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Saturday, March 8, 2014

BUCH II - Kapitel V - Christian und Anastasia Fanfiction

Kapitel V
Sie nahm mein Herz, sie nahm meine Seele


 Übersetzer: Janine Heistmann


Als wir beide aus unserer Ekstase erwachen, öffnet Anastasia ihre Augen und blickt mir mit einem  unergründlichen Ausdruck ins Gesicht. Liebe? 

(Heaven by Louis Armstrong und Ella Fitzgerald) 

Mein erwidernder Blick ist liebevoll und zärtlich. Ich reibe mit meiner Nase an ihrer und stelle sicher, dass ich mein Gewicht auf meinen Ellenbogen abstütze, während ich gleichzeitig ihre Hände neben ihrem Kopf festhalte. Auf diese Weise habe ich die Kontrolle und obwohl ich ihre Berührungen so sehr begehre, kann ich noch nicht einmal den Gedanken daran ertragen. Ich gebe ihr einen zarten Kuss auf ihre Lippen und gleite langsam aus ihr heraus.
Hier wäre ich am liebsten die ganze Zeit und genau das habe ich die gesamte Woche vermisst. Die Liebe, die Verbindung, das Verlangen, die Einheit und das Eins sein.
„Das hat mir gefehlt“, hauche ich.
„Mir auch“, flüstert sie zustimmend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand anders in ihr ist, sie hält, ihr das gibt, was ich ihr geben will, sie fickt, sie küsst … Allein der Gedanke daran bringt mich um den Verstand. Ich greife nach ihrem Kinn und küsse sie hart und innig; ein leidenschaftlicher und flehender Kuss. Mit diesem Kuss bitte ich sie allein mein zu sein und mich nicht wieder zu verlassen. Sie erwidert meinen Kuss und ist völlig außer Atem.
„Geh nicht wieder fort“, bitte ich sie inständig, flehe sie mit meinen Augen an und setze ein ernstes Gesicht auf.
„Okay“, flüstert sie und lächelt mich an. Ich suche ihr Gesicht ab und sehe, dass es ihr auch ernst ist. Voller Erleichterung und jugendlicher Freude lächele ich zurück.
„Danke für das iPad“, sagt sie.
„Gern geschehen, Anastasia“, antworte ich.
„Was ist dein Lieblingssong darauf?“ fragt sie.
„Als ob ich dir das verraten würde“, sage ich grinsend. Ich glaube, dass ich mehrere Favoriten darauf habe, da sie alle verschiedene Erinnerungen an Anastasia und mich vertreten. Es fällt mir schwer ein Lied davon herauszupicken. Aber „Possession“ und „Every Breath You Take“ führen die Liste eindeutig an. 

Possession by Sarah Mclachlan

„Nun kocht mir endlich etwas, holde Maid. Ich habe einen Bärenhunger“, sage ich trunken vor Liebe. Ich setze mich auf und ziehe Anastasia mit mir.

„Holde Maid?“, fragt sie kichernd.

„Holde Maid. Essen, jetzt, bitte“, sage ich wie ein Mann aus dem Mittelalter.

„Da Ihr mich so freundlich bittet, Sire, mache ich mich sogleich an die Arbeit.“

Sie krabbelt aus dem Bett und dabei verrutscht ihr Kissen, sodass der verschrumpelte Charlie Tango Helikopter Ballon zum Vorschein kommt. Ich greife danach, halte ihn fest und sehe Anastasia an. Ich bin völlig verblüfft. Das ist der Ballon, den ich ihr gemeinsam mit dem Bollinger geschickt habe, als sie und ihre Mitbewohnerin Kate hier eingezogen sind. Sie hat den Ballon die ganze Zeit aufbewahrt?

„Lass die Finger von meinem Ballon“, sagt sie besitzergreifend, greift nach ihrem Bademantel und zieht ihn an.

„Du hast ihn bei dir im Bett?“, murmele ich fragend.

„Ja“, sie läuft rot an, als sie mir antwortet. „Er leistet mir Gesellschaft“, antwortet sie.

„Glücklicher Charlie“, sage ich überrascht.

„Mein Ballon“, sagt sie, dreht sich um und geht in die Küche.

Durch ihre simple Erklärung realisiere ich, dass sie mich wirklich liebt und mich die ganze Zeit vermisst hat. Es ging nicht nur mir so! Meine Gefühle werden erwidert, und Anastasia Steele liebt mich so sehr, dass sie diesen simplen Ballon, den ich ihr geschickt habe und der die Verbindung zwischen uns repräsentiert, in ihrem Bett aufbewahrt! Dicht bei ihr, dicht an ihrem Körper, nahe an ihrem Geist! Sie liebt mich! Diese Erkenntnis ermutigt mich und ich grinse von Ohr zu Ohr.

******
Als das Essen endlich fertig ist, sitzen Anastasia und ich auf dem Perserteppich und essen mit Essstäbchen Hühnchen und Nudeln aus ihren weißen  Porzellanschälchen und trinken weißen Pinot Grigio. Ich lehne mich gegen die Couch und strecke meine Beine vor mir aus. Ich trage meine Jeans ohne Unterwäsche und mein T-Shirt. Mein iPod läuft und es ertönt der Buena Vista Social Club mit „Besame mucho“. Wie passend … ‚Kiss me a lot‘. Ich sehe sie liebevoll an, während ich den Text vor mich hinbrabbele. 

Béseame Mucho ny Buena Vista Social Club


Bésame, bésame mucho
Como si fuera esta noche
La última vez
Bésame, bésame mucho
Que tengo miedo a tenerte
Y perderte otra vez
Bésame, bésame mucho
Como si fuera esta noche
La última vez
Bésame, bésame mucho
Que tengo miedo a tenerte
Y perderte otra vez
Quiero tenerte muy cerca
Mirarme en tus ojos
Verte junto a mi
Piensa que tal vez mañana
Yo ya estaré lejos
Muy lejos de ti
Bésame, bésame mucho
Como si fuera esta noche
La última vez
Bésame, bésame mucho
Que tengo miedo a tenerte
Y perderte otra vez
Quiero tenerte muy cerca
Mirarme en tus ojos
Verte junto a mi
Piensa que tal vez mañana
Yo ya estaré lejos
Muy lejos de ti
Bésame, bésame mucho
Como si fuera esta noche
La última vez
Bésame, bésame mucho
Que tengo miedo a tenerte
Y perderte otra vez
Kiss me, kiss me a lot
As if tonight were
The last time
Kiss me, kiss me a lot
For I am afraid of having you
And losing you all over again.
Kiss me, kiss me a lot
As if tonight were
The last time
Kiss me, kiss me a lot
For I am afraid of having you
And losing you all over again.
I want to have you close to me
To see myself in your eyes
To see you next to me
Think that perhaps tomorrow
I will be far
So far away from you
Kiss me, kiss me a lot
As if tonight were
The last time
Kiss me, kiss me a lot
For I am afraid of having you
And losing you all over again.
I want to have you close to me
To see myself in your eyes
To see you next to me
Think that perhaps tomorrow
I will be far
So far away from you
Kiss me, kiss me a lot
As if tonight were
The last time
Kiss me, kiss me a lot
For I am afraid of having you
And losing you all over again.

„Hm, schmeckt gut“, sage ich anerkennend über das Essen, das Anastasia für uns … für mich gekocht hat. Sie grinst, während sie mit verschränkten Beinen neben mir sitzt. Auch sie isst herzhaft. Sie ist ziemlich hungrig, aber nicht nur auf Essen. Ich bemerke wie sie meine nackten Füße bewundert.
„Normalerweise koche ich für uns, denn Kate ist keine so gute Köchin“, bemerkt sie.

„Hat deine Mutter dir das beigebracht?“ frage ich sie.

„Nein, nicht wirklich“, spottet sie. „Als ich alt genug war, mich dafür zu interessieren, war Mom schon mit Ehemann Nummer drei in Mansfield, Texas. Und Ray, na ja, der hätte sich von Toast und Fastfood ernährt, wenn ich nicht da gewesen wäre“, sagt sie. Die Bemerkung überrascht mich. Ich habe gedacht, dass sie bei ihrer Mutter geblieben ist. Ich blicke auf sie herab und frage, „Warum bist du nicht bei deiner Mom in Texas geblieben?“

„Ihr Mann, Steve, und ich, wir haben uns nicht besonders gut verstanden. Und Ray hat mir gefehlt. Ihre Ehe mit Steve hat nicht lange gehalten. Ich glaube, sie hat gerade noch rechtzeitig die Reißleine gezogen. Sie erzählt nie von ihm“, fügt sie leise hinzu. Ich frage mich, was da falsch gelaufen ist, was ihr Stiefvater ihr angetan hat, dass sie ihn so sehr ablehnt.

„Du bist also in Washington bei deinem Stiefvater geblieben?“ hake ich nach.

„Ja“, bestätigt sie.  „Ich habe nur ganz kurz in Texas gelebt und bin dann zurück zu Ray.“

„Klingt, als hättest du dich um ihn gekümmert“, sage ich leise. Sie kümmert sich gern um ihn und ist eine fürsorgliche Tochter.

„Wahrscheinlich“, sagt sie und zuckt mit den Achseln.

„Du bist es gewohnt, dich um andere Menschen zu kümmern“, schließe ich daraus. Sie sieht zu mir auf und bemerkt den Unterton in meiner Stimme.

„Ja, warum? Was ist?“ fragt sie und ist von meinem vorsichtigen Ton verwundert.

Ich blicke sie an. Sie hat sich ihr ganzes Leben lang um andere gekümmert. Sie kennt es nicht, dass sich andere um sie kümmern. Jetzt verstehe ich, warum sie sich so dagegen sträubt, wenn ich mich um sie kümmern will. Sie ist einfach nicht daran gewöhnt.

„Ich möchte mich gern um dich kümmern“, erkläre ich voller Liebe und Leidenschaft, obwohl ich versuche, sie zu verstecken.

Ihre Atmung beschleunigt sich und ihre Lippen teilen sich, als sie mein Gesicht absucht. „Das ist mir nicht entgangen“, flüstert sie.  „Aber du stellst das ziemlich merkwürdig an“, fügt sie hinzu und auf ihrem Gesicht zeichnet sich ein kleines Lächeln ab.

Daraufhin ziehe ich eine Augenbraue hoch. „Eine andere Methode kenne ich nicht“, sage ich leise. Und es würde auch nichts ändern. Wir haben beide unsere Probleme. Sie ist es nicht gewöhnt, dass sich andere um sie kümmern, aber gleichzeitig bedeutet es ja nicht, dass ich mich nicht um sie kümmern sollte, nur weil sie es merkwürdig findet. Mein Ziel ist doch nur ihre Sicherheit. Ich will mich um sie kümmern und sie lieben. Ich werde dieses Verlangen, diesen Drang in mir einfach nicht los.

„Ich bin immer noch sauer auf dich, weil du SIP gekauft hast“, bemerkt sie.

Ich lächele. „Ich weiß, aber dein Ärger darüber hätte mich nicht daran gehindert.“ Ich würde einen Weg finden, um herumzukommen. Wenn du mich gut genug kennen würdest, wüsstest du, dass ich alles in meiner Macht stehende Tun würde, um dich in Sicherheit zu wissen.

„Was soll ich meinen Kollegen und Jack sagen?“

Allein der Klang seines Namens bringt mein Blut in Wallung, da ich bereits so viel über ihn weiß. Ich kneife die Augen zusammen. „Der Mistkerl soll sich mal besser vorsehen“, sage ich mit zusammengebissenen Zähnen.

„Christian!“, rügt sie mich. „Er ist mein Chef.“

Nicht, wenn ich etwas dagegen unternehmen kann. Aber ich sage nichts. Ich presse meine Lippen aufeinander.

 „Sag ihnen einfach nichts, okay?“ sage ich.

„Was soll ich ihnen nicht sagen?“ fragt sie.

„Dass der Verlag mir gehört. Gestern haben wir den Vorvertrag unterzeichnet. Darin wurde vierwöchiges Stillschweigen vereinbart. In der Zeit soll die Geschäftsführung von SIP umstrukturiert werden.“

„Oh …“ antwortet sie. „Heißt das, dass ich meinen Job verliere?“ fragt sie alarmiert. Nicht, wenn ich die Firma führe.

„Wohl kaum“, sage ich ironisch und versuche ein Lachen zu unterdrücken. Die Firma gehört mir, also kann ich damit machen, was ich will. Niemand wird es wagen, meine Freundin zu feuern, wenn er oder sie ihren Job behalten will! Sie blickt mich finster an.

„Und wenn ich kündige und mir einen anderen Job suche, kaufst du dieses Unternehmen dann auch?“ fragt sie. Was? Denkt sie bereits darüber nach zu kündigen, nur weil ich SIP gekauft habe?

„Du denkst doch nicht etwa daran zu kündigen, oder?“ frage ich und mein Ausdruck verändert sich und wird wieder skeptisch.

„Vielleicht doch. Ich habe fast das Gefühl, dass du mir keine andere Wahl lässt“, lautet ihre Antwort.

Okay. So willst du also spielen!

„Dann kaufe ich den neuen Verlag auch“, sage ich hartnäckig. Warum fällt es ihr so schwer, dass zu verstehen? Ich würde alles machen, um sie in Sicherheit zu wissen. Sie ist mein Mädchen! Meine Frau! Meine Freundin! Sie gehört ganz allein mir, Körper und Seele, genau wie ich ihr gehöre … Sie blickt mich noch immer finster an.
„Geht da nicht dein Beschützerinstinkt mit dir durch?“

„Möglich. Ich bin mir völlig im Klaren darüber, wie das auf dich wirken muss“, sage ich.

„Ein klarer Fall für Dr. Flynn“, murmelt sie.

Darüber willst du dich nicht mit mir streiten, Anastasia. Du wirst verlieren. Ich stelle meine leere Schüssel auf den Boden und blicke sie gelassen an. Sie seufzt und gibt auf. Sie steht auf und greift nach meiner Schale.

„Nachspeise?“ fragt sie.

„Endlich ein vernünftiger Vorschlag!“ sage ich und schenke meiner Frau ein lüsternes Grinsen.

„Nein, nicht ich“, verweist sie mich. Es gibt Eis. Vanille“, sagt sie und kichert, als sie die Doppeldeutigkeit ihrer Worte bemerkt.

„Ach“, sage ich und mein Grinsen wird breiter. „Ich glaube, damit ließe sich was machen“, sage ich und stehe auf.

„Kann ich bleiben?“ frage ich Anastasia.

„Wie meinst du das?“ fragt sie.

„Über Nacht.“

„Davon bin ich ausgegangen“, sagt sie und wird rot. Ihre Antwort macht mich glücklich.

„Gut. Wo ist das Eis?“ frage ich.

„Im Ofen“, sagt sie und lächelt mich zuckersüß an. Oh Sarkasmus von Ihnen, Miss Steele? Ich lege meinen Kopf schief und seufze, während ich meinen Kopf schüttele. „Sarkasmus ist die gemeinste Form des Witzes, Miss Steele“, sage ich mit funkelnden Augen.

„Ich könnte dich übers Knie legen“, sage ich verschmitzt. Sie stellt die Schalen in die Spüle und dreht sich zu mir um.

„Hast du die Silberkugeln dabei?“ Meine Augen funkeln. Ich taste mit meinen Händen meine Brust, meinen Bauch und die Taschen meiner Jeans ab. „Leider trage ich keine Toys mit mir herum. Im Büro brauche ich sie eher selten“, antworte ich.

„Freut mich zu hören, Mr. Grey. Aber ich dachte, Sarkasmus sei die gemeinste Form des Witzes“, gibt sie zurück.

„Nun, Anastasia, mein neues Motto lautet: ›Wenn du sie nicht schlagen kannst, dann schlag dich auf ihre Seite.‹“

Sie gafft mich an und ich grinse zurück. Ich drehe mich um, öffne den Tiefkühlschrank und nehme die Packung Ben & Jerry’s heraus.

„Genau das richtige“, sage ich und blicke mit dunklen Augen zu meiner wunderschönen Freundin hinauf. „Ben & Jerry’s & Ana“, sage ich und spreche jedes Wort langsam aus, betone jede Silbe und verdeutliche ihr meine Absicht.

Der laszive Ausdruck auf meinem Gesicht bringt Anastasia dazu mich anzustarren. Ich öffne die Besteckschublade und hole einen Löffel heraus. Als ich aufblicke, sind meine Augen verschleiert, voller Verlangen für Ana; und meine Zunge streift über meine Zähne. Anastasia sieht lüstern, aufgeregt und begierig aus. 

I’ll Make Love To You by Boyz 2 Men

„Ich hoffe, dir ist warm“, flüstere ich. „Komm, ich werde dich abkühlen.“ Ich strecke meine Hand aus und sie legt ihre hinein.

Als wir in ihrem Schlafzimmer ankommen, stelle ich die Eiscreme auf ihren Nachttisch, ziehe die Bettdecke weg und lege die Kissen auf den Boden.

„Hast du noch andere Laken?“ frage ich, da dieses hier ziemlich klebrig sein wird, wenn ich mit ihr fertig bin. Fasziniert nickt sie. Ich hebe den Charlie Tango Ballon hoch.

„Lass die Finger von meinem Ballon“, warnt sie mich. Mit ihrer Reaktion verziehen sich meine Lippen zu einem Lächeln.

„Das würde ich niemals wagen, Baby. Aber ich werde die Finger nicht von dir und den Laken lassen“, sage ich und sie geht fasst in Flammen auf, als sie meine Erklärung hört.

„Ich möchte dich fesseln“, sage ich.

Okay“, wispert sie voller Erwartung.

„Nur die Hände, ans Bett. Du musst stillhalten.“

„Okay“, flüstert sie wieder, unfähig irgendetwas anderes zu sagen. Mein gesamter Körper ist auf Anastasia fixiert und ich verspüre nichts als ein immenses Verlangen nach ihr. Ich spaziere auf sie zu, ohne die Augen von ihr abzuwenden.

„Wir nehmen den hier“, sage ich und zeige auf den Gürtel ihres Morgenmantels. Quälend langsam löse ich die Schleife und ziehe in aus den Schlaufen. Als sich der Bademantel öffnet, bleibt Anastasia wie angewurzelt stehen, als sie meinen glühend heißen Blick sieht. Ohne den Blick von ihr abzuwenden, schiebe ich ihr den Bademantel von den Schultern. Er fällt herab und ergießt sich um ihre Füße. Nun steht sie in ihrer vollen nackten Pracht vor mir. Meine Atmung beschleunigt sich als ich diese Schönheit betrachte. Ich strecke meine Hand aus und streiche mit der Außenseite meiner Hand über ihr Gesicht. Sie schließt vor Lust die Augen. Ich beuge mich herab und küsse kurz ihre Lippen.

„Leg dich mit dem Gesicht nach oben aufs Bett“, murmele ich, während sich meine Augen vor Verlangen noch mehr verdunkeln und sich in ihre brennen.
Sie tut genau, was ich von ihr verlange und legt sich mit dem Gesicht nach oben aufs Bett. Sie starrt in die Dunkelheit. Das einzige Licht im Raum stammt vom Nachttisch, wo eine Lampe schwach leuchtet. Ich stehe neben dem Bett und blicke auf diese Schönheit, welche auch noch meine Freundin ist, hinab, ohne unsere Verbindung zu brechen.

„Ich könnte dich den ganzen Tag bewundern, Anastasia“, sage ich wahrheitsgemäß, während ich auf das Bett steige, über ihren Körper krabbele und rittlings auf meiner Frau sitze.

„Arme über den Kopf“, befehle ich.

Augenblicklich setzt sie meinen Befehl um und ich befestige das Ende des Gürtels um ihr linkes Handgelenk und fädele das Ende durch das Kopfteil am Ende ihres Bettes. Ich ziehe es straff, sodass ihr linker Arm über ihr fixiert ist. Daraufhin befestige ich auch ihren rechten Arm.

Als sie schließlich gefesselt ist, starrt sie mich an. Ich bin nun völlig entspannt, da ich weiß, dass sie mich so nicht mehr berühren kann. Auf diese Weise habe ich die Kontrolle. Sie sieht mich mit einer Mischung aus unbekannten Emotionen an und irgendwie scheint sie etwas zu begreifen. Ich lächele.

Schließlich klettere ich von ihr herunter, beuge mich herab und drücke einen kurzen Kuss auf ihre Lippen. Dann stehe ich auf und ziehe mir mein Hemd über den Kopf, öffne meine Hose und werfe beides auf den Boden.

Nun bin ich auch nackt. Sie beäugt mich und ihr scheint zu gefallen, was sie vor sich hat. Ich gehe zum Ende des Bettes, greife nach ihren Knöcheln und ziehe sie mit einem Ruck nach unten, sodass ihre Arme über ihrem Kopf ausgestreckt sind. So ist sie unfähig sich zu bewegen und mir völlig ausgeliefert.

„So ist es besser“, murmele ich.

Schließlich nehme ich die Ben & Jerry’s Packung, klettere langsam wieder aufs Bett und setze mich erneut rittlings auf meine Frau, die genauso nackt ist wie ich. Zwischen uns befindet sich rein gar nichts. Sehr langsam entferne ich den Deckel und stecke den Löffel hinein.

„Hm … ziemlich hart“, sage ich und ziehe meine Augenbrauen hoch. Ich schaufele einen Löffel Eis heraus und stecke ihn in meinen Mund. „Köstlich“, murmele ich und lecke mir über meine Lippen. „Erstaunlich, wie gut einfaches Vanilleeis schmecken kann“, sage ich und starre auf sie herab und grinse. „Möchtest du auch etwas?“ Ich necke meine Frau.

Schüchtern nickt sie. Wieder schaufele ich einen Löffel Eis heraus und sie öffnet ihren Mund. Doch ich stecke den Löffel schnell in meinen Mund und reize sie weiter.

„Zu gut zum Teilen“, sage ich mit einem schelmischen Grinsen.

„Hey“, protestiert sie.

„Nun, Miss Steele, lieben Sie Vanille?“ frage ich.

„Ja“, sagt sie energisch und versucht mich wegzudrücken. Ihre hitzige Reaktion bringt mich zum Lachen. „Na, werden wir aufsässig? Keine gute Idee“, sage ich.

„Eis“, bettelt sie.

„Nur, weil Sie mir heute schon so großes Vergnügen bereitet haben, Miss Steele“, sage ich und gebe schließlich nach. Ich biete ihr einen Löffel voller Eis an und lasse sie ihre Lippen um den Löffel schließen. Daraufhin schaufele ich einen weiteren Löffel Eis heraus und füttere sie erneut.

„Hmm … so bringe ich dich immerhin dazu, etwas zu essen“, sage ich und ergänze, „Ich glaube, ich könnte mich an die Zwangsernährung gewöhnen.“

Wieder fülle ich den Löffel und biete ihn ihr an, aber dieses Mal verschließt sie ihre Lippen und schüttelt ihren Kopf. Ich lasse das Eis auf dem Löffel schmelzen, sodass die geschmolzene Eiscreme auf ihre Kehle und ihre Brust tropft. Ich beuge mich herab und lecke das Eis ganz langsam von ihrer Haut. Ihr Körper beginnt zu glühen.

„Hm. Schmeckt von Ihrer Haut noch besser, Miss Steele“, bemerke ich.

Anastasia zieht an ihren Fesseln und ihr schmales Bett knarzt unter unserem Gewicht. Ihre Augen glühen vor Verlangen. Wieder fülle ich den Löffel und lasse die Eiscreme schmelzen, sodass sie wieder auf ihre Brüste tropft. Mit der Rückseite des Löffels verteile ich die Tropfen auf ihrer Brust und ihren Brustwarzen.

Ihre Brustwarzen werden hart und stellen sich durch die Kälte des Eises auf.

„Kalt?“ sage ich leise, beuge mich hinab und lecke und sauge die Eiscreme von ihren Brustwarzen und ihrer Brust. Das Eis beschert ihr eine Gänsehaut, aber gleichzeitig glüht sie unter der Berührung meiner Lippen – ein verblüffendes Gefühl. Es ist sowohl qualvoll, als auch unglaublich sinnlich zugleich. Langsam mache ich mit meiner liebevollen Zuwendung weiter – einer köstlichen Qual durch meine Lippen. Ich sauge hart und liebkose ihre Haut, während die Eiscreme langsam von ihrem Körper auf das Bett tropft. Ich höre nicht auf und sie windet sich bereits unter mir und keucht ziemlich heftig.

„Möchtest du noch etwas Eis?“ sage ich und bevor sie mir antworten kann, dränge ich meine Zunge in ihren Mund. Ich finde ihre Zunge und beginne meinen sinnlichen Angriff. Sie stöhnt vor Lust.

Gerade als sie sich nach mehr sehnt, setze ich mich auf und verteile einen Löffel voller Eis auf ihrer Körpermitte, genau auf ihrem Bauch. Ich verteile ein große Menge Eis in ihrem Bauchnabel.

„Das kennst du ja schon“, sage ich und meine Augen brennen sich in ihre. „Du wirst stillhalten müssen, sonst gibt es eine Sauerei auf dem Bett.“ Ihr Atem geht schneller vor Aufregung und Erwartung. Ich beuge mich hinab und küsse ihre Brüste, sauge heftig an ihren Brustwarzen und folge dann der Spur der Eiscreme ihren Körper hinab. Ich sauge und lecke und setze meine sinnliche Folter so fort.

Sie bemüht sich sehr, stillzuhalten, aber meine Berührungen und die Liebkosungen meiner Zunge in Verbindung mit der kalten Eiscreme zwingen sie dazu, sich zu bewegen. Sie beginnt ihre Hüften zu kreisen und ist von meinem Zauber gefangen. Ich rutsche noch weiter herunter und lecke das Eis von ihrem Bauch. Ich kreise mit meiner Zunge in ihrem Bauchnabel und bringe sie fast um den Verstand. Sie stöhnt laut, aber ich höre nicht auf, sie weiter zu reizen. Ich verteile das Eis auf ihrem Schamhaar und ihrer Klitoris. Vor Lust, Verlangen und Erregung schreit sie laut auf.

„Oh … Gott! Bitte … Christian.”

„Ich weiß, Baby, ich weiß”, flüstere ich, während meine Zunge nun ihr Geschlecht bearbeitet. Ich höre nicht auf, reize sie immer weiter, ziehe sie in meinen Bann und sie klettert immer höher und höher. Dann schiebe ich einen Finger in sie hinein und lasse kurz darauf einen weiteren folgen. Ich beginne meinen Finger quälend langsam heraus und hinein zu schieben.

„Genau hier“, murmele ich und massiere rhythmisch ihre vordere Scheidenwand. Ich lecke und sauge immer weiter, bis Anastasia schließlich in einem atemberaubenden Orgasmus zergeht. Sie windet sich und stöhnt laut auf. In diesem Augenblick höre ich mit meinen Liebkosungen auf. Ich beuge mich über Anastasia und zerreiße ein Kondompäckchen. Ich drücke die Spitze zusammen, rolle es über meine Länge und gleite hart und schnell in meine Frau hinein.

„Oh, ja!“ stöhne ich und stoße in sie. Die restliche Eiscreme klebt an unseren Körpern und schafft ein anderes, verwirrendes Gefühl. Nach einigen Stößen gleite ich aus Anastasia heraus und drehe sie herum.

„So rum“, murmele ich und gleite schnell wieder in sie hinein. Aber dieses Mal beginne ich nicht sofort mit meinem harten Rhythmus. Ich beuge mich vor und befreie ihre Hände. Dann ziehe ich Anastasia nach oben, sodass sie praktisch auf mir sitzt. Meine Hände wandern zu ihren Brüsten und ich umfasse sie mit meinen Handflächen. Ich ziehe an ihren Brustwarzen und sie stöhnt vor Lust. Sie wirft ihren Kopf zurück, sodass er an meine Schulter gelehnt ist. Ich vergrabe meine Nase an ihrem Hals und verteile kleine Bisse. Ich bewege meine Hüften und gleite quälend langsam in sie hinein, fülle sie vollkommen aus.

„Weißt du, wie viel du mir bedeutest?“, hauche ich ihr ins Ohr.

„Nein“, japst sie.

Ich lächele an ihrem Hals und meine Finger gleiten an ihrem Kinn und ihrem Hals entlang. Ich halte sie einen Moment fest. Sie weiß, wie viel sie mir bedeutet! Ich habe es ihr immer und immer wieder gezeigt! Ich habe Himmel und Hölle für sie bewegt und würde absolut nichts unversucht lassen. Ich würde für sie sterben!

„O doch. Und ich lasse dich nicht mehr gehen“, sage ich voller Leidenschaft.

Sie stöhnt, da sie versteht, was ich ihr damit sagen will. Ich stoße in sie hinein und werde immer schneller. Ich ergreife völlig Besitz von ihr. Es ist nicht nur ficken. Ich erhebe nicht nur meinen Anspruch auf sie. Es ist meine Art der Liebeserklärung an sie, dass sie mir gehört und ich ihr! Es scheint so, als ob wir schon immer zusammen gehört haben und mit dieser Erkenntnis weiß ich, dass es auch immer so sein wird. Ich liebe sie mehr, als Worte ausdrücken könnten!

„Du gehörst mir, Anastasia!“ erkläre ich

Your Love is King by Sade




„Ja dir“,  keucht sie.

„Und ich beschütze das, was mir gehört“, zische ich durch zusammengebissene Zähne und beiße besitzergreifend in ihr Ohr.

Sie schreit auf.

„Genau, Baby, ich will dich hören“, sage ich.

Ich umschlinge ihre Taille mit meinem Arm, während ich mit meiner anderen Hand nach ihrer Hüfte greife. Ich stoße noch schneller und härter in sie hinein, als gäbe es keinen Morgen mehr. Sie schreit auf und ich setze meinen harten Rhythmus fort. Mein Atem geht immer rauer und unregelmäßiger, genau wie ihrer.

In diesem Moment sind wir beide voller Empfindungen, völlig verzaubert von der Gegenwart des anderen, von unserem Liebesspiel. Es ist magisch.  Sie gehört mir und ich gehöre ihr.

„Komm, Baby“, knurre ich durch zusammengebissene Zähne und wir beide finden unsere Erlösung.

Wir liegen beide aneinander gekuschelt da. Sie liegt in meinen Armen auf den klebrigen Laken. Ihr Rücken liegt auf meiner Brust und wie immer vergrabe ich meine Nase in ihrem Haar und atme ihren fraulichen Duft tief ein.

„Was ich für dich empfinde, macht mir Angst“, flüstert sie und ich erstarre.

Genauso geht es mir auch. In ihrer Gegenwart verliere ich den Verstand. Ich kümmere mich um nichts, nicht einmal um mein eigenes Leben. Sie ist alles, woran ich denken kann und um das ich mich kümmern will! Ohne sie befinde ich mich in ewig währender Dunkelheit, es gibt kein Licht, keine Hoffnung. Mit ihr fühle ich mich als ob ich die Welt erobern könnte. Sie ist meine größte Stärke und meine Schwäche zugleich.

„Mir geht’s genauso, Baby“, sage ich leise und gebe mich meinen eigenen Ängsten hin.

„Was, wenn du mich verlässt?“ fragt sie leise und mit erschrockener Stimme.

„Ich verlasse dich nicht. Von dir werde ich nie genug bekommen, Anastasia.“ Aber das ist noch nicht alles. Ihre Anwesenheit entspannt mich und erdet mich, als wäre ich ein verlorener Planet, der nun endlich seine Sonne gefunden hat.

Sie dreht sich zu mir. Auf meinem Gesicht zeichnet sich ein ernster und aufrichtiger Ausdruck ab. Ich lächele, strecke meine Hand aus und streiche ihr eine Haarsträhne hinters Ohr.

„Ich habe noch nie so gelitten wie nach deiner Trennung von mir, Anastasia. Und ich würde alles tun, damit das nicht mehr passiert“, gebe ich traurig und wie benommen zu. Ich erinnere mich daran, wie mein Leben unter meinen Füßen zusammengebrochen ist und wie leer und unerträglich sich alles angefühlt hat.

Sie küsst mich wieder. Das Hochgefühl sie in meinen Armen zu wissen und die Kraft, die mir ihr Kuss gibt, verleihen mir den Mut zu fragen, „Begleitest du mich morgen zum Sommerfest meines Vaters? Das findet einmal im Jahr statt. Der Erlös wird einem wohltätigen Zweck gespendet. Ich habe ihm versprochen zu kommen.“

Sie lächelt erst und sieht dann plötzlich ganz verlegen aus. 

Baby I Love Your Way by Big Mountain

„Natürlich, komme ich mit“, sagt sie. Doch wenige Augenblicke später sieht sie sehr besorgt aus.

„Was ist?“ hake ich nach.

„Nichts“, antwortet sie. Das glaube ich nicht! Sie ist meine Frau! Wenn sie irgendein Problem hat, bin ich mehr als imstande dieses zu lösen.

„Sag’s mir“, beharre ich. Ansonsten werde ich mir unnötig Gedanken machen und mir die schrecklichsten Szenarien ausmalen. Ich mag diese Vorstellungen keineswegs, ich weiß wozu mein Verstand in der Lage ist.

„Ich habe nichts anzuziehen“, antwortet sie. Oh Gott. Dieses Problem kann ganz einfach gelöst werden. Aber da ich all ihre Sachen behalten habe und ich weiß, wie sehr sie es hasst, wenn ich ihr Sachen kaufe oder ihr Dinge gebe, fühle ich mich unbehaglich.

„Sei nicht böse, aber ich habe die Kleider für dich noch bei mir zuhause. Da ist sicher was
Passendes dabei“, sage ich.

Sie schürzt die Lippen. „Soso“, murmelt sie sarkastisch. Aber sie gibt nach und steht auf.

Sie läuft doch nicht davon, oder?

„Wohin gehst du?“ frage ich.

„Duschen“, antwortet sie zuckersüß.

„Oh … wenn das so ist. Kann ich mitkommen?“ Sie lächelt.

„Davon bin ich ausgegangen.“

Als wir aus der Dusche kommen, helfe ich Anastasia dabei die klebrigen Laken abzuziehen und ein neues drauf zu machen. Wir kriechen unter die sauberen, nach Frühling duftenden Laken. Anastasia kuschelt sich mit ihrem Rücken an mich und ich ziehe sie in meine Umarmung. Mit ihren Armen greift sie hinter sich und zieht meinen Kopf herunter. Sie dreht ihren Kopf und entblößt ihren Hals. Ich vergrabe meine Nase an ihrem Hals und merke, wie ihre Lippen meine suchen. Ich erwidere ihren Kuss und plötzlich wird unser Kuss inniger, süßer und geht immer weiter. Wir sind beide außer Atem, als ich unseren Kuss unterbreche. „Gott, Ana! Was machst du mit mir?“ frage ich.

„Das könnte ich dich genauso fragen“, antwortet sie.

„Du hattest einen langen Tag. Schlaf, Baby“, sage ich. Ich summe eine leise Melodie, damit sie einschläft. Kurze Zeit später sind wir beide eingeschlafen. 

Lullaby by Dixie Chix

Anastasia wirft sich in meinen Armen schreiend hin und her.

„Nein“, schreit sie zunächst.

„Wer bist du? Ich? Niemand … Bist du auch niemand …?” murmelt sie im Schlaf.

„Nein, Gott! Nein!“ sie schreit markerschütternd.

„Ana!” Ich schüttele sie, aber sie wacht nicht auf und schreit weiter, als hätte sie den Teufel höchstpersönlich gesehen.

„Jesus Christus! Ana! Wach auf, Baby!” Ich greife nach ihren Schultern und versuche sie wach zu rütteln. Im schwachen Licht, das durch die Vorhänge scheint, kann ich ihr Gesicht kaum erkennen. Sie saugt scharf die Luft ein und blickt sich verwirrt im Raum um.

„Baby, geht es dir gut? Du hast schlecht geträumt“, erzähle ich ihr.

„Oh“, antwortet sie. Ich schalte die Nachttischlampe an und wir werden vom schwachen Licht umgeben. Ich blicke auf sie hinab. Mein Gesicht ist von meiner Sorge gezeichnet.

„Das Mädchen“, flüstert sie.

„Was für ein Mädchen?“ frage ich besänftigend, als ob ich ein wildes Tier beruhigen wollte.

„Vor SIP stand heute Abend eine junge Frau. Sie hatte große Ähnlichkeit mit mir … aber irgendwie auch nicht“, sagt sie und meine Gedanken wandern automatisch zu Leila.

„Wann war das?“, flüstere ich, völlig bestürzt. Ich setze mich auf, starre sie und versuche die ganze Geschichte aus ihr herauszubekommen.

„Als ich heute Abend aus dem Büro bin. Weißt du, wer sie ist?“ fragt sie.

„Ja“, sage ich und fahre mir verzweifelt mit einer Hand durchs Haar.

„Wer?“ fragt Anastasia.

Mein Mund wird zu einer schmalen Linie und ich sage nichts. Ich will ihr den Namen meiner Ex nicht nennen und sie wieder verlieren. Ich will nicht, dass Anastasia vor mir davon läuft. Ich kann es nicht noch einmal ertragen!

„Wer?“ hakt sie entschlossen nach.

„Leila“, bekenne ich schließlich.

Als Anastasia realisiert, wer Leila ist, schluckt sie. Sie hat diesen Namen schon einmal gehört. Das Mädchen, das meine Liedauswahl auf dem iPod verändert hat. Das weiß sie ja sowieso schon. Ich bin ziemlich angespannt. Also hat Leila versucht, mit Anastasia in Kontakt zu treten. Meine Sorgen bewahrheiten sich nun von ganz allein. Anastasia sieht mich fragend an.

„Die junge Frau, die Toxic auf deinen iPod geladen hat?“ fragt sie. Oh verdammt! Sie erinnert sich wirklich daran. Ich starre Anastasia sorgenvoll an. 

Toxic by Britney Spears

„Ja“, antworte ich. „Hat sie etwas gesagt?“ frage ich.

„Sie hat gesagt: ›Was haben Sie, dass ich nicht habe?‹ Und als ich sie gefragt
habe, wer sie ist, hat sie geantwortet: ›Niemand.‹“

Vor Schmerz schließe ich meine Augen. Das bestätigt meine Vermutungen. Ich verletze andere Menschen. Möglicherweise habe ich bereits andere Frauen, die in meinem Leben waren, verletzt. Ich habe Leila verletzt und wahrscheinlich ist sie meinetwegen in dieser misslichen Lage. Ich bin schuld, dass sie ausgerastet ist! Ich muss sie finden und ihr die Hilfe verschaffen, die sie braucht! Das ist das Mindeste, das ich für sie tun kann! Anastasia sieht mich sorgenvoll an, als ich aus dem Bett steige. Ich ziehe meine Jeans an und gehe ins Wohnzimmer. Es ist noch früh am Morgen. Ich blicke auf Anastasias Wecker auf dem Nachttisch: 05:00 Uhr.

Sie krabbelt nach mir aus dem Bett. Als sie steht, zieht sie sich ihr Shirt an. Ich habe bereits Welchs Nummer gewählt. Nach dem dritten Klingeln antwortet er.

„Welch!“ Er klingt angeschlagen, aber sobald er meine Stimme erkennt, ist er aufmerksam und bei vollem Verstand.

„Ja, Mr. Grey“,  antwortet er, nun völlig wach.

„Leila hat versucht, mit Anastasia vor SIP Kontakt aufzunehmen“, fasse ich die Situation kurz zusammen.

„Anastasia?“ fragt er, aber dann versteht er, von wem ich spreche. „Oh, Miss Steele. Vor SIP, sagten Sie? Wann, Sir?” fragt er.

„Ja, vor SIP, gestern … am frühen Abend“, antworte ich leise. Als Anastasia in die Küche geht, drehe ich mich zu ihr und frage, „Um wie viel Uhr genau?“

„Ungefähr um zehn vor sechs“, nuschelt sie mit fragendem Ton. Mein Blick ruht auf Anastasia, ohne sie auch nur einen Augenblick außer Augen zu lassen. Woran denkt sie?

„Wissen Sie, wie sie von Miss Steele oder ihrer Arbeitsstelle erfahren hat, Sir?“

„Das ist Ihre Aufgabe. Finden Sie es heraus …“

„Sie ist ziemlich clever, Sir. Denken Sie, dass Miss Steele wegen ihr in Gefahr ist?“

„Ja … So hätte ich das nicht ausgedrückt, aber ich hätte auch nicht gedacht, dass sie zu so etwas in der Lage ist.“ Vor Kummer schließe ich meine Augen. Leila kann sich da draußen Schaden zufügen, aber dann habe ich auch Angst, dass sie Anastasia etwa antun könnte. Der Gedanke ist beängstigend und verstörend.

„Wie sollen wir vorgehen, Sir? Sie scheint nicht ganz bei Verstand zu sein. Haben Sie eine Vorstellung, was sie als nächstes tun könnte?“

„Ich weiß nicht, wie das ganze weiter gehen wird …“ sage ich.

„Sir, vielleicht sollten Sie Miss Steele wissen lassen, dass sie möglicherweise in Gefahr ist. Es ist wichtig, dass sie wachsam ist“, warnt mich Welch.

„Ja, ich werde mit ihr sprechen …“ stimme ich zu.

„Es ist ziemlich ernst, Sir, wenn sie in der Lage ist, Miss Steeles Arbeitsplatz herauszufinden, obwohl jede Menge kompetenter Männer nach ihr suchen.“

„Ja … ich weiß …“

„Wir werden der Information, die sie uns gegeben haben, nachgehen und die Überwachungsaufnahmen von SIP kontrollieren, Sir.“

„Gehen Sie dem nach und geben Sie mir Bescheid. Finden Sie sie einfach, Welch … sie steckt in Schwierigkeiten. Finden Sie sie“, sage ich und lege auf.

Ich höre, wie Anastasias Teekanne pfeift.

„Möchtest du Tee?“ fragt sie mich gelassen.

„Eigentlich würde ich lieber wieder ins Bett gehen“, sage ich und bedeute ihr mit meinem Blick, warum ich ins Bett gehen will; schlafen schwebt mir nicht vor. Nach den Ereignissen des Morgens möchte ich einfach nur alles vergessen und mich selbst in Anastasia verlieren. Sie ist mein persönliches Allheilmittel.

Aber Anastasia, wie sie nun einmal ist, sagt, „Ich brauche jetzt einen Tee. Leistest du mir bitte Gesellschaft?“ Oh Gott! Jetzt steht mir ein Kreuzverhör bevor. Sie weist meinen Wunsch nach Sex zurück. Wieder einmal streiche ich mir verzweifelt mit meiner Hand durchs Haar. Schließlich sage ich, „Na schön.“ Der Klang meiner Stimme verrät meinen Ärger.

Sie spürt meinen Blick auf ihr ruhen. Ich mache mir Sorgen über ihre Reaktion, wenn ich ihr erzähle, was im Moment gerade läuft. Und meine Wut auf Leila ist ziemlich offensichtlich. Sie ist einfach zu SIP gegangen und hat Anastasia dort belästigt.

„Was ist los?“ fragt sie leise.

Ich schüttele meinen Kopf.

„Du willst es mir nicht sagen?“ fragt sie.

Ich seufze und schließe meine Augen, „Nein“, sage ich.

„Warum nicht?“ hakt sie nach.

„Weil ich dich nicht damit belasten will. Ich möchte nicht, dass du in die Sache verwickelt wirst“, antworte ich. Dieses Problem habe ich mir selbst zuzuschreiben und ich sollte auch derjenige sein, der es löst.

„Eigentlich sollte es mich nicht kümmern, aber das tut es. Sie hat mich vor dem Verlag angesprochen. Woher kennt sie mich und weiß, wo ich arbeite? Ich denke, ich habe ein Recht, mehr über sie zu erfahren“, erklärt sie.

Wieder streiche ich mir mit meiner Hand durchs Haar. Ich bin völlig frustriert, da ich weiß, dass sie Recht hat. Im Moment kämpfe ich innerlich mit mir- erzähle ich Anastasia alles oder überhaupt nichts? Und wenn ich ihr etwas sage, was genau soll ich ihr erzählen? Ich möchte nicht, dass sie davonläuft, wenn ihr nicht gefällt, was ich ihr zu sagen habe.

„Bitte?“, fragt sie leise. Meine Lippen sind hart aufeinander gepresst und als ich schließlich nachgebe, verdrehe ich die Augen.

„Okay“, sage ich resigniert. „Keine Ahnung, wie sie dich gefunden hat. Vielleicht anhand des Fotos von uns beiden in Portland. Ich weiß es nicht.“ Ich seufze und bin völlig gefrustet, weil ich sie in die direkte Angriffslinie versetzt habe.

Anastasia wartet schweigend darauf, dass ich etwas sage, während sie das kochende Wasser in eine Teekanne gießt. Frustriert laufe ich hin und her. Schließlich finde ich meine Stimme wieder und erzähle ihr, was passiert ist, während ich bei ihr in Georgia war.

„Als ich mit dir in Georgia war, ist Leila bei mir in der Wohnung aufgetaucht und hat Gail eine Szene gemacht.“

„Gail?“ fragt sie verwirrt.

„Mrs. Jones.“

„Was meinst du mit ›eine Szene gemacht‹?“ fragt sie.

Ich starre sie an und überlege, wie viel ich ihr erzählen sollte oder ob ich ihr überhaupt mehr erzählen sollte.

„Erklär es mir, verdammt nochmal“, sagt sie mit kraftvoller Stimme. Ich blinzele sie an und bin völlig überrascht von ihrer Beharrlichkeit. „Ana, ich …“, sage ich und halte inne. Ich will ihr nicht mehr erzählen, als sie unbedingt wissen muss. Ich will sie nicht in meine Probleme hineinziehen.

„Bitte?“ bettelt sie.

Ich seufze, da ich weiß, dass ich keine Chance gegen sie habe. „Sie hat versucht, sich die Pulsadern aufzuschneiden.“

„Nein!“ ruft sie aus.

„Gail hat sie ins Krankenhaus gebracht. Aber Leila hat sich selbst entlassen, bevor ich da sein konnte.“

Auf Anastasia Gesicht zeichnet sich ein panischer Ausdruck ab. Ihr Mund steht offen und sie weiß nicht, was sie sagen soll.

„Ihr Psychiater interpretiert das als typischen Hilfeschrei. Er glaubt nicht, dass sie wirklich in Gefahr war – die Vorstufe von Selbstmordgedanken, hat er es genannt. Aber mich überzeugt das nicht. Seitdem bin ich auf der Suche nach ihr, um ihr zu helfen.“

„Hat sie etwas zu Mrs. Jones gesagt?“ fragt Anastasia.

Ich starre sie an. Ich fühle mich nicht wohl dabei, Anastasia so viel zu erzählen. Ich habe zu große Angst, dass sie davonläuft. Vor mir wegläuft. Wie würde ich dann enden? In derselben ewigwährenden Hölle, in der ich mich letzte Woche befunden habe und wenn ich es nicht einmal eine Woche ertragen habe, wie soll ich es dann noch länger ertragen können?

„Nicht viel“, sage ich schließlich.

Anastasia lenkt sich selbst ab, indem sie den Tee in die Tassen gießt. Sie sieht ergriffen und besorgt aus, aber versucht ihre Fassung zu wahren.

„Du kannst sie nicht finden, ja? Was ist mit ihrer Familie?“ fragt sie.

„Die weiß nicht, wo sie steckt. Genauso wenig wie ihr Mann“, sage ich.

„Mann?“ sagt Anastasia schockiert.

„Ja“, sage ich fahrig, „sie ist seit zwei Jahren verheiratet“, antworte ich.

Abrupt dreht sich Anastasia zu mir herum. Sie sieht völlig schockiert aus. „Dann war sie während ihrer Ehe mit dir zusammen?“ Sie sieht mich an, als würde sie mir sagen wollen ‚Hast du denn gar keinen Anstand?‘ Wie kann sie so von mir denken?

„Nein! Gütiger Gott, nein. Die Sache mit mir lief vor fast drei Jahren. Sie hat mich verlassen
und kurz darauf diesen Mann geheiratet“, antworte ich auf ihre Frage und beantworte gleichzeitig auch ihre unausgesprochene.

Erleichtert seufzt sie auf.Und warum versucht sie jetzt, wieder deine Aufmerksamkeit zu
erregen?“ fragt sie.

Traurig schüttele ich meinen Kopf, da ich weiß, dass ich ihr irgendetwas angetan haben muss. „Ich weiß es nicht. Wir konnten lediglich herausfinden, dass sie ihren Mann vor ungefähr vier Monaten verlassen hat.“

„Lass mich eins klar stellen. Sie ist seit drei Jahren nicht mehr deine Sub?“ fragt Anastasia.

„Seit zweieinhalb“, korrigiere ich sie.

„Und sie wollte mehr“, hakt sie wieder nach.

„Ja“, antworte ich wahrheitsgemäß.

„Aber du wolltest nicht“, fragt sie weiter.

„Das weißt du doch“, bestätige ich.

„Also hat sie dich verlassen“, schließt Anastasia daraus.

„Ja“, bestätige ich wieder.

„Und was will sie jetzt von dir?“ spricht sie das Problem an, was mich schon die ganze Zeit beschäftigt. Warum ich? Warum jetzt? Und das allerwichtigste, was habe ich ihr getan?

„Keine Ahnung“, sage ich, aber meine Stimme verrät, dass ich eine Vermutung habe.

„Aber du hast eine Vermutung …“ sagt Anastasia und deutet meinen Tonfall richtig.

Seine Augen verengen sich. „Ich denke, dass es etwas mit dir zu tun hat“, erkläre ich ihr. Ich möchte, dass Anastasia in Sicherheit ist und die Tatsache, dass sie vielleicht wegen mir in Gefahr ist, bringt meine Wut zum Überkochen. Anastasia sieht überrascht aus. Ihr Ausdruck ist nicht zu entziffern. Es ist keine Angst, sondern irgendetwas anderes. Sie starrt mich an. In diesem Moment realisiere ich erst, dass Anastasia Leila gestern getroffen hat und schlau wie sie ist, hatte sie bestimmt gleich eine Vermutung wer sie sein könnte. Warum hat sie mir nicht bereits gestern davon erzählt?

„Warum hast du gestern nichts davon erzählt?“ frage ich leise.

„Ich habe sie völlig vergessen“, sagt sie entschuldigend. „Du weißt schon. Die Drinks nach der Arbeit, das Ende meiner ersten Woche. Dann du und Jack in der Kneipe, euer Platzhirschgehabe, und anschließend waren wir hier. Da habe ich alles vergessen. Mit dir in meiner Gegenwart vergesse ich häufiger Dinge“, erklärt sie mir.

„Platzhirschgehabe?“ sage ich und meine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln.

„Ja. Das Platzhirschgehabe“, erklärt sie weiter.

„Ich werde dir gleich zeigen, wie echtes testosterongesteuertes Platzhirschgehabe aussieht“, sage ich lasziv.

„Möchtest du nicht lieber ein Tässchen Tee?“ fragt sie. Ist das überhaupt eine Alternative? Im Moment möchte ich nichts lieber tun als meine Frau ins Bett zu bringen, meine Gedanken zu zerstreuen und sie bis in die nächste Woche durchzuvögeln.

„Nein, Anastasia, möchte ich nicht“, antworte ich mit Verlangen. Mein Blick brennt sich in ihren. Ich verbrenne sie mit meinem Ich-will-dich-und-zwar-genau-jetzt-Blick.

„Vergiss sie. Komm“, sage ich und halte Anastasia meine Hand hin. Wir gehen zurück ins Bett und ich stelle sicher, dass wir Leila und all den Kummer, den sie uns in den letzten Tagen beschert hat, vergessen.

******

Als die Lichter der Morgendämmerung durch ihre Vorhänge fallen, merke ich wie ich um Anastasia geschlungen daliege. Unsere Beine sind ineinander verhakt. Anastasia ist bereits wach und als ich meine Augen öffne, um sie anzusehen, lächelt sie mich an und sagt, „Hi.“ Sie grinst und sieht dabei irgendwie schuldbewusst aus. Ich habe das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Was hat sie getan?

„Hi“, antworte ich unsicher. „Was machst du?“

„Ich sehe dich an”, sagt sie und gleitet mit ihren Finger meinen Bauch hinab. Ich greife nach ihrer Hand, blicke sie mit zusammengekniffenen Augen an und lächele. Hat sie versucht mich anzufassen? Du böses, unwiderstehliches Mädchen!

Mit einer schnellen Bewegung lege ich mich auf sie und presse sie in die Matratze. Meine Hände ruhen auf ihren, eine Warnung. Mit meiner Nase streiche ich über ihre.

„Sie scheinen Unsinn im Kopf zu haben, Miss Steele“, sage ich anklagend, aber lächele weiterhin. Da ich keinen Beweis habe, werde ich es dabei belassen.

„Bei dir habe ich gern Unsinn im Kopf“, antwortet sie, der kleine, süße, unbestreitbar sexy Teufel.

„Ach wirklich?“ frage ich und küsse sie sanft auf ihre Lippen. „Sex oder Frühstück?“ frage ich, Meine Augen sind dunkel, aber der Humor zeichnet sich deutlich in ihnen ab. Meine Erektion drückt sich gegen sie und ich kann gar nichts dagegen machen. Dann drückt sie ihr Becken gegen meins und verkündet somit ihre Entscheidung.

„Gute Wahl“, murmele ich gegen ihren Hals gedrückt. Dann beginne ich eine Reihe von Küssen entlang ihres Halses bis zu ihren Brüsten zu verteilen.

******

Nach unseren morgendlichen sexuellen Aktivitäten, gehen wir zusammen duschen und können unsere Hände noch immer nicht von einander lassen. Als wir schließlich aus der Dusche treten, trocknen wir uns gegenseitig mit Anastasias Handtüchern. Anastasia schlingt sich ein Handtuch um ihren Körper und ein weiteres um ihre Haare. Dann geht sie in ihr Schlafzimmer, steht vor ihrer Kommode und trocknet ihr Haar mit dem Handtuch. Daraufhin beginnt sie ihr langes Haar zu kämmen und zu stylen. Sie hat sich bereits ihre tiefsitzenden Jeans und ein T-Shirt angezogen. Ich ziehe mich hinter ihr an. Wertend betrachtet sie meinen Körper durch ihren Spiegel.

„Wie oft machst du Sport?“, fragt sie.

„Während der Woche jeden Tag“, antworte ich und knöpfe meine Hose zu.

„Und was?“

„Laufen, Gewichtheben, Kickboxen“, sage ich achselzuckend.

„Kickboxen?“ fragt sie.

„Ja, ich habe einen Personal Trainer, einen Ex-Olympioniken. Er heißt Claude. Er ist sehr gut. Er würde dir gefallen“, sage ich.

Sie dreht sich um und blickt mich an, als ich mein Hemd zuknöpfe.

„Was meinst du damit, er würde mir gefallen?“

„Als Trainer“, antworte ich.

„Wozu brauche ich einen Personal Trainer? Du hältst mich doch fit“, sagt sie und grinst mich an.

Ich schlendere auf sie zu, schlinge meine Arme um ihre Hüfte und unsere Blicke treffen sich im Spiegel.

„Aber du musst noch fitter werden, Baby. Du sollst mir ebenbürtig sein“, sage ich. Sie läuft rot an, da sie genau weiß, was ich damit meine. Sie starrt mich mit ihren babyblauen Augen an.

„Du weißt, dass du es möchtest“, forme ich mit meinen Lippen. Sie wird rot und presst ihre Lippen zusammen, als würde sie an etwas Unliebsames denken. Ich runzele die Stirn.

„Was ist?“, frage ich besorgt.

„Nichts“, sagt sie und schüttelt ihren Kopf. „Okay, stell mir Claude vor“, stimmt sie zu.

Ihre Antwort überrascht mich völlig. „Wirklich?“, frage ich und auf meinem Gesicht zeichnet sich nichts als Verblüffung ab. Sie strahlt mich an. Ich fühle mich, als hätte ich das ganz große Los gezogen, mit ihr als meiner Freundin.

„Wenn dich das glücklich macht“, spottet sie.

Ich schließe die Arme enger um sie und küsse ihre Wange. „Du ahnst nicht, wie sehr“, flüstere ich. „Also - was möchtest du heute unternehmen?“ frage ich und drücke meine Nase gegen ihre.

„Ich würde mir gern die Haare schneiden lassen und den Scheck einlösen, damit ich mir einen Wagen kaufen kann“, sagt sie.

„Soso“, erwidere ich und kaue auf meiner Lippe. Ich nehme eine Hand von ihr, greife in meine Hosentasche und halte ihr den Schlüssel zu ihrem Audi hoch.

„Hier“, sage ich leise und bin mir nicht sicher, wie sie reagieren wird.

„Was soll das heißen?“ sagt sie und wird immer wütender.

Taylor hat ihn heute zurückgebracht“, antworte ich. Sie öffnet ihren Mund und schließt ihn wieder. Öffnet ihn wieder und schließt ihn erneut. Sie kriegt kein Wort heraus. Erneut öffnet und schließt sie ihren Mund. Sie ist völlig sprachlos und das passiert Anastasia nicht häufig. Schließlich steckt sie ihre Hand in die hintere Tasche ihrer Jeans und zieht den Umschlag heraus, den ich ihr gegeben habe.

„Hier“, sagt sie.

Ich sehe sie fragend an und blicke auf den Umschlag mit dem Scheck, den ich ihr gegeben habe.

„Oh, nein. Das ist dein Geld“, sage ich.

„Nein, ist es nicht. Ich möchte dir den Wagen abkaufen“, antwortet sie. Was hat sie nur gegen Geschenke? Warum kann sie meine Geschenke nicht einfach annehmen? Bin ich so abstoßend oder sind es meine Geschenke? Auf meinem Gesicht zeichnet sich die blanke Wut ab.

„Nein, Anastasia. Dein Geld, dein Wagen“, herrsche ich sie an. Du bringst mich noch um! Nimm das verdammte Auto! 

Killing me Softly by Roberta Flack

„Nein, Christian. Mein Geld, dein Wagen. Ich kaufe ihn dir ab“, antwortet sie.

„Das Auto war ein Geschenk zu deinem Abschluss“, fauche ich sie an.

„Ein schöner Stift wäre angemessen gewesen, kein Audi“, faucht sie zurück.

„Willst du wirklich darüber streiten?“ frage ich sie. Ich werde meiner Freundin schenken, was auch immer ich will! Warum sollte sie mir Grenzen setzen, wenn es darum geht, was und wie viel ich ihr schenke?

„Nein.“

„Gut, hier sind die Schlüssel“, sage ich und lege die Schlüssel auf ihre Kommode.

„So war das nicht gemeint!“ schreit sie.

„Ende der Diskussion, Anastasia. Mach mich nicht wütend“, fauche ich zurück.

Sie blickt mich finster an, nimmt den Umschlag, der den nicht eingezahlten Scheck enthält und reißt ihn entzwei! Ich starre sie teilnahmslos an. Baby, du strapazierst meine Geduld und machst mich wütend! Aber diese Diskussion wirst du nicht gewinnen. Nachdenklich streiche ich mir über mein Kinn.

„Wie immer für eine Provokation gut, Miss Steele“, sage ich trocken. Aber warte bis du herausfindest, wozu ich in der Lage bin. Ich drehe mich um und gehe ins Wohnzimmer. Ich fische meinen Blackberry aus meiner Hosentasche und wähle die Kurzwahltaste, um Andrea anzurufen.

„Guten Morgen, Mr. Grey“, meldet sie sich fröhlich.

„Andrea, ich habe eine Aufgabe für Sie, die so schnell wie möglich erledigt werden sollte.“

„Ja, Sir. Was kann ich für Sie tun?“

„Ich möchte, dass Sie vierundzwanzigtausend Dollar auf Anastasia Steeles Konto überweisen.“

„Ja, Sir. Lassen Sie mich die Summe bestätigen. Sagten Sie, Sie wollen vierundzwanzigtausend Dollar auf Miss Anastasia Steeles Bankkonto überweisen?“

Ja, vierundzwanzigtausend Dollar. Direkt.“

„In Ordnung, Sir. Der Vorgang kann frühestens am Montag abgeschlossen werden, wenn die Banken öffnen.“ Ich bemerke, dass Anastasia den Raum betreten hat, mich neugierig ansieht und meiner Konversation lauscht.

Ich starre sie an und mein Gesicht gibt noch immer nicht allzu viel preis.

„Gut … Montag?“

„Ja, Sir. Am Montag.“

„Prima.“

„Kann ich noch etwas für Sie tun, Sir?“ fragt sie.

„Nein, das ist alles, Andrea“, antworte ich, bevor ich auflege.

„Auf deinem Bankkonto, am Montag. Lass solche Spielchen in Zukunft“, sage ich und bin stinksauer.

„Vierundzwanzigtausend Dollar!“, schreit sie. „Und woher weißt du meine Kontonummer?“ Ich bin von ihrer leidenschaftlichen Reaktion überrascht.

„Ich weiß alles über dich, Anastasia“, sage ich leise.

„Mein Wagen war nie und nimmer vierundzwanzigtausend Dollar wert“, zischt sie.

„Ganz deiner Meinung, aber bei solchen Geschäften muss man den Markt kennen, egal, ob man kauft oder verkauft. Irgendein Verrückter da draußen wollte die Rostlaube unbedingt und war bereit, so viel hinzublättern. Offenbar handelt es sich um einen Klassiker. Frag Taylor, wenn du mir nicht glaubst“, sage ich ziemlich überzeugend.

Sie starrt mich an und ich starre zurück. Ein wütendes, starrköpfiges Liebespaar, das einander anstarrt. Plötzlich wächst die Spannung zwischen uns und zieht uns magisch an. Ich greife nach ihr und drücke meine Frau gegen die Tür. Mein Mund auf ihrem, besitzergreifend und hungrig. Meine Hand wandert zu ihrem Hintern und presst sie gegen meine Leiste. Meine andere Hand wandert zu ihrem Nacken, greift nach ihren Haaren und zieht ihren Kopf zurück. Ihre Hände wandern in mein Haar und ziehen mich an sie. Rasend schnell steigert sich meine Lust und ich reibe meinen Körper an ihrem, schließe sie so ein. Mein Atem geht stoßweise, da so viele Gefühle meinen Körper durchströmen. Ich will sie, oh Gott, wie sehr ich diese Frau jetzt will! Ich werde nie genug von ihr bekommen. Alles, was sie sagt oder tut, macht mich an! Selbst ihre Trotzhaltung! Alles! Sie besitzt mich!

„Warum, warum widersprichst du mir nur?” murmele ich zwischen unseren hitzigen Küssen. Sie küsst mich leidenschaftlich zurück und steht meiner Lust in nichts nach.


 „Weil ich es kann“, sagt sie atemlos. Ihre Antwort bringt mich zum Lächeln. Ich drücke meine Stirn gegen ihre. Sie macht mich so dermaßen an und bringt mein Blut mit jeder ihrer Äußerungen, ihrer Bewegungen und ihren Atemzügen in Wallung! 

I’m on Fire by Bruce Springsteen

„Am liebsten würde ich dich auf der Stelle nehmen, aber ich habe keine Kondome mehr. Ich kriege nie genug von dir. Du treibst mich noch in den Wahnsinn“, erkläre ich.

„Du mich auch“, flüstert sie. „In jeder Hinsicht.“ Aber ich höre die Leidenschaft in ihrer Stimme und ich nehme an, dass ich sie genauso  anmache. Wir haben dieselbe Wirkung aufeinander. Wir brennen füreinander.

Ich schüttele meinen Kopf. „Komm. Lass uns draußen frühstücken. Und ich weiß, wo du dir die Haare schneiden lassen kannst“, sage ich.

„Okay“, stimmt sie zu, und plötzlich ist unser Streit vorbei.

******

Nachdem wir gefrühstückt haben, bringt die Kellnerin unsere Rechnung. Anastasia greift schnell danach und sagt, „Das erledige ich.“ Ich blicke sie finster an. Warum darf ich mich nicht um sie kümmern?

„Hier muss man schnell sein, Grey“, sagt sie.

„Stimmt“, erwidere ich ein wenig säuerlich und necke sie. Sie macht mich heiß, sie macht mich wütend und sie bringt mich dazu, dass ich mich in jeder verdammten Sekunde erneut in sie verliebe!

„Jetzt stell dich nicht so an. Immerhin bin ich vierundzwanzigtausend Dollar reicher als heute Morgen und kann es mir leisten …“, sagt sie und blickt auf die Rechnung. Dann fügt sie hinzu, „… zweiundzwanzig Dollar und siebenundsechzig Cent fürs Frühstück zu zahlen.“

„Danke“, sage ich widerwillig.

„Was machen wir jetzt?“ sage ich.

„Willst du dir die Haare wirklich schneiden lassen?“

„Ja, sieh sie dir doch an“, sagt sie und zeigt mir die Enden ihrer Haare.

„Du siehst wunderschön aus. Wie immer“, sage ich wahrheitsgemäß. Meine Antwort lässt sie erröten. Sie blickt herab auf ihre Finger. „Heute Abend ist das Fest bei deinem Vater“, sagt sie. Oh, meine Süße! Sie will sich von ihrer besten Seite zeigen!

„Ja, mit großer Robe“, erinnere ich sie.

„Wo findet es statt?“ fragt sie.

„Im Haus meiner Eltern. Sie haben ein Zelt gemietet mit allem Drum und Dran.“

„Um was für einen wohltätigen Zweck geht’s?“

Genau genommen geht es um mich. Es ist eine Veranstaltung zu meinen Ehren. Meine Eltern haben sie gegründet. Vor Unbehagen reibe ich mir über meine Oberschenkel.

„Um ein Drogenrehabilitationsprogramm für Eltern und ihre Kinder. Es heißt Coping Together“, sage ich.

„Klingt gut“, antwortet sie leise.

„Komm, lass uns gehen.“ Ich stehe auf und beende damit das Thema. Ich strecke ihr meine Hand hin. Sobald sich unsere Finger berühren, schließe ich meine Finger fest um ihre. Ich führe sie aus dem Restaurant und wir gehen die Straße entlang. Das Wetter ist perfekt. Es ist ein milder Morgen. Die Sonne strahlt am Himmel, die Luft riecht nach frischem Kaffee und frisch gebackenem Brot.
„Wo gehen wir hin?“ fragt sie.

„Überraschung“, antworte ich.

Wir gehen an zwei Gebäuden vorbei und die Läden werden nun exklusiver und höherklassiger. Ich halte vor einem Beauty Salon namens Esclava. Ich öffne die Tür für sie. Genau genommen gehört mir diese Örtlichkeit, zusammen mit Elena. Anastasia betritt das Gebäude und betrachtet das weiße und ganz in Leder gehaltene Interieur. Am reinweißen Empfangstresen sitzt eine blonde, junge Frau in einer weißen Uniform. Sie blickt herauf als Anastasia und ich den Laden betreten. Ihr Gesicht erhellt sich, als sie mich erkennt.

„Guten Morgen, Mr. Grey“, sagt sie.

Hallo, Greta“, antworte ich.

Das Übliche, Sir?“, fragt sie mich höflich und meint damit das übliche Waxing meiner Subs.

„Nein“, sage ich schnell und blicke nervös zu Anastasia hinüber. Ich hoffe, sie hat die Bedeutung von Gretas Worten nicht verstanden.

„Miss Steele wird Ihnen sagen, was sie möchte“, sage ich zu ihr und weiche dem Schussfeuer aus. Anastasia starrt mich an. Sie ist zu klug. Sie weiß  genau, was hier abgeht. Verdammt!

„Warum hier?“ zischt sie mich an.

„Weil mir dieser und drei andere Salons gehören“, sage ich und hoffe, sie damit ablenken zu können.

„Er gehört dir?“, fragt sie verblüfft.

„Ja. Ein kleiner Nebenerwerb. Egal – was auch immer du möchtest, hier bekommst du es, gratis. Massagen, Shiatsu, Hot Stone, Fußreflexzonen, Algenbäder, Gesichtsbehandlungen, alles, was Frauen mögen“, sage ich und wedele mit meinen Händen in der Luft herum, in der Hoffnung sie abzulenken.

„Auch Waxing?“

Ihre Frage bringt mich zum Lachen. „Ja, auch Waxing. Am ganzen Körper“, flüstere ich ihr verschwörerisch ins Ohr und für einen Moment sieht sie beruhigt aus. Anastasia wird rot und sieht zu Greta, welche Anastasia erwartend ansieht.

„Ich möchte mir die Haare schneiden lassen“, sagt sie schließlich.

„Gern, Miss Steele“, antwortet Greta.

„Franco wäre in fünf Minuten frei.“

„Franco ist gut“, sage ich zu Anastasia, um sie zu beruhigen. In der Tat, er ist sogar exzellent. Anastasia wirft einen Blick auf mich. Plötzlich werde ich kreidebleich, als ich Elena erblicke! Sie sollte heute nicht hier sein! Sie sollte eigentlich in einem anderen Salon arbeiten!

Elenas platinblondes Haar ist wie immer makellos. Sie trägt ihre schwarze Uniform.

„Entschuldige mich“, murmele ich und gehe zu Elena, um mit ihr zu sprechen.

Als ich Elena erreiche, bemerkt sie mich und lächelt mich herzlich an.

„Hallo Christian! Was für eine schöne Überraschung!“ sagt sie, als sie mich erreicht und küsst mich auf beide Wangen. Das letzte Mal, als ich mit Elena gesprochen habe, war nachdem Anastasia mich verlassen hat. Ich habe sie per Telefon angeschrien.

„Hallo Elena“, sage ich ängstlich und mit kaum unterdrückter Wut, da ich weiß, dass Anastasia sie hasst und sie hier ist. Elena bemerkt Anastasias Anwesenheit und wie sie sich unbehaglich umschaut.

„Hast du eine neue Sub?“, fragt sie.

„Ich habe keine neue Sub. Das ist meine Freundin, Anastasia“, sage ich. Elena blickt auf, um Ana noch einmal genauer zu betrachten. Sie lächelt ihr freundlich zu.

„Ich nehme an, ihr beide habt eure Probleme überwunden. Ich freue mich so für dich, Christian. Ich würde sie gern treffen!“ sagt sie und macht einen Schritt in Richtung Anastasia.

„Elena! Spar’s dir! Ich möchte nicht, dass du sie triffst! Sie mag dich nicht. Könntest du nicht einfach verschwinden, während sie sich ihre Haare schneiden lässt? Ich möchte keine Szene und sie weiß nicht, dass du, naja, du bist!“ sage ich.

„Aber warum, Christian? Wenn sie mich kennenlernt, würde sie mich bestimmt mögen!“ Ich bin aufgebracht und werde von Minute zu Minute wütender.

„Nicht jetzt, Elena! Heute möchte ich mich nicht damit rumschlagen. Lass es! Verschwinde einfach, ok?“ sage ich.

„Natürlich, Christian”, sagt sie und hält ihre Hände zustimmend hoch. Sie lächelt mich an. „Deine Freundschaft ist mir wichtig. Wenn es dich glücklich macht, werde ich deine Wünsche natürlich respektieren”, sagt sie. Ihre Antwort macht mich glücklich und ich lächele. Dann blicke ich zu Anastasia, auf deren Gesicht sich ein entsetzter Ausdruck abzeichnet. Sie weiß, dass ich mit Mrs. Robinson rede! Verdammt! Jetzt stecke ich richtig in der Scheiße! Sie ist wütend und verletzt! Ich habe es wieder getan! 

Heartbreaker by Taio Cruz



1 comment:

Anonymous said...

Ich hoffe es geht bald weiter!
Es ist einfach genial!!