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Saturday, July 26, 2014

BUCH II - Kapitel XII - Christian und Anastasia Fanfiction

Kapitel XII

Verbrechen und Bestrafungen



Ein Sieg hat sich noch nie süßer angefühlt. Ich strahle, als hätte ich gerade die olympische Goldmedaille gewonnen. Ich richte mich auf, lege meinen Queue auf den Tisch und mit meinem Mir-gehört-dein-Arsch-Miss-Steele Lächeln, gehe ich auf Anastasia zu. Ich werde meinen Preis bekommen. Ich bin nervös, begierig, aufgeregt und siegreich. Ihr Blick verfolgt jede meiner Bewegungen und verrät, dass sie mich am liebsten zum Frühstück, Mittag und Abendessen zugleich hätte. Atmen Grey!

„Du bist hoffentlich keine schlechte Verliererin, Anastasia?“ murmele ich voll unverhohlenem Hochgefühl.

„Kommt darauf an, wie hart du mich versohlst“, flüstert sie und hält sich an ihrem Queue fest, als würde er ihr gleich himmlischen Beistand leisten. Aber nicht vor dem bösen Grey, Baby! Ich nehme ihr einfach den Queue aus der Hand und lege ihn beiseite. Meine Finger wandern langsam nach oben zu ihrer Bluse, erklären, wie sehr sie mein ist. Ich hake meine Finger in ihre Bluse ein und ziehe meine Freundin, die gleich bestraft werden wird, zu mir. Seitdem wir zurück sind, treibt sie mich in den Wahnsinn und weicht vor keiner direkten Konfrontation mit mir zurück. Es ist ja nicht so, dass es mich nicht erregen würde, aber es macht mich gleichzeitig auch nervös, ängstigt mich tief in meinem Inneren. Sie hat mir all meine Mittel genommen, um ihr Verhalten zu korrigieren. Oh Baby, ich werde es mehr genießen, als du ahnst! Dieses Mal werde ich es dir heimzahlen!

„Nun zu Ihren Missetaten, Miss Steele“, sage ich,  bereit ihre Missetaten aufzuzählen und ihr Urteil zu fällen. „Erstens, Sie haben mich auf mein Personal eifersüchtig gemacht. Zweitens, Sie haben mit mir über die Arbeit gestritten. Und drittens, Sie wackeln seit zwanzig Minuten mit Ihrem reizenden Hinterteil vor mir herum.“ Ich bin überaus erregt; ich beuge mich herab und reibe meine Nase an ihrer, ohne sie anderswo zu berühren. „Zieh die Jeans und diese entzückende Bluse aus. Auf der Stelle“, flüstere ich und küsse sie sanft auf ihre Lippen. Als ich auf die Tür zu schlendere, um sie zu verschließen, merke ich, dass mir das Herz vor Erregung fast aus der Brust springt. Verlangen strömt durch meine Venen, ich bin aufgedreht, fokussiert und habe die Absicht, mir meinen Lohn abzuholen. 

(All Tied Up by Robin Thicke)

Beim Verschließen der Tür lasse ich mir Zeit. Dann drehe ich mich zu Anastasia um, die immer noch ihre obengenannte Kleidung trägt und mir einen glasigen Blick zuwirft, schockiert, begierig, vielleicht sogar verängstigt. Ich werde dies zu einem unvergesslichen Erlebnis für uns beide machen. Du brauchst vor nichts Angst zu haben, Baby … genieße es, aber ich werde trotzdem meine völlige Befriedigung bekommen.

„Deine Kleidung, Anastasia. Du siehst immer noch so angezogen aus. Entweder du ziehst sie aus“, sage ich und bohre obszön meinen Blick in ihren, während ich mit meinen Fingerspitzen über ihre Wange streiche, „Oder, ich mache das für dich.“

Ich sehe, wie sich ihre Brust hebt und senkt. Ihre Lippen sind leicht geöffnet, um ihren Atem auszugleichen, ihre Augen vor unbekannter Aufregung und Besorgnis weit geöffnet.

„Mach du das“, sagt sie mit kaum hörbarer, begieriger Stimme. Sie will es! Ich grinse.

„Meine liebe Miss Steele. Eine schwierige Aufgabe, aber ich glaube, ich nehme die Herausforderung an.“

„Normalerweise nehmen Sie jede Herausforderung an, Mr. Grey“, gibt sie selbstgefällig zurück. Wie gut sie mich doch kennt. Ich grinse sie an.

„Miss Steele, was könnten Sie damit nur meinen?“ frage ich und überlege, welche Auswahl an Waffen ich hier in der Bibliothek habe. Nichts Handliches … Ich kann den Queue nicht benutzen. Der ist zu lang und würde sehr schmerzhaft werden, wenn man an die Verteilung des Schmerzes denkt. Ah…  in einem der Schubfächer habe ich ein Lineal. Das eignet sich hervorragend. Ich erinnere mich, dass ich in einigen Büchern gelesen habe, dass dies auch die bevorzugte Waffe einiger Lehrer vor nicht allzu langer Zeit war. Eine großartige Wahl. Wenn ich bedenke, wie wütend ich war, als sie darauf bestanden hat, auf Arbeit zu gehen, obwohl sie weiß, dass ich mir große Sorgen mache, obwohl sie weiß, wie verdammt hart ich versuche, sie zu beschützen. Ja, dieses Dreißig Zentimeter Lineal wird sich dafür hervorragend eignen! Es passt gut in die Hand und hat eine flache Oberfläche, die den Schmerz gleichmäßig verteilt. Ich nehme das Lineal heraus, halte es an beiden Enden und biege es vor ihren Augen, damit sie weiß, worauf sie sich einstellen muss. Sie beäugt das Lineal und ich wende meine Augen keine Sekunde von ihr ab. Sie schluckt heftig, ihr Mund ist leicht geöffnet, um ihren Atem auszugleichen. Das bedeutet, ihr Herzschlag hat sich um einiges erhöht. Sie ist auch erregt.

Gemächlich schiebe ich das Lineal in die hintere Hosentasche meiner Jeans und schlendere begierig auf meinen Preis zu. Als ich Anastasia erreiche, lasse ich mich vor ihr auf die Knie sinken, öffne ihre Schnürsenkel und ziehe ihr Schuhe und Socken aus, ohne sie auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Ihr Blick ist völlig auf mich fixiert, wie der einer Gazelle, die den Löwen kurz vor seinem Angriff beobachtet; fixiert, gespannt, ängstlich, begierig und liebevoll.

Ich schäle sie aus ihrer Jeans, indem ich meine Hände zu ihren Hüften gleiten lasse und ganz plötzlich meine Finger in den Bund ihrer Hose stecke. Ich ziehe sie zu mir, öffne den Knopf und ziehe den Reißverschluss herunter. Augen auf den Preis, Grey, rufe ich mir in Gedanken. Ich blicke zu ihr auf und grinse sie lüstern an. Langsam und gemächlich, ich mache eine richtige Show daraus, streife ihre Jeans nach unten und helfe ihr, herauszutreten. Da steht sie nun in  ihren Spitzenpanties, schlicht und dennoch so reizvoll. Ich packe die Rückseite ihrer Beine und lasse meine Nase ihre Beine hinaufgleiten, ich merke, wie sie erschaudert und grinse. Als meine Hände schließlich ihre Hüften erreichen, streiche ich mit meiner Nase über ihr Geschlecht, bringe sie fast zum Zerbersten – die Lust scheint sie zu überwältigen.

„Ich werde jetzt ziemlich grob mit dir sein, Ana. Bitte sag mir, wenn es dir zu viel ist“, flüstere ich. Ohne auf ihre Antwort zu warten, beuge ich meinen Kopf nach vorn und küsse ihr Geschlecht durch ihre Spitzenpanties hindurch. Ich sauge ihren Duft auf, rieche ihre Erregung, bringe sie zum Stöhnen.

„Safeword?“ frage ich sie leise. Aber, nein. Das möchte ich nicht. Das ähnelt viel zu sehr einem Dom/einer Sub, die sie nicht ist. Heute kann ich nicht so weit gehen. Ich ändere meine Meinung und korrigiere mich, „Nein, ohne Safeword. Sag mir einfach, wann ich aufhören soll. Verstanden?“

Oh, lieber Gott! Ich sehe, wie feucht sie ist. Wieder beuge ich mich zu ihr und küsse ihr Geschlecht lang und vergrabe meine Nase darin. Dann stehe ich auf, bin bereit mit meiner Mission zu beginnen. Sie hat noch nichts gesagt.

„Antworte mir, Ana“, befehle ich mit sanfter, zärtlicher Stimme. Ich möchte das wirklich tun, aber ich möchte nicht – ich möchte nicht, dass sie davonläuft. Das ängstigt mich. Ja, sie hat mir gestern erlaubt, nachdem sie dieses unverschämte Gebot gemacht hat, sie zu versohlen. Aber ich habe nur meine Hand benutzt und sie war überwältigt von ihrer Lust, da sie die silbernen Kugeln in sich hatte. Natürlich ist ein Lineal kein Gürtel, aber es tut auf jeden Fall mehr weh, als wenn ich nur meine Hand benutze. Ich möchte nicht, dass unsere Beziehung daran scheitert. Es ist wichtig, dass sie daran denkt, mit mir zu reden und mir zu sagen, wann es ihr zu viel wird.

„Ja, ja, ich habe verstanden, Christian“, antwortet sie schließlich und sieht verwirrt aus.

„Du hast den ganzen Tag über Andeutungen fallenlassen und gemischte Signale ausgesandt, Anastasia“, sage ich. Wie soll man(n) da noch durchblicken? Sie verwirrt mich. Sie ist davongelaufen, weil ich sie geschlagen habe, aber letzte Nacht hat sie darauf bestanden, dass ich sie versohle. Und heute hat sie den ganzen Tag über Andeutungen gemacht, dass sie versohlt werden möchte. Und dennoch habe ich immer diese Angst, dass sie mich verlassen wird, wenn ich sie versohle. Ich muss sie dazu bringen, dass sie mit mir spricht und ich es richtig machen möchte.

„Du hast gesagt, du fürchtest, ich könnte den Biss verloren haben. Ich weiß nicht so genau, was du damit meinst, ob dir das ernst war, aber das werden wir herausfinden. Ich will noch nicht wieder ins Spielzimmer zurück, sondern es lieber hier mit dir ausprobieren. Bitte versprich mir, es mir zu sagen, wenn es dir nicht gefällt“, sage ich eindringlich. Ich kann nicht noch expliziter werden. Sie muss offen sein und mit mir kommunizieren, mir sagen, was ihr nicht gefällt. Ich werde aufhören, wenn es ihr zu viel ist.

„Ja, ich sage es dir. Ohne Safeword.“ Sie nickt und besänftigt mich somit.

Sie muss wissen, dass sie nicht meine Sub ist. Sie war es nie, auch wenn das mein eigentlicher Plan für sie war. Sie hat sich nie unterworfen und so denke ich auch nicht über sie.

„Wir sind ein Paar, Anastasia“, sage ich. Ich will, dass sie weiß, welchen Status sie für mich hat. „Und ein Paar braucht keine Safewords“, erkläre ich ihr, als mir alles allmählich klar wird. Meine vorherigen Dom/Sub Beziehungen waren sexuelle Transaktionen, ein Geschäft. Ich kümmere mich um dich und du gibst mir das, was ich brauche; was ich will. Keine Gefühle. Am Ende dieses einvernehmlichen Geschäftsvertrags war es vorbei und jeder ist seinen eigenen Weg gegangen; niemand stand in der Schuld des anderen, es war nichts weiter von Nöten. Aber das, was Anastasia und ich haben, war nie so. So habe ich nie über sie gedacht, meine Gefühle waren andere und ihre auch.


„Oder, Anastasia?“ frage ich sie und suche ihre Bestätigung. Ich habe von einem Sexualpartner noch nie Bestätigung gebraucht. Ich habe alle Entscheidungen getroffen. Ich habe nie die Zustimmung eines Sexualpartners gesucht, oder sie  auch nur gebraucht. Sie haben sich mir schlichtweg unterworfen. Aber Anastasia ist meine Geliebte, meine Freundin, mein mehr … viel, viel mehr. Ich brauche sie, um das zu verstehen. 

(You’re In My Heart by Rod Stewart)

„Ich glaube nicht”, sagt sie und schluckt.  Ich versprech’s“, sagt sie und ich blicke sie eindringlich an. Ich nicke und suche ihr Gesicht nach einem Anzeichen dafür ab, ob sie die Wahrheit sagt oder mir nur das sagt, was sie glaubt, was ich hören will. Sie sieht … glücklich aus. Ich  lächele und beginne mich zu entspannen. Wir werden gleich viel Spaß haben. Meine Hände wandern zu ihrer Bluse und ich beginne sie aufzuknöpfen. Als ich alle Knöpfe genöffnet habe, hebe ich den Queue auf. Sie ist eine sexy Göttin; zum Teil noch bekleidet, geil, bereit gefickt zu werden, unwiderstehlich. Eine Reihe an Emotionen huschen über ihr Gesicht, verstehen nicht, was ich vorhabe. Ist es Angst? Ich werde es für uns beide unvergesslich machen, wir werden unseren Spaß haben.

„Du spielst überraschend gut, Anastasia. Warum versenkst du nicht auch noch die schwarze Kugel?“

Sie sieht mich schmollend an. Ihr Blick verrät mir, dass sie versucht, herauszufinden, warum ich sie bitte weiter zu spielen, während sie doch darauf wartet versohlt und gefickt zu werden. Schließlich lächelt sie mich an und ich nehme ihr den Queue aus der Hand. Während sie die weiße Kugel platziert, gehe ich lässig um den Tisch herum und stelle mich direkt hinter sie. Sie beugt sich herunter, um ihren Zug auszuführen und der Anblick, der sich mir bietet, ist himmlisch. Meine Hand ruht auf ihrem rechten Oberschenkel, wandert lässig ihr Bein herauf und herunter, hinauf zu ihrem Hintern. Ihre Panties dehnen sich, um ihrem prallen Hintern gerecht zu werden.

„Wenn du nicht damit aufhörst, treffe ich nicht“, flüstert sie. Aber ihre Beschwerde klingt gar nicht so ernst gemeint.

„Es ist mir egal, ob du triffst oder nicht, Baby. Ich wollte dich nur so sehen – halb ausgezogen über meinem Billardtisch. Hast du eine Ahnung, wie sexy das ist?“

Sie antwortet nicht. Aber die Art, wie sie die Luft einsaugt, verrät mir, dass sie auch erregt ist. Sie versucht mich zu ignorieren und zielt. Ich streichele und reibe ihren Hintern, meine Hand verlässt ihre Haut zu keiner Zeit.

„Oben links“, murmelt sie kaum hörbar und als sie die weiße Kugel trifft, hole ich aus und schlage sie hart auf ihren Arsch. Das hat sie nicht unbedingt erwartet und deshalb schreit sie auf. Natürlich verpasst die schwarze Kugel die Tasche. Gedankenverloren streichle ich wieder ihren Hintern, während ich immer erregter werde.

„Oh meine Liebe, du hast nicht getroffen. Ich denke, du solltest es noch einmal versuchen, Baby“, flüstere ich. „Du solltest dich besser konzentrieren, Anastasia“, dränge ich sie. Natürlich verliert Anastasia ihre Konzentration. Sie keucht und ist aufgeregt, welches Spiel ich ihr hier bereiten werde. Ich gehe um den Tisch herum, platziere die schwarze Kugel erneut und rolle ihr die weiße Kugel zu. Sie ist erregt, lüstern und willig. Ihr Blick verlässt mich nie, während sie nach der weißen Kugel greift; sie platziert, um erneut ihren Stoß zu setzen. Aber das wird nichts werden. Sie braucht die richtige Ablenkung von diesem Spiel.

„Moment noch!“ tadele ich sie. „Du musst warten, Baby“, sage ich lächelnd. Ich trete neben sie und stelle mich wieder direkt hinter sie. Dieses Mal streichle ich ihren  linken Oberschenkel und meine Finger wandern über ihren Hintern, gleiten versehentlich zu ihrem Geschlecht. Ihr Atem beschleunigt sich.

„Benenne dein Ziel, Baby“, flüstere ich erregt. Ein leises Stöhnen entweicht ihren Lippen und ihre Hände zittern. Sie platziert die Kugel, richtet ihren Queue aus, beugt sich auf den Tisch und gerade als sie die weiße Kugeln anstoßen will, verlässt meine Hand ihren Hintern, ehe ich ein zweites Mal hart darauf  schlage.

„Oh, nein!“ stöhnt sie, als sie wieder nicht trifft.

Noch einmal, Baby. Wenn du’s dann nicht schaffst“, wiederhole ich,  „kriegst du’s wirklich zu spüren.“ Ich sammle die schwarze Kugel ein und platziere sie wieder gemächlich auf dem Tisch, gewissenhaft langsam dehne ich ihre Angst aus.

Du schaffst das“, beschwichtige ich sie, als ich meine Hand auf ihrem Hintern platziere. Sie drückt ihren Hintern gegen meine Handfläche, gierig wie immer, spielt sie mit mir. Ich schlage ihr leicht auf ihre runden Pobacken, genau gegen ihr Geschlecht. 

(Come On Take Me, Here I Am Baby by UB40)

 „Ungeduldig, Miss Steele?“ frage ich entzückt. Ich verzehre mich danach, meinen Preis endlich für mich zu beanspruchen.

Erst einmal muss ich sie ihrer sexy Panties entledigen. „Tja, dann wollen wir die mal loswerden“, sage ich und streife ihre Panties ihre Oberschenkel hinab. Daraufhin küsse ich ihre Pobacken.

„Los, Baby“, flüstere ich. Sie bebt vor Lust. Völlig abgelenkt, platziert sie die weiße Kugel und verschießt völlig. Oh, Sieg! Anastasia lehnt noch immer überrascht auf dem Tisch. Ich beuge mich über sie und meine Hände umschließen sie, „Daneben“, flüstere ich ihr ins Ohr. Ihre Wange ist gegen den grünen Wollstoff gedrückt. „Leg die Hände flach auf den Tisch, Baby“, befehle ich ihr sanft und sie gehorcht augenblicklich.

„Gut. Ich werde dich jetzt versohlen, damit du nächstes Mal besser triffst“, sage ich und presse meine beträchtliche Erektion gegen ihre Hüfte. Sie stöhnt und ihr Atem geht schneller. Ihre Reaktion erregt mich noch mehr. Ich streichle sanft ihren Hintern, während meine andere Hand zu ihren Haaren wandert, um sie festzuhalten. Gleichzeitig drücke ich ihren Kopf so effektiv nach unten. Oh, welch prächtiger Anblick!

„Spreiz die Beine“, befehle ich mit sanfter Stimme und sie verlagert zögernd ihr Gewicht. Das reicht nicht, Baby! Ich hebe das Lineal und lasse es zweimal kurz nacheinander auf ihren Hintern hinabsausen, ein großartiges Geräusch. „Beine“, wiederhole ich meinen Befehl und schließlich macht sie, was ich von ihr verlange und spreizt ihre Beine. Wieder schlage ich auf ihren Hintern. Sie stöhnt vor Lust und mein Atem wird daraufhin rauer. Dann schlage ich wieder zu. Wieder, wieder und wieder, ein Muster, links, recht, oben, unten. Ich weiß nicht, wie oft ich das Lineal auf ihren Hintern herabsausen lasse. Ich bin zu erregt, zu sehr in die Sache vertieft. Sie stöhnt unter mir, ihr Geschlecht blüht vor mir, glitzert und ihr Stöhnen wird immer lauter, füttert meine eigene Erregung immer weiter. Ich lasse das Lineal wieder und wieder auf ihren Hintern hinabsausen, jetzt noch härter, und schließlich zuckt sie zusammen.

„Stopp“, sagt sie plötzlich und ich lasse das Lineal fallen, lasse sie frei.

„Genug?“ Ich bringe kaum einen Ton heraus. Ich bin zu erregt.

„Ja“, murmelt sie.

„Jetzt will ich dich ficken … hart“, sage ich mit gezerrter Stimme. 

(Tonight by Enrique Iglesias)

„Ja“, flüstert sie und nötigt mich, endlich anzufangen. Ich öffne den Reißverschluss meiner Hose. Sie liegt keuchend auf dem Billardtisch, begierig und mit gespreizten Beinen, ihr Geschlecht einladend präsentiert. Ich lasse meinen Zeige- und Mittelfinger in ihre Vagina gleiten und lasse sie kreisen, spüre, wie feucht sie ist, so bereit für mich. Ich ziehe ein Kondompäckchen aus meiner Hosentasche und reiße es auf. Während ich die Spitze zusammendrücke, rolle ich das Kondom über meine immer noch wachsende Länge. Meine Venen pulsieren, bereit sie zu besitzen. Zentimeter für Zentimeter gleite ich in Anastasia hinein, bis ich sie schließlich völlig ausfülle. Sie umschließt mich gänzlich und ich stöhne in purer Ekstase. Ich ergreife ihre Hüften und halte sie fest, gleite langsam wieder aus ihr heraus, um nur noch heftiger in sie zu stoßen. Sie schreit auf und ich halte für einen Moment inne, damit sie wieder zu sich finden kann.

„Nochmal?“ frage ich leise.

„Ja … alles in Ordnung. Lass dich gehen … und nimm mich mit“, murmelt sie völlig begierig. Sie ist mein Verderben, bringt mich zum Stöhnen und schließlich verliere ich mich in ihr. Wenn ich sie auf diese Weise ficke, dann bin ich in einer anderen Welt. Ich gleite heraus und stoße wieder in sie hinein, raus und rein, immer und immer wieder in einem brutalen und strafenden Rhythmus. Es ist sinnlich, die pure Lust und ich bin in einer anderen Welt gefangen! Ich fühle, wie sie sich zusammenzieht und sich ihr Orgasmus ankündigt. Ihre inneren Muskeln verengen sich, spannen sich, drücken und versuchen mich auszusaugen. Ich pushe immer weiter, fester und schneller, immer und immer wieder, bis wir beide unseren Höhepunkt erreichen und unsere Orgasmen explodieren, uns verschlingen, und uns beide erschöpft und verbraucht zurücklassen. Ich rufe Anastasias Namen, während sich meine Finger tief in ihre Hüften graben. Ein Beben erschaudert meinen Körper und lässt und beide erzittern. Schließlich halte ich inne und breche auf Anastasia zusammen. Ich ziehe sie mit mir, als wir zu Boden gleiten, wiege sie in meinen Armen. 

(Cream by Prince)

„Danke, Baby“, ist alles, was ich herausbringe. Ich bedecke ihr Gesicht mit Küssen und bin völlig beschwingt, da sie das Biest in mir besänftigt hat, mir auf die dunkle Seite gefolgt ist und mir so viel Lust beschert hat. Ich schlinge meine Arme noch fester um sie und drücke sie an mich. Ich bemerke, dass der Filzstoff Abdrücke auf ihrer Wange hinterlassen hat.

„Deine Wange ist rot von dem Filz“, flüstere ich, als ich ihr über ihr Gesicht streiche.  „Na, wie war das?“ frage ich und versuche ihr eine ehrliche Antwort zu entlocken. Ich hoffe, ich habe sie damit nicht abgeschreckt. Ihre Antwort überrascht und erleichtert mich.

„Der Wahnsinn. Ich mag’s hart und zärtlich, Christian. Ich mag’s mit dir.“ Ihre Erklärung macht mich unglaublich glücklich. Ich liebe diese Frau! Ich schließe erleichtert meine Augen und danke Gott für diesen Engel in meinem Leben.

„Du enttäuschst mich nie, Ana. Du bist wunderschön, intelligent, und nur Gott weiß wie provozierend, sexy, und es macht Spaß, mit dir zusammen zu sein. Ich danke der Vorhersehung jeden Tag aufs Neue, dass du mich interviewt hast und nicht Katherine Kavanagh“, bekenne ich und küsse ihr Haar. Sie lächelt glücklich und gähnt. „Ich habe dich wohl erschöpft, Baby. Komm mit ins Bad, und dann ab ins Bett.“

Ich drehe den Hahn auf und lasse Wasser in die Wanne. Ich gebe etwas Badeöl und Jasminduft hinein. Als sich Blasen bilden und einen berauschenden Duft verströmen, nehme ich ihre Hand und steige mit ihr in die Badewanne. Ich setze mich ihr gegenüber und nehme ihren Fuß in meine Hände, beginne ihn zu massieren. Sie wölbt ihren Rücken vor Genuss und stöhnt.

„Darf ich dich um etwas bitten?“ sagt sie.

„Natürlich, Baby. Um alles in der Welt, Ana, das weißt du doch.“ Sie setzt sich auf und zuckt zusammen.

„Morgen, wenn ich auf Arbeit gehe … Kann Sawyer mich nur bis zur Tür bringen und mich am Ende des Tages wieder dort abholen? Bitte, Christian, bitte“,  bettelt sie.  Baby, komm schon! Tu mir das nicht an! Ihre Sicherheit hat für mich oberste Priorität. Versteht sie das denn nicht? Meine Hand stoppt in ihrer Bewegung und meine Zähne sind fest aufeinander gebissen. Sie weiß, dass sie zugestimmt hat. Das war unser Kompromiss. Warum versucht sie nur immer ihren Willen durchzusetzen? Ist es zu viel verlangt, wenn sie ein paar Kompromisse eingeht?

„Ich dachte, wir hätten uns geeinigt“, sage ich nicht allzu begeistert.

„Bitte“, bettelt sie wieder.

„Was ist mit der Mittagspause?“ Ich weiß, dass sie nach draußen muss, um sich etwa zu holen.

„Ich mach mir hier was und nehme es mit, damit ich nicht raus muss. Bitte, Christian!“ bettelt sie erneut. Mein Verstand arbeitet schnell. Wenn sie sich nicht an die Regeln hält und versucht, mich zu entmannen, dann muss ich halt andere Wege finden, um meine Vorstellungen durchzusetzen. Sie will Sawyer nicht, also gut. Dann werde ich ihn inkognito schicken. Ich küsse ihren Rist, als ich antworte. „Es fällt mir sehr schwer, dir eine Bitte abzuschlagen. Du versprichst mir, im Gebäude zu bleiben?“

„Ja“, antwortet sie. Es gibt nur eine Möglichkeit herauszufinden, ob sie die Regeln einhält.

„Okay“, sage ich. Wenn sie sich an ihren Teil der Abmachung hält, und ich ihr Wort habe, dann kann ich ihr vielleicht, und auch nur dann, ihr etwas entgegen kommen.

Sie schenkt mir ihr Tausend Watt Lächeln, „Danke!“ quiekt sie. Und als sie zu mir kommt, um mich zu küssen, schwappt das Wasser über den Rand der Wanne.

„Gern geschehen, Anastasia. Wie geht’s deinem Hinterteil?“ frage ich.

„Fühlt sich wund an, aber nicht so schlimm. Das Wasser wirkt lindernd.“

„Ich bin froh, dass du mir gesagt hast, wann ich aufhören soll“, gebe ich zu und verspüre Erleichterung, dass ich ihr in diesem Punkt trauen kann.

„Mein Hinterteil auch“, sagt sie schelmisch und bringt mich zum Grinsen.

*****

Wir kommen aus der Wanne und Anastasia zieht eines meiner T-Shirts an. Ich runzele die Stirn. Sie verdient viel Besseres. Satin und Seide.

„Hat Miss Acton denn kein Nachthemd für dich ausgesucht?“ erkundige ich mich.

„Keine Ahnung. Ich trage gern deine T-Shirts“, murmelt sie. Natürlich ist es in Ordnung, Baby, denke ich mir. Ich mag es, wenn sie meine Sachen trägt.

„Ich muss arbeiten, Anastasia“, sage ich. Aber ich will sie nicht allein lassen, jetzt wo ich weiß, dass Leila hier war, als sie geschlafen hat. Ich muss auf sie Acht geben. „Aber ich will dich nicht allein lassen. Kann ich mich über deinen Laptop im Büro einloggen? Störe ich dich, wenn ich hier arbeite?“ frage ich besorgt.

„Ist nicht mein Laptop.“ Sie ist kaum noch in der Lage zu flüstern. Ihre Augen sind bereits halb geschlossen.

Während Anastasia schläft, arbeite ich noch fast drei Stunden. Es ist so friedlich, so normal. Sie liegt hier neben mir und schläft. Ich arbeite zutiefst erfüllt, befriedigt und glücklich am Laptop. Es ist bereits nach halb zwei, als ich mich schlafen lege. Ich schalte die Nachttischlampe aus, schlinge meine Arme um sie und falle in einen tiefen Schlaf.

*****

„Guten Morgen Seattle! All denjenigen, die gerade aufgewacht sind oder uns auf ihrem Weg zur Arbeit zuhören, ein herzliches Willkommen! Es ist ein regnerischer Tag in Seattle. Die lokale Wettervorhersage prognostiziert einen verregneten Nachmittag. Die aktuelle Temperatur beträgt 14 Grad und die Höchsttemperaturen heuten liegen bei 19 Grad. Jenny Hughes und John Clark fliegen bereits seit 4:30 Uhr im Helikopter über Seattle und den Puget Sound. Und jetzt zum Verkehr und den lokalen Nachrichten. Lassen Sie uns live in den Heli schalten. Jenny, was kannst du uns berichten?

Danke, Robert. Guten Morgen Seattle! Wir fliegen im Heli gerade über die I-90 …“ Ich höre das Radio mit  den lokalen Nachrichten. Ich öffne langsam die Augen und blicke in Anastasias lächelndes Gesicht. Das Licht draußen ist gedämpft und grau, gar nicht meiner Stimmung entsprechend. „Guten Morgen“, sagt Anastasia, als sie sich zu mir lehnt und mich küsst. Mit ihren Fingern streicht sie mir übers Gesicht.

„Guten Morgen, Baby. Sonst wache ich auf, bevor der Wecker losgeht“, murmele ich. Ich hatte einen ungestörten Schlaf. Keine Albträume, keine Störungen.

„Es ist so früh.“
„Stimmt, Miss Steele. Ich muss aufstehen“, sage ich grinsend und küsse sie. Sie murmelt irgendetwas darüber, dass sie müde ist. Sie schließt ihre Augen und schläft sofort wieder. Ich werde sie so lange schlafen lassen, bis ich mich fertig gemacht habe. Ich gehe mich rasieren und duschen und ziehe mir meinen schwarzen Anzug und ein weißes Hemd an. Als ich in mein Schlafzimmer zurückkehre, schläft Anastasia noch immer.

„Komm, Schlafmütze, aufstehen“, sage ich und beuge mich über sie. Sie atmet meinen Duft ein und ihre Augen werden lüstern.

„Was?“ frage ich.

„Ich wünschte, du würdest nochmal ins Bett zurückkommen“, bettelt sie und ich bin augenblicklich wieder geil auf sie. Was habe ich hier nur kreiert? Eine gierige Göttin! Meine Lippen öffnen sich leicht, um meinen Atem ausströmen zu lassen.

„Sie sind wirklich unersättlich, Miss Steele. So sehr mir der Gedanke gefallen würde, aber um halb neun habe ich eine Besprechung. Das bedeutet, ich muss los.“

„Was?“ schreit sie auf und springt schnell wie der Blitz aus dem Bett, rennt in vollem Tempo ins Bad und bringt mich damit zum  Grinsen. Das nächste, was ich höre, ist das Geräusch des prasselnden Wassers und wie Anastasia quiekt, „Au, heiß, heiß!“

Ich gehe in Taylors Büro und alle Sicherheitsmänner stehen auf, als ich den Raum betrete.

„Taylor, ich möchte, dass sie mich heute Morgen zuerst ins Büro fahren, dann zurückkehren und Miss Steele zur Arbeit fahren. Sawyer soll mit Ihnen kommen. Miss Steele möchte nicht, dass sie von einem Sicherheitsmann begleitet wird. Dennoch müssen wir für ihre Sicherheit sorgen, ohne dass sie es merkt“, sage ich. Taylor nickt wissend.

„Sawyer, nachdem Taylor Miss Steele abgesetzt hat, soll er sie an einer geeigneten Stelle ebenfalls absetzen. Ich möchte, dass sie das SIP Gebäude wie ein Adler im Blick haben. In dem Moment, wo sie das Gebäude verlässt oder jemand das Gebäude betritt, der nicht befugt ist, rufen Sie mich an. Verstanden?“

„Ja, Sir“, sagt er entschlossen. Ich nicke.

„Taylor, ich muss unter vier Augen mit Ihnen sprechen“, sage ich und er folgt mir aus seinem Büro.

„Ja, Sir?“ fragt er.

„Ich möchte, dass sie Sawyer deutlich machen, wie wichtig es ist, dass er Anastasia im Auge behält und dass er dabei nicht gesehen werden darf. Er muss das Gebäude immer im Blick haben. Ich möchte keine Probleme. In dem Moment, indem sie das Gebäude verlässt, muss er mich anrufen und ihr gleichzeitig folgen, um für ihre Sicherheit zu sorgen. Verstanden?“

„Vollkommen, Sir“, sagt Taylor mit entschlossener Stimme.

„Prima. Bringen Sie mich in 10 Minuten zur Arbeit.“

„Ja, Sir.“

Ich gehe in die Küche, wo Mrs. Jones das Frühstück zubereitet. „Was möchten Sie heute Morgen essen, Mr. Grey?“ fragt sie.

„Ich möchte Omelett mit Früchten, Mrs. Jones. Und kann ich außerdem noch eine Tasse Kaffee?“

„Natürlich, Sir“, antwortet sie.

„Sie können Pancakes mit Bacon für Miss Steele zubereiten. Zudem möchte sie heute ein Lunchpaket mit zur Arbeit nehmen“, füge ich hinzu.

„Ja, Sir.“

Mrs. Jones serviert mir mein Frühstück und ich esse meinen Teller vollkommen leer. Als Mrs. Jones mir meine zweite Tasse Kaffee eingießt, kommt Anastasia herein. Sie trägt einen engen grauen Bleistiftrock, eine graue Seidenbluse und dazu schwarze High Heels. Sie hat ihre Haare hochgesteckt. Sie sieht atemberaubend aus. Sie raubt mir den Atem. Ich stehe auf, als sie sich der Frühstückstheke nähert.

„Du bist wunderschön“, murmele ich. Ich schlinge meine Arme um sie und küsse sie unter ihr Ohr, genau auf ihre Halsbeuge.

„Guten Morgen, Miss Steele“,  sagt Mrs. Jones freundlich und stellt ihr Frühstück auf die Bar.

„Danke, Ihnen auch einen guten Morgen“, antwortet sie Mrs. Jones.

„Mr. Grey sagt, Sie hätten gern ein Lunchpaket für die Arbeit. Was möchten Sie?“ Anastasia dreht sich zu mir und bei dem Blick, den sie mir zuwirft, muss ich mich ziemlich anstrengen, nicht zu grinsen.

„Ein Sandwich … und Salat. Letztlich ist es mir egal.“ Sie lächelt Mrs. Jones an.

„Dann richte ich Ihnen einfach etwas her, Ma’am.“

„Bitte nennen Sie mich doch Ana, Mrs. Jones.“

„Ana”, sagt sie lächelnd und beginnt Anastasia ihren Tee zu machen.

Ich sehe, dass Taylor im Eingang auf mich wartet. Ich wende mich Anastasia zu und sage, „Ich muss los, Baby. Wenn Taylor mich ins Büro gebracht hat, fährt er dich mit Sawyer zur Arbeit.“

„Nur bis zur Tür.“

„Ja, nur bis zur Tür“, sage ich und verdrehe die Augen. „Aber bitte sei vorsichtig.“

Ich greife nach Anastasias Kinn und küsse sie.

„Ciao, ciao, Baby“, sage ich.

„Viel Spaß im Büro, Schatz“, ruft sie mir hinterher. Ich halte abrupt an. Schatz? Diese Kosenamen könnten mir gefallen. Ich drehe mich zu Anastasia um und schenke ihr ein breites Lächeln.

Taylor und ich machen uns auf den Weg in die Garage. Er öffnet mir die Tür des SUV. Wir fahren aus der Garage und fädeln uns in den Verkehr ein.

„Sobald sie Miss Steele bei SIP und Sawyer in der Nähe abgesetzt haben, kommen Sie zurück zum GEH.“

„Ja, Sir.“

„Sollte Sawyer mich aus irgendeinem Grund nicht erreichen können, muss er Sie augenblicklich informieren, wenn Miss Steele das SIP Gebäude verlassen sollte. Sie kennen das Protokoll.“

„Verstanden,  Sir“, antwortet er.

Ich nehme meinen Blackberry heraus und schreibe Anastasia eine E-Mail.


Von: Christian Grey
Betreff: Chef
Datum: 13. Juni 2011                    08.23 Uhr
An: Anastasia Steele

Guten Morgen, Miss Steele,

ich wollte mich für das wunderbare Wochenende bedanken, mal abgesehen von den dramatischen Umständen.
Und ich hoffe, dass Sie mich niemals verlassen.
Außerdem wollte ich Sie daran erinnern, dass die Neuigkeiten über SIP vier Wochen lang unter Verschluss bleiben.
Löschen Sie diese Mail, sobald Sie sie gelesen haben.

Ihr

Christian Grey

CEO, Grey Enterprises Holdings Inc. & Chef vom Chef Ihres Chefs

Wird sie meine Nachricht verstehen? Ich möchte, dass sie bei mir bleibt … für immer. Aber ich möchte sie nicht überrumpeln, sie zum weg laufen animieren. Wird sie die eigentliche Bedeutung meiner Nachricht verstehen? Ich hoffe doch. Taylor setzt mich am GEH ab und zügig gehe ich in mein Büro.

Andrea begrüßt mich an der Tür.

„Guten Morgen, Mr. Grey! Ihre Meeting Partner sind bereits da. Ich habe mir erlaubt, sie in den Konferenzraum zu bringen. Ros ist schon bei ihnen.“

„Danke. Bringen Sie meinen Laptop“, sage ich, als ich mich auf den Weg in den Konferenzraum mache. Als ich eintrete, erheben sich alle von ihren Plätzen. Ein kollektives „Guten Morgen, Mr. Grey“, ist zu hören. Ich fühle mich wie ein Direktor, der gerade einen Klassenraum betreten hat, um zu kontrollieren, ob alles seinen Gang geht.

„Guten Morgen!“ antworte ich. Einige Minuten später klopft es und Andrea kommt herein.

„Bitte entschuldigen Sie die Störung, Mr. Grey“, sagt sie und stellt meinen Laptop vor mir auf den Tisch.

„Danke. Bitte bringen Sie mir meinen Kaffee, Andrea“, sage ich, nachdem ich bemerkt habe, dass alle anderen bereits mit Kaffee und Wasser versorgt sind.

Nachdem wir uns alle begrüßt haben und die neuen Mitglieder des Finanzteams vorgestellt wurden, beginnen wir unsere Besprechung.

Ich merke, wie mein Blackberry in meiner Hosentasche vibriert und blicke auf das Display. Eine Nachricht von Anastasia, die mir meinen Tag versüßt.



Von: Anastasia Steele
Betreff: Chefsache
Datum: 13. Juni 2011                    09.02 Uhr
An: Christian Grey

Mein lieber Mr. Grey,

bitten Sie mich, zu Ihnen zu ziehen? Natürlich erinnere ich mich, dass die Belege für Ihre enormen Stalker-Fähigkeiten noch vier Wochen unter Verschluss bleiben. Oh, ich habe eine Frage … Soll ich einen Scheck für Coping Together ausstellen und an deinen Vater schicken? Bitte lösch diese Mail nicht und antworte darauf.

ILD xxx

Anastasia Steele

Assistentin von Jack Hyde, Cheflektors, SIP

Wie soll man(n) sich konzentrieren, wenn sie so ist? Ja, ja, ja! Zieh bei mir ein! Bleib bei mir, für immer! Schnell tippe ich ihr eine Antwort.



Von: Christian Grey
Betreff: Soso, Chefsache?
Datum: 13. Juni 2011                    09.06 Uhr
An: Anastasia Steele

Ja, bitte.

Christian Grey

CEO, Grey Enterprises Holdings Inc.

Als ich gerade auf senden drücke, nimmt die Besprechung an Fahrt auf.

„Mr. Grey, wie von Ihnen gefordert, haben wir eine komplette  Analyse der zukünftigen Märkte vorgenommen. Die Ergebnisse zeigen uns, dass es einige sehr rentable Möglichkeiten für GEH gibt. Wenn sich die Dinge in Spanien zum Beispiel zum Negativen entwickeln, dann verkaufen sie die russischen Aktivposten. Genau genommen werden alle Länder in der Euro-Zone so handeln. Sobald schlechte Nachrichten von einem der Euro-Länder auftauchen, werden Verkäufe in Zentral- und Osteuropa, Asien, Afrika oder sogar Lateinamerika ausgelöst.“

„Und was soll daran positiv für GEH sein?“

„Der Preis ist die treibende Kraft, Mr. Grey. Wir nehmen an, dass die globalen Investoren  in den nächsten sechs Monaten aufgrund des US-Haushaltsdefizit weniger Risiko eingehen werden und dass könnte dazu führen, dass sie ihre russischen Aktivposten vermehrt verkaufen werden, weil sie sich eher Sorgen um Spanien machen. So läuft es, Sir. Wenn sie ihr Kapital schützen wollen, werden sie nordeuropäische Anleihen verkaufen, was dazu führen wird, dass sie Ihnen ihr Kapital wegnehmen werden, anstatt ihre russischen oder asiatischen Wertpapiere. Das bedeutet, dass die Aktivposten der Zukunftsmärkte unterschätzt werden, da sich keiner traut, ein Risiko einzugehen“, sagt Ipkins, ein kleiner Mann mit Stirnglatze in seinen Fünfzigern. In geschäftlichen und finanziellen Belangen ist er sehr gerissen, hingegen ist sein Sinn für Mode nur sehr gering ausgeprägt. Er trägt eine viel zu große Brille und auf seinem Gesicht habe ich solange ich ihn kenne, noch nie ein Lächeln erkennen können.

„Mr. Ipkins, ich weiß, dass in Nordeuropa die jüngsten Gewinne rückläufig waren. Das liegt vor allem an den Investoren, die für das Privileg bezahlen, die Schulden zu schlucken. Ich sehe dies nicht als Privileg an, aber ich schweife ab. Jetzt besitzen sie Regierungspapiere mit Verfallzeiten von bis zu 2 Jahren in Österreich, Dänemark, Finnland, Schweiz, Deutschland und den Niederlanden.“

Seine Augen leuchten vor Aufregung und diese winzige Regung, ist das glücklichste, was ich seit Jahren von ihm gesehen habe.

„Ja, Sir! Dies ist der Schlüsselanreiz der zukünftigen Märkte für uns, weil die Wachstumsaussichten ziemlich rosig sind. Ich gehe fest davon aus, dass wir an unseren Präferenzen für die zukünftigen Märkte festhalten werden“, sagt er.

„Ich gebe zu, dass in den zukünftigen Märkten mehr Potenzial steckt, als in den entwickelten Märkten. Es läuft also alles drauf hinaus, dass ich meine Märkte sorgfältig auswähle. Ich möchte ein gleichmäßiges Wachstum in den letzten 3 Jahren sehen, auch wenn es noch so winzig sein mag. Haben Sie auf diesem Feld bereits Recherchen angestellt?“

„Ich bin froh, dass Sie fragen, Sir“, sagt Mr. Ipkins schnell und bedeutet seinem Assistenten, einem jungen Mann, der sich sehr für Bücher zu interessieren scheint. Dieser blickt schnell einige Reporte durch.

Mein Blackberry vibriert erneut. Ich öffne das Email Programm auf meinem Laptop.



Von: Anastasia Steele
Betreff: Flynnismen
Datum: 13. Juni 2011                    09.19 Uhr
An: Christian Grey

Christian,

was ist aus deinem Rat, vor dem Laufen Gehen zu lernen, geworden? Können wir uns darüber bitte heute Abend unterhalten?

Ich soll am Donnerstag an einer Konferenz in New York teilnehmen. Das bedeutet, dass ich von Mittwoch auf Donnerstag dort übernachten muss. Ich dachte, du solltest das wissen.

Ana x

Anastasia Steele

Assistentin von Jack Hyde, Cheflektors, SIP

Was zum Teufel? Was für eine Konferenz? Mit wem? Ich lasse diese Frau eine halbe Stunde allein und schon ist sie unterwegs nach New York mit weiß ich wem! Fahre ich irgendwohin, ohne, dass sie es weiß? Warum tut sie mir das an?



Von: Christian Grey
Betreff: WIE BITTE?
Datum: 13. Juni 2011                    09.20 Uhr
An: Anastasia Steele

Ja. Lass uns heute Abend darüber reden. Fährst du allein?


Christian Grey
CEO, Grey Enterprises Holdings Inc.

Du sagst mir jetzt besser, dass du ganz allein fährst und nicht mit diesem Arschloch von einem Boss, dieser schwanzgesteuerte Wichser!

Es kommt keine Antwort.

„Und das haben wir jetzt beschlossen. Was denken Sie, Mr. Grey?“

„Wie bitte?“

Ros beobachtet mich genau, als sie meine veränderte Haltung bemerkt.

„Was Mr. Grey versucht zu sagen, ist, dass er erst einmal all Ihre Berichte auswerten muss. Investitionen von solchem Ausmaß sollten niemals innerhalb nur einer Besprechung oder ohne alle Aspekte durchdacht zu haben, entschieden werden. Sie bitten ihn schließlich eine beträchtliche Summe Geld zu investieren.“

„Deshalb ist es ja ein großartiger Markt für Sie, Sir“, fügt Ipkins hinzu. „Geld regiert die Welt und wenn man Geld hat, kann mich sich alles kaufen.“

Mr. O’Connell, ein weiterer Geschäftspartner von Ipkins ergreift das Wort. „Mr. Grey, andere Analytiker, mich eingeschlossen, stimmen darin überein, dass die entwickelten Märkte genau die richtigen Orte, über längere Zeit gesehen, sein werden. Da einige von ihnen ziemlich günstige Bewertungen haben.“

„Das verstehe ich. Aber ich denke, dass es bessere Orte gibt, in die ich investieren kann. Ich muss auch noch meine Recherchen anstellen. Inmitten der besser Gestellten, ich habe eine Gruppe von unabhängigen Finanzanalysten beauftragt und diese haben mir gegenüber China erwähnt, da dort die Bankdarlehen gestiegen sind und natürlich ist Russland immer noch „sehr günstig“ in Blick auf dessen Bewertung und selbst einige Zentral- und Osteuropäische Länder und die Türkei halten dem Sturm stand. Deshalb möchte ich, dass sie alle im Auge behalten, dass ich unabhängige Finanzanalysten beauftrage, all die Fakten zu überprüfen, die sie mir präsentieren. Die am besten finanziell umsetzbare Liste wird mir vorgestellt. Aber abgesehen davon, möchte ich, dass sie alle noch einmal ihre Listen mit den Ländern durchgehen, von denen sie denken, da eine Investition eine gute Idee wäre und warum. Beeindrucken Sie mich“, sage ich, lehne mich in meinem Stuhl zurück und verschränke die Arme vor meiner Brust. Ich blicke sie alle gelassen an.
Meine Wut Anastasia gegenüber wächst stetig und hat meine Stimmung stark beeinflusst. Mein Blackberry vibriert erneut. Meine Hand wandert zur Maus und öffnet die Nachricht, die sie mir geschickt hat.



Von: Anastasia Steele
Betreff: Keine aggressiven Großbuchstaben am Montagmorgen!
Datum: 13. Juni 2011                    09.29 Uhr
An: Christian Grey

Können wir das heute Abend besprechen?

A x

Anastasia Steele
Assistentin von Jack Hyde, Cheflektors, SIP

Sie weicht mir aus! Scheiße! Scheiße! Ich muss etwas schlagen und ich bin in einem verdammten Meeting! Eine paar simple Worte von ihr können mein Blut so in Wallung bringen, dass es ein gefährliches Niveau erreicht! Sie fährt mit diesem Arschloch von Boss, den sie da hat.



Von: Christian Grey
Betreff: Du hast mich noch nicht AGGRESSIV gesehen
Datum: 13. Juni 2011                    09.34 Uhr
An: Anastasia Steele

Raus mit der Sprache.

Falls du mit dem Widerling fahren solltest, mit dem du zusammenarbeitest, lautet die Antwort: NUR ÜBER MEINE LEICHE!

Christian Grey
CEO, Grey Enterprises Holdings Inc.

Was versucht sie hier eigentlich? Dieser Typ wird alles versuchen, um sie ins Bett zu kriegen. Ich habe es ihm angesehen. Ich erkenne diesen Typ Mann. Ich bin selber so!

Meine Hände beginnen vor Wut zu zittern. Ich verstecke sie unter dem Tisch und versuche mich zu beruhigen. Glücklicherweise, führt Mr. Ipkins Assistent gerade durch eine PowerPoint Präsentation über verschiedene zukünftige Märkte. Ich muss also einfach nur zuhören und mich versuchen abzulenken. Nach zehn zermürbenden Minuten antwortet Anastasia endlich.



Von: Anastasia Steele
Betreff: Nein DU hast mich noch nicht aggressiv gesehen!
Datum: 13. Juni 2011                    09.45 Uhr
An: Christian Grey

Ja. Ich fahre mit Jack.

Und ich will zu dem Symposium. Das ist eine Chance für mich. Außerdem bin ich noch nie in New York gewesen.

Nun mach dir mal nicht ins Hemd.

A x

Anastasia Steele
Assistentin von Jack Hyde, Cheflektors, SIP

Scheiße Ana! Merkt sie den nicht, dass ihr Arsch von einem Boss nur ein Womanizer ist? Ich habe es auf den ersten Blick gesehen! Dieser Typ kennt keine Grenzen und er hat sichergestellt, dass ich es bei unserem kleinen Revierkampf merke. Er will, was mir gehört!



Von: Christian Grey
Betreff: Nein DU hast mich noch nicht aggressiv gesehen.
Datum: 13. Juni 2011                    09.34 Uhr
An: Anastasia Steele

Anastasia,
um mein Scheißhemd mach ich mir keine Sorgen.
Die Antwort lautet NEIN.

Christian Grey
CEO, Grey Enterprises Holdings Inc.

Dieses verdammte Meeting zieht sich immer weiter hin und ich bin stinksauer. Ich bin kurz davor hier herauszustürmen, zu SIP zu fahren, sie über meine Schulter zu werfen und ihr ordentlich den Hintern zu versohlen, um sie dann sicher nach Hause zu bringen!

Ipkins Assistent schwafelt derweilen über China. Ros passt für beide von uns auf; nur Gott weiß, dass ich es nicht kann, wenn ich in Gedanken gerade Anastasia das Spanking ihres Lebens verpasse! Wieder kündigt sich eine Nachricht von ihr an.



Von: Anastasia Steele
Betreff: Nein DU hast mich noch nicht aggressiv gesehen!
Datum: 13. Juni 2011                    09.54 Uhr
An: Christian Grey

Christian,

reiß dich am Riemen. Ich werde NICHT mit Jack schlafen – für kein Geld der Welt.
Ich LIEBE dich. So ist das, wenn Menschen einander lieben: Sie VERTRAUEN
einander.
Ich habe keine Angst, dass du mit einer anderen SCHLÄFST, sie VERSOHLST, FICKST oder AUSPEITSCHST. Ich VERTRAUE dir.

Bitte bring mir das gleiche VERTRAUEN entgegen.

A x

Anastasia Steele
Assistentin von Jack Hyde, Cheflektors, SIP

Ich stupse Ros an.

„Fahren Sie ohne mich fort“, sage ich. Für einen Moment sieht sie mich schockiert an, doch schnell wird dieser Ausdruck von einem wohlgefälligen Blick abgelöst.

„Entschuldigen Sie mich meine Herren. Ich muss mich um einen Notfall kümmern“, sage ich mit ausdrucklosem Gesicht und halte meinen Blackberry hoch. „Ros wird sich den Rest Ihrer Präsentation ansehen und wir werden unser Treffen nächste Woche fortsetzen, wenn ich mir all ihre Vorschläge angesehen habe“, sage ich, als ich den Konferenzraum verlasse.

Ich wähle Anastasias Nummer im Büro und zügig tragen mich meine Beine in mein Büro.

„Büro von Jack Hyde, Ana Steele am Apparat“, meldet sie sich.

„Würdest du bitte deine letzte Mail an mich löschen und versuchen, in deinen Mails aus dem Büro deine Worte mit mehr Bedacht zu wählen? Ich habe dir doch gesagt, dass das System überwacht wird. Ich bemühe mich von hier aus um Schadensbegrenzung!“ sage ich und lege auf, ohne sie zu Wort kommen zu lassen.

„Andrea!“ sage ich über die Gegensprechanlage.

„Ja, Sir?“

„Holen Sie mir Barney ans Telefon und sobald ich mit ihm fertig bin, möchte ich mit Roach von SIP sprechen.“

„Sofort, Sir“, sagt sie, als sie meinen Tonfall hört.

Mein Blackberry klingelt, als ich nervös mit meinen Fingern auf die Tischplatte klopfe. Es ist Anastasia.

„Was ist?“ knurre ich sie an.

„Ich fahre nach New York, egal, ob dir das passt.“ Sie kocht vor Wut.

„Glaub ja nicht …“, sage ich und sie legt auf, bevor ich meinen Satz zu Ende bringen kann.

Scheiße! Ich drücke die Gegensprechanlage.

„Ich werde Ihnen jetzt Barney durchstellen, Sir“, sagt Andrea.

„Er muss noch einen Moment warten, Andrea. Ich muss zuerst mit Roach sprechen. Sofort!“ blaffe ich.

„Ja, Sir“, sagt sie und ich kann das Zittern in ihrer Stimme hören.

„Mr. Grey, Mr. Roach ist in der Leitung, Sir.“

„Stellen Sie ihn durch.“

„Roach, Grey hier“, sage ich.

„Ja, Mr. Grey. Wie kann ich Ihnen helfen?“ fragt er argwöhnisch.

„Am besten sofort. Alle Reise- und Hotelkosten des Personals müssen ab sofort durch die Geschäftsleitung geprüft werden. Das bedeutet, dass alle Flüge oder Hotelreservierungen gecancelt werden müssen.“

„Aber, Sir, wir haben diese Woche eine Konferenz in New York und einige der Flüge wurden bereits für unsere Redakteure und deren Assistenten gebucht.“

„Stornieren Sie diese verdammten Reisen! Verstehen Sie die simple Anweisung, die ich Ihnen gegeben habe? Niemand reist ohne die Zustimmung der Geschäftsleitung. Das gilt vor allem für Miss Anastasia Steele. Ich möchte darüber informiert werden, wer wohin fährt, was ausgegeben wird und niemand reist ohne die Zustimmung der Geschäftsleitung! Stellen Sie sicher, dass Anastasia an keiner Reise teilnimmt! Führen Sie meine Anweisungen sofort durch!“

„Wie Sie wünschen, Sir“, sagt er perplex. „Ich werde Ihre Anweisungen sofort durchsetzen.“

„Gut. Alle bereits getätigten Reise- und Hotelreservierungen müssen storniert werden.“

„Verstanden, ja, Sir.“

„Reiseausgaben für Anastasia Steele oder allen Angestellten gleicher Stellung werden unter keinen Umständen genehmigt.“

„Oh, okay“, sagt er verwirrt, „ja, natürlich, Sir.“

„Informieren Sie meine Assistentin, sobald sie fertig sind.“

„Ja, Sir“, sagt er und ich lege auf.

Nun wechsele ich die Leitung, um mit Barney zu sprechen.

„Barney?“

„Immer noch hier, Sir“, lautet die Begrüßung.

„Ich habe eine Aufgabe, die sie augenblicklich erledigen müssen.“

„Ja, Sir?“

„Loggen Sie sich in SIPs Mailserver ein und löschen Sie alle Emails, die von mir an Miss Anastasia Steele gesendet wurden und auch ihre ausgegangen Emails an mich. Informieren Sie mich, wenn Sie damit fertig sind.“

„Ich mache mich an die Arbeit, Sir!“ sagt er entschlossen. Ich lege auf.

Ich hasse es, den Menschen, die für mich arbeiten, einen interessanten Morgen zu bescheren. Vor allem wenn es um die privaten Nachrichten geht, die zwischen mir und Anastasia hin und her gehen. Warum beherzigt sie meine Warnungen nicht, auch wenn ich es ihr so oft sage? Warum gehorcht sie nie? Ich bin so verdammt wütend, aber ich muss mich noch um mehr Schadensbegrenzung bemühen.

Was für ein beschissener Morgen und ich muss Anastasia dafür danken! Scheiße! Und ich kann sie nicht einmal bestrafen! Noch größere Scheiße!! Leg dich nicht mit mir an, Ana! Ich spiele in einer ganz anderen Liga! Als ich vor Wut rauche, meldet sich Andrea über die Gegensprechanlage.

„Mr. Grey? Mr. Roach hat soeben angerufen und mir mitgeteilt, dass er die Aufgabe erledigt hat, die Sie ihm aufgetragen haben. Und Barney ist für Sie in der Leitung, Sir“, sagt sie.

„Großartig! Stellen Sie ihn durch.“ Ich seufze zum ersten Mal erleichtert auf, seitdem dieser Scheiß begonnen hat.

„Mr. Grey, ich habe all Ihre Emails an Miss Anastasia Steele vom SIP Server gelöscht. Die ausgehenden Emails von ihr sind ebenfalls vom Server gelöscht. Kann ich noch etwas für Sie tun, Sir?“

Mein Email Programm meldet sich, als ich gerade mit Barney spreche. Es ist Anastasia, meine rebellische Freundin.

„Nein, das ist alles“, sage ich und lege auf.



Von: Anastasia Steele
Betreff: Was hast du getan?
Datum: 13. Juni 2011                    10.42 Uhr
An: Christian Grey

Bitte versprich mir, dich nicht in meine Arbeit einzumischen, Christian.  Ich will wirklich zu diesem Symposium. Eigentlich sollte ich dich nicht um Erlaubnis bitten müssen. Ich habe die anstößige Mail gelöscht.

A x

Anastasia Steele
Assistentin von Jack Hyde, Cheflektors, SIP

Du solltest um meine Erlaubnis fragen, wenn es darum geht, dass du mit einem Typen verreisen willst, der dich ins Bett kriegen will! Wenn er hartnäckig genug ist, wird er es auch ohne Genehmigung schaffen; und wenn das nicht funktioniert, wird er sie zwingen oder es mit Gewalt versuchen! Warum muss ich ihr das erklären?



Von: Christian Grey
Betreff: Was hast du getan?
Datum: 13. Juni 2011                    10.45 Uhr
An: Anastasia Steele

Ich schütze nur, was mir gehört. Die Mail, die du mir unbedachterweise geschickt hast, ist inzwischen vom SIP-Server gelöscht. Das Gleiche gilt für meine Mails an dich.
Übrigens vertraue ich dir voll und ganz. Ihm allerdings nicht.

Christian Grey
CEO, Grey Enterprises Holdings Inc.

Ihre Antwort kommt binnen weniger Minuten.



Von: Anastasia Steele
Betreff: Werd erwachsen
Datum: 13. Juni 2011                    10.47 Uhr
An: Christian Grey

Christian, ich muss nicht vor meinem Chef beschützt werden. Möglicherweise baggert er mich an, aber dann lehne ich dankend ab.
Du darfst dich nicht einmischen. Das ist falsch und geht einfach nicht.

A x

Anastasia Steele
Assistentin von Jack Hyde, Cheflektors, SIP

Wie kann es in Ordnung sein, dass er sie anbaggert und sie freiwillig mit ihm verreisen will? Glaubt sie denn, dass er aufhört, nur weil sie nein sagt?



Von: Christian Grey
Betreff: Die Antwort lautet NEIN
Datum: 13. Juni 2011                    10.49 Uhr
An: Anastasia Steele

Ana, ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie effektiv du in der Abwehr unerwünschter Avancen bist. Soweit ich mich erinnere, bin ich so in den Genuss meiner ersten Nacht mit dir gekommen. Der Fotograf hat ja wenigstens noch Gefühle für dich. Anders als der Widerling, den du deinen Boss nennst. Er ist ein Weiberheld und wird versuchen, dich flachzulegen. Frag ihn, was aus deiner Vorgängerin und deiner Vorvorgängerin geworden ist.

Darüber will ich nicht mit dir streiten.

Wenn du unbedingt nach New York möchtest, fahre ich mit dir hin. Meinetwegen gleich dieses Wochenende. Ich habe eine Wohnung dort.

Christian Grey
CEO, Grey Enterprises Holdings Inc.

Wenn es um Anastasia geht, gibt es keine Erleichterung. Heute Abend könnte es zu einem Streit kommen, aber ich werde es nehmen, wie es kommt. Ich kann es sowieso nicht ändern; Ich muss sie beschützen! Ich bin ihr gegenüber besitzergreifend und schlichtweg verliebt in sie. Es bringt mich einfach um, zu wissen, dass es andere Männer gibt, die sich an sie heranmachen und sich auf sie stürzen wollen und meine so unschuldige und naive Freundin glaubt, dass sie all die bösen Jungs dieser Welt schon irgendwie loswird. Sie ist schon nicht mit einem unschuldigen Typen klargekommen, der auch noch in sie verliebt ist! Was veranlasst sie zu dem Glauben, dass sie sich selbst vor einem erfahrenen Lüstling schützen kann, der Assistentinnen wie sie zum Mittagessen verspeist und zum Nachmittag wieder ausspuckt!

Mein einziger Trost ist, dass sie mich liebt und dass wir es schon irgendwie durchstehen. Ich muss mich wahrscheinlich ziemlich anstrengen, um sie irgendwie abzulenken. Während ich darüber nachdenke, welche Argumente ich ihr entgegenbringen kann, kündigt sich eine weitere Email an.



Von: Anastasia Steele
Betreff: FW: Lunchtreffen oder lästiger Ballast
Datum: 13. Juni 2011                    11.14 Uhr
An: Christian Grey

Christian, während du damit beschäftigt warst, dich in meine Arbeit einzumischen
und deinen Arsch vor meinen unbedachten Botschaften zu retten, habe ich eine Mail von Mrs. Lincoln bekommen. Ich will mich wirklich nicht mit ihr treffen – außerdem darf ich ja dieses Gebäude nicht verlassen. Wie sie meine E-Mail-Adresse rausgekriegt hat, weiß ich nicht. Was rätst du mir? Hier ist ihre Mail:

Liebe Anastasia,
ich würde mich wirklich gern mit Ihnen zum Lunch treffen. Leider ist unsere erste Begegnung ziemlich unerfreulich verlaufen, und ich möchte einen neuen Anfang machen. Hätten Sie irgendwann diese Woche Zeit?

Elena Lincoln

Anastasia Steele
Assistentin von Jack Hyde, Cheflektors, SIP

Dieser Tag wird ja immer besser, als ob sich alle gegen mich verschworen haben und mir den schrecklichsten Tag meines Lebens bereiten wollen! Ich habe mich bereits auf den Streit über diesen Trip mit ihr eingestellt. Und jetzt streut Elena auch noch Salz in eine sowieso schon offene Wunde! Warum mischt sie sich trotz meiner ständigen Ermahnungen immer wieder ein? Es kommt mir so vor, als ist jeder entschlossen, dass ich sie verliere. Erst Leila, dann ihr Weiberheld von einem Boss, und dann Elena und ganz zu schweigen von Anastasias eigenem fahrlässigem Verhalten. Was kann noch schief gehen? Ich kann es nicht ertragen, Anastasia zu verlieren. Es ist noch nicht einmal Nachmittag und mein Tag war bereits mehr als beschissen!



Von: Christian Grey
Betreff: Die Antwort lautet NEIN
Datum: 13. Juni 2011                    11.22 Uhr
An: Anastasia Steele

Nicht böse sein. Ich will nur dein Bestes. Ich könnte es mir NIE verzeihen, wenn dir etwas passieren würde. Ich kümmere mich um Mrs. Lincoln.

Christian Grey
CEO, Grey Enterprises Holdings Inc.

Anastasia antwortet mir nicht gleich. Ist sie sauer? Hat Elena sie so aus der Fassung gebracht, war es der Funke, der noch gefehlt hat? Oh scheiße!

Ich wähle Elenas Nummer.

„Christian, was für eine Überraschung!“ antwortet sie überschwänglich.

„Elena, ich werde sofort zum Punkt kommen. Trotz meiner ständigen Warnungen versuchst du immer wieder Kontakt zu Anastasia aufzunehmen. Hör.Sofort.Auf.Damit!“

„Aber Christian, es steckt doch keine böse Absicht dahinter. Sie hat nur …“

„Verstehst du mich nicht oder habe ich plötzlich angefangen französisch zu sprechen, Elena? Ich habe dich etliche Male gebeten, sie in Ruhe zu lassen! Hör auf sie zu belästigen, ruf sie nicht an, schreib ihr keine Emails oder lass ihr Briefe per Kurier übermitteln, schleich dich noch nicht einmal in ihre Träume. Verstehst du mich, Elena?“

„Christian, ich wollte dir doch nur einen Gefallen tun, indem sie mich besser kennenlernt!“

„Anscheinend verstehst du mich wirklich nicht. Lass es mich dir auf sehr simple Art und Weise erklären: Weißt du welche Art der Störung ‚dein kleiner Gefallen‘ verursacht hat? Lass sie in Ruhe …“

„Aber Christian, ich versuche doch nur …“, unterbricht sie mich.

„Du sagst immer noch ‚aber‘. Lass es mich also noch einmal wiederholen“, zische ich völlig aufgebracht. „Sagen wir du wurdest zur ersten Domina-Präsidentin der Vereinigten Staaten gewählt und du bist unglaublich aufgeregt und möchtest deinen Sieg und deine immense Freude mit Anastasia teilen, entscheidest dich, sie ins Weiße Haus einzuladen. Selbst dann nicht! Sie hat kein Interesse! Lass sie einfach in Ruhe! Verstehst du mich jetzt und ihre Abneigung dir gegenüber, Elena?“

Ich merke, wie sie am anderen Ende der Leitung erschaudert.

„Ja, natürlich. Es ist kein heikler Punkt. Ich hatte nur gehofft …”

„Prima, großartig, auf Wiedersehen!” sage ich und lege ungeduldig auf.

Ich habe ziemliche Kopfschmerzen und brauche dringend Erleichterung.

Ich beuge mich über meinen Schreibtisch, nehme meinen Kopf in meine Hände und höre wie eine eingehende Email angekündigt wird.



Von: Anastasia Steele
Betreff: Später
Datum: 13. Juni 2011                    11.31 Uhr
An: Christian Grey

Können wir das bitte heute Abend besprechen? Ich versuche, hier zu arbeiten, und du lenkst mich ab.

Anastasia Steele
Assistentin von Jack Hyde, Cheflektors, SIP

Oh, verdammt! Sie ist wütend! Heute Abend wird es bestimmt krachen. Ich könnte dringend ein Workout mit Claude gebrauchen.

Ich drücke den Knopf der Gegensprechanalage.

„Ja, Mr. Grey?“

„Andrea, sehen Sie nach, ob Claude Bastille in der nächsten Stunde Zeit für mich hat, wenn nicht dann nach dem Mittagessen.“

„Ich werde ihn sofort anrufen, Sir. Kann ich Ihnen sonst noch behilflich sein?“ fragt sie.

„Ja, schicken Sie Taylor rein.“

„Ja, Sir“, erwidert sie und ich lege auf.

Kurz darauf betritt Taylor mein Büro.

„Ich möchte, dass Sie mir etwas zu essen besorgen.“

„Was möchten Sie gern essen, Sir?“

„Französisch, einen mediterranen Salat, und etwas Filet oder Fisch. Ich bevorzuge chilenischen Wolfsbarsch. Wenn sie den nicht haben, dann möchte ich Zackenbarsch. Gedünstet, nicht frittiert und Spargel oder Grüne Bohnen.”

„Wäre das alles, Sir?“

„Ja, das ist alles“, sage ich und schicke ihn weg.

Wieder meldet sich die Gegensprechanlage.

„Mr. Grey, Ros ist in der Leitung.“

„Stellen Sie sie durch“, sage ich.

„Mr. Grey, ich hoffe sie konnten Ihr Problem lösen.“

„Das konnte ich, danke. Rufen Sie deshalb an?“

„Nein, nicht wirklich. Ich habe Ihnen bereits die Analysen der verschiedenen Märkte per Email geschickt. Ich rufe aus einem anderen Grund an, es gibt gute Neuigkeiten“, sagt sie aufgeregt. Nur Gott weiß, wie willkommen mir gute Neuigkeiten sind. „Wir können bedeutsame Fortschritte bezüglich des Prototyps des solarbetriebenen Mobiltelefons verzeichnen“, sagt sie und das sind die ersten guten Neuigkeiten des Tages.

„Sprechen Sie sich mit Andrea ab und setzen Sie ein Meeting mit dem Ingenieursteam an. Ich möchte die Pläne und den Prototypen nächste Woche sehen.“

„Wird gemacht“, sagt sie und ich lege auf.

Ich überprüfe meine Emails und entdecke die Email, die Ros mir bezüglich der „Analyse der zukünftigen Märkte“, geschickt hat. Ich beginne die Berichte zu lesen, um mich selbst abzulenken. Als ich den Bericht über China fast durchgelesen habe, vibriert mein Blackberry.

„Mr. Grey, hier ist Sawyer“, sagt er und augenblicklich spanne ich mich an. Wenn Sawyer mich anruft, hat Anastasia ihr Versprechen gebrochen.

„Ja“, sage ich mit zusammengepressten Zähnen.

„Miss Steele ist auf dem Weg, Sir.“

„Auf dem Weg wohin, Mann?“ frage ich verwirrt.

„Sie ist auf dem Weg zu einem Deli, Sir“, sagt er kleinlaut.

„Folgen Sie ihr. Stellen Sie sicher, dass sie nicht verfolgt wird und dass sie sicher in das SIP Gebäude zurückkehrt. Rufen Sie mich an, sobald sie zurück ist.“

„Ja, Sir“, sagt er und ich lege wütend auf. Immer ungehorsam! Sie könnte mich doch einfach anrufen und mir sagen, dass sie zum Deli muss, oder? Gott, was für eine aufreibende Frau ich doch habe! Werde ich den Tag ohne Herzinfarkt überleben?

Taylor kommt mit dem Essen und obwohl ich meinen Appetit verloren habe, esse ich aus Gewohnheit und nicht weil ich Hunger habe. Unauffällig steht Taylor in einer Ecke meines Büros. Aber ich weiß, dass er mich besorgt beobachtet. Als ich gerade beim Essen bin, ertönt Andreas Stimme durch die Gegensprechanlage.

„Ja, Andrea“, sage ich mit strenger Stimme.

„Mr. Grey, Mr. Bastille wird innerhalb der nächsten Stunde im Fitnessraum des GEH sein, Sir.“

„Gut“, sage ich und lege auf.

Mein Blackberry klingelt und es ist Sawyer.

„Ja, Sawyer“, melde ich mich und Taylor ist sofort ganz aufmerksam.

„Mr. Grey, Miss Steele ist gerade mit einem Pastrami Sandwich und einer Cola in das Gebäude zurückgekehrt, Sir“, berichtet er.

„Gut. Ist ihr jemand gefolgt?“

„Nein, Sir. Niemand Verdächtiges war in der Umgebung und sie wurde auch nicht verfolgt.“

„Okay“, sage ich und lege auf. Taylor blickt mich fragend an.

„Anastasia hat das Gebäude verlassen, um zu einem Deli zu gehen und jetzt ist sie zurück“, erkläre ich und er nickt.

Ich  nehme einen Schluck Wasser und wähle Anastasias Büronummer.

„Büro von Jack Hyde …“, beginnt sie, aber ich unterbreche sie.

„Du hast mir versichert, dass du das Gebäude nicht verlassen wirst!“ schelte ich sie mit kalter, scharfer Stimme.

„Christian, mein Chef … Jack hat mich geschickt, um ihm etwas zu essen zu besorgen. Ich konnte nicht nein sagen. Lässt du mich etwa beobachten?“ fragt sie überstürzt. Dieser verdammte Chef kann sich sein beschissenes Sandwich doch selber holen, oder? Dann blicke ich auf und sehe Taylor, der mir mein Mittagessen besorgt hat.

„Deswegen wollte ich nicht, dass du arbeitest“, blaffe ich sie an.

„Christian, bitte. Du bist … so …“, sie hält inne. „Du nimmst mir die Luft zum Atmen“, sagt sie schließlich und beendet damit ihren Satz.

„Ich nehme dir die Luft zum Atmen?“, antworte ich schockiert. Alles, was ich heute Morgen getan habe, war sie vor sich selbst zu beschützen, weil sie unfähig und unwillig ist, es allein zu schaffen. Sie trifft ihre Entscheidungen, weil sie denkt, dass sie es alleine hinkriegen wird, aber wir wissen beide, dass es nicht so ist! Aber ich möchte ihr nicht die Luft zum Atmen nehmen; ich möchte sie nicht auf diese Weise abschrecken.

„Ja. Das muss aufhören. Wir reden heute Abend weiter. Leider muss ich länger im Büro bleiben, weil ich nicht nach New York mitdarf.“

Wie bitte? Länger bleiben? Dieser Scheißkerl von einem Boss bringt sie dazu, länger zu arbeiten, bestraft sie dafür, dass sie nicht mit nach New York fährt? Und sie glaubt, ich nehme ihr die Luft zum Atmen?

„Anastasia, ich will dir nicht die Luft zum Atmen nehmen“, flüstere ich erstaunt. (That’s All by Michael Buble)

„Tust du aber. Ich habe zu tun. Wir reden später“, sagt sie mit angespannter, erschöpfter Stimme. Scheiße! Scheiße! Scheiße! Ich brauche dringend ein Workout. Zum ersten Mal seit langer, langer Zeit esse ich meinen Teller nicht leer. Ich mache mir Sorgen.




Taylor sieht mich überrascht an und diesen Ausdruck findet man bei ihm nur sehr selten.

„Wohin, Sir?“

„In den Fitnessraum“, sage ich.

„Andrea, sagen Sie all meine Termine für die nächsten zwei Stunden ab“, sage ich und auf Andreas Gesicht zeichnet sich ein schockierter Ausdruck ab. Taylor und ich machen uns auf den Weg hinunter in des Fitnessraum des GEH Gebäudes. In den nächsten zwei Stunden trainiere ich heftig.

Anastasia ruft mich den Rest des Tages nicht an und schreibt mir auch keine Emails. Ich versuche mich auf meine Arbeit zu konzentrieren und sehe mir die Berichte an. Um 19.00 Uhr rufe ich Anastasia an.

„Hi“, murmelt sie mit sanfter Stimme, aber ich bin noch immer misstrauisch und nervös.

„Hi, wann bist du fertig?“

„So gegen halb 8, denke ich“, antwortet sie.

„Okay, wir treffen uns vor dem Gebäude.“

„Okay“, antwortet sie. Wir verweilen beide stumm in der Leitung, keiner von uns legt auf.

„Ich bin immer noch sauer auf dich, aber auch nicht mehr“, sagt sie leise. „Wir müssen uns über vieles unterhalten“, sagt sie. Darüber mache ich mir schon den ganzen Tag Sorgen. Ich kann es einfach nicht ablegen.

„Ich weiß. Wir sehen uns gleich“, sage ich. Wieder plagen mich diese schlimmen Gedanken. Was ist, wenn ich sie verliere? Ich kann ohne sie nicht leben! Ich will sie nicht verlieren.

„Ich muss aufhören. Bis später“, sagt sie und legt auf.

Ich wende mich Taylor zu. „Sie ist gegen halb 8 fertig. Wir können in ein paar Minuten aufbrechen.“

„Ja, Sir“, antwortet er mit besorgtem Blick. Anastasia bringt uns dazu, dass wir uns alle verbiegen; und selbst mein Sicherheitsmann hofft, dass sie guter Stimmung ist!

*****

Als wir das SIP Gebäude erreichen, ist es bereits fast halb 8. Taylor parkt den SUV an der Bordsteinkante. Nachdem wir einige Minuten gewartet haben, kommt Anastasia durch die Eingangstür heraus. Augenblicklich steigt Taylor aus dem Wagen und öffnet die Hintertür des Wagens. Ich bin besorgt und weiß nicht, wie sie reagieren wird. Ich mache mir Sorgen, dass sie vielleicht davonläuft und mir sagt, dass es das mit uns war. Viele verschiedene unheimliche Gedanken spuken mir durch den Kopf und keiner davon ist erfreulich. Als sie in das Auto einsteigt, bin ich völlig angespannt und mein Herz liegt mir bereits auf der Zunge; ich bin übernervös

(This Love by Maroon 5)

„Hi”, begrüßt sie mich leise.

„Hi“, entgegne ich und ihr Tonfall macht mich vorsichtig optimistisch. Ich kann mit der Vorstellung, dass sie mich verlassen und weg sein könnte, nicht umgehen. Unmittelbar strecke ich meine Hand aus und ergreife ihre, halte sie und drücke sie fest.

„Bist du mir immer noch böse?“ frage ich.

„Ich weiß es nicht“, gibt sie zurück. Ich halte ihre Hand und bedecke ihre Fingerknöchel mit federleichten Küssen.

„Was für ein Scheißtag, Anastasia“, sage ich und blicke sie flehend an, dass sie mir nun bitte eine Pause gönnt.

„Ja, das war es“, stimmt sie zu. Aber jetzt, wo sie hier bei mir ist, ist alles im Universum wieder richtig, so wie es sein sollte.

„Jetzt, da du da bist, ist es besser“, flüstere ich. Als Taylor uns durch den Verkehr zum Escala fährt, beginne ich mich schließlich zu entspannen. Zärtlich küsse ich ihre Hand und fahre mit meinem Daumen in einem beruhigenden Rhythmus über ihre Fingerknöchel. Als wir uns dem Escala nähern, werde ich wieder nervös. Die Anspannung steigt. Taylor lässt uns vor dem Gebäude aussteigen und ich blicke mich aufmerksam um. Ich halte Anastasias Hand und zügig gehen wir in das Gebäude, um dem strömenden Regen zu entkommen. Die Wettervorhersage war falsch. Der Regen hat sich bis zum Abend hin gehalten und meine schlechte Stimmung gleich mit. Ich blicke mich um, ob Leila irgendwo in der Nähe zu sehen ist.

Anastasia bemerkt meine Vorsicht. „Du hast Leila also noch nicht aufgespürt“, schlussfolgert sie daraus.

„Nein. Welch sucht nach wie vor nach ihr“, murmele ich düster.

Als der Aufzug kommt, treten wir gemeinsam ein und unsere Hände sind ineinander verschlungen. Ich blicke auf Anastasia hinab. Ich liebe sie und ich hasse es, mit ihr zu streiten. Ich habe Angst, sie zu verlieren! Und im Moment, auf diesem beengten Raum, habe ich dieses immense Verlangen, die Lust und fühle diese unausweichliche Anziehungskraft, die von ihr ausgeht. Ich sehe, dass sie auch so fühlt wie ich. Das Verlangen, das ich nach ihr habe, steigert sich ins Unermessliche.

„Spürst du es auch?“ flüstere ich, als meine Lippen sich teilen, um meinen Atem auszugleichen.

„Ja“, antwortet sie und ihr Herz schlägt so heftig, dass ich es noch an ihrer Hand spüren kann.

„O Ana“, stöhne ich und greife sie. Meine Arme umschlingen sie mit der Intensität meines Verlangens. Als meine Hand in ihren Nacken wandert, neige ich ihren Kopf leicht nach hinten und verschmelze meine Lippen mit ihren. Anastasias Finger finden meine Haare, ehe sie beginnt meinen Nacken zu streicheln. Das ist mein Verderben. Ich drücke sie gegen die Wand des Aufzugs. (Love In An Elevator by Aerosmith)

„Ich hasse solche Auseinandersetzungen mit dir“, flüstere ich verzweifelt. Als das Verlangen explodiert, spannen sich unsere Körper an. All der Scheiß, der den Tag über passiert ist, liegt nun hinter uns und wir suchen unsere Erlösung. Meine Zunge drängt sich in ihren Mund und findet ihre. Ich sauge an ihrer Zunge und diese süße Sensation baut sich in mir auf. In diesem Moment realisiere ich, dass ich sie jetzt haben muss, genau hier und genau jetzt. Ich muss wissen, dass zwischen uns alles in Ordnung ist. Meine Hand wandert zu ihrer Hüfte und mit geschickten Fingern ziehe ich ihren Rock hoch, streichle ihre Oberschenkel und finde heraus, dass sie Strümpfe mit Strapsen trägt. Oh verdammt! Sie bringt mich noch um!

„Wow, Ana, du trägst Strümpfe!“ stöhne ich, als ich ihr Bein oberhalb des Strumpfes streichle. „Das möchte ich genauer sehen“, sage ich und ziehe ihren Rock nach oben, ihre Oberschenkel sind meinen hungrigen Augen nun ausgesetzt. Ich trete zurück und bringe den Aufzug mit einem Knopfdruck zum Anhalten. Wir stecken nun zwischen dem 22ten und 23ten Stock fest. Mein Schwanz ist hart und pulsiert, sucht nach Erlösung. Mein Körper brennt vor Verlangen nach ihr und hier ist sie, eine sexy Göttin in Strümpfen!

„Lös deine Haare“, weise ich sie mit rauer Stimme an und sie gehorcht augenblicklich. Warum kann sie nicht immer tun, was man von ihr verlangt? Ihr Haar ergießt sich nun über ihre Schultern und ihre Brust. „Mach die obersten zwei Knöpfe deiner Bluse auf“, flüstere ich, meine Augen sind vor liederlicher Lust ganz wild.

Sie hebt ihre Hände und knöpft die oberen zwei Knöpfe ihrer Bluse quälend langsam auf, macht eine Show daraus und entblößt dadurch den oberen Teil ihrer prallen Brüste. Nun kann ich sogar einen Teil ihres Spitzen-BHs sehen.

Ich schlucke heftig. „Hast du eine Ahnung, wie verführerisch du aussiehst?“ frage ich.

Sie kaut auf ihrer köstlichen Lippe und schüttelt unschuldig ihren Kopf. Ich trete auf sie zu und lege beide Hände an die Wand des Aufzugs neben ihrem Gesicht, aber ich berühre sie nicht. Ich beuge mich herunter und streiche mit meiner Nase über ihre. Dieser einzige Berührungspunkt heizt mein Blut ein, kleine Stromstöße strömen durch unsere Körper und ich bin kurz vorm Zerbersten. Anastasia geht es genauso. Ihre Brust hebt und senkt sich, als wäre sie gerade einen Marathon gelaufen.


Das wissen Sie sehr wohl, Miss Steele. Ich glaube, Sie haben Spaß daran, mich wild zu machen“, sage ich. 


(She’s Always a Woman by Billy Joel)

„Mache ich dich denn wild?“ flüstert sie unschuldig.

„Ja, permanent, Anastasia. Du bist eine Sirene, eine Göttin!“ Sie entmannt mich. Ich strecke meine Hände nach ihr aus, packe ihr Bein oberhalb ihres Knies und schlinge es um meine Taille. Sie steht nun auf einem Bein und lehnt sich an mich. Ich bin so unglaublich hart. Mit meinen Lippen streiche ich über ihre, ehe ich Küsse entlang ihres Halses verteile. Sie stöhnt vor Lust und schlingt ihre Arme um meinen Hals.

„Ich werde dich jetzt nehmen, Anastasia“, flüstere ich und sie wölbt automatisch ihren Rücken, presst sich gegen mich. Ihr Geschlecht ist gierig. Ich stöhne und erzeuge dabei einen tiefen, kehligen Klang und öffne dann den Reißverschluss meiner Hose.

„Halt dich an mir fest, Baby“, murmele ich. Ich hole ein Kondompäckchen hervor und schiebe es zwischen ihre Zähne. Ich ziehe am anderen Ende und gemeinsam reißen wir es auf.

„Braves Mädchen“, sage ich, während ich das Kondom über meine Länge rolle. „Gott, bin ich froh, wenn die sechs Tage vorbei sind“, knurre ich und blicke auf sie mit verschleiertem Blick hinab. „Hoffentlich ist das nicht dein Lieblingsslip“, sage ich und zerreiße ihn. Sie keucht vor Lust, genau wie ich. Ohne den Blick von ihr zu wenden, dringe ich langsam in sie ein, spieße sie auf. Ihr Körper wölbt sich und sie wirft den Kopf in den Nacken und schließt ihre Augen. Ich ziehe mich aus ihr zurück und lasse mich wieder langsam in sie hineingleiten. Sie stöhnt. Ich markiere meinen Anspruch auf sie.

„Du gehörst mir, Anastasia!“ murmele ich gegen ihren Hals.

„Ja. Dir. Wann begreifst du das endlich?“ keucht sie. Ich stöhne und beginne in sie hineinzustoßen, versuche jeden verdammten Zentimeter von ihr für mich zu beanspruchen. Ich pushe immer härter und heftiger. Meine Atmung wird immer rauer; ich verliere mich in ihr; beanspruche sie von innen heraus, berühre sie, halte sie, liebe sie, ficke sie. Meine Hände sind überall zur gleichen Zeit.

„Oh, Baby“, stöhne ich, meine Zähne sind an ihrem Kinn und sie kommt heftig und ich folge ihr in völliger Ekstase.

*****

Wir beide sind nun erschöpft, aber endlich ruhig und erleichtert. Ich spüre, dass alles gut ist. Ich halte sie aufrecht und presse meine Stirn gegen ihre.

„Oh, Ana“, murmele ich gegen ihre Lippen. „Ich brauche dich so sehr.“ Ich küsse ihre Stirn. Ich wünschte, sie wüsste, wie viel sie mir bedeutet. Wie sehr ich sie brauche! Sie ist meine Luft, die ich zum Atmen brauche. 

(Truly Deeply Madly by Savage Garden)

„Und ich dich, Christian”, antwortet sie.

Ich löse mich von ihr, streiche ihren Rock glatt, knöpfe ihre Bluste zu und als schließlich alles an ihr zurechtgerückt ist, gebe ich meinen Code ein und der Aufzug bewegt sich mit einem Ruckeln weiter. Anastasia schlingt ihre Hände um meine Arme.

„Taylor fragt sich sicher schon, wo wir bleiben.“ Ich grinse Anastasia lasziv an.

Anastasia läuft dunkelrot an und beginnt ihre Haare zurechtzuzupfen.

Schon okay“, grinse ich, schließe den Reißverschluss meiner Hose und verstaue das benutze Kondom in meiner Hosentasche. Als wir mein Penthouse erreichen, wartet Taylor bereits im Foyer.

„Problem mit dem Aufzug“, murmele ich. Anastasia ist ganz verlegen und macht sich schnell aus dem Staub.

„Irgendwelche Probleme im Gebäude?“

„Kein Zeichen, Sir.“

„Gut“, sage ich und gehe in die Küche. Ich ziehe mein Jackett aus und setze mich an die Frühstückstheke, um mit Mrs. Jones zu erzählen.

„Wie war Ihr Tag, Mrs. Jones?“

„Sehr gut, Sir. Danke der Nachfrage. Ich hoffe, Sie hatten ebenfalls einen schönen Tag.”

„Er entwickelt sich langsam“, antworte ich. Anastasia erscheint im Eingang und sieht mal wieder atemberaubend aus. Sie setzt sich neben mich und Mrs. Jones stellt zwei Gedecke vor uns. Coq au vin! Sie ist eine großartige Köchin, die gute Mrs. Jones!

„Guten Appetit, Mr. Grey, Ana“, sagt sie und verlässt die Küche.

Ich hole eine Flasche Wein aus dem Kühlschrank und gieße uns beiden ein Glas ein. Während wir essen, spreche ich über den Prototypen meines solarbetriebenen Mobiltelefons. Ros hat mir die gute Neuigkeit überbracht und wir stehen nun endlich vor der Verwirklichung. Meine Begeisterung ist ansteckend.

„Christian, kann ich dich etwas fragen?“

„Ja, natürlich“, antworte ich.

„Wo überall hast du Immobilien?

„Ich habe ein Apartment in New York, das Escala und das Eigentum in Aspen. Weiter nichts.“

„Oh“, sagt sie und räumt unsere Gedecke ab.

„Lass. Gail macht das schon“, sage ich. Sie dreht sich zu mir und sieht, wie ich sie anstarre, nachdem sie das Geschirr in die Spüle gestellt hat.

„Sollen wir jetzt, da Sie sich ein wenig beruhigt haben, Miss Steele, über heute reden?“

„Ich glaube, du bist derjenige, der jetzt ruhiger ist. Es gelingt mir ziemlich gut, dich zu zähmen“, sagt sie und überrascht mich.

„Mich zu zähmen?“ pruste ich belustigt. Sie hat mich heute nicht gesehen. Sie nickt einfach. Ich runzele die Stirn. Wenn sie jemand anderes wäre, würde ich ihren Forderungen nicht zustimmen. Jede andere Sub hätte ich bis aufs Schlimmste versohlt. Und nun, mache ich mir Sorgen, dass Anastasia mich verlassen könnte und bemerke, dass ich wirklich Angst hatte, dass sie mich verlassen würde.

„Ja. Vielleicht hast du Recht, Anastasia“, sage ich schließlich.

„Im Hinblick auf Jack hattest du übrigens Recht“, murmelt sie und mein Blut siedet unter meiner Haut. Meine Miene verhärtet sich und meine Augen werden dunkel. Was hat der Scheißkerl getan?

„Hat er dich belästigt?“ frage ich mit tödlicher Stimme. Und warum hat sie mich nicht angerufen, als der Scheißkerl irgendwas versucht hat?

Sie schüttelt den Kopf, „Nein, und das wird er auch nicht, Christian. Ich habe ihm heute gesagt, dass ich deine Freundin bin, und da hat er den Schwanz eingezogen.“

„Bist du sicher? Ich könnte das Schwein feuern“, knurre ich. 

(Next Contestant by Nickelback)

Anastasia seufzt, „Christian, lass mich meine Schlachten allein schlagen. Du kannst nicht die ganze Zeit für mich mitdenken und mich beschützen. Das nimmt mir die Luft zum Atmen. Wenn du dich ständig einmischst, kann sich mein Potenzial nie entfalten. Ich brauche meine Freiheiten. Ich würde doch auch nicht im Traum daran denken, dir irgendetwas vorzuschreiben“, sagt sie.

Ich weiß, dass ich es nicht mag, wenn mir irgendjemand etwas vorschreibt. Aber das Verlangen sie zu beschützen, überschattet alles. „Ich möchte nur sicher sein, dass dir nichts passiert, Anastasia. Wenn dir etwas zustoßen würde …“, sage ich und kann den Rest meiner Gedanken nicht in Worte fassen. Dieser Gedanke schnürt mein Herz zusammen. Es ist meine größte Angst, mein schlimmster Albtraum.

„Ich verstehe, warum es dir so wichtig ist, mich zu beschützen. Einem Teil von mir gefällt das sehr. Ich weiß, dass du für mich da bist, wenn ich dich brauche. Umgekehrt gilt das genauso. Aber wenn es eine Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft geben soll, musst du mir und meinem Urteilsvermögen vertrauen lernen. Natürlich werde ich mich manchmal täuschen und Fehler machen, doch ich muss lernen, meine eigenen Erfahrungen machen, Christian.“

Das widerspricht allem, was in mir vorgeht und was ich normalerweise tue. Ich kann mich nicht zurückhalten und mich nicht einmischen, wenn sie so unschuldig und verführerisch ist, jeder sie ins Bett kriegen will. Sie gehört mir! Sie tritt vor mich und drängt sich zwischen meine Beine, während ich auf dem Barhocker sitze. Ich bin immer noch völlig sprachlos.

„Du darfst dich nicht in meine Arbeit einmischen. Das ist falsch. Und du brauchst nicht wie ein weißer Ritter angeritten zu kommen und den Tag retten. Ich weiß, dass du alles unter Kontrolle haben möchtest, und ich begreife auch, warum, aber das kannst du nicht. Es ist unrealistisch, Christian … Du musst lernen loszulassen.“ Ihre Finger wandern hinauf zu meinem Gesicht und streicheln sanft darüber. Meine Augen weiten sich.

„Wenn du das schaffst, mir so viel Freiheit zugestehst, ziehe ich zu dir“, sagt sie leise. Ich bin ganz aufmerksam. Sie hat gesagt, sie würde bei mir einziehen. Habe ich sie richtig verstanden? Hat sie das wirklich gesagt? Ich atme scharf ein und bin völlig überrascht.

„Das würdest du tun?“ flüstere ich.

„Ja“, antwortet sie.

„Du kennst mich doch gar nicht, Anastasia.“ Ich runzele die Stirn und gerate in Panik. Es ist genau wie in dem Moment, als sie mir gesagt hat, dass sie mich liebt. Ich versuche nicht auszuflippen.

„Ich kenne dich gut genug, Christian. Nichts, was du mir über dich selbst sagen könntest, wird mich abschrecken.“ Mit ihren Fingerknöcheln fährt sie über meine Wange. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, bin schockiert, überrascht und zurückhaltend.

„Bitte lass mir meine Freiräume“, fleht sie mich an.

„Ich werde mir Mühe geben, Anastasia. Aber ich konnte nicht untätig zusehen, wie du mit diesem … Widerling … nach New York fliegst. Keine seiner bisherigen Assistentinnen hat es länger als drei Monate bei ihm ausgehalten. Ich will nicht, dass dir das auch passiert, Baby“, sage ich seufzend.

„Der Gedanke, dass jemand dir wehtun könnte, erfüllt mich mit Angst. Dieser Gedanke ist entsetzlich. Dass ich mich nicht mehr einmischen werde, kann ich dir nicht versprechen, jedenfalls nicht, wenn ich das Gefühl habe, du könntest in Gefahr sein“, sage ich wahrheitsgemäß. Versteht sie eigentlich, wie sehr ich sie liebe? Niemand kann sie so sehr lieben, wie ich sie liebe. Sie weiß gar nicht, wie aufrichtig meine Liebe für sie ist, was für Hoffnungen, Angst und Beklemmungen sie auslöst. Meine Liebe für sie ist zärtlich und hingebungsvoll. Wie Shakespeare sagte, „Ist Liebe etwas Zärtliches? Sie ist zu rau, zu grob, zu ungestüm; und sie piekst wie Dornen.“ Ich versuche ihrer Liebe würdig zu sein. Strebe jeden Tag danach. Versuche ohne Angst zu sein und merke immer wieder wie schwach ich bin, wenn es um sie geht.

„Ich liebe dich, Anastasia, und würde alles in meiner Macht Stehende tun, um dich zu beschützen. Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht vorstellen.“ 

(Fallin‘ by Alicia Keys)

Anastasia starrt mich mit offenem Mund an. Dieser Ausdruck auf ihrem Gesicht, als hätte sie soeben ihren Körper verlassen.

„Was?“ Sie bringt kaum ein Wort heraus. Ich küsse ihre Hand.

„Ich liebe dich auch, Christian“, sagt sie, beugt sich nach vorn und küsst mich. Die Leidenschaft entfacht und unser Kuss wird inniger, leidenschaftlicher.

Ich höre Taylors Räuspern und löse mich wiederstrebend von ihr, habe meine Frau die ganze Zeit im Blick. Ich stehe auf und schlinge meinen Arm um ihre Taille.

„Ja?“ blaffe ich Taylor an, da er uns gestört hat.

„Mrs. Lincoln ist auf dem Weg herauf, Sir.“

„Was?“ blaffe ich Taylor an. Er zuckt entschuldigend mit den Achseln. Ich seufze und schüttele meinen Kopf. Ich bin ihr heute doch schon aufs Dach gestiegen und dennoch taucht sie hier auf. Was zum Teufel will sie?

„Das dürfte interessant werden“, sage ich und grinse resigniert. Ich hatte einen Scheißtag und das wird es nur noch schlimmer machen. Anastasias Miene verhärtet sich und ihr Körper spannt sich an. Verdammt! Sie ist wütend.




4 comments:

Anonymous said...

Christians Sicht zu den Mails von Ana wegen New York...einfach super geschrieben.
Auch das mit dem Meeting.
Ein Einblick in Christians Arbeitstag...toll
Ich freu mich auf mehr
Gruß

Sabrina said...

Ganz ganz klasse geschrieben...freue mich auf mehr:o)!!!

Anonymous said...

Ganz ganz großartig und klasse geschrieben...freue mich auf mehr:o)!!!!!

Anonymous said...

Übersetz schnell weiter. Bin so gespannt.(: