StatCtr

Sunday, June 30, 2013

BUCH 1 - Kapitel III - Christian und Anastasia Fanfiction

Kapitel III

Scheiß auf Papierkram

Übersetzer: Janine Heistmann


Ich kriege ihr Gesicht einfach nicht aus dem Kopf. Der bedrückte Gesichtsausdruck, den sie hatte und der Herzschmerz, den man auf ihrem Gesicht ablesen konnte, als ob jemand aus der Familie gestorben wäre. Ich konnte nichts, was ich gesagt hatte, zurücknehmen. Es war für ihr Wohl. Sie ist zu unschuldig. Zu süß. Sie verdient mehr, als ich ihr bieten kann.  Aber sie zieht mich magisch an. Ich bin innerlich zerrissen durch diese Flut an Gefühlen. Ich kann sie einfach nicht in meine dunkle Welt einführen! Sie verdient etwas Besseres, jemanden der sie auf Händen trägt und Herzchen und Blümchen, welche sie begehrt, zu bieten hat. Aber die Vorstellung, dass jemand anderes sie anfasst,  bringt mich um. Ich hasse dieses unbekannte Gefühl, das an mir nagt, das in meiner Seele kratzt. Ich hasse es, so zu sein. Ich lasse sonst keinen intimen Kontakt zu Menschen zu. Sogar Taylor, der immer sein Pokerface aufgesetzt hat, zuckt zusammen. Ich bin zu unruhig.

Roberta Flack - Killing me Softly

Es ist nun schon eine beschissene Woche her. Ich beobachte sie von weitem wie ein Teenager! Sie geht zur Uni, zur Arbeit, während ich im Heathman Hotel in Portland sitze und versuche meine Geschäfte von dort aus zu regeln. Ich kann meine Firma von hier aus führen, bis ich meine Pflichten bezüglich der Abschlussfeier an der WSU erledigt habe. Ich werde den Absolventen ihre Abschlusszeugnisse überreichen. Auch ihr … Anastasia. Warum kriege ich sie nicht aus dem Kopf? Bin ich etwa ein verdammter Teenager? Ablenkung …. Ich brauche dringend Ablenkung. Aber nichts ist so verlockend wie sie. Es ist so als ob ihr Körper mich ruft, ihr Geist, ihr Blut, ihr Dasein. Ich kann diesen Gefühlen einfach nicht entkommen!

Kings of Leon - Notion

Ich möchte etwas machen, was ihr zeigt, dass ich an ihr interessiert bin. Aber gleichzeitig habe ich das Gefühl ich sollte sie lieber warnen. Sie mag englische Literatur und Hardy, hat sie gesagt. Ich entscheide mich dafür, ihr eine Erstausgabe von Tess von den d'Urbervilles: Eine reine Frau mit einer Anmerkung von mir, zu schicken. Ich bin mir sicher, sie hat es bereits gelesen. Einerseits möchte ich, dass sie sich von mir fernhält, aber andererseits auch nicht. Immerhin sollte ich sie warnen. Wenn sie mich zurückweist, kann ich vielleicht weiter machen. Vielleicht …
Ich schreibe ihr eine Anmerkung:

Warum sagtest du mir nicht,
dass von männlichen Wesen Gefahren drohen?
Warum warntest du mich nicht?
Die vornehmen Damen wissen,
wovor sie sich zu hüten haben,
weil sie Romane lesen,
die ihnen diese Schliche schildern.

Ich bestelle ihr also die Erstausgabe des Buches, füge meine Warnung hinzu und lasse es zu ihrem Haus schicken. Ich hoffe sie versteht meine Warnung. Aber ein Teil von mir wünscht sich, dass sie sie missachtet. Ich habe noch jemanden so begehrt, nicht mit einer Faser meines Körpers, und ich hatte schon viele Frauen. Ich erinnere mich selbst, dass ich jede Frau haben kann. Fast jede Frau! Aber ich will nicht irgendeine Frau! Ich will sie! Vielleicht wenn ich es bis zur Abschlussfeier aushalte und sie dann dort sehe, kann ich einen weiteren Schritt auf sie zu gehen. Ich verliere noch den Verstand! Sie hat meinen Körper und meine Seele verzaubert! Ich will bei ihr sein!

Bruce Sprinsteen - I'm on Fire

Es ist Freitagnacht. Ich habe gemeinsam mit meinem Bruder Elliot zu Abend gegessen. Er hat mir ein paar Sachen vorbeigebracht, da ich nicht geplant hatte, so lange zu bleiben. Mein Telefon klingelt. Ich sehe auf das Display und erkenne ihre Nummer! Anastasia! Beim zweiten Klingeln gehe ich atemlos ans Telefon, überrascht aber sanft frage ich: „Anastasia?“

Sie klingt nicht gut. Ist sie krank? Ich bin augenblicklich alarmiert und achte sorgfältig auf ihre Stimme. Sie lallt.

“Grey …” blökt sie ins Telefon, “Warum hast duuu,” *hicks* „mir dir Bücher geschickt?“

Ich bin besorgt. Ich gehe in einen Beschützermodus über. Irgendetwas stimmt nicht mit ihr!

„Anastasia? Alles in Ordnung? Du klingst seltsam …”

Sie kichert und lallt erneut. „Grey, du bist seltsam und nicht ich!“

Sie ist betrunken!

„Anastasie, hast du getrunken?“ frage ich ungläubig.

„Was kümmert dich das? Warum sor… sor … sorgst du dich um mich?“  sie ringt, um ihren Satz zu vervollständigen.

„Ich bin nur … neugierig. Sag mir, wo bist du?”

Sie kichert. „In einer Bar!“ stößt sie hervor.

„In welcher?“

„Äh uhm … es ist eine Bar in Portland.“

„Und wie kommst du nach Hause, Ana?“

„Weiß ich nicht,“ *hicks*, „Ich finde schon eine Möglichkeit.“

„In welcher Bar bist du, Anastasia?“

„Warum zu Teufel hast du mir diese Bücher geschickt, Christian?“

„Anastasia…“ sage ich so ruhig wie möglich, obwohl sich mein Ärger seinem Siedepunkt nähert. „Sag mir wo du bist!“ Ich kann meine Wut kaum noch verbergen.

„Du bist so was von … tyrannisch, ein Kontrollfreak..“

„Verdammt, Ana, nun sag endlich: Wo steckst du?“

„Oh in Portland … weit, weit weg von Seattle.“

„Ana, bitte, wo steckst du?“

„Gute Nacht, Christian!“ sagt sie und legt auf! Einfach so!

„TAYLOR!“ brülle ich. Mein Bruder beobachtet mich amüsiert. Er hat noch nie gesehen, dass ich mich um eine Frau sorge. Das ist etwas Neues für ihn.

„Ja, Sir!“ sagt er und kommt auf mich zu.

„Sie müssen das Telefon von Anastasie Steele verfolgen. Finden Sie ihren Standort heraus. Jetzt!“
„Sir!“

Mit seiner mobilen Kommandozentrale, hätte er sogar eine Weltraummission kontrollieren können. Einige Minuten später kenne ich ihren Standort. Elliot öffnet den Mund, um etwas zu sagen, aber ich unterbreche ihn mit einem Handzeichen. Er grinst und hält seine Hände aufgebend nach oben.

„Taylor! Los geht’s!“ sage ich und Elliot nimmt seine Jacke und zieht sie sich an. Ich sehe ihn bewusst an. Er grinst. „Hey Bro! Ich habe immer gedacht du bist schwul! Das lass ich mir doch nicht entgehen!” Ich knirsche mit den Zähnen, lasse ihn aber mit mir kommen.

“Ja, Sir.” Wir rasen durch die Nacht zur Bar. Mit Genugtuung rufe ich Ana zurück.

„Hi?“ antwortet sie ängstlich. So ist es richtig! Du sollst dich vor mir fürchten.

„Ich komme, um dich zu holen!“

Zehn Minuten nachdem ich aufgelegt habe, sind wir an der Bar. Ich entdecke sie vor der Bar. Der Fotograf macht jämmerliche Annäherungsversuche, während sie kläglich versucht, ihn von sich zu stoßen.  Ich würde ihm am liebsten die Seele aus dem Leib prügeln! Elliot ist bei mir.

„Geh und such ihre Mitbewohnerin. Süß, erdbeerblond. Sie hört auf den Namen Kate Kavanagh!“

“Süß und blond? Mit Vergnügen!” grinst er und geht gemächlich in die Bar hinein.

„Ich denke, die Dame hat Nein gesagt!“ stoße ich zwischen zusammengepressten Zähnen hervor, als ich aus der Dunkelheit zu ihnen komme. Ich muss all meine Selbstbeherrschung aufbringen, um nicht auf ihn zu springen und ihn zu verprügeln. Er lässt sie los.

„Grey,“ sagt er kurz angebunden.

Genau in diesem Moment beugt sich Anastasia tief vorn über und erbricht den Inhalt ihres Magens vor der Bar. Der Scheißkerl macht einen Satz zurück und murmelt etwas auf Spanisch. Sie kann sich kaum noch auf den Füßen halten. Ich gehe zu ihr, um sie festzuhalten und halte ihre Haare zurück. Ich ziehe sie zum Blumenbeet, damit es nicht so spritzt.

„Wenn du dich noch einmal erbrechen musst, dann mach es hier.“ Sie erbricht sich immer wieder und sogar als ihr gesamter Mageninhalt bereits draußen ist, würgt sie noch weiter. Ich reiche ihr mein Taschentuch. Peinlich berührt nimmt sie es, während der Scheißkerl noch immer an der Tür lungert. Er murmelt ihr zu, dass sie sich drinnen sehen werden und geht. Geht! Was für eine Art Freund versucht sie erst an zu graben und lässt sie dann mit einem komplett Fremden allein? Ana ist total betrunken, schafft es aber dennoch „Entschuldigung,“ zu sagen.

„Wofür entschuldigst du dich, Anastasia? frage ich.

„Hauptsächlich der Anruf. Und das Kotzen. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.“ Sagt sie und senkt ihren Blick auf ihre Hände.

„Das haben wir doch alle schon einmal erlebt, vielleicht nicht ganz so drastisch wie du..,“ sie sieht aus, als ob ich sie geschlagen hätte. Ich fahre fort, „Man muss seine Grenzen kennen, Anastasia. Ich bin ja dafür, Grenzen auszuloten, versteh mich nicht falsch. Aber das geht nun wirklich zu weit. Machst du das öfter?“

Sie ist wütend auf mich und sieht mich herausfordernd an.

„Ich bin vorher noch nie betrunken gewesen, und..“, sagt sie und versucht sich auf den Beinen zu halten und fügt hinzu, „…und ich habe nicht die Absicht, diese Erfahrung noch einmal zu wiederholen.“ Sie taumelt und ich greife nach ihr und drücke sie an meine Brust, jetzt wo die Gefahr, dass sie sich noch einmal erbricht, vorbei ist.

„Komm, ich bring dich nach Hause“, sage ich.

„Wie hast du mich überhaupt gefunden?“ fragt sie gereizt.

„Ich habe den Anruf zurückverfolgt.“

Mit einer Mischung aus Verwirrtheit und Belustigung sieht sie mich an.

„Ich muss noch meine Jacke und meine Handtasche holen.“ sagt sie. Außerdem will sie ihrer Mitbewohnerin Bescheid sagen, dass sie geht. Ich erkläre ihr, dass mein Bruder Elliot drinnen ist und mit Kate tanzt. Sie sieht überrascht aus und möchte reingehen. Ich führe sie zurück in die Bar, aber ich möchte nicht, dass es ihr noch schlechter geht als ohnehin schon. Deshalb bringe ich sie zur Bar und bestelle mir selber einen Drink und ihr ein großes Glas kaltes Wasser. Ich bringe sie dazu es zu trinken. Alles davon. Ich sehe ihren Du-bist-herrisch-Blick und finde ihn irgendwie erotisch. Sie kann mir allein mit ihrem Blick Paroli bieten. Sobald sie ausgetrunken hat, ziehe ich sie an mich und sauge ihren persönlichen Duft nach Vanille, Seife und Natur ein.  Es ist eine berauschende Mischung. Es fällt mir sowieso schon schwer meine Finger von ihr zu lassen. Schwungvoll führe ich sie auf die Tanzfläche zu meinem Bruder Elliot und Anastasias Mitbewohnerin Kate, die total auf meinen Bruder abfährt. Die beiden tanzen ausgelassen und haben eine schöne Zeit. Ana erzählt ihr, dass ich sie nach Hause bringe.  Sie winkt uns grinsend zum Abschied zu. Als ich Ana aus der Bar und dem Krach helfe, beginnt sie zu schwanken. Bevor ich mich versehe, stürzt sie und fällt kopfüber hin. Alles was ich sagen kann ist „Scheiße!“

Das ist nun schon das dritte Mal. Werde ich ihr immer vom Boden aufhelfen müssen? Irgendwie gefällt mir der Gedanke, obwohl ich nicht will, dass sie hinfällt und sich wehtut. Ich helfe ihr auf und nehme sie in die Arme, wie eine kostbare Fracht, wie ein Kind. Ich sehe in ihr wunderschönes Gesicht. Sie ist so hinreißend. Am liebsten würde ich meine Finger durch ihr Haar und über ihr Gesicht streichen, sie fühlen und sie ansehen. Als wir in meiner Suite ankommen, bringe ich sie in mein Schlafzimmer. Ich bin von diesem unschuldigen Mädchen verzaubert! Komplett eingenommen. Sie ist hier in meinem Bett und ich fühle mich völlig hilflos. Hilflos gegen diese schlafende Schönheit.

Bewitched - Ella Fitzgerald

Ich schicke Taylor weg, in dem ich sage „Das ist alles, Taylor!“

„Gute Nacht, Sir.“ erwidert  er und kehrt in sein Zimmer zurück.

Nachdem ich die Bettdecke zurückgezogen habe, lege ich sie auf mein Bett. Ich starre sie eine Ewigkeit an. Ich kann meine Augen einfach nicht von ihr nehmen, von ihrem friedlichen Anblick.

Ich knie mich auf den Boden und löse die Schnürsenkel ihrer Converse Turnschuhe. Ich ziehe sie ihr von den Füßen. Dann ziehe ich ihre Socken aus. Daraufhin öffne ich den Reißverschluss ihrer Jeans und ziehe sie ihr aus und enthülle damit ihre makellosen langen Beine. Ich ziehe die Decke über sie und setze mich in den Sessel und beobachte sie, wie sie langsam atmend auf dem Bett liegt. Dieser Anblick verschafft mir einen enormen Seelenfrieden, den ich schon lange nicht mehr verspürt habe. Ich würde am liebsten neben sie kriechen und sie die ganze Nacht im Arm halten. Ich hatte noch nie jemanden neben mir im Bett liegen … Es ist das erste Mal. Ich ziehe meine Hose und mein Hemd aus, ziehe ein T-Shirt an und mache das Licht auf dem Nachttisch aus. Das erste Mal in meinem Leben, schlafe ich friedlich, ohne einen Albtraum von der Cracknutte, die meine Mutter war oder ihrem Zuhälter. Ich träume von Anastasia.

Dream On - Aerosmith

Früh am Morgen wache ich nach der entspannendsten Nacht meines Lebens, neben der wunderschönen Anastasia, auf. Ich könnte sie stundenlang ansehen, aber ich muss trainieren gehen, damit ich diesen sexuellen Drang nach ihr, abschütteln kann. Ich ziehe meine Trainingshose an. Auf ihren Nachttisch stelle ich ein Glas Orangensaft, um ihr ein Paar Vitamine zu geben und zwei Kopfschmerztabletten gegen ihren Kater. Ich trainiere hart,  der Schweiß läuft mir nur so am Körper hinunter. Nach einer gefühlten Ewigkeit, kehre ich in meine Suite zurück und klopfe an die Schlafzimmertür, bevor ich eintrete, damit sie sich nicht unwohl fühlt. Sie ist wach und ihre Augen folgen mir. Als ihre Augen an den Schweißflecken auf meiner Trainingshose hängen bleiben, beschleunigt sich ihr Atem. Diese Reaktion von ihr, lässt mich hart werden.


„Guten Morgen, Anastasia“, sage ich, „Wie fühlst du dich?“

„Besser, als ich es verdient hätte“, antwortet sie kleinlaut. Dann sieht sie zu mir auf, mit ihren leuchtend blauen Augen. Als ich mir das Handtuch von den Schultern ziehe, beobachtet sie mich aufmerksam und fragt „Wie bin ich hier her gekommen?“

Ich setze mich auf die Bettkante. Ich bin ihr nah genug, um sie anfassen zu können. Aber das werde ich nicht tun. Ich werde ihr nicht erzählen, dass ich sie die ganze Nacht anstarren wollte, um herauszufinden, ob sie die richtige für das ist, was ich will. Ich entscheide mich für eine einfachere Erklärung.

„Als du ohnmächtig geworden bist, wollte ich nicht riskieren, dich auf dem Ledersitz meines Wagens bis zu deiner Wohnung zu fahren. Also habe ich dich hierher gebracht.“ Erkläre ich ihr.
Sie kaut auf ihrer Lippe, was meine Atmung beschleunigen lässt, „Hast du mich ins Bett gebracht?“

„Ja“, sage ich mit meinem Pokerface.

„Und ausgezogen?“ fragt sie kaum hörbar und kaut schon wieder auf dieser Lippe.

„Ja“ sage ich und starre auf ihre Lippen.

„Und haben wir… ähm?“ fragt sie und zieht ihre Augenbrauen hoch. Sie wird rot und senkt ihren Blick.

„Nein, Anastasia. Du warst nicht zurechnungsfähig. Ich stehe nicht auf Nekrophilie. Ich mag es, wenn Frauen sinnlich und empfänglich sind“, sage ich trocken.

Sie wird rot, als sie versteht, was ich gerade gesagt habe. So ist es richtig.  Ich bin ehrlich!

„Aber es war eine interessante Erfahrung, dich in meinem Bett zu haben.“

„Du hast neben mir geschlafen?“

„Es ist mein Bett“, sage ich ironisch. „Es war ein sehr amüsanter Abend, einer den ich so schnell nicht vergessen werde“, sage ich. Für eine lange Zeit …

Sie fragt mich etwas zu meiner Stalkingneigung, wie sie es nennt. Obwohl sie tadelnd klingt, sieht sie zufrieden aus.

“Wenn ich dich nicht geholt hätte, wärst du wahrscheinlich im Bett des Fotografen aufgewacht und soweit ich mich erinnere, warst du nicht sonderlich erpicht auf seine Avancen”, sage ich, nicht allzu sehr erfreut und meine Wut, dem Scheißkerl gegenüber, flammt wieder auf.

„Du klingst wie ein weißer Ritter“, sagt sie. Ihre falsche Beobachtung wirft mich zurück und bringt mir meine Zweifel zurück. Wie wenig du mich kennst. An mir ist nichts hell, Baby. Alles ist dunkel und abgefuckt.

„Anastasia, an mir ist nichts weiß“, sage ich „Ich bin eher ein schwarzer Ritter.“ Sie guckt ungläubig. Ich lächele schmerzlich. Es ist zu früh, um über meine dunkle Seele zu sprechen. Ich wechsele das Thema.

„Hast du gestern Abend etwas gegessen?“ frage ich sie. Sie schüttelt den Kopf. Ich bin entsetzt.

„Anastasia, deswegen ging es dir gestern so schlecht. Du musst immer etwas essen, vor allem, wenn du vor hast etwas zu trinken!“ weise ich sie verärgert zurecht. Sie weicht etwas zurück, und antwortet.

„Willst du mich noch weiter beschimpfen?“

“Tue ich das denn?”

“Ich denke schon“, sagt sie gereizt.

Oh mein Gott, meine Handflächen fangen schon an zu kribbeln. „Sei froh, dass das alles ist, was ich mache. Wenn du mir gehören würdest, könntest du nach dem, was du dir gestern geleistet hast, eine Woche lang nicht sitzen!“

„Was habe ich mir denn geleistet?“ fragt sie finster dreinblickend. „Was geht es dich überhaupt an? Ich hab dich nicht gerufen, um mich zu retten!“

Seltsamerweise verletzt mich ihre Antwort. Ein weiteres Gefühl, mit dem ich nicht vertraut bin.

„Du hast dich unmöglich verhalten. Du hast nicht gegessen, exzessiv getrunken und dich in Gefahr gebracht. Du wurdest fast von deinem sogenannten Freund vergewaltigt!“

Verärgert senkt sie den Blick. „Jose ist mein Freund, er hätte mir nicht wehgetan. Jose hat lediglich die Kontrolle verloren.“

„Man sollte ihm besser Manieren beibringen!“ ich kann mich kaum noch beherrschen. Vielleicht sollte ich ihm eine Lektion erteilen, die er nicht mehr vergessen wird! Sie sieht zu mir auf und unsere Blicke treffen sich.

„Du führst dich auf wie ein Tyrann!“ zischt sie. Baby, du hast ja keine Ahnung! Ich grinse.

„Oh Ana, wenn du nur wüsstest!“ Mein Grinsen wird breiter. Manchmal durchschaut sie mich. Ich stehe auf und gehe zum Badezimmer. “Ich gehe jetzt duschen, außer du willst zuerst…” ich sehe sie fragend an. Sie keucht auf und hält dann den Atem an. Mein Körper reagiert sofort und fühlt sich wie ein Magnet zu ihr hingezogen. Ich gehe auf sie zu und ziehe sanft an ihre Unterlippe, um sie aus dem Griff ihrer Zähne zu befreien. Mein Daumen streicht über ihre Lippe und wieder ist dieses Knistern zwischen uns. Ich würde sie jetzt am liebsten auf meine Weise flachlegen. Jetzt sofort!

Stattdessen sage ich, „Atme, Baby!” und lasse ihr Gesicht los. Ich fühle ihren Blick auf mir, als ich ins Bad gehe. Ich bin Feuer und Flamme.

Ich dusche so schnell ich kann, um möglichst keine Minute mit ihr zu verpassen. Ich dusche so schnell wie noch nie und gehe lässig mit einem Handtuch um die Hüften zu ihr zurück. Sie ist aufgestanden und sieht sich um. Ihr fällt die Kinnlade runter als sie mich sieht. Aber mir geht es nicht anders, als ich sie fast nackt sehe. Eine unschuldige, atemberaubende Frau, die sich ihrer eigenen Schönheit nicht bewusst ist. Sie bleibt stehen. Ich erkläre ihr, dass ihre Jeans voll Erbrochenem war und gewaschen werden muss und zeige auf die sauberen Sachen, die Taylor am Morgen für sie besorgt hat. Ihre Augen erhellen sich und blickt mich an, sie murmelt „Ich werde dann jetzt mal .. duschen gehen.“ Und geht ins Bad.

Ich ziehe mir eine Hose und ein weißes Leinenhemd an. Ich nehme die Zeitung und setze mich an den Tisch, um auf das Frühstück zu warten. Zehn Minuten später klopft es an der Tür. Der Zimmerservice. Ich lasse die Servicekraft das Essen auf den Tisch stellen. Nachdem ich ihn weggeschickt habe, gehe ich zum Badezimmer und klopfe an und lasse Anastasia wissen, dass das Frühstück da ist. Sie stottert ein „okay“, was mich lächeln lässt. Sie fühlt sich unbehaglich in der Nähe von Männern. Sehr unerfahren. Irgendwie erfreut mich das. Als sie aus dem Bad kommt, sieht sie atemberaubend aus, unschuldig. Als ich ihre feuchten Haare sehe, gucke ich finster. Ich habe diesen Drang sie zu beschützen, sogar vor sich selbst.

„Deine Haare sind noch feucht!“ rügt ich sie.

„Ich habe den Fön nicht gefunden“, murmelt sie verlegen. Meine Augen verengen sich. Sie gehört mir nicht … sie gehört mir nicht … sie gehört mir nicht … tadele ich mich selbst. Noch nicht. Aber wünsche mir, dass sie mein ist.

“Die Farbe steht dir”, sage ich, unfähig den Blick von ihr abzuwenden. Sie errötet.

„Danke für die Klamotten, Christian“, sagt sie und kaut auf ihrer Lippe. „Ich sollte dir Geld dafür geben.“ Ich runzle die Stirn. Ich möchte ihr Geld nicht. Ich kann es mir leisten. Ich möchte für sie sorgen.

„Du solltest lernen Geschenke anzunehmen, Ana“, sage ich ihr förmlich.

„Das kann ich nicht, du hast mir schon die teuren Bücher geschenkt“, sagt sie schnell und fügt hinzu, „die ich natürlich nicht annehmen kann. Ich sollte wenigstens für die Klamotten bezahlen. Ich weiß, dass ich mir es nicht leisten kann, die Bücher zu bezahlen“, langsam verstummt sie, „Aber für die Klamotten kann ich bezahlen.“

„Ich kann es mir leisten, Anastasia! Du musst mir nichts dafür bezahlen“, sage ich zu diesem sturen, wunderschönen Mädchen vor mir.

„Ich weiß, dass du das kannst, Christian. Das ist es nicht. Ich würde mich besser fühlen, wenn ich dir Geld dafür gebe“, sie sieht auf ihre Finger, als ob sie dort eine  Antwort finden würde. Dann blickt sie wieder zur mir auf und fragt, „Warum hast du mir diese Bücher geschenkt, Christian?“

Ich schließe kurz meine Augen und atme aus. Als ich sie wieder öffne, sage ich, „Ich hatte das Gefühl, dass ich dir eine Warnung schuldig bin. Als du in meinen Armen lagst und mich mit diesem Bitte-küss-mich-Blick angesehen hast und..“, sage ich und streiche mir nervös mit den Händen durch die Haare. Zum ersten Mal seit langer Zeit fehlen mir die Worte, aber ich sammle meine Gedanken und fahre fort „..und, sieh mal. Ich bin kein romantischer Typ. Das bin nicht ich. Mein Geschmack ist sehr außergewöhnlich. Du solltest dich von mir fernhalten, wenn du weißt, was gut für dich ist. Aber ich kann die Finger kaum von dir lassen…“ Ich sehe sie in der Hoffnung an, dass sie sich nicht von mir fernhalten will und hoffe doch gleichzeitig, dass sie es tut. Ich schließe meine Augen, um meine Gefühle zu ordnen. Ich habe es nicht so mit Gefühlen, aber ich weiß, dass ich besser einen großen Bogen um sie machen sollte. Ihre Nähe ist bezaubernd, betörend und zieht mich wie ein Sog, dem ich nicht entkommen kann. Wie eine Motte zum Licht. Als ob ihre Seele meine rufen würde, da sie nach ihrer zweiten Hälfte sucht. Sogar wenn ich die Augen schließe, fühle ich sie.

Sie flüstert, „Dann lass sie nicht von mir …“

Ich habe das Bedürfnis sie vor meinen fünfzig verschiedenen abgefuckten Facetten zu beschützen. Ich will sie nicht verletzen. Sie ist so gutherzig, wie niemand, den ich zuvor getroffen habe. Und ich habe schon eine Menge getroffen. Wieder schließe ich meine Augen.

„Du weißt nicht, was du da sagst!“

„Dann erklär‘s mir!“  drängt sie mich.

„Das bedeutet also, du lebst nicht sexuell enthaltsam?“ flüstert sie. Das reißt mich aus meinen Träumereien. Meine Augen verdunkeln sich vor Lust und mein Verlangen vergrößert sich. Ich schenke ihr ein anzügliches Lächeln. „Nein, Anastasia“, sage ich amüsiert, „ich lebe nicht enthaltsam.“

„Oh!“ wispert sie und ihre Atmung beschleunigt sich vor Verlangen. Ihr Herz schlägt so schnell wie die Flügel eines Schmetterlings, der versucht ihrem Brustkorb zu entfliehen. Mein Blut gerät in Wallung. Ich kann sie jetzt nicht gehen lassen. Komme was wolle. Ich muss es versuchen. Ich fälle eine Entscheidung.

“Was sind deine Pläne für die nächsten paar Tage, Ana?”, frage ich, meine Augen dunkel vor Verlangen.

Sie erzählt mir, dass sie heute ab Mittag arbeiten muss.

„Und wie sieht es morgen aus?“ frage ich und lehne mich nach vorn.

„Ich arbeite die ganze Woche und Kate und ich müssen packen, weil wir nach Seattle umziehen.“

„Habt ihr schon eine Wohnung in Seattle?“

„Ja, irgendwo im Pike Market Distrikt.“ Ich lächele erfreut. Das ist ganz in meiner Nähe.

„Ich habe mich für Praktikantenstellen beworben und warte auf deren Rückmeldung.“

„Hast du dich auch bei meiner Firma beworben?“ frage ich.

„Nein, habe ich nicht.“, stottert sie.

„Was stört dich an meinem Unternehmen?“, spreche ich meine Gedanken laut aus.

Sie grinst, „An deinem Unternehmen oder an dir?“ Oh mein Gott, ich mag sie. Sie ist frech, aber anders als Leute, die ich bisher getroffen habe. Sie ist wie ein frischer Wind. Sie fürchtet sich nicht davor, mir ihre Meinung zu sagen.

„Machst du dich über mich lustig, Anastasia?“ frage ich sie schamlos. Sie schnappt nach Luft und kaut auf ihrer Lippe. Ich halte es nicht mehr aus. „Verdammt! An dieser Lippe würde ich gerne knabbern!” flüstere ich mit rauer Stimme. Ihr Mund öffnet sich als sie vor Verlangen aufkeucht und sich windet. Ich mag ihre Reaktion. Ich wette, sie ist schon total feucht. Dieser Gedanke macht mich lüstern, aber nicht so sehr wie ihre Antwort. „Warum machst du es dann nicht?“

Ich entscheide mich. Ich kann mich nicht von ihr fernhalten, aber sie muss meine Bedingungen kennen. „Weil ich dich nicht anfassen werde, bevor ich nicht deine schriftliche Einwilligung habe, Anastasia“, sage ich lächelnd.

„Was soll das heißen?“

„Genau das, was ich gesagt habe. Ich brauche deine schriftliche Einwilligung, bevor ich dich anfasse. Ich muss es dir zeigen. Wann bist du fertig mit arbeiten?“ frage ich. Sie antwortet “Gegen acht.“ Ich erzähle ihr, dass ich sie heute Abend nach Seattle bringen kann, um sie mit den Details vertraut zu machen.

„Warum kannst du es mir nicht hier und jetzt erklären?“ fragt sie.

„Weil ich mein Frühstück und deine Gesellschaft genieße und ich befürchte, dass du gleich über alle Berge bist, wenn ich es dir jetzt erkläre.“ Sie sieht mich verdutzt an, genau wie ich es erwartet habe. Viele verschiedene Gefühle huschen über ihr Gesicht, letztendlich sieht sie entschlossen aus.

„Okay“, sagt sie entschieden.

Ich arrangiere einen abrufbereiten Piloten für Charlie Tango, weil ich das Gefühl habe, dass sie meinen Vorstellungen nicht zustimmen könnte und zurück in ihre Wohnung möchte. Enttäuscht stelle ich fest, dass das das Ende unserer kurzen Bekanntschaft sein würde. Aber ich hoffe inständig, dass es nicht so sein wird.

„Du bist sehr herrisch“, stellt sie fest, nachdem ich auflege. Wie Recht sie hat! Aber bis jetzt hat sie noch keine Ahnung, wie herrisch ich sein kann. Überhaupt keine Ahnung!

Sie beendet ihr Frühstück nicht, entweder vor Nervosität oder Aufregung. Ich mag es nicht, wenn man Essen verschwendet und fordere sie auf, weiter zu essen. Ich kann nicht anders! Weiß sie denn nicht viele Menschen jeden Tag hungern?

Als wir fertig sind mit essen, geht sie ins Bad, um sich frisch zu machen. Sie kommt zurück, als ich telefoniere. Einige Minuten später lege ich auf und nehme ihre Hand, um sie nach draußen zu begleiten. Irgendetwas an ihr zieht mich magisch an. Wenn sie in meiner Nähe ist, kann ich die Luft knistern hören. Ungeduldig drücke ich den Knopf neben dem Aufzug. Kurze Zeit später öffnen sich die Türen. Wir betreten den Aufzug und hier drin ist die Spannung noch intensiver. Sie fühlt es auch und kaut auf ihrer Lippe. Unsere Blicke treffen sich, Motte zum Licht. Leidenschaft flammt in mir auf und ich merke, wie ich hart werde.

„Ach! Scheiß auf den Papierkram!“ knurre ich, packe sie und drücke sie gegen die Wand des  Aufzugs. 

Sex on Fire - Kings of Leon

Mit einer Hand packe ich ihre Hände und hebe sie ihr über den Kopf. Mit meinen Hüften drücke ich ihren Körper gegen die Wand und mit meiner anderen Hand fixiere ich ihren Kopf, als meine Zunge ihren Mund erkundet. So eine süße Erkundung! Sie stöhnt in meinen Mund, als unsere Zungen ihren ganz eigenen Tanz ausfechten, erforschend und küssend. Sie will mich und ich will sie!

„Du.bist.der.Wahnsinn!“, bringe ich keuchend hervor. 

Feeling Good - Michael Buble

Ich habe komplett die Kontrolle verloren. Ich hätte sie fast hier im  Aufzug  gef*ckt. Plötzlich stoppt der Aufzug und die Türen öffnen sich, um drei Geschäftsmänner reinzulassen. Wir springen auseinander und ich setzte mein Pokerface auf, während sie zerzaust und immer noch begierig drein schaut. Ich beobachte sie aus dem Augenwinkel, während die sexuelle Spannung langsam verebbt. Die Geschäftsmänner grinsen, als wir den Aufzug im Erdgeschoss verlassen. Ich ergreife ihre Hand und sage zu mir selbst, „Was haben Aufzüge nur an sich!“

Ihr Atem hat frisch gerochen. Sie muss meine Zahnbürste benutzt haben. Ich frage sie danach und sie nickt nur und lächelt mich dabei an. Was für eine Frau! Wir verlassen das Hotel. Ich bin wie Wachs in ihren Händen. Wenn sie nur wüsste. Plötzlich fühle ich mich so beschwingt wie nie zuvor, mit ihr neben mir. Ich bin erst 27 Jahre und zum ersten Mal fühle ich mich jung. Wir sind jung!

We Are Young - Fun ft Janelle Monae






No comments: