Kapitel 15
Abgefuckt, in
fünfzig verschiedenen Facetten
Übersetzer: Janine Heistmann
Langsam nehmen
wir die Welt um uns herum wieder wahr. Ich bin völlig von dieser wunderschönen
Frau begeistert. Ich bin wie gefesselt von ihr und dennoch habe ich sie auf
jede erdenkliche Art und Weise an mich gebunden. Sie ist gänzlich mein. Kein
anderer hat vorher solche Dinge mit ihr gemacht. Das ist ein unbeschreibliches
Gefühl für einen Größenwahnsinnigen wie mich! Allmählich wird mir die Bedeutung
dessen bewusst. Genau gesagt, habe ich es bis vor kurzem noch nicht verstanden.
Als sie auf mir saß, an dem Kondom herumgefummelt hat und versucht hat, es über
meine Länge zu ziehen, ist es mir bewusst geworden. Ich habe realisiert, dass
sie das noch nie zuvor bei einem anderen Mann gemacht hat. Sie gehört mir auf
jede erdenkliche Art und Weise … gänzlich, restlos und unwiderruflich! Mein …
Sie liegt auf
mir, ihr Kopf ruht auf meiner Brust und ich rieche Vanille, Seife, Natur und
unseren Sex auf meiner Frau: es gibt nichts Berauschenderes, nichts
Verführerischeres als deine Frau, wie
sie völlig befriedigt und zufrieden auf dir liegt und dich, wie du tief in ihr
verloren bist … Ich schließe meine Augen und bin vollkommen von diesen Gefühlen
überwältigt. Ich hab noch nie vorher so gefühlt. Nie!
Während ich
meine Augen geschlossen habe, merke ich wie sie ihre Hand auf meiner Brust
ausstreckt, mich berührt, mich fühlt. Obwohl ich mich verzweifelt nach ihrer
Berührung sehne, kann ich das Gefühl nicht ertragen. Ich schnappe nach ihrer
Hand und halte sie fest. Sie sieht verletzt aus. Ihr Ausdruck besänftigt mich
und so führe ich ihre Hand langsam an meine Lippen und küsse jeden ihrer
Knöchel. Dann rolle ich mich herum, sodass ich auf sie hinunter blicken kann.
„Nicht“,
flüstere ich und küsse sie sanft auf ihre Lippen.
„Warum
möchtest du nicht angefasst werden?“ flüstert sie und blickt mir tief in die
Augen.
Wie soll ich
ihr erzählen, dass ich ein völlig verrücktes Leben hatte, das meine Mutter eine
Cracknutte ist? Ganz zu schweigen davon, dass niemand weiß, wer mein Vater ist
oder dass ihr Zuhälter mich misshandelt hat und sie nichts getan hat, um mich
zu beschützen! Oder den Teil, als sie Selbstmord begangen hat, als ich vier
Jahre alt war und ich vier Tage lang mit ihrem toten Körper gelebt habe. Ich
habe neben ihrem toten Körper geschlafen, ich habe versucht sie aufzuwecken,
damit sie mich beruhigen kann, damit sie mir Essen machen kann, damit sie sich
um mich kümmern kann! Wie soll ich ihr nur erklären, dass ich irreversibel
verdorben und abgefuckt bin? Stattdessen sage ich nur, „Weil ich komplett abgefuckt bin
und zwar in fünfzig verschiedenen Facetten, Anastasia.“
Sie
sieht zur mir auf. „Ich
hatte einen ziemlich schlimmen Start ins Leben. Aber ich will dich nicht mit
den Details belasten. Lass es einfach.“ Ich stupse mit meiner Nase gegen ihre und ziehe mich dann aus ihr
zurück und setze mich auf.
„So. Ich denke, damit hätten wir alle
wichtigen Teile abgedeckt. Wie war es für dich?“ sage ich und versuche von dem
unbehaglichen Thema abzuweichen. Sex mit Anastasia ist nämlich mein
Lieblingsthema. Genau genommen bin ich sehr zufrieden mit mir, da ich ihr
alleiniger Lehrer bin.
Auf ihrem Gesicht zeichnet sich ein
frustrierter Ausdruck ab. Er ist voller Emotionen, von denen sie mir nichts
erzählt. Traurigkeit, Neugier, Verlangen. Sie will mich kennen lernen, mehr
über meine Belange erfahren. Aber wie soll ich ihr etwas erzählen, ohne dass ihre
Neugier noch größer wird? Ich würde sie für immer verlieren … wenn sie
herausfinden würde, was der wahre Grund für meine Vorlieben ist. Ich kann
niemals mit ihr darüber sprechen.
Niemals! Sie würde über alle Berge davonlaufen und nie mehr zurückkommen. Ich
kann sie nicht verlieren.
Sie legt ihren wunderschönen Kopf schief,
ahmt mich nach, und versucht mir mit aller Kraft ein Lächeln zu schenken. „Wenn
du dir einbildest, ich würde dir allen Ernstes abkaufen, dass du das Ruder auch
nur für eine Sekunde aus der Hand geben würdest, hast du offenbar vergessen,
wen du vor dir hast“, sagt sie und lächelt mich
schüchtern an. „Aber danke, dass du mich in
dem Glauben lassen wolltest.“
Sie ist eine intelligente Frau und gerade, wo
ich dachte, ich habe sie abgelenkt, sagt sie etwas Unerwartetes oder tut etwas
Unerwartetes. „Miss Steele, Sie haben mehr zu bieten als nur ein hübsches Gesicht.
Bisher hatten Sie sechs Orgasmen, die allesamt mir gehören“, prahle ich
spielerisch. Der erste Ausdruck, der über ihr Gesicht huscht, ist Überraschung,
da sie realisiert, dass ich mitgezählt habe. Sie errötet und blinzelt zur
selben Zeit. Ihre Reaktion bringt mich dazu, sie anzustarren. Ich runzele die
Stirn, als ich verstehe, dass sie etwas versteckt. Eifersucht keimt in mir auf.
Hat ihr jemand anderes einen Orgasmus beschert, von dem ich nichts wusste? Ich
glaube nicht, dass ich damit umgehen könnte. Sie darf nur mein sein. Oder hat
sie sich selbst befriedigt? Neugier und Eifersucht zwingen mich zu meiner
nächsten Frage:
„Gibt es irgendetwas, dass du mir sagen willst?“
frage ich und meine Stimme klingt plötzlich streng. Sie runzelt die Stirn,
blickt verlegen drein und wird knallrot „Ich hatte heute Morgen einen Traum“,
flüstert sie, nichtwissend, wie ich auf diese kleine Information reagieren
werde.
„Ach ja?“ ich starre sie fragend an.
Beschämt legt sie den Arm über ihre Augen und
sagt, „Ich bin im Schlaf gekommen.“ Ich bin überaus erleichtert davon zu hören.
Erleichtert, dass niemand außer mir sie berührt hat. Sie gehört vollkommen mir!
Sie hat sich auch nicht selbst berührt, sie kennt meine Regeln. Meine
plötzliche Erleichterung bringt mich zum Schweigen, dennoch bin ich amüsiert.
Sie linst unter ihrem Arm hervor und sieht mich lächeln. „Im Schlaf?“ frage
ich.
„Ja. Ich bin davon aufgewacht“, flüstert sie.
„Das kann ich mir vorstellen“, sage ich,
wohlwissend, wie es einen bewegt. Wenn sie nur wüsste, dass sie mir den besten
feuchten Traum beschert hat, als sie sich von mir ferngehalten hat. „Wovon hast
du geträumt?“ frage ich und will herausfinden, was sie zu diesem Orgasmus
gebracht hat. Ich hoffe, sie hat von mir geträumt, da sie auch schon meine
besten Träume besetzt hat. Und manchmal beschert mir sogar der Gedanke, sie zu
verlieren, die allerschlimmsten Albträume.
„Von dir“, flüstert sie ganz leise.
Ihre Antwort erleichtert mich ungemein. Sie
hat von mir geträumt – ein erotischer Traum, der gut genug war, um ihr einen
Orgasmus zu bescheren! „Was habe ich gemacht?“ frage ich. Dieses Mal legt sie
beide Arme über ihre Augen. Ihre Verlegenheit bringt sie zu dieser kindlichen
Geste. Aber ich werde mich davon nicht abschrecken lassen. Das ist so eine
heiße Neuigkeit! Ich muss wissen, was ich gemacht habe. „Anastasia, was habe
ich gemacht? Ich werde dich nicht noch einmal fragen.“
„Du hattest eine Reitgerte“, sagt sie und die
Schamesröte breitet sich auf ihren Wangen aus, während ihre Arme immer noch
versuchen, ihr Gesicht zu verstecken. Ich bin überaus erregt bei dieser
Neuigkeit. Sie will mich und noch mehr, sie begehrt Toys genug, dass sie davon
träumt. Sanft ziehe ich an ihren Armen und frage, „Wirklich?“
„Ja“, flüstert sie und errötet wieder.
„Es besteht also doch noch Hoffnung für
dich“, murmele ich, völlig erleichtert. „Ich habe einige Reitgerten“, sage ich
und überlege, ob wir am Sonntag vielleicht eine davon benutzen könnten.
„Auch eine aus geflochtenem braunen Leder?“
fragt sie und bringt mich damit zum Lachen. Wenn es das ist, was sie möchte,
bin ich sicher, dass ich solch eine finden werde. „Nein, aber ich bin mir
sicher, dass es kein Problem ist, eine zu besorgen“, sage ich und meine Augen
leuchten vor Aufregung und Erwartung. Ich lehne mich zu ihr und gebe ihr einen
flüchtigen Kuss. Dann greife ich nach meinen Boxershorts … ihr Gesicht nimmt
einen enttäuschten Ausdruck an. Taylor wartet draußen auf mich. Ich muss zum
Hotel zurück. Schnell dreht sie ihren Kopf zur Uhr auf dem Nachttisch. Es ist
21.40 Uhr.
Endlich steht auch sie vom Bett auf und zieht
sich ihre Jogginghose und ein Bustier über. Als sie beides angezogen hat, setzt
sie sich im Schneidersitz auf das Bett und beobachtet mich. Meine Gedanken
wandern bereits zum Sonntag und daran wie sehr ich immer in ihr sein möchte. Gott!
Ich könnte immer in ihr sein! Das bringt mich auf eine Idee. Verhütet sie
eigentlich? Da wir nun unsere Beziehung begonnen haben, müssen wir uns Gedanken
über die Verhütung machen. Ich habe vor, sie sehr häufig zu genießen und ich
hasse diese Kondome. Ich freue mich schon darauf, völlig das Kommando zu
übernehmen.
„Wann bekommst du deine Periode?“ frage ich
und reiße sie damit aus ihren Gedanken.
„Was?!“ fragt sie und weiß überhaupt nicht,
wovon ich spreche.
„Ich hasse diese Dinger“, grummele ich und
halte ihr das Kondom hoch. Dann werfe ich es auf den Boden, um meine Jeans
anziehen zu können. Sie hat mir noch nicht geantwortet. Sie ist mit ihren
eigenen Gedanken beschäftigt.
„Also?“ dränge ich sie und aus irgendeinem
Grund antwortet sie mir immer noch nicht. Ich sehe sie und sie blickt zurück.
Plötzlich sieht sie verlegen aus. Sie schämt sich vor mir! Sie sollte sich nicht
vor mir schämen oder schüchtern sein. Nicht nach all den Dingen, die wir
miteinander gemacht haben.
„Nächste Woche“, sagt sie endlich und blickt
hinab auf ihre Hände.
„Du musst dir Gedanken über die Verhütung
machen“, sage ich zu ihr. Ich will sie ja nicht schwängern. Es ist sehr
wichtig, dass wir dieses Problem aus der Welt räumen. Ich habe vor viel Zeit
mit ihr zu verbringen. Aber sie starrt mich ausdruckslos an, als ob ich
griechisch mit ihr sprechen würde. Langsam dämmert es mir. Sie ist sehr jung
und sie war bevor sie mich traf nicht sexuell aktiv. Es ist gut möglich, dass
sie noch nicht einmal bei einem Frauenarzt war.
Ich setze mich auf die Bettkante, um mir
meine Socken und Schuhe anzuziehen.
„Hast du einen Arzt, Anastasia?“ frage ich
sie. Sie schüttelt den Kopf und ich runzele die Stirn. So wie ich es mir
bereits gedacht habe.
„Ich kann meinen eigenen anrufen und ihn um
einen Termin in deinem Apartment bitten. Am Sonntagmorgen, bevor du zu mir
kommst. Er kann dich aber auch bei mir zuhause untersuchen. Was ist dir lieber?“
frage ich sie und da sie keinen eigenen Arzt hat, kann meiner unser Problem
genauso gut lösen.
Sie überlegt. „Bei dir“, antwortet sie leise.
„Okay. Ich sage dir wegen der Uhrzeit später
Bescheid“, sage ich und mache mir in Gedanken eine Notiz, dass Andrea meinen
Arzt anruft und ihn ins Escala kommen lässt.
„Gehst du?“ fragt sie überrascht und mit
einem wehmütigen Unterton.
„Ja“, antworte ich.
Ein fragender Ausdruck huscht über ihr
Gesicht, „Wie kommst du zurück?“ flüstert sie.
„Taylor holt mich ab“, gebe ich zurück.
„Ich kann dich fahren, wenn du magst. Ich
habe einen nagelneuen Wagen“, sagt sie und raubt mir damit den Atem. Ihre
ursprüngliche Reaktion war nicht so freudig. Sie schafft es immer wieder mich
zu begeistern. Ich blicke sie an und bin unfähig die Herzlichkeit in meinen
Augen zu verbergen.
„So gefällt mir das gleich viel besser. Aber
ich glaube, du hast ein bisschen zu viel getrunken“, sage ich. Ich möchte sie
nicht in Gefahr bringen, indem ich sie halb angetrunken Auto fahren lasse.
Das wachsame Mädchen kommt wieder zum
Vorschein. Sie fragt, „Hast du mich mit Absicht abgefüllt?“
„Ja“, antworte ich ihr wahrheitsgemäß. Ich
habe mir vorgenommen, immer ehrlich mit ihr zu sein.
„Warum?“ fragt sie.
„Weil du zu viel nachdenkst und genauso
zugeknöpft bist wie dein Stiefvater. Ein Gläschen
Champagner, und schon redest du wie ein
Wasserfall“, sage ich „Und ich muss schließlich offen und ehrlich mit dir
sprechen können. Sonst ziehst du dich in dein Schneckenhaus zurück, und ich
habe keine Ahnung, was in dir vorgeht. In vino veritas, Anastasia.“
„Und du bist sicher, dass du immer ehrlich
mit mir bist?“ fragt sie.
„Ich bin redlich bemüht“, sage ich und blicke
sie argwöhnisch an. Sie muss verstehen, dass solche Beziehungen, wie wir sie
führen wollen, auf Vertrauen basieren. „Es wird nur funktionieren, wenn wir
ehrlich miteinander sind“, sage ich und will, dass sie es versteht.
Plötzlich sieht sie traurig an. Ihr Ausdruck
versteckt einige Emotionen, von denen sie nicht will, dass ich sie sehe oder
verstehe. Letztendlich bringt sie all ihren Mut auf und hält das zweite Kondom
hoch und sagt, „Ich wünsche mir, dass du bleibst und das hier benutzt“, und
bringt mich damit zum Schmunzeln. Ich würde sehr gerne bleiben, das Kondom
benutzen und alles, was mir in den Sinn kommt, mit ihr machen. Aber ich breche
zu viele meiner eigenen Regeln. Ich darf die Kontrolle bei dieser Sache nicht
verlieren. Ich muss die Führung übernehmen. Ich werde dieser wunderschönen,
bezaubernden, hinreißenden Frau nur meine allerbeste Seite präsentieren.
„Anastasia, ich habe heute Abend bereits eine
ganze Menge Grenzen überschritten. Ich muss gehen. Wir sehen uns Sonntag. Ich sehe
zu, dass eine überarbeitete Version des Vertrags für dich bereitliegt, damit
wir endlich anfangen können zu spielen“, sage ich bestimmt.
„Spielen?“ sagt sie blinzelnd. Ja, Baby
spielen. Sie sieht ängstlich aus.
„Ich würde gern ein Szenario mit dir
ausprobieren. Aber erst wenn du unterschrieben hast, kann ich sicher sein, dass
du auch wirklich bereit bist“, sage ich erklärend.
„Aha. Wenn ich also nicht unterschreibe,
könnte ich so weitermachen wie bisher?“ fragt sie spielerisch. Ich blicke sie
an, um ihr Verhalten abzuschätzen. Mein Baby will spielen. Dabei kann ich
helfen. Meine Lippen verziehen sich zu einem Grinsen.
„Tja“, sage ich mit einem böshaften Glänzen
in den Augen, „wahrscheinlich. Aber es könnte sein, dass ich dem Druck nicht
standhalte.“
„Nicht standhalten? Und wie würde das
aussehen?“ fragt sie unschuldig und spielerisch. Ich nicke und grinse. „Könnte
ziemlich schlimm werden“, sage ich und ziehe sie auf. Sie grinst mich ebenfalls
an.
„Schlimm? Inwiefern?“ sagt sie süß.
„Oh du weißt schon, Explosionen,
Verfolgungsjagden, Entführung, Gefangennahme“, sage ich lässig.
„Du würdest mich entführen?“ fragt sie
überrascht.
„Oh ja“, grinse ich sie an. Hat sie auch nur
eine leise Ahnung wie sehr ich sie begehre und wie kurz ich vorm Schlappmachen
war?
„Du würdest mich gegen meinen Willen gefangen
halten?“ fragt sie schweratmend und erhitzt damit die Temperatur.
„Oh ja“, nicke ich. „Und dann gibt’s nur noch
eins: TPE. Und zwar total“ sage ich zu ihr. Sie wirft mir einen leeren Blick
zu.
„Ich kann dir nicht mehr folgen“, sagt sie
mit heiserer Stimme, sie ist mir so nah und ich kann ihr Herz schlagen hören …
Sie ist sich nicht sicher, ob ich es ernst
meine. Was würde sie wohl machen, wenn sie wüsste, dass ich es wirklich ernst
meine.
„Total Power Exchange – rund um die Uhr“, sage
ich mit Verlangen in meiner Stimme und die Aufregung füllt mich aus.
„Du hast also keine Wahl, Baby“, sage ich
höhnisch.
„Das sehe ich“, sagt sie, ihre Worte triefen
vor Sarkasmus und sie verdreht die Augen! Oh, dem Himmel sei Dank! Baby, ich
habe so lange auf diesen Moment gewartet. Ich werde dir eine Lektion erteilen.
Ich bin überaus aufgeregt und erregt mit der Aussicht sie bestrafen zu können.
„Oh, Anastasia Steele, haben Sie gerade ihre
Augen verdreht?“ Sie verstummt.
„Nein“, quiekt sie leise.
„Ich glaube schon. Was habe ich gesagt? Was
passiert, wenn sie in meiner Gegenwart noch einmal die Augen verdrehen?” frage
ich triumphierend.
Ich setze mich auf die Bettkante und warte
auf meinen Preis, in Form von ihrem runden, rosigen Hintern.
„Komm her“, sage ich sanft. Sie erbleicht.
Sie starrt mich an und versucht herauszufinden, ob ich es ernst meine.
„Ich habe noch nicht unterschrieben“,
flüstert sie.
„Ich habe dir klipp und klar gesagt, was ich
dann tun werde, Anastasia. Ich bin kein Mann der leeren Worte“, sage ich und
meine Augen brennen wie glühende Asche. „Ich werde dir den Hintern versohlen, und
dann werde ich dich ficken, und zwar schnell und hart. Sieht so aus, als
bräuchten wir dieses Kondom heute doch noch“, sage ich mit sanfter,
drohender und anzüglicher Stimme und blicke sie direkt an.
Bad Things by Jace Everett
Sie ist wie erstarrt, aber ich kann sehen wie
unterschiedliche Emotionen über ihr Gesicht huschen. Wünschend, verlangend,
bedürftig, ängstlich. Ich blicke sie an und warte darauf, dass sie sich bewegt.
Meine Augen spiegeln mein Verlangen wider und meine Handflächen kribbeln
bereits vor Erwarten. Zögernd streckt sie ihre Beine aus. Sie blickt zur Tür
und schätzt ab, wie groß ihre Chance ist, zu entkommen. Sie überlegt und wägt
die unterschiedlichen Optionen ab.
„Ich warte“, sage ich. „Anastasia, Geduld
gehört nicht zu meinen Stärken“, warne ich sie mit fester Stimme und strengem
Blick. Sie keucht und ist verängstigt, aber gleichzeitig sieht sie erregt aus.
Genauso wie ich es mag. Langsam und mit zitternden Beinen krabbelt sie über das
Bett auf mich zu und setzt sich neben mich. Innerlich seufze ich vor
Erleichterung auf.
„Braves Mädchen“, murmele ich.
„Und jetzt steh auf“, kommandiere ich sie.
Zögernd steht sie auf. Ich strecke meine Hand
aus und sie legt das Kondompäckchen in meine Handfläche. Ich bin voller
Begierde und kann mich nicht länger zurückhalten: im Bruchteil einer Sekunde
greife ich sie und lege sie über mein Knie. Auf diesen Moment warte ich seitdem
sie mich beim Interview gefragt hat, ob ich schwul bin.
Mit einer geschmeidigen Bewegung platziere
ich ihren Oberkörper auf dem Bett neben mir. Ich lege mein rechtes Bein über
ihre Beine und fixiere sie somit. Meinen linken Unterarm platziere ich auf
ihrem Rücken und halte so ihren Körper nach unten und mache es ihr unmöglich,
sich zu bewegen. Das ist ein herrlicher Anblick, ich bin überaus erregt und
kann mich kaum noch mit der Bestrafung zurückhalten. Mit der Bestrafung, die sie
seit dem Tag, an dem ich sie getroffen habe, verdient hat!
„Leg beide Hände neben deinen Kopf“, befehle ich
ihr und sie gehorcht augenblicklich.
Jetzt ist es an der Zeit über ihr Vergehen zu
sprechen und ihr ihre Bestrafung dafür mitzuteilen und auszuteilen. „Wieso tue
ich das, Anastasia?“ frage ich sie.
„Weil ich die Augen verdreht habe“, sagt sie
kaum hörbar.
„Darf man so etwas tun, was meinst du?“ frage
ich bestimmt.
„Nein“, antwortet sie schlicht.
„Wirst du es noch einmal tun?“ frage ich sie.
Nicht das sie es nach ihrer Bestrafung noch einmal wagen würde.
„Nein“, antwortet sie augenblicklich.
„In Zukunft werde ich dich jedes Mal
versohlen, wenn du es tust, verstanden?“ sage ich und mache meinen Standpunkt
klar. Daraufhin ziehe ich ihre Jogginghose quälend langsam herunter, mache eine
richtige Show daraus. Denk dran, Baby! Ich zelebriere den Augenblick. Ich bin
erregt, glücklich, begierig, geil und meine Handflächen jucken bereits, voller Vorfreude
darauf ihren Hintern zu versohlen, den Schmerz/die Lust zu verteilen. Ich fühle
ihren schnellen Herzschlag unter meiner Berührung.
Ich lege meine Hand auf ihren nackten,
alabasternen und reizenden Hintern. Er ist so geil und zart und herrlich und
wird bald rosarot sein. Dieser Gedanke erregt mich ungemein. Ich liebkose sie,
streiche über ihr herrliches Hinterteil, hin und her. Ich benutze meine ganze
Handfläche, um so viel Haut wie möglich gleichzeitig zu bedecken und den
meisten Schmerz auszuteilen. Pfeilschnell hebe ich meine Hand in die Höhe und
erteile ihr ihr allererstes Spanking – so hart wie ich kann.
„Au!“ entweicht es aus ihrem Mund, als
Reaktion auf ihren ersten Vorgeschmack, auf die Schmerzen, die sie bei einer
Bestrafung erhalten kann. Sie versucht aufzustehen, wackelt hin und her, aber
ich drücke mit meiner Hand zwischen ihre Schulterblätter und halte sie so
unten. Daraufhin streichle ich sie an der Stelle, wo sie den Hieb erhalten hat.
Meine Atmung geht abgehackt. Das ist wie Sex für mich: erregend, geil,
lustvoll, ein großer Antörner, wie bei einem nahenden Höhepunkt – es ist
lauter, rauer. Ich schlage sie wieder und wieder, kurz aufeinanderfolgend. Seit
ihrem ersten ‚au‘ hat sie keinen Ton mehr von sich gegeben. Sie versucht sich
den Schlägen zu entwinden, aber ihr entweicht weiterhin kein Laut. Ich weiß,
dass es weh tut, weil meine Handfläche schmerzt. Und das macht mich noch
erregter.
„Halt still“, knurre ich, meine Stimme klingt
rau. „Oder ich muss noch länger weitermachen“, warne ich sie.
Ich reibe ihren Hintern, um das Blut, welches
an der Oberfläche rauscht, besser zu verteilen. Jeder meiner Schläge macht
ihren alabasternen Hintern noch rosiger. Ich habe diesen Rhythmus über die
Jahre perfektioniert, streicheln, liebkosen, hart schlagen. Wiederholung.
Streicheln, liebkosen, hart schlagen. Sie hat immer noch keinen weiteren Laut
von sich gegeben und das erregt mich umso mehr. Ich bin überrascht von ihrem
Durchhaltevermögen. Ich schlage sie niemals zweimal auf dieselbe Stelle. Der
Körper schüttet automatisch Hormone aus, um das besagte Areal zu betäuben. Um also maximalen Schmerz
zu erzeugen, schlage ich sie niemals zweimal hintereinander auf dieselbe
Stelle. Beim zehnten Schlag schreit sie vor Schmerz auf: „Aaaaahh!“
„Ich komme gerade erst in Fahrt“, sage ich,
schlage sie erneut und streichle sie dann sanft. Dies verursacht zwei Dinge:
Der Schlag liefert den beabsichtigten Schmerz und weckt gleichzeitig
Empfindungen in ihrem Inneren, durch das sinnliche Streicheln – ein
schmerzhaftes Vergnügen, welches den Verstand betäubt. Ich schlage sie wieder …
und zähle innerlich mit. Ich genieße diese Bestrafung und mache eine große
Sache daraus. Es befriedigt den Hunger, das Biest in mir! Ich streichle sie
wieder sanft und erteile den Hieb. Dieses Mal schreit sie unwillkürlich auf.
„Außer mir ist keiner hier, der dich hören
kann, Baby.“ Meine Schläge erfolgen immer und immer wieder. Schlagen, streicheln,
liebkosen. Wiederholung. Elf, zwölf. Im Kopf zähle ich mit. Ich fahre mit
meinem unerbittlichen Rhythmus fort. Bei den folgenden sechs Schlägen schreit
sie jedes Mal auf und erregt mich noch mehr. Der achtzehnte ist mein letzter
Schlag.
Sogar meine Hand singt vor Schmerz und
letztlich sage ich heiser „Genug.“
Ich bin begeistert, dass sie nicht geweint
hat. „Gut gemacht, Anastasia. Jetzt werde ich dich f*cken“, sage ich begierig
zu ihr. Ich streichle ihren Hintern sanft, er ist pink, fast schon rot. Ich
streichle ihr wunderschönes Hinterteil immer und immer wieder. Als ich den
unteren Teil ihres Hinterns verwöhne, schiebe ich zwei Finger in sie hinein und
überrasche sie damit völlig. Mein Vorsatz ist erfüllt. Sie keucht. Nach dem
reichlichen Spanking und Streicheln, ist dies nun eine angenehme Empfindung.
Sie ist erregt und feucht, ganz so wie ich es mir erhofft und erwartet habe. Es
erfreut mich ungemein. Es stillt den Hunger in mir.
„Spüre es. Siehst du wie sehr es deinem
Körper gefällt, Anastasia? Du kannst es kaum erwarten, kannst mich kaum
erwarten“, sage ich mit Bewunderung und Ehrfurcht in meiner Stimme. Sie
verblüfft mich immer wieder aufs Neue. Meine Finger bewegen sich in ihr, rein
und raus, immer und immer wieder. Sie stöhnt. Dann ziehe ich meine Finger
schnell aus ihr heraus, wohlwissend dass sie nun voller Verlangen - für mich - ist.
„Nächstes Mal wirst du jeden Schlag
mitzählen. Wo ist das Kondom?“
Ich greife nach dem Kondom und hebe sie sanft
an und drücke ihr Gesicht aufs Bett. Ich
öffne meine Jeans, zerreiße das Kondom und rolle es über meine Erektion. Ich
ziehe ihre Jogginghose aus und lenke sie in eine kniende Position. Ich streichle
ihren rosaroten Hintern mit steigender Lust.
„Ich werde dich jetzt nehmen und du darfst
kommen“, murmele ich. Ich fülle sie mit einem Ruck aus. Sie stöhnt laut. Ich
ziehe mich zurück und bewege mich wieder vorwärts, finde meinen eigenen
Rhythmus. Ich stoße mit schnellem, intensivem Tempo gegen ihren rosaroten
Hintern. Dieser Anblick steigert meine Lust ins Unermessliche.
Ihr Gesicht zeigt nach unten, ihr Stöhnen
deutet ihren nahenden Orgasmus an. Sie krallt sich in die Laken, ihre Knöchel
treten schon weiß hervor. Dieser Anblick bringt mich zum Gipfel und der Sog des
bevorstehenden Orgasmus strafft mein Innerstes. Wir beide erreichen einen
intensiven, betäubenden Orgasmus.
„Oh … Ana!“ rufe ich aus und finde meine
Erlösung. Ich halte sie in Position und ergieße mich in ihr. Ich breche zusammen
und keuche hart. Ich drehe mich aufs Bett, ziehe sie auf mich drauf und
vergrabe mein Gesicht in ihren Haaren, halte sie fest. Ich bin vollauf
befriedigt. Ich habe mein Gegenstück gefunden, die Person, die mich völlig
befriedigen kann, mich aufnehmen kann.
„Oh, Baby“, flüstere ich. „Willkommen in
meiner Welt.“ Wir liegen da, keuchen beide und warten darauf, dass sich unsere
Atmung beruhigt. Ich bin völlig begeistert von dieser Frau, die hier in meinen
Armen liegt. Sie ist mein perfektes Gegenstück in jeglicher Art und Weise.
Warum sollte ich sie gehen lassen? Sanft streichle ich ihre Haare, während sie
auf meiner Brust liegt. Sie ist völlig ausgelaugt und erschöpft, genauso wie
ich es mag.
Wieder vergrabe ich mein Gesicht in ihren
Haaren, inhaliere ihren Duft. „Gut gemacht, Baby“, flüstere ich. Meine Stimme
ist voll purer Freude. Ich möchte sie einkleiden und ziehe an ihrem Bustier.
„Schläfst du etwa in diesem Ding?“ frage ich sie sanft.
„Ja“, flüstert sie verschlafen.
Sie verdient viel bessere Sachen. „Ein
schönes Mädchen, wie du, sollte ausschließlich Seide und Satin tragen. Ich
werde mit dir shoppen gehen“, sage ich.
„Ich mag die Sachen aber“, murmelt sie und
versucht dabei gereizt zu klingen. Sie versucht mich immer noch
herauszufordern. Ich küsse ihren Kopf. „Wir werden sehen“, sage ich. Wir werden
ein bisschen einkaufen gehen. Wir liegen einige Zeit und sie döst in meinen
Armen.
„Ich muss gehen“, sage ich und lehne mich
herunter, um sie sanft auf die Stirn zu küssen.
„Geht es dir gut?“ frage ich mit sanfter
Stimme. Sie ist von meiner Frage verwirrt. Dann flüstert sie einfach, „Mir geht
es gut.“ Ich stehe vom Bett auf. „Wo ist das Bad?“ frage ich sie.
„Den Flur runter links“, antwortet sie. Ich
hebe das andere Kondom auf und gehe ins Bad, um mich zu waschen. Ich werfe die
Kondome in den Mülleimer und wasche mich. Ich sehe in den Arzneischrank und
finde eine Flasche mit Baby Öl. Das wird ihr wundes Hinterteil beruhigen. Als
ich in ihr Schlafzimmer zurückkomme, hat sie wieder ihre Jogginghose an und den
Kopf in ihren Händen. Sie wird mir nicht in die Augen sehen. Sie blickt einfach
nur auf ihre Hände.
„Ich habe etwas Baby Öl gefunden. Lass mich
deinen Hintern damit einreiben“, sage ich.
„Nein. Ich komme schon klar“, antwortet sie.
„Anastasia“, sage ich warnend. Endlich steht
sie auf und blickt zum Bett. Ich setze mich neben sie und ziehe sanft ihre
Jogginghose nach unten. Ich verteile das Baby Öl auf meiner Handfläche und
verreibe es dann sanft auf ihrem wunden Hintern.
Aus irgendeinem Grund habe ich das Gefühl,
dass es ein Heiligtum ist, das Wertschätzung bedarf. Ich kann die Finger nicht
davon lassen.
„Ich liebe das Gefühl meiner Hände auf deiner
Haut“, murmele ich. Sie nickt zustimmend.
„So“, sage ich nachdem ich fertig bin und
ziehe ihre Hose wieder hoch.
„Ich werde jetzt gehen“, sage ich. Taylor
wartet bereits seit einiger Zeit draußen auf mich.
Automatisch wirft sie einen Blick auf die Uhr
auf ihrem Nachttisch. Es ist 22.30 Uhr.
„Ich bringe dich noch zur Tür“, sagt sie
leise und blickt mich noch immer nicht an. Ich nehme ihre Hand und begleite sie
zur Eingangstür.
„Musst du Taylor nicht anrufen?“ fragt sie
und vermeidet immer noch den Augenkontakt. Das passiert nach einer Bestrafung.
„Taylor wartet schon seit neun Uhr auf mich.
Sieh mich an“, flüstere ich. Sie kämpft mit sich, traut sich nicht, mir in die
Augen zu sehen und als sie es endlich tut, blicke ich sie voll Bewunderung an.
Sie ist unglaublich. Ich bin völlig von ihr begeistert.
„Du hast nicht geweint“, murmele ich und mein
Verlangen baut sich langsam wieder auf. Sie ist wie die Sonne für mich.
Überfallartig greife ich nach ihr und küsse sie mit all meiner Leidenschaft.
„Sonntag“, flüstere ich gegen ihre Lippen und
es ist sowohl ein Versprechen, als auch eine Drohung. Ich lasse sie in der Tür
stehen und gehe den Weg entlang und steige in den schwarzen Audi SUV. Ich spüre
ihre Augen auf mir.
„Sir“, sagt Taylor zur Begrüßung. Ich nicke
ihm in der Dunkelheit zu. „Zum Heathmans?“
„Ja“, bestätige ich. Auf dem Weg zum Hotel
denke ich nur an Anastasia.
„Taylor“, erinnere ich mich. „Ich möchte,
dass sie sicherstellen, dass das Blackberry Miss Steele morgen auf Arbeit
geliefert wird. Mir ist egal, wie sie es anstellen. Auch wenn sie es völlig neu
bauen müssen.“
“Ja, Sir”, sagt er bestimmt. Da ich Taylor
kenne, weiß ich, wie sehr er Unzulänglichkeit hasst. Obwohl es eine einfache
Aufgabe ist, bleibt sie immer noch unerledigt. Ich muss in der Lage sein,
Anastasia überall und zu jeder Zeit zu kontaktieren. Ich kann nicht zulassen,
dass sich irgendein anderer Scheißkerl dazwischen drängt und sie mir wegnimmt.
Ich würde es nicht aushalten. Nicht nachdem ich sie für mich auf jede
erdenkliche Art und Weise beansprucht habe. Es würde mich umbringen, wenn ich
wüsste, dass jemand anders sie wärmt, sie hält, sie fickt … Bei diesem Gedanken
runzele ich die Stirn und beiße die Zähne zusammen.
„Taylor, sorgen sie dafür!“ sage ich. Er
weiß, was als nächstes kommt. Er ist in der Lage, meine Handlungen
hervorzusehen. Wir haben die lautlose Kommunikation quasi perfektioniert. Das
ist auch einer der Gründe, warum er meine rechte Hand ist. Er weiß, was zu tun
ist, ohne dass man es ihm sagen muss. Zudem befolgt er jede Anweisung
haargenau.
„Ja, Sir! Selbst wenn ich das Telefon selbst
bauen muss. Sie wird es morgen bekommen!”
„In Ordnung“, sage ich und fühle mich
plötzlich unwohl. Ich habe sie verzweifelt zurück gelassen. Aber ich kann nicht
ständig meine eigenen Regeln brechen.
Warum habe ich plötzlich das Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt oder
dass sie mir entgleiten wird? Sie ist immer in meinen Gedanken, wenn ich wach
bin und selbst wenn ich schlafe. Wie kann jemand, der so unerfahren, so
unschuldig, so trotzig ist, dennoch so bezaubernd sein? Wie konnte sie mir
innerhalb von nur wenigen Wochen so sehr ans Herz wachsen? Ich schüttele meinen
Kopf, als ob ich die Gedanken loswerden will. Als wir am Hotel ankommen,
steigen Taylor und ich aus dem SUV und er überreicht dem Hotelbediensteten den
Schlüssel. Wir machen uns auf den Weg in meine Suite. Schnell verschaffen wir
uns einen Überblick über die morgigen Verpflichtungen. Morgen kehren wir nach
einwöchigem Aufenthalt hier in Portland nach Seattle zurück. Am Samstag werde
ich ohne Anastasia auskommen müssen. Das bringt mich dazu, Taylor noch einmal
einzuschärfen, wie wichtig es ist, dass das Blackberry morgen geliefert wird.
Ich glaube, er würde es sogar selbst erfinden, damit es morgen geliefert werden
kann. Er geht in seine Suite, die direkt an meine angrenzt, und ich öffne mir
eine Flasche Wein. Ich schenke mir selbst ein Glas ein und gehe zu meinem
Laptop, um Anastasia eine Mail zu schreiben. Außerdem muss ich die Mails, die
in meiner Abwesenheit eingetroffen sind, durchgehen. Im Posteingang befindet
sich eine Nachricht von meiner Schwester Mia. Sie teilt mir ihre
Fluginformationen mit, da sie morgen aus Paris kommen wird. Ich schreibe ihr
eine kurze Antwort und versichere ihr, dass ich sie morgen abholen werde.
Dann
schreibe ich Anastasia eine Mail:
Von:
Christian Grey
Betreff: Sie
Datum:
26. Mai 2011 23:15
Uhr
An:
Anastasia Steele
Sehr geehrte Miss Steele,
Sie sind absolut exquisit. Die schönste,
intelligenteste, witzigste und tapferste Frau, die
mir je begegnet ist. Nehmen Sie eine
Schmerztablette – das ist keine Bitte. Und Finger weg
von Ihrem Käfer. Verlassen Sie sich drauf,
ich finde es heraus, wenn Sie’s nicht tun.
Christian Grey CEO,
Grey Enterprises Holdings, Inc.
Einerseits möchte ich, dass sie ins Bett
geht, weil sie morgen arbeiten muss, aber andererseits möchte ich, dass sie mir
antwortet. Damit ich weiß, dass sie die Nachricht erhalten hat, dass sie zu
Hause ist, in ihrem kleinen Apartment und nicht mit irgendjemandem. Ich weiß,
dass dieser Gedanke unbegründet ist, aber ich kann einfach nichts dagegen
machen. Mein E-Mail Programm kündigt ihre Antwort fünf Minuten später an. Ich
bin ängstlich wie ein Schuljunge, der einen Zettel von seinem ersten Schwarm
bekommt.
___________________________________________________________________________
Von:
Anastasia Steele
Betreff: Schmeichelei
Datum:
26. Mai 2011 23:21
Uhr
An:
Christian Grey
Sehr geehrter Mr. Grey,
Ihre Schmeicheleien führen nirgendwo hin,
aber da Sie ja ohnehin schon überall waren, ist
dieser Punkt irrelevant.
Ich werde meinen Käfer in die Werkstatt fahren
müssen, damit ich ihn anschließend
verkaufen kann, und bin deshalb nicht bereit,
mir Ihre Stänkereien über Wanda noch
länger anzuhören. Rotwein ist eindeutig die
bessere Wahl als Schmerztabletten.
Ana
PS:
Schläge mit dem Rohrstock sind definitiv ein Hard Limit für mich.
___________________________________________________________________________
Ihre Nachricht
frustriert mich. Warum kann sie kein Kompliment annehmen? Denkt sie so schlecht
von sich? Warum ist sie noch immer auf? Sie sollte schlafen gehen, wenn sie
noch genügend Schlaf bekommen will. Schnell tippe ich ihr eine Antwort.
___________________________________________________________________________
Von:
Christian Grey
Betreff: Frustrierte Weiber, die keine Komplimente annehmen können
Datum:
26. Mai 2011 23:27
Uhr
An:
Anastasia Steele
Sehr geehrte Miss Steele,
das sind keine Schmeicheleien. Ich habe nur
gesagt, was ich von Ihnen denke. Sie sollten jetzt zu Bett gehen. Mit Ihrer
Ergänzung der Hard Limits bin ich einverstanden. Behalten Sie Ihren
Alkoholkonsum im Auge. Taylor wird sich
um die Entsorgung Ihres Wagens kümmern und einen guten Preis dafür erzielen.
Christian Grey CEO,
Grey Enterprises Holdings Inc.
Ich seufze und
drücke auf senden. Ihre Antwort kommt schnell und dieses Mal ist sie
unerträglich. Was will sie mir nur antun?
___________________________________________________________________________
Von:
Anastasia Steele
Betreff: Taylor – Ist er der richtige Mann für diese Aufgabe?
Datum:
26. Mai 2011 23:39
Uhr
An:
Christian Grey
Sehr geehrter Mr. Grey,
es erstaunt mich, dass Sie so bereitwillig
das Risiko eingehen, dass sich Ihre rechte Hand
hinters Steuer meines Wagens setzt, nicht
jedoch eine x-beliebige Frau, die Sie ab und zu
mal vögeln. Wie kann ich sicher sein, dass Taylor
tatsächlich den besten Preis dafür erzielt?
Ich habe immerhin einen Ruf als knallharte
Verhandlungspartnerin.
Ana
Diese Nachricht macht mich wütend und ich bin
in der richtigen Stimmung, zu ihr zu fahren und ihr eine Lektion zu erteilen.
Ich nehme an, dass sie zu viel Champagner hatte und nun auch noch Rotwein
getrunken hat, um ihren wunden Hintern zu beruhigen. Dieses Wissen ist das
einzige, was mich im Moment im Hotel hält. Augenblicklich schreibe ich ihr eine
Antwort.
___________________________________________________________________________
Von:
Christian Grey
Betreff: Vorsicht!
Datum:
26. Mai 2011 23:43
Uhr
An:
Anastasia Steele
Sehr geehrte Miss Steele,
ich gehe davon aus, dass der ROTWEIN aus
Ihnen spricht, außerdem liegt ein langer,
schwerer Tag hinter Ihnen.
Trotzdem bin ich versucht, noch einmal bei
Ihnen vorbeizufahren, um dafür zu sorgen, dass
Sie eine geschlagene Woche lang nicht mehr
auf Ihrem Hintern sitzen können und nicht
nur einen Abend. Taylor ist ehemaliger Soldat
und kann alles fahren – vom Motorrad bis hin zum Sherman-Panzer. Ihr Wagen
stellt keinerlei Gefahr für seine Unversehrtheit dar.
Und bitte titulieren Sie sich nicht als
»x-beliebige Frau«, die ich »ab und zu mal vögle«,
denn es macht mich, offen gestanden, WÜTEND,
und Sie wollen definitiv nicht in meiner
Nähe sein, wenn ich wütend bin.
Christian Grey CEO,
Grey Enterprises Holdings Inc.
Ich atme immer
noch schwer, als ihre Antwort eingeht. Mein Herz rutscht mir in die Hose, als
ich sehe, was sie geschrieben hat. Also waren meine Ängste nicht unbegründet.
___________________________________________________________________________
Von:
Anastasia Steele
Betreff: Selber Vorsicht!
Datum:
26. Mai 2011 23:57
Uhr
An:
Christian Grey
Sehr geehrter Mr. Grey,
ich bin nicht sicher, ob ich Sie überhaupt
leiden kann. Vor allem im Moment nicht.
Miss
Steele
Was? Warum mag
sie mich nicht? Warum mag sie mich nicht? Ich antworte ihr umgehend.
Von:
Christian Grey
Betreff: Vorsicht!
Datum:
27. Mai 2011 00:02
Uhr
An:
Anastasia Steele
Warum können Sie mich nicht leiden?
Christian Grey CEO,
Grey Enterprises Holdings Inc.
Ängstlich warte
ich auf ihre Antwort. Ich zähle die Minuten und Sekunden auf der Uhr. Endlich
kündigt sich ihre E-Mail an.
Von:
Anastasia Steele
Betreff: Selber Vorsicht!
Datum:
27. Mai 2011 00:09
Uhr
An:
Christian Grey
Weil Sie nie bei mir bleiben.
Eine halbe
Ewigkeit starre ich einfach auf den Bildschirm. Ich habe sie aus der Fassung
gebracht! Endlich hat sie gesagt, was sie beschäftigt hat. Ich wusste, dass
irgendetwas nicht in Ordnung war. Ich hatte schon das richtige Gefühl und
dennoch habe ich sie allein gelassen. Aber sie würde nichts sagen. Sie hat
gesagt, es ist alles in Ordnung! Ist sie so eingeschüchtert von mir, dass sie
mir nicht sagen kann, wie es ihr geht, außer wenn sie betrunken ist oder mir
E-Mails schreibt? Sie muss endlich offen mit mir reden.
Ich hatte mich
bereits ausgezogen, um ins Bett zu gehen. Nun aber ziehe ich mich schnell
wieder an, streife mein Nadelstreifenjackett über und nehme die Autoschlüssel.
Ich tippe Taylor schnell eine Nachricht und lasse ihn wissen, dass ich noch einmal
zu Miss Steele fahre und die Nacht dort verbringen werde. Ich fahre zu ihrem
Apartmentkomplex. Meine Gedanken kreisen nur um sie und meine Sorgen um sie
sind allgegenwärtig. Ich parke das Auto und steige schnell aus. Ich gehe den
Steinweg zu ihrem Gebäude entlang und nehme immer zwei Stufen auf einmal. Ich
klopfe laut und schnell hintereinander an die Tür.
You're Always on My Mind - Michael Buble
Ihre
Mitbewohnerin Kate, die Eierabschneiderin, öffnet die Tür. Als sie mich sieht,
ändert sich ihr Gesichtsausdruck und nimmt einen ärgerlichen Ausdruck an,
bereit mich in Stücke zu reißen. „Was zur Hölle wollen Sie denn hier?“ brüllt
sie.
„Ich bin hier,
um Anastasia zu sehen“, antworte ich.
„Das geht
nicht!“ lautet ihre Antwort. Mein Herz stottert. Lehnt Anastasia mich jetzt
schon ab? Hat sie ihre Meinung geändert? Hat sie sich dazu entschieden, dass das,
was wir haben, schlecht für sie ist?
„Warum nicht?“
ist meine Antwort.
„Was zur Hölle
haben Sie mit ihr angestellt?“ fragt sie mich.
„Was meinst
du?“ frage ich ungläubig.
„Seit sie Ihnen
begegnet ist, weint sie nur noch“, ist ihre Antwort. Das erdrückt mein dunkles
Herz. Ich möchte nicht, dass Anastasia weint. Ich bin überaus besorgt, dass sie
mir entgleiten wird, weil sie nicht mit mir spricht und dass ich zu abgefuckt
in ihrer Gegenwart bin. Ich muss sie sehen!
„Kate, bring
mich nicht dazu mir gewaltsam Eintritt zu verschaffen“, sage ich und starre sie
an. „Ich muss reinkommen und sehen, was nicht mit ihr stimmt“, und drücke die
Tür weit auf und gehe hinein.
„Sie können
hier nicht rein!“ brüllt sie mir nach. Schnell durchquere ich das Wohnzimmer
und stürme in Anastasias Zimmer. Ich schalte die Deckenlampe ein und sehe sie,
wie sie laut in ihr Kissen schluchzt. Sie dreht sich um und kneift die Augen
zusammen, jedoch nicht schnell genug. Ich erhasche einen Blick auf ihre
geschwollenen, rotgeränderten Augen!
„Großer Gott,
Ana!“ murmele ich. Ich mache das Licht wieder aus und eile auf sie zu.
„Was machst du
hier?“ keucht sie zwischen ihren Schluchzern. Sie kann nicht aufhören zu
weinen. Ich schalte die Nachttischlampe an. Wieder kneift sie die Augen
zusammen. Ihre Mitbewohnerin Kate kommt und bleibt im Türrahmen stehen.
„Soll ich
dieses Arschloch rausschmeißen?“ fragt sie Anastasia. Sie strahlt vor
thermonuklearer Feindseligkeit. Ich ziehe meine Augenbrauen hoch und starre sie
an. Es gibt nicht viele Leute, die es wagen, so mit mir zu sprechen, es mir
direkt ins Gesicht sagen. Dieses Mal weiß ich aber, dass es stimmt. Ich bin ein
Arschloch. Aber ihre ungezähmte Feindseligkeit stimmt mich nachdenklich. Was
habe ich denn falsch gemacht? Ich weiß es nicht. Anastasia schüttelt ihren Kopf
und ihre Mitbewohnerin verdreht die Augen.
„Ruf mich
einfach, wenn du mich brauchst“, sagt sie sanft zu Anastasia. Dann dreht sie
sich zu mir und wirft mir einen boshaften Blick zu und zischt, „Grey – ich habe
sie auf dem Radar!“ Sie zeigt mit ihrem sorgfältig manikürten Finger auf mich
und zieht die Tür hinter sich ran, schließt sie jedoch nicht. Ich bin zutiefst
erschüttert. Ich habe jemandem, der mir viel bedeutet, irgendetwas angetan und
ich weiß nicht einmal, was es genau ist! Ich blicke zu Anastasia hinab. Mein
Ausdruck ist ernst und mein Gesicht fahl.
Ich fasse in mein Jackett und ziehe aus der Innentasche
ein Taschentuch hervor und reiche es ihr.
„Was ist los?“
frage ich leise und besorgt.
„Warum bist du
hier?“ fragt sie mich und ignoriert meine Frage. Ihre Tränen sind versiegt,
aber sie ist so aufgelöst, ihr Körper zittert vor trockenen Schluchzern. Ich
bin aufgebracht und habe Angst herauszufinden, was ich falsch gemacht habe und
was ich tun kann, um es wieder gut zu machen.
„Zu
meiner Rolle gehört auch, mich um dich zu kümmern. Du möchtest, dass ich bei
dir bleibe, also bin ich hergekommen. Und dann finde ich dich in so einem
Zustand vor.“ Ich blinzele sie an, völlig verwirrt.
„Ich bin sicher, ich bin der Grund dafür,
dass du so aufgelöst bist, aber ich habe
keine Ahnung, wieso. Liegt es daran, dass ich
dich geschlagen habe?“
Sie setzt sich auf. Ihr Zucken entgeht mir
dabei keineswegs. Sie sitzt und blickt mich an.
„Hast du eine Tablette genommen?“ frage ich
und zur Antwort schüttelt sie den Kopf. Wird sie je auf irgendetwas hören,
worum ich sie bitte? Ich verenge meine Augen zu Schlitzen, stehe auf und
verlasse den Raum, um ihr Schmerztabletten zu holen.
Im Wohnzimmer treffe ich auf Kate, die damit
beschäftigt ist, Kartons zu packen. Ich frage sie, ob sie Schmerztabletten für
mich hat. Sie kneift die Augen zusammen und wirft mir einen
„Wenn-Blicke-töten-könnten“-Blick zu.
„Im Arzneischrank im Badezimmer sind welche“,
antwortet sie und fügt hinzu, „Erinnere dich an meine Drohung, Grey … bring das
wieder in Ordnung!“ sagt sie und ihr Blick verlässt mich nicht.
„Das werde ich“, sage ich und fülle eine
Teetasse mit Wasser. Dann gehe ich ins Badezimmer und nehme zwei Tabletten und
gehe zurück ins Anastasias Zimmer.
„Hier, nimm“, flüstere ich und unterdrücke
meine Sorge. „Du hast gesagt, es wäre alles in Ordnung. Hätte ich gewusst, dass
es dir so schlecht geht, hätte ich dich auf keinen Fall allein gelassen“, sage
ich und blicke ihr tief in die Augen und forsche nach den Gründen für ihre
derzeitige Verfassung. Sie blickt einfach auf ihre Hände hinunter. Was ist los
mit ihr?
Sie sagt nichts.
„Also war vorhin doch nicht alles in Ordnung,
obwohl du es behauptest hast“, sage ich und treffe den Nagel auf den Kopf, da
sie errötet.
„Ich habe gedacht, dass es mir gut geht“,
flüstert sie und starrt weiterhin auf ihre Hände.
„Anastasia, es bringt doch nichts, mir eine
Lüge aufzutischen, nur weil du denkst, dass ich sie gern hören will. Das ist
unaufrichtig“, tadele ich sie. Jede Beziehung beruht auf Vertrauen und vor
allem die, die wir führen. Ohne Vertrauen wird es nicht funktionieren. „Wenn du
so etwas tust, kann ich dir doch kein Wort mehr glauben.“
Endlich blickt sie zu mir hinauf. Ihre
haselnussbrauen Haare ergießen sich um ihr Gesicht. Ich runzele die Stirn und
blicke sie düster an. Frust und Sorge. Ihre Verfassung steigert meine Aufregung
noch mehr und ich fahre mir mit beiden Händen durch die Haare.
„Wie hast du dich gefühlt, als ich dich
geschlagen habe und danach?“ frage ich sie.
„Es hat mir nicht gefallen. Mir wäre es
lieber, wenn du es nicht noch einmal machen würdest“, sagt sie sanft.
„Es sollte dir auch nicht gefallen“, erzähle
ich ihr.
„Aber wieso gefällt es dir dann?“ fragt sie
und blickt mich an. Ihre Frage überrascht mich. Dem Biest in mir gefällt es, sie
in einer solchen Verfassung zu sehen. Es verleiht mir die absolute Kontrolle
über sie und das befriedigt ein Bedürfnis in mir und erregt mich.
„Möchtest du das wirklich wissen?“ fragt sie.
Ihr wird bestimmt nicht gefallen, was ich zu sagen habe.
„Oh vertrau mir, ich kann es kaum erwarten“,
sagt sie. Ihre Worte triefen vor Sarkasmus.
Ich kneife die Augen zusammen. „Vorsicht“,
warne ich sie. Sie wird kreidebleich.
„Wirst du mich wieder schlagen?“ fragt sie
herausfordernd.
„Nein, nicht heute Abend“, antworte ich ihr.
Ich möchte sie nicht verletzen … zumindest nicht im Moment.
„Also“, drängt sie mich.
„Es geht um die Kontrolle, Anastasia. Ich
will, dass du ein bestimmtes Verhalten an den Tag
legst, und wenn du es nicht tust, bestrafe
ich dich dafür. Und du wirst lernen, dich so zu verhalten, wie ich es gern
will. Ich genieße es, dich zu bestrafen. Schon seit du mich gefragt hast, ob
ich schwul bin, freue ich mich darauf, dich zu versohlen.“ Sie wird rot. Ich
erinnere mich daran, wie sie sich geschämt hat, nachdem sie bemerkt hatte, was
für eine Frage sie da gerade gestellt hatte.
„Also magst du mich nicht so, wie ich bin“,
sagt sie traurig. Das ist nicht wahr! Ich mag sie so, wie sie ist. In Wirklichkeit
ist sie wie eine Brise frische Luft in meinem abgefuckten Leben. Ich starre sie
verwirrt an. „Ich finde, du bist wunderbar, so wie du bist“, sage ich ehrlich.
You're in my Heart by Rod Stewart
„Warum willst du mich dann verändern?“
„Ich will dich gar nicht verändern, sondern nur,
dass du brav bist, dich an die Regeln hältst und mir nicht widersprichst. So
einfach ist das“, sage ich.
„Aber du willst mich bestrafen?“
„Ja das will ich.“
„Und genau das verstehe ich nicht“, sage sie
verwirrt. Ich seufze und fahre mir mit den Händen durch meine Haare. Ich bin völlig
aufgebracht.
„So bin ich nun mal, Anastasia. Ich brauche
die Kontrolle über dich. Es ist wichtig, dass du dich auf eine bestimmte Art
und Weise verhältst, und wenn du es nicht tust … genieße ich es zuzusehen, wie
deine wunderschöne Alabasterhaut unter meinen Händen heiß und rot wird. Es
macht mich an.“
Ihre Augen weiten sich, ihr Blick wechselt zwischen
Angst und Zurückhaltung. „Also geht es gar nicht um den Schmerz, den du mir
zufügst?“ fragt sie. Eigentlich hat es ziemlich viel damit zu tun. Es stillt
mein Bedürfnis, ihr Schmerz zu zufügen.
„Doch, auch ein bisschen. Ich will sehen, ob
du ihn aushältst, aber das ist nicht der
Hauptgrund. Es geht darum, dass du mir
gehörst und tun musst, was ich für richtig halte. Es geht um die ultimative
Kontrolle über einen anderen Menschen. Genau das törnt mich an. Und zwar unglaublich,
Anastasia. Es fällt mir schwer, genau zu erklären, was ich dabei empfinde …
bisher musste ich das noch nie tun. Bislang habe ich mir nie groß Gedanken
darüber gemacht, weil ich immer nur mit Gleichgesinnten zu tun hatte“, ich
zucke entschuldigend mit den Schultern.
„Du hast meine Frage immer noch nicht
beantwortet – Wie hast du dich danach gefühlt?“ frage ich sie.
„Ich war durcheinander“, antwortet sie.
„Es hat dich sexuell erregt, Anastasia“, sage
ich erinnernd. Ich schließe meine Augen bei dieser frischen Erinnerung und
merke wie meine Erregung wächst. Als ich meine Augen wieder öffne, blicke ich
sie mit heißer, glimmender Lust an. Dieser Blick bewegt etwas in ihr und ich
merke, wie sie darauf reagiert. Sie genießt es auch.
Tatsächlich pulsiert eine Menge Lust zwischen
uns. Ihre Augen verlieren sich in meinen, voller Lust und ungezähmten
Verlangen.
„Sieh mich nicht so an“, murmele ich. Sie
runzelt die Stirn.
„Ich habe kein Kondom dabei, Anastasia und
außerdem bist du völlig durcheinander. Ich bin kein Sex-Ungeheuer, auch wenn
deine Mitbewohnerin anderer Meinung sein mag. Zurück zum Thema. Du warst also
durcheinander.“ frage ich sie. Sie windet sich unter der Prüfung meines
Blickes.
„In deinen Mails fällt es dir offenbar
überhaupt nicht schwer, mir genau zu erklären, was in dir vorgeht. Wieso
schaffst du es dann nicht, wenn ich vor dir stehe? Hast du so große Angst vor
mir?“ Willkürlich blickt sie in eine Ecke ihres Zimmers. Ohne mich anzusehen,
flüstert sie mir ihre Antwort zu.
„Ich bin restlos verzaubert von dir,
Christian. Überwältigt. Ich fühle mich wie Ikarus. Als würde ich der Sonne zu
nahe kommen.“
Ihre Antwort bringt mich zum Keuchen. „Wenn
du mich fragst, ist es genau anders herum“, flüstere ich zurück.
„Was?“ fragt sie überrascht.
„Oh, Anastasia, du hast mich regelrecht
verhext. Ist das nicht offensichtlich?“
„Aber du hast meine Frage nach wie vor nicht
beantwortet. Schreib mir eine Mail. Bitte. Aber jetzt wird erst einmal
geschlafen. Kann ich hierbleiben?“ frage ich sie.
„Möchtest du denn bleiben?“ fragt sie mich
hoffnungsvoll.
„Du wolltest doch, dass ich hier bin“,
antworte ich, obwohl ich die eigentliche Bedeutung ihrer Frage verstanden habe.
Die Antwort ist ja, ich will bleiben. Genau genommen gibt es keinen Ort auf
diesem Planeten, an dem ich lieber sein würde, als hier in ihrem winzigen
Schlafzimmer in dem kleinen Apartment, dass sie mit ihrer eierabschneidenden
Mitbewohnerin teilt.
„Du hast meine Frage nicht beantwortet“, bohrt
sie nach.
„Ich werde dir eine E-Mail schreiben“,
murmele ich nervös. Ich stehe auf und leere meine Tasche. Ich lege meinen
Blackberry, meine Schlüssel, meine Brieftasche und mein Geld Nachttisch. Dann
mache ich meine Uhr ab und ziehe meine Schuhe, Strümpfe und meine Jeans aus und
lege sie auf einen Stuhl. Ich gehe auf die andere Seite des Bettes und lege
mich neben Anastasia. Der glücklichste Platz auf Erden. „Leg dich hin“, befehle
ich.
Auch sie schlüpft unter die Bettdecke, zuckt
leicht zusammen und blickt mich an. Sie ist bestürzt aber sichtbar glücklich,
dass ich in ihrem Bett liege und bei ihr bleibe. Wie kann ich ihr entkommen?
Weiß sie denn nicht, dass ich süchtig nach ihr bin? Ich stütze mich auf einem
Ellenbogen ab und blicke auf Anastasia hinab.
„Wenn du weinen musst, dann mach es vor mir. Bitte.
Ich muss wissen, wie es dir geht“, sage ich. Ich möchte nie wieder, dass es ihr
in meiner Abwesenheit so schlecht geht.
„Du willst, dass ich weine?“ fragt sie
neugierig.
„Nein, eigentlich nicht. Ich will nur wissen,
wie du dich fühlst. Ich will nicht, dass du mir
entgleitest. Und jetzt mach das Licht aus. Es
ist schon spät, und wir müssen morgen beide zur Arbeit.“
Sie macht das Licht aus und legt sich hin.
„Leg dich auf die Seite, mit dem Rücken zu
mir“, murmele ich in der Dunkelheit. Ich rücke an sie heran, schlinge meine
Arme um sie und ziehe sie an meine Brust. Das Gefühl ist vorzüglich. Im Moment
ist sie mein. „Schlaf, Baby”, flüstere ich und inhaliere ihren himmlischen Duft
tief. Dann fallen wir beide in einen friedlichen Schlaf.
Lullaby - Dixie Chix
1 comment:
Wow, du schreibst auf deutsch.
Habe ja schon alles auf englisch gelesen aber auf deutsch ist es irgendwie anders positiv. Bin begeistert.
Post a Comment