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Thursday, May 15, 2014

BUCH II - Kapitel VIII - Christian und Anastasia Fanfiction

Kapitel VIII

Exen aus der Hölle



Unbehaglich rutscht Anastasia auf ihrem Stuhl hin und her. 

(Undisclosed Desires by Muse) 

Sie überkreuzt ihre Beine, findet aber dennoch keine Erleichterung. Sie beginnt vor lauter Nervosität mit den Beinen zu wippen. Ich berühre ihr Bein, um ihr zu bedeuten still zu halten. „Ich glaube nicht, dass das dein … Bedürfnis stillen wird“, flüstere ich. Sie hält inne. Ich lege meinen Arm um ihre Schulter und beginne ihren Rücken rhythmisch zu streicheln. Ich bin unerbittlich und werde diese Bestrafung so lange wie möglich aufrechterhalten. Im Moment hallt meine Berührung an genau den richtigen Stellen ihres reizenden Körpers wider. Ich merke wie ihr Körper regelrecht um meine Aufmerksamkeit bettelt. Mit meiner freien Hand halt ich ihre und führe sie an meine Lippen, küsse sie und bemerke wie ein weiterer Schauder ihren Körper erschüttert. Ihre Reaktion bringt meine Augen zum Funkeln und ich senke ihre Hand herab und lege sie auf meinen Schoß. Ich führe ihre Hand unauffällig und spielend mein Bein hinauf und lege sie schließlich auf meine Erektion. Lasset die Spiele beginnen!

Als Anastasias Hand meine beachtliche Erektion berührt, keucht sie und wendet sich mir zu, ehe sie sich panisch umblickt. Alle richten ihre Aufmerksamkeit auf das Treiben auf der Bühne. Aber zu meiner Überraschung erwidert sie mein kleines Spiel. Ich höre, wie sie einige Male langsam ein und ausatmet, um ihre Nerven zu beruhigen. Gemächlich beginnt sie meine Erektion zu streicheln. Sie versucht ihre Finger über meiner schwarzen Hose darum zu schließen, sie fühlt jede Erhöhung und jede pulsierende Vene. Ich bedecke ihre Hand mit meiner, um sie zu verbergen, die liebevolle Zuwendung ihrer Finger zu verstecken. Während ich ihre Berührung genieße und mich diesem exhibitionistischen Vergnügen hingebe, streicht mein Daumen sanft über ihren Nacken. Ich merke, wie sich die Lust in mir aufbaut und öffne meinen Mund, um ein sanftes Keuchen entweichen zu lassen und das Gefühl zu kontrollieren und zu verlängern. Das ist es! Aber ich kann es nicht länger ertragen! Meine Erregung ist zu groß, ich muss sie jetzt haben. Ich muss diesen Storm in mir zügeln, ohne zu zerbersten. 

(Everything by Lifehouse)

Ich schenke der Auktion keinerlei Beachtung, glaube jedoch, dass die Woche im Haus meiner Eltern am Lake Adriana in Montana für einhundertundzehntausend Dollar verkauft wird. Während alle Anwesenden aufgeregt klatschen, drehe ich mich zu Anastasia und forme mit meinen Lippen, „Bereit?“ um dem lauten Beifall zu umgehen.

„Ja“, raunt sie mir zu.

Aus dem Nichts taucht plötzlich meine nerv tötende Schwester auf und ruft, „Ana! Es ist soweit!“

Da hast du verdammt nochmal recht! Es ist soweit! Aber nicht für dich!

„Was ist soweit?“ fragt Anastasia  fast schon wehleidig.

„Die Versteigerung des ersten Tanzes, komm!“ Sie streckt Anastasia ihre Hand entgegen, um sie mitzunehmen. Anastasia blickt nervös zu mir und dann zurück zu Mia. Ich blicke Mia in aller Öffentlichkeit finster an. Natürlich hat sie keine Ahnung, außer dass sie bereit ist, meine Freundin zu versteigern. Meine hübsche Freundin, die mich in den Wahnsinn getrieben hat, ihre vierundzwanzigtausend Dollar gespendet hat, mich aufgegeilt hat und mir eine massive Erektion beschert hat, kichert nun wie ein Schulmädchen und wirft mir einen entschuldigenden Blick zu und ringt mir schließlich ein Lächeln, ein ganz kleines Lächeln ab.

Ich beuge mich zur ihr flüstere ihr lasziv zu, „Der erste Tanz gehört mir, ja? Und zwar nicht auf der Tanzfläche.“ Sie zieht scharf die Luft ein und ihr Kichern erstirbt augenblicklich und wird zu einem verlangenden, begierigen Blick. 

(Be My Lover by La Bouche)

„Ich freue mich drauf“, sagt sie, beugt sich zur mir und drückt mir einen keuschen Kusch auf die Lippen. Alle um uns herum blicken uns erstaunt an. Was zum Teufel! Wie viele von denen haben eigentlich geglaubt, ich sei schwul? Ich glaube, ich sollte meine Freundin häufiger in der Öffentlichkeit küssen, obwohl das eigentlich gar nicht mein Ding ist. Ich wäre zu eifersüchtig, wenn andere Leute sehen würden, wie sie sich ihrer Lust hingibt. Ich schenke Anastasia ein breites Lächeln. Jeder hier weiß, dass sie meine Frau ist! Ich bin unglaublich beschwingt.

„Komm schon, Ana“, sagt meine Schwester und zieht Anastasia auf die Bühne, wo nun zwölf junge Frauen stehen.

„Meine Herren, der Höhepunkt des Abends! Der Moment, auf den Sie alle gewartet haben!“ tönt der Conférencier über das Stimmengewirr hinweg. „Diese zwölf hübschen Damen haben sich bereiterklärt, ihren ersten Tanz an den Höchstbietenden versteigern zu lassen!“

Ich lasse Anastasia keine Sekunde aus den Augen. Sie sieht entsetzt und verängstigt aus. Glaubt sie denn wirklich, dass ich jemand anderen gewinnen lassen würde? Ich höre die Leute an den umliegenden Tischen flüstern. Sie bewundern Anastasia.

„Meine Herren, treten Sie näher und werfen Sie einen Blick auf die Ladys, die Ihnen beim ersten Tanz gehören könnten. Zwölf willige Damen von schöner Gestalt“, sagt er. Die Männer, die sich an der Versteigerung beteiligen wollen, stehen auf und machen sich auf den Weg in Richtung Bühne. Ich stehe auch auf und gehe zwischen den Tischen hindurch, reagiere immer wieder auf die Grüße anderer. Nun haben wir uns alle versammelt: die Waren und die Käufer.

„Meine Damen und Herren“, beginnt der Conférencier. „Ganz in der Tradition des klassischen Maskenballs bewahren die Masken das Geheimnis der Identität, und wir bleiben bei den Vornamen. Als Erste hätten wir hier die hübsche Jada“, sagt er.

Jada, Tochter aus reichem Hause, tritt kichernd einen Schritt nach vorn. Zwei junge Männer treten nach vorn, um für sie ihr Gebot abzugeben.

„Jada spricht fließend Japanisch, ist als Kampfpilotin ausgebildet und olympische Turnerin … hmmm“, sagt der Conférencier zwinkernd. „Meine Herren, Ihre Gebote?“ Natürlich übertreibt er maßlos und zieht diese Informationen alle an den Haaren herbei. Aber das sorgt für eine gute Show, die wiederum mehr Geld einbringt. Das Gebot eskaliert zwischen den beiden Anwärtern und schließlich wird sie für fünftausend Dollar verkauft.

„Verkauft! An den Herrn mit der Maske!“ erklärt der Conférencier. Gelächter, Applaus und Gejohle füllen nun das Zelt. Meine Augen ruhen auf Anastasia, die vor den gesamten Leuten ein hitziges Gespräch mit meiner Schwester führt. Ich frage mich, welche Geheimnisse, sie Mia entlockt. Es ist mir extrem wichtig, diesen Tanz mit ihr zu erstehen, da ich somit allen zeigen kann, zu wem sie gehört. Was ich nicht alles für sie tun würde, wie weit meine Bemühungen reichen würden.

Als nächste junge Dame wird Maria vorgestellt. Ich weiß nicht wer sie ist und ehrlich gesagt interessiert es mich auch nicht. Ungeduldig warte ich, dass Anastasia an der Reihe ist.

„Meine Herren, darf ich Ihnen die wunderbare Mariah vorstellen? Was möchten Sie über Mariah wissen? Sie ist eine erfahrene Matadorin, sowie eine ausgezeichnete Stabhochspringerin und spielt Cello auf Konzertniveau … Na, wie gefällt Ihnen das, meine Herren? Was bieten Sie mir für einen Tanz mit der reizenden Mariah?“

Mariah muss eine Tierschützerin sein. Der Blick, den sie dem Conférencier zuwirft, ist vernichtend. Sie sieht aus, als würde sie lieber ihn aufspießen wollen.

„Dreitausend Dollar!” ruft ein Mann mit blonden haaren, Bart und Bariton-Stimme.

Ich atme langsam ein und aus. Ich bin kurz davor in Flammen aufzugehen, beim Anblick von Anastasia auf dieser Bühne. Ich muss all meine Willenskraft aufbringen, um sie nicht von der Bühne zu reißen, sie irgendwohin zu bringen und diese Spannung in mir zu lösen. Außerdem frage ich mich, welche Familiengeheimnisse Mia rege ausplaudert und Anastasia damit ein entsetzen Gesichtsausdruck beschert. Ich verrenke mich, um ihre Unterhaltung verstehen zu können, aber der Conférencier erzählt irgendeinen Scheiß über ein Mädchen namens Jill, die gerade zur Versteigerung des ersten Tanzes dran ist.

Jemand bezahlt viertausend Dollar für ihren ersten Tanz und das Mädchen quietscht vor Vergnügen, und verkauft!

„Jetzt darf ich Ihnen die wunderschöne Ana vorstellen“, sagt der Conférencier und ich bin sofort ganz aufmerksam, als würde ich unter Strom stehen. Ich grinse sie an, da ich weiß, dass mich niemand überbieten wird. Manchmal ist es gut, ich zu sein. Meine Schwester Mia schiebt meine verunsicherte Anastasia mehr oder weniger nach vorn.

„Die schöne Ana spielt sechs Instrumente, spricht fließend Mandarin und liebt Yoga … Nun, meine Herren?“ sagt der Conférencier und ich will, dass er einfach aufhört über meine Frau zu sprechen.

„Zehntausend Dollar!“ rufe ich und meine Stimme hallt im Zelt nach. Ich möchte, dass das Ganze schnell vorüber ist.

„Fünfzehntausend“, bietet ein weiterer Mann zu meiner Rechten. Er ist besser kein weiterer Verehrer. Aber ich erkenne die Stimme. Er hat so lange darauf gewartet Anastasia kennen zu lernen. Ich habe mir schon gedacht, dass er diesen Versuch unternehmen wird. Das könnte interessant werden. Ich kann ja ein bisschen mitspielen und den Leuten, die Unterhaltung bescheren, nach der sie sich verzehren. Ich drehe mich um und blicke meinen würdigen Kontrahenten an. Ich kratze mich am Kinn, als würde ich überlegen. Auf seinem Gesicht zeichnet sich ein ironisches Lächeln ab. Er nickt mir höflich zu.

„Meine Herren! Heute Abend scheinen entschlossene Bieter unter uns zu sein“, sagt der Conférencier, als hätte er vor Aufregung einen Orgasmus. Die Gäste an den Tischen beginnen zu tuscheln, das Interesse ist geweckt.

„Zwanzigtausend“, kontere ich voller Vertrauen. Das Getuschel stirbt augenblicklich, als sie hören, wie schnell die Gebote in die Höhe schnellen.

Er geht weiter nach vorn und nähert sich so der Bühne, als würde er seinen Preis in Anspruch nehmen und reizt mich damit noch weiter. Aber ich weiß, was hinter seiner Haltung steckt. Er will meine Reaktion mit eigenen Augen sehen, sehen, wie weit ich gehen würde.

„Fünfundzwanzig“, sagt er zum Conférencier und zur Menge gewandt und blickt mich dann an. Ich blicke ihn gelassen und ziemlich vergnügt an. Wie in einer unserer Sitzungen.

„Einhunderttausend Dollar“, sage ich mit klarer Stimme, die über alle Leute im Zelt hinweghallt.

„Wie bitte?“ höre ich Lilys unfreiwilligen Protest. Hunderttausend sind Peanuts, Lily! Was ich nicht alles tun und für sie zahlen würde, damit sie nur mir gehört. Sie gehört nur mir. 

(Possession by Sarah McLachlan

Schließlich hält John Flynn seine Hände zum Zeichen seiner Kapitulation in die Höhe. Er lacht und scheint in seiner aufgestellten Vermutung bestätigt. Ich bin mir sicher, dass er während unserer nächsten Sitzung darüber sprechen möchte. Ich grinse ihn triumphierend an, während meine Schwester auf und ab springt wie eine Sechsjährige.

„Einhunderttausend Dollar für die hübsche Ana! Zum Ersten … zum Zweiten …“, sagt der Conférencier und sieht Dr. Flynn an, der mit gespieltem Bedauern den Kopf schüttelt und sich schließlich galant verbeugt. Ganz der britische Gentleman, der er nun einmal ist.




„Verkauft!“ ruft der Conférencier und wir bekommen den lautesten Applaus, den die Versteigerung je gesehen hat. Ich trete nach vorn und nehme Anastasias Hand, um sie von der Bühne zu führen. Ich bin der Gewinner und ich werde meinen Preis vollends auskosten. Ich küsse ihren Handrücken, bevor ich sie bei mir einhake und sie aus dem Zelt heraus führe.

„Wer war das?“ fragt Anastasia neugierig.

„Jemand, den ich dir später vorstellen werde“, sage ich und blicke auf sie herab. „Aber zuerst möchte ich dir etwas zeigen. Wir haben ungefähr dreißig Minuten, bis die Versteigerung der ersten Tänze vorbei ist. Dann müssen wir aufs Parkett, sodass ich den Tanz genießen kann, für den ich bezahlt habe.“

„Ein sehr teurer Tanz“, murmelt sie missbilligend. Aber, Baby, ich würde doch niemals jemand anderen dieses Gebot gewinnen lassen, egal wie viel es mich kostet.

„Baby, mit dir zu Tanzen, ist der vertikale Ausdruck meiner horizontalen Mission. Glaubst du, ich würde jemand anderen gewinnen lassen?“ sage ich. Sie sieht mich schockiert an.

„Ich bin mir sicher, dass er jeden Cent wert sein wird“, ich grinse sie schelmisch an und weiß, da ich weiß, dass sie nun für ihr Gebot bezahlen wird.  

(Birthday Cake by Rihanna)

Wir treten hinaus auf den Rasen und sehen, wie die Band die Vorbereitungen für den weiteren Verlauf des Abends trifft. Ich führe sie zur Rückseite des Hauses meiner Eltern, öffne die Terrassentür und betrete mit ihr das Wohnzimmer, das momentan vollkommen leer ist. Wir gehen durch den Eingangsbereich und herüber zur Treppe mit dem eleganten Geländer aus poliertem Holz. Ich nehme ihre Hand in meine und führe sie in den dritten Stock, wo sich mein altes Schlafzimmer befindet. Ich öffne die weiße Tür und geleite sie in den Raum.

„Das war früher mein Zimmer“, sage ich leise und die Erinnerungen bahnen sich ihren Weg in mein Gedächtnis zurück. Ich hatte in meinem Leben keine normale Teenagerzeit. Genau genommen, war nichts, dass ich jemals hatte, normal. Ich glaube ich habe das alles einfach übersprungen und komischerweise verspüre ich jetzt diese überwältigende Aufregung eines Teenagers, der zum ersten Mal ein Mädchen mit nach Hause bringt. Ich stehe in der Tür, während sie sich neugierig umsieht. Ich schließe die Tür hinter mir.

Anastasia blickt sich aufmerksam um und scheint alles genau zu betrachten, wie ein Mädchen, das zum ersten Mal im Zimmer ihres Freundes ist.  Meine Eltern haben den Raum genau so gelassen wie er war, mit denselben weißen Wänden und den Möbeln. Mein Doppelbett steht noch immer hier und selbst die Bezüge von damals sind noch da. Sie betrachtet die Regale mit meinen alten Büchern und meinen Kickbox-Pokalen. Dann wendet sie sich den Filmpostern meiner alten Lieblinge und Kickboxer, die ich verehrt habe, zu. Einer davon war Giuseppe DeNatale. Er wird auch Giuseppe „God Father“ DeNatale genannt. Er ist ein italienisch-kanadischer Schwergewichtsweltmeister im Muay Thai Kickboxen. Immer wenn der Typ den Ring betrat, spielten sie diesen unheilvollen, Waffen-zelebrierenden Eröffnungssong der Sopranos, „Woke up this Morning“. Dieses Lied würde alle Lautsprecher zerfetzen und sich mit dem Geschrei  der bewundernden Fans in der Menge vermischen. 

(Woke Up This Morning – Sopranos Soundtrack) 

Außerdem habe ich auch ein Poster von Lee Hasdell, einem Engländer. Er ist ein Mixed Martial Arts und Kickbox Profi. Er hat 44 seiner Kickboxkämpfe gewonnen und davon 29 durch Knockout! Beim Kickboxen ist es ziemlich schwer jemanden auszuknocken, weil es um professionelle Athleten geht, die in etwa dasselbe Talent haben wie man selbst. Anastasia sieht sich die Pinnwand über meinem Schreibtisch an, die voller Bilder und abgerissener Tickets sind. Dann gleitet ihr Blick zurück zu mir und ich bin völlig überwältigt von den Gefühlen sie hier zu haben. Im Grunde ist sie meine erste Freundin. Wieder mal eine Premiere für mich.
  

(Giuseppe DeNatale – rechts)

„Hierher habe ich noch niemals eine Frau mitgenommen“, murmele ich.

„Noch nie?“, flüstert sie. Ich schüttele meinen Kopf.

„Tja, Mr. Grey, ihr Timing ist verheißungsvoll“, sagt sie lächelnd.

„Was soll ich sagen? Aller guten Dinge sind drei“, sage ich und erinnere mich an die Unterbrechungen  meiner Schwester. Ich grinse Anastasia lüstern an.

Ihre Brust hebt und senkt sich schnell vor überwältigender Aufregung. Sie sieht, wie ich sie bewundere, sie begehre und nach ihr verlange. Ich schlendere auf sie zu. Langsam und begierig.

„Wir haben nicht lange, Anastasia, und wie ich das sehe, werden wir auch nicht lange brauchen. Dreh dich um, damit ich dir aus dem Kleid helfen kann“, befehle ich. Sie dreht sich zur Tür und gestattet mir dadurch, sie aus ihrem silbernen Kleid zu befreien. Ich beuge mich zur ihr herab und flüstere leise in ihr Ohr, „Behalt die Maske auf.“ Daraufhin stöhnt sie. Ich liebe es, ihr einzuheizen und sie scharf zu machen. 

(Sex on Fire by Kings of Leon)

Meine Finger gleiten über ihre Haut zum oberen Teil ihres Kleides. Ich genieße das Gefühl ihrer Haut und unserer Verbindung. Ich brauche diese Spannung, die zwischen uns herrscht, jedes Mal, wenn wir uns berühren. Meine Finger finden den Reißverschluss ihres Kleides und mit der Ungeduld eines verachteten Liebhabers ziehe ich ihn herunter. Ich halte ihr Kleid und helfe ihr dabei, herauszutreten. Dann lege ich es über den Stuhl. Ich ziehe mein Jackett aus und lege es auf Anastasias Kleid. Nun steht meine Freundin in ihren zwölf Zentimeter Christian Louboutin Stilettos, ihrem Korsett und dem dazu passenden Höschen vor mir. Ihr Gesicht wird von der silbernen Maske verdeckt und zeigt nur ihre wunderschönen blauen Augen. Ich liebe diesen Anblick, der sich mir bietet. Sie macht mich an und bringt mich von Null auf Hundert in zwei Sekunden!

„Anastasia, du weißt, dass ich …“, sage ich, schlendere auf sie zu und öffne nebenbei meine Fliege, „Bei der Versteigerung stinksauer war und sogar kurz daran gedacht habe, dich zu bestrafen. Und dann hast du das Thema selber angeschnitten“, sage ich, blicke auf sie herab und versuche herauszufinden, was sie denkt.

„Warum hast du das getan?“ flüstert sie. Ich möchte mich nicht darauf einlassen, wenn es unserer Beziehung schadet. Ich möchte, dass sie das versteht, da ich nicht zweimal denselben Fehler machen möchte. Wenn Anastasia irgendetwas zustimmt, muss das nicht immer gut enden, wie ich erst kürzlich feststellen musste. Deshalb muss ich ihre Gründe verstehen.

Sie sieht mich sexuell frustriert an. „Warum? Keine Ahnung. Vielleicht Frustration … zu viel Alkohol … guter Zweck“, sie zuckt mit den Achseln. Ich gehe um sie herum, ohne den Blick von ihr abzuwenden. Ihre Augen folgen meinen draufgängerischen Schritten. Ich halte vor ihr an und presse meinen Lippen aufeinander, ehe ich mir über meine Oberlippe lecke. Sie saugt schaudernd die Luft ein, während ihre Lust eine unerträgliche Grenze erreicht.

„ Ich habe mir geschworen, dich nie mehr zu versohlen, nicht einmal, wenn du mich darum bittest“, erkläre ich.

„Bitte“, fleht sie.

„Aber dann ist mir klar geworden, dass du momentan ziemlich unbefriedigt sein musst, und das bist du nicht gewohnt“, ich grinse. Ich weiß, wie ich sie anstacheln und heiß machen kann und welche Knöpfe ich bei ihr drücken muss, damit sie das will, was ich will, was ich begehre … und das freiwillig und gern. In jedem gibt es diese dunkle Seite, die darauf wartet von der richtigen Person zum Vorschein gebracht zu werden. Für Anastasia bin ich diese Person. Egal wie sehr sie mich auch anstachelt oder zur Verzweiflung bringt, mich von null auf hundertachtzig in wenigen Sekunden bringt. Wir sind füreinander bestimmt!

„Ja“, haucht sie.

„Das heißt, es handelt sich um eine Ausnahmesituation, in der sich ein gewisser Spielraum ergibt. Wenn ich es tue, musst du mir allerdings eines versprechen“, sage ich.

„Was du möchtest“, sagt sie rasch.

Ich möchte, dass sie das wirklich versteht und auch das Safeword sagt, wenn ihr nicht gefällt, was ich tue. „Wenn’s kritisch wird, sagst du das Safeword, und dann machen wir
blümchensexmäßig weiter, okay?” frage ich.

„Ja“, sagt sie und keucht schon langsam.

Mir ist ein wenig bange zu mute. Aber ich muss darauf vertrauen, dass sie das Safeword benutzt, wenn es ihr zu heftig wird. Ich muss lernen ihr zu vertrauen und gleichzeitig ist es ihre Chance kommunikativ zu sein. Das ist unsere Chance. Ich schlucke vor Nervosität und es fühlt sich so an, als würde ich einen Felsbrocken verschlucken. Ich ziehe das Laken vom Bett und setze mich darauf, greife nach einem Kissen und lege es neben mich, um es gleich benutzen zu können. Ich blicke meine Frau an und plötzlich erfasst mich diese unfassbare Begierde mit einem Schlag. Ich ziehe an ihrer Hand, sodass sie flach über meinen Schoß fällt. Ihr Körper liegt auf dem Bett, während ihre Brust auf dem Kissen liegt und ihr Gesicht zur Seite gewandt ist. Wie ich das vermisst habe. Ich muss diesen Moment genießen. Ich beuge mich über sie und streiche ihr Haar über ihre Schulter, streiche über die Federn ihrer Maske.

„Leg die Hände auf den Rücken“, murmele ich. 

(Principles of Lust by Enigma) 

Sie gehorcht augenblicklich und voller Erwartung. Ich ziehe an meiner Fliege und binde damit ihre Hände auf ihrem Rücken zusammen. Die Angst beginnt wieder in mir aufzulodern und auch meine Sorgen kehren zurück. Ich möchte nicht, dass das das Ende unserer Beziehung wird. Erbärmliche vierundzwanzigtausend Dollar sind es nicht wert, sie zu verlieren. Aber darum ging es eigentlich nie. Ich möchte, dass sie mir ausnahmsweise einmal zuhört, dass sie etwas, dass ich für sie tun möchte ohne Nörgeleien annimmt.

„Willst du das wirklich, Anastasia?“ frage ich.

„Ja“, flüstert sie sehnsüchtig. Ihre Brust hebt und senkt sich zügig, um ihrem flatternden Herzen genügend Raum zu geben.

„Warum?“ frage ich sanft, während ich gedankenverloren über ihren Hintern streiche. Sie stöhnt frustriert auf.

„Brauche ich denn einen Grund?“ fragt sie.

„Nein, Baby, brauchst du nicht“, sage ich.  „Ich versuche nur, dich zu verstehen.“  Sodass ich das, was wir haben, nicht wieder in den Sand setze. Ich möchte ihre Signale nicht missverstehen, wie ich es schon einmal getan habe.

Ich wollte das schon die ganze Zeit tun und jetzt habe ich ihre Zustimmung. Mit meiner Handfläche streichele ich ihr Hinterteil, ehe ich sie in die Luft hebe und sie auf die Stelle schnellen lasse, an der ihr Po in ihre Oberschenkel übergeht. Sie stöhnt lautstark. Wieder hebe ich meine Hand und die Aufregung schnellt durch mein Blut, ehe ich meine Hand auf dieselbe Stelle sausen lasse. Wieder stöhnt sie.

„Zwei“, murmele ich. „Stell dich auf zwölf ein.“


Wieder streichele ich ihren Hintern, bedecke ihn mit meiner gesamten Hand und schlage auf die Seite ihres nun schon zart rosafarbenen Hinterteils. Ich entwickele ein kreisförmiges Muster und verteile die Schläge, anstelle sie immer auf dieselbe Stelle zu geben. Das Schlagen auf dieselbe Stelle trübt den Schmerz und hindert die Ausbreitung der Empfindungen. Langsam ziehe ich ihr Höschen herunter bis ich es völlig ausgezogen habe. Ihr Hintern schillert nun in meiner Lieblingsfarbe, da er nun sensibilisiert ist und das Blut an der Oberfläche zirkuliert, um das Stechen auszugleichen. Sanft wandert meine Handfläche über ihren Hintern, ehe sie wieder hinabsaust. Ihr Stöhnen wird immer sinnlicher, begieriger und erhöht meine Erregung und mein Verlangen nach ihr umso mehr.

Wieder streichele ich ihren Hintern mit meinen Händen und meinen Fingern und lande den letzten Schlag auf die empfindliche Stelle, an der ihr Po in ihre Oberschenkel übergeht. „Zwölf“, murmele ich mit tiefer und rauer Stimme. Nun streichele ich ihren Hintern und lasse meine Finger dann zu ihrem Geschlecht wandern und führe langsam zwei Finger in sie hinein. Ich bewege meine Finger kreisförmig in ihr, vollende aber nie ihre gesamte Lust, sondern füge lediglich noch mehr Lust und Begierde hinzu. Sie stöhnt lautstark, begierig, verlangend und sucht nach ihrer Erlösung. Ich habe Mitleid mit ihr und lasse meine Finger dieses Mal in schnellen, wiederholenden Bewegungen in ihr kreisen, sich unermüdlich bewegen und bringe sie an die Spitze, an den Rand ihrer Ekstase. Sie kommt und verkrampft sich ungemein.

„Genau, Baby, so ist es richtig“, murmele ich. Ich löse ihre Handgelenke, verharre mit meinen Fingern aber weiterhin in ihr.

„Ich bin noch nicht fertig mit dir, Anastasia“, sage ich. Ich verlagere meine Stellung und schiebe dabei ihre Knie auf den Boden, sodass ihr Oberkörper auf dem Bett ruht. Ich greife nach dem Kondompäckchen in meiner Hosentasche, öffne den Reißverschluss meiner Hose, zerreiße die Folie und ziehe das Kondom über meine Länge. „Spreiz deine Beine“, sage ich mit rauer Stimme und hebe ihren Hintern, während ich ihn streichele. Hinter ihr kniend gleite ich in sie hinein.

„Es wird schnell gehen, Baby“, sage ich, da ich eh schon an meinem Limit angelangt bin. Während ich nach ihren Hüften greife, stoße ich in sie hinein. Unwillkürlich schreit sie gleichermaßen vor Schmerz und Lust auf, während ich mit meinen scharfen, süßen Stößen fortfahre. Sie kommt mir bei jedem Stoß entgegen. Sie leidet schon die ganze Versteigerung über! Ich möchte das Gefühl noch ein wenig ausdehnen, aber ihre Taten sind wie ein Katalysator, den mein Körper braucht und bringen mich dazu noch schneller kommen zu wollen. „Ana, nein“, ächze ich und versuche sie zu stoppen, aber sie reibt sich weiter an mir.

„Ana, scheiße!“ zische ich, während ich stöhnend zum Orgasmus komme und Anastasia mit mir reiße. Alles in ihr verkrampft sich und zieht mich noch tiefer in sich hinein. Schließlich sinke ich auf ihr zusammen und wir sind beide völlig außer Atem.

Ich könnte den Rest des Abends hier mit Anastasia in meinen Armen verbringen. Ich, in ihr, einfach unbeschreiblich. Aber ich habe für einen ziemlich teuren Tanz bezahlt und den möchte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Ich küsse ihre Schulter und murmele, „Ich glaube, sie schulden mir einen Tanz, Miss Steele.“

„Hmm“, lautet ihre gemurmelte Antwort. Ich setze mich auf meine Fersen und ziehe Anastasia vom Bett auf meinen Schoß. „Wir haben nicht viel zeit. Komm“, sage ich und küsse ihr Haar, ehe ich sie auf die Füße ziehe.

Sie brummt zwar, aber gehorcht mir. Sie sammelt ihr Höschen vom Boden auf und zieht sie sich über, während ich mich selbst wieder herrichte. Dann geht sie zum Stuhl, um ihr Kleid zu holen. Unterdessen binde ich meine Fliege. Sie steht neben meinem Schreibtisch und zieht ihr Kleid über. Ihr Blick wandert wieder zu meiner Pinnwand. Sie sieht sich die Bilder, die an den unterschiedlichsten Orten überall auf der Welt entstanden sind an und die meine Familie und mich zeigen. Dann bemerkt sie ein kleines passbildgroßes Bild in der Ecke der Pinnwand, auf dem die Crackhure zu sehen ist. Scheiße!

„Wer ist das?“ fragt sie neugierig.

„Niemand von Bedeutung“, murmele ich. Nur die erste Frau, die dafür gesorgt hat, dass ich mein ganzes Leben über abgefuckt sein werde, indem sie mich nicht beschützt hat und früh aus dem Leben geschieden ist. Ja, sie ist niemand von Bedeutung. Ich bin über sie hinweg. Ich ziehe mein Jackett über und versuche Anastasia von der Crackhure abzulenken.

„Soll ich dir den Reißverschluss zumachen?“

„Gern. Aber warum hängt ihr Foto dann an deiner Pinnwand?“ fragt sie und gibt noch nicht klein bei.

„Ein Versehen. Sitzt die Fliege richtig?“ frage ich und starte einen erneuten Ablenkungsversuch. Und dieses Mal funktioniert er auch.

„Jetzt ist sie perfekt.“

„Wie du“, murmele ich, schnappe sie und küsse sie leidenschaftlich.  „Geht’s dir jetzt besser?“

„Viel besser. Danke, Mr. Grey.“

„Das Vergnügen war ganz meinerseits, Miss Steele“, antworte ich, während ich ihre Hand ergreife und gemeinsam kehren wir zur Tanzfläche zurück.

Wir schaffen es genau auf die Tanzfläche, als auch die anderen Gäste gerade dort zusammenkommen. Ich führe Anastasia.

„Und jetzt, meine Damen und Herren, ist es Zeit für den ersten Tanz. Mr. und Dr. Grey, sind
Sie bereit?“ fragt der Conférencier und mein Vater nickt, während er die Arme um meine Mutter legt.

„Meine Damen und Herren von der Versteigerung des ersten Tanzes, sind Sie ebenfalls bereit?“ fragt der Conférencier die Gewinner und wir alle nicken.

„Dann kann’s losgehen. Fangen Sie an, Sam!“

Ein junger Mann schlendert auf die Bühne, wendet sich der Band zu und schnippt mit den Fingern. Die Band beginnt „I’ve got you under my skin“ zu singen. 

(I’ve got you under my skin by Katherine McPhee)




Dieses Lied hat eine besondere Bedeutung für uns. In meinem Wohnzimmer haben wir bereits zu Franks Stimme dazu getanzt. Ich lächele mein Mädchen an, nehme sie in meine Arme und gleite mit ihr über die Tanzfläche. Wir grinsen beide wie Idioten, jung und völlig unbeschwert.

„Ich liebe diesen Song“, murmele ich und blicke sie an. „Er passt so gut“, sage ich und mein Ausdruck wird ernster. Vor kurzer Zeit, habe ich gedacht, ich hätte sie verloren. Sie geht mir nicht nur unter die Haut, sie hat mich bereits tief in meiner Seele gebrandmarkt.

„Du gehst mir auch unter die Haut“, antwortet sie. „Zumindest vorhin in deinem Zimmer.“

Vergeblich versuche ich meine Belustigung zu verstecken. „Miss Steele“, schelte ich sie, „Ich wusste gar nicht, dass Sie so derb sein können.“

„Mr. Grey, ich auch nicht. Ich glaube, das liegt an meinen Erfahrungen der letzten Zeit. Sie haben sehr zu meiner Bildung beigetragen“, antwortet sie.

„Und Sie zu meiner“, sage ich und erinnere mich daran, dass auch ich noch sehr viel über gleichberechtigte Partnerschaften lernen muss, obwohl ich am liebsten den entscheidenderen Teil dieser Beziehung übernehmen würde. Schließlich gehört sie immer noch mir und ich bin immer noch ein Kontrollfreak. Ich brauche diese Kontrolle. Ich toleriere und  verwöhne Anastasia, aber das sollte man nicht damit verwechseln, dass ich die Kontrolle abgebe. Das ist lediglich ein Kompromiss meinerseits und auch nur für Anastasia.

Als das Lied endet, applaudieren alle und der Sänger verbeugt sich grazil.

Hinter mir höre ich eine männliche Stimme, die fragt, „Darf ich abklatschen?“

Schweren Herzens stimme ich zu und schmunzele innerlich über diese Unterbrechung. Er muss kurz vorm Explodieren sein. Er hat schon so viel über sie gehört und wollte sie die ganze Zeit über treffen und jetzt hat er endlich die Möglichkeit.

„Gern. Anastasia, das ist John Flynn. John, Anastasia.“

 Als ich zum Rand der Tanzfläche gehe, höre ich Dr. Flynn in seinem charmanten Londoner Akzent sagen: „Sehr angenehm, Anastasia“, und sie schafft es ein „Hallo“ herauszupressen. Die Band beginnt „Sway“ zu spielen. 

(Sway by Michael Buble)

Ich beobachte, wie Dr. Flynn die Führung übernimmt und Anastasia zulächelt, während sie eher ernst dreinblickt. Ich beobachte sie mit Argusaugen. Was fragt Anastasia ihn wohl? Sie wird sich wohl keine Gelegenheit entgehen lassen, um nach Informationen zu suchen. Ich frage mich, welche Art von Informationen Dr. Flynn über mich preisgeben würde. Ich bin mir sicher, dass es nicht freiwillig passieren würde, aber Anastasia ist so clever, dass sie aus jedem Informationen herausbekommt. Verdammt! Sie fragt ihn bereits aus! Was kann sie in drei Minuten alles herausfinden? Das kann alles sein, wenn sie es geschickt anstellt! Nervös wippe ich mit meinem Fuß, obwohl ich versuche, dieses unbehagliche Gefühl zu unterdrücken.

Ich blicke wieder auf meine Uhr. Drei Minuten und neun Sekunden haben sich noch nie so lang angefühlt! Schließlich ertönen die letzten Klänge des Liedes und ich mache mich auf den Weg zu Anastasia und Dr. Flynn. Als ich bei ihnen ankomme, lässt John sie los.

„Es war mir ein Vergnügen, Sie kennen zu lernen, Anastasia“, sagt er und lächelt sie freundlich an.

„John.“ Ich nicke ihm zu.

„Christian“, erwidert er meine Geste und verschwindet in der Menge.

Ich ziehe Anastasia für den nächsten Tanz  in meine Arme. Der Sänger balzt „Save the last Dance for Me“. 

(Save the Last Dance for me by The Drifters) 

Ist das ein schlechtes Omen?

„Er ist viel jünger, als ich ihn mir vorgestellt habe“, merkt sie an.  „Und schrecklich indiskret“, murmelt sie.

Was? Ich lege meinen Kopf schief, um herauszufinden, was sie gesagt hat. „Indiskret?“ frage ich.

„Ja, er hat mir alles erzählt“, sagt sie. Plötzlich spannt sich mein gesamter Körper an. Wenn man so abgefuckt ist wie ich, gibt es eine Menge, was man preisgeben kann. „Wenn das so ist, hole ich jetzt deine Tasche. Dann willst du sicher nichts mehr mit mir zu tun haben“, sage ich resigniert.

Sie bleibt mitten auf der Tanzfläche stehen und verharrt. „Er hat mir überhaupt nichts gesagt!“ sagt sie panisch. „Ich habe dich nur auf den Arm genommen!“

Ich blinzele vor Erleichterung und atme aus. Dann ziehe ich sie an mich, um sie zu umarmen. Mein Herz schlägt fast so laut, wie der Schlagzeuger der Band. „Dann lass uns diesen Tanz genießen“, grinse ich sie an und wirbele sie herum. Ich beuge sie nach hinten, während wir zu „Fly me to the Moon“ tanzen.  

(Fly me to the Moon by Frank Sinatra)

Als der Tanz vorüber ist, halten wir alle inne und applaudieren. Das nächste Lied heißt „Cheek to Cheek.“ Ich wende mich zu Anastasia und grinse sie an, während ich meine Hand austrecke: „Sollen wir, Ginger?“

„Aber gern, Fred!“ sagt sie und wirft sich in meine Arme. Wir beide lachen. 

(Cheek to Cheek sung by Ella Fitzgerald & Louis Armstrong)

Als das Lied endet, sagt Anastasia zu mir, „Ich muss auf Toilette, Christian.“

„Wofür?“ frage ich grinsend und sie blickt mich finster an.

„Ich muss mal“, flüstert sie und wird rot. Oh, diese Art von Bedürfnis.

„Wird nicht lange dauern“, sagt sie schließlich und schenkt mir ein Lächeln. Ich  blicke ihr nach, während sie die Tanzfläche verlässt und in Richtung der Toiletten davongeht. Als ich sie beobachte, bemerke ich, wie Taylor und Sawyer ihr diskret folgen.

Ungefähr vier Minuten nachdem sie gegangen ist, merke ich wie mein Telefon vibriert. Ich nehme es heraus und prüfe den Anrufer; es ist Taylor.

„Probleme?“ melde ich mich.

„Könnte sein, Sir. Mrs. Lincoln hat Miss Steele an ihrem Tisch aufgesucht, als sie gerade ihre Tasche holen wollte.”

„Verdammt!“ schießt es aus meinem Mund. Laute Musik und das Geplauder der Leute übertönen meine Schimpftirade. Die anderen Gäste schenken mir keinerlei Beachtung.

„Was sollen wir machen, Sir?“

„Warten Sie dort! Ich bin unterwegs. Ich möchte keinen Streit. Warten Sie einfach!” sage ich, während ich schon fast zurück zu den Tischen renne. Ich stoße gegen irgendjemanden, der sagt, „Oh, Mr. Grey! Mein Name ist …“ aber er hat nicht die Möglichkeit, seinen Satz zu beenden.

„Ja, später“, sage ich genervt und gehe weiter.

Als ich schließlich den Eingang des Zeltes erreiche, steht Taylor dort gemeinsam mit Sawyer. Ihre Augen ruhen auf Elena und Anastasia und ich bin völlig beunruhigt und besorgt wegen dieser Begegnung.

„Da bist du ja“, murmele ich Anastasia zu, während sie gerade aus dem Zelt gehen will. Die Wut entweicht gerade zu aus ihren Poren. Dann wandert mein Blick zu Elena, und ich runzele die Stirn. Anastasia geht an mir vorbei, ihre Lippen sind aufeinandergepresst und sie sagt nichts.

„Ana“, rufe ich ihr nach. Sie hält an und ich verdoppele meine Schritte, um sie einzuholen. „Was ist los?“ frage ich und blicke sie besorgt an.

„Warum fragst du nicht deine Ex?“ zischt sie wütend. Nicht hier, Baby! Nicht jetzt! Ich atme tief ein und mein Blick wird glasig. Ich baue eine Barriere auf und meine Lippen kräuseln sich.

„Ich frage aber dich“, sage ich leise und mit kontrollierter Stimme. Sie starrt mich an, aber ich lasse mich nicht unterkriegen.

„Sie hat mir gedroht, sich an mir zu rächen, wenn ich dir noch einmal wehtue. Wahrscheinlich zückt sie dann ihre Peitsche“, blafft sie mich an. Gott sei Dank! Es ist nicht so schlimm wie ich gedacht hatte. „Die Ironie der Situation ist dir doch sicher bewusst, oder?“ sage ich und meine Mundwinkel zucken, als ich versuche meine Belustigung zu unterdrücken.

„Ich finde das nicht lustig, Christian!“ zischt sie.

„Du hast Recht. Ich rede mit ihr“, sage ich ernst, aber immer noch belustigt und bemüht mein Lachen zu unterdrücken.

„Das tust du nicht“, sagt sie wütend, verschränkt ihre Arme und schirmt sich damit von mir ab, eine abwehrende Reaktion. Ich blicke sie verwirrt an. Warum ist sie so wütend? Es war doch gar nicht so schlimm. Elena hat lediglich ihre Sicht der Dinge ausgedrückt, eben auf ihre ganz eigene Art.

„Ich weiß, dass eure geschäftlichen Interessen verquickt sind, aber …“, sagt sie und unterbricht sich dann selbst. Sie schüttelt ihren Kopf, als würde sie mit einem Kind sprechen, das nicht versteht, was sie ihm sagen will. „Ich muss aufs Klo.“ Sie starrt mich an und presst ihre Lippen fest aufeinander. Ich seufze und lege meinen Kopf schief. Ich will nicht, dass sie wütend ist. Ich wollte, dass wir einen schönen Abend haben und den hatten wir auch, bis Elena aufgetaucht ist und Ana mit ihrer Scheiße vollgetextet hat.

„Bitte sei nicht wütend. Ich wusste nicht, dass sie da ist. Sie hat gesagt, sie würde nicht kommen“, sage ich, als würde ich versuchen, ein wildes Tier zu beruhigen. Ich trete einen Schritt auf sie zu. Mein Blick ruht auf ihr. Ich hebe meine Finger an ihre Lippen und streiche mit meinem Daumen über ihre schmollende Unterlippe. „Bitte, Anastasia, Elena darf uns nicht den Abend verderben. Sie ist wirklich Schnee von gestern“, versuche ich sie zu beruhigen. Ich ziehe sie enger an mich, schließe meine Augen und streife ihre Lippen sanft mit meinen, bringe sie so zum Seufzen. Als wir unseren Kuss brechen, greife ich nach ihrem Ellenbogen. 



„Ich begleite dich zur Toilette, damit du nicht wieder abgelenkt wirst“, sage ich und führe sie zu den luxuriösen Dixi Klos.

„Ich warte hier auf dich, Baby“, murmele ich. Ich beobachte sie, als sie eines der transportablen Badezimmer betritt.

Sobald sie die Tür hinter sich verschlossen hat, greife ich nach meinem Blackberry und wähle Elenas Nummer.

„Christian?“ meldet sie sich besorgt.

„Was zur Hölle sollte das gerade?“ zische ich bedrohlich ins Telefon.

„Was meinst du, Christian?“

„Lass den Scheiß, Elena. Du hast mir gesagt, du würdest nicht kommen. Warum hast du deine Meinung geändert? Ich dachte, wir wären uns einig.“

„Christian, letzten Samstag warst du so aufgebracht, ich habe es einfach nicht aus dem Kopf gekriegt. Ich war krank vor Sorge. Ich dachte, du könntest dir vielleicht etwas antun. Und als du sie in den Salon gebracht hast, wusste ich, dass du mit ihr da bist. Ich wollte sicher gehen, dass sie dir nicht noch einmal wehtut.“

„Das ist nicht deine Sache. Lass sie in Ruhe, Elena!“

„Ich kann nicht, Christian. Sie war nicht gut für dich!“

„Das stimmt nicht! Sie hat sich nur selbst geschützt!“

„Ihr Verhalten verletzt dich! Ich kann nicht zulassen, dass sie das noch einmal tut.“

„Lass sie in Ruhe!“

„Ich habe doch nur an dein Wohlergehen gedacht, Christian. Es tut mir weh, zu wissen, dass jemand da draußen die Macht hat, dich unwiderruflich zu verletzen.“

„Hör mir zu, Elena! Das ist die erste echte Beziehung meines Lebens, und ich möchte nicht, dass du sie durch deine falsche Sorge um mich gefährdest. Lass. Die. Finger. Von. Ihr. Das meine ich ernst, Elena.“

„Es tut mir leid, Christian! Wirklich! Ich wusste nicht, dass deine Gefühle für sie so stark sind. Es tut mir so leid, dass ich mich eingemischt habe. Wenn ich das gewusst hätte … ich möchte doch nur nicht, dass dieser Zwischenfall unsere Freundschaft zerstört.  Das wird er doch nicht, oder?“ fragt sie inständig.

„Nein, natürlich nicht“, sage ich und runzele die Stirn und als ich aufblicke, sehe ich, wie Anastasia mich beobachtet.

„Ich muss Schluss machen. Gute Nacht“, sage ich und lege auf.

Sie weiß, dass ich mit Elena gesprochen habe. Sie legt ihren Kopf schief und fragt, „Wie geht’s dem Schnee von gestern?“

„Sie ist sauer“, antworte ich zynisch. „Möchtest du weitertanzen? Oder lieber gehen?“ frage ich und überprüfe, wie spät es ist.  „Das Feuerwerk beginnt in ein paar Minuten“, erzähle ich ihr.

„Wirklich? Ich liebe Feuerwerk!“ antwortet sie aufgeregt.

„Dann bleiben wir“, sage ich und lege besitzergreifend meinen Arm um sie und ziehe sie zu mir heran.  „Bitte lass nicht zu, dass sie sich zwischen uns drängt“, bitte ich sie.

„Du bist ihr wichtig“, murmelt Anastasia.

„Ja, und sie ist mir wichtig … als Freundin.“

„Für sie ist das, glaube ich, mehr als eine Freundschaft“, stellt Anastasia fest.

Auf eine Art weiß ich, was sie mir sagen will. Und wenn man eine Beziehung hatte, wie wir sie geführt haben, besteht ein gewisses Band, gewisse Dinge, die geschmiedet wurden, ob nun richtig oder falsch. Aber es ist nun einmal so wie es ist. Ich kann es nicht ändern.

„Anastasia, Elena und ich … es ist kompliziert. Wir haben eine gemeinsame Vergangenheit. Nicht mehr und nicht weniger. Wir sind gute Freunde. Das ist alles. Bitte mach dir keine Gedanken über sie“, bettele ich und küsse ihr Haar.

Als wir schließlich zur Tanzfläche zurückkehren, ruft mein Vater nach Anastasia.

„Anastasia, würden Sie mir die Freude machen, mit mir zu tanzen?“ fragt er und hält ihr seine Hand entgegen. Anastasia ergreift sie.

Als „Come Fly wit Me“, anfängt, beginnen mein Vater und Anastasia zu tanzen. 

(Come fly with me sung by Michael Buble)

Ich warte am Rand der Tanzfläche und beobachte mein Mädchen, wie sie mit meinem Vater über die Tanzfläche wirbelt. Sie ist wirklich atemberaubend, vor allem mit dieser Maske. Ich sehe zu, wie die Beiden tanzen, erzählen und vor Freude strahlen, was mein Herz zum Schmelzen bringt. Als das Lied endet, lässt mein Vater Anastasia wieder los, verbeugt sich, während sie versucht, einen Knicks zu machen.

„Genug mit alten Männern getanzt“, necke ich Anastasia. Mein Vater lacht.

„Verkneif dir mal das ›alt‹, mein Sohn. Auch ich hatte meine guten Zeiten“, sagt er zwinkernd  und verschwindet in der Menge.

Ich wende mich Anastasia voller Bewunderung zu und sage, „Ich glaube, mein Dad mag dich“, und mein Blick folgt meinem Vater in der Menge.

„Wäre wohl auch schwer, mich nicht zu mögen, oder?“ sagt Anastasia und späht durch ihre Maske. Sie macht einen koketten Augenaufschlag.

„Wieder einmal ein berechtigtes Argument, Miss Steele“, sage ich und ziehe sie wieder in meine Arme, sodass unsere Körper aneinander gepresst werden.

Die Band beginnt langsam „It Had to Be You“ zu spielen. 

(It Had to Be You sung by Frank Sinatra)

„Tanz mit mir“, flüstere ich mit verführerischer Stimme. Tanzen ist fast wie Sex, diese fließenden und nachlassenden Bewegungen, eintauchend, vereinte Körper in purem Gleichklang und Rhythmus und mein absoluter Favourite  – ich habe die Führung.

„Mit Vergnügen, Mr. Grey“, antwortet sie lächelnd. Und wieder wirbele ich sie über die Tanzfläche.

Um Mitternacht, nehme ich Anastasias Hand und gemeinsam schlendern wir zum Ufer, um uns das Feuerwerk neben dem Bootshaus anzusehen. Damit alle das Feuerwerk genießen können, gestattet der Conférencier den Gästen ihre Maske abzusetzen. Taylor und Sawyer stehen ganz in unserer Nähe, da das Feuerwerk jeden Moment beginnen wird. Nun sind sie auch in der Lage die Gesichter aller Gäste zu identifizieren. Ihr Ausdruck ist wachsam und prüfend. Sie suchen nach dem kleinsten Anzeichen, dass uns Ärger bevorstehen könnte. Ich merke, wie Anastasia erschaudert. Ich blicke sie fragend an:

„Alles in Ordnung, Baby? Ist dir kalt?“

„Alles okay“, murmelt sie schnell. Ihr Blick wandert durch die Menge. Sie bemerkt, dass auch Reynolds und Ryan ganz in unserer Nähe sind. Sie ist besorgt. Ich möchte, dass sie sich keine Sorgen macht und die Sicherheitskräfte vergisst. Das sind alles kompetente Männer, die im Stande sind, uns zu beschützen. Sie sollte lieber die Zeit genießen und sich nicht den Kopf zerbrechen. Ich ziehe sie vor mich und somit aus dem direkten Sichtfeld unserer Sicherheitsleute. Die Pyrotechniker tragen alle schwarz und sind bereit, dass Feuerwerk zu starten. Als klassische Musik beginnt und über dem Dock widerhallt, sehen wir wie zwei Raketen in Richtung Himmel fliegen und über der Bucht in Orange- und Weißtönen in einer palmenähnlichen Form funkeln und glitzern. Anastasia ist hin und weg als noch weitere Raketen  in die Luft steigen und ein atemberaubendes Farbenmeer ergeben, zerberstende Sterne, Blumenformen und prächtige Farben überall am Himmel. Die Raketen steigen im Einklang mit der Musik in die Höhe und machen das Ganze noch spektakulärer. Ich höre, wie Anastasia vor Begeisterung die Luft einsaugt. 

(Con Te Partiro by A. Bocelli & Sarah Brightman @ Bellagio Fountains in Las Vegas)

Das Feuerwerk  begeistert Anastasia so sehr, dass  sie mich nun freudestrahlend und über das ganze Gesicht grinsend an sieht. Zum Abschluss steigen sechs Raketen in die Dunkelheit, explodieren gleichzeitig und erzeugen ein prächtiges Farbenmeer.

„Meine Damen und Herrn“, ruft der Conférencier, als die Jubelrufe allmählich verstummen. „Nur noch eine Information am Ende dieses wunderbaren Abends: Dank Ihrer Großzügigkeit sind insgesamt eine Million 853.000 Dollar zusammengekommen!“ Wieder ertönen Beifall und Applaus und auf dem Wasser schimmert eine Anzeige mit den Worten Dankeschön von Coping Together.

„Oh Christian … das war wunderschön.“ Anastasia grinst breit und ich kann meinem Drang nicht wiederstehen, beuge mich herab und küsse sie.

„Ja, aber jetzt ist es Zeit zu gehen“, murmele ich begierig und bedeute ihr, dass ich mit ihr spielen möchte, ehe die Nacht vorbei ist. Ich grinse sie breit an. Sie sieht müde aus. Ich sollte sie also besser schnell nach Hause bringen, wenn ich heute Nacht noch meine Zeit mit ihr genießen will.  Ich blicke zu Taylor, der ganz in unserer Nähe steht, während die Menge sich langsam auflöst. In seinen Augen zeichnet sich Besorgnis ab. Er möchte, dass wir warten bis die Menge sich vollständig aufgelöst hat. Taylor und ich haben diese Fähigkeit entwickelt, nur mit Blicken zu kommunizieren. Er ist ein Kriegsveteran, der bereits einigen Mist erlebt und durchgemacht hat; nächtliche Angriffe, Bombardierungen und für ihn sind Feuerwerke nicht dasselbe wie für uns. Für ihn sind sie verstörend und beunruhigend. Jeder von uns hat sein Päckchen zu tragen und das ist nun einmal seins.

„Bleib noch einen Augenblick mit mir hier. Taylor möchte, dass wir warten, bis die Menge sich zerstreut hat“, sage ich. Anastasia sieht überrascht aus.

Das Feuerwerk hat ihn bestimmt um hundert Jahre altern lassen“, füge ich hinzu.

„Warum, mag er kein Feuerwerk?“ Ich blicke sie an und schüttele den Kopf, aber erkläre ihr nichts weiter – Ich befinde mich nicht in der richtigen Position, um Taylors persönliche Qualen und Geheimnisse auszuplaudern, nicht einmal Anastasia gegenüber. Viele Soldaten, die in Kriegsgebieten waren, haben mit ähnlichen Problemen große Teile ihres Lebens zu kämpfen.

„Also, Aspen“, sage ich, um sie von diesem Thema abzulenken.

„Oh“, erinnert sie sich. „Ich habe völlig vergessen, dafür zu zahlen“, stellt sie keuchend fest.

„Du kannst einen Scheck schicken. Ich habe die Adresse.“

„Du warst echt sauer“, bemerkt sie korrekterweise.

„Ja, das war ich“, antworte ich ehrlich.

Sie grinst mich breit an. „Du und deine Toys. Das hast du dir selbst zuzuschreiben.“

„Sie hatten eine unübersehbare Wirkung auf Sie, Miss Steele. Und am Ende gab es, wenn ich mich richtig entsinne, ein höchst befriedigendes Ergebnis“, sage ich und grinse lüstern. „Wo hast du sie übrigens verstaut?“

„Die Silberkugeln? In meiner Handtasche.“

„Die hätte ich gern wieder“, sage ich und lächele sie an. „Sie sind viel zu gefährlich für deine unerfahrenen Hände.“

„Hast du Angst, dass sie erneut eine so unübersehbare Wirkung auf mich ausüben könnten, vielleicht mit jemand anderem?“ fragt sie. Nerv mich nur nicht mit so einem Mist, Anastasia! Niemand sollte bei ihr Hand anlegen! Sie gehört mir! Ein gefährliches Glänzen zeichnet sich in meinen Augen ab.  „Ich hoffe, dass das nicht passiert“, sage ich mit eiskalter Stimme. „Aber um deine Frage zu beantworten, Ana, ich will deine Begierde ganz für mich allein.“ Nenn mich einen Kontrollfreak, aber wenn es um meine Frau und darum geht, wie sie befriedigt wird, sollte es allein meine Aufgabe sein, dies zu erfüllen. Nicht einmal sie selbst, sollte diese Aufgabe übernehmen.

„Vertraust du mir denn nicht?“

„Doch, absolut. Könnte ich sie jetzt bitte zurückhaben?“ frage ich und strecke meine Hand aus.

„Ich überlege es mir.“

Ich kneife meine Augen zusammen.

Auf der Tanzfläche ertönt wieder Musik. Diesmal dröhnen hämmernde Beats eines DJs für die jüngere Generation. 

(Pump It by Black Eyed Peas)

„Möchtest du tanzen?“ frage ich Anastasia.

„Ich bin hundemüde, Christian. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich gern gehen“, sagt sie und ihr fallen bereits die Augen zu.

Ich werfe Taylor einen fragenden Blick zu. Er ist der Meinung, dass es nun sicher genug ist, aufzubrechen und nickt. Wir machen uns auf den Weg zum Haus. Ich halte Anastasias Hand in meiner. Meine Schwester Mia kommt uns entgegengerannt. „Geht ihr schon? Die richtige Musik fängt doch erst an. Komm, Ana“, sagt sie und greift nach ihrer Hand und zieht sie in Richtung Tanzfläche.

„Mia“, ermahne ich sie bestimmt. „Anastasia ist müde. Wir wollen nach Hause. Außerdem ist morgen ein wichtiger Tag für uns.“ Anastasia sieht mich überrascht und fragend an. Meine Schwester schmollt enttäuscht, erkennt aber die Entschlossenheit in meiner Stimme.

„Du musst nächste Woche mal vorbeischauen. Wir könnten gemeinsam shoppen gehen“, sagt sie an Anastasia gewandt.

„Gern, Mia“, sagt sie und lächelt süß. Meine Schwester küsst Anastasia kurz, ehe sie mich stürmisch umarmt, als gäbe es kein Morgen mehr. Mias Hände ruhen auf dem Revers meines Jacketts. Ich blicke meine Schwester liebevoll an. Ihre Berührung macht mir nichts aus, da sie die erste Person in diesem Haus war, die mich glücklich gemacht hat. Ich habe sie schon als Baby gehalten und wenn sie ihre kleinen Babyhände nach mir ausgestreckt hat, Geborgenheit und Liebe gesucht hat, waren wir verbunden. Ihre Berührung hat mir noch nie etwas ausgemacht, nie. Sie ist die einzige.

„Ich freue mich, dass du so glücklich bist“, sagt sie mit süßer Stimme und küsst mich auf meine Wange.

„Tschüß. Viel Spaß noch“, sagt sie und läuft wie eine Sechsjährige zu ihren Freunden. Unter ihnen ist auch Lily, die uns eisig ansieht und mit ihrem Blick Pfeile auf uns schießt.

„Ich möchte meinen Eltern eine gute Nacht wünschen. Komm“, sage ich und führe Anastasia zum Haus, wo sich viele Leute versammelt haben.

„Bitte lassen Sie sich bald einmal wieder blicken, Anastasia. Wir haben uns sehr gefreut, dass Sie gekommen sind“, sagt meine Mutter. Meine Eltern umarmen sie und küssen sie auf die Wange. Anastasia ist von ihren Reaktionen überrascht und verwundert. Schließlich machen wir uns auf den Weg zum Auto. Anastasia blickt zu mir auf, während wir warten. Ich erinnere mich nicht, je so glücklich gewesen zu sein. Wenn ich meine glücklichsten Momente aufzählen müsste, würde Anastasia in allen vorkommen.

„Ist dir warm genug?“ erkundige ich mich.

„Ja, danke“, antwortet sie und schlingt sich ihr Satintuch enger um die Schultern.

„Ich habe diesen Abend wirklich sehr genossen, Anastasia. Danke“, sage ich. Nicht wegen dem Charity Event, das an sich nicht so spaßig ist, sondern weil sie dabei war. Und sie hat diesen Abend mehr als unvergesslich gemacht.

„Ich auch. Manche Teile mehr als andere“, sagt sie grinsend. Genau davon spreche ich die ganze Zeit. Ich weiß nie, was sie sagen oder tun wird und wie sie mein Interesse, meine Lust und meine Liebe für sie wecken wird. Wenn ich nicht so eine bemerkenswerte Selbstkontrolle hätte, würde ich die ganze Zeit mit einer Erektion durch die Gegend rennen. Ich grinse und nicke. Aber als ich sehe, dass sie auf ihrer Lippe kaut, kräuseln sich meine Brauen. „Kau nicht auf deiner Lippe“, warne ich sie düster. Sie weiß, was sie mir damit antut.

„Was hast du vorhin mit dem großen Tag morgen gemeint?“ fragt sie und wechselt damit das Thema.

„Dr. Greene kommt mit einer Alternative zur Pille. Außerdem habe ich eine Überraschung für dich.“

„Dr. Greene!“ sie hält beklommen inne. Ist sie besorgt?

„Ja.“

„Warum?“

„Ich hasse Kondome“, sage ich leise. Ich versuche ihre Reaktion abzuschätzen. Ihr Körper gehört mir genauso sehr wie ihr. Ich sollte mitentscheiden dürfen, wie wir dieses Problem lösen. Und umgekehrt gehört ihr mein Körper genauso sehr wie mir. Im Song of Solomon gibt es eine Textstelle, die nun zu meiner Lieblingszeile avanciert ist. „Ich gehöre meiner Geliebten und meine Geliebte gehört mir.“ 

(Touch Me by Candace Charee)

„Es ist mein Körper“, murrt sie.

„Meiner auch“, flüstere ich besitzergreifend. Sie blickt mich an, ist mir nah, und versucht sich in meinen Blick zu bohren. Sie gehört mir! Mir allein! Sie gehört mir mehr, als ihr selbst! Sie streckt ihre Hand aus und ich zucke leicht zusammen, schaffe es aber stillzuhalten. Bei Anastasia weiß ich nie, was sie als nächstes tun wird. Ich erinnere mich, dass mein Körper ihr ebenfalls gehört und halte inne. Sie greift nach der Ecke meiner Fliege, zieht daran und löst sie. Ihre Hand wandert zum obersten Knopf meines Hemdes, der nun zu sehen ist und öffnet ihn langsam.

„So siehst du unglaublich sexy aus“, flüstert sie. Verdammte Frau! Sie weiß, wie sie mich scharf machen kann.

Ich schmunzele und kann mich kaum beherrschen. Ich weiß nicht, ob ich es bis nach Hause schaffe, ohne sie zu nehmen. „Ich glaube, ich muss dich heimbringen. Komm“, sage ich.

Als unser Auto vorfährt, kommt Sawyer auf mich zu und reicht mir einen Umschlag.

„Sir, einer der Kellner hat mir diesen Umschlag gegeben. Er ist an Miss Steele adressiert. Aber der Typ, der ihn mir gegeben hat, weiß nicht, von wem er ist.“ Ich runzele die Stirn und sehe den Umschlag an. Anastasias Name steht darauf. Taylor öffnet die Tür und lässt Anastasia einsteigen. Ein weiterer Verehrer von der Feier? Ich steige ein und reiche ihr den ungeöffneten Umschlag. Taylor und Sawyer nehmen ebenfalls Platz. Anastasia sieht mich verwirrt an.

„Für dich. Einer der Bediensteten hat ihn Sawyer gegeben. Bestimmt von einem Verehrer“, sage ich widerwillig. Das gefällt mir überhaupt nicht. Ich mag es nicht, wenn Leute etwas, was mir gehört, für sich beanspruchen wollen. Anastasia starrt auf den ungeöffneten Umschlag. Sie reißt ihn auf und liest ihn im Dämmerlicht. Ihr Gesicht wird kreidebleich und Wut beginnt sich darauf abzuzeichnen. Sie sieht mich wütend an.

„Du hast es ihr gesagt?“ fragt sie ungläubig.

„Wem habe ich was gesagt?“ erwidere ich verwirrt.

„Dass ich sie Mrs. Robinson nenne“, herrscht sie mich an.

„Der Umschlag ist von Elena?“ frage ich schockiert. „Das ist absurd“, murmele ich verärgert. Was soll das werden? Ich bin wütend, verwirrt und kurz davor irgendjemanden das Genick zu brechen.  „Um die kümmere ich mich morgen. Oder am Montag“, grummele ich verbittert. Anastasia sagt nichts weiter und stopft den Zettel in ihre Tasche, bevor sie die Silberkugeln herausholt und mir reicht.

„Bis zum nächsten Mal“, murmelt sie. Trotz allem  was gerade passiert ist und dass sie meinem Vorschlag mich später um Elena zu kümmern zustimmt und mir die Silberkugeln zurückgibt, muss ich grinsen. Es bringt mich nur dazu, sie noch mehr zu mögen.

Als der SUV durch die Stadt rast, blickt Anastasia aus dem Fenster in die Dunkelheit. Kurz darauf, kippt ihr Kopf gegen die Scheibe und sie schläft. Ich ziehe ihren Kopf auf meinen Schoß, um zu verhindern, dass ihr Kopf während der Fahrt ständig gegen die Scheibe schlägt. Sie sieht so friedlich aus. Die gesamte Fahrt streichele ich ihr Haar. Als Taylor in die Tiefgarage fährt und vor den Aufzügen hält, wecke ich Anastasia. Sie sieht müde aus. „Muss ich dich reintragen?“ frage ich leise. Sie schüttelt ihren Kopf. Sawyer springt aus dem Auto, um mir die Tür zu öffnen. Schließlich gehe ich ums Auto herum, um Anastasia ebenfalls die Tür aufzumachen. Während Taylor den SUV in einer meiner Parkbuchten abstellt, gehen wir drei zum Aufzug.

Als sich die Aufzugtüren öffnen, steigen wir ein. Anastasia lehnt sich erschöpft gegen mich. Sie legt ihren Kopf gegen meine Schulter. Sawyer steht vor uns und da er noch ziemlich neu ist, verlagert er vor lauter Unbehagen sein Gewicht von einem Bein aufs andere. Wenn Taylor bei uns wäre, würde er den Anschein erwecken, dass niemand hier wäre und völlig gelassen wirken.

„Es war ein langer Tag, nicht wahr, Anastasia?“ frage ich. Sie nickt. Sie ist zu erschöpft, um irgendetwas zu sagen.

„Du bist nicht gerade gesprächig“, sage ich und wieder nickt sie. Ich grinse.

„Komm. Ich bring dich ins Bett“, sage ich und nehme ihre Hand, während wir den Aufzug verlassen. Aber Sawyer hält seine Hand hoch und bringt uns im Foyer zum Anhalten. Ärger! Er spricht in das Funkgerät, welches an seinem Ärmel befestigt ist.

„In Ordnung, T“, sagt er, dreht sich zu uns und spricht aber nur zu mir. „Mr. Grey, die
Reifen von Miss Steeles Audi sind zerstochen, und er ist voller Farbe“, sagt er ruhig. Verdammt! Wut steigt in mir auf. Leila! Der Verdacht und nun die Gewissheit, dass sie es auf Anastasia abgesehen hat, machen mich unglaublich wütend. Jetzt ist es nicht mehr nur eine Vermutung. Das Blut weicht mir aus dem Gesicht.

Taylor befürchtet, dass der Übeltäter in die Wohnung eingedrungen und nach wie vor hier sein könnte. Er will sich vergewissern“, erklärt Sawyer.

„Verstehe“, flüstere ich und erkenne meine eigene Stimme kaum wieder. „Wie sieht Taylors Plan aus?“

„Er fährt mit Ryan und Reynolds im Lastenaufzug nach oben. Sie durchsuchen die Wohnung und sagen Bescheid, ob alles in Ordnung ist. Ich soll bei Ihnen warten, Sir.“

„Danke, Sawyer“, sage ich und drücke Anastasia schützend näher an mich.  „Dieser Tag wird ja immer besser“, seufze ich verbittert und vergrabe meine Nase in Anastasias Haaren. All meine verdammten Exen sind da draußen und versuchen meine Beziehung, nein sogar das Objekt meiner Begierde, zu zerstören. Scheiß drauf! Ich werde von Sekunde zu Sekunde wütender. Warum warte ich hier und verstecke mich vor Leila, die doch verdammt nochmal meine Sub war? Ich habe vor keiner Frau, die je in meinem Leben war, etwas zu befürchten. Als mein Zorn noch größer wird, bin ich fest entschlossen, in mein Apartment zu gehen und herauszufinden, ob Leila noch da ist.

„Hören Sie zu, ich kann nicht hier herumstehen und warten. Sawyer, passen Sie auf Miss Steele auf. Lassen Sie sie erst hinein, wenn Taylor Entwarnung gegeben hat. Bestimmt übertreibt er. Sie kann nicht in die Wohnung eingedrungen sein“, sage ich und drehe mich um, um in meine Gott verdammte Wohnung zu gehen!

Nein, Christian - bleib bei mir“, bittet Anastasia.

Ich lasse sie los. „Tu, was ich dir sage, Anastasia. Warte hier”, befehle ich.

Sie tritt nach vorn, ungehorsam wie immer und mit diesem Ich-mache-was-immer-ich-will-Blick.

„Nein!“ sage ich entschlossen und bringe sie zum Stehen. „Sawyer?” Ich wende mich ihm zu und werfe ihm meinen Sie-lassen-sie-besser-nicht-hinein-wenn-Sie-Ihren-Job-behalten-wollen-Blick zu. Ich muss sichergehen, dass er sie nicht hineinlässt. Ich betrete mein Apartment und schließe die Tür hinter mir. 

(Danger Zone from Top Gun)

In meinem Apartment sind nur wenige Lampen an. Ich schalte alle Lampen an, um die Schatten in den Ecken zu vertreiben. Als erstes betrete ich den hohen Raum. Mein Blick wandert herum und ich sehe niemanden. Dann kommen Taylor, Ryan und Reynolds herein und hetzen mit ihren gezogenen Waffen Rücken an Rücken herum. Taylors Blick scannt mich von oben bis unten, um zu überprüfen, ob ich eine Verletzung habe. Oje! Manchmal ist er einfach übervorsichtig und überängstlich. Als er sieht, dass ich nicht verletzt, sondern nur wütend bin, bedeutet er seinen Männern gemeinsam das Apartment abzusuchen.

„Mr. Grey“, sagt er mit scheltender Stimme. „Sie müssen mit mir kommen, Sir“, sagt er, da er weiß, dass ich mich nicht raushalten werde.

„Lassen Sie uns mein Schlafzimmer und das Spielzimmer überprüfen, Taylor“, sage ich ernst. Taylor ist ganz wachsam, seine Augen schießen in jede Ecke, als würde ihm ein unsichtbarer Angreifer entgegenspringen. Seine Waffe hat er in der Hand. Mit tiefer Stimme blafft er Anweisungen in sein Funkgerät.

„Taylor, Sie müssen hier drin nicht ihre Waffen gezogen haben! Es ist doch nur eine verwirrte Frau“, sage ich und blicke auf seine entsicherte Walther P99 9 mm mit Suchscheinwerfer.
  


„Sir, sie hat einen Waffenschein und ich muss davon ausgehen, dass sie sich bereits eine Waffe besorgt hat. Die Tatsache, dass sie hier her gekommen ist und Miss Steeles Fahrzeug so offensichtlich und brutal verunstaltet hat, zeigt, dass sie labil, unverdrossen und furchtlos ist. Meine Aufgabe ist es, Sie und Miss Steele dort drüben zu beschützen“, sagt er und zeigt Richtung Foyer. „Bitte, lassen Sie mich meinen Job machen!“ Ich nicke, da ich weiß, dass er Recht hat.

Zuerst gehen wir in mein Zimmer. Taylor überprüft jede kleinste Ecke des Zimmers, blickt hinter die Vorhänge, stellt sicher, dass die Balkontür verschlossen ist, geht ins Badezimmer und kontrolliert selbst die Decken, als würde sie dort oben wie eine Spinne oder Fledermaus hängen. Als nächstes gehen wir ins Spielzimmer. Ich halte diese Tür eigentlich immer geschlossen. Aber Leila hat bewiesen, dass sie clever ist. Es würde mich nicht überraschen, wenn sie sich einen Schlüssel hat machen lassen, den sie all die Jahre aufbewahrt hat. Ich habe die Schlösser seitdem nicht auswechseln lassen. Taylor betritt den Raum und checkt jede Ecke. Ich schlendere durch den Raum und überprüfe einige andere Stellen im Raum. Taylor winkt mir mit der Hand, ohne seinen Kopf umzudrehen. Ich soll zu ihm kommen.

„Mr. Grey. Bitte, bleiben Sie dicht hinter mir. Ich muss Sie beschützen können und je näher sie bei mir sind, desto leichter fällt es mir“, sagt er geduldig.

„Taylor! Niemand ist hier! Der Raum ist leer””, sage ich.

„Mr. Grey. Lassen Sie mich das entscheiden. Wir können nicht sicher sein, bis ich jede Ecke, jeden Winkel abgesucht habe. Und das habe ich noch nicht. Wenn ich alles überprüft habe, werde ich Ihnen sagen, dass alles in Ordnung ist. Aber Sie müssen dicht bei mir bleiben oder bei Miss Steele im Foyer warten. Ich kann mich nicht auf meine Arbeit konzentrieren, wenn ich mich um Ihre Sicherheit sorgen muss, Sir. Sie haben mich zum Kopf ihres Sicherheitsteams bestimmt. Bitte vertrauen Sie meinem Urteil …“, sagt er und fügt entnervt ein, „Sir“, hinzu.

„Über das Funkgerät hört er seinen Namen und antwortet gereizt, „Was?“

Seine Augen wandern zu mir und dann zurück zu seinem Ärmel.

„Sawyer!“ bellt er und ich bin sofort alarmiert, da ich weiß, dass Anastasia bei ihm ist. Als meine Augen sich in Taylors bohren und meine Lippen eine schmale, grimmige Linie bilden, bin ich schon kurz davor kehrt zu machen und zu Anastasia zu gehen. Taylor streckt mir einen Finger entgegen, um mir zu bedeuten zu warten. „Miss Steele darf das Foyer nicht verlassen bis ich sage, dass alles in Ordnung ist.“ Er kann sich kaum noch beherrschen. Dann wendet er sich mir zu und sagt, „Miss Steele hat darauf bestanden, dass Foyer zu verlassen und nach Ihnen zu sehen, Sir“, sagt er. Verzweiflung macht sich in mir breit. „Sie bleibt im Foyer bis Sie und ihr Team das Apartment frei geben“, befehle ich. „Sie haben es gehört, Sawyer! Das ist ein Befehl!“ sagt Taylor in sein Funkgerät am Ärmel. Ich nicke zustimmend. Ich weiß, dass Taylor schon mehr Scheiße als Mitglied der Black Ops durchgemacht hat, als manch andere jemals erleben werden. Aber in diesem Moment realisiere ich auch, dass er sich wirklich aufrichtig Sorgen macht und seinen Job sehr ernst nimmt. Als ich zu dieser Erkenntnis gelange, überlasse ich ihm die Zügel, bis er schließlich sein Okay gibt. Ich vertraue seinem Urteil.

Als wir jede Ecke des Spielzimmers gemeinsam überprüft haben, gibt Taylor schließlich sein „Alles in Ordnung“. Wir gehen weiter zur Bibliothek und zu einem weiteren Raum auf dieser Ebene. Nicht mehr als fünfzehn Minuten später, kommen Ryan und Reynolds mit uns im großen Raum zusammen und Taylor verkündet, dass alles in Ordnung ist. Erleichtert atme ich aus, aber die Anspannung weicht nicht aus Taylors Augen. Er ist immer noch wachsam, als befände er sich auf feindlichem Territorium. Da ich Taylor kenne, weiß ich, dass er heute Nacht nicht schlafen wird. Ich lasse meine Sicherheitsleute stehen und sich austauschen und gehe ins Foyer, um mein Mädchen in die Arme zu schließen.

Ich strecke meine Hand nach der Türklinke aus und öffne sie. Sawyer wirbelt herum und zieht seine Waffe aus dem Schulterholster und richtet sie auf mein Gesicht. Anastasia keucht und auf ihrem Gesicht zeichnet sich die blanke Angst ab, als sie Sawyers Reaktion sieht.


1 comment:

Anonymous said...

Hi,
schön es geht weiter...
es ist bei jedem Kapitel das ich hier lese wieder interessant das mit meinen eigenen Gedanken beim lesen der Bücher zu vergleichen..und ich muß sagen das DAS HIER mir 1000x besser gefällt.
Danke das du dir die Arbeit mit dem Übersetzen machst
Viele Grüße..bis zum nächsten Kapitel