Kapitel II
~Das neue Leben~
"In diesem Buch, welches meine Erinnerung ist,
auf der ersten Seite des Kapitels
in dem der Tag beschrieben,
wird an dem ich dich zum ersten Mal traf,
kann man die Worte lesen:
»Hier beginnt ein neues Leben«."
Dante Alighieri
Noch
bevor Taylor einen Schritt auf mich zu gemacht hat, klingelt mein Blackberry
erneut. Es ist meine Mutter. Ich seufze entnervt und gehe an das Telefon.
„Hi, Mom“, sage ich leise.
„Christian …“, sagt sie mit gezerrter Stimme. Ich bin augenblicklich alarmiert.
„Was ist los?“ frage ich mit nun höherer Stimme. Dieser Tag wird immer besser und besser!
„Ich rufe an, um mich zu entschuldigen, mein Sohn. Dein Vater hat mir erzählt, was er gemacht hat und nach den gestrigen Ereignissen. Ich hätte nicht gedacht, dass er sich noch einmal einmischt. Es tut mir leid, mein Sohn! Wir lieben Anastasia. Dein Vater und ich mögen sie wirklich sehr. Er ist einfach aufgebracht, dass … also, du weißt, worüber er sich Sorgen macht.“ Ich seufze.
„Ich weiß, Mom, nicht, dass ich gutheiße, was er tut. Aber ich kann seine Beweggründe verstehen. Können wir ein andermal darüber sprechen?“
„Nein, es kann nicht warten“, sagt sie entschieden. „Nicht, wenn du die Zeit hast. Du weißt, dass ich mich dir nicht aufdrängen will. Aber ich will nicht, dass so kurz vor deiner Hochzeit ein Streit zwischen dir und deinem Vater entfacht.“ Ich gebe auf. Ich halte meinen Finger hoch, um Taylor zu bedeuten, dass ich noch einen Moment brauche. Dann gehe ich in mein Büro, um mehr Privatsphäre zu haben. Ich möchte nicht, dass jeder dem Gespräch mit meiner Mutter lauschen kann. Das kann eine Weile dauern.
„Okay, ich bin ganz Ohr“, sage ich.
„Ich habe ihn noch nie so durcheinander wie am Samstag gesehen. Er war noch nie so aufgebracht wegen irgendjemandem. Nicht einmal, als du dich dazu entschieden hast, dein Studium in Harvard aufzugeben. Damals war er wütend und ich erinnere mich daran, dich für Wochen nicht gesehen zu haben, wenn nicht sogar Monate. Ich möchte dies nicht noch einmal wiederholen. Ich möchte nicht, dass Ana unter den Auswirkungen zu leiden hat, die Elena angerichtet hat. Deshalb ist er hauptsächlich so durcheinander und natürlich die Tatsache, dass es über sechs Jahre angedauert hat!“
„Mutter, ich möchte mit dir oder sonst irgendjemanden nicht über Elena sprechen. Das ist Schnee von gestern. Es gehört zu meiner Vergangenheit. Ich kann es nicht mehr ändern. Lassen wir es hinter uns!“ sage ich und die Wut steigt in mir auf.
„Aber es ändert nicht, was sie dir angetan hat und die Tatsache, dass ich als Elternteil bei dir versagt habe. In diesem Punkt kann ich dir nicht zustimmen. Ich bin immer noch stinksauer, dass du weder deinen Vater noch mich in dein Leben gelassen hast, damit wir dir helfen konnten. Anstatt dessen hast du …“, sagt sie und unterdrückt ein Schluchzen, dann verändert sich ihre Tonlage. „Aber erinnere dich für einen Moment daran, wie dein Vater reagiert hat, als du Harvard geschmissen hast. Du weißt, wie wichtig uns Bildung ist. Du hast wirklich die Bombe platzen lassen, als du uns gesagt hast, dass du die Universität verlässt. Und zwar die Universität, bei der viele Menschen ihren rechten Arm hergeben würden, um angenommen zu werden. Du warst kurz vor deinem Abschluss und in deinem jungen Alter hast du beschlossen ein Telekommunikationsunternehmen zu gründen. Du hattest keinerlei Erfahrung oder Geld zu Beginn. Ich weiß noch, wie du durch die Tür gegangen bist und mein Herz in tausend Stücke zerbrochen ist. Zum ersten Mal hat dein Vater seine Besonnenheit verloren. Er hat dir gesagt, dass du nichts bekommen würdest, wenn du hinschmeißt. Er hat versucht ein Vater zu sein, der sein Kind beschützt; er hat versucht, dich zur Vernunft zu bringen und zwar auf die Art und Weise, die er für die beste gehalten hat. Heute hat er genau dasselbe getan, auch wenn es nicht akzeptabel war. Er wollte sein Kind beschützen. Ich schäme mich wirklich dafür. Ich hatte ja keine Ahnung, dass er das tun würde. Es tut mir wirklich leid. Ich hatte ja keine Ahnung, Christian! Mit deinem Unternehmen hast du wirklich einen ausgezeichneten Job gemacht. Du hast dabei die gleiche Entschlossenheit gezeigt, wie jetzt mit Ana. Ich erkenne, dass du zwischen Richtig und Falsch unterscheiden kannst und ich weiß, dass du für das, woran du glaubst, unerbittlich einstehst. Ich respektiere und honoriere das, mein Sohn. Das tue ich wirklich. Also bitte sei nicht wütend auf deinen Vater. Ich habe bereits mit ihm gesprochen und er ärgert sich über sich selbst. Er ist ein guter Mann und er liebt dich von ganzem Herzen. Nun da du die Liebe deines Lebens gefunden hast, wirst du es eines Tages verstehen, wenn du selber Vater bist“, sagt sie und ich zucke zusammen. Ich hoffe, dass passiert erst in langer, langer, langer Zeit.
„Mom, komischerweise bin ich gar nicht wütend auf Dad. Also“, ich berichtige mich selbst, „zumindest nicht so sehr wie ich es sein sollte. Ich hatte das Gefühl, dass es etwas mit Elena zu tun hat und nicht mit Anastasia. Aber nichtsdestotrotz, ich möchte, dass es alle verstehen“, sage ich starr. Ich möchte sicherstellen, dass meine Entscheidung endgültig ist und damit nicht zu spaßen ist, „Ich möchte nicht, dass Ana etwas anderes als den Trauschein unterschreibt. Damit ist das Thema für mich beendet. Das einzige, worüber ich mich geärgert habe, war, dass Dad einen Fremden angeschleppt hat, um mit mir über Anastasia zu diskutieren. Er hat sich in unsere Privatsphäre eingemischt! Nicht nur in meine, sondern auch in Anastasias! Ich muss sie davor beschützen. Sobald wir verheiratet sind, ist sie ohnehin dem ganzen Scheiß ausgesetzt, der mich umgibt, der mich zu dem macht, der ich bin. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um sie davor zu schützen. Sollte ich meine Familie nun also auch auf diese Liste setzen? Ich hoffe, du verstehst mein Anliegen, Mom! Ich habe es verdient, dass Dad mich gestern angeschrien hat. Er hätte seine Wut an mir auslassen sollen und nicht Anastasia in meine Angelegenheiten mit einbeziehen sollen. Da ziehe ich die Grenze.“
„Ich weiß, Liebling, und ich stimme dir auch zu, was Ana betrifft. Aber dein Vater hat Recht, wenn es um Elena geht. Dein Vater hat das Gefühl als Elternteil versagt zu haben. Nicht bemerkt zu haben, was dir angetan wurde. Du hast keine Ahnung, was für ein quälendes Gefühl das ist. Wir beide fühlen uns, als könnten wir dich nicht beschützen“, sagt sie und ihre Stimme bricht.
„Mom, das war doch nicht dein Fehler. Nichts davon! Also bitte, vergiss es. Es ist Geschichte. Vergangenheit …”, sage ich, aber sie unterbricht mich.
„Nein, Christian! Gib mir wenigstens die Möglichkeit betrübt zu sein … Ich bin wütend auf mich selbst, wütend auf deinen Vater und wütend auf dich. Und das alles aus verschiedenen Gründen. Aber letztlich ist Elena an allem Schuld. Aber Ana ist gut für dich. Sie macht dich glücklich und sie liebt dich. Du weißt gar nicht, wie froh ich bin, dich so glücklich und verliebt zu sehen! Du verdienst es, glücklich zu sein, mein Sohn! Also sei nicht wütend auf deinen Vater und bestrafe ihn, indem du uns Ana vorenthältst“, sagt sie leidenschaftlich.
Ihre Klage überrascht mich.
„Oh, ich … nein, natürlich nicht, Mom. Aber das Gespräch, das wir gestern hatten und dann die Art und Weise, wie Dad Ana angegriffen hat, indem er den Ehevertrag vor ihr angesprochen hat. Es hat sie aus heiterem Himmel getroffen! Nur der Gedanke daran macht mich wütend! Ich möchte nicht, dass so etwas noch einmal passiert. Anastasia wird bald meine Ehefrau sein. Wie hätte es dir gefallen, wenn dein zukünftiger Schwiegervater so etwas mit dir gemacht hätte? Ich weiß besser als die meisten Menschen, Mom, dass wir in einer zynischen Welt leben. Aber wie durch ein Wunder habe ich die andere Hälfte meiner Seele gefunden, den größeren und guten Teil in Ana. Ich werde sichergehen, dass alles, was Anastasia und ich tun, unsere Verbindung stärkt und nicht schwächt.“
„Ich verstehe dich, Liebling. Dein Vater ist schon ziemlich lange Anwalt und er hat von unvorstellbaren Plänen erfahren, die von bescheidenen Leuten vollzogen wurden. Er will lediglich für dein Wohl sorgen wie ein Vater, der zufälligerweise gleichzeitig Anwalt ist. Vielleicht übertreibt er ein wenig …“
„Ein wenig, Mom?“
„Okay, ziemlich sogar. Er kümmert sich eben auf seine ganze eigene Art um dich; nicht dass ich mit ihm dabei übereinstimme. Ich stimme ihm in seinem Gedankengang nicht zu. Aber dein Vater glaubt, dass du finanziell ziemlich viel in diese Ehe einbringst und sie ist finanziell nicht so gut gestellt …“, sagt sie und ich pruste, als ich ihre Antwort höre.
„Überleg doch einmal, Mom: Als du mich gefunden hast, war ich ausgehungert, unterentwickelt, der dreckige Sohn einer Cracknutte, der von ihrem verdammten Zuhälter misshandelt wurde! Man kann nicht noch tiefer sinken. Aber du hast mich aufgenommen, Mom! Du hast das getan und ich kann es gar nicht oft genug sagen, aber du hast mein Leben gerettet! Du hast das getan, Mom! Dir war meine Vergangenheit egal und du hast dich nicht darum gekümmert, welche Probleme ich vielleicht haben könnte. Natürlich ist alles ziemlich abgefuckt. Aber ich habe hart gearbeitet. Sehr sehr hart, um mir ein Vermögen anzusammeln und ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen. Sollte es nicht meine Entscheidung sein, mit wem und wie ich das teile? Finanziell bringt sie vielleicht nichts in unserer Verbindung mit ein, aber das ist mir egal. Ich bin gut darin, Geld zu verdienen. Was sie mir gibt, ist sie selbst, ihre Liebe, ihre Fähigkeit in mich hineinzusehen, ihre Fähigkeit zu vergeben. Seitdem wir zusammen sind, bin ich erst richtig lebendig …“, bekenne ich. „Willst du daran ein Preisschild hängen?“
„Ich erkenne den Unterschied. Ich sehe wie du aufgeblüht bist, seitdem sie bei dir ist. Ich bin völlig von ihr begeistert“, sagt sie und ihre Antwort erweicht mein Herz.
„Sie ist mein Leben, Mom. Ich liebe sie mehr als mich selbst. Ich wüsste nicht, was ich ohne sie tun sollte”, sage ich und schlucke hart.
„Ich hoffe wirklich, dass du dies nie herausfinden musst, Liebling. Sie ist ein gutes Mädchen. Ich liebe sie von ganzem Herzen, dass sie dich liebt. Du verdienst es bedingungslos geliebt zu werden. Ich werde mit deinem Vater sprechen. Versuch ein wenig nachsichtig zu sein. Bitte, Christian. Könntest du das für mich tun, Liebling? Er macht das nur, weil er dich liebt und das Gefühl hat, versagt zu haben. Sein eigenes Leid bringt ihn dazu, so zu handeln. Manchmal tut man etwas, missachtet etwas oder tut es eben nicht und wenn man genau das bemerkt, möchte man die Zeit zurückdrehen und es richtigstellen. Aber man kann es nicht, weil bereits Wasser unter der Brücke fließt und die Flut hat das beschädigt, was du mehr liebst als dein eigenes Leben. Versuch wenigstens ihn zu verstehen und nachsichtig mit ihm zu sein, ja?“
„Ich verstehe das besser, als du glaubst, Mutter. Ich werde mein bestes versuchen, aber bitte sag ihm, er soll Anastasia da rauslassen. Wenn es um sie geht, werde ich über nichts verhandeln. Er kann wütend auf mich sein, aber dann muss es auch direkt an mich gerichtet sein, und nicht an sie. Ich möchte, dass meine Grenzen respektiert werden.“
„Ich werde dafür sorgen, dass er sie nicht noch einmal mit hineinzieht, Liebling. Es tut mir wirklich leid, was gestern passiert ist und auch was heute passiert ist. Möchtest du, dass ich Ana anrufe, um mich bei ihr zu entschuldigen?“
„Nein, Mom. Ich möchte nicht, dass sie etwas davon mitbekommt, was heute vorgefallen ist. Sie wäre ungemein verletzt. Ich möchte nicht, dass sich dieser Vorfall negativ auf meine Beziehung mit ihr auswirkt. Genau genommen möchte ich auch nicht, dass irgendjemand anders aus der Familie etwas herausfindet. Nicht Mia und vor allem nicht Elliot. Er wird es seiner Freundin erzählen und sie wird es ihr erzählen. Ich möchte nicht, dass sie mich verlässt nur weil sie glaubt, dass ihr schlecht über sie denkt“, sage ich mit kaum kontrollierter Stimme.
„Es tut mir wirklich leid, mein Sohn … was gestern und heute passiert ist. Wir lieben dich wirklich, mein Sohn! Selbst Eltern machen Fehler. Gib ihm einfach ein bisschen Zeit, um die Sache mit Elena zu verkraften. Es war ein Schock. Seit Samstagnacht ist er nicht mehr er selbst, er macht sich vollkommen fertig“, sagt sie und ich zucke zusammen. Genau wie ich, aber das sage ich ihr nicht. Es ist nicht gerade einfach zu verdauen, wenn deine Eltern herausfinden, dass du die Freundin deiner Mutter fickst seitdem du 15 bist, auch wenn sie es war, die dich verführt hat.
„Das werde ich, Mom“, sage ich.
„Oh, und Christian, ich bin so glücklich, dass Ana und du euch entschieden habt, die Hochzeit hier zu machen. Mia und ich werden einen Mordsspaß bei der Vorbereitung haben. Außerdem werden wir Ana diesen Monat etwas öfter stehlen müssen. Schließlich müssen wir wissen, wie sie sich alles vorstellt.“
„In Ordnung, Mom. Das müsst ihr mit ihr klären. Aber haltet sie nicht so lange fest”, necke ich sie.
„Ich werde tun, was ich kann, Liebling. Jetzt lasse ich dich in Ruhe. Ich liebe dich, mein Sohn.”
„Ich liebe dich auch, Mom“, antworte ich.
„Bitte sei milde mit ihm und belaste die Beziehung zu deinem Vater nicht zu diesem Zeitpunkt deines Lebens. Er ist sehr aufgebracht und verwirrt. Und wir kennen ja beide deinen Vater. Da ist mehr als untypisch für ihn. Ich habe ihn noch nie so erlebt.“
„Ich werde daran denken, Mom. Danke“, sage ich und lege auf.
Ich fahre mir mit meinen Händen durchs Haar und werfe meinen Blackberry auf den Schreibtisch, ehe ich mich grob in meinen Stuhl zurücksinken lasse und das Leder damit zum Protestieren bringe. Meine Gedanken wandern zu den Geschehnissen des gestrigen Tages. Eigentlich wollten wir nur bei meinen Eltern frühstücken, aber meine Mutter konnte nicht ihren Mund halten und hat Dad von Elena und mir erzählt. Als wir am Haus meiner Eltern angekommen sind, haben Dads Augen gedampft wie Old Faithful. Zu Anastasias Gunsten hat er sich ein Lächeln abgerungen, das aber nicht seine Augen erreichte.
Mia und meine Mutter haben mir Anastasia erfolgreich entrissen, um mit ihr über unsere bevorstehende Hochzeit zu sprechen. Also stand ich nun mit meinem Dad alleine da.
„Ich muss mit dir sprechen, Christian. Bitte, komm mit mir ins Büro“, sagte er, ohne mir überhaupt die Chance zu lassen, nein zu sagen. Wir haben das Gespräch bereits letzte Nacht geführt, nachdem meine Mom alles ausgeplaudert hat. Ich frage mich, worum es nun wohl gehen würde. Er ging in Richtung seines Büros, ließ mich hinter ihm hergehen und hielt mir die Tür auf. Er stand neben der Tür wie der Rektor der High School, um dem schlimmsten Schüler eine Standpauke zu halten, da er ihm kein Vergnügen bereitet hat. Nachdem ich den Raum betreten habe, schloss er die Tür hinter mir.
Wir starrten einander für eine Weile an. Sein Blick wütend, fast schon rasend und er konnte sich kaum noch beherrschen. Ich dagegen war passiv, meine Maske der Gleichgültigkeit perfekt zurechtgerückt.
„Deine Mutter war gestern vollkommen außer sich, genau wie ich. Und ich kann ihr keinen Vorwurf machen. Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen“, begann er. „Ich habe mir immer etwas darauf eingebildet ein gut erzogener, gescheiter und verantwortungsvoller Mann zu sein. Ich war fest davon überzeugt, dass ich mit beiden Füßen auf dem Boden stehe. Du hast mich dazu gebracht mich unglaublich dumm zu fühlen, so dumm wie ich mich noch nie zuvor gefühlt habe. Wie ein Trottel, ein verdammter Trottel!“ klagte er. So etwas habe ich nicht erwartet.
„Dumm? Wieso? Warum?” fragte ich und konnte meine Neugier nicht verstecken.
„Weil ich zum ersten Mal in meinem Leben nicht mit beiden Füßen auf dem Boden stand. Du hast mich im Alter von 15 Jahren hereingelegt! Und du hast es vor uns geheim gehalten. Du wurdest vor unserer Nase ausgenutzt und wie … ich“, er korrigierte sich selbst, „Ich hätte es besser wissen müssen. Du warst doch noch ein Junge! Ich fühle mich wie ein verdammter Trottel, mein Sohn! Ich hätte es bemerken und dir helfen müssen. Jetzt bin ich noch viel wütender auf dich als in dem Moment, als du uns erzählt hast, dass du Harvard verlassen wirst. Du warst zumindest nach gewisser Zeit schlau genug, um es zu wissen. Ich habe gedacht, du hast mehr Verstand. Du hättest wenigstens zu mir kommen können. Hasst du mich so sehr, dass du geglaubt hast, dass du nicht zu mir kommen könntest, dass ich dir nicht helfen könnte?“
„Was? Nein! Dad, nein!”
„Wenn deine Mutter mich nicht davon überzeugt hätte, dass es deinem Ruf schaden würde, hätte ich diese Schlampe sofort angezeigt! Nichts, was du sagen oder tun könntest, würde mich aufhalten! Aber damit würde ich deiner Mutter wehtun. Elena Lincoln hat dich verletzt und indem sie dich verletzt hat, hat sie auch meine Frau verletzt. Und niemand verletzt meine Frau! Niemand tut meinem Kind weh und kommt ungeschoren davon!“
„Dad! Es ist vorbei. Ich habe nicht aufgehört. Ich hätte es tun können. Ich trage die Schuld ebenso wie Elena.”
„Du warst noch ein Junge!”
„Ich war ein Junge, aber nur drei Jahre lang! Und es ging über sechs Jahre! Ich war einundzwanzig als es vorbei war.”
„Einundzwanzig?“ fragte er skeptisch. „Bist du dir sicher? Aus deinem ziemlich heftigen Streit mit Elena hat deine Mutter herausgehört, dass Elena wohlmöglich noch Gefühle für dich hat!”
„Gefühle? Sie fühlt überhaupt nichts, Dad. Es war nur Sex! Und es ist vorbei. Es ist seit Jahren vorbei. Es war ein Fehler, einer, den ich nicht wiederholen werde.”
„Was ist mit Anastasia?“
„Was soll mit ihr sein?“ frage ich besorgt.
„Ist sie ein weiterer deiner Fehler?“
„Was zur Hölle meinst du damit?“ knurrte ich und machte automatisch einen Schritt auf meinen Vater zu. Er bewegte sich nicht vom Fleck. Er stand still.
„Du kennst sie wie lange? Fünf Minuten und du willst sie schon heiraten. Sie scheint mir ein wunderbares Mädchen zu sein, versteh mich bitte nicht falsch. Aber hast du richtig darüber nachgedacht? Die Ehe ist nicht wie ein sechs Jahre langer Fehler, den man mit einer Hand wegwischen kann und damit ist die Sache erledigt.“
„Du weißt überhaupt nichts über sie!“
„Nein, aber ich habe ja auch gerade erst Bekanntschaft mit deiner Frauenwahl gemacht“, sagte er und ich verlor langsam die Kontrolle.
„Meine Frauenwahl? Was weißt du denn darüber? Du redest über eine Frau, die mich mit 15 Jahren verführt hat! Wage es dir nicht, Anastasia mit Elena gleichzusetzen! Ich liebe Anastasia und sie liebt mich!”
Mein Dad schreitet auf und ab und bleibt genau vor mir stehen.
„In Ordnung. Wenn sie dich wirklich liebt, sollte es ja auch kein Problem sein, wenn sie einen Ehevertrag unterschreibt. Dieser wird dich beschützen …“
„Den Teufel wird sie tun!“ hisste ich und die Wut kochte in mir hoch. „Diese Unterhaltung ist hiermit beendet!“ Ich drehte mich um und ging in Richtung Tür.
„Wehe du gehst jetzt durch diese Tür! Das tust du immer! Du stellst dich deinen Problemen nicht, du haust einfach vor ihnen ab!” schrie er. Gerade als ich meine Hand nach der Türklinke ausstreckte, trat meine Mutter herein und auf ihrem Gesicht zeichnete sich dieser Leg-dich-nicht-mit-mir-an-Blick ab.
Hinter sich schloss sie die Tür und verstaute den Schlüssel in ihrer Tasche.
„Hinsetzen! Beide!” befahl sie in einem Ton, der bedeutet, dass nicht mit ihr zu spaßen ist.
„Liebling, es tut mir leid …“
„Ich sagte, setz dich, Carrick!“ Sie starrte ihn an und widerstrebend taten wir ihr es gleich; schmollend wie zwei Teenager.
„Was geht hier vor sich?“ Keiner von uns sagte ein Wort. Wir sind beide starköpfig.
„Christian?“ Sie wendete sich mir sie. Ich zuckte mit den Achseln und sagte nichts.
„Carrick?“ Nun wendete sie sich zu meinem Dad. Abwehrend verschränkte er die Arme vor der Brust und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Sein Blick schweifte umher.
„Das habe ich mir gedacht. Alles klar, Grey Männer. Ihr könnt hier weiter vor euch hinschmollen, aber ihr werdet diesen Raum nicht eher verlassen, bevor ihr mir verraten habt, was zwischen euch beiden los ist. Ist das dein Phase 2 Gespräch mit ihm über Elena, Carrick? Geht es in eurem Streit darum?“
„Das habe ich. Aber hier geht es nicht um Elena“, antwortete mein Dad mit sanfterer, aber dennoch entschlossener Stimme.
„Worum geht es dann?“ fragte sie. Er sagte nichts.
„Christian?“ Sie wendete sich mir zu, aber ich sagte nichts.
Meine Mutter legte ihre Hände in die Hüften.
„Carrick! Auf dem Sofa im Wohnzimmer steht für heute Nacht dein Name, wenn du mir jetzt nicht sofort sagst, was zwischen dir und deinem Sohn los ist!!” drohte sie meinem Vater und es zeigte schließlich Wirkung.
„Darum geht es“, sagte mein Vater und zeigte ihr ein gedrucktes Schriftstück in der Größe von Stolz und Vorurteils Erstausgabe. Ich weiß nicht, wie ich darauf gekommen bin. Meiner Mutter stand der Mund offen, als sie diese Unverschämtheit erkannte. War es die Arroganz oder doch eher sein verletzter Stolz als Vater?
„Du hast bereits ein Schriftstück aufgesetzt? Ich glaube es nicht! Wann hattest du die Zeit das zu tun?“ brüllte ich.
„Letzte Nacht … nachdem ich mit dir gesprochen habe“, sagte er und ließ den Kopf hängen.
Meine Mutter sah sich das Dokument an und ihr Kopf schnellte plötzlich hoch. Sie blickte meinen Vater an.
„Warum machst du sowas, Carrick? Das ist unser Sohn!”
„Ja, unser Sohn, der schon von Frauen ausgenutzt wurde!“
„Einer Frau! Verdammt! Du kannst Anastasia doch nicht mit Elena gleichsetzen! Scheiß drauf Ich hau ab! Schlüssel, Mutter!“
„Setz dich, Christian”, sagte meine Mutter mit leiser, sanfter, fast schon verletzlicher Stimme. Ich setze mich.
„Carrick, Schatz … Es war nicht Anastasia, die Christian so etwas angetan hat. Es war Elena. Anastasia ist in dieser ganzen Sache ebenfalls ein Opfer. Es war bestimmt nicht einfach für sie, herauszufinden, dass ihr Verlobter …“, sie hielt inne und zermarterte sich den Kopf, um einen Ausdruck zu finden, der nicht ganz so beleidigend war. Schließlich fand sie etwas Passendes und sprach weiter, „von einer Kinderschänderin entjungfert wurde. Und die Tatsache, dass ich sie zu Christians Geburtstagsparty eingeladen habe, an dem Abend, als sie ihre Verlobung bekanntgeben! Das arme Mädchen! Was muss sie bloß von mir denken! Sie musste bereits Elena erdulden und den Schein für uns andere aufrechterhalten! Und damit nicht genug! Elena musste es ihr auch noch unter die Nase reiben!“
Der Gesichtsausdruck meines Vaters veränderte sich. Zunächst sah er schmerzerfüllt aus, ehe es zu schuldig und verärgert wechselte.
„Ich weiß. Ich fühle … Ich fühle mich so hilflos … verwirrt. Ich fühle mich einfach … alt”, sagte er und blickte sie mit müden Augen an. Er sah aus wie Atlas, der unter dem Gewicht der Welt zusammenbrach. „Als ob mir der Boden unter den Füßen weggezogen wurde und nun habe ich diesen grausigen Drang es wieder gut zu machen … Wiedergutzumachen, was ich nicht bemerkt habe … Ich hätte in der Lage sein müssen, meinen Sohn zu beschützen, Grace! Ich hätte es wissen müssen. Und nun versuche ich, es wieder gut zu machen … Ich versuche bei meinem Sohn alles richtig zu machen. Ich versuche seinen Interessen nachzukommen, selbst wenn ich es selbst nicht bemerke. Ana ist ein tolles Mädchen. Ein wunderbares Mädchen!“ sagte er leidenschaftlich. „Sie ist das Beste, was dir je passiert ist, Christian! Sie ist wirklich …”, fügte er hinzu und sah mich entschlossen an.
„Aber das ist eine zynische Welt, mein Sohn. Du solltest das wissen. Von einem Augenblick zum Anderen können sich die Dinge zum Negativen wenden. Du hast dich von der Welt abgeschottet. Aber ich sehe es Tag ein Tag aus im Gerichtsgebäude. Wenn sie dich wirklich liebt, sollte sie ebenso an deinen Interessen interessiert sein“, sagte er innig.
„Carrick, es reicht!“ rief meine Mutter, ohne dass ich überhaupt die Möglichkeit habtt, zu Wort zu kommen.
„Das Thema ist beendet. Das müssen die beiden für sich entscheiden. Es geht dich nichts an.”
„Aber Grace …”
„Eher friert die Hölle zu, als dass ich darüber mit ihr spreche!“ sagte ich und stand auf.
„Gut!“ antwortete mein Vater und hebt schließlich seine Hände hoch – sein Zeichen der Niederlage. „Ich weiß, wenn ich zahlenmäßig unterlegen bin und ich würde niemals gegen deine Mutter wetten. Aber bitte mein Sohn, denk’ darüber nach. Ich mache mir doch noch Sorgen um dich.“
„Dad … Bitte, lass gut sein!“
Er seufzte und sagte nichts weiter.
„In Ordnung, Grey Männer. Gebt euch die Hände und auf geht’s. Uns erwartet ein wunderbares Frühstück und bevor die anderen noch nach uns suchen, lasst uns gehen!“ sagte meine Mutter und mein Vater nahm ihre Hand und wir verließen gemeinsam sein Büro. Ich habe gedacht, dass das Thema zumindest während des Frühstücks damit vom Tisch wäre.
******
Das Frühstück verlief reibungslos, bis Mia plötzlich
etwas ausplauderte, das sie zuvor im Netz gelesen hatte.
„Seht euch das an!“ stieß sie hervor und stellte ihr Netbook auf den Küchentisch, damit die ganze Familie es sehen konnte. „Auf der Seite der Seattle Nooz gibt es einen Klatschartikel darüber, dass du verlobt bist, Christian“, erklärte sie allen.
Meine Mutter war überrascht, da ich es erst am Vorabend meiner Familie und Freunden verkündet hatte. „Schon?“ sagte sie. Aber als sie sich an den kleinen Zwischenfall zwischen mir und meinem Vater kurze Zeit zuvor erinnerte, machte sie den Mund schnell wieder zu. Ich blickte sie finster an, weil sie sich ziemlich auffällig verhielt. Aber da meine Schwester eh nichts mitbekommt, was um sie herum geschieht, und auch nicht einmal in ihrer Familie, las den Artikel laut vor.
„Folgende Nachricht hat uns hier bei The Nooz erreicht: Christian Grey, der heiratswürdigste Mann in Seattle ist schließlich weg vom Markt und die Hochzeitsglocken ringen bereits. Aber wer ist die glückliche Lady? The Nooz ist auf der Suche. Wir wetten sie hat einen höllischen Ehevertrag vor sich zu liegen.“
Mia kicherte und ich musste ihr einen sehr finsteren Blick zu werfen, damit zu aufhörte. Anastasia sah aus, als hätte man sie gerade geschlagen und die Luft im Raum war augenblicklich gesunken. Anastasia hatte mich besorgt angesehen. Ich habe meinen Kopf geschüttelt und mit meinen Lippen das Wort, „Nein“ geformt. Aber mein Dad musste natürlich wieder seinen verdammten Mund aufmachen, als hätten wir unser Gespräch nicht gerade erst für beendet erklärt.
„Christian“, hatte er sich mir freundlich und schmeichelnd zugewandt.
„Ich diskutiere nicht noch einmal darüber“, bin ich
ihn angefahren. Himmel! Vor Anastasia! Ich bin nicht mehr 15, sodass man mich
tadeln und warnen sollte! Dann wendete er sich Anastasia nervös zu und öffnete
seinen Mund, um etwas zu ihr zu sagen! Ich musste es gleich im Keim ersticken!
„Kein Ehevertrag!“ habe ich ihn angeschrien. Von allen Menschen ist es ausgerechnet mein Vater, der mir einen Herzinfarkt beschert! Ich konnte mich kaum beherrschen und mit aller Willenskraft habe ich meinen Blick wieder auf das WSJ in meiner Hand gewandt, um mich wieder dem Finanzteil zu widmen. Ich spürte, dass alle Blicke auf mir und auch auf Anastasia ruhten. Ich glaube, Anastasia hat sich ziemlich unwohl gefühlt und sie hatte das Gefühl, etwas sagen zu müssen.
„Christian“, sagte sie mit sanfter Stimme. „Ich würde alles unterschreiben, was du oder Mr. Grey wollt“, fuhr sie fort. Natürlich würde sie das. Sie liebt mich und ich liebe sie dafür. Aber das steht gar nicht zur Frage. Ich möchte keine Grenzen zwischen uns. Ich will nichts weiter, als die unterzeichnete Heiratsurkunde zwischen uns. Alles andere steht für mich nicht zur Debatte.
„Nein!“ bin ich sie angefahren und meine Wut kam
vollkommen zum Ausdruck.
„Es ist doch nur zu deinem Schutz“, fuhr sie fort.
„Christian, Ana – ich denke ihr solltet in Ruhe darüber sprechen“, sagte meine Mutter und rügte uns beide. Wahrscheinlich wollte sie nicht, dass sich mein Vater erneut einmischte. Sie hat sie einfach nur angestarrt; Mia und meinen Dad.
„Ana, es hat nichts mit Ihnen zu tun“, murmelte mein Vater ein wenig verärgert und wollte sie beschwichtigen. „Und bitte nennen Sie mich Carrick.“
Warum konnte er es nicht einfach gut sein lassen? Ich habe ihm einen eisigen Blick zugewofen. Meine Wut war allein auf ihn gerichtet. Versucht er meine Beziehung zu Ana zu ruinieren? Halt dich da raus!
Meine Mutter, Mia und Katherine haben danach begonnen den Frühstückstisch abzuräumen und haben selbstbewusst über die faszinierende Welt von Würstchen vs. Bacon gesprochen. Anastasias Laune war dahin und sie war völlig abwesend. Ich wusste genau, was sie gedacht hat. Davor hatte ich Angst und deshalb wollte ich auch nicht, dass sie etwas von dieser Unterhaltung mitbekommt. Sie glaubt, dass meine Eltern sie als Gold-Digger ansehen, was nicht stimmt und selbst wenn es so wäre, würde ich einen Scheiß darauf geben. Ich kenne sie! Und nur das zählt. Wir saßen nebeneinander und doch war sie Kilometer von mir entfernt. Ich habe meine Hände ausgestreckt und ihre in meine genommen.
„Hör auf damit“, sagte ich leidenschaftlich.
Sie sah mich an und hat meine Miene genauestens untersucht. „Ignorier meinen Dad. Er ist wegen Elena wirklich angepisst. Dabei ging es nur um mich. Ich wünschte, meine Mutter hätte ihren Mund gehalten“, flüsterte ich so leise, dass nur sie es hören konnte.
„Er hat doch nicht Unrecht, Christian. Du bist sehr wohlhabend und ich bringe nichts, als mein Studentendarlehen mit in die Ehe.“ Nichts? Sie ist alles, was ich will, alles, was ich brauche. Es wäre mir egal, wenn sie Geld hätte. Ich habe eine ganze Wagenladung voll und was noch dazu kommt, ich weiß, wie man es vermehrt. Anastasia wiederum ist mein sicherer Hafen. Sie ist der Besitzer meines Herzens. Sie macht mich lebendig. Sie ist kein Rivale, kein Gleichgestellter. Das macht sie unbezahlbar. Das alles macht mein Geld erst wertvoll. Ohne sie habe ich nichts.
„Anastasia, wenn du mich verlässt, kannst du auch gleich alles haben. Du hast mich schon einmal verlassen. Ich weiß, wie es sich anfühlt.“
„Das war anders“, flüsterte sie. „Aber … vielleicht willst du mich ja verlassen“, sagte sie und ihr Blick war unerträglich. Ich schnaubte und schüttelte angewidert meinen Kopf.
„Christian, du weißt, dass ich etwas unglaublich dummes tun könnte und du …“ Wieder blickte sie auf ihre ineinander verschränkten Finger. Sie wand sich, als hätte ich sie erstochen und ihre Miene fiel in sich zusammen. Ich konnte es nicht ertragen. Mein Dad weiß, wie er die Dinge vermasseln kann.
„Hör auf. Hör damit sofort auf. Das Thema ist beendet, Ana. Wir werden nicht weiter darüber diskutieren. Kein Ehevertrag. Nicht jetzt – niemals!” Ich sah sie entschlossen an und wandte mich meiner Mutter zu.
„Mom, können wir die Hochzeit hier feiern?“ und natürlich hörte ich draufhin den hocherfreuten Schrei meiner Mutter. Und dazu sah ich Anas Blick, als sie erkannte, dass sie sie doch lieben. Erleichtert seufze ich auf. Und alles, was ich im Moment tun möchte, ist zu gehen und mein Mädchen zu halten. Aber zuerst, checke ich meine E-Mails:
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Von: Anastasia
Steele
Betreff: Tagträumerei …
Datum:20. Juni 2011 15:07 Uhr
An: Christian Grey
Betreff: Tagträumerei …
Datum:20. Juni 2011 15:07 Uhr
An: Christian Grey
Ich träume von Wiesenblumen und dir und deinen Händen
und deiner Zunge und einem Bootshaus mit gedämpften Lichtern und rustikalen
Wänden. Ich vermisse dich.
ILD
Deine Verlobte
Deine Verlobte
Ax
Scheiß auf eine Antwort! Ich werde sie
sofort nach Hause bringen.
Ich verlasse mein Büro und treffe auf Taylor, der dort gelassen wartet.
„Bereit, Sir?“ fragt er.
„Ja“, antworte ich. Er muss mich nicht
einmal fragen, wohin wir fahren. Er weiß es.
Auf dem Weg wähle ich Anastasias Nummer.
„Hi, Christian”, meldet sie sich.
„Du hast um meine Aufmerksamkeit gebeten, jetzt hast du sie, Baby. Pack deine Sachen. Ich hole dich ab.“
„Was? Ich muss noch eine Stunde arbeiten”, antwortet sie.
„Tja, nach einem Blick auf meine Uhr, habe ich festgestellt, dass du nicht mehr arbeiten musst.“
„Ich habe meinen Chef nicht gefragt, ob …“
„Der Chef deines Chefs deines Chefs sagt, dass du Schluss machen kannst. Genau genommen besteht er sogar darauf“, sage ich mit meiner verführerischsten und Ich-kann-nicht-davon-abgebracht-werden-Stimme. Die Tatsache ist, ich brauche sie. Ich hatte einen beschissenen Tag. Viele Dinge passieren außerhalb meiner Kontrolle und das ist etwas, was ich hasse. Ich muss die Kontrolle haben. Anastasia ist mein sicherer Hafen, sie gibt mir Frieden und Spannung zugleich. Sie erweckt Gefühle in mir, von deren Existenz ich vorher nichts wusste. Die Tatsache, dass es dort draußen ein Arschloch gibt, das mich umbringen will, ist nun bestätigt. Ich hatte es ja sowieso schon vermutet, aber nun macht es mich verrückt. Aber etwas zu vermuten und etwas zu wissen sind zwei verschiedene Dinge. Jetzt weiß ich es. Und dann der Scheiß, den mein Vater heute angesprochen hat! Ich komme schon irgendwie mit der Wagenladung Scheiße klar, die ich selber zu verantworten habe, aber mit dem Scheiß meiner Familie? Komm schon! Ein Mann braucht auch einmal eine Pause!
„Christian, ich muss arbeiten …“, ich unterbreche sie.
„Anastasia, bis zu unserer Hochzeit dauert es nur noch einen Monat und es gibt noch so viel zu tun. Ich bin überrascht, dass ich derjenige bin, der dich daran erinnern muss. Ich habe gedacht, Mädchen planen ihre Hochzeit seitdem sie klein sind oder so!“ sage ich und versuche es nun mit ein wenig mehr Taktgefühl.
„Oh! Das stimmt …“, sagt sie und denkt darüber nach.
„Ich finde, du solltest mindestens bis nach unseren Flitterwochen nicht mehr Vollzeit arbeiten. Das wird ohnehin ein arbeitsreicher Monat. Und was ist schon eine Stunde. Ich habe gedacht, du verbringst deine Zeit gerne mit mir“, sage ich und meine Stimme wird tiefer.
„Das tue ich! Christian, wirklich. Aber …”
„Kein aber, Anastasia. Unsere Hochzeit steht fast vor der Tür. Pack deine Sachen. So wahr mir Gott helfe, werde ich dich auch vor deinen Kollegen wie ein Neandertaler auf der Schulter tragen. Und natürlich darf ein Schlag auf deinen reizenden Hintern nicht fehlen.“
„Das würdest du nicht wagen!“
„Oh, Baby, führ mich nicht in Versuchung. Du weißt, ich würde es tun“, sage ich und meine Stimme wird kehlig. Ich will diesen Ungehorsam von ihr nicht, vor allem nicht heute. Mein Blick begegnet Taylors im Rückspiegel. Unsere Unterhaltung scheint ihn zu amüsieren.
„Gut! In ein paar Minuten stehe ich vor dem Gebäude. Warte auf mich. Es gibt keinen Grund, mich herauszutragen …”, sagt sie aufgebracht. Noch einen Monat … einen weiteren Monat … einen weiteren Monat …. spreche ich mir im Geiste vor. Es ist zu meinem Mantra geworden. Sobald wir verheiratet sind, wird sie mir gehorchen müssen. Wir werden keine Diskussionen mehr darüber führen, ob sie mit mir übereinstimmt – sei es nur so eine simple Angelegenheit, wie das sie mit mir nach Hause kommt. Sie wird mir versprechen zu gehorchen. Wenn sie es vergisst, werde ich sie daran erinnern, dass sie es vor Gott und allen, die uns nahe stehen, versprochen hat. Andernfalls werde ich meinen Spaß dabei haben, sie zu versohlen, um so die Situation zu bereinigen. So oder so, es wird eine Win-Win-Situation für mich sein. Entspannt lehne ich mich zurück. Taylor fährt um die Kurve und hält vor SIP.
„Sir, es warten einige Fotografen vor dem Gebäude. Möchten Sie, dass ich zum Hintereingang fahre, sodass wir Miss Steele von dort aus abholen können?“
„Nein, Taylor. Wenn sie uns nicht zusammen sehen, werden sie sie weiterhin verfolgen. Wir geben ihnen, was sie wollen und ersticken ihre Absichten damit im Keim. Sagen Sie Sawyer, dass er uns in Miss Steeles Auto folgen soll“, sage ich und steige aus dem Auto aus. Taylor runzelt die Stirn, sagt aber nichts.
Sobald ich Anastasia das Gebäude verlasse sehe, gehe ich mit schnellen Schritten auf sie zu. Taylor schaltet zügig den Motor aus und folgt mir. Er ist immer überängstlich, wenn ich mich in unbekannten Menschenmengen aufhalte, die er vorher nicht kontrolliert hat. Als die Reporter mich sehen, leuchten die Blitzlichter der Kameras in beide Richtungen. Anastasia ist kurzzeitig wie gelähmt, aber ich erreiche sie rasch und schenke ihr ein beschwichtigendes Lächeln und halte sie in meinen Armen. Als sich unserer Blicke treffen, sieht sie entspannter aus und ich nehme ihre Hand, schenke ihr das Lächeln, welches nur ihr vorbehalten ist. Ich beschwichtige sie, flehe sie an mir zu vertrauen und die Kontrolle über die Situation zu übernehmen. Sie versteht und wirft mir ihr umwerfendes Lächeln zu.
Ich schlinge meine Arme beschützend um sie. Eine Hand ruht auf ihrem Rücken, während die andere sanft auf ihrem Nacken liegt. Wir küssen uns und die Verbindung befeuert all unsere Synapsen, die Spannung strömt durch meinen Körper und die rauschende Energie verbindet uns. Meine Zunge wandert in ihren Mund, streichelt ihre und augenblicklich entspannt sie sich. Gleichzeitig schürt sie aber das Feuer. Aber ich möchte nicht, dass andere sehen können wie leidenschaftlich sie sein kann. Deshalb ziehe ich meine Zunge widerstrebend aus ihrem Mund zurück. Ich kann die Pfiffe hinter uns hören, bis sie etwas leiser werden und ich es mit einem keuschen Kuss besiegele.
„Mr. Grey! Mr. Grey! Herzlichen Glückwunsch, Sir! Ich bin von der Seattle Times. Könnten Sie uns bitte Ihre Verlobte vorstellen?“
„Und Ihr Name ist?“ frage ich. Er ist zu gespannt meine Antwort zu hören.
„Ich bin Andy Ritter.“
„Und das ist meine Verlobte, Anastasia Steele.” Anastasia schenkt ihm ein schüchternes Lächeln, während ich meine Arme besitzergreifend um sie schlinge. Das entgeht den Fotografen keineswegs. Sie machen unzählige Fotos und die Kameras klicken. Anastasias Körper spannt sich an. Ihr behagt diese ganze Aufmerksamkeit nicht. Aber ich halte sie so fest, dass niemand zu ihr vordringen kann, ohne sich mit mir anlegen zu müssen.
„Mr. Grey! Miss Steele! Seattle Nooz. Könnten wir Ihnen eine Frage stellen?”
„Das haben Sie gerade“, antworte ich.
„Unsere Leser möchten etwas über den Ehevertrag erfahren“, sagt er und Anastasia versteift sich.
„Was ist damit?“ frage ich gelassen.
„Was steht darin, Sir?“
„Was haben Sie damit zu tun?“ frage ich demonstrativ und bemerke seinen Ehering.
„Weil es unsere Leser interessiert.“
„Schön und gut, aber sagen Sie mir doch lieber mal den Namen Ihrer Frau“, sage ich und Anastasia blickt zu mir hoch.
„Ähmm … Marilyn.“
„Was musste Marilyn unterschreiben, bevor Sie beide geheiratet haben?“
„Ähm, nichts. Aber andererseits ist mein Vermögen auch wesentlich geringer als Ihres, Sir“, sagt er und verhöhnt mich schon fast.
„Warum nicht? Arbeiten Sie nicht hart genug? Wir verwenden Sie ihr geringeres Einkommen dann?”
„Sir?”
„Möchten Sie mir nicht sagen, wie Sie Ihr Einkommen ausgeben?“
„Nein, weil es nicht interessant ist. Bei Ihnen hingegen schon”, sagt er hämisch. Das ist alles dein Spiel. Ich blicke ihn finster an und fokussiere meinen Blick auf ihn.
„Aber ich bin sehr daran interessiert, wie Sie es ausgeben. Genau wie meine Verlobte. Stimmt’s Baby?“ frage ich Anastasia und sie nickt wissentlich. Sie versteht mein Spiel. Braves Mädchen! „Sagen Sie mir, Marilyns Ehemann, wofür geben Sie Ihr Geld aus, was machen Sie damit, wie viel bekommt Ihre Frau, sollten Sie beide sich trennen?“ Er verlagert vor lauter Unbehagen das Gewicht unter meinem direkten Blick.
„Das ist privat, Sir.“
„Ihr Leben ist privat und meines nicht? Habe ich denn nicht dasselbe Recht wie sie?“ frage ich ihn demonstrativ und setze mein hinreißendes Lächeln auf. Dann wende ich mich den restlichen Reportern zu. „Ich freue mich Ihre Fragen zu beantworten, solange sie meine Verlobte und mich damit nicht belästigen oder in unsere Privatsphäre eindringen. Ich nehme an, als einzelner Staatsbürger genieße ich dasselbe Recht wie Sie was meine Privatsphäre betrifft. Ich würde es schätzen, wenn Sie zu uns kommen und sich die Zeit nehmen, meine Verlobte zu treffen. Ich würde mich mehr als freuen Sie Ihnen vorzustellen“, sage ich und sehe sie beschwichtigend an, „aber ich möchte nicht, dass irgendjemand versucht, in ihre Privatsphäre einzudringen oder sie einzuschüchtern. Das würde nur dafür sorgen, dass Sie ein Gerichtsverfahren am Hals haben und kein nettes Gespräch führen. Meine PR Abteilung wird heute Abend noch ein offizielles Statement veröffentlichen. Ich habe heute bereits den ganzen Tag gearbeitet, genau wie Miss Steele. Wir würden jetzt am liebsten gehen, etwas essen, nach Hause fahren und uns entspannen. Danke, dass Sie gekommen sind.“
„Mr. Grey!“ schreit ein Reporter. „Als was arbeitet Miss Steele?“
„Sie steht genau hier. Warum fragen Sie sie nicht?” antworte ich und besänftige Anastasia, indem ich meinen Griff verstärke.
„Entschuldigen Sie, Ma’am. Miss Steele, Randy Harford von The Tribune. In welcher Form sind Sie bei SIP tätig?”
„Ich arbeite als Lektorin“, antwortet sie.
„Danke, Ma’am“, sagt er lächelnd und quittiert damit ihr schüchternes Lächeln. Verdammt, sie hat einen weiteren Verehrer. Ich nicke und gehe mit Anastasia in meinen Armen zum SUV. Hinter uns hören wir die Blitzlichter.
„Küss Sie!“ ruft jemand hinter uns.
„Was zum Teufel!“ sage ich, schnappe mir Anastasia und küsse sie, während ich dabei gegen ihre Lippen grinse. Als wir beide außer Atem sind, hebe ich sie wieder hoch und geleite sie in den SUV, ehe ich ihr hineinfolge. Taylor schließt die Tür hinter uns.
„Was war das? Du zeigst deine Zuneigung niemals so öffentlich”, fragt Anastasia belustigt.
„Indem wir Ihnen etwas geben, was sie drucken können, habe ich versucht, für deine Sicherheit zu sorgen und sie davon abzuhalten dich in der Zukunft zu belästigen. Ich bin Ihnen entgegengekommen …“, sage ich.
„Oh“, antwortet sie.
„Wie war dein Tag?“
„Arbeitsreich. Ich habe viele Manuskripte gelesen. Außerdem hatte ich ein Lektorentreffen und nun fahre ich mit dir nach Hause“, sagt sie lächelnd.
„Genau das tun Sie, Miss Steele. Was hast du zum Mittag gegessen?“ frage ich gelassen. Augenblicklich läuft sie rot an. Scheiße! Sie hat nichts gegessen. Sie antwortet nicht.
„Anastasia?“ dränge ich sie.
„Mein Gebäck und etwas Tee.“
„Ana! Du kannst doch nicht nur einen Keks am Tag essen“, sage ich und starre sie an, während sich mein Blick verdunkelt.
„Nach heute Morgen konnte ich einfach nichts essen, Christian“, antwortet sie gereizt.
„Anastasia, ich verstehe nicht, warum du dich mir bei jeder Gelegenheit widersetzt! Ich möchte, dass du etwas isst. Du hast dich noch immer nicht von deinem Gewichtsverlust erholt!“
„Ich mag es so dünn zu sein“, gibt sie zurück.
„Ich fühle mich schuldig, wenn du nicht isst. Dadurch habe ich das Gefühl, als könnte ich mich nicht um dich kümmern. Du lässt mir einfach keine Möglichkeit!“ sage ich.
„Oh, Christian. Das ist doch nur eine Mahlzeit! Du musst wirklich darüber hinweg kommen!”
Ich blicke sie finster an. „Du weißt, ich kann dich übers Knie legen”, sage ich ebenso finster. Nervös blickt sie auf Taylors Hinterkopf.
„Das würdest du dir hier nicht wagen!“ flüstert sie. Schnell strecke ich meine Arme zu ihr aus, löse ihren Gurt, ziehe sie über meine Knie und schlage ihr einmal hart und laut auf ihren Hintern.
„Auu!“ schreit sie eher vor Überraschung als vor Schmerz. Taylor hat seinen Blick starr geradeaus gerichtet und begegnet meinem Blick nicht einmal im Rückspiegel.
„Was sagtest du, Anastasia?“ frage ich. Während sie ihren Hintern mit einer Hand reibt, ziehe ich sie auf meinen Schoß und schlinge meine Arme um sie. Ich küsse ihren Haaransatz und flüstere, „Widersetz dich mir nicht immer. Aber ich nehme an, dass wird sich nicht ändern bis wir verheiratet sind.“
„Woher willst du das wissen? Ich bin wie ich bin, Christian. Du musst mich so nehmen wie ich bin.“
„Ich nehme dich so wie du bist. Aber du musst mir gehorchen, weil ich dich beschützen muss. Gott, es fühlt sich so an, als müsste ich dich auch noch vor dir selber beschützen. Mir geht es um dein Wohlergehen, Ana!“
„Christian, was lässt dich glauben, dass ich mich über Nacht ändern werde, sobald wir verheiratet sind? So bin ich nun einmal“, sagt sie und sucht in meinem Blick nach ihrer Antwort.“
„Weil du mir versprechen wirst zu gehorchen. Es steht in den Ehegelübden“, sage ich mit Sicherheit.
„Aber Christian, ich möchte keine
Ehegelübde sprechen, dass nicht zu uns passt. Ich habe gedacht, wir schreiben
unsere eigenen Gelübde.“
„Was hast du gegen die bereits existierenden? Menschen sprechen diese Art Gelübde seit hunderten von Jahren und bisher hat es gut geklappt“, erwidere ich und setze sie zurück auf ihren Sitz, um ihre Reaktion besser beurteilen zu können.
„Das ist das Problem, Christian. Es ist
alt! Du und ich sind einmalig. Ich möchte unsere Gelübde, die von Christian und
Ana. Wir leben nicht im Mittelalter. Ich habe heute bereits recherchiert. Sie
stammen aus dem Jahr 1549 und basieren auf alten lateinischen Texten. Und wer
weiß, wann diese geschrieben wurden!“ sagt sie.
„Was hast du denn gegen die originalen Gelübde? Irgendetwas daran muss dir ja nicht gefallen.“
„Sie spiegeln unsere Liebe und Hingabe zueinander nicht wider“, sagt sie und weicht meiner eigentlichen Frage aus.
„Dann sollten wir sie uns noch einmal ansehen, oder?“
„Hier? Im Auto?“ fragt sie. „Können wir nicht warten bis wir zu Hause sind?“ fragt sie und wirft einen Blick auf Taylor. Ich nicke widerstrebend und nicht allzu erfreut. Scheiße! Sie will nicht gehorchen. Ich habe einen Kloß im Hals, der sich weder nach oben, noch nach unten bewegt. Ich bin niedergeschmettert. Schmollend blicke ich aus dem Fenster bis wir am Escala ankommen. Wie kann ich sie dazu bringen zuzustimmen? Wie? Wie? Wie kann ich ihr meine Lage klarmachen? Spielzimmer oder Schlafzimmer? Perverse Nummer oder Blümchensex? Als Taylor vor den Aufzügen vorfährt und schließlich gänzlich anhält, steige ich aus dem Auto aus und strecke Anastasia meine Hand entgegen und sage mit finsterem Blick, „Komm.“ Ihr Atem beschleunigt sich, sie sagt jedoch nichts als sie meine Hand ergreift. Taylor fährt davon, um den SUV in einer der Parkbuchten abzustellen.
Ich drücke auf den Knopf am Aufzug. Als wir den Aufzug betreten und ich Anastasias Hand halte, möchte ein weiterer Bewohner den Aufzug betreten. Ich werfe ihm einen spitzen Blick zu und stoppe ihn damit. Die Türen des Aufzuges schließen sich und lassen ihn davor stehen. Ich gebe den Code für mein Penthouse ein. Auf diesem begrenzten Raum ist unsere Anziehungskraft mehr als deutlich. Sie ist fühlbar, elektrisch, stark und zieht uns an. Es knistert vor Spannung. Ich strecke meine Hand nach ihr aus und streichle ihre Wange mit meinen Knöcheln. Sie schließt ihre Augen und lehnt sich in meine Berührung. Sie saugt meinen Duft tief ein und ihre Augen sind geschlossen, als ich meine Stirn gegen ihre lege und unsere Nasen sich berühren. Ich spüre wie ein Schauder ihren Körper durchfährt. Sie schließt die kleine Lücke zwischen uns, indem sie ihre Hand in meinem Haar vergräbt und mich dadurch zu ihr zieht. Sie stellt sich auf Zehenspitzen und drückt ihre Lippen gegen meine. Diese einfache Berührung ist mein Rettungsanker, an dem ich mich festhalte. Hilflos beuge ich mich zu ihr und erwidere ihren Kuss. Zuerst langsam. Ich spüre sie, spüre unsere Nähe, atme ihren berauschenden Duft ein und die sanften Konturen ihres Körpers passen sich an meinen an … Verlangen durchschießt mich. Ich schlinge ihren Pferdeschwanz um mein Handgelenk, ziehe daran und kippe dadurch ihren Kopf nach hinten, verschließe ihre Lippen mit meinen. Meine Zunge stößt in ihren Mund, findet ihre Zunge, fesselt sie und saugt daran. Sie stöhnt in meinen Mund und meine Erektion wird härter. Ich strecke meine Hand aus und taste blind nach dem Nothaltknopf. Als ich ihn gefunden habe, drücke ich darauf und der Aufzug kommt zwischen der siebten und achten Etage zum Stehen.
Anastasia ist erregt und bereit meinen Schwanz zu besteigen und mich auf ihre Art zu haben. Gut! Ich drehe mich herum und drücke sie gegen die Wand des Aufzuges, ohne den Kontakt zwischen uns abzubrechen. Ich fahre mit meinem sinnlichen Übergriff fort. Meine Erektion drängt sich gegen sie, meine Zunge und meine Lippen arbeiten in ihrem Mund, an ihrem Kinn und ihrem Hals. Eine Hand hält ihren Arsch und drückt ihre Hüften gegen meine Erektion, während die andere sinnlich an ihren Brustwarzen zieht. Ich kann sie allein dadurch zum Kommen bringen, aber ich werde es nicht.
„Spür es, Baby. Du machst mich hart, ich
will und begehre dich. Ach zur Hölle! Ich will dich bis nächsten Sonntag
durchvögeln!“ flüstere ich lüstern in ihr Ohr, während ich an ihrem Ohrläppchen
knabbere. Sie schlingt ein Bein um mich und versucht mich dadurch näher an sich
heran zu ziehen.
„Willst du mich, Ana?“ flüstere ich.
„Ja!“ haucht sie.
„Sag es!“
„Ich will dich, Christian!“
„Was soll ich mit dir machen, Ana?“
„Nimm mich!“ sagt sie keuchend und neigt ihren Kopf nach hinten.
„Dich nehmen?“
„Ja!“, keucht sie. „Nimm mich, fick mich, jetzt, hier!” schnaubt sie und versucht meinen Kopf noch mehr nach unten zu ziehen, sie will mich verzehren.
„Miss Steele, sind sie etwa eine willige Kreatur? Ich werde mich um dich kümmern, Baby, aber nicht hier. Oben. In meinem Spielzimmer …“
„Was? Warum? Ich will dich jetzt! Ich brauche dich jetzt!”
„Ich weiß, Baby. Ich werde mich um dich kümmern.”
„Bitte, Christian“, sagt sie und reibt ihre Hüften gegen meine Erektion. Ich kann mich kaum noch zurückhalten.
„Glaub mir, Baby, ich will dich ficken und ich werde dich auch ficken, aber alles zu seiner Zeit. Im Spielzimmer. Ich will dir zeigen wie gut es sein kann, wenn du einfach …“ gehorchst, sage ich …
„Wartest?“ fragt sie
„Ja, warten. Ich habe eine Idee“, sage ich. Sie ist errötet, ihre Haare sind zerzaust und ihre Bluse hängt heraus. Ich rücke sie zurecht, stecke ihre Bluse herein. Mit vollem Körperkontakt streiche ich ihren Rock glatt, rücke ihren Zopf zurecht, während mein Schwanz sie wissen lässt, dass er nur noch auf sie wartet. Er ist gierig sie zu ficken, in sie hineinzudrängen. Ich kann spüren, dass ihr Herz kurz davor ist, ihrem Brustkorb zu entweichen. Es schlägt wie die Flügel eines Kolibris, ihr Atem geht stoßweise. Mit meinem Zeigefinger fahre ich die Konturen ihrer Lippen nach und bemerke, wie ein Schauder ihren Körper durchfährt. Ich tippe den Code zu meinem Penthouse ein und der Aufzug setzt sich wieder in Bewegung. Taylor wartet bereits diskret im Foyer.
„Sir, Welch hat gerade angerufen und er erwartet Ihren Rückruf“, sagt er.
„Ist es dringend?“ frage ich und blicke ihn demonstrativ an. Er versteht, was ich ihm sagen möchte.
„Nichts, das nicht warten könnte, Sir“, antwortet er teilnahmslos.
„In Ordnung, später also“, erwidere ich und ziehe Anastasia mit mir in Richtung Spielzimmer. Als ich die Tür zum Spielzimmer öffne, sehe ich Anastasia mit erhitztem Blick an. Ich frage sie etwas, bei dem ich mir sicher bin, dass sie sich nicht verweigern wird.
„Möchtest du spielen, Ana?“
„Ja!“ sagt sie und ihr Atem geht immer noch stoßweise.
„Bist du sicher?“
„Ja!“ gibt sie zurück.
„Du wirst bald meine Frau sein, Anastasia. Aber zuallererst sind wir ein Liebespaar. Du wirst Stopp sagen, wenn es dir zu viel wird? Kein Safeword. Sag einfach Stopp und ich werde … sofort”, sage ich und lege meinen Kopf schief, um ihre Reaktion abzuschätzen. Sie nickt.
„Ist das ein Ja?“ frage ich.
„Ja“, flüstert sie.
„Aber sobald wir diesen Raum betreten, gelten meine Regeln und du gehorchst. Bist du dabei?“ Ich beuge mich zu ihr und flüstere es in ihr Ohr, wie die Streicheleinheiten eines Geliebten.
Ein Schaudern durchfährt ihren Körper. „Ja“, flüstert sie zurück.
„Braves Mädchen. Wenn wir also das Spielzimmer betreten, warum ziehst du nicht deine Sachen aus, lässt deine Schuhe an und stellst dich neben das Bett?“
„Okay“, erwidert sie erwartend.
Innerliche seufze ich vor Erleichterung auf. Der erste Schritt wäre getan. Und der zweite folgt sogleich. Ich werde ihr zeigen wie großartig es sein kann, wenn sie mir einfach gehorcht. Ich muss die Kontrolle haben und die Regeln aufstellen. Aber mit Anastasia ist alles anders. Die Tatsache, dass es dort draußen jemanden gibt, der es auf mich abgesehen hat und ihr damit schaden könnt, ängstigt mich zu Tode. Ich kann in einer Welt ohne sie nicht leben. Ich muss sie beschützen und ich kenne es nicht anders. Das ist der einzige Weg wie ich sie in Sicherheit wissen kann, die einzige Möglichkeit sie davor zu bewahren, sich Sorgen über alles, was passieren kann, zu machen. Sollte es als Ehemann nicht meine Aufgabe sein? Was, wenn sie mir widerspricht? Eine plötzliche Panikattacke durchfährt meinen Körper. Ich halte an und drehe Anastasia meinen Rücken zu, versuche die Angst, die mich durchströmt in den Griff zu bekommen. Zehn … Neun … Acht … Sieben … Sechs … Fünf … Vier … Drei … Zwei … Eins … Einatmen, ausatmen. Einatmen, ausatmen. Okay.
Ich gehe zur Kommode, in der ich die Spielzeuge aufbewahre. Ich nehme heraus, was ich benötige und schlendere wie ein Jäger auf Anastasia zu, die nun herrlich nackt vor mir steht. Sie trägt nur noch ihre Strümpfe, die Strapse und ihre High Heels. Fick mich! Was habe ich nur für eine Frau! Mein Blick verdunkelt sich vor unzüchtiger Absicht. Ich schalte die Musik an und stelle auf Wiederholung. Die Kings of Leon ertönen und hallen durch das Spielzimmer.
Closer –
Kings of Leon
„Du bist so schön. Am liebsten würde ich diese
herrliche Pussy tagelang ficken!” flüstere ich und sie schließt ihre Augen,
flüstert „Christian!“ Ich liebe meinen Namen auf ihren Lippen.
Ich ziehe mein Hemd aus und öffne den Knopf meiner Hose. Ich hebe Anastasias Sachen säuberlich vom Boden auf und stapele sie auf einem Stuhl. Ich schlendere wieder auf Anastasia zu, die jeden meiner Schritte beobachtet, ihre Augen weiten sich.
„Gefällt Ihnen, was Sie sehen, Miss Steele?“ frage ich, als ich ihr näher komme. Als ich vor ihr stehe, spüre ich die Wärme, die von ihrem Körper ausstrahlt. Ich lehne mich zu ihr und platziere einen zärtlichen Kuss auf ihrer Stirn.
„Ja, alles“, sagt sie mit rauchiger Stimme.
„Stell dich vor mich. Mit dem Rücken zu mir“, befehle ich ihr und sie gehorcht augenblicklich und erwartend. Ich öffne ihren Pferdeschwanz, flechte ihr Haar und binde es am Ende zusammen.
„Dreh dich um“, flüstere ich und sie tut wie ihr
geheißen. Als sie die Silberkugeln in meiner Hand sieht, weiten sich ihre
Augen. Sie ist gespannt. „Weit aufmachen“, und sie öffnet gierig ihren Mund.
Ich lege die Silberkugeln in ihren Mund und flüstere, „Schließen, Baby.“ Sie
gehorcht.
„Braves Mädchen. Und nun dreh dich wieder um”, befehle
ich ihr und sie dreht sich um. Mit meiner Brust berühre ich ihren Rücken.
Bad Things – Jace Everett
„Schling deine Arme um meinen Nacken“, weise ich sie
an und sie befolgt meinen Befehl. Ich beuge meinen Kopf nach vorn und hauche
zarte Küsse auf ihren Hals. Sie kommt mir entgegen, indem sie ihren Kopf zur
Seite neigt.
„Wölb deinen Rücken“, flüstere ich und als sie dies tut, pressen sich ihre Brüste in meine erwartenden Hände. Ich umschließe sie, dann knete ich behutsam ihre Brustwarzen, meine Finger umkreisen sie, ziehen daran und rollen sie. Ihrer Kehle entweicht ein entstelltes Stöhnen. Ich lächele. Meine Hände wandern hinunter zu ihrem Bauch und ihrem Nabel. Ihr Atem geht bereits stoßweise und mein Schwanz presst sich von hinten gegen sie. Mit meinen Händen fasse ich zwischen ihre Oberschenkel und umschließe ihr Geschlecht. Sie ist bereits so feucht für mich. Ich reibe ihre empfindsame Stelle mit meiner Handfläche und meinen Fingern und erkunde ihre Schamlippen. Sie stöhnt meinen Namen.
„Ich weiß, Baby, ich weiß. Ich kümmere mich um dich“,
flüstere ich. „Dreh dich um“, befehle ich ihr. Augenblicklich gehorcht sie.
„Aufmachen“, sage ich und strecke meine Hand nach ihrem Mund aus. Sie macht es und ich nehme die befeuchteten Kugeln aus ihrem Mund.
„Nun bück dich und halt dich an deinen Knöcheln fest“, weise ich sie an und sie gehorcht sofort. Ich führe die Kugeln in ihre Vagina ein, eine nach der anderen. „Steh auf“, befehle ich und helfe ihr dabei, sich aufzurichten.
„Vertraust du mir, Ana?“ frage ich sie. Sie blinzelt,
antwortet aber sofort.
„Ja.“
„Ich werde dich nun ans Bett fesseln, dir die Augen verbinden und dich damit bearbeiten“, sage ich und zeige ihr die braune Reitgerte mit den Lederbändern. Wenn du kurz vorm Höhepunkt stehst, werde ich dich ficken … hart“, sage ich und mein Blick verdunkelt sich.
Ihr Atem beschleunigt sich, ihre Lippen formen ein ‚O‘ und sie lässt einen Luftzug entweichen. „Ja, bitte“, sagt sie erwartend.
Ich fessele ihre Hände mit den schwarzen Lederhandschellen und befestige sie am Bett. Dann wende ich mich ihren Füßen zu, fessele auch sie und befestige sie am entgegengesetzten Ende des Bettes.
„Nun hast du genug gesehen“, sage ich und verbinde ihr die Augen. Ich beuge mich zu ihr und platziere einen schwelenden Kuss auf ihren Lippen, hinterlasse sie atemlos und begierig.
„Ich liebe deinen Körper, Anastasia“, flüstere ich. „Bald wirst du meine Frau sein und ich werde dich mit meinen Körper wertschätzen.“ Ihr Atem beschleunigt sich. Ich lasse die Reitgerte über ihren Hals gleiten und bringe sie dazu, ihren Kopf nach hinten zu kippen und zu stöhnen. „Still.“ Ich lasse sie weiter zu ihren Lippen gleiten und bringe sie dazu, ihren Mund zu öffnen. „Saug“, flüstere ich. Augenblicklich gehorcht sie und ich schließe meine Augen. Warum kann sie das nicht immer tun. „Genug“, sage ich mit heiserer Stimme und ziehe sie aus den Fängen ihres Mundes. Ich lasse sie über ihre Brüste streichen, reize sie.
„Ich werde dich mit allem beschützen, was ich habe.“
„Ja“, flüstert sie.
Ich fahre mit der Reitgerte bis zu ihrem Geschlecht, reize ihren Kitzler, reibe ihre Säfte. Sie hebt ihre Hüften und ich hebe die Reitgerte und lasse sie in kurzen Abständen auf ihre Brustwarzen hinunter sausen. Sie stöhnt und hebt ihren Körper vom Bett. Ich weiß, dass ihre Bewegung auch die Silberkugeln in ihr bewegt und sie bereit für ihren Orgasmus machen. Ich lasse die Reitgerte um ihren Brauchnabel kreisen, langsam und gemächlich. Sie zittert und will mehr. Unvermittelt hebe ich die Reitgerte an und lasse sie auf ihr Geschlecht schnellen. Sie schreit auf. Sie zieht an ihren Fesseln und hebt ihre Hüften vom Bett.
„Spür es, Baby. Spür es“, murmele ich. Ich lasse sie noch drei weitere Male auf ihre Vagina schnellen. Ihre Hüften sind angehoben und ihr Stöhnen verrät mir, dass sie kurz vor ihrem Orgasmus steht, da die Kugeln sich in ihr bewegen und sie stimulieren. Dann lasse ich die Reitgerte auf ihren Brauchnabel und ihre Brüste hinabsausen, und wieder und sie stöhnt.
„Christian, bitte! Ich bin bereit!“ bettelt sie.
„Nein, Baby. Noch nicht. Warte darauf. Warte so lange bis ich dir sage, dass du bereit bist.”
Erneut lasse ich sie auf ihre Brustwarzen schnellen und sie richten sich aufmerksam auf. Jedes Mal heben sich ihre Hüften an und rütteln die Kugeln in ihr.
„Oh, Gott! Bitte, Christian!“ bettelt sie. Zwei weitere Male lasse ich die Reitgerte auf ihre Vagina schnellen und ein weiterer Schnipser würde sie zum Orgasmus bringen.
„Ich werde jetzt deine Fesseln lösen“, sage ich und öffne die Lederhandschellen rasch. Ich ziehe Anastasias Arsch zum Rand des Bettes und mit einer schnellen Bewegung ziehe ich die Silberkugeln aus ihr heraus. Sie geht vor Lust beinahe in Flammen auf.
„Ich habe schon von diesen High Heels um meinen Hals geträumt“, flüstere ich und hebe ihre Beine auf meine Schultern. Ich versenke meinen Schwanz bis zum Anschlag in ihr. Ich halte genau dort inne und genieße die Empfindungen, halte ihre Hüften mit meinen Händen fest und beginne mich zuerst langsam und gemächlich zu bewegen, ehe ich an Tempo aufnehme und immer und immer wieder in sie hineinstoße.
„Scheiße!“ schreit Anastasia. Sie entgegnet jedem meiner Stöße und gerade als sie kurz vor ihrem Höhepunkt steht, ziehe ich mich aus ihr zurück und drehe sie herum, sodass ihr Arsch nun in der Luft ist.
„Leg deinen Kopf auf das Bett und blick zur Seite, Baby“, sage ich und versenke mich erneut in ihr, noch tiefer.
„Langsam, Christian, bitte. Ich muss mich erst daran gewöhnen“, sagt sie und ich verlangsame mein Tempo. Nach drei langsamen Stößen sagt sie, „In Ordnung, fick mich mit allem, was du hast!“ Ich bohre und versenke mich in ihr. Ich spüre, wie sich die Muskeln in ihrem Inneren zusammenziehen und kurz darauf versucht ihre Vagina alles aus mir herauszuholen. Ich gebe ihr, was sie will und erlaube ihrem Geschlecht mich bis zum letzten Tropfen leer zu saugen. Ich ziehe mich noch einmal aus ihr zurück, ehe ich mich ein letztes Mal in ihr versenke und auf ihr zusammenbreche. Wir rollen uns zusammen, ohne unsere Verbindung zu unterbrechen.
„Das war …“, sagt sie. „Mir fehlen die Worte, Christian … Es war einfach unglaublich.“ Ich lächele zufrieden.
„Merkst du wie gut es sich anfühlt, wenn du dich an die Anweisungen hältst?“ frage ich.
Sie dreht ihren Kopf etwas und bricht damit unsere süße Verbindung. Augenblicklich fühle ich mich beraubt. Auf ihrem Gesicht zeichnet sich ein ungläubiger Blick ab.
„Christian, du kannst mich nicht zum Gehorsam ficken. Du weißt, dass es anders ist. Ich kann dieses Wort einfach nicht sagen. Ich möchte mein eigenes Gelübde schreiben“, sagt sie sanft, aber leidenschaftlich.
„Warum sagst du es nicht?“ Ich fühle mich, als würde sie mir das nehmen, was mir Sicherheit verleiht. Kontrolle.
„Weil ich mich damit selber belügen würde. Ich möchte, dass wir uns einig sind. Ich will nicht, dass du die Entscheidungen triffst und ich sie einfach befolge.”
„Das ist das einzige, was ich kenne. Ich muss dich beschützen, Ana! Du nimmst mir all meine Mittel und hinterlässt mich hilflos.”
„Bitte, Christian. Ich versuche nicht, deine …“, sie hält inne und sucht nach dem richtigen Wort, „deine Mittel wegzunehmen. Ich will einfach bewahren wer ich bin, das Mädchen, in das du dich verliebt hast. Diejenige, die nicht in der Lage ist zu gehorchen. Kannst du mich nicht so akzeptieren wie ich bin?“
„Das tue ich doch schon. Aber ich wünschte du würdest mich auch verstehen. Du hörst mir nicht zu und sieh nur was heute Morgen passiert ist. Es würde all die Sorge und die Gefahr auslöschen, wenn du einfach gehorchst.“
„Und wenn ich nicht kann?“
„Anastasia, verstehst du überhaupt, wie sehr ich dich liebe und was ich alles tun würde, welche Gesetze ich brechen würde, mit wem ich mich bis zum Tod duellieren würde, um dich zu beschützen? Kannst du mir nicht wenigstens etwas geben?“
„Ich würde das gleiche für dich tun, Christian. Weil ich genau das gleiche für dich fühle. Aber bitte mich nicht, dir zu gehorchen und mach mich damit zur Lügnerin. Du weißt genau, wie miserabel ich bin, wenn es um Gehorsam geht. Du willst doch eine Frau, oder? Keine Sub?“
„Anastasia, Frauen sprechen dieses Gelübde bereits seit hunderten von Jahren; sind sie alle Subs geworden?“
„Nein“, antwortet sie bockig.
„Warum sagst du es nicht?“
„Ich kann es nicht sagen, weil ich dich liebe. Ich kann es nicht sagen, weil vielleicht eine Zeit kommen wird, in der ich dich beschützen will und du mir etwas anderes befiehlst. Ich kann es nicht sagen, weil, tja, weil das das Mädchen ist, in das du dich verliebt hast. Kannst du es also bitte einfach akzeptieren?“
„Verdammt!“ sage ich, stehe aufgebracht auf und fahre mir mit beiden Händen durchs Haar. Schmollend und völlig nackt verlasse ich das Spielzimmer.
2 comments:
Ich bin begeistert...das Gespräch mit Grace...und Carrick.....die Diskusion über das Ehegelübte....ich bin begeistert.
Ich freu mich wenn es weiter geht
Danke
Gruß
Vielen dank erstmal das du dir die mühe machst uns das zu übersetzen.. Ich habe jetzt ca 1 1/2 Wochen für alles gebraucht und bin sehr gespannt wie es wohl weiter geht.
Danke
Gruß Franci
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