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Saturday, October 5, 2013

BUCH 1 - Kapitel XV - Christian und Anastasia Fanfiction

Kapitel 15

Abgefuckt, in fünfzig verschiedenen Facetten

 Übersetzer: Janine Heistmann



Langsam nehmen wir die Welt um uns herum wieder wahr. Ich bin völlig von dieser wunderschönen Frau begeistert. Ich bin wie gefesselt von ihr und dennoch habe ich sie auf jede erdenkliche Art und Weise an mich gebunden. Sie ist gänzlich mein. Kein anderer hat vorher solche Dinge mit ihr gemacht. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl für einen Größenwahnsinnigen wie mich! Allmählich wird mir die Bedeutung dessen bewusst. Genau gesagt, habe ich es bis vor kurzem noch nicht verstanden. Als sie auf mir saß, an dem Kondom herumgefummelt hat und versucht hat, es über meine Länge zu ziehen, ist es mir bewusst geworden. Ich habe realisiert, dass sie das noch nie zuvor bei einem anderen Mann gemacht hat. Sie gehört mir auf jede erdenkliche Art und Weise … gänzlich, restlos und unwiderruflich! Mein …

Sie liegt auf mir, ihr Kopf ruht auf meiner Brust und ich rieche Vanille, Seife, Natur und unseren Sex auf meiner Frau: es gibt nichts Berauschenderes, nichts Verführerischeres  als deine Frau, wie sie völlig befriedigt und zufrieden auf dir liegt und dich, wie du tief in ihr verloren bist … Ich schließe meine Augen und bin vollkommen von diesen Gefühlen überwältigt. Ich hab noch nie vorher so gefühlt. Nie!

Während ich meine Augen geschlossen habe, merke ich wie sie ihre Hand auf meiner Brust ausstreckt, mich berührt, mich fühlt. Obwohl ich mich verzweifelt nach ihrer Berührung sehne, kann ich das Gefühl nicht ertragen. Ich schnappe nach ihrer Hand und halte sie fest. Sie sieht verletzt aus. Ihr Ausdruck besänftigt mich und so führe ich ihre Hand langsam an meine Lippen und küsse jeden ihrer Knöchel. Dann rolle ich mich herum, sodass ich auf sie hinunter blicken kann.

„Nicht“, flüstere ich und küsse sie sanft auf ihre Lippen.

„Warum möchtest du nicht angefasst werden?“ flüstert sie und blickt mir tief in die Augen.

Wie soll ich ihr erzählen, dass ich ein völlig verrücktes Leben hatte, das meine Mutter eine Cracknutte ist? Ganz zu schweigen davon, dass niemand weiß, wer mein Vater ist oder dass ihr Zuhälter mich misshandelt hat und sie nichts getan hat, um mich zu beschützen! Oder den Teil, als sie Selbstmord begangen hat, als ich vier Jahre alt war und ich vier Tage lang mit ihrem toten Körper gelebt habe. Ich habe neben ihrem toten Körper geschlafen, ich habe versucht sie aufzuwecken, damit sie mich beruhigen kann, damit sie mir Essen machen kann, damit sie sich um mich kümmern kann! Wie soll ich ihr nur erklären, dass ich irreversibel verdorben und abgefuckt bin? Stattdessen sage ich nur, „Weil ich komplett abgefuckt bin und zwar in fünfzig verschiedenen Facetten, Anastasia.“

Sie sieht zur mir auf. „Ich hatte einen ziemlich schlimmen Start ins Leben. Aber ich will dich nicht mit den Details belasten. Lass es einfach.“ Ich stupse mit meiner Nase gegen ihre und ziehe mich dann aus ihr zurück und setze mich auf.

„So. Ich denke, damit hätten wir alle wichtigen Teile abgedeckt. Wie war es für dich?“ sage ich und versuche von dem unbehaglichen Thema abzuweichen. Sex mit Anastasia ist nämlich mein Lieblingsthema. Genau genommen bin ich sehr zufrieden mit mir, da ich ihr alleiniger Lehrer bin.

Auf ihrem Gesicht zeichnet sich ein frustrierter Ausdruck ab. Er ist voller Emotionen, von denen sie mir nichts erzählt. Traurigkeit, Neugier, Verlangen. Sie will mich kennen lernen, mehr über meine Belange erfahren. Aber wie soll ich ihr etwas erzählen, ohne dass ihre Neugier noch größer wird? Ich würde sie für immer verlieren … wenn sie herausfinden würde, was der wahre Grund für meine Vorlieben ist. Ich kann niemals mit ihr  darüber sprechen. Niemals! Sie würde über alle Berge davonlaufen und nie mehr zurückkommen. Ich kann sie nicht verlieren.

Sie legt ihren wunderschönen Kopf schief, ahmt mich nach, und versucht mir mit aller Kraft ein Lächeln zu schenken. „Wenn du dir einbildest, ich würde dir allen Ernstes abkaufen, dass du das Ruder auch nur für eine Sekunde aus der Hand geben würdest, hast du offenbar vergessen, wen du vor dir hast“, sagt sie und lächelt mich schüchtern an.  „Aber danke, dass du mich in dem Glauben lassen wolltest.“

Sie ist eine intelligente Frau und gerade, wo ich dachte, ich habe sie abgelenkt, sagt sie etwas Unerwartetes oder tut etwas Unerwartetes. „Miss Steele, Sie haben mehr zu bieten als nur ein hübsches Gesicht. Bisher hatten Sie sechs Orgasmen, die allesamt mir gehören“, prahle ich spielerisch. Der erste Ausdruck, der über ihr Gesicht huscht, ist Überraschung, da sie realisiert, dass ich mitgezählt habe. Sie errötet und blinzelt zur selben Zeit. Ihre Reaktion bringt mich dazu, sie anzustarren. Ich runzele die Stirn, als ich verstehe, dass sie etwas versteckt. Eifersucht keimt in mir auf. Hat ihr jemand anderes einen Orgasmus beschert, von dem ich nichts wusste? Ich glaube nicht, dass ich damit umgehen könnte. Sie darf nur mein sein. Oder hat sie sich selbst befriedigt? Neugier und Eifersucht zwingen mich zu meiner nächsten Frage:

„Gibt es irgendetwas, dass du mir sagen willst?“ frage ich und meine Stimme klingt plötzlich streng. Sie runzelt die Stirn, blickt verlegen drein und wird knallrot „Ich hatte heute Morgen einen Traum“, flüstert sie, nichtwissend, wie ich auf diese kleine Information reagieren werde.

„Ach ja?“ ich starre sie fragend an.

Beschämt legt sie den Arm über ihre Augen und sagt, „Ich bin im Schlaf gekommen.“ Ich bin überaus erleichtert davon zu hören. Erleichtert, dass niemand außer mir sie berührt hat. Sie gehört vollkommen mir! Sie hat sich auch nicht selbst berührt, sie kennt meine Regeln. Meine plötzliche Erleichterung bringt mich zum Schweigen, dennoch bin ich amüsiert. Sie linst unter ihrem Arm hervor und sieht mich lächeln. „Im Schlaf?“ frage ich.

„Ja. Ich bin davon aufgewacht“, flüstert sie.

„Das kann ich mir vorstellen“, sage ich, wohlwissend, wie es einen bewegt. Wenn sie nur wüsste, dass sie mir den besten feuchten Traum beschert hat, als sie sich von mir ferngehalten hat. „Wovon hast du geträumt?“ frage ich und will herausfinden, was sie zu diesem Orgasmus gebracht hat. Ich hoffe, sie hat von mir geträumt, da sie auch schon meine besten Träume besetzt hat. Und manchmal beschert mir sogar der Gedanke, sie zu verlieren, die allerschlimmsten Albträume.

„Von dir“, flüstert sie ganz leise.

Ihre Antwort erleichtert mich ungemein. Sie hat von mir geträumt – ein erotischer Traum, der gut genug war, um ihr einen Orgasmus zu bescheren! „Was habe ich gemacht?“ frage ich. Dieses Mal legt sie beide Arme über ihre Augen. Ihre Verlegenheit bringt sie zu dieser kindlichen Geste. Aber ich werde mich davon nicht abschrecken lassen. Das ist so eine heiße Neuigkeit! Ich muss wissen, was ich gemacht habe. „Anastasia, was habe ich gemacht? Ich werde dich nicht noch einmal fragen.“

„Du hattest eine Reitgerte“, sagt sie und die Schamesröte breitet sich auf ihren Wangen aus, während ihre Arme immer noch versuchen, ihr Gesicht zu verstecken. Ich bin überaus erregt bei dieser Neuigkeit. Sie will mich und noch mehr, sie begehrt Toys genug, dass sie davon träumt. Sanft ziehe ich an ihren Armen und frage, „Wirklich?“

„Ja“, flüstert sie und errötet wieder.

„Es besteht also doch noch Hoffnung für dich“, murmele ich, völlig erleichtert. „Ich habe einige Reitgerten“, sage ich und überlege, ob wir am Sonntag vielleicht eine davon benutzen könnten.

„Auch eine aus geflochtenem braunen Leder?“ fragt sie und bringt mich damit zum Lachen. Wenn es das ist, was sie möchte, bin ich sicher, dass ich solch eine finden werde. „Nein, aber ich bin mir sicher, dass es kein Problem ist, eine zu besorgen“, sage ich und meine Augen leuchten vor Aufregung und Erwartung. Ich lehne mich zu ihr und gebe ihr einen flüchtigen Kuss. Dann greife ich nach meinen Boxershorts … ihr Gesicht nimmt einen enttäuschten Ausdruck an. Taylor wartet draußen auf mich. Ich muss zum Hotel zurück. Schnell dreht sie ihren Kopf zur Uhr auf dem Nachttisch. Es ist 21.40 Uhr.

Endlich steht auch sie vom Bett auf und zieht sich ihre Jogginghose und ein Bustier über. Als sie beides angezogen hat, setzt sie sich im Schneidersitz auf das Bett und beobachtet mich. Meine Gedanken wandern bereits zum Sonntag und daran wie sehr ich immer in ihr sein möchte. Gott! Ich könnte immer in ihr sein! Das bringt mich auf eine Idee. Verhütet sie eigentlich? Da wir nun unsere Beziehung begonnen haben, müssen wir uns Gedanken über die Verhütung machen. Ich habe vor, sie sehr häufig zu genießen und ich hasse diese Kondome. Ich freue mich schon darauf, völlig das Kommando zu übernehmen.

„Wann bekommst du deine Periode?“ frage ich und reiße sie damit aus ihren Gedanken.

„Was?!“ fragt sie und weiß überhaupt nicht, wovon ich spreche.

„Ich hasse diese Dinger“, grummele ich und halte ihr das Kondom hoch. Dann werfe ich es auf den Boden, um meine Jeans anziehen zu können. Sie hat mir noch nicht geantwortet. Sie ist mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt.

„Also?“ dränge ich sie und aus irgendeinem Grund antwortet sie mir immer noch nicht. Ich sehe sie und sie blickt zurück. Plötzlich sieht sie verlegen aus. Sie schämt sich vor mir! Sie sollte sich nicht vor mir schämen oder schüchtern sein. Nicht nach all den Dingen, die wir miteinander gemacht haben.

„Nächste Woche“, sagt sie endlich und blickt hinab auf ihre Hände.

„Du musst dir Gedanken über die Verhütung machen“, sage ich zu ihr. Ich will sie ja nicht schwängern. Es ist sehr wichtig, dass wir dieses Problem aus der Welt räumen. Ich habe vor viel Zeit mit ihr zu verbringen. Aber sie starrt mich ausdruckslos an, als ob ich griechisch mit ihr sprechen würde. Langsam dämmert es mir. Sie ist sehr jung und sie war bevor sie mich traf nicht sexuell aktiv. Es ist gut möglich, dass sie noch nicht einmal bei einem Frauenarzt war.

Ich setze mich auf die Bettkante, um mir meine Socken und Schuhe anzuziehen.

„Hast du einen Arzt, Anastasia?“ frage ich sie. Sie schüttelt den Kopf und ich runzele die Stirn. So wie ich es mir bereits gedacht habe.

„Ich kann meinen eigenen anrufen und ihn um einen Termin in deinem Apartment bitten. Am Sonntagmorgen, bevor du zu mir kommst. Er kann dich aber auch bei mir zuhause untersuchen. Was ist dir lieber?“ frage ich sie und da sie keinen eigenen Arzt hat, kann meiner unser Problem genauso gut lösen.

Sie überlegt. „Bei dir“, antwortet sie leise.

„Okay. Ich sage dir wegen der Uhrzeit später Bescheid“, sage ich und mache mir in Gedanken eine Notiz, dass Andrea meinen Arzt anruft und ihn ins Escala kommen lässt.

„Gehst du?“ fragt sie überrascht und mit einem wehmütigen Unterton.

„Ja“, antworte ich.

Ein fragender Ausdruck huscht über ihr Gesicht, „Wie kommst du zurück?“ flüstert sie.

„Taylor holt mich ab“, gebe ich zurück.

„Ich kann dich fahren, wenn du magst. Ich habe einen nagelneuen Wagen“, sagt sie und raubt mir damit den Atem. Ihre ursprüngliche Reaktion war nicht so freudig. Sie schafft es immer wieder mich zu begeistern. Ich blicke sie an und bin unfähig die Herzlichkeit in meinen Augen zu verbergen.

„So gefällt mir das gleich viel besser. Aber ich glaube, du hast ein bisschen zu viel getrunken“, sage ich. Ich möchte sie nicht in Gefahr bringen, indem ich sie halb angetrunken Auto fahren lasse.

Das wachsame Mädchen kommt wieder zum Vorschein. Sie fragt, „Hast du mich mit Absicht abgefüllt?“

„Ja“, antworte ich ihr wahrheitsgemäß. Ich habe mir vorgenommen, immer ehrlich mit ihr zu sein.

„Warum?“ fragt sie.

„Weil du zu viel nachdenkst und genauso zugeknöpft bist wie dein Stiefvater. Ein Gläschen
Champagner, und schon redest du wie ein Wasserfall“, sage ich „Und ich muss schließlich offen und ehrlich mit dir sprechen können. Sonst ziehst du dich in dein Schneckenhaus zurück, und ich habe keine Ahnung, was in dir vorgeht. In vino veritas, Anastasia.“

„Und du bist sicher, dass du immer ehrlich mit mir bist?“ fragt sie.

„Ich bin redlich bemüht“, sage ich und blicke sie argwöhnisch an. Sie muss verstehen, dass solche Beziehungen, wie wir sie führen wollen, auf Vertrauen basieren. „Es wird nur funktionieren, wenn wir ehrlich miteinander sind“, sage ich und will, dass sie es versteht.

Plötzlich sieht sie traurig an. Ihr Ausdruck versteckt einige Emotionen, von denen sie nicht will, dass ich sie sehe oder verstehe. Letztendlich bringt sie all ihren Mut auf und hält das zweite Kondom hoch und sagt, „Ich wünsche mir, dass du bleibst und das hier benutzt“, und bringt mich damit zum Schmunzeln. Ich würde sehr gerne bleiben, das Kondom benutzen und alles, was mir in den Sinn kommt, mit ihr machen. Aber ich breche zu viele meiner eigenen Regeln. Ich darf die Kontrolle bei dieser Sache nicht verlieren. Ich muss die Führung übernehmen. Ich werde dieser wunderschönen, bezaubernden, hinreißenden Frau nur meine allerbeste Seite präsentieren.

„Anastasia, ich habe heute Abend bereits eine ganze Menge Grenzen überschritten. Ich muss gehen. Wir sehen uns Sonntag. Ich sehe zu, dass eine überarbeitete Version des Vertrags für dich bereitliegt, damit wir endlich anfangen können zu spielen“, sage ich bestimmt.

„Spielen?“ sagt sie blinzelnd. Ja, Baby spielen. Sie sieht ängstlich aus.

„Ich würde gern ein Szenario mit dir ausprobieren. Aber erst wenn du unterschrieben hast, kann ich sicher sein, dass du auch wirklich bereit bist“, sage ich erklärend.

„Aha. Wenn ich also nicht unterschreibe, könnte ich so weitermachen wie bisher?“ fragt sie spielerisch. Ich blicke sie an, um ihr Verhalten abzuschätzen. Mein Baby will spielen. Dabei kann ich helfen. Meine Lippen verziehen sich zu einem Grinsen.

„Tja“, sage ich mit einem böshaften Glänzen in den Augen, „wahrscheinlich. Aber es könnte sein, dass ich dem Druck nicht standhalte.“

„Nicht standhalten? Und wie würde das aussehen?“ fragt sie unschuldig und spielerisch. Ich nicke und grinse. „Könnte ziemlich schlimm werden“, sage ich und ziehe sie auf. Sie grinst mich ebenfalls an.

„Schlimm? Inwiefern?“ sagt sie süß.

„Oh du weißt schon, Explosionen, Verfolgungsjagden, Entführung, Gefangennahme“, sage ich lässig.

„Du würdest mich entführen?“ fragt sie überrascht.

„Oh ja“, grinse ich sie an. Hat sie auch nur eine leise Ahnung wie sehr ich sie begehre und wie kurz ich vorm Schlappmachen war?

„Du würdest mich gegen meinen Willen gefangen halten?“ fragt sie schweratmend und erhitzt damit die Temperatur.

„Oh ja“, nicke ich. „Und dann gibt’s nur noch eins: TPE. Und zwar total“ sage ich zu ihr. Sie wirft mir einen leeren Blick zu.

„Ich kann dir nicht mehr folgen“, sagt sie mit heiserer Stimme, sie ist mir so nah und ich kann ihr Herz schlagen hören …

Sie ist sich nicht sicher, ob ich es ernst meine. Was würde sie wohl machen, wenn sie wüsste, dass ich es wirklich ernst meine.

„Total Power Exchange – rund um die Uhr“, sage ich mit Verlangen in meiner Stimme und die Aufregung füllt mich aus.

„Du hast also keine Wahl, Baby“, sage ich höhnisch.

„Das sehe ich“, sagt sie, ihre Worte triefen vor Sarkasmus und sie verdreht die Augen! Oh, dem Himmel sei Dank! Baby, ich habe so lange auf diesen Moment gewartet. Ich werde dir eine Lektion erteilen. Ich bin überaus aufgeregt und erregt mit der Aussicht sie bestrafen zu können.

„Oh, Anastasia Steele, haben Sie gerade ihre Augen verdreht?“ Sie verstummt.

„Nein“, quiekt sie leise.

„Ich glaube schon. Was habe ich gesagt? Was passiert, wenn sie in meiner Gegenwart noch einmal die Augen verdrehen?” frage ich triumphierend.

Ich setze mich auf die Bettkante und warte auf meinen Preis, in Form von ihrem runden, rosigen Hintern.

„Komm her“, sage ich sanft. Sie erbleicht. Sie starrt mich an und versucht herauszufinden, ob ich es ernst meine.

„Ich habe noch nicht unterschrieben“, flüstert sie.

„Ich habe dir klipp und klar gesagt, was ich dann tun werde, Anastasia. Ich bin kein Mann der leeren Worte“, sage ich und meine Augen brennen wie glühende Asche. „Ich werde dir den Hintern versohlen, und dann werde ich dich ficken, und zwar schnell und hart. Sieht so aus, als bräuchten wir dieses Kondom heute doch noch“, sage ich mit sanfter, drohender und anzüglicher Stimme und blicke sie direkt an.


Bad Things by Jace Everett

Sie ist wie erstarrt, aber ich kann sehen wie unterschiedliche Emotionen über ihr Gesicht huschen. Wünschend, verlangend, bedürftig, ängstlich. Ich blicke sie an und warte darauf, dass sie sich bewegt. Meine Augen spiegeln mein Verlangen wider und meine Handflächen kribbeln bereits vor Erwarten. Zögernd streckt sie ihre Beine aus. Sie blickt zur Tür und schätzt ab, wie groß ihre Chance ist, zu entkommen. Sie überlegt und wägt die unterschiedlichen Optionen ab.

„Ich warte“, sage ich. „Anastasia, Geduld gehört nicht zu meinen Stärken“, warne ich sie mit fester Stimme und strengem Blick. Sie keucht und ist verängstigt, aber gleichzeitig sieht sie erregt aus. Genauso wie ich es mag. Langsam und mit zitternden Beinen krabbelt sie über das Bett auf mich zu und setzt sich neben mich. Innerlich seufze ich vor Erleichterung auf.

„Braves Mädchen“, murmele ich.

„Und jetzt steh auf“, kommandiere ich sie.

Zögernd steht sie auf. Ich strecke meine Hand aus und sie legt das Kondompäckchen in meine Handfläche. Ich bin voller Begierde und kann mich nicht länger zurückhalten: im Bruchteil einer Sekunde greife ich sie und lege sie über mein Knie. Auf diesen Moment warte ich seitdem sie mich beim Interview gefragt hat, ob ich schwul bin.

Mit einer geschmeidigen Bewegung platziere ich ihren Oberkörper auf dem Bett neben mir. Ich lege mein rechtes Bein über ihre Beine und fixiere sie somit. Meinen linken Unterarm platziere ich auf ihrem Rücken und halte so ihren Körper nach unten und mache es ihr unmöglich, sich zu bewegen. Das ist ein herrlicher Anblick, ich bin überaus erregt und kann mich kaum noch mit der Bestrafung zurückhalten. Mit der Bestrafung, die sie seit dem Tag, an dem ich sie getroffen habe, verdient hat!

„Leg beide Hände neben deinen Kopf“, befehle ich ihr und sie gehorcht augenblicklich.

Jetzt ist es an der Zeit über ihr Vergehen zu sprechen und ihr ihre Bestrafung dafür mitzuteilen und auszuteilen. „Wieso tue ich das, Anastasia?“ frage ich sie.

„Weil ich die Augen verdreht habe“, sagt sie kaum hörbar.

„Darf man so etwas tun, was meinst du?“ frage ich bestimmt.

„Nein“, antwortet sie schlicht.

„Wirst du es noch einmal tun?“ frage ich sie. Nicht das sie es nach ihrer Bestrafung noch einmal wagen würde.

„Nein“, antwortet sie augenblicklich.

„In Zukunft werde ich dich jedes Mal versohlen, wenn du es tust, verstanden?“ sage ich und mache meinen Standpunkt klar. Daraufhin ziehe ich ihre Jogginghose quälend langsam herunter, mache eine richtige Show daraus. Denk dran, Baby! Ich zelebriere den Augenblick. Ich bin erregt, glücklich, begierig, geil und meine Handflächen jucken bereits, voller Vorfreude darauf ihren Hintern zu versohlen, den Schmerz/die Lust zu verteilen. Ich fühle ihren schnellen Herzschlag unter meiner Berührung.

Ich lege meine Hand auf ihren nackten, alabasternen und reizenden Hintern. Er ist so geil und zart und herrlich und wird bald rosarot sein. Dieser Gedanke erregt mich ungemein. Ich liebkose sie, streiche über ihr herrliches Hinterteil, hin und her. Ich benutze meine ganze Handfläche, um so viel Haut wie möglich gleichzeitig zu bedecken und den meisten Schmerz auszuteilen. Pfeilschnell hebe ich meine Hand in die Höhe und erteile ihr ihr allererstes Spanking – so hart wie ich kann.

„Au!“ entweicht es aus ihrem Mund, als Reaktion auf ihren ersten Vorgeschmack, auf die Schmerzen, die sie bei einer Bestrafung erhalten kann. Sie versucht aufzustehen, wackelt hin und her, aber ich drücke mit meiner Hand zwischen ihre Schulterblätter und halte sie so unten. Daraufhin streichle ich sie an der Stelle, wo sie den Hieb erhalten hat. Meine Atmung geht abgehackt. Das ist wie Sex für mich: erregend, geil, lustvoll, ein großer Antörner, wie bei einem nahenden Höhepunkt – es ist lauter, rauer. Ich schlage sie wieder und wieder, kurz aufeinanderfolgend. Seit ihrem ersten ‚au‘ hat sie keinen Ton mehr von sich gegeben. Sie versucht sich den Schlägen zu entwinden, aber ihr entweicht weiterhin kein Laut. Ich weiß, dass es weh tut, weil meine Handfläche schmerzt. Und das macht mich noch erregter.

„Halt still“, knurre ich, meine Stimme klingt rau. „Oder ich muss noch länger weitermachen“, warne ich sie.

Ich reibe ihren Hintern, um das Blut, welches an der Oberfläche rauscht, besser zu verteilen. Jeder meiner Schläge macht ihren alabasternen Hintern noch rosiger. Ich habe diesen Rhythmus über die Jahre perfektioniert, streicheln, liebkosen, hart schlagen. Wiederholung. Streicheln, liebkosen, hart schlagen. Sie hat immer noch keinen weiteren Laut von sich gegeben und das erregt mich umso mehr. Ich bin überrascht von ihrem Durchhaltevermögen. Ich schlage sie niemals zweimal auf dieselbe Stelle. Der Körper schüttet automatisch Hormone aus, um das besagte  Areal zu betäuben. Um also maximalen Schmerz zu erzeugen, schlage ich sie niemals zweimal hintereinander auf dieselbe Stelle. Beim zehnten Schlag schreit sie vor Schmerz auf: „Aaaaahh!“

„Ich komme gerade erst in Fahrt“, sage ich, schlage sie erneut und streichle sie dann sanft. Dies verursacht zwei Dinge: Der Schlag liefert den beabsichtigten Schmerz und weckt gleichzeitig Empfindungen in ihrem Inneren, durch das sinnliche Streicheln – ein schmerzhaftes Vergnügen, welches den Verstand betäubt. Ich schlage sie wieder … und zähle innerlich mit. Ich genieße diese Bestrafung und mache eine große Sache daraus. Es befriedigt den Hunger, das Biest in mir! Ich streichle sie wieder sanft und erteile den Hieb. Dieses Mal schreit sie unwillkürlich auf.

„Außer mir ist keiner hier, der dich hören kann, Baby.“ Meine Schläge erfolgen immer und immer wieder. Schlagen, streicheln, liebkosen. Wiederholung. Elf, zwölf. Im Kopf zähle ich mit. Ich fahre mit meinem unerbittlichen Rhythmus fort. Bei den folgenden sechs Schlägen schreit sie jedes Mal auf und erregt mich noch mehr. Der achtzehnte ist mein letzter Schlag.

Sogar meine Hand singt vor Schmerz und letztlich sage ich heiser „Genug.“

Ich bin begeistert, dass sie nicht geweint hat. „Gut gemacht, Anastasia. Jetzt werde ich dich f*cken“, sage ich begierig zu ihr. Ich streichle ihren Hintern sanft, er ist pink, fast schon rot. Ich streichle ihr wunderschönes Hinterteil immer und immer wieder. Als ich den unteren Teil ihres Hinterns verwöhne, schiebe ich zwei Finger in sie hinein und überrasche sie damit völlig. Mein Vorsatz ist erfüllt. Sie keucht. Nach dem reichlichen Spanking und Streicheln, ist dies nun eine angenehme Empfindung. Sie ist erregt und feucht, ganz so wie ich es mir erhofft und erwartet habe. Es erfreut mich ungemein. Es stillt den Hunger in mir.

„Spüre es. Siehst du wie sehr es deinem Körper gefällt, Anastasia? Du kannst es kaum erwarten, kannst mich kaum erwarten“, sage ich mit Bewunderung und Ehrfurcht in meiner Stimme. Sie verblüfft mich immer wieder aufs Neue. Meine Finger bewegen sich in ihr, rein und raus, immer und immer wieder. Sie stöhnt. Dann ziehe ich meine Finger schnell aus ihr heraus, wohlwissend dass sie nun voller Verlangen - für mich - ist.

„Nächstes Mal wirst du jeden Schlag mitzählen. Wo ist das Kondom?“

Ich greife nach dem Kondom und hebe sie sanft an und drücke ihr Gesicht aufs Bett.  Ich öffne meine Jeans, zerreiße das Kondom und rolle es über meine Erektion. Ich ziehe ihre Jogginghose aus und lenke sie in eine kniende Position. Ich streichle ihren rosaroten Hintern mit steigender Lust.

„Ich werde dich jetzt nehmen und du darfst kommen“, murmele ich. Ich fülle sie mit einem Ruck aus. Sie stöhnt laut. Ich ziehe mich zurück und bewege mich wieder vorwärts, finde meinen eigenen Rhythmus. Ich stoße mit schnellem, intensivem Tempo gegen ihren rosaroten Hintern. Dieser Anblick steigert meine Lust ins Unermessliche.

Ihr Gesicht zeigt nach unten, ihr Stöhnen deutet ihren nahenden Orgasmus an. Sie krallt sich in die Laken, ihre Knöchel treten schon weiß hervor. Dieser Anblick bringt mich zum Gipfel und der Sog des bevorstehenden Orgasmus strafft mein Innerstes. Wir beide erreichen einen intensiven, betäubenden Orgasmus.

„Oh … Ana!“ rufe ich aus und finde meine Erlösung. Ich halte sie in Position und ergieße mich in ihr. Ich breche zusammen und keuche hart. Ich drehe mich aufs Bett, ziehe sie auf mich drauf und vergrabe mein Gesicht in ihren Haaren, halte sie fest. Ich bin vollauf befriedigt. Ich habe mein Gegenstück gefunden, die Person, die mich völlig befriedigen kann, mich aufnehmen kann.

„Oh, Baby“, flüstere ich. „Willkommen in meiner Welt.“ Wir liegen da, keuchen beide und warten darauf, dass sich unsere Atmung beruhigt. Ich bin völlig begeistert von dieser Frau, die hier in meinen Armen liegt. Sie ist mein perfektes Gegenstück in jeglicher Art und Weise. Warum sollte ich sie gehen lassen? Sanft streichle ich ihre Haare, während sie auf meiner Brust liegt. Sie ist völlig ausgelaugt und erschöpft, genauso wie ich es mag.

Wieder vergrabe ich mein Gesicht in ihren Haaren, inhaliere ihren Duft. „Gut gemacht, Baby“, flüstere ich. Meine Stimme ist voll purer Freude. Ich möchte sie einkleiden und ziehe an ihrem Bustier. „Schläfst du etwa in diesem Ding?“ frage ich sie sanft.

„Ja“, flüstert sie verschlafen.

Sie verdient viel bessere Sachen. „Ein schönes Mädchen, wie du, sollte ausschließlich Seide und Satin tragen. Ich werde mit dir shoppen gehen“, sage ich.

„Ich mag die Sachen aber“, murmelt sie und versucht dabei gereizt zu klingen. Sie versucht mich immer noch herauszufordern. Ich küsse ihren Kopf. „Wir werden sehen“, sage ich. Wir werden ein bisschen einkaufen gehen. Wir liegen einige Zeit und sie döst in meinen Armen.

„Ich muss gehen“, sage ich und lehne mich herunter, um sie sanft auf die Stirn zu küssen.

„Geht es dir gut?“ frage ich mit sanfter Stimme. Sie ist von meiner Frage verwirrt. Dann flüstert sie einfach, „Mir geht es gut.“ Ich stehe vom Bett auf. „Wo ist das Bad?“ frage ich sie.

„Den Flur runter links“, antwortet sie. Ich hebe das andere Kondom auf und gehe ins Bad, um mich zu waschen. Ich werfe die Kondome in den Mülleimer und wasche mich. Ich sehe in den Arzneischrank und finde eine Flasche mit Baby Öl. Das wird ihr wundes Hinterteil beruhigen. Als ich in ihr Schlafzimmer zurückkomme, hat sie wieder ihre Jogginghose an und den Kopf in ihren Händen. Sie wird mir nicht in die Augen sehen. Sie blickt einfach nur auf ihre Hände.

„Ich habe etwas Baby Öl gefunden. Lass mich deinen Hintern damit einreiben“, sage ich.

„Nein. Ich komme schon klar“, antwortet sie.

„Anastasia“, sage ich warnend. Endlich steht sie auf und blickt zum Bett. Ich setze mich neben sie und ziehe sanft ihre Jogginghose nach unten. Ich verteile das Baby Öl auf meiner Handfläche und verreibe es dann sanft auf ihrem wunden Hintern.

Aus irgendeinem Grund habe ich das Gefühl, dass es ein Heiligtum ist, das Wertschätzung bedarf. Ich kann die Finger nicht davon lassen.

„Ich liebe das Gefühl meiner Hände auf deiner Haut“, murmele ich. Sie nickt zustimmend.

„So“, sage ich nachdem ich fertig bin und ziehe ihre Hose wieder hoch.

„Ich werde jetzt gehen“, sage ich. Taylor wartet bereits seit einiger Zeit draußen auf mich.

Automatisch wirft sie einen Blick auf die Uhr auf ihrem Nachttisch. Es ist 22.30 Uhr.

„Ich bringe dich noch zur Tür“, sagt sie leise und blickt mich noch immer nicht an. Ich nehme ihre Hand und begleite sie zur Eingangstür.

„Musst du Taylor nicht anrufen?“ fragt sie und vermeidet immer noch den Augenkontakt. Das passiert nach einer Bestrafung.

„Taylor wartet schon seit neun Uhr auf mich. Sieh mich an“, flüstere ich. Sie kämpft mit sich, traut sich nicht, mir in die Augen zu sehen und als sie es endlich tut, blicke ich sie voll Bewunderung an. Sie ist unglaublich. Ich bin völlig von ihr begeistert.

„Du hast nicht geweint“, murmele ich und mein Verlangen baut sich langsam wieder auf. Sie ist wie die Sonne für mich. Überfallartig greife ich nach ihr und küsse sie mit all meiner Leidenschaft.

„Sonntag“, flüstere ich gegen ihre Lippen und es ist sowohl ein Versprechen, als auch eine Drohung. Ich lasse sie in der Tür stehen und gehe den Weg entlang und steige in den schwarzen Audi SUV. Ich spüre ihre Augen auf mir.

„Sir“, sagt Taylor zur Begrüßung. Ich nicke ihm in der Dunkelheit zu. „Zum Heathmans?“

„Ja“, bestätige ich. Auf dem Weg zum Hotel denke ich nur an Anastasia.

„Taylor“, erinnere ich mich. „Ich möchte, dass sie sicherstellen, dass das Blackberry Miss Steele morgen auf Arbeit geliefert wird. Mir ist egal, wie sie es anstellen. Auch wenn sie es völlig neu bauen müssen.“

“Ja, Sir”, sagt er bestimmt. Da ich Taylor kenne, weiß ich, wie sehr er Unzulänglichkeit hasst. Obwohl es eine einfache Aufgabe ist, bleibt sie immer noch unerledigt. Ich muss in der Lage sein, Anastasia überall und zu jeder Zeit zu kontaktieren. Ich kann nicht zulassen, dass sich irgendein anderer Scheißkerl dazwischen drängt und sie mir wegnimmt. Ich würde es nicht aushalten. Nicht nachdem ich sie für mich auf jede erdenkliche Art und Weise beansprucht habe. Es würde mich umbringen, wenn ich wüsste, dass jemand anders sie wärmt, sie hält, sie fickt … Bei diesem Gedanken runzele ich die Stirn und beiße die Zähne zusammen.

„Taylor, sorgen sie dafür!“ sage ich. Er weiß, was als nächstes kommt. Er ist in der Lage, meine Handlungen hervorzusehen. Wir haben die lautlose Kommunikation quasi perfektioniert. Das ist auch einer der Gründe, warum er meine rechte Hand ist. Er weiß, was zu tun ist, ohne dass man es ihm sagen muss. Zudem befolgt er jede Anweisung haargenau.

„Ja, Sir! Selbst wenn ich das Telefon selbst bauen muss. Sie wird es morgen bekommen!”

„In Ordnung“, sage ich und fühle mich plötzlich unwohl. Ich habe sie verzweifelt zurück gelassen. Aber ich kann nicht ständig meine eigenen Regeln brechen.  Warum habe ich plötzlich das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt oder dass sie mir entgleiten wird? Sie ist immer in meinen Gedanken, wenn ich wach bin und selbst wenn ich schlafe. Wie kann jemand, der so unerfahren, so unschuldig, so trotzig ist, dennoch so bezaubernd sein? Wie konnte sie mir innerhalb von nur wenigen Wochen so sehr ans Herz wachsen? Ich schüttele meinen Kopf, als ob ich die Gedanken loswerden will. Als wir am Hotel ankommen, steigen Taylor und ich aus dem SUV und er überreicht dem Hotelbediensteten den Schlüssel. Wir machen uns auf den Weg in meine Suite. Schnell verschaffen wir uns einen Überblick über die morgigen Verpflichtungen. Morgen kehren wir nach einwöchigem Aufenthalt hier in Portland nach Seattle zurück. Am Samstag werde ich ohne Anastasia auskommen müssen. Das bringt mich dazu, Taylor noch einmal einzuschärfen, wie wichtig es ist, dass das Blackberry morgen geliefert wird. Ich glaube, er würde es sogar selbst erfinden, damit es morgen geliefert werden kann. Er geht in seine Suite, die direkt an meine angrenzt, und ich öffne mir eine Flasche Wein. Ich schenke mir selbst ein Glas ein und gehe zu meinem Laptop, um Anastasia eine Mail zu schreiben. Außerdem muss ich die Mails, die in meiner Abwesenheit eingetroffen sind, durchgehen. Im Posteingang befindet sich eine Nachricht von meiner Schwester Mia. Sie teilt mir ihre Fluginformationen mit, da sie morgen aus Paris kommen wird. Ich schreibe ihr eine kurze Antwort und versichere ihr, dass ich sie morgen abholen werde.

Dann schreibe ich Anastasia eine Mail:

Von: Christian Grey
Betreff: Sie
Datum: 26. Mai 2011                        23:15 Uhr
An: Anastasia Steele

Sehr geehrte Miss Steele,

Sie sind absolut exquisit. Die schönste, intelligenteste, witzigste und tapferste Frau, die
mir je begegnet ist. Nehmen Sie eine Schmerztablette – das ist keine Bitte. Und Finger weg
von Ihrem Käfer. Verlassen Sie sich drauf, ich finde es heraus, wenn Sie’s nicht tun.

Christian Grey CEO,
Grey Enterprises Holdings, Inc.

Einerseits möchte ich, dass sie ins Bett geht, weil sie morgen arbeiten muss, aber andererseits möchte ich, dass sie mir antwortet. Damit ich weiß, dass sie die Nachricht erhalten hat, dass sie zu Hause ist, in ihrem kleinen Apartment und nicht mit irgendjemandem. Ich weiß, dass dieser Gedanke unbegründet ist, aber ich kann einfach nichts dagegen machen. Mein E-Mail Programm kündigt ihre Antwort fünf Minuten später an. Ich bin ängstlich wie ein Schuljunge, der einen Zettel von seinem ersten Schwarm bekommt.

___________________________________________________________________________

Von: Anastasia Steele
Betreff: Schmeichelei
Datum: 26. Mai 2011                        23:21 Uhr
An: Christian Grey

Sehr geehrter Mr. Grey,

Ihre Schmeicheleien führen nirgendwo hin, aber da Sie ja ohnehin schon überall waren, ist
dieser Punkt irrelevant.
Ich werde meinen Käfer in die Werkstatt fahren müssen, damit ich ihn anschließend
verkaufen kann, und bin deshalb nicht bereit, mir Ihre Stänkereien über Wanda noch
länger anzuhören. Rotwein ist eindeutig die bessere Wahl als Schmerztabletten.

Ana

PS: Schläge mit dem Rohrstock sind definitiv ein Hard Limit für mich.
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Ihre Nachricht frustriert mich. Warum kann sie kein Kompliment annehmen? Denkt sie so schlecht von sich? Warum ist sie noch immer auf? Sie sollte schlafen gehen, wenn sie noch genügend Schlaf bekommen will. Schnell tippe ich ihr eine Antwort.
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Von: Christian Grey
Betreff: Frustrierte Weiber, die keine Komplimente annehmen können
Datum: 26. Mai 2011                        23:27 Uhr
An: Anastasia Steele

Sehr geehrte Miss Steele,

das sind keine Schmeicheleien. Ich habe nur gesagt, was ich von Ihnen denke. Sie sollten jetzt zu Bett gehen. Mit Ihrer Ergänzung der Hard Limits bin ich einverstanden. Behalten Sie Ihren Alkoholkonsum  im Auge. Taylor wird sich um die Entsorgung Ihres Wagens kümmern und einen guten Preis dafür erzielen.

Christian Grey CEO,
Grey Enterprises Holdings Inc.

Ich seufze und drücke auf senden. Ihre Antwort kommt schnell und dieses Mal ist sie unerträglich. Was will sie mir nur antun?
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Von: Anastasia Steele
Betreff: Taylor – Ist er der richtige Mann für diese Aufgabe?
Datum: 26. Mai 2011                        23:39 Uhr
An: Christian Grey

Sehr geehrter Mr. Grey,

es erstaunt mich, dass Sie so bereitwillig das Risiko eingehen, dass sich Ihre rechte Hand
hinters Steuer meines Wagens setzt, nicht jedoch eine x-beliebige Frau, die Sie ab und zu
mal vögeln. Wie kann ich sicher sein, dass Taylor tatsächlich den besten Preis dafür erzielt?
Ich habe immerhin einen Ruf als knallharte Verhandlungspartnerin.

Ana

Diese Nachricht macht mich wütend und ich bin in der richtigen Stimmung, zu ihr zu fahren und ihr eine Lektion zu erteilen. Ich nehme an, dass sie zu viel Champagner hatte und nun auch noch Rotwein getrunken hat, um ihren wunden Hintern zu beruhigen. Dieses Wissen ist das einzige, was mich im Moment im Hotel hält. Augenblicklich schreibe ich ihr eine Antwort.
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Von: Christian Grey
Betreff: Vorsicht!
Datum: 26. Mai 2011                        23:43 Uhr
An: Anastasia Steele

Sehr geehrte Miss Steele,

ich gehe davon aus, dass der ROTWEIN aus Ihnen spricht, außerdem liegt ein langer,
schwerer Tag hinter Ihnen.
Trotzdem bin ich versucht, noch einmal bei Ihnen vorbeizufahren, um dafür zu sorgen, dass
Sie eine geschlagene Woche lang nicht mehr auf Ihrem Hintern sitzen können und nicht
nur einen Abend. Taylor ist ehemaliger Soldat und kann alles fahren – vom Motorrad bis hin zum Sherman-Panzer. Ihr Wagen stellt keinerlei Gefahr für seine Unversehrtheit dar.
Und bitte titulieren Sie sich nicht als »x-beliebige Frau«, die ich »ab und zu mal vögle«,
denn es macht mich, offen gestanden, WÜTEND, und Sie wollen definitiv nicht in meiner
Nähe sein, wenn ich wütend bin.

Christian Grey CEO,
Grey Enterprises Holdings Inc.

Ich atme immer noch schwer, als ihre Antwort eingeht. Mein Herz rutscht mir in die Hose, als ich sehe, was sie geschrieben hat. Also waren meine Ängste nicht unbegründet.
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Von: Anastasia Steele
Betreff: Selber Vorsicht!
Datum: 26. Mai 2011                        23:57 Uhr
An: Christian Grey

Sehr geehrter Mr. Grey,

ich bin nicht sicher, ob ich Sie überhaupt leiden kann. Vor allem im Moment nicht.
Miss Steele

Was? Warum mag sie mich nicht? Warum mag sie mich nicht? Ich antworte ihr umgehend.


Von: Christian Grey
Betreff: Vorsicht!
Datum: 27. Mai 2011                        00:02 Uhr
An: Anastasia Steele

Warum können Sie mich nicht leiden?

Christian Grey CEO,
Grey Enterprises Holdings Inc.

Ängstlich warte ich auf ihre Antwort. Ich zähle die Minuten und Sekunden auf der Uhr. Endlich kündigt sich ihre E-Mail an.


Von: Anastasia Steele
Betreff: Selber Vorsicht!
Datum: 27. Mai 2011                        00:09 Uhr
An: Christian Grey
Weil Sie nie bei mir bleiben.


Eine halbe Ewigkeit starre ich einfach auf den Bildschirm. Ich habe sie aus der Fassung gebracht! Endlich hat sie gesagt, was sie beschäftigt hat. Ich wusste, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Ich hatte schon das richtige Gefühl und dennoch habe ich sie allein gelassen. Aber sie würde nichts sagen. Sie hat gesagt, es ist alles in Ordnung! Ist sie so eingeschüchtert von mir, dass sie mir nicht sagen kann, wie es ihr geht, außer wenn sie betrunken ist oder mir E-Mails schreibt? Sie muss endlich offen mit mir reden.

Ich hatte mich bereits ausgezogen, um ins Bett zu gehen. Nun aber ziehe ich mich schnell wieder an, streife mein Nadelstreifenjackett über und nehme die Autoschlüssel. Ich tippe Taylor schnell eine Nachricht und lasse ihn wissen, dass ich noch einmal zu Miss Steele fahre und die Nacht dort verbringen werde. Ich fahre zu ihrem Apartmentkomplex. Meine Gedanken kreisen nur um sie und meine Sorgen um sie sind allgegenwärtig. Ich parke das Auto und steige schnell aus. Ich gehe den Steinweg zu ihrem Gebäude entlang und nehme immer zwei Stufen auf einmal. Ich klopfe laut und schnell hintereinander an die Tür.

You're Always on My Mind - Michael Buble

Ihre Mitbewohnerin Kate, die Eierabschneiderin, öffnet die Tür. Als sie mich sieht, ändert sich ihr Gesichtsausdruck und nimmt einen ärgerlichen Ausdruck an, bereit mich in Stücke zu reißen. „Was zur Hölle wollen Sie denn hier?“ brüllt sie.

„Ich bin hier, um Anastasia zu sehen“, antworte ich.

„Das geht nicht!“ lautet ihre Antwort. Mein Herz stottert. Lehnt Anastasia mich jetzt schon ab? Hat sie ihre Meinung geändert? Hat sie sich dazu entschieden, dass das, was wir haben, schlecht für sie ist?

„Warum nicht?“ ist meine Antwort.

„Was zur Hölle haben Sie mit ihr angestellt?“ fragt sie mich.

„Was meinst du?“ frage ich ungläubig.

„Seit sie Ihnen begegnet ist, weint sie nur noch“, ist ihre Antwort. Das erdrückt mein dunkles Herz. Ich möchte nicht, dass Anastasia weint. Ich bin überaus besorgt, dass sie mir entgleiten wird, weil sie nicht mit mir spricht und dass ich zu abgefuckt in ihrer Gegenwart bin. Ich muss sie sehen!

„Kate, bring mich nicht dazu mir gewaltsam Eintritt zu verschaffen“, sage ich und starre sie an. „Ich muss reinkommen und sehen, was nicht mit ihr stimmt“, und drücke die Tür weit auf und gehe hinein.

„Sie können hier nicht rein!“ brüllt sie mir nach. Schnell durchquere ich das Wohnzimmer und stürme in Anastasias Zimmer. Ich schalte die Deckenlampe ein und sehe sie, wie sie laut in ihr Kissen schluchzt. Sie dreht sich um und kneift die Augen zusammen, jedoch nicht schnell genug. Ich erhasche einen Blick auf ihre geschwollenen, rotgeränderten Augen!

„Großer Gott, Ana!“ murmele ich. Ich mache das Licht wieder aus und eile auf sie zu.

„Was machst du hier?“ keucht sie zwischen ihren Schluchzern. Sie kann nicht aufhören zu weinen. Ich schalte die Nachttischlampe an. Wieder kneift sie die Augen zusammen. Ihre Mitbewohnerin Kate kommt und bleibt im Türrahmen stehen.

„Soll ich dieses Arschloch rausschmeißen?“ fragt sie Anastasia. Sie strahlt vor thermonuklearer Feindseligkeit. Ich ziehe meine Augenbrauen hoch und starre sie an. Es gibt nicht viele Leute, die es wagen, so mit mir zu sprechen, es mir direkt ins Gesicht sagen. Dieses Mal weiß ich aber, dass es stimmt. Ich bin ein Arschloch. Aber ihre ungezähmte Feindseligkeit stimmt mich nachdenklich. Was habe ich denn falsch gemacht? Ich weiß es nicht. Anastasia schüttelt ihren Kopf und ihre Mitbewohnerin verdreht die Augen.

„Ruf mich einfach, wenn du mich brauchst“, sagt sie sanft zu Anastasia. Dann dreht sie sich zu mir und wirft mir einen boshaften Blick zu und zischt, „Grey – ich habe sie auf dem Radar!“ Sie zeigt mit ihrem sorgfältig manikürten Finger auf mich und zieht die Tür hinter sich ran, schließt sie jedoch nicht. Ich bin zutiefst erschüttert. Ich habe jemandem, der mir viel bedeutet, irgendetwas angetan und ich weiß nicht einmal, was es genau ist! Ich blicke zu Anastasia hinab. Mein Ausdruck ist ernst und mein Gesicht fahl.

Ich fasse  in mein Jackett und ziehe aus der Innentasche ein Taschentuch hervor und reiche es ihr.

„Was ist los?“ frage ich leise und besorgt.

„Warum bist du hier?“ fragt sie mich und ignoriert meine Frage. Ihre Tränen sind versiegt, aber sie ist so aufgelöst, ihr Körper zittert vor trockenen Schluchzern. Ich bin aufgebracht und habe Angst herauszufinden, was ich falsch gemacht habe und was ich tun kann, um es wieder gut zu machen.

Zu meiner Rolle gehört auch, mich um dich zu kümmern. Du möchtest, dass ich bei dir bleibe, also bin ich hergekommen. Und dann finde ich dich in so einem Zustand vor.“ Ich blinzele sie an, völlig verwirrt.

„Ich bin sicher, ich bin der Grund dafür, dass du so aufgelöst bist, aber ich habe
keine Ahnung, wieso. Liegt es daran, dass ich dich geschlagen habe?“

Sie setzt sich auf. Ihr Zucken entgeht mir dabei keineswegs. Sie sitzt und blickt mich an.

„Hast du eine Tablette genommen?“ frage ich und zur Antwort schüttelt sie den Kopf. Wird sie je auf irgendetwas hören, worum ich sie bitte? Ich verenge meine Augen zu Schlitzen, stehe auf und verlasse den Raum, um ihr Schmerztabletten zu holen.

Im Wohnzimmer treffe ich auf Kate, die damit beschäftigt ist, Kartons zu packen. Ich frage sie, ob sie Schmerztabletten für mich hat. Sie kneift die Augen zusammen und wirft mir einen „Wenn-Blicke-töten-könnten“-Blick zu.

„Im Arzneischrank im Badezimmer sind welche“, antwortet sie und fügt hinzu, „Erinnere dich an meine Drohung, Grey … bring das wieder in Ordnung!“ sagt sie und ihr Blick verlässt mich nicht.

„Das werde ich“, sage ich und fülle eine Teetasse mit Wasser. Dann gehe ich ins Badezimmer und nehme zwei Tabletten und gehe zurück ins Anastasias Zimmer.

„Hier, nimm“, flüstere ich und unterdrücke meine Sorge. „Du hast gesagt, es wäre alles in Ordnung. Hätte ich gewusst, dass es dir so schlecht geht, hätte ich dich auf keinen Fall allein gelassen“, sage ich und blicke ihr tief in die Augen und forsche nach den Gründen für ihre derzeitige Verfassung. Sie blickt einfach auf ihre Hände hinunter. Was ist los mit ihr?

Sie sagt nichts.

„Also war vorhin doch nicht alles in Ordnung, obwohl du es behauptest hast“, sage ich und treffe den Nagel auf den Kopf, da sie errötet.

„Ich habe gedacht, dass es mir gut geht“, flüstert sie und starrt weiterhin auf ihre Hände.

„Anastasia, es bringt doch nichts, mir eine Lüge aufzutischen, nur weil du denkst, dass ich sie gern hören will. Das ist unaufrichtig“, tadele ich sie. Jede Beziehung beruht auf Vertrauen und vor allem die, die wir führen. Ohne Vertrauen wird es nicht funktionieren. „Wenn du so etwas tust, kann ich dir doch kein Wort mehr glauben.“

Endlich blickt sie zu mir hinauf. Ihre haselnussbrauen Haare ergießen sich um ihr Gesicht. Ich runzele die Stirn und blicke sie düster an. Frust und Sorge. Ihre Verfassung steigert meine Aufregung noch mehr und ich fahre mir mit beiden Händen durch die Haare.

„Wie hast du dich gefühlt, als ich dich geschlagen habe und danach?“ frage ich sie.

„Es hat mir nicht gefallen. Mir wäre es lieber, wenn du es nicht noch einmal machen würdest“, sagt sie sanft.

„Es sollte dir auch nicht gefallen“, erzähle ich ihr.

„Aber wieso gefällt es dir dann?“ fragt sie und blickt mich an. Ihre Frage überrascht mich. Dem Biest in mir gefällt es, sie in einer solchen Verfassung zu sehen. Es verleiht mir die absolute Kontrolle über sie und das befriedigt ein Bedürfnis in mir und erregt mich.

„Möchtest du das wirklich wissen?“ fragt sie. Ihr wird bestimmt nicht gefallen, was ich zu sagen habe.

„Oh vertrau mir, ich kann es kaum erwarten“, sagt sie. Ihre Worte triefen vor Sarkasmus.

Ich kneife die Augen zusammen. „Vorsicht“, warne ich sie. Sie wird kreidebleich.

„Wirst du mich wieder schlagen?“ fragt sie herausfordernd.

„Nein, nicht heute Abend“, antworte ich ihr. Ich möchte sie nicht verletzen … zumindest nicht im Moment.

„Also“, drängt sie mich.

„Es geht um die Kontrolle, Anastasia. Ich will, dass du ein bestimmtes Verhalten an den Tag
legst, und wenn du es nicht tust, bestrafe ich dich dafür. Und du wirst lernen, dich so zu verhalten, wie ich es gern will. Ich genieße es, dich zu bestrafen. Schon seit du mich gefragt hast, ob ich schwul bin, freue ich mich darauf, dich zu versohlen.“ Sie wird rot. Ich erinnere mich daran, wie sie sich geschämt hat, nachdem sie bemerkt hatte, was für eine Frage sie da gerade gestellt hatte.

„Also magst du mich nicht so, wie ich bin“, sagt sie traurig. Das ist nicht wahr! Ich mag sie so, wie sie ist. In Wirklichkeit ist sie wie eine Brise frische Luft in meinem abgefuckten Leben. Ich starre sie verwirrt an. „Ich finde, du bist wunderbar, so wie du bist“, sage ich ehrlich.

You're in my Heart by Rod Stewart

„Warum willst du mich dann verändern?“

„Ich will dich gar nicht verändern, sondern nur, dass du brav bist, dich an die Regeln hältst und mir nicht widersprichst. So einfach ist das“, sage ich.

„Aber du willst mich bestrafen?“

„Ja das will ich.“

„Und genau das verstehe ich nicht“, sage sie verwirrt. Ich seufze und fahre mir mit den Händen durch meine Haare. Ich bin völlig aufgebracht.

„So bin ich nun mal, Anastasia. Ich brauche die Kontrolle über dich. Es ist wichtig, dass du dich auf eine bestimmte Art und Weise verhältst, und wenn du es nicht tust … genieße ich es zuzusehen, wie deine wunderschöne Alabasterhaut unter meinen Händen heiß und rot wird. Es macht mich an.“      

Ihre Augen weiten sich, ihr Blick wechselt zwischen Angst und Zurückhaltung. „Also geht es gar nicht um den Schmerz, den du mir zufügst?“ fragt sie. Eigentlich hat es ziemlich viel damit zu tun. Es stillt mein Bedürfnis, ihr Schmerz zu zufügen.

„Doch, auch ein bisschen. Ich will sehen, ob du ihn aushältst, aber das ist nicht der
Hauptgrund. Es geht darum, dass du mir gehörst und tun musst, was ich für richtig halte. Es geht um die ultimative Kontrolle über einen anderen Menschen. Genau das törnt mich an. Und zwar unglaublich, Anastasia. Es fällt mir schwer, genau zu erklären, was ich dabei empfinde … bisher musste ich das noch nie tun. Bislang habe ich mir nie groß Gedanken darüber gemacht, weil ich immer nur mit Gleichgesinnten zu tun hatte“, ich zucke entschuldigend mit den Schultern.

„Du hast meine Frage immer noch nicht beantwortet – Wie hast du dich danach gefühlt?“ frage ich sie.

„Ich war durcheinander“, antwortet sie.

„Es hat dich sexuell erregt, Anastasia“, sage ich erinnernd. Ich schließe meine Augen bei dieser frischen Erinnerung und merke wie meine Erregung wächst. Als ich meine Augen wieder öffne, blicke ich sie mit heißer, glimmender Lust an. Dieser Blick bewegt etwas in ihr und ich merke, wie sie darauf reagiert. Sie genießt es auch.

Tatsächlich pulsiert eine Menge Lust zwischen uns. Ihre Augen verlieren sich in meinen, voller Lust und ungezähmten Verlangen.

„Sieh mich nicht so an“, murmele ich. Sie runzelt die Stirn.

„Ich habe kein Kondom dabei, Anastasia und außerdem bist du völlig durcheinander. Ich bin kein Sex-Ungeheuer, auch wenn deine Mitbewohnerin anderer Meinung sein mag. Zurück zum Thema. Du warst also durcheinander.“ frage ich sie. Sie windet sich unter der Prüfung meines Blickes.

„In deinen Mails fällt es dir offenbar überhaupt nicht schwer, mir genau zu erklären, was in dir vorgeht. Wieso schaffst du es dann nicht, wenn ich vor dir stehe? Hast du so große Angst vor mir?“ Willkürlich blickt sie in eine Ecke ihres Zimmers. Ohne mich anzusehen, flüstert sie mir ihre Antwort zu.

„Ich bin restlos verzaubert von dir, Christian. Überwältigt. Ich fühle mich wie Ikarus. Als würde ich der Sonne zu nahe kommen.“

Ihre Antwort bringt mich zum Keuchen. „Wenn du mich fragst, ist es genau anders herum“, flüstere ich zurück.

„Was?“ fragt sie überrascht.

„Oh, Anastasia, du hast mich regelrecht verhext. Ist das nicht offensichtlich?“

„Aber du hast meine Frage nach wie vor nicht beantwortet. Schreib mir eine Mail. Bitte. Aber jetzt wird erst einmal geschlafen. Kann ich hierbleiben?“ frage ich sie.

„Möchtest du denn bleiben?“ fragt sie mich hoffnungsvoll.

„Du wolltest doch, dass ich hier bin“, antworte ich, obwohl ich die eigentliche Bedeutung ihrer Frage verstanden habe. Die Antwort ist ja, ich will bleiben. Genau genommen gibt es keinen Ort auf diesem Planeten, an dem ich lieber sein würde, als hier in ihrem winzigen Schlafzimmer in dem kleinen Apartment, dass sie mit ihrer eierabschneidenden Mitbewohnerin teilt.

„Du hast meine Frage nicht beantwortet“, bohrt sie nach.

„Ich werde dir eine E-Mail schreiben“, murmele ich nervös. Ich stehe auf und leere meine Tasche. Ich lege meinen Blackberry, meine Schlüssel, meine Brieftasche und mein Geld Nachttisch. Dann mache ich meine Uhr ab und ziehe meine Schuhe, Strümpfe und meine Jeans aus und lege sie auf einen Stuhl. Ich gehe auf die andere Seite des Bettes und lege mich neben Anastasia. Der glücklichste Platz auf Erden. „Leg dich hin“, befehle ich.

Auch sie schlüpft unter die Bettdecke, zuckt leicht zusammen und blickt mich an. Sie ist bestürzt aber sichtbar glücklich, dass ich in ihrem Bett liege und bei ihr bleibe. Wie kann ich ihr entkommen? Weiß sie denn nicht, dass ich süchtig nach ihr bin? Ich stütze mich auf einem Ellenbogen ab und blicke auf Anastasia hinab.

„Wenn du weinen musst, dann mach es vor mir. Bitte. Ich muss wissen, wie es dir geht“, sage ich. Ich möchte nie wieder, dass es ihr in meiner Abwesenheit so schlecht geht.

„Du willst, dass ich weine?“ fragt sie neugierig.

„Nein, eigentlich nicht. Ich will nur wissen, wie du dich fühlst. Ich will nicht, dass du mir
entgleitest. Und jetzt mach das Licht aus. Es ist schon spät, und wir müssen morgen beide zur Arbeit.“

Sie macht das Licht aus und legt sich hin.

„Leg dich auf die Seite, mit dem Rücken zu mir“, murmele ich in der Dunkelheit. Ich rücke an sie heran, schlinge meine Arme um sie und ziehe sie an meine Brust. Das Gefühl ist vorzüglich. Im Moment ist sie mein. „Schlaf, Baby”, flüstere ich und inhaliere ihren himmlischen Duft tief. Dann fallen wir beide in einen friedlichen Schlaf.


Lullaby - Dixie Chix





1 comment:

valentine said...

Wow, du schreibst auf deutsch.
Habe ja schon alles auf englisch gelesen aber auf deutsch ist es irgendwie anders positiv. Bin begeistert.