die Nachricht ist von Anastasia.


Von: Anastasia Steele
Betreff:
Auf dem Heimweg
Datum: 3. Juni 2011             12:52 Uhr EST
An: Christian Grey

Sehr geehrter Mr. Grey,

wieder einmal sitze ich in der ersten Klasse, wofür ich mich bei Ihnen bedanken muss. Ich
zähle bereits die Minuten, bis ich Sie heute Abend wiedersehen und Ihnen möglicherweise
unter Gewaltanwendung die Wahrheit über meine nächtlichen Geständnisse entlocken kann.

Ana X

Ich tippe ihr eine kurze Antwort.
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Von: Christian Grey
Betreff:
Auf dem Heimweg
Datum: 3. Juni 2011             9:57 Uhr
An: Anastasia Steele

Anastasia, ich freue mich schon, dich bald wiederzusehen.

Christian Grey
CEO, Grey Enterprises Holdings Inc.

Danach drehe ich mich zu Taylor und sage ihm, dass er mich in den nächsten 30 Minuten zu GEH fahren soll. Ich habe so viel zu tun. Und jetzt kommt noch das unerwartete Problem mit Leila dazu.


Von: Anastasia Steele
Betreff:
Auf dem Heimweg
Datum: 3. Juni 2011             13:00 Uhr EST
An: Christian Grey

Liebster Mr. Grey,

ich hoffe, mit der »Situation« ist alles in Ordnung. Der Tonfall Ihrer Mail bereitet mir etwas
Sorgen.

Ana


Oh nein. Ich möchte nicht, dass sie sich Sorgen macht, vor allem nicht über meine Probleme. Es ist nichts, dass ich nicht lösen kann. Aber im Moment beschäftigt es mich. Schreibt sie mir eigentlich aus dem Flugzeug? Und wenn ja, ist es schon abgehoben? Bringt sie sich selbst in Gefahr? Im Moment kann ich mich nur um eine Frau kümmern, die sich selbst in Gefahr bringt. Und ich will ganz bestimmt nicht, dass Anastasia die andere ist.

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Von: Christian Grey
Betreff:
Auf dem Heimweg
Datum: 3. Juni 2011             10:03 Uhr
An: Anastasia Steele

Anastasia,

es könnte besser laufen. Ist die Maschine schon abgehoben? Wenn ja, solltest du keine
Mails mehr schreiben. Du bringst dich selbst in Gefahr, was einen klaren Verstoß gegen
die Regeln zu deiner persönlichen Sicherheit darstellt. Was ich über die Strafe gesagt
habe, war ernst gemeint.

Christian Grey
CEO, Grey Enterprises Holdings Inc.

Ich drücke auf Senden. Heute habe ich nicht die Geduld, mir Gedanken über Regelverstöße zu machen. Ihre Antwort kommt unverzüglich.
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Von: Anastasia Steele
Betreff:
Überreaktion
Datum: 3. Juni 2011             13:05 Uhr EST
An: Christian Grey

Sehr geehrter Mr. Miesepeter,

die Türen sind noch geöffnet. Wir haben Verspätung, aber nur zehn Minuten. Mein
Wohlergehen – und das meiner Mitpassagiere – ist also gewährleistet. Sie können Ihre
juckende Hand also vorläufig noch in der Hosentasche lassen.

Miss Steele


Die »Situation« macht mich ziemlich nervös und ich bin selbst meiner Freundin gegenüber schroff. Schnell antworte ich ihr, um mich zu entschuldigen.
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Von: Christian Grey
Betreff:
Entschuldigung – juckende Hand wird verstaut
Datum: 3. Juni 2011             10:07 Uhr
An: Anastasia Steele

Sie und Ihr vorlautes Mundwerk fehlen mir, Miss Steele. Kommen Sie sicher nach Hause
zurück.

Christian Grey
CEO, Grey Enterprises Holdings Inc.

Ich könnte es nicht verkraften, wenn ihr etwas passiert, weil sie unvorsichtig war, um mir eine Nachricht zu schreiben.

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Von: Anastasia Steele
Betreff:
Entschuldigung angenommen
Datum: 3. Juni 2011             13:09 Uhr EST
An: Christian Grey

Gerade werden die Türen geschlossen. Von mir hörst du keinen Mucks mehr – was bei
deiner Schwerhörigkeit nicht weiter schwierig werden sollte.

Ciao, ciao

Ana

Nachdem ich ihre letzte Nachricht erhalten habe, kehre ich ins Wohnzimmer zurück, wo Taylor auf mich wartet, um mich zu fahren.

„Taylor, haben Sie Miss Steeles Ankunftszeit?“

„Natürlich, Sir“, antwortet er.

„In Ordnung. Es  sieht so aus, als ob ich heute mehr zu tun habe, als ich überhaupt an einem Tag schaffen könnte. Ich möchte, dass Sie sie am Flughafen abholen und ins Escala bringen.“

„Natürlich, Sir“, antwortet er. Als wir im GEH ankommen, trippelt Andrea mir ins Büro hinterher, um mit mir die anstehenden Meetings zu besprechen.

Mein beschissener Tag ist mit einem stressigen Vorfall nacheinander gefüllt. Nachdem Andrea mein Büro verlassen hat, kommt Ros hinein. Ihre kratzende Stimme hört sich an, als ob sie täglich anderthalb Schachteln Zigaretten rauchen würde. Dennoch kommt sie sofort auf den Punkt. Sie verschafft mir einen Überblick über das Desaster mit der Firma, die wir nun auflösen wollen.

„Kosten, Ros. Was haben wir unter dem Strich verloren?“

Sie windet sich unbehaglich auf ihrem Stuhl.

„Unter dem Strich sind es Siebenundsechzig Millionen Dollar …“ Ihre Stimme ist fest, aber leise.

„Siebenundsechzig verdammte Millionen Dollar? Wie konnten wir da nur hineingeraten? Ich will alle Details, haarklein. Und sagen Sie der Finanzabteilung, dass ich augenblicklich eine Kostenanalyse will!“ blaffe ich.

„Ja, Mr. Grey“, sagt sie und weiß, dass sie damit entlassen ist. Schnell macht sie sich aus dem Staub.

Ich betätige die Gegensprechanlage.

„Ja, Mr. Grey“, meldet sich Andrea.

„Holen Sie mir Welch ans Telefon“, befehle ich.

„Sofort, Sir.“

Zwei Minuten später klingelt das Telefon.

„Ja, Mr. Grey“, meldet er sich.

„Haben Sie irgendwelche Neuigkeiten für mich?“

„Mr. Grey, ihr Ehemann ist nicht sehr entgegenkommend. Es kümmert ihn nicht, was mit ihr passiert. Er hat sogar gesagt, dass es ihm egal wäre, wenn sie sich umbringt – ob nun durch Erhängen, Verstümmeln, von der Brücke springen oder Erschießen. Wir haben versucht ihn zu überzeugen. Da ihm ihre Gesundheit egal ist, haben wir sogar versucht, ihn für weitere Informationen zu bezahlen“, sagt Welch.

„Verdammter Bastard! Ist sie ihm völlig egal? Hat sie ihm denn gar nichts bedeutet? Wie kann er so gefühlskalt sein?“ schimpfe ich.
„Mr. Grey, er ist rachsüchtig und hat es nicht verkraftet, dass sie ihn betrogen und für einen anderen Mann verlassen hat. Diese Geschichte konnten wir durch Bekannte erfahren.“

„Was ist mit ihrer Familie?“

„Wir sind dran, Sir. Die Familie lebt am anderen Ende des Landes. Sie wussten, dass sie ihren Mann verlassen hat und glücklich mit dem neuen Mann an ihrer Seite war. Die Eltern haben gesagt, dass ihre Schwester vielleicht noch mehr weiß, aber wir haben sie noch nicht erreicht.“

„Kennt die Familie ihren Aufenthaltsort?“

„Nein, Sir. Als sie ihren Ehemann verlassen hat, war sie zuletzt mit ihnen in Kontakt. Seitdem nichts.“

„Suchen Sie weiter. Ich möchte, dass sie gefunden wird, Welch!“

„Ja, Sir“, sagt er bestimmt.

Ich lege auf.

Der Arbeitstag zieht sich mit einem Problem nach dem anderen hin. Ich bin frustriert, dass ich mich mit all diesen Notfällen herumschlagen muss. Ich habe noch ein spätes Meeting und rufe Taylor an, damit er Anastasia vom Flughafen abholt.

„Bringen Sie sie ins Escala“, wiederhole ich meine frühere Anweisung.

„Das werde ich, Sir.“ Er verlässt das Gebäude. Als mein Meeting vorbei ist, fahre ich zum Escala zurück. Gegen 18:00 Uhr komme ich in meinem Penthouse an. Mein Blackberry klingelt ununterbrochen.

„Mr. Grey, hier ist Welch“, begrüßt er mich.

„Haben Sie Neuigkeiten für mich?“ frage ich.

„Mr. Grey, wir forschen nach ihrer alten Adresse, alten Nachbarn, Freunden und Bekannten. Bislang hat sie keiner in den letzten drei Monaten gesehen.“

„Also gibt es keine Spur?“

„Nein, bisher nicht, Sir. Aber wir werden weitersuchen.“

„Okay.”

„Soll ich Sie informieren, sobald ich irgendetwas herausfinde?”


„Ja.“ Dann fühle ich es. Dieser Blick, auf meinem Rücken … der mich beobachtet.


I Just In Your Arms Tonight by Cutting Crew

Ich hatte nicht einmal bemerkt, dass mein ganzer Körper angespannt war. Aber bei der Verbindung, dieser Spannung, verändert sich plötzlich mein ganzes Verhalten. Mein Körper entspannt sich und plötzliche Ruhe durchströmt mich, als ich mein Zentrum finde und meine Freundin ansehe. Freundin. Mein ‚mehr.‘ Ich fühle dieses immense Verlangen, als mein Körper auf sie reagiert. Ich starre sie mit sexueller Sinnlichkeit an, meine Augen lodern. Sie ist sprachlos und ruhig. Sie fühlt es auch. Dieselbe Anziehung. Dasselbe Verlangen. Ich danke Gott jeden Tag, dass er sie gefunden und zu mir geschickt hat.

„Halten Sie mich auf dem Laufenden“, sage ich zu Welch und schalte mein Blackberry aus, ohne den Blick von Anastasia abzuwenden. Sie steht wie gelähmt im Eingang zum Wohnzimmer. Mit großen Schritten schließe ich den Abstand zwischen uns. Meine Augen verschlingen diese Schönheit, als hätte ich sie Jahre nicht gesehen. Dabei war es gerade mal gestern. Nach all dem Scheiß, der seit gestern passiert ist, fühlt sie sich an wie ein Engel mit ihrer unschuldigen, verführerischen Aura. Mein Kiefer ist durch den ganzen Stress gespannt und ich bin ziemlich unruhig. Schließlich ziehe ich meine graue Anzugsjacke aus, öffne die dunkle Krawatte und werfe beides auf die Couch, während ich auf meine Frau zugehe. Als ich sie erreiche, schlinge ich die Arme um sie und ziehe sie hart und fest an mich. Dann ziehe ich an ihrem Zopf, um ihren Kopf nach hinten zu neigen und meine Lippen auf ihre zu legen. Ich küsse sie, als ob mein Leben davon abhängen würde, und das tut es. Sie ist mein Rettungsanker. Mein Fels in der Brandung, der mich im Zentrum dieser verdammten, abgefuckten Vergangenheit und was sie mir nun bringt, beruhigt.

Sie ist von meiner Verzweiflung und Ungestümheit überrascht. Ich habe den heutigen Tag kaum ausgehalten. Meistens bin ich ein Mann, der wie eine Insel ist, aber heute, ist es anders. Mein Verlangen nach Anastasia ist übermäßig. Mein Kuss sagt alles: Ich will dich. Ich brauche dich. Rette mich. Liebe mich. Sei bei mir. Lass mich die Kontrolle übernehmen, sodass ich mich nicht mehr so verloren fühle! 

I Want You to Take Over Control - Afrojack

Zu diesem Zeitpunkt bin ich sehr froh, dass sie zurück ist, dass sie mich immer noch will, mich begehrt. Ich spüre die Angst, die sich in mir zusammengebraut hat, seit ich weiß, dass sie die Stadt verlassen will. Sie ist kurz vorm Siedepunkt. Sie beginnt mich mit ebenso großer Leidenschaft zu küssen, als sie ihre Finger in meinem Haar vergräbt. Sie saugt meinen Duft ein, als ob sie mich verschlingen, lieben und mich auf ihre heiße und sexy Art schmecken will. Vorübergehend ziehe ich meinen Kopf zurück und starre sie an. Die Erleichterung, dass sie nun bei mir ist, ist gewaltig. Mein Herz dreht und schnürt sich zusammen, als mich ein unbekanntes Gefühl durchströmt. Verlangen, Begierde, Lust, Liebe?

„Was ist los?“ flüstert sie.

„Ich bin so froh, dass du wieder da bist. Dusch mit mir … Jetzt“, befehle ich, und weiche ihrer Frage aus.

„Ja“, flüstert sie. Ich ergreife ihre Hand und führe sie durch mein Wohnzimmer, ins Schlafzimmer und schließlich ins Bad.

Sobald wir im Bad sind, lasse ich ihre Hand los und drehe den Wasserhahn auf. Langsam drehe ich mich zu ihr und blicke dieses wunderschöne Wesen vor mir an.

„Mir gefällt dein Rock“, sage ich und betrachte ihren zu kurzen Rock, „Er ist sehr kurz“, sage ich. „Du hast tolle Beine.“

Ich steige aus meinen Schuhen und lehne mich nach unten, um meine Socken auszuziehen. Mein Blick weicht keinen Moment von Anastasia. Das Verlangen, die Begierde, die ich für sie habe, ist greifbar und überrascht mich. Sie tut es mir gleich und zieht ebenfalls ihre schwarzen Sandalen aus. Mehr ertrage ich im Moment nicht, mit ihr in meiner Nähe und in meinem Bad. Nach all den Vorfällen möchte ich jetzt nichts anderes, als mich in ihr zu vergraben, all meine Gedanken für einen Moment auszublenden, alles zu vergessen, selbst meinen Namen. Ich will mich einfach mit ihr vereinigen. Plötzlich ist meine Geduld weg. Ich drücke sie mit meinen Armen gegen die Wand hinter ihr. Ich küsse sie mit aller Intensität. Ihre Lippen, ihr Gesicht, ihren Hals und wieder zurück zu ihren Lippen, während meine Finger durch ihr Haar streifen. Ihr Rücken lehnt an den kühlen Fliesen. Ich presse mich gegen sie, um ihr zu verdeutlichen, dass ich eins mit ihr sein will, mich mit ihr vereinigen will, sie verzehren will. Ich muss meine schmerzende Seele besänftigen und mich selbst wieder finden, nach dem ganzen Elend, das ich durchgemacht habe. Es fühlt sich an, als hätte ich mich mitten im kühlen Pazifik verloren, inmitten eines Tayfuns. Und sie ist das einzige, dass mir Leben und Überleben verspricht, mein Rettungsanker. Sie legt ihre Arme auf meine Oberarme und ich stöhne … laut. Sie drückt fest zu.

„Ich will dich. Jetzt. Hier. Schnell. Hart”, flüstere ich und meine Hände wandern zu ihren Oberschenkeln und schieben ihren Rock hoch. Es ist mein eigenes Universum. Das einzige, was mir dabei hilft, Erleichterung zu finden. Hier mit der einzigen Frau, von der jeder behauptet, dass ich in sie verliebt bin. Aber im Moment ist es mir egal, was sie sagen. Ich habe Gefühle, die ich noch nie zuvor erlebt habe, wenn es um Anastasia geht.

Lets Make it a Night to Remember - Bryan Adams

„Hast du noch deine Tage?“ frage ich.

„Nein“, antwortet sie und wird rot.

„Gut“, sage ich.

Ich schiebe meine Daumen in ihr weißes Baumwollhöschen und lasse mich zu Anastasias großer Überraschung plötzlich auf die Knie fallen. Ich ziehe es aus. Ihr Rock bauscht sich um ihre Taille, sodass sie hüftabwärts nackt ist. Sie atmet schwer und wartet, dass ich weiter mache. Sie ist voller Begierde. Meine Atmung stockt, als ich ihre Reaktion auf mich wahrnehme. Ich greife ihre Hüften, drücke sie gegen die Wand und küsse die Innenseite ihrer Schenkel. Ich greife zwischen ihre Beine und schiebe sie auseinander. Sie stöhnt laut, als ich meine Zunge über ihre Klitoris kreisen lasse. Ihr Körper wölbt sich, während ihr Kopf sich nach hinten neigt. Als ihre Lust noch weiter in die Höhe steigt, wird auch ihr Stöhnen lauter. Ihre Finger wandern in mein Haar und ziehen fest daran.

Ich lasse meine Lust, meinen ganzen angestauten Frust, die Angst, die unsere Trennung in mir hervorgerufen hat und die endlosen Probleme aus mir entströmen. Ich investiere alles in die körperliche Liebe zu der einzigen Frau, die mir am Herzen liegt. Erbarmungslos gleitet meine Zunge wieder und wieder über ihre Klitoris. Langsam spüre ich, wie die innere Unruhe meinen Körper verlässt, da ich nun endlich mit meinem Mädchen zusammen bin. Ich weiß, dass das Gefühl der Ekstase, das ich ihr bereite, intensiv ist. Ich merke, wie sich ihr Körper anspannt und das ist der Punkt, an dem ich von ihr ablasse. Ich möchte nicht, dass sie unter meine Zunge kommt. Sie soll durch das Eindringen meiner weiter wachsenden Länge zum Orgasmus kommen. Ihr Atem geht stoßweise und sie keucht heftig. Sie starrt mich ungläubig an, da sie nicht ihre Erlösung gefunden hat, ihr aber doch so nah war. Ich möchte nicht, dass sie so schnell Erlösung findet. Ich möchte es hinauszögern. Schnell stehe ich auf und lege meine Hände um ihr Gesicht. Ich halte mein Mädchen und küsse sie hart, als meine Zunge sich ihren Weg in ihren Mund sucht. Sie kann nun ihre eigene Erregung schmecken und merkt dadurch, wie sehr sie mich begehrt.

Daraufhin öffne ich meinen Reißverschluss und befreie meine Männlichkeit. Ich umfasse ihre Schenkel und hebe sie hoch.

„Schling deine Beine um mich, Baby“, befehle ich ihr mit dringender, gepresster und Ich-will-dich-jetzt-ficken-Stimme. Augenblicklich tut sie, was ich ihr gesagt habe und ich bin schnell und heftig in ihr. Als diese köstliche Verbindung zwischen uns besteht, stöhne und keuche ich und halte ihren Hintern fest, indem ich meine Finger in ihr weiches Fleisch kralle. Ich beginne mich langsam in ihr zu bewegen, um das Gefühl von ihr voll auf genießen zu können. Langsam registriere ich, dass ich in ihr bin und genieße dieses ursprüngliche Gefühl. Dann werde ich schneller und schneller und verliere mich in meiner Frau. Sie neigt ihren Kopf zurück, während ihre Beine noch immer um mich geschlungen sind. Ihre Arme liegen um meinen Hals, während meine Männlichkeit mit ihrem Geschlecht verbunden ist. Wir tanzen einen schnellen, stürmischen Tango. Ich bringe uns immer höher und höher. Wir klettern immer höher, bis wir nicht mehr weiter aufsteigen können und erreichen unseren Höhepunkt. Wir gleiten in einen intensiven, alles verzehrenden Orgasmus. Mit einem dumpfen Grollen lasse ich mich gehen. Ich vergrabe meinen Kopf an ihrem Hals, während ich meine Länge noch ein letztes Mal in ihr versenke. Ich stöhne laut auf als ich meine eigene Erlösung finde.

Meine Atmung geht stoßweise. Ich küsse sie zärtlich, ohne unsere Verbindung zu unterbrechen und schaffe damit eine weitere Verbindung zwischen uns. Wenn ich mich auch nur irgendwie mit ihr verschmelzen könnte, würde ich es in diesem Moment tun. Sie blinzelt, noch immer in der Sensation und der Lust ihres Orgasmus gefangen. Schließlich schaffe ich es, mich aus ihr zurückzuziehen. Ich halte sie fest, während ich sie vorsichtig auf ihre Füße stelle. Das Wasser war die ganze Zeit über an und hat das Badezimmer mit heißem Dunst erfüllt. Die Spiegel sind beschlagen und in der Luft hängt eine Dampfwolke.

„Du scheinst dich ja mächtig zu freuen, mich zu sehen“, murmelt sie und schenkt mir ihr schüchternes Lächeln, welches ich so liebe. Wie immer schafft sie es, völlig zu untertreiben. Meine Lippen verziehen sich zu einem Grinsen.

„Ja, Miss Steele“, sage ich, „Ich glaube, meine Freude ist unübersehbar. Und jetzt ab
unter die Dusche.“

Ich öffne die Knöpfe meines Hemdes, löse die Manschettenknöpfe und ziehe es mir über den Kopf, um es auf den Boden zu werfen. Ich streife mir meinen Hose und meine Boxershorts ab und trete sie ebenso achtlos zur Seite. Ich löse meinen Blick keine Sekunde von Anastasia. Ich beginne die Knöpfe ihrer Bluse zu öffnen, während sie mich gespannt und mit einem unbekannten Verlangen in ihren Augen beobachtet – es ist tief und verzehrend.

„Wie war dein Flug?“ frage ich sie milde, da der Sex mich beruhigt hat und die Anspannung endlich von mir abfällt. Sie ist wie mein persönliches Allheilmittel, das mir dabei hilft, all meine Probleme zu lösen.

„Gut, Danke“, murmelt sie und versucht immer noch ihren Atem unter Kontrolle zu bekommen.

„Nochmal danke für das Upgrade. Es ist wirklich wesentlich angenehmer, so zu reisen“, sagt sie und lächelt mich schüchtern an. „Übrigens habe ich Neuigkeiten“, fügt sie nervös hinzu.

Oh, oh … Was könnten das für Neuigkeiten sein? Ist es ein schlechtes Zeichen, dass sie so nervös ist, es mir zu erzählen?

„Ach ja?“ sage ich verhalten. Ich blicke sie neugierig an, während ich den letzten Knopf ihrer Bluse öffne und sie ihr über die Arme streife. Ich werfe sie zu den anderen weggeworfenen Sachen.

„Ich habe einen Job“, sagt sie.

Vor Erleichterung verharre ich einen Moment. Ich hatte schlimmeres erwartet. Als die Erleichterung mich durchströmt, lächele ich sie an und meine Augen nehmen einen sanften und warmen Ausdruck an.

„Herzlichen Glückwunsch, Miss Steele. Und darf ich jetzt erfahren, wo?“, ziehe ich sie auf.

„Du weißt es nicht?“ fragt sie. Ich schüttele den Kopf und blicke sie finster an. Warum denkt sie, dass ich weiß, wo sie anfangen wird?

„Woher sollte ich?“ bohre ich nach.

„Bei deinen Stalker-Fähigkeiten hätte ich gedacht …“ Sie hält inne, als sie den Ausdruck auf meinem Gesicht sieht. Enttäuschung und Schmerz zeichnen sich auf meinem Gesicht ab.

„Anastasia, ich würde nicht einmal im Traum daran denken, mich in deine Karriere
einzumischen. Es sei denn, natürlich, du bittest mich darum“, sage ich und bin wirklich gekränkt, dass sie so schlecht von mir denkt.

„Also hast du keine Ahnung, wo ich anfangen werde?“ fragt sie.

„Nein. Ich weiß, dass es in Seattle vier Verlage gibt“, sage ich. Soviel habe ich recherchiert, als sie mir gesagt hat, dass sie bei zwei Verlagen ein Vorstellungsgespräch hat.  „Deshalb wird es wohl einer davon sein.“

„SIP“, stößt sie aufgeregt hervor.

„Oh, der kleinste also. Sehr gut. Gut gemacht.“ Ich beuge mich nach vorn und küsse ihre Stirn. „Kluges Mädchen. Wann fängst du an?“ frage ich.

„Am Montag“, antwortet sie.

„So schnell? Dann sollte ich mir wohl lieber alles nehmen, was ich von dir kriegen kann, solange ich noch Gelegenheit dazu habe. Dreh dich um“, befehle ich. 

All I Want is You by U2

Sie macht, was ich ihr gesagt habe. Ich öffne ihren BH und ziehe den Reißverschluss ihres Rockes herunter. Ich streife ihren Rock ihre Oberschenkel hinab und umschließe ihr erstaunlich rundes und rosa Hinterteil. Gleichzeitig küsse ich sie auf die Schulter. Ich beuge mich nach vorn und vergrabe meine Nase in ihrem Haar. Ich atme ihren Duft tief ein. Ihr Geruch ist unglaublich berauschend und befördert mich an einen anderen Ort. Ich drücke ihre Pobacken zusammen, die so prall und rund sind.

„Sie berauschen mich, Miss Steele, und gleichzeitig gelingt es Ihnen, dass ich in Ihrer Gegenwart ruhiger werde. Was für eine betörende Mischung“, murmele ich, während ich weitere Küsse auf ihrem Haar verteile. Ich ergreife ihre Hand und ziehe sie unter die Dusche.

„Aua“, quiekt sie, als das kochend heiße Wasser auf ihre Haut trifft. Ich grinse sie an, als das Wasser auf meinen Körper hinabfällt.

„Es ist doch nur ein bisschen heißes Wasser, Anastasia“, necke ich sie.

„Dreh dich um“, befehle ich und sie erfüllt meinen Befehl ohne ein Wort. Sie dreht sich um und blickt zur Wand. „Ich will dich waschen“, sage ich mit begieriger Stimme. Ich will sie waschen. Ihre Haut und ihre Kurven mit meinen eingeseiften Händen spüren. Ich greife nach dem Duschgel und drücke etwas auf meine Handfläche.

„Ich muss dir noch etwas sagen“, murmelt sie. Meine Hand liegt auf ihrer Schulter. Ich merke, wie sich ihr gesamter Körper anspannt, als sie dies sagt. Was quält sie? Ist es etwas Schlimmes? Verlässt sie mich? Hat sie sich in Georgia etwa gegen uns entschieden? Augenblicklich versteife ich mich ebenfalls. Aber ich will hören, was sie zu sagen hat.

Ich kann meine Angst kaum kontrollieren. „So?“ frage ich mit mildem Ton.

„Die Vernissage meines Freundes José findet am Donnerstag in Portland statt“, beginnt sie ihren Satz und betont dabei das Wort ‚Freund‘ sehr deutlich. Meine Gedanken wandern zu dem verdammten Fotografen, der seine Augen und seine Zunge nicht von meiner Frau lassen kann und das bereits seitdem ich sie zum ersten Mal getroffen habe. Beim Klang seines Namens verharren meine Hände auf ihren Brüsten. Sie atmet tief ein.

„Ja, und was ist damit?“ frage ich und mir gefällt die Idee absolut nicht, dass der Scheißkerl in unsere Privatsphäre drängt, wenn wir gerade nackt und vertraulich in der Dusche stehen.

„Ich habe versprochen, dass ich kommen werde. Willst du mitkommen?“ fragt sie. Das Letzte, was ich will, ist, dass mein Mädchen in die Nähe dieses Scheißkerls kommt. Aber es sieht ganz so aus, als ob sie sich bereits entschieden hat, dort hinzugehen. Wenn ich nein sage, würde sie alleine dort hingehen, selbst wenn ich es ihr verbiete. Ich weiß, dass sie nicht hören kann. Natürlich wäre das noch schlimmer. Ich würde mir die ganze Zeit Gedanken machen. Wenn ich mit ihr dorthin gehe, habe ich zumindest die ganze Situation unter Kontrolle. Widerwillig erinnere ich mich daran Kompromisse für sie einzugehen, ‚Kompromisse Grey, Kompromisse. Das ist es, was sie will.‘ Sie ahnt nicht einmal, wie weit ich gehen würde, um mit ihr zusammen zu sein, sie in Sicherheit zu wissen, sie für mich zu beanspruchen, für mich allein.

Nachdem ich mich entschieden habe, sie zu begleiten, beginne ich wieder sie zu waschen.

„Um wie viel Uhr?“ frage ich.

„Um halb 8 geht’s los“, antwortet sie.

Ich küsse ihr Ohr.

„Okay“, sage ich sanft. Nachdem sie meine Antwort gehört hat, fällt die ganze Anspannung von ihr ab und sie sackt quasi in meinen Armen zusammen.

„Hattest du Angst, mich zu fragen?“ frage ich sie.

„Ja. Woher weißt du das?“

„Anastasia, dein ganzer Körper hat sich schlagartig entspannt, als ich Ja gesagt habe“, sage ich trocken.

„Na ja, du scheinst eher der, ähm … eifersüchtige Typ zu sein“, sagt sie und untertreibt damit maßlos. Du hast ja keine Ahnung, mein schönes Mädchen!

„Ja, das bin ich“, sage ich finster. „Und es ist nur klug, dass du das nicht vergisst. Aber
danke, dass du mich gefragt hast. Wir werden mit Charlie Tango hinfliegen“, sage ich und habe wieder die volle Kontrolle.

„Kann ich dich auch waschen?“ fragt sie. Obwohl ich mich so sehr nach ihrer Berührung sehne, kann ich ihre Hände auf meiner Haut nicht ertragen … zumindest jetzt noch nicht.

„Ich glaube nicht“, murmele ich und auf ihrem Gesicht breitet sich Enttäuschung und Schmerz aus. Zärtlich küsse ich ihren Hals und versuche damit meine Zurückweisung zu lindern. Ich muss sie wissen lassen, dass ich sie immer noch will. Ich seife ihren Rücken ein.

„Wirst du mir jemals erlauben, dich anzufassen?“ fragt sie sehnsüchtig. Ich bin noch nicht bereit, ihr diese Frage zu beantworten. Wieder verharre ich und vermeide es, ihre Frage zu beantworten. Meine Hände ruhen noch immer auf ihrem Hintern.

„Stütz dich an der Wand ab, Anastasia. Ich werde dich noch einmal nehmen“, murmele ich ihr ins Ohr, während ich nach ihren Hüften greife. Wir sind beide ins unserer Ekstase gefangen. Und so ist die Diskussion beendet.

Sobald wir aus der Dusche treten, schnappe ich mir ein warmes, flauschiges Handtuch und schlinge es mir um meine Hüfte. Daraufhin greife ich nach einem zweiten und trockne Anastasia ab. Kurze Zeit später, sitzen wir beide in Bademänteln an der Frühstücksbar. Mrs. Jones hat köstliche Spaghetti alle vongole zubereitet.

Ich halte die Flasche Sancerre hoch und frage Anastasia, „Noch etwas Wein?“, während meine Augen mit vielen verschiedenen Emotionen leuchten.

„Ein kleines Glas, bitte“, antwortet sie.

Schließlich bringt sie genügend Mut auf, um mir die Frage zu stellen, die sie schon die ganze Zeit beschäftigt.

„Was ist mit der … Situation, die dich gezwungen hat, nach Seattle zurückzufliegen?“ fragt sie zögernd und ich blicke sie finster an. Ich möchte nicht an Leilas Selbstmordversuch denken. Vor allem nicht, wenn sie immer noch vermisst wird und wahrscheinlich eine Gefahr für sich und andere darstellt.

„Leider ist sie völlig aus dem Ruder gelaufen“, murmele ich und es gelingt mir nicht, die Verbitterung aus meiner Stimme zu verbannen. „Aber das ist nichts, worüber du dir den Kopf zerbrechen musst, Anastasia. Ich habe für heute Abend Pläne mit dir“, sage ich und lenke sie damit wirkungsvoll ab.

„Ach ja?“ lautet ihre Antwort.

„Ja. Ich will dich in einer Viertelstunde in meinem Spielzimmer sehen“, ich stehe auf und blicke auf sie herab

„Du kannst dich in deinem eigenen Zimmer fertig machen. Im begehbaren Schrank hängen inzwischen jede Menge Sachen für dich. Und ich will kein Wort darüber hören“, sage ich und blicke sie mit zusammengekniffenen Augen an. Sie muss immer mit mir diskutieren. Aber sie sagt nichts und blickt mich gelassen an. Gut! Ich gehe in mein Büro.

Ich finde meinen iPod, den Funksender und die entsprechende Fernbedienung. Daraufhin gehe ich in mein Schlafzimmer und in meinen begehbaren Kleiderschrank und suche die weiche, ausgewaschene Jeans, die ich nur in meinem Spielzimmer anziehe. Ich entledige mich all meiner Sachen. Nur meine Jeans ziehe ich an und lasse den obersten Knopf offen. Langsam mache ich mich auf den Weg zum Spielzimmer. Ich möchte, dass Anastasia mich erwartet. Je mehr sie wartet, desto mehr erwartet sie auch. Als ich die schwere Tür des Spielzimmers erreiche, öffne ich sie schnell und schließe sie, nachdem ich den Raum betreten habe. Eilig gehe ich durch den Raum und ignoriere Anastasia, die nur in ihrem Höschen bekleidet in der Sub-Position kniet, völlig. Ich gehe zur Kommode neben der Tür und lege den iPod und das Funkgerät darauf. Dann gehe ich zum Bett. Das, was ich mir heute für Anastasia überlegt habe, verlangt ihre Hände und Füße zu fesseln. Ich überprüfe die Fesseln an den Bettpfosten. Danach kehre ich wieder zur Kommode zurück. Ich öffne eine Schublade und nehme einen Pelzhandschuh, einen Flogger mit Lederbändern und Perlen an deren Enden heraus und lege sie oben auf die Kommode.

Schließlich gehe ich zu Anastasia und stelle mich vor sie. Ihr Kopf ist gebeugt, ihre Hände liegen gespreizt auf ihren Schenkeln, ihr Haar fällt sanft über ihren Rücken und sie ist nur mit ihrem Höschen bekleidet. Was für ein unvergesslicher Anblick. Überaus schön und erregend.

„Du siehst hübsch aus“, flüstere ich. Sie lässt den Kopf gesenkt, während ich sie aufmerksam beobachte. Auf ihren Wangen breitet sich eine hübsche Röte aus, was normalerweise passiert, wenn sie sich schämt. Doch im Moment starre ich sie einfach nur an. Wie oft soll ich ihr noch sagen, dass sie wunderschön ist? Sie sollte sich nicht für ihre eigene Schönheit schämen. Ich beuge mich hinab und umschließe ihr Kinn, sodass sie gezwungen ist, mir in die Augen zu sehen. Mein Blick ist intensiv. Ich will, dass sie mir glaubt.

„Du bist eine wunderschöne Frau, Anastasia“, sage ich leidenschaftlich. „Und du gehörst ganz mir“, murmele ich, als mich Erleichterung durchströmt. Das hier ist meine Frau und sie ist zurück, hier bei mir und will mir gefallen.

„Steh auf“, befehle ich ihr sanft. Als ich diese Schönheit vor mir betrachte, bemerke ich, dass meine Stimme voll sinnlicher Verheißung ist.

Zitternd steht sie auf.

„Sieh mich an“, flüstere ich und letztlich hebt sie ihren Blick. Ihre blauen Augen blicken in meine leuchtend grauen Augen. Ich blicke sie wie ihr Dom an, wie ihr Meister, der ich in diesem Raum bin. Ich weiß, dass mein Blick kalt und hart ist und verrät, dass ich mit ihr machen werde, was ich will. Hingegen ist ihr Blick sexy, erwartend und begierig. Ihr Mund ist leicht geöffnet, sie keucht. Ihre Zunge schlängelt sich durch ihre Lippen und benetzt diese. Ein fast schon grausames Lächeln spielt um meine Lippen, da ich weiß, was sie will. Und was sie will, bin ich und was ich ihr zu bieten habe.

„Noch haben wir unseren Vertrag nicht unterschrieben, Anastasia. Aber die Grenzen haben wir bereits festgelegt. Und ich will dich an unsere Safewords erinnern.“

Ihr Ausdruck verrät nun ihre Angst.

„Wie lauten sie?“ frage ich sie autoritär.

Sie runzelt leicht die Stirn und ihr Zögern verhärtet meine Gesichtszüge. Sie muss die Safewords kennen und in der Lage sein, sie zu benutzen, wenn sie sie braucht.

„Wie lauten die Safewords, Anastasia?“ frage ich sie langsam und wohlüberlegt.

„Gelb“, murmelt sie zunächst.

„Und?“ hake ich nach  und presse meine Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. Es gibt mehr als ein Safeword.

„Rot“, flüstert sie nach meiner Aufforderung.

„Vergiss sie nicht“, warne ich sie. Dann hebt sie ihre Augenbraue und will mir etwas entgegnen. Aber das ist ihr in meinem Spielzimmer nicht gestattet. Mein Blick wird eisig und sie hält inne. Mein Blick allein reicht schon um sie in die Schranken zu weisen.

„Zügeln Sie Ihr vorlautes Mundwerk, solange wir hier drin sind, Miss Steele, sonst werde ich es Ihnen mit meinem Schwanz stopfen, während Sie vor mir knien. Verstanden?“ frage ich sie entschlossen und bestimmt.

Sie schluckt heftig und blinzelt schnell hintereinander, nachdem ich sie so wirksam zur Einsicht gebracht habe. Der Ton meiner Stimme und die Drohung daran, lässt sie wieder ihre gehorsame Haltung einnehmen.

Here I am Baby by UB40

„Also?“ hakt er nach.

„Ja, Sir“, murmelt sie schnell.

„Braves Mädchen“, sage ich, halte inne und starre sie an.

„Ich habe nicht die Absicht, etwas zu tun, wofür du das Safeword benutzen musst, weil du Schmerzen hast. Was ich mit dir vorhabe, wird intensiv werden, sogar sehr intensiv.
Und du musst mich anleiten. Verstehst du das?“ frage ich.

Ihre Augen weiten sich vor Verwirrung.

„Diesmal werde ich dich berühren, Anastasia. Du wirst mich weder sehen noch hören können. Dafür umso deutlicher spüren”, sage ich. Sie runzelt die Stirn. Ich drehe mich zur Musikanlage um. Ich winke mit meiner Hand und das Gehäuse, das die Stereoanalge verdeckt, beginnt sich zu öffnen. Als sich die Türen öffnen, offenbaren sie den CD-Player und das komplexe Soundsystem. Ich schalte es an und verknüpfe es mit dem Funkgerät, das ich benutzen werde, um die Musik von meinem iPod abzuspielen. Ich wähle den Song aus und stelle ihn auf Wiederholung. Anastasia wird das Lied nur durch die Kopfhörer hören. Ich werde sie ihr aufsetzen, um sicherzugehen, dass sie keine anderen Geräusche hören kann. Dadurch wird sich das Erlebnis für sie intensivieren. Aus dem Augenwinkel erkenne ich ihren verblüfften Blick. Ich drehe mich um, sodass ich sie ansehen kann und setze mein Ich-habe-eine-Überraschung-Lächeln auf.

„Ich werde dich jetzt an dieses Bett fesseln, Anastasia. Aber zuerst werde ich dir die Augen verbinden, und“, sage ich und zeige ihr den iPod in meinen Händen, „du wirst mich nicht hören, sondern nur die Musik, die ich für dich spiele.“

Wie immer ist sie überrascht und ich liebe diesen Ausdruck auf ihrem Gesicht.

„Komm“, sage ich, greife nach ihrer Hand und führe sie zum Himmelbett. Sie sieht die Fesseln, die ich an jeder Ecke befestigt habe. Sie sind aus feinem Metall und mit Leder bezogen. Sie stellen einen starken Kontrast zum rot bezogenen antiken Bett dar.

Sie sieht erregt und aufgeregt aus. Gut! Das ist eine Mischung, die ich sehr gerne an ihr sehe.

„Stell dich hier hin“, sage ich und sie blickt in Richtung des Bettes. Ich beuge mich herab und flüstere in ihr Ohr.

„Warte hier. Sieh immer auf das Bett. Stell dir vor, du liegst darauf. Gefesselt und mir auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.“ Ihre Atmung beschleunigt sich beim Gedanken daran. Ich hole den Flogger, den ich bereits ausgesucht habe und den Pelzhandschuh. Zügig gehe ich zu ihr zurück und stelle mich hinter sie. Ich greife nach ihrem Haar und nehme es zu einem Zopf zusammen. Ich unterteile es in drei Teile und beginne es zu flechten,

„Ich mag es zwar, wenn du Zöpfe trägst, Anastasia, aber ich kann es kaum erwarten, dich endlich zu nehmen, deshalb wird einer genügen müssen“, sage ich mit tiefer und sanfter Stimme.

Als ich ihre Haare flechte, berühren meine Finger immer wieder die Haut an ihrem Rücken. Jede Berührung jagt einen elektrischen Stoß durch meinen Körper. Ich befestige das Zopfende mit einem Gummi und ziehe an ihrem Zopf. Dadurch ist sie gezwungen einen Schritt zurückzutreten und unsere Körper berühren sich. Wieder ziehe ich an ihrem Zopf. Diesmal so, dass sie ihren Kopf zur Seite neigen muss und mir dadurch einen besseren Zugang zu ihrem Hals gewährt.

Ich beuge mich hinab und vergrabe meine Nase an ihrem Hals. Meine Zähne und meine Zunge bahnen sich ihren Weg von ihrem Ohr, hinab zu ihrer Schulter. Ich summe leise, während ich dies tue. Sie schließt vor Lust ihre Augen und ich weiß, dass das Gefühl meiner Berührung in ihrem gesamten Körper wiederhallt. Sie schaudert und stöhnt leise.

„Still“, flüstere ich gegen ihre Haut. Ich strecke meine Hände vor ihr aus, während meine Arme ihre berühren. Ich zeige ihr den Flogger in meiner rechten Hand.

„Fass ihn an“, flüstere ich teuflisch. Ich will, dass sie weiß, was ich vorhabe. Ich spüre die Hitze, die durch ihren Körper flackert. Zögernd streckt sie ihre Hand aus und streicht mit ihren Finger durch die langen Stränge. Sie fühlt die Wildlederriemen und die kleinen Perlen an deren Enden.

„Gleich werde ich sie benutzen. Es wird nicht wehtun, sondern nur die Durchblutung fördern und deine Haut dadurch empfindsamer machen.“

„Wie lauten die Safewords, Anastasia?“

„Äh … gelb und rot, Sir“, flüstert sie.

„Braves Mädchen. Und denk daran, die größte Angst ist die in deinem Kopf.”

Ich werfe den Flogger aufs Bett und lasse meine Händen zu ihrer Hüfte wandern.

„Das wirst du nicht brauchen“, murmele ich und schiebe die Finger unter den Saum ihres Höschens und schiebe es ihre Beine hinab. Wackelig steigt sie heraus und hält sich dabei am Bettpfosten fest.

„Steh still“, befehle ich. Ich küsse ihren Hintern und kneife sanft in ihre Pobacken. Ihr Körper versteift sich.

„Jetzt leg dich mit dem Gesicht nach oben hin“, sage ich und schlage ihr hart auf den Hintern. Sie springt sofort nach vorn.

Schnell krabbelt sie auf die Matratze, legt sich hin und blickt mich an. Mein Blick ist ausdruckslos, ich gebe absolut nichts preis. Meine Augen glühen aber mit kaum verhohlener Aufregung.

„Hände über den Kopf“, befehle ich und sie tut es.

Ich drehe mich um und gehe zurück zur Kommode, um den iPod und die Augenmaske zu holen. Sie ist gespannt, was ich wohl mit ihr machen werde. Ich setze mich auf den Rand des Bettes und zeige ihr den iPod. Der iPod hat eine Antenne, die die Musik auf die Stereoanlage  überträgt. Sie sieht mich verwirrt an und versucht die Funktionsweise herauszufinden.

„Hiermit wird das, was auf dem iPod gespielt wird, auf die Anlage übertragen“, beantworte ich ihre unausgesprochene Frage. Ihr fragender Blick hat sie verraten. Ich zeige auf die kleine Antenne.

„Ich höre, was du hörst, und kann es mit einer Fernbedienung steuern“, sage ich grinsend. Genau genommen habe ich eine Fernbedienung für ihre Libido, genau wie sie eine für meine hat. Ich beuge mich über sie und stecke ihr die Kopfhörer in die Ohren. Den iPod lege ich weit genug weg, sodass sie nicht ausversehen drankommen kann.

„Heb den Kopf“, befehle ich und sie gehorcht augenblicklich. Langsam ziehe ich ihr die Maske über den Kopf und raube ihr damit den Sehsinn. Da ich die Musik noch nicht angemacht habe, kann sie mich immer noch hören. Natürlich etwas gedämpft, da die Kopfhörer eher als Ohrstöpsel fungieren. Ich stehe hoch, nehme ihren linken Arm und ziehe ihn langsam nach oben, sodass ich ihr Handgelenk an der Ledermanschette befestigen kann. Sie sieht einfach köstlich aus, sie ist mir völlig ausgeliefert. Als ich ihr Handgelenk gefesselt habe, streiche ich über die Innenseite ihres Arms. Dann gehe ich zur anderen Seite, nehme ihren rechten Arm und fessele ihr rechtes Handgelenk. Wieder streiche ich mit meinen Fingern über die Innenseite ihres Armes und fühle die exquisite Verbindung zwischen uns. Sie ist bis zum Rand mit sinnlicher Erregung gefüllt.

Dann gehe ich zum Ende des Bettes und ergreife ihre Knöchel.

„Heb noch einmal deinen Kopf“, befehle ich.

Augenblicklich gehorcht sie. Ich ziehe sie hinunter und ihre Arme sind nun völlig ausgestreckt. Auf diese Art wird sie nicht in der Lage sein, ihre Arme zu bewegen. Die Erwartung und das übersprudelnde Hochgefühl bringen Anastasia zum Stöhnen. Ich spreize ihre Beine und fessele zunächst ihren rechten, dann ihren linken Knöchel. Ihre Beine sind weit gespreizt. Sie sieht sehr sexy aus und ich kann mit ihr machen, was ich will. Die Tatsache, dass sie mir die Macht gibt, dies zu tun und mir vertraut, ist überaus erregend. Ich betrachte mein Werk. Zu wissen, dass sie meine Frau ist, die hier so unglaublich sexy aussieht, ist sowohl atemraubend, als auch köstlich. Ich stelle den iPod an. Ich wollte schon immer einmal zu Spem In Alium, oder auch der Vierzigstimmigen Motette von Thomas Tallis, ficken

Spem In Alium by Thomas Tallis

Ein himmlischer Chor singt dieses Stück. Es ist sehr beruhigend. Das Lied an sich bedeutet „Hoffnung in jedermann” und es ist seltsamerweise ziemlich passend für Anastasia und mich. Sie gibt mir Hoffnung. Es ist ein Lied, das den Verstand besetzt, den Hörer verzaubert und dazu bringt, an nichts anderes zu denken. In diesem speziellen Fall wird es Anastasia eine Reizüberflutung bescheren. Ich stelle mir vor, dass sie dies mit all ihren Sinnen erfährt und alle ihre Sinne überflutet werden.

Ich ziehe den Pelzhandschuh über meine rechte Hand. Langsam und ohne Eile streiche ich über ihren Hals, wandere müßig über ihre Kehle. Ganz langsam über ihren Brustkorb, ihre Brüste. Ich streichle sie und erwecke damit alle Nervenenden in ihrem Körper. Ich beginne sanft an ihren Brustwarzen zu ziehen, ziehe sie in die Länge – sanft, sinnlich.

Meine Hand fährt die Kontur ihres Körpers mit wissentlicher Langsamkeit nach. Über ihren Bauch, ihren Bauchnabel umkreisend, vorsichtig von Hüfte zu Hüfte, über ihr Schamhaar, zwischen ihren Beinen, ihre Oberschenkel entlang. Ein Bein hinab und das andere Bein wieder hinauf. Diese Sensation macht sie ihrer selbst bewusst, obwohl es nicht mehr als ein sanftes Kitzeln ist. Ich passe meine Bewegungen den Stimmen der Musik an.

Ich bewege den Pelz ihre Arme hinab und entlang ihrer Hüfte. Letztlich schließe ich den Kreis und streiche wieder über ihre Brüste. Ihre Brustwarzen richten sich unter meiner Berührung auf und beginnen fast schon zu blühen. Sie beginnt zu keuchen. Als ich sicher weiß, dass sie erregt ist, lege ich den Pelzhandschuh zur Seite und nehme den Flogger in die Hand. Ich lasse die Wildlederriemen über ihre Haut streichen und verfolge dabei denselben Weg, wie vorher mit dem Pelzhandschuh. Die Musik erklingt weiter und wiederholt sich, als mehrere engelgleiche Stimmen in ihren Tiefen und Höhen erklingen. Es ist ein sanfter, geschmeidiger und himmlischer Klang. Die weichen Wildlederriemen wandern ihren Körper entlang. Genau in dem Moment, an dem sich die Stimmen erheben, erhebe ich auch den Flogger und lasse ihn scharf auf ihren Bauch hinabsausen. Die unerwartete Berührung lässt sie aufschreien:

„Ahhhh!“ schreit sie. Dieser Klang ist das Ergebnis der Überraschung, die meine Berührung auslöst und nicht des Schmerzes. Ich schlage sie wieder. Dieses Mal härter.

„Aah!“ schreit sie wieder.

Ich kann erkennen, wie sie versucht, sich zu winden, den Schlägen des Floggers versucht zu entkommen. Aber ihre Arme und Beine sind gefesselt und lassen keinerlei Bewegung zu. Dieses Mal streiche ich über ihre Brust und die plötzliche Bewegung lässt sie aufschreien. Jeder Schlag befördert das Blut an die Oberfläche und macht ihren Körper hypersensibel. Ich setze jeden Schlag in perfekter Harmonie zur Musik, vermische etwas Himmlisches mit etwas Dunklem. Ich rufe die dunklen Gefühle und Gelüste in ihr hervor. Es ist wie eine perfekte Verbindung zwischen Anastasia und mir, dem guten und dem bösen Engel. Die Sensation, die sie fühlt, ist sehr erotisch und spricht etwas in mir an, was bisher unbefriedigt geblieben ist. Es treibt mich hoch und höher und bis zur Ekstase. Ich treffe ihre Hüfte, dann verteile ich sanfte Schläge auf ihrem Schamhaar, auf ihren Schenkeln, der Innenseite, und wieder ihren Körper hinauf … über ihre Hüfte. Ich mache immer weiter und weiter, im Einklang mit der Musik, bis sie plötzlich stoppt … als die Musik wieder beginnt, verteile ich wieder Bisse mit dem Flogger auf ihrem Körper … sie stöhnt und windet sich unter den Riemen. Ihr Atem geht harsch. Ihr Körper verlangt nach mehr, er ist völlig wachsam, begierig und verlangend. Die Erregung in mir ist an ihrer Spitze und ich sehe, dass auch sie sich kaum noch beherrschen kann. Ein sehr sinnliches Stöhnen entweicht ihren Lippen.

Ich werfe den Flogger zur Seite. Das Bett bewegt sich, als ich über sie klettere. Als das Lied wieder von vorn beginnt, nehmen meine Nase und meine Lippen die Rolle des Floggers ein. Ich wandere ihren Hals entlang, über ihre Kehle, verteile Küsse, sauge und wandere weiter hinab zu ihrer Brust. Necke ihre Brustwarzen mit meiner Zunge, während meine Finger die andere unerbittlich bearbeiten … Sie stöhnt laut auf. Das Gefühl, das meine Berührungen auslöst ist riesig. Das überwältigende Gefühl bringt sie dazu noch mehr zu wollen. Sie verliert sich in meinen Bewegungen.

Ich wandere hinunter zu ihrem Bauch. Meine Zunge umkreist ihren Bauchnabel und zeichnet den Weg des Pelz und des Floggers zuvor nach. Ich küsse, sauge und knabbere mir meinen Weg hinab. Schließlich erreicht meine Zunge den großen Preis an dem Punkt, an dem sich ihre Beine begegnen. Sie wirft ihren Kopf zurück und schreit auf, da sie ihrem Orgasmus sehr nahe ist. Ich weiß, dass sie kurz davor ist, und ich will nicht, dass sie unter meiner Zunge kommt. Ich warte, bis das übermächtige Gefühl in ihr etwas verebbt. Sie ist bereit gründlich durchgevögelt zu werden. Schnell entledige ich mich meiner Jeans.

Ich knie mich zwischen ihre Beine und befreie ihren linken Knöchel von den Fesseln. Sie zieht ihr Bein bis zur Mitte des Bettes zurück und dehnt es. Ich beuge mich zur anderen Seite und befreie auch ihren rechten Knöchel von seinen Fesseln. Meine Hände wandern schnell über ihre Beine, drücken, kneten und bringen das Blut wieder zum Zirkulieren. Dann greife ich nach ihren Hüften und hebe sie vom Bett, sodass ihr Rücken nicht länger das Bett berührt. Sie wölbt ihren Rücken und verlagert das Gewicht gänzlich auf ihre Schultern.

Ich knie mich zwischen ihre Beine und mit einer schnellen, zustoßenden Bewegung bin ich in ihr und bringe sie zum schreien. Ich weiß, dass sie bereits erregt und kurz vorm Orgasmus ist. Immer wenn sie kurz vorm Orgasmus steht, halte ich inne und warte bis ihr Beben verebbt.

„Bitte!“ wimmert sie.

Um sie zu warnen, verstärke ich meinen Griff. Meine Finger graben sich in ihr weiches Fleisch. Sie keucht heftig und hält nach meiner Warnung inne. Sehr langsam beginne ich mich wieder zu bewegen. Rein und wieder raus, quälend langsam. Das Orchesterstück wird von hohen und tiefen Stimmen gesungen, und als das Lied an Fahrt gewinnt, beschleunige ich ebenfalls. Ich kontrolliere meine Bewegungen und unser beider Gefühle entsprechend der Musik.

„Christian, bitte“, bettelt sie und ihr Flehen ist mein Verderben. Mit einer flüssigen Bewegung lasse ich sie aufs Bett hinabsinken und lege mich auf sie drauf. Meine Hände ruhen auf dem Bett neben ihren Brüsten, um mich abzustützen und dann stoße ich in sie hinein. Als die Musik ihren Höhepunkt erreicht, sind wir ebenfalls auf unserem Höhepunkt. Kurz nach Anastasia erlebe ich einen intensiven Orgasmus und stoße noch dreimal in sie hinein. Schließlich halte ich inne und breche über ihr zusammen.

Als das bebende Gefühl abebbt, ziehe ich mich aus ihr zurück. Die Musik stoppt, nachdem ich die Taste auf der Fernbedienung gedrückt habe. Ich strecke mich über ihr aus und löse die Fesseln an ihren Handgelenken. Sie stöhnt, als ich ihre Hände befreie. Dann ziehe ich ihr die Augenmaske über den Kopf und die Kopfhörer aus den Ohren. Sie blinzelt und blickt mit ihren babyblauen Augen in meine grauen.

„Hi“, murmele ich.

„Hallo du“, flüstert sie schüchtern zurück. Meine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln. Ich beuge mich herab, um sie sanft zu küssen.

„Gut gemacht“, flüstere ich.

„Dreh dich um.“

Ihre Augen weiten sich und sie wirft mir einen ungläubigen Du-willst-immer-noch-mehr-Blick zu.

„Ich will nur deine Schultern massieren.“

„Oh … okay.“

Steif dreht sie sich auf den Bauch und wirkt ziemlich müde. Ich setze mich rittlings auf sie und beginne ihre Schultern zu massieren. Sie stöhnt laut, als meine kundigen Hände ihre verspannten Schultern bearbeiten. Ich beuge mich hinab und küsse ihren Kopf.

„Was war das für eine Musik?“ murmelt sie müde, schläfrig und ziemlich undeutlich.

„Das Stück heißt Spem in Alium und ist eine vierzigstimmige Motette von Thomas Tallis.“

„Es war …“, sagt sie und hält inne, um nach dem richtigen Wort zu suchen, „ absolut überwältigend.“

„Ich wollte schon immer mal dazu vögeln.“

„Also eine weitere Premiere für Sie, Mr. Grey?“

„Allerdings, Miss Steele.“

Sie stöhnt, als ich weiter ihre Schultern massiere.

„Für mich war es auch das erste Mal, dass ich dazu gevögelt habe“, murmelt sie schläfrig.

„Hm … du und ich schenken einander ganz schön viele Premieren“, stelle ich fest.

„Was habe ich im Schlaf gesagt, Chris… äh, Sir?“ verbessert sie sich selbst.

Für einen Moment lasse ich meine Hände ruhen.

„Viele Dinge, Anastasia. Du hast von Käfigen und Erdbeeren gesprochen, davon, dass du mehr willst und dass du mich vermisst“, sage ich und lasse das allerwichtigste Detail aus.

„Ist das alles?“ fragt sie und ich erkenne die Erleichterung in ihrer Stimme.

Ich beende meine Massage und lege mich neben sie. Ich stütze meinen Kopf auf meinem Ellenbogen auf und runzle die Stirn. Ich möchte, dass sie es sagt, wenn sie wach und bei vollem Bewusstsein ist.

„Was dachtest du denn, was du gesagt hast?“ frage ich.

„Dass ich dich für einen potthässlichen, arroganten Mistkerl halte, der noch dazu schlecht im Bett ist.“

Ich blicke sie noch finsterer an.

„Tja, all das bin ich natürlich. Aber jetzt haben Sie meine Neugier endgültig geweckt, Miss Steele. Was verbergen Sie vor mir?“

Sie blinzelt unschuldig. Sag es, Miss Steele! Bitte, sag es zu mir … wenn ich hier bei dir bin.

„Ich verberge gar nichts.“

„Anastasia, du bist eine hoffnungslos schlechte Lügnerin“, sage ich.

„Ich dachte, Sie wollten mich nach dem Sex grundsätzlich zum Lachen bringen, Mr. Grey. Aber so wird Ihnen das wohl kaum gelingen.“

Meine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln.

„Leider kann ich keine Witze erzählen.“

„Mr. Grey! Es gibt also allen Ernstes etwas, was Sie nicht können?“ Sie grinst mich an und ich kann nicht anders und grinse zurück.

„Ja. Ich bin ein hoffnungslos schlechter Witzeerzähler“, sage ich stolz und sie fängt an zu kichern.

„Ich auch“, stimmt sie zu.

„Ich liebe es, dieses Kichern zu hören“, murmele ich und beuge mich vor, um sie zu küssen.

„Und du verbirgst etwas vor mir, Anastasia. Vielleicht muss ich dich ja foltern, damit du es mir verrätst.“

Ich starre sie an und liebe die Art wie sie kichert. Aber ich wünsche mir so sehr, dass sie mir sagt, dass sie mich nicht verlassen wird.

Wir sehen einander an und schlafen schließlich hier in meinem Spielzimmer ein. Ich habe die Welt und die Probleme, die sie mit sich bringt, völlig vergessen. Es gibt nur mich und meine Anastasia. Im diesem friedlichen Moment gibt es nur mein Mädchen und mich, hier in diesem Bett. Es gibt kein Chaos, keine Stürme, die mein  abgefucktes Leben hervorruft. Die Probleme warten vor dieser Tür. Aber im Moment ist mir alles egal und ich denke an nichts und niemanden, außer an Anastasia.


I'm on Top of the World by The Carpenters



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