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Tuesday, February 3, 2015

BUCH 3 - Kapitel I - Christian und Anastasia Fanfiction

Kapitel 1

Die Träume breite ich aus vor deinen Füßen. Tritt leicht darauf, du trittst auf meine Träume.
(William Butler Yates)





Ich habe mich im Moment verloren, die Zeit dehnt sich aus und meine Frau liegt in meinen Armen, unser Kuss klingt noch immer nach. Meine Liebe für sie ist unbeschreiblich, sie ist jenseits der Liebe. Aber was bedeutet jenseits der Liebe? Im Vergleich zu meinen Gefühlen für Anastasia, klingt Liebe  wie ein einfaches Gefühl.  Was würde ich nicht alles für sie tun? Einfach nichts … es gibt nichts, was ich nicht für sie tun würde. Ich würde sie auf jede erdenkliche Weise nehmen, wenn sie bereit ist, mich auch zu nehmen. Ich bin nicht zu stolz, um zuzugeben, dass ich alles nehmen würde, was sie mir bietet und sie hat mir alles von sich gegeben.

„Mrs. Christian Grey“, sage ich ehrfurchtsvoll und sie lächelt so breit sie kann. Ihr Lächeln erhellt meine Welt auf verschiedene Weisen. Begierde durchströmt meine Venen und unverzüglich bin ich auf ihr.
(All I want is you – U2)

„Ich brauche dich, Ana! Du bist alles, an was ich denken kann, alles, was ich fühle … Manchmal fällt es mir schwer zu funktionieren. Wenn ich dich noch mehr lieben würde, wüsste ich nicht ob ich noch etwas anderes tun könnte, als jeden Tag 24 Stunden in dir zu sein“, flüstere ich mit all meiner Leidenschaft gegen ihre Lippen. Ihre Augen weiten sich, ebenso wie ihre Pupillen, die nun fast das komplette Blau ihrer Augen bedecken. Das ist so verdammt heiß! Ich muss sie haben, jetzt und hier! Mein Schwanz ist schon bereit und ich reibe ihn an ihrem Geschlecht. Meine Erektion protestiert gegen ihre Gefangenschaft, kann es kaum erwarten. Obwohl wir noch durch meine Hose und ihr Kleid voneinander getrennt sind, scheint es schon zu viel für sie zu sein. Sie legt ihren Kopf zu Seite, ihre Augen rollen zurück und sie stöhnt vor Lust.

Mein Atem geht stoßweise, während mein Herz rast. Ihre Finger fummeln zittrig an meinem Reißverschluss herum und unverzüglich schiebt sie ihre Hand in meine Boxershorts, reibt meine Erektion und umschließt meine Eier. Ich stöhne lautstark und dränge meine Hüften in ihre gierigen Hände.

„Ziehen wir dich aus, Baby“, sage ich nervös. Ich wollte sie noch nie so sehr wie im Moment und da mein Schwanz eigentlich die ganze Zeit über bereit für sie ist, sagt dies ziemlich viel aus.
(Celine Dion- Alone)

******
Anastasia wölbt ihren Rücken und ihre Hände schließen sich um die Blumen, die auf dem Boden des Bootshauses verstreut sind. Effektiv halte ich sie mit meinen Hüften unter mir. Die dumpfen Lichter im Bootshaus, das Meer an bunten Wildblumen, die rustikalen Wände und der Klang des Wassers, welches träge gegen die Wände schwappt, kreiert einen magischen Ort zum Liebemachen.

Die Strapazen lassen einige Strähnen aus Anastasias Haar weichen und eine dünne Schweißschicht bedeckt meinen Körper. Meine Lippen wandern zu ihrem Hals und sie dreht ihren Kopf zur Seite, um mir den Zugang zu erleichtern. Ich knabbere an ihrem Kinn und ihrem Hals und suche langsam meinem Weg zu ihren Brüsten. Mein Daumen und mein Zeigefinger umschließen ihre Brustwarze und ziehen daran, während ich ihre andere Brustwarze mit meinem Mund bearbeite. Ich sauge hart daran und bringe sie dazu meinen Namen laut auszuschreien, „Christian! Bitte!“

Ich grinse sie lüstern an, während ihre Brustwarze noch immer zärtlich von meinen Zähnen umschlossen ist. „Alles zu seiner Zeit, Baby … ich möchte mit dir schlafen“, murmele ich.

„Bitte, ich will dich so sehr. Ich bin bereit!“ sagt sie und schiebt meinem gierigen Schwanz ihre Hüften entgegen. Ich unterbreche ihre Bestrebungen, indem ich ihren Körper zwischen meinen Beinen festklammere.

„Langsam, Baby, langsam … genieß es …“, dränge ich sie. Mein Mund und meine Lippen wandern zu ihrem Bauch und meine Zunge dringt in das kleine Loch, welches ihr Bauchnabel darstellt, ein. Mit meiner Hand umschließe ich ihre Klitoris, ehe ich erst einen und dann zwei Finger in sie hineinschiebe. Ihr Geschlecht ist einladend und feucht. Meine andere Hand rollt und knetet ihre Brustwarze und ich weiß genau, dass sie die Empfindungen, die meine Berührungen auslösen, bis ins Innere spüren wird. Sie stöhnt und ihr Körper schwebt bereits fast über dem Boden vor purer Lust.
„Christian, bitte, nimm mich!“

Mein Mund gleitet zu ihrem Geschlecht und findet es blühend vor. Vorsichtig zwicke ich an ihrer empfindlichen Stelle und sie verkrampft sich bereits. Ich umwirbele ihr Herzstück, ihre Klitoris, und tauche meine Zunge in ihre enge Öffnung. Ich rolle sie in ihr, gegen den Uhrzeigersinn, berühre die empfindsame Stelle an der Vorderseite ihrer Vagina, greife sie unbarmherzig an. Während meine Hand ihrer Brust Vergnügen bereitet, macht meine Zunge Liebe mit ihr. Ich nutze meine andere Hand, um ihre Klitoris zu reiben. Ihre Lust steigert sich unaufhörlich dem Höhepunkt entgegen. Schließlich geht sie in Flammen auf und erlebt einen doppelten Orgasmus. Während die Wellen ihres Orgasmus  ihren Körper erschüttern und ihr Innerstes zusammenziehen, begebe ich mich über sie und schiebe meinen schmerzenden Schwanz Zentimeter für Zentimeter in sie hinein. Als ich sie bis zum Anschlag ausgefüllt habe, halte ich für einen Moment inne, genieße unsere Verbindung, unsere Einheit. Es ist fast schon himmlisch, wie wir nun ein Körper und eine Seele sind. Die Wellen ihres Orgasmus durchrollen noch immer ihren Körper, sodass sich die Muskeln in ihrem Inneren zusammenziehen und mich tiefer in sie hineinziehen, mich drängen und nach der Reibung betteln, die mein Schwanz ihr bieten kann. Natürlich entspreche ich ihrem Wunsch. Langsam ziehe ich mich zurück und verliere mich in der Reaktion ihres Körpers. Ich schiebe mich wieder in ihr Geschlecht hinein. Sie zieht mich in sich, tief hinein, zu dieser besonderen Stelle, die sich danach sehnt, gerieben, berührt und gewarnt zu werden, die die Glocken zum Läuten bringt und die alle Synapsen in ihrem Körper in Flammen setzt.

Meine Lippen finden ihre und ich beginne sie langsam zu küssen, passe mich ihrem Tempo an. Langsam, geruhsam, auskostend. Ich spüre jede kleine Bewegung und will, dass es für immer anhält. Unsere Lippen verschmelzen ineinander und ich sauge an ihrer Unterlippe. Vor Lust stöhnt sie in meinen Mund und löst damit ein Verlangen in mir aus. Meine Zunge taucht in ihren Mund ein, findet ihre und wir ficken einander an beiden Enden. Wenn ich an ihrer Zunge sauge, heben sich ihre Hüften automatisch an, sodass mein Schwanz die tiefste Stelle in ihr erreichen kann. Sie hat ihre Beine um mich geschlungen, sie drückt meinen Arsch, drängt meine Hüften dazu, länger mit ihr vereint zu bleiben. Ich kreise meine Hüften an dieser bestimmten Stelle ohne mich aus ihr zurückzuziehen. Ich reibe kreisend daran und spüre wie sich ihr Orgasmus langsam wieder aufbaut. Das erregt mich mehr und ich ziehe mich zurück und erhöhe nun mein Tempo. Mein Schwanz stößt unerbittlich in sie hinein. Unsere Lippen sind verbunden und ihre Nägel krallen sich in meinen Rücken. Dies ist etwas, was ich vor kurzem nicht toleriert hätte und nun kann ich ohne ihre Berührung nicht mehr leben. Während meine eine Hand ihren reizenden Hintern hält, um es meinem Schwanz zu ermöglichen tiefer in sie hineinzustoßen, rollt und zieht die andere an ihren Brustwarzen.

Anastasia schreit ihre Lust heraus und ich erreiche meinen Höhepunkt, stöhne eine zusammenhanglose Form ihres Namens und ergieße alles, was ich habe, in sie. Ich markiere meine Frau, ficke sie, mache Liebe mit ihr, verbinde unsere Körper und unsere Seelen zugleich. Schließlich breche ich auf ihr zusammen … gründlich durchgefickt und zutiefst befriedigt.



******


„Können wir morgen heiraten?“ murmele ich. Ich glaube ich halte es nicht länger aus, ohne dass sie mir zu hundert Prozent gehört. Nicht nur als Freundin, nicht nur als Verlobte, ich will sie als meine Ehefrau. Ich möchte sie auf jede erdenkliche Weise. Ich will, dass jeder erkennt, dass sie mir gehört, genauso wie ich ihr gehöre und wir zueinander. Ich möchte vor dem Gesetz als derjenige gelten, der Entscheidungen für sie treffen kann. Ich möchte ihr nächster Angehöriger sein und ich will, dass sie mein ist. Ich möchte derjenige sein, der verantwortlich für sie ist. Ich möchte dort sein, wo sie als meine Ehefrau und ich, als ihr Ehemann gelte. Zum Teufel noch einmal! Ich möchte, dass es vor Gott gilt. Ich möchte es für alle Ewigkeit besiegeln! Wen Gott hat geführt zueinander, den reißt niemand auseinander. Das möchte ich von unserer Beziehung … Ich will es für immer! Ich möchte, was auch immer über für immer hinausgeht.

Benommen murmelt sie, „Hmmm“, während sie auf meiner Brust liegt. Ich habe mich auf den Blumen ausgestreckt.

„Ist das ein Ja?“ frage ich hoffnungsvoll. Das klang wie eine Bestätigung.

„Hmmm.“

„Ein nein?“

„Hmmmm.“ Ich grinse sie an. Ihre Antwort klingt gesättigt und erschöpft. Ich bin glücklich herauszufinden, dass ich diese Wirkung auf meine Frau habe.
„Miss Steele, sind Sie ein wenig außer sich?“

„Hmmm.“ Ich spüre ihr Grinsen und ihre Antwort lässt mich vor Freude auflachen. Ich umarme sie fest und küsse sie aufs Haar.

„In Ordnung, dann ist es beschlossen. Morgen also nach Vegas.“

Erschöpft hebt sie ihren Kopf, „Ich glaube, meine Eltern wären nicht allzu glücklich damit“, gibt sie zurück.

Tja, ich möchte mich bei meinen Schwiegereltern natürlich nicht unbeliebt machen. Was will sie? Ich denke darüber nach, während ich meine Fingerspitzen abwesend über ihren reizenden, nackten Rücken gleiten lassen, wie die unheilbringenden apokalyptischen Reiter. Ich schiebe den Gedanken zur Seite und konzentriere mich auf meine Streicheleinheiten.

„Was möchtest du, Anastasia? Vegas? Eine große Hochzeit mit allem Drum und Dran? Sag es mir.” Ich möchte sie nicht von ihren Plänen abbringen, nur weil ich sie sofort haben will. Ich möchte, dass sie Teil an der Entscheidung hat. Ich möchte, dass sie sich an den Anfang unserer Ewigkeit erinnert. Meine Schwester hat mir immer wieder erzählt, dass alle kleinen Mädchen von ihrer Hochzeit träumen. Ich möchte nicht, dass Anastasia dessen beraubt wird. Zumindest nicht, wenn ich es ändern kann.

„Nicht groß … Nur Freunde und Familie.“ Damit komme ich klar. Ich kann alles machen, was sie möchte. Vegas, klein, groß, alles dazwischen. Ich will sie einfach … in jeglicher Form, in der sie mich haben will.

Sie starrt mich an und versucht meine Reaktion abzuschätzen.

„Okay“, sage ich nickend. „Wo soll die Hochzeit stattfinden?“

„Im Haus deiner Familie? Hätten sie etwas dagegen?” fragt sie. Dagegen? Ich kann mir bereits vorstellen wie meine Mutter vor Freude quieken wird. Diese Freude kann man nur mit purer Ekstase gleichsetzen.

Ich schnaube. „Meine Mutter würde im siebten Himmel schweben.“

„Okay, also hier. Ich bin mir sicher, dass meine Mom und mein Dad nichts dagegen haben“, sagt sie leise. Ich streichele ihr Haar und schiebe die Strähnen, die sich während unseres Liebesspiels gelöst haben, hinter ihr Ohr. Reine Wonne …

„Also haben wir schon einmal das Wo geklärt. Jetzt fehlt nur noch das Wann.”

„Du solltest sicherlich deine Mutter fragen“, sagt sie, als würde ich meiner Mutter ewig Zeit gewähren.

Everything I do, I do it for you – Bryan Adams

„Hmmm.“ Sie möchte bestimmt viel Zeit für die Vorbereitung haben. In der wohlhabenderen Schicht der Gesellschaft ist es Tradition alles perfekt und schön und angemessen herzurichten. Aber das ist mir scheißegal. Ich werde ihr lediglich die maximale Zeit zugestehen, die ich tolerieren kann, ohne Anastasia als meine Ehefrau zu wissen. „Sie hat einen Monat. Mehr nicht. Ich will dich zu sehr, um länger zu warten.”

„Christian, du hast mich doch schon“, tadelt Anastasia. „Du hast mich bereits eine ganze Weile. Aber ein Monat ist in Ordnung”, sagt sie und küsst meine Brust. Eine weitere Geste, die ich bis vor kurzem nicht toleriert hätte und nun ist es etwas, dass ich ungemein begehre. Sie hebt ihren Kopf, um mich anzusehen. Unsere Blicke treffen sich. Sie lächelt auf diese Weise, die mein Herz berührt. Ich lege meine Lippen auf ihre und bringe sie damit effektiv zum Schweigen. Wir machen ein weiteres Mal Liebe auf dem Bett aus Blumen.



Celine Dion – A New Day Has Come

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Das Telefon klingelt beharrlich. Es ist gerade einmal 08:01 Uhr.

„Olivia!“ schreit Andrea.

„Sie sollen das Telefon nie länger als dreimal klingeln lassen!“

„Oh, Gott! Es tut mir leid!“ stößt sie schnell hervor und ihre Stimme bricht, als sie ans Telefon geht.

„Guten Morgen. Grey Enterprises Holdings. Hier spricht Olivia. Wie kann ich Ihnen helfen?” sagt sie schluckend und hofft, dass es nicht Mr. Grey ist. Er jagt ihr eine Heidenangst ein und macht sie sprunghafter als mexikanische Springbohnen.

„Olivia!“ sagt eine sanfte, summende männliche Stimme am anderen Ende der Leitung. „Hör zu, Süße.“ Er spielt mit den Worten und beruhigt damit Olivias rasendes Herz. „Mr. Grey“, sagt er, ehe er sich selbst korrigiert und anfügt, „Christian, meine ich, hat sich offensichtlich am Samstag verlobt und er hat vergessen, mir eine Einladung zu seiner Feier zu schicken. Ich bin mir nicht sicher, ob es ein Versehen wegen dem entsetzlichen Unfall tags zuvor, war. Obwohl wir uns nicht so nahe stehen, wie ich es gern hätte – wir hatten erst ein oder zwei Dinner zusammen – habe ich mich gefragt, Süße, ob Sie vielleicht ihren Namen wissen?“

Olivia räuspert sich. Sie möchte hilfsbereit sein. Das ist ihre Aufgabe Nummer 1. Andrea besteht darauf. Ihr prüfender Blick ruht bereits auf ihr und bewertet jedes Wort und jede Geste. Das erste, was ihr Andrea erklärt hat, als sie ihr Praktikum begann, war, dass sie ins Telefon lächeln soll. Der Empfänger dieses Lächelns sieht es zwar nicht, aber das Lächeln überträgt sich auf ihre Stimme. Sie möchte wirklich gern dauerhaft bei GEH bleiben, auch nachdem ihr Praktikum vorbei ist. Schließlich ist es die beste Firma in Seattle. Also lächelt sie so breit wie möglich in den Telefonhörer. 

„Wessen Name, Sir?“ fragt Olivia professionell.

„Christians Verlobte natürlich, Süße. Ich bin mir sicher, dass er seinen Angestellten erzählt hat, dass er sich verlobt. Wir sprechen schließlich von Christian Grey!“

Olivia zerbricht sich den Kopf. Sie weiß, dass alle die Anweisung haben Miss Anastasia Steele durchzustellen. Sie ist seine Freundin. Mr. Grey ist ganz anders, seitdem er sich mit ihr trifft. Selbst Ros wurde deswegen neugierig und sie ist schon am längsten hier. Sie haben alle versucht, es aus Taylor herauszubekommen. Also muss es ernst zwischen den beiden sein. Andrea und sie hatten sogar ein Meeting mit ihm, dass Miss Steele immer oberste Priorität hat. Egal was er tut, sie soll durchgestellt oder er informiert werden.

„Olivia? Sind Sie noch da, Süße?“ Er klingt so süß. Sie hasst es, ihn zu enttäuschen. Sie räuspert sich und Andrea kneift argwöhnisch die Augen zusammen. Sie muss wohl unprofessionell geklungen haben.

„Ja, Sir, ich bin noch dran“, antwortet sie sehr professionell und charmant.

Er muss ins Telefon gelächelt haben, da seine Stimme nun noch süßer klingt. „Sie müssen verstehen, ich bin ein wenig enttäuscht. Aber ich habe gehofft, dass ich dem glücklichen Paar einen Präsentkorb und Blumen schicken könnte. Es wäre eine Schande und zudem noch unhöflich, wenn ich ihren Namen nicht wüsste, um ihn dem Präsentkorb und den Blumen zuzufügen.“

„Oh, natürlich, Sir. Aber ich bin mir nicht sicher, ob Mr. Grey und Miss Steele verlobt sind. Wir wurden noch nicht informiert.“

„Haben Sie Miss Steele gesagt? Wie lautet ihr Vorname?”

„Anastasia …“, platzt Olivia heraus.

Andreas Augen weiten sich und es sieht aus, als würden sie ihr gleich aus den Höhlen springen. Im Nu läuft sie rot an, ehe sich ihr Gesicht noch dunkler färbt. Sie sieht aus, als würde sie sie jeden Moment wegpusten und sie nennen sie „Frosty“. Sie sieht eher aus wie eine Teufelin, wie sie in ihren 10 Zentimeter Heels auf Olivia zumarschiert.
Der Mann am Telefon weiß, dass seine Zeit nun abgelaufen ist, als er durch den Hörer eine rufende Stimme hört, „Olivia!“

„Sind sie verlobt?“ fragt er zögerlich.

Olivia weiß, dass sie tief in der Scheiße steckt und antwortet, „Es tut mir leid, Sir, ich kann Ihnen weder bestätigen, noch widerlegen, dass Miss Steele und Mr. Grey verlobt sind!“ Andrea greift nach dem Hörer und spricht mit eisiger Stimme hinein.
„Von welcher Klatschzeitung rufen sie an?“

„Wer hat denn gesagt, dass ich von einer Klatschzeitung bin? Ich bin freiberuflich. Nun kann ich die Information an den Höchstbietenden verkaufen. Schönen Tag!“ sagt er und das Telefon stirbt.

Andrea macht auf dem Absatz kehrt und starrt Olivia an, die sich nun wünscht, dass sich der Boden unter ihr auftut und sie verschluckt. Andrea sieht aus wie Mount Saint Helen, der Eisscherben ausspuckt. Olivia steht auf der Empfängerseite.

„Scheiße! Scheiße! Scheiße!” lamentiert Andrea mit hervortretenden Augen. Ihre Kälte lässt nach. Sie rennt auf ihren High Heels hin und her, welche auf dem Marmorboden laut klicken, so als würde sie auf Olivia treten, die bereits zurückweicht und in deren Augen bereits Tränen schwimmen.

„Es tut mir leid!“ flüstert sie leidenschaftlich.

„Haben Sie überhaupt eine Vorstellung was für Ärger Sie uns beiden gerade eingebrockt haben?“ Sie öffnet ihren Mund, um erneut zu spucken, aber das Telefon klingelt erneut. Olivia wimmert, ehe sie ihre Hand automatisch nach dem Telefon ausstreckt.

„Moment mal!“ sagt Andrea streng und rennt so schnell zum Telefon, dass Olivia sich vorstellt, dass Andrea wie Usain Bolt in High Heels aussieht, während sie zum Telefon läuft. Andrea nimmt den Anruf so ruhig und professionell entgegen, dass Olivia sich schon gar nicht mehr vorstellen kann, dass sie vor zwanzig Sekunden noch angeschrien wurde.

„Guten Morgen, GEH. Christian Greys Büro. Hier spricht Andrea. Wie kann ich Ihnen helfen?”

„Guten Morgen, Andrea. Hier ist Anthony Decimus. Ich bin Alex Pellas Sekretär. Mr. Pella ist nach Mr. Greys Bitte zu Ihnen herübergeflogen. Allerdings musste er deswegen ein wichtiges Geschäft offen lassen. Nachdem er die Untersuchung an Mr. Greys Helikopter beendet hat, wird er zurückkehren, um es zu Ende zu bringen. Mr. Pella hat den EC135 bereits begutachtet und möchte seine Erkenntnisse gern mit Mr. Grey teilen. Wann können Sie heute einen Termin vereinbaren?“ Er klingt kultiviert, weltfremd, gut gebildet und vollkommen unter Kontrolle.

„Oh, Mr. Decimus …“, beginnt Andrea.

„Anthony bitte“, korrigiert er sie.

„Ich bin mir nicht sicher, wann Mr. Grey heute ins Büro kommt. Abe er wird kommen. Ich weiß, dass Mr. Grey gespannt darauf wartet, mit Mr. Pella zu sprechen. Wir haben lange versucht mit ihm in Kontakt zu kommen. Wie sieht Mr. Pellas Terminkalender heute aus?“

„Mr. Pella hat sich den ganzen Tag für Mr. Grey freigenommen. Im Moment sind wir auf dem Flugplatz und er untersucht noch immer den Helikopter, Ma’am. Sagen wir nach dem Mittagessen im GEH?“

„Ja, ich glaube, dass sollte klappen. Aber nur für den Fall, dass wir den Termin verschieben müssen, können Sie mir Ihre Nummer geben, damit ich sie erreichen kann?“

„Natürlich.“

Genau in diesem Moment hört Andrea  die bestimmten Schritte von Christian Grey, gefolgt von Taylors schleichenden. Andrea notiert sich rasch die Nummer und nachdem sie aufgelegt hat, greift sie nach ihrem Tablet und ist bereit ihren Boss zu begrüßen.

„Olivia! Gibt es frischen Kaffee?“

„Ja, Andrea, gibt es“, antwortet Olivia und reibt sich kräftig die Augen, bevor Mr. Grey um die Ecke biegt.

„Beeilen Sie sich! Mr. Grey ist hier!”

Und Christian Grey erscheint mit einem ungewöhnlich fröhlichen Gesicht im Empfangsbereich. Hinter ihm geht Taylor. Auf seinem Gesicht ist wie immer keine Emotion abzulesen.

„Guten Morgen, Mr. Grey!“ begrüßen ihn die Mädchen im Gleichklang und Olivia springt wie immer auf ihre Füße.

„Morgen!“ antwortet er und betritt sein Büro, während er mit einer lieblichen Stimme an sein Handy geht.



„Hi, Baby!“ sagt er in den Hörer. Aber ein Schrei, der aus dem Hörer dringt, lässt nicht nur Christian Grey innehalten, sondern alle anwesenden Personen mit. Christians gesamter Körper spannt sich augenblicklich an. Taylors Körpersprache passt sich der seines Bosses an. Er ist so auf Christian Grey abgestimmt, dass er sich bewegt, wenn Christian ans Gehen denkt. Er ist wie eine Verlängerung seines Körpers, eine einzelne Gliedmaße.

„Was?“ schreit er.

Alle im Büro erstarren zu Eis.

„Wo ist Sawyer?“

„Okay. Bleib dort! Wir kommen.” Er legt auf und blickt Taylor verbissen an. „Lassen Sie uns gehen!“ sagt er.

Olivia und Andrea starren einander an, erschrocken und verwirrt.
„Was zur Hölle ist passiert?“ sagt Andrea und blickt ihrem Chef hinterher.

Danger Zone – Kenny Loggins

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„Fahren wir zu SIP, Mr. Grey?“

„Nein. Zum Deli um die Ecke.“

„Zum Deli, Sir?“ fragt Taylor verwirrt.

„Ja! Diese verdammten Paparazzi haben sie in der Toilette eingeengt!“ knurre ich auf dem Weg nach draußen.

Ich rufe den Aufzug, aber er kann gar nicht schnell genug kommen. Vor Nervosität tippe ich mit meinem Fuß auf den Boden. Sobald sich die Aufzugtüren öffnen, betrete ich ihn mit Taylor, welcher bereits mit Sawyer telefoniert.

„Sorgen Sie dafür, dass die verdammten Paparazzi verschwinden! Sagen Sie dem Personal, sie sollen sie in ein Hinterzimmer bringen, eines welches man abschließen kann, wenn es das gibt.“

Er hört zu und ich strecke meine Hand aus, um ihm das Telefon abzunehmen.
„Sawyer, wo ist Miss Steele?“

„Sie ist auf Toilette, Sir, und ein bisschen erschrocken. Es tut mir so leid, Mr. Grey. Ich kann sie ja nicht auf die Damentoilette begleiten. Sie hat mich gebeten ein Milchbrötchen zu kaufen, als sie auf die Toilette gegangen ist. Nachdem ich das Gebäck gekauft habe, bin ich sofort zur Tür gegangen, um auf sie zu warten. Ich habe dort gewartet und sie plötzlich schreien gehört. Natürlich bin ich hereingestürmt und einige Paparazzi standen in einer anderen Kabine und haben versucht, sie von oben zu fotografieren!“

„Was zur Hölle?“ brülle ich.

„Ich habe seine Kamera zerbrochen und … ähm … vielleicht habe ich ihm auch seine Nase gebrochen. Er hat gedroht, mich zu verklagen."

„Dieses Arschloch versucht Bilder von meiner Verlobten  auf der Toilette zu machen und will nun klagen, weil Sie sie beschützen? Scheiß drauf! Wo ist Ana?“

„Sie kommt nicht aus der Toilette heraus, Mr. Grey. Sie ist zu erschüttert. Also lasse ich einfach keinen in die Damentoilette. Ich stehe genau vor der Tür. Der Besitzer hat ein Schild vor die Tür gestellt. Es soll andere abschrecken hereinzukommen.“

 Aufgebracht fahre ich mir mit der Hand durchs Haar. Die Türen des Aufzuges öffnen sich in der Tiefgarage. Wir rennen zum SUV.

„Zudem stehen noch einige Fotografen und Paparazzi draußen und warten darauf ihr aufzulauern, Mr. Grey. Wenn Taylor Sie fährt, bitten Sie ihn, Sie hinter dem Deli abzusetzen. Dort gibt es einen Lieferanteneingang. Offen gesagt, Sir, glaube ich nicht, dass wir gemeinsam mit Miss Steele zu Fuß zu SIP zurückkehren können. Sie ist so aufgebracht.“

Taylor öffnet die Tür des SUV und ich steige immer noch telefonierend ein.

„Rühren Sie sich nicht von der Stelle! Wir kommen. Sagen Sie dem Besitzer, dass er den Laden für den Moment schließen soll. Eine Stunde reicht. Ich werde ihm seine normalen Einnahmen doppelt vergüten. Wir müssen den Lieferanteneingang benutzen.“

„Ja, Sir!“ und ich gebe Taylor das Telefon zurück.

„Ankunftszeit in 8 Minuten, Sawyer“, sagt Taylor und hört zu.

„Es gelten immer dieselben Regeln. Es ist ein verdammter Notfall und davon wird es in naher Zukunft mehr geben. Sichern sie den Ort … Ja … Okay … Wir sehen uns in 6 Minuten!“ Er legt auf und drückt auf das Gaspedal.

Ich bin so verdammt wütend! Ich bete zu Gott, dass dieser verdammte Fotograf nicht mehr da ist. Ansonsten werde ich ihn töten! Die Spannung breitet sich in meinem gesamten Körper aus. Als wir den Deli erreichen, quietschen die Reifen des SUVs und wir halten vorm Lieferanteneingang. Dort steht ein riesiger Müllcontainer, dem Taylor mit Mühe ausweicht, bevor der SUV zum Halten kommt. Ich stürze aus dem Auto, während Taylor irgendetwas vor sich hin nuschelt und dann an Tempo aufnimmt, um mir zu folgen. Die Tür ist offen und ein Teenagerjunge mit Pickeln im ganzen Gesicht bewacht den Hintereingang.

„Wer sind Sie, Mann? Niemand darf hier herein!“ sagt er mutig. Dennoch scheint er sich nicht wohl in seiner Haut zu fühlen.

Augenblicklich erscheint Sawyer, als er den Teenager hört.

„Danke Jason. Das ist Mr. Grey.”

Als er meinen Namen hört, zeichnet sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht ab. „Sie ist dort drin“, sagt er und deutet auf die Toilettentür. Ich blicke mich kurz um und erkenne, dass sich nur Angestellte im Deli befinden, die müßig damit beschäftigt sind, die Räumlichkeiten zu säubern. Taylor macht schnell den Besitzer ausfindig, um mit ihm über das Geschäftliche zu sprechen.

„Sawyer“, sage ich und nicke ihm zu.

„Ja, Sir“, gibt er ruhig zurück, was ziemlich löblich ist, da ich im Moment in einer mörderischen Stimmung bin.

„Wo ist das Arschloch?“

„Er befindet sich in Polizeigewahrsam. Einer der Angestellten hat wohl die Polizei gerufen.“

„Haben sie mit Anastasia gesprochen?“

„Nein, Sir. Sie war zu aufgebracht und verstört, um mit jemandem zu sprechen.“ Ich nicke. Nervös betrete ich die Toilette, da ich nicht weiß, in welcher Verfassung ich Anastasia vorfinden werde. Ich öffne die Tür und blicke auf die Scherben, die auf dem Boden liegen. Die Kamera. Zudem gibt es eine Spur von getrocknetem, heruntergetropftem Blut auf dem Boden.

„Geh weg!“ ertönt es aus einer der Kabinen.

„So begrüßt du deinen Verlobten?“ frage ich erleichtert.

Die Tür der Kabine schwingt auf und knallt gegen die Wand. Anastasia  stürmt heraus und  wirft sich in meine Arme. Ihre Augen sind  rot vom Weinen. Sie klammert sich an mich, ihr Herz rast und die Tränen beginnen erneut, ihre Wangen herunter zu rollen.

„Shhh … jetzt bin ich ja hier. Was ist passiert?“ sage ich und versuche die Anspannung in meiner Stimme zu verbergen.

„Ich weiß es nicht, Christian. Dieser Typ hat über die Kabinenwand gelugt und gesagt, ‚Miss Steele? Miss Anastasia Steele?‘ Wie von selbst habe ich mit ‚ja‘ geantwortet und dann hat er Fotos von oben gemacht. Ich konnte mich nicht bewegen! Ich habe mich so … so … entblößt gefühlt”, sagt sie zitternd. „Ich muss geschrien haben. Sawyer kam hereingestürzt, hat den Typ aus der Kabine gezogen und dann gab es einen Kampf …“, sagt sie zwischen ihren Schluchzern.

„Verdammt! Hat er dich entblößt gesehen?“

„Ich saß mit hochgeschobenem Rock und heruntergelassenen Panties  auf der Toilette. Ich glaube nicht, dass er einen Blick auf meinen Hintern werfen konnte, aber ich hatte solche Angst!“ fährt sie mich an.

„Ich muss die Sicherheitsmaßnahmen erhöhen“, sage ich wütend. Ich möchte nicht, dass sie heute auf Arbeit geht. Zum Teufel noch mal. Ich möchte, dass sie nie mehr auf Arbeit geht! Ich kann mich um sie kümmern.

„Warum bist du zum Deli gegangen? Hattest du nicht genügend zu Essen mit?“ frage ich, um das Thema zu wechseln und uns beide zu beruhigen.

„Hatte ich, aber ich habe mich an deren Kuchengebäck erinnert und wollte später eines zu meinem Tee essen. Sawyer hat gesagt, ‚Ich werde es für sie besorgen, Miss Steele“, und dann habe ich ihm gesagt, dass ich zur Toilette gehe. Ich habe nicht erwartet, dass mir ein Mann hierher folgt“, sagt sie und umschlingt mich noch fester.

„Soll ich dich nach Hause bringen?“ frage ich.  Sie schüttelt heftig ihren Kopf.

„Ich … nein. Ich möchte zur Arbeit.“ Ich will protestieren und werde augenblicklich wütend, aber ich halte meine Wut im Zaum.

„Anastasia, du wurdest fast von einem verdammten Paparazzi angegriffen. Das wird in Zukunft häufiger passieren, jetzt wo sie Wind davon bekommen haben, wen ich heirate. Zu Hause kann ich dich besser beschützen“, presse ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

„Christian, du kannst mich nicht die ganze Zeit zu Hause behalten. Ich bin kein Augenschmaus oder ein Armschmuck. Ich bin eine eigenständige Person. Ich will arbeiten. Ich war nur … schockiert von dem Überfall. Wenn ich gewusst hätte, dass so etwas passiert, dann wäre ich vorsichtiger gewesen. Es ist die Art und Weise, wie er sich mir genähert hat, die mir Angst einjagte. In einer Toilettenkabine, um Himmels Willen!“

„Ana, ich stehe in der Öffentlichkeit. Es sind nicht nur die Paparazzi, vor denen ich dich beschützen will. Es gibt noch andere Leute; wohlhabende Menschen haben viele Feinde und opportunistische Schakale. Sobald sie wissen, dass du Teil meines Lebens bist, schwebst du in Gefahr. Ich muss dich beschützen. Aber du musst mich auch lassen! Du musst mir zuhören und meine Anweisungen befolgen.”

„Christian …“, beginnt sie auf eine Art und Weise zu protestieren, wie nur Anastasia es kann.

„Anastasia“, sage ich entschlossen. „Über deine Sicherheit verhandele ich nicht. Wenn du arbeiten willst in Ordnung.  Aber du musst dich an die Sicherheitsvorschriften halten. Du bist nun öffentlich. Es würde mich umbringen, wenn dir jemand wegen mir Schaden zufügt. Verstehst du das?“ sage ich leidenschaftlich und nehme ihren Kopf zwischen meine Hände. Sie nickt widerwillig. Sobald wir verheiratet sind, sobald sie mir vollkommen gehört, wird sie vor Gott und allen anderen anerkannt haben, mir zu gehorchen. Im Moment kann ich mich noch ein wenig  beherrschen oder sie richtig versohlen. Aber nein, die zweite Option ist natürlich raus. Scheiße!

„Also, Arbeit. Aber du darfst das Gebäude nicht verlassen. Taylor und ich werden dich nach der Arbeit abholen. Verstanden?“

„Ja, Christian“, sagt sie und umarmt mich fester.

„Wir haben gerade einmal Samstagabend unsere Verlobung deiner Familie und deinen Freunden verkündet. Wie konnten sie es so schnell herausfinden?“

„Paparazzi riechen Junggesellenblut und prominente Verlobungen, Hochzeiten oder Skandale aus hundert Meilen Entfernung“, sage ich. „Nun da die Katze aus dem Sack ist, müssen wir eine öffentliche Bekanntgabe machen. Ich werde mit meiner PR-Abteilung sprechen, wenn ich zurück im Büro bin.“ Sie nickt.

Every Breath You Take - Sting

*****

Wir fahren den kurzen Weg zu SIP und gehen zum Hintereingang des Verlages, da vor dem Gebäude bereits eine kleine Schar Fotografen wartet. Im Geiste mache ich mir eine Notiz. Welch muss die Sicherheitsmaßnahmen im Gebäude erhöhen. Ich bringe Anastasia bis in ihr Büro und frage sie noch einmal, ob sie auf Arbeit bleiben möchte. Natürlich kenne ich ihre Antwort.

„Ja, Christian. Ich muss lernen, damit umzugehen. Wenn es das Package ist, was du mit dir bringst, werde ich es akzeptieren“, sagt sie und mein Atem beschleunigt sich. Sie nimmt meine schlimmsten Eigenschaften an. Wie kann ich nicht danach streben, ihr mein Bestes zu geben?

„Ana?“

„Ja?“

„Ich bin so froh, dass du mich angerufen hast. Ich möchte derjenige sein, der all deine Bedürfnisse erfüllt. Ich möchte derjenige sein, der dich rettet, obwohl ich verdammt sauer bin, dass dies passiert ist. Das dieser Arsch in deine Privatsphäre auf solche geschmacklose Weise eingedrungen ist. Du gehst nicht raus, bis ich dich hole, okay?“

„Ja, Christian“, antwortet sie.

„Braves Mädchen. Du brauchst eine Assistentin, damit sie dir dein Gebäck und dein Mittagessen besorgt”, sage ich und küsse sie.

„Sie?“

„Ja, ‚sie‘. Ich könnte es nicht ertragen, wenn ein Mann für dich arbeiten und dich länger sehen würde als ich“, sage ich entschieden.

„Okay“, stimmt sie zu. „Ich liebe dich, Christian.“

Mein Blick wird weicher, „und ich dich, Ana.“ 

*****

Als Taylor und ich in mein Büro zurückkehren, springen Andrea und Olivia auf ihre Füße.

„Andrea, holen Sie Ihr Tablet und kommen Sie sofort in mein Büro!“ sage ich ohne große Vorrede. Sie verdoppelt ihr Tempo, um mir zu folgen.

„Ist alles in Ordnung diesen Morgen, Sir?“ bringt sie ihre Frage an.

„Nein, verdammt! Sie haben meiner Verlobten in einer öffentlichen Toilette aufgelauert. Klingt das für Sie so, als ob alles in Ordnung wäre?“

„Ihre Verlobte, Sir?“

„Miss Anastasia Steele und ich sind verlobt. Deshalb brauche ich sie im Moment. Setzen Sie sich mit der PR-Abteilung in Verbindung. Wir müssen unsere Verlobung offiziell bekanntgeben. Ich werde Ihnen ein Bild schicken, damit sie Anastasia nicht mehr in Toiletten auflauern müssen!“

„Paparazzi, Sir?“ fragt sie und schluckt. Sie sieht unruhig aus.

„Ja. Gibt es etwas, dass sie mir sagen wollen?”

Andrea steht aufrecht, hebt ihren Kopf, schiebt sich nervös eine nicht existierende Strähne hinter ihr Ohr und hält sich an ihrem Tablet fest, wie an einem Rettungsanker. Mein Blick bohrt sich in sie hinein und mein Kiefer spannt sich an.

„Es tut mir leid, Mr. Grey. Heute Morgen hat jemand angerufen und vorgegeben, Ihr Freund zu sein. Er sagte, er wolle einen Präsentkorb und Blumen schicken, um Ihnen zu Ihrer Verlobung zu gratulieren. Deshalb hat er nach dem Namen Ihrer Verlobten gefragt. Es tut mir leid, Ihnen sagen zu müssen, dass ich nicht schnell genug ans Telefon gekommen bin. Olivia hat ihm gesagt, dass sie nicht weiß, ob Sie und Miss Steele verlobt sind.“

„Was? Scheiße! Scheiße!” schreie ich und springe auf meine Füße. Mit forschen Schritten gehe ich zur Tür und öffne sie weit.

„Olivia! Kommen Sie hierher!“

Olivia läuft augenblicklich rot an und kommt mit zögernden Schritten in mein Büro.
„Ja, Mr. Grey“, sagt sie, schluckt und in ihren Augen sammeln sich bereits die Tränen. Ich empfinde keinerlei Mitleid für sie.

„Was genau haben Sie dem Paparazzi erzählt?“

„Er war kein richtiger Paparazzi, Mr. Grey. Er hat Andrea gesagt, dass er freiberuflich tätig ist“, sagt sie und selbst Taylor verdreht die Augen.

„Wie dämlich sind Sie denn? Er hat nicht für eine Klatschzeitung gearbeitet! Er arbeitet für alle! Wissen Sie, welchem Kummer Sie Miss Steele heute Morgen ausgesetzt haben? Würde es Ihnen gefallen, wenn Paparazzi freizügige Bilder von Ihnen machen, während sie auf einer öffentlichen Toilette sitzen?“

„Es tut mir so leid, Mr. Grey. Ich habe ihm gesagt, dass ich weder bestätigen, noch verneinen kann, dass Sie und Miss Steele verlobt sind!“ murmelt sie. Meine Brust hebt sich vor Wut und aufgebracht fahre ich mir mit beiden Händen durchs Haar.

„Sind Sie vollkommen verrückt geworden? Er hat versucht, herauszufinden wer Anastasia ist und Sie haben es ihm willentlich gegeben! Sie haben Anastasia einem Hinterhalt ausgesetzt! Verdammt noch mal!“

Sie beginnt zu schluchzen.

„Lassen Sie ihre Tränen stecken und machen Sie sich raus aus meinem Büro! Ich will Sie den restlichen Tag nicht mehr sehen!“ belle ich.

„Bin ich gefeuert, Sir?“

„Wenn Sie hier weiter stehen bleiben, ja! Ich möchte nicht noch einmal solche Inkompetenz erleben und vor allem nicht zu einem solchen Preis. Andrea, schicken Sie sie zu einer Weiterbildung. Sie muss lernen, was ich von meinem unmittelbaren Personal verlange.“ Andrea starrt mich an.

„Jetzt!“ schreie ich und sie springt.

Man muss es Andrea schon zu Gute halten, dass sie zu einigen der wenigen gehört, die meinem Blick standhalten und nicht davor zurückweichen.

„Ja, Sir. Ich werde mich sofort damit befassen. Übrigens ist Mr. Pella in der Stadt und zwar nur heute. Sein Sekretär hat angerufen und um ein Treffen heute Nachmittag gebeten. Er hat Charlie Tango untersucht und würde gerne seine Ergebnisse mit Ihnen teilen, vorzugweise nach dem Mittagessen hier im GEH, Sir. Ich muss ihn anrufen, um die Zeit zu bestätigen. Er hat auch gesagt, dass Mr. Pella den gesamten heutigen Tag Ihnen gewidmet hat. Sie können ihn also jederzeit treffen, Sir. Mr. Pella wird heute Abend wieder aufbrechen, um etwas Geschäftliches zu Ende zu bringen. Ist ein Treffen für Sie nach dem Mittagessen in Ordnung, Sir?“ sagt sie in einem Atemzug.

Ich atme tief ein, ehe ich die Luft wieder entweichen lasse.

„Ja, sagen Sie all meine anderen Termine heute Nachmittag ab. Ich weiß nicht, wie lange dieses Treffen dauern wird.“

„Ja, Sir“, antwortet sie.

„Oh, Andrea. Hier ist der Brief, den ich mit dem Check für Len und Evelyn Mattson verschickt haben möchte”, sage ich und reiche ihr den Umschlag.

„Haben Sie den Check auf ihren Namen ausgestellt?“ frage ich.

„Ja, Sir. Ich habe die Papiere zur Unterschrift hier“, sagt sie und reicht sie mir. Zügig setze ich meine Unterschrift darauf.

„Ich möchte, dass es heute noch raus geht“, sage ich und reiche ihr die Papiere zurück.
„Mr. Grey?“

„Ja?“ antworte ich ernst.

„Ihr Vater hat angerufen und hat gefragt, ob Sie mit ihm im Rover’s zu Mittag essen würden, Sir. Er hat reserviert.“

„Hat er das?“

„Er war ziemlich beharrlich, Sir“, sagt sie angespannt.

Mein Blick wandert zu Taylor, der in seiner üblichen Ecke steht. Er ist so schweigsam wie immer. Seine Belustigung ist nur durch ein leichtes Glänzen in seinen Augen zu erkennen.

„In Ordnung. Um wie viel Uhr?“

„Um 12 Uhr, Sir.”

„Sagen Sie ihm, ich werde da sein.“

„Ich werde das Treffen mit Mr. Pella auf 14:00 Uhr legen. Damit hätten Sie genug Zeit, um zurückzukehren, Sir.“

„Gut“, sage ich und mein Ton ist endgültig. Andrea hört dies und verlässt mein Büro.
Ich setze mich an meinen Computer und schreibe Anastasia eine Nachricht.

Von: Christian Grey
Betreff: Ich wünschte, wir wären zu Hause
Datum: 20. Juni 2011                     11:04 Uhr
An: Anastasia Steele

Baby, wir hätten heute beide zu Hause bleiben und uns in einander verlieren sollen. Fühlst du dich besser? Ich wünschte, du würdest nicht arbeiten. Ich kann mich um dich kümmern, das weißt du. Ruf mich an, wenn du etwas brauchst.

Christian Grey

CEO, der seine Freundin vermisst, Grey Enterprises Holdings Inc.

PS: Ich liebe dich.
PPS: Die Erinnerung an dich, eine Blume zwischen Blumen in der Magie der letzten Nacht, ist das, was mich durch den Tag bringt.

Ihre Antwort trifft wenig später in meiner E-Mail Box ein.

Von: Anastasia Steele
Betreff: Re: Ich wünschte, wir wären zu Hause
Datum: 20. Juni 2011                     11:07 Uhr
An: Christian Grey

Christian, ich muss arbeiten. Ich will arbeiten. Lass uns bitte nicht wieder darüber streiten. Ich wünsche mir auch, dass wir zu Hause sind und uns in einander verlieren. Noch besser, liebemachend im Bootshaus zwischen den Wildblumen. Viel davon. Es war … die beste Nacht meines Lebens. Die allerbeste!

ILD

Ax

Beste Nacht, was? Für mich auch. Ich liebe sie so sehr, dass der Gedanke, dass sie jemand verletzen könnte, sich anfühlt wie ein rostiges Messer in meinem Herzen. Ich kann sie nicht einfach Bedrohungen und Gefahren aussetzen nur wegen meiner Persönlichkeit. Und Anastasia wie sie nun einmal ist, wird mir nicht zuhören. Es ist sowohl erfrischend, als auch unerträglich. Sowohl Gift, als auch Gegengift. Wie kann ich sie dazu bringen, mir zuzuhören? Wie schaffe ich es, dass sie mir gehorcht und somit keinen Gefahren mehr ausgesetzt ist. Keinem Schaden. Wie?

Ein Monat noch … Ein Monat noch und dann bleibt ihr nichts anderes übrig, als mir zu gehorchen. Denn sie wird vor Gott und allen Menschen, die wir zu unserer Hochzeit einladen, ihren Gehorsam versprechen. Dieser Gedanke verschafft mir ein wenig Heiterkeit an diesem verdammt chaotischen Tag.

Ich werde ihr folgendes in meinem Ehegelübde versprechen:

„Ich, Christian Trevelyan Grey, nehme die hier anwesende, Anastasia Rose Steele, als meine rechtmäßig angetraute Ehefrau. Ich nehme dich und halte dich, in Krankheit und Gesundheit, in Armut und Reichtum. Ich werde dich lieben und ehren, bi s dass der Tod uns scheidet.  Vor Gottes Auge lege ich mein feierliches Gelöbnis ab.“

Und sie wird mir ihr Versprechen geben:

„Ich, Anastasia Rose Steele, nehme den hier anwesenden, Christian Trevelyan Grey, als meinen rechtmäßig angetrauten Ehemann. Ich nehme dich und halte dich, in Krankheit und Gesundheit, in Armut und Reichtum. Ich werde dich lieben, ehren und dir gehorchen, bi s dass der Tod uns scheidet.  Vor Gottes Auge lege ich mein feierliches Gelöbnis ab.“

Ja, ich fühle mich viel besser, wenn sie verspricht, mir zu gehorchen.

„Mr. Grey, wir sollten uns auf den Weg machen, wenn Sie sich mit Ihrem Vater zum Mittagessen treffen wollen, Sir.“

Ich stehe auf, um herauszufinden, warum mich mein Vater so dringend treffen will. Schließlich hat er mich gestern den ganzen Abend übergesehen. Ich kann mir nur einen Grund vorstellen.  Und das muss gleich im Ansatz erstickt werden.

„Lassen Sie uns gehen“, sage ich entschlossener denn je.

*****

„Mr. Grey, es ist eine Ehre Sie hier zu haben, Sir. Ihre Gesellschaft wartet in einem privaten Speiseraum. Wenn Sie mir hier entlang folgen würden, Sir“, sagt der Oberkellner und führt mich in einen privaten Speiseraum.

Als wir den Raum betreten, steht mein Vater auf, um mich zu begrüßen. Neben ihm steht ein weiterer Mann, in einem Dreiteiler, der gerade zu schreit ‚Ich-bin-ein-teurer-Scheidungsanwalt‘ Anzug.

„Dad“, begrüße ich ihn besorgt. Taylors Blick ist gelassen, aber er scheint ebenfalls verärgert zu sein. Er mag keine Überraschungen, auf die er sich nicht vorbereiten kann.

Mein Vater bemerkt meinen Tonfall und ignoriert ihn bequemerweise.

„Christian, das ist meine Kollege, Andrew Whitaker.“

„Wie geht es Ihnen, Mr. Grey?“ sagt er sachlich und ohne zu lächeln.

„Ganz gut, danke, Mr. Whitaker. Obwohl ich gerne wissen möchte, was wir mit einander zu besprechen haben“, sage ich und bringe die Sache auf den Punkt.

Es sieht so aus, als würde sich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen abzeichnen wollen. Obwohl es schwer zu beurteilen ist, denn er sieht so aus, als hätte er seine Gesichtsmuskeln schon längere Zeit nicht mehr benutzt, um zu lächeln.

„Vielleicht setzen wir uns zunächst und da Sie ja nun schon einmal hier sind, könnten Sie sich ja etwas zu essen bestellen, Mr. Grey? Das Essen hier ist vorzüglich und ich würde es hassen, wenn es im Müll landet“, sagt er in ungewöhnlich väterlichem Ton. Die Art und Weise wir er über Essen spricht und dass man es nicht verschwenden sollte, bringt mich dazu, mich zu setzen.

„Ich werde Sie anhören, wenn mein Vater Sie schon hergebeten hat. Aber meine Antwort wird dieselbe bleiben“, sage ich und er nickt.

„Alles, worum ich Sie bitte, ist Ihre Zeit, Mr. Grey. Ich möchte lediglich während des Essens mit Ihnen sprechen und ich schulde Ihrem Vater lediglich etwas, weil er dieses Treffen arrangiert hat. Ich führe hier kein Verkaufsgespräch und das habe ich auch nicht nötig, dass verspreche ich Ihnen. Im nächsten Monat gehe ich in den Ruhestand und zudem noch ziemlich vermögend, was ich jungen Leuten wie Ihnen zu verdanken habe. Wenn jemand in Bestform ist, müssen wir Anwälte niemals Verkaufsgespräche führen. Es gibt genügend junge, wohlhabende und hormonelle Einwohner, die sorglose Entscheidungen treffen, die willkürlich in unsere sehr teuren Schöße fallen.“

Der Kellner kehrt mit der Speisekarte zurück.

„Was darf ich Ihnen zu trinken bringen, Sir?“ fragt er.

„Sancerre. Und ich möchte das Menü Dégustation. Danke“, sage ich und entlasse den Kellner.

Ich sehe meinen Vater demonstrativ an.

„Hör dir an, was er zu sagen hat, mein Sohn. Das hier geht nicht gegen Anastasia. Es geht darum, deine Zukunft zu beschützen, das zu beschützen, wofür du so hart über die Jahre gearbeitet hast. Lass nicht zu, dass ein Fehler dir die Hälfte oder sogar mehr davon nimmt.“



Wut steigt in mir auf. Von allen Menschen sollte mich doch wenigstens mein Vater ein bisschen kennen. Obwohl mich natürlich niemand gut genug kennt, außer Anastasia. Was keiner zu verstehen scheint, ist die Tatsache, dass ich zerstört sein werde, wenn Anastasia sich entscheidet, mich zu verlassen. Es ist mir egal, ob ich das behalten würde, was ich mir erarbeitet habe. Mein Leben wäre vorüber. Ich wäre nur noch die Hülle meines abgefuckten früheren Selbst.

Ich beobachte Taylor, der nach vorn blickt, angespannt und teilnahmslos. Ihm gefällt es auch nicht, dass ich von einem Anwalt in die Enge getrieben werde, stelle ich fest. Aber was noch schlimmer ist, ich werde von meinem eigenen Vater in einen Hinterhalt gelockt. Was für ein beschissener Tag!!

„Sagen Sie mir offen, was sie denken, Mr. Whitaker.”

„Mr. Grey, wenn man kurz auf Google nachforscht, kann man schnell herausfinden, dass sie 12,5 Billionen Dollars wert sind. Plus minus. Obwohl es bei Ihnen ziemlich solide ist, da Ihr Vermögen nicht von Aktien und Wertpapieren Ihrer Firma abhängt. Ihnen gehört alles. Nach letzten Schätzungen stehen Sie auf Platz 25 der reichsten Menschen auf dem gesamten Planeten. Sie sind ein Genie, in dem, was sie tun.“ Er kaut mir einen Arsch voll Informationen vor, stellt mich mir selbst vor; als ob ich mich noch nie zuvor getroffen hätte!

„Jetzt, wo Sie mir mich selbst vorgestellt haben, Mr. Whitaker. Was haben Sie sonst noch vorzubringen?“ frage ich gereizt.

„Christian, bitte. Hör ihm doch erst einmal zu“, drängt mich mein Vater.

„Mr. Grey, haben Sie eine Vorstellung davon, wie viele Leute ihre Mutter, ihren Vater, ihre Geschwister, Kinder und ihre eigene Seele verkaufen würden, um einen Bruchteil , einen winzig kleinen Teil, von dem zu haben, was sie besitzen? Irgendeine Vorstellung?“

Mein Blick verdunkelt sich und meine aufgestaute Wut kann ich kaum nochhinter meiner scharfen, todbringenden Stimme verbergen.

„Wollen Sie etwa andeuten, dass es meine Verlobte nur auf mein Geld abgesehen hat? Woher wollen Sie wissen, dass ich mir keine Hintergrundinformationen über sie eingeholt habe? Woher wollen Sie wissen, ob nicht ich derjenige war, der sie überredet hat?“

„Wunderbar. Dann sollte es sie ja nicht stören, ein Formular zu unterschreiben, dass festlegt, dass alle Güter im momentanen Besitz bleiben“, sagt er mit gleichmäßiger Stimme, um sich mir anzupassen.

„Versuchen Sie, sich über mich lustig zu machen? Wollen Sie meine Verlobte beleidigen oder uns beide verspotten? Ist das, was meine Verlobte und ich haben – was sie nebenbei nichts angeht, da es privat ist – ein Witz für sie, Mr. Whitaker?“

„Ich versichere Ihnen, Mr. Grey, ich habe nicht einen solchen Sinn für Humor, wie Sie ihn hier ansprechen und weder würde ich mich über Sie oder die Eurigen lustig machen. Dazu ist jeder selbst in der Lage. Alles, was ich versuche, ist Ihnen die Statistiken zu verdeutlichen und Ihnen zu erklären, dass es Leute gibt, die mit dem Reichtum und ansehnlichen Zielen wie Ihnen, spielen. Die Zahl ist schier grenzenlos. Ich will Ihnen nur deutlich machen, dass es bereits viele Menschen gegeben hat, die wirklich ineinander verliebt waren. Die richtigen Emotionen waren in diesen Beziehungen vorhanden. Aber Menschen ändern sich. Das Leben und die Umstände ändern sich. Begehren und Bedürfnisse ändern sich. Menschen leben sich auseinander, entlieben sich. Wie hätte ich sonst ein Vermögen aufbauen können? Obwohl ich natürlich nicht in Ihren Reihen spiele, bin ich immer noch einer der reichsten Männer im Land. Durch junge Menschen, die einmal verliebt waren und keinen Ehevertrag aufgesetzt haben, bin ich zu meinem Vermögen gekommen. Wie schon das Sprichwort besagt, ‚Drum prüfe, wer sich ewig bindet‘. Sie kennen Ihre Verlobte erst kurze Zeit. Es ist unerlässlich, dass Sie einen Ehevertrag aufsetzen. Die Ehegatten bekommen vielleicht die Hälfte des Vermögens, aber wir nehmen … Ohh, irgendwo zwischen 35% und 50% von diesem Batzen. Sie sollten wissen, wir Anwälte haben unseren Preis. Denken Sie, ich gehe hausieren, wie ich mein Vermögen angesammelt habe?“

Als der Kellner mit dem Essen zurückkehrt, verstummen alle am Tisch. Professionell serviert der Kellner unser Essen, ehe er wieder davoneilt.

„Mr. Whitaker, vielen Dank für Ihre offene Meinung, wenn sie auch ziemlich zynisch war. Was keiner zu verstehen scheint, ist, dass für mich nichts von Bedeutung ist, wenn ich Anastasia nicht bei mir habe. Sie könnte auch mit allem davonlaufen. Ich will sie in meinem Leben, schlicht und einfach. Trennung ist keine Möglichkeit. Wir werden lebenslang verheiratet sein.“

Mein Vater schüttelt seinen Kopf.

„Mein Sohn, ich wünsche mir nichts anderes für dich, als dass du lebenslang verheiratet bleibst. Ich wünsche mir für dich nichts weniger, als dass, was ich mit deiner Mutter habe. Ich wünsche dir alles Glück dieser Welt. Aber du musst verstehen, dass es auch einmal schief gehen kann. Du und Ana, ihr kennt euch noch gar nicht richtig. Vielleicht ist es nur eine Verliebtheit. Sie ist ein tolles Mädchen, und wir lieben sie von ganzem Herzen. Deine Mutter und ich sind wirklich glücklich, dass sie dich glücklich macht. Aber alles kann schiefgehen. Wie gut kennst du sie wirklich? Schließlich ist sie deine erste Freundin. Du hattest noch niemanden zuvor. Da ist es leicht …”

Mehr kann ich von diesen Anwälten, von denen einer auch noch mein Vater ist, nicht ertragen. Ich stehe auf und haue mit meiner Faust auf den Tisch. Mein eigener Vater trifft Annahmen für mich und darüber wie mein Leben sein soll!

„Wie gut kennst du mich, Vater? Haben ich jemals jemanden mitgebracht, um sie euch vorzustellen?“

„Nein. Sie ist schließlich deine erste …“

„Dad! All deine Annahmen sind falsch. Aber um es noch einmal zusammenzufassen: Ich bin verdammt enttäuscht, dass du dich dazu entschieden hast, über mein privates Leben, meine Verlobte, die dich scheinbar mag, zu sprechen, obwohl du ganz genau weißt, wie privat ich bin und dass alles auch noch vor einem Anwalt, den ich gerade einmal zehn Minuten kenne! Du sprichst über die allerwichtigste Person, die ich jemals hatte und die ich mein gesamtes Leben haben werde! Ja, Anastasia ist meine erste Freundin, aber sie ist mehr als das. Sie ist die erste Frau, in die ich mich je verliebt habe. Und noch dazu liebt sich mich! Sie ist die einzige, die es wert war, meiner Familie vorgestellt zu werden. Und darüber hinaus wird sie auch die letzte sein. Es gibt keine andere, nur sie! Das Thema ist damit beendet. Ich werde sie nicht dazu bringen, irgendeinen Ehevertrag zu unterschreiben. Keinen. Gar nichts!” presse ich mit zusammengebissenen Zähnen hervor.

Mein Vater seufzt.

Mr. Whitaker dreht sich zu mir und sagt, „Wenn das so ist, Mr. Grey, herzlichen Glückwunsch. Ich wünsche Ihnen alles Glück dieser Welt. Junger Mann, setzen Sie sich am besten wieder und genießen Sie das leckere Essen.“ Dann wendet er sich meinem Vater zu und sagt, „Carrick, mein Freund, meine Schuld ist nun beglichen. Lass uns essen.“

****
„Mr. Grey, Mr. Pella ist hier, Sir”, verkündet Andrea über die Gegensprechanlage.
„Schicken Sie ihn rein, Andrea.“

Alex Pella betritt mein Büro mit solch einem Selbstvertrauen. Es scheint regelrecht aus seiner 1,88 m großen Gestallt hervorzuströmen. Sein dreiteiliger, maßgeschneiderter Anzug und selbst seine Schuhe verkünden sein Format.  In gemäßigtem Gang und sparsamen Bewegungen, als wäre jeder Schritt vorher kalkuliert, kommt er herein. Er ist sich seiner Umwelt völlig bewusst, hat die Kontrolle darüber und natürlich auch über sein eigenes Leben. Es scheint fast so, als würde eine besondere Energie ihn umgeben und ihn umhüllen. Er ist ein Alpha Tier unter Alphamännchen, weshalb wir wohl kaum zusammen gekommen sind. Wir mögen beide die Kontrolle. Keiner von uns ist gewillt, sie abzugeben, sei es auch nur im hypothetischen Sinne.

Er streckt mir aufrichtig seine Hand entgegen. Auf seinem Gesicht zeichnet sich ein breites Lächeln ab und anstatt meine Hand zu ergreifen, umschließt er mein Handgelenk, wie er es auch schon in der Vergangenheit getan hat und schlägt mir mit anderen Hand entschieden auf den Arm.

„Grey! Es freut mich, Sie in einem Stück zu sehen, mein Freund!“ sagt er mit selbstsicherer Stimme.

„Alex.“ Ich nicke ihm feierlich zu und lächele ihn an.

Ich zeige auf einen Stuhl vor meinem Schreibtisch und er lässt sich, elegant wie ein Jäger, darauf nieder. Er legt ein Bein auf sein Knie und begrüßt Taylor in der Ecke des Raumes.

„Hallo, Taylor“, sagt er nickend.

„Mr. Pella“, antwortet Taylor auf die Weise, wie Soldaten höherrangige Offiziere begrüßen.

„Wie lange bleiben Sie in der Stadt?“ frage ich, obwohl wir beide wissen, dass ich die Antwort kenne.

„Ich bin nur heute da. Ich bin gekommen, um bei den Untersuchungen Ihres EC135 zu helfen. Und ich habe nun alle Ergebnisse, die die Experten und das Sicherheitspersonal gesammelt haben, zusammengestellt …“, sagt er und hält inne.

„Ich höre bereits ein ‚aber‘.“

„Ja, es gibt ein ‚aber‘. Ich muss Ihnen nichts von den Flugzeiuen erzählen, die ich kenne. Ich kaufe und verkaufe sie, kenne sie von innen und außen. Ich bin sicher, dass Sie von Sabotage ausgehen, wenn beide Triebwerke ausfallen.“ Ich nicke.

„Ich kann eindeutig sagen, dass es sich um Sabotage handelt, nachdem ich mir alle Beweise angeschaut habe. Ein Beleg als Konzept ist in etwa wie eine historische Sprache. Man muss  sie sprechen und lesen, um sie zu verstehen. Andererseits  ist sie für andere lediglich Geschwafel. Einige können sie also lesen, ohne sie zu sprechen.“

„An diesem Punkt kommen Sie ins Spiel“, sage ich mi t einem Lächeln.

„Ja. Ich habe die technischen Berichte hier für Sie. Zudem habe ich es geschafft, einen partiellen Fingerabdruck herauszunehmen, der nicht zu Ihnen oder Ihren Passagieren gehört.“

Ich setze mich aufrechter hin.

„Einen partiellen Fingerabdruck?“

„Ja. In bekannten Datenbanken haben wir Überprüfungen angestellt. Nichts kam dabei heraus … bis jetzt. Auch wenn ihr Sicherheitschef zustimmt, bedeutet das nicht, dass der Fingerabdruck nicht in eine andere Datenbank gehört. Wenn der Fingerabdruck an ihrem Helikopter existiert, dann gibt es auch eine entsprechende Person dazu. Wenn ich schon einmal dabei bin, das Strafregister zu überprüfen, dann sollte ich auch tiefer graben und in geheimen Registern nachsehen.“

„Warum sagen Sie das?“

Alex beugt sich nach vorne und seine dunkelblonden Locken mit ihm. Er kneift seine türkisenen Augen zusammen. Seine Augen wandern kurz zu Taylor, ehe er wieder mich ansieht. Ich nicke ihm zu, da ich verstanden habe, was er mir damit bedeuten wollte. Taylor muss es mithören.

„Wie ich bereits gesagt habe. Zeichen zu lesen, ist wie eine antike Sprache zu lesen. Sowohl die Beweise, für das, was gegenwärtig ist, als auch für das, was nicht vorhanden ist, sind wichtig. Da die Person einen Teil ihres Fingerbadruckes hinterlassen hat, muss es jemand sein, der Sie so sehr hasst, dass es ihr oder ihm egal ist, dass sie geschnappt wird. Er oder sie hat den Helikopter auf solche Weise demoliert, dass Sie auf jeden Fliegen können, aber der Helikopter während des Fluges versagt. Er wollte sichergehen, dass Sie sterben. Er wollte sicherstellen, dass Sie nicht lebend aus der Sache herauskommen. Und vor allem wollte er dafür sorgen, dass es nach einem Unfall aussieht …“ Er hält inne und lehnt sich in seinem Stuhl zurück. Das Leder des Stuhles passt sich seinem Körper an. Er sorgt dafür, dass seine Informationen auf mich wirken können.

„Sie haben ‚er‘ gesagt. Wie können Sie sich da sicher sein?“

„Dazu komme ich noch. Es handelt sich um einen berechnenden Mann. Einen überaus nervösen, wütenden Mann; einen Mann, der entweder alles verloren hat, um so etwas zu riskieren oder der unglaublich dumm ist. Aber das kann eigentlich nicht sein, wenn man bedenkt, wie viel Mühe er sich gemacht und wie viel Aufmerksamkeit er seiner Tat geschenkt hat. Von einem verschlagenen Blickwinkel aus betrachtet, könnte man ihn sogar bewundern. Ich nehme an, dass er ziemlich intelligent ist“, sagt er und ich runzele die Stirn, „Sie, mein Freund, haben einen Feind, der keine Mühe scheut, Sie zu eliminieren und der Risiken eingeht, die ein normaler Mensch nicht auf sich nehmen würde. Nur ein Mann, der nichts zu verlieren hat, würde so etwas tun.“

„Warum keine Frau? Sagt man nicht, ‚Die Hölle selbst kann nicht wüten wie eine verschmähte Frau‘?“ frage ich.

„Nein!“ sagt er entschieden. „Frau gehen anders vor. Sie können hinterhältiger sein als Männer, aber Frauen lassen dich gerne wissen, dass du sie verachtet hast und wie sie es dir heimzahlen. Männer hingegen bringen dich erst um, und messen dann die Größe deines Schwanzes, ehe sie dir sagen, dass man sich nicht mit ihnen anlegen sollte.“

„Ist das nicht nur eine Vermutung?“

„Vermutungen sind wie der Sechste Sinn, Grey. Ich bin ein Mann, der seine Schritte sechs Monate im Voraus plant und ich würde einen Entschluss niemals auf einer Vermutung aufbauen. Es ist vielleicht der Ausgangspunkt dafür, aber niemals die Schlussfolgerung. Sie haben genügend Beweise, um das zu unterstützen. Sie müssen nur an den richtigen Orten suchen. Die Antworten sind nur für die richtigen Fragen zugänglich.“

Ich bin frustriert. Was zu Hölle hat das zu bedeuten? Wo muss ich hinschauen? Ich fahre mir mit der Hand durchs Haar. Scheiße! Es kommt mir vor, als würde ich Jeopardy spielen und nur Fragen in der Kategorie „Dinge, die ich nie gelernt habe” bekommen!

Er schiebt einen ordentlich zurechtgemachten Ordner mit einer CD zu mir herüber.

„Ihr Mann Welch hat eine Kopie der Ergebnisse“, sagt er. Ich nicke stirnrunzelnd.

„Mein Ausgangspunkt ist also, dass ich einen männlichen Feind habe. Das war‘s?“

„Es ist nicht in Stein gemeißelt, aber ich bin mir sicher, dass es sich um einen Mann handelt. Die moderne Wissenschaft nennt es Profiling, oder? Sie denken bestimmt, dass ich ein psychologisches Profil von Ihrem möglichen Killer habe. Jemand, der extrem intelligent, wütend und so sehr auf Rache aus ist, dass er sicherstellen will, dass Sie tot sind. Und was noch schlimmer ist, es interessiert ihn nicht, wer mit Ihnen stirbt. Deshalb war es ihm auch egal, dass Sie möglicherweise einen Passagier in Ihrem Helikopter haben könnten. Sie werden einfach zu Kollateralschaden. Das ist die schlimmste Form eines Feindes. Wenn Sie irgendetwas mit mir gemein haben …“, sagt er, ehe er lächelt. Sein Lächeln erreicht seine Augen nicht, „natürlich haben Sie etwas mit mir gemein, würde ich fragen, wem Sie auf die Füße getreten haben. Aber in meinem Fall wären es viele. Ich nehme einfach an, dass es sich ebenfalls um eine lange Liste handelt. Man wird nicht einfach zu Männern wir wie; engagiert, kontrolliert, ambitioniert und an der Spitze jedes Spiels – man könnte es schon als Besessenheit bezeichnen – wenn man sich nur Freunde macht.“

„Woher weiß ich, ob es sich um einen neuerlichen Feind oder um jemanden aus der Vergangenheit handelt, der einfach nur auf den richtigen Moment gewartet hat?“ frage ich mit ungerührtem Gesicht. Meine Wut habe ich sorgfältig unter der Oberfläche verstaut.

„Das wird sich in kurzer Zeit selbst herausstellen. Dass er nur so knapp gescheitert ist, wird ihn noch wagemutiger machen. Gleichzeitig ist er aber zornig, da er versagt hat. Er wird es noch einmal versuchen, gegen Sie oder Ihre Angehörigen. Er wird Ihnen den größtmöglichen Schaden zufügen wollen, bis er seine Schuld beglichen hat. Er wird vielleicht versuchen durch diejenigen, die Ihnen am nahsten stehen, an Sie heranzukommen. Erst danach wird er einen erneuten Versuch starten, Sie umzubringen. Er wird Sie wissen lassen, wer mit Ihnen gespielt hat, kurz bevor er es zu Ende bringt.“

„Wie können Sie sich da sicher sein?“

Alex Pellas Augen verdunkeln sich, als hätte er sich soeben in einen anderen Mann verwandelt.

„Ich würde anders vorgehen, weil ich immer an der Spitze stehe. Aber jemand, der immer an zweiter Stelle steht und rasend vor Wut ist, würde so vorgehen. Jemand, der den Alpha Kampf verloren hat. Als erstes sollten Sie die Sicherheitsvorkehrungen für alle lebenden Personen, die Ihnen etwas bedeuten erhöhen! Für jeden, dessen Verlust Sie mit Schmerz erfüllen würde“, sagt er, als hätte er soeben etwas sehr schmerzhaftes durchlebt, auch wenn es nur im hypothetischen Sinne und für einen anderen Mann ist.

Seine Maske des Selbstvertrauens kehrt in wenigen Sekunden zurück an ihren gewohnten Ort.

„Schutz ist das allerwichtigste. Schützen Sie Ihren Arsch und die Ärsche, von denen, die Ihnen wichtig sind, während die Untersuchungen laufen. Sie haben nun einen Ausgangspunkt und Ihr Mann Welch ist sehr scharfsinnig. Sie haben zudem einen zuverlässigen Mann in Taylor. Sie wissen, wie man sich richtig verhält. Verschärfen Sie die Sicherheitsvorkehrungen für die Ein- und Ausgänge Ihrer Immobilien, Ihrer hochfrequentierten Geschäftssitze und Ihrer Fortbewegungsmöglichkeiten“, sagt er und steht auf.

„Ich bin noch bis morgen früh in der Stadt. Ich muss mich noch um ein aufgeschobenes Geschäft kümmern.

„Danke, Alex!“ Ich stehe auf. Als er seine Hand ausstreckt, öffnet sich sein Jackett und ich kann eine verdeckte Waffe erkennen.

„Sie tragen eine Waffe?“

„Natürlich. Ohne sie würde ich mich nackt fühlen.“

„Wie haben Sie es mit einer Waffe durch meine Sicherheitsmänner geschafft?“

„Sie wollen doch nicht, dass ich Sie jetzt mit allen Tricks vertraut mache, oder Grey?“ fragt er mit einem jungenhaften Grinsen, an das ich mich noch so gut aus unserer Zeit in Harvard erinnere. Ich grinse.

„Warum haben Sie eine Waffe?“ Ich kann die Frage nicht unterdrücken. Meine Abneigung Waffen gegenüber ist einfach zu groß.

„Also Grey, ich dachte mir, es würde zu lange dauern, die Kugeln jedem, der mich gerne tot sehen würde, einzeln und von Hand einzusetzen“, sagt er mit einem aufrichtigen Lächeln.

„Ist dafür nicht Ihre übertriebene Sicherheitsentourage verantwortlich?“ frage ich sarkastisch.

„Für Männer wie uns wäre es töricht.“ Er zuckt mit den Schultern.

„Ich weiß nicht, wie mir eine Waffe hätte helfen können, als mein Helikopter kurz vorm Absturz war“, sage ich sauer.

„Weil Waffen Hilfsmittel sind. Ihre beste Waffe ist Ihr Kopf, den Sie ziemlich geschickt eingesetzt zu haben scheinen. Aber es kann nicht schaden, wenn man sich der Hilfsmittel bewusst ist, die Ihre Feinde besitzen und man sachkundig darüber informiert ist.“

„Tja, es sieht ganz so aus, als würden wir uns beim Thema Waffen nicht einig werden“; sage ich und führe Alex heraus.

Mein Blackberry vibriert.

Ich öffne die Nachricht, während ich mit Alex Pella vor den Aufzügen warte. Ein idiotisches Grinsen zeichnet sich auf meinem Gesicht ab, sobald ich ihren Namen auf meinem Bildschirm sehe.

„Übrigens“, sagt Alex nachdem er mein Grinsen gesehen hat. „Ich habe gehört, dass Glückwünsche angemessen sind“, fügt er hinzu, als sich sein Sicherheitsmann zu ihm in den Aufzug gesellt. Bevor sich die Türen schließen, sagt er, „Wenn ich Ihr Lächeln richtig deute, sollten Sie sie ganz oben auf die Liste der Personen setzen, die es zu beschützen gilt. Cura ut valeas* mein Freund …“, sagt er, und die Türen schließen sich. Ich habe noch immer meinen Blackberry in der Hand und die überwältigende Furcht, dass mir Anastasia weggenommen werden könnte. Ich würde sterben. Es wäre schlimmer als der Tod. Ich schüttele meinen Kopf, um die Gedanken abzuschütteln. Ich muss ihre Stimme hören. Ich muss ihre Anwesenheit spüren …

„Taylor! Wir fahren.”

When You’re Gone – The Cranberries

Zombie- The Cranberries


* Kümmere dich, um das, was dir am meisten bedeutet. (Latein)






1 comment:

Anonymous said...

Ich freu mich das es weiter geht, ein tolles Kapitel.
Besonders das mit dem "Überfall" des Fotografen auf Ana in der Toilette hat mir gefalle.
Super geschrieben, da es im Buch ja nur eine Andeutung von Ana war.
Gruß