Kapitel XII
Verbrechen und Bestrafungen
Ein
Sieg hat sich noch nie süßer angefühlt. Ich strahle, als hätte ich gerade die
olympische Goldmedaille gewonnen. Ich richte mich auf, lege meinen Queue auf
den Tisch und mit meinem Mir-gehört-dein-Arsch-Miss-Steele Lächeln, gehe ich
auf Anastasia zu. Ich werde meinen Preis bekommen. Ich bin nervös, begierig,
aufgeregt und siegreich. Ihr Blick verfolgt jede meiner Bewegungen und verrät,
dass sie mich am liebsten zum Frühstück, Mittag und Abendessen zugleich hätte.
Atmen Grey!
„Du bist hoffentlich keine schlechte Verliererin,
Anastasia?“ murmele ich voll unverhohlenem Hochgefühl.
„Kommt darauf an, wie hart du mich versohlst“,
flüstert sie und hält sich an ihrem Queue fest, als würde er ihr gleich
himmlischen Beistand leisten. Aber nicht vor dem bösen Grey, Baby! Ich nehme
ihr einfach den Queue aus der Hand und lege ihn beiseite. Meine Finger wandern
langsam nach oben zu ihrer Bluse, erklären, wie sehr sie mein ist. Ich hake
meine Finger in ihre Bluse ein und ziehe meine Freundin, die gleich bestraft
werden wird, zu mir. Seitdem wir zurück sind, treibt sie mich in den Wahnsinn
und weicht vor keiner direkten Konfrontation mit mir zurück. Es ist ja nicht
so, dass es mich nicht erregen würde, aber es macht mich gleichzeitig auch
nervös, ängstigt mich tief in meinem Inneren. Sie hat mir all meine Mittel
genommen, um ihr Verhalten zu korrigieren. Oh Baby, ich werde es mehr genießen,
als du ahnst! Dieses Mal werde ich es dir heimzahlen!
„Nun zu Ihren Missetaten, Miss Steele“, sage
ich, bereit ihre Missetaten aufzuzählen
und ihr Urteil zu fällen. „Erstens, Sie haben mich auf mein Personal
eifersüchtig gemacht. Zweitens, Sie haben mit mir über die Arbeit gestritten.
Und drittens, Sie wackeln seit zwanzig Minuten mit Ihrem reizenden Hinterteil
vor mir herum.“ Ich bin überaus erregt; ich beuge mich herab und reibe meine
Nase an ihrer, ohne sie anderswo zu berühren. „Zieh die Jeans und diese
entzückende Bluse aus. Auf der Stelle“, flüstere ich und küsse sie sanft auf
ihre Lippen. Als ich auf die Tür zu schlendere, um sie zu verschließen, merke
ich, dass mir das Herz vor Erregung fast aus der Brust springt. Verlangen
strömt durch meine Venen, ich bin aufgedreht, fokussiert und habe die Absicht,
mir meinen Lohn abzuholen.
(All Tied Up by
Robin Thicke)
Beim Verschließen der Tür lasse ich mir Zeit.
Dann drehe ich mich zu Anastasia um, die immer noch ihre obengenannte Kleidung
trägt und mir einen glasigen Blick zuwirft, schockiert, begierig, vielleicht
sogar verängstigt. Ich werde dies zu einem unvergesslichen Erlebnis für uns
beide machen. Du brauchst vor nichts Angst zu haben, Baby … genieße es, aber
ich werde trotzdem meine völlige Befriedigung bekommen.
„Deine Kleidung, Anastasia. Du siehst immer noch
so angezogen aus. Entweder du ziehst sie aus“, sage ich und bohre obszön meinen
Blick in ihren, während ich mit meinen Fingerspitzen über ihre Wange streiche,
„Oder, ich mache das für dich.“
Ich sehe, wie sich ihre Brust hebt und senkt.
Ihre Lippen sind leicht geöffnet, um ihren Atem auszugleichen, ihre Augen vor
unbekannter Aufregung und Besorgnis weit geöffnet.
„Mach du das“, sagt sie mit kaum hörbarer,
begieriger Stimme. Sie will es! Ich grinse.
„Meine liebe Miss Steele. Eine schwierige
Aufgabe, aber ich glaube, ich nehme die Herausforderung an.“
„Normalerweise nehmen Sie jede Herausforderung
an, Mr. Grey“, gibt sie selbstgefällig zurück. Wie gut sie mich doch kennt. Ich
grinse sie an.
„Miss
Steele, was könnten Sie damit nur meinen?“ frage ich und überlege, welche
Auswahl an Waffen ich hier in der Bibliothek habe. Nichts Handliches … Ich kann
den Queue nicht benutzen. Der ist zu lang und würde sehr schmerzhaft werden,
wenn man an die Verteilung des Schmerzes denkt. Ah… in einem der Schubfächer habe ich ein Lineal.
Das eignet sich hervorragend. Ich erinnere mich, dass ich in einigen Büchern
gelesen habe, dass dies auch die bevorzugte Waffe einiger Lehrer vor nicht
allzu langer Zeit war. Eine großartige Wahl. Wenn ich bedenke, wie wütend ich
war, als sie darauf bestanden hat, auf Arbeit zu gehen, obwohl sie weiß, dass
ich mir große Sorgen mache, obwohl sie weiß, wie verdammt hart ich versuche,
sie zu beschützen. Ja, dieses Dreißig Zentimeter Lineal wird sich dafür
hervorragend eignen! Es passt gut in die Hand und hat eine flache Oberfläche,
die den Schmerz gleichmäßig verteilt. Ich nehme das Lineal heraus, halte es an
beiden Enden und biege es vor ihren Augen, damit sie weiß, worauf sie sich einstellen
muss. Sie beäugt das Lineal und ich wende meine Augen keine Sekunde von ihr ab.
Sie schluckt heftig, ihr Mund ist leicht geöffnet, um ihren Atem auszugleichen.
Das bedeutet, ihr Herzschlag hat sich um einiges erhöht. Sie ist auch erregt.
Gemächlich
schiebe ich das Lineal in die hintere Hosentasche meiner Jeans und schlendere
begierig auf meinen Preis zu. Als ich Anastasia erreiche, lasse ich mich vor
ihr auf die Knie sinken, öffne ihre Schnürsenkel und ziehe ihr Schuhe und
Socken aus, ohne sie auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Ihr Blick
ist völlig auf mich fixiert, wie der einer Gazelle, die den Löwen kurz vor
seinem Angriff beobachtet; fixiert, gespannt, ängstlich, begierig und
liebevoll.
Ich
schäle sie aus ihrer Jeans, indem ich meine Hände zu ihren Hüften gleiten lasse
und ganz plötzlich meine Finger in den Bund ihrer Hose stecke. Ich ziehe sie zu
mir, öffne den Knopf und ziehe den Reißverschluss herunter. Augen auf den
Preis, Grey, rufe ich mir in Gedanken. Ich blicke zu ihr auf und grinse sie
lüstern an. Langsam und gemächlich, ich mache eine richtige Show daraus,
streife ihre Jeans nach unten und helfe ihr, herauszutreten. Da steht sie nun
in ihren Spitzenpanties, schlicht und
dennoch so reizvoll. Ich packe die Rückseite ihrer Beine und lasse meine Nase
ihre Beine hinaufgleiten, ich merke, wie sie erschaudert und grinse. Als meine
Hände schließlich ihre Hüften erreichen, streiche ich mit meiner Nase über ihr
Geschlecht, bringe sie fast zum Zerbersten – die Lust scheint sie zu überwältigen.
„Ich werde jetzt ziemlich grob mit dir sein, Ana.
Bitte sag mir, wenn es dir zu viel ist“, flüstere ich. Ohne auf ihre Antwort zu
warten, beuge ich meinen Kopf nach vorn und küsse ihr Geschlecht durch ihre
Spitzenpanties hindurch. Ich sauge ihren Duft auf, rieche ihre Erregung, bringe
sie zum Stöhnen.
„Safeword?“ frage ich sie leise. Aber, nein. Das
möchte ich nicht. Das ähnelt viel zu sehr einem Dom/einer Sub, die sie nicht
ist. Heute kann ich nicht so weit gehen. Ich ändere meine Meinung und korrigiere
mich, „Nein, ohne Safeword. Sag mir einfach, wann ich aufhören soll.
Verstanden?“
Oh, lieber Gott! Ich sehe, wie feucht sie ist.
Wieder beuge ich mich zu ihr und küsse ihr Geschlecht lang und vergrabe meine
Nase darin. Dann stehe ich auf, bin bereit mit meiner Mission zu beginnen. Sie
hat noch nichts gesagt.
„Antworte mir, Ana“, befehle ich mit sanfter,
zärtlicher Stimme. Ich möchte das wirklich tun, aber ich möchte nicht – ich
möchte nicht, dass sie davonläuft. Das ängstigt mich. Ja, sie hat mir gestern
erlaubt, nachdem sie dieses unverschämte Gebot gemacht hat, sie zu versohlen.
Aber ich habe nur meine Hand benutzt und sie war überwältigt von ihrer Lust, da
sie die silbernen Kugeln in sich hatte. Natürlich ist ein Lineal kein Gürtel,
aber es tut auf jeden Fall mehr weh, als wenn ich nur meine Hand benutze. Ich
möchte nicht, dass unsere Beziehung daran scheitert. Es ist wichtig, dass sie
daran denkt, mit mir zu reden und mir zu sagen, wann es ihr zu viel wird.
„Ja, ja, ich habe verstanden, Christian“,
antwortet sie schließlich und sieht verwirrt aus.
„Du hast den ganzen Tag über Andeutungen
fallenlassen und gemischte Signale ausgesandt, Anastasia“, sage ich. Wie soll
man(n) da noch durchblicken? Sie verwirrt mich. Sie ist davongelaufen, weil ich
sie geschlagen habe, aber letzte Nacht hat sie darauf bestanden, dass ich sie
versohle. Und heute hat sie den ganzen Tag über Andeutungen gemacht, dass sie
versohlt werden möchte. Und dennoch habe ich immer diese Angst, dass sie mich
verlassen wird, wenn ich sie versohle. Ich muss sie dazu bringen, dass sie mit
mir spricht und ich es richtig machen möchte.
„Du hast gesagt, du fürchtest, ich könnte den
Biss verloren haben. Ich weiß nicht so genau, was du damit meinst, ob dir das
ernst war, aber das werden wir herausfinden. Ich will noch nicht wieder ins
Spielzimmer zurück, sondern es lieber hier mit dir ausprobieren. Bitte
versprich mir, es mir zu sagen, wenn es dir nicht gefällt“, sage ich
eindringlich. Ich kann nicht noch expliziter werden. Sie muss offen sein und
mit mir kommunizieren, mir sagen, was ihr nicht gefällt. Ich werde aufhören,
wenn es ihr zu viel ist.
„Ja, ich sage es dir. Ohne Safeword.“ Sie nickt
und besänftigt mich somit.
Sie muss wissen, dass sie nicht meine Sub ist.
Sie war es nie, auch wenn das mein eigentlicher Plan für sie war. Sie hat sich
nie unterworfen und so denke ich auch nicht über sie.
„Wir sind ein Paar, Anastasia“, sage ich. Ich
will, dass sie weiß, welchen Status sie für mich hat. „Und ein Paar braucht
keine Safewords“, erkläre ich ihr, als mir alles allmählich klar wird. Meine
vorherigen Dom/Sub Beziehungen waren sexuelle Transaktionen, ein Geschäft. Ich
kümmere mich um dich und du gibst mir das, was ich brauche; was ich will. Keine
Gefühle. Am Ende dieses einvernehmlichen Geschäftsvertrags war es vorbei und
jeder ist seinen eigenen Weg gegangen; niemand stand in der Schuld des anderen,
es war nichts weiter von Nöten. Aber das, was Anastasia und ich haben, war nie
so. So habe ich nie über sie gedacht, meine Gefühle waren andere und ihre auch.
„Oder, Anastasia?“ frage ich sie und suche ihre
Bestätigung. Ich habe von einem Sexualpartner noch nie Bestätigung gebraucht.
Ich habe alle Entscheidungen getroffen. Ich habe nie die Zustimmung eines
Sexualpartners gesucht, oder sie auch
nur gebraucht. Sie haben sich mir schlichtweg unterworfen. Aber Anastasia ist
meine Geliebte, meine Freundin, mein mehr … viel, viel mehr. Ich
brauche sie, um das zu verstehen.
(You’re In My Heart by Rod Stewart)
„Ich
glaube nicht”, sagt sie und schluckt. „Ich versprech’s“, sagt sie und ich blicke sie
eindringlich an. Ich nicke und suche ihr Gesicht nach einem Anzeichen dafür ab,
ob sie die Wahrheit sagt oder mir nur das sagt, was sie glaubt, was ich hören
will. Sie sieht … glücklich aus. Ich
lächele und beginne mich zu entspannen. Wir werden gleich viel Spaß
haben. Meine Hände wandern zu ihrer Bluse und ich beginne sie aufzuknöpfen. Als
ich alle Knöpfe genöffnet habe, hebe ich den Queue auf. Sie ist eine sexy
Göttin; zum Teil noch bekleidet, geil, bereit gefickt zu werden,
unwiderstehlich. Eine Reihe an Emotionen huschen über ihr Gesicht, verstehen
nicht, was ich vorhabe. Ist es Angst? Ich werde es für uns beide unvergesslich
machen, wir werden unseren Spaß haben.
„Du spielst überraschend gut, Anastasia. Warum
versenkst du nicht auch noch die schwarze Kugel?“
Sie sieht mich schmollend an. Ihr Blick verrät
mir, dass sie versucht, herauszufinden, warum ich sie bitte weiter zu spielen,
während sie doch darauf wartet versohlt und gefickt zu werden. Schließlich lächelt
sie mich an und ich nehme ihr den Queue aus der Hand. Während sie die weiße
Kugel platziert, gehe ich lässig um den Tisch herum und stelle mich direkt
hinter sie. Sie beugt sich herunter, um ihren Zug auszuführen und der Anblick,
der sich mir bietet, ist himmlisch. Meine Hand ruht auf ihrem rechten
Oberschenkel, wandert lässig ihr Bein herauf und herunter, hinauf zu ihrem
Hintern. Ihre Panties dehnen sich, um ihrem prallen Hintern gerecht zu werden.
„Wenn du nicht damit aufhörst, treffe ich nicht“,
flüstert sie. Aber ihre Beschwerde klingt gar nicht so ernst gemeint.
„Es ist mir egal, ob du triffst oder nicht, Baby.
Ich wollte dich nur so sehen – halb ausgezogen über meinem Billardtisch. Hast
du eine Ahnung, wie sexy das ist?“
Sie antwortet nicht. Aber die Art, wie sie die
Luft einsaugt, verrät mir, dass sie auch erregt ist. Sie versucht mich zu
ignorieren und zielt. Ich streichele und reibe ihren Hintern, meine Hand
verlässt ihre Haut zu keiner Zeit.
„Oben links“, murmelt sie kaum hörbar und als sie
die weiße Kugel trifft, hole ich aus und schlage sie hart auf ihren Arsch. Das
hat sie nicht unbedingt erwartet und deshalb schreit sie auf. Natürlich
verpasst die schwarze Kugel die Tasche. Gedankenverloren streichle ich wieder
ihren Hintern, während ich immer erregter werde.
„Oh meine Liebe, du hast nicht getroffen. Ich denke,
du solltest es noch einmal versuchen, Baby“, flüstere ich. „Du solltest dich
besser konzentrieren, Anastasia“, dränge ich sie. Natürlich verliert Anastasia
ihre Konzentration. Sie keucht und ist aufgeregt, welches Spiel ich ihr hier
bereiten werde. Ich gehe um den Tisch herum, platziere die schwarze Kugel
erneut und rolle ihr die weiße Kugel zu. Sie ist erregt, lüstern und willig. Ihr
Blick verlässt mich nie, während sie nach der weißen Kugel greift; sie
platziert, um erneut ihren Stoß zu setzen. Aber das wird nichts werden. Sie
braucht die richtige Ablenkung von diesem Spiel.
„Moment noch!“ tadele ich sie. „Du musst warten,
Baby“, sage ich lächelnd. Ich trete neben sie und stelle mich wieder direkt
hinter sie. Dieses Mal streichle ich ihren
linken Oberschenkel und meine Finger wandern über ihren Hintern, gleiten
versehentlich zu ihrem Geschlecht. Ihr Atem beschleunigt sich.
„Benenne dein Ziel, Baby“, flüstere ich erregt. Ein
leises Stöhnen entweicht ihren Lippen und ihre Hände zittern. Sie platziert die
Kugel, richtet ihren Queue aus, beugt sich auf den Tisch und gerade als sie die
weiße Kugeln anstoßen will, verlässt meine Hand ihren Hintern, ehe ich ein
zweites Mal hart darauf schlage.
„Oh, nein!“ stöhnt sie, als sie wieder nicht trifft.
„Noch einmal, Baby. Wenn du’s dann nicht schaffst“, wiederhole ich, „kriegst du’s wirklich zu spüren.“ Ich sammle
die schwarze Kugel ein und platziere sie wieder gemächlich auf dem Tisch,
gewissenhaft langsam dehne ich ihre Angst aus.
„Du schaffst das“, beschwichtige ich sie, als ich
meine Hand auf ihrem Hintern platziere. Sie drückt ihren Hintern gegen meine
Handfläche, gierig wie immer, spielt sie mit mir. Ich schlage ihr leicht auf
ihre runden Pobacken, genau gegen ihr Geschlecht.
(Come On Take Me, Here I Am Baby by
UB40)
„Ungeduldig, Miss Steele?“ frage ich entzückt. Ich verzehre mich
danach, meinen Preis endlich für mich zu beanspruchen.
Erst einmal muss ich sie ihrer sexy Panties
entledigen. „Tja, dann wollen wir die mal loswerden“, sage ich und streife ihre
Panties ihre Oberschenkel hinab. Daraufhin küsse ich ihre Pobacken.
„Los, Baby“, flüstere ich. Sie bebt vor Lust. Völlig
abgelenkt, platziert sie die weiße Kugel und verschießt völlig. Oh, Sieg!
Anastasia lehnt noch immer überrascht auf dem Tisch. Ich beuge mich über sie
und meine Hände umschließen sie, „Daneben“, flüstere ich ihr ins Ohr. Ihre
Wange ist gegen den grünen Wollstoff gedrückt. „Leg die Hände flach auf den
Tisch, Baby“, befehle ich ihr sanft und sie gehorcht augenblicklich.
„Gut. Ich werde dich jetzt versohlen, damit du
nächstes Mal besser triffst“, sage ich und presse meine beträchtliche Erektion
gegen ihre Hüfte. Sie stöhnt und ihr Atem geht schneller. Ihre Reaktion erregt
mich noch mehr. Ich streichle sanft ihren Hintern, während meine andere Hand zu
ihren Haaren wandert, um sie festzuhalten. Gleichzeitig drücke ich ihren Kopf
so effektiv nach unten. Oh, welch prächtiger Anblick!
„Spreiz die Beine“, befehle ich mit sanfter
Stimme und sie verlagert zögernd ihr Gewicht. Das reicht nicht, Baby! Ich hebe
das Lineal und lasse es zweimal kurz nacheinander auf ihren Hintern
hinabsausen, ein großartiges Geräusch. „Beine“, wiederhole ich meinen Befehl
und schließlich macht sie, was ich von ihr verlange und spreizt ihre Beine.
Wieder schlage ich auf ihren Hintern. Sie stöhnt vor Lust und mein Atem wird
daraufhin rauer. Dann schlage ich wieder zu. Wieder, wieder und wieder, ein
Muster, links, recht, oben, unten. Ich weiß nicht, wie oft ich das Lineal auf
ihren Hintern herabsausen lasse. Ich bin zu erregt, zu sehr in die Sache
vertieft. Sie stöhnt unter mir, ihr Geschlecht blüht vor mir, glitzert und ihr
Stöhnen wird immer lauter, füttert meine eigene Erregung immer weiter. Ich
lasse das Lineal wieder und wieder auf ihren Hintern hinabsausen, jetzt noch
härter, und schließlich zuckt sie zusammen.
„Stopp“, sagt sie plötzlich und ich lasse das
Lineal fallen, lasse sie frei.
„Genug?“ Ich bringe kaum einen Ton heraus. Ich
bin zu erregt.
„Ja“, murmelt sie.
„Jetzt will ich dich ficken … hart“, sage ich mit
gezerrter Stimme.
(Tonight by
Enrique Iglesias)
„Ja“, flüstert sie und nötigt mich, endlich
anzufangen. Ich öffne den Reißverschluss meiner Hose. Sie liegt keuchend auf
dem Billardtisch, begierig und mit gespreizten Beinen, ihr Geschlecht einladend
präsentiert. Ich lasse meinen Zeige- und Mittelfinger in ihre Vagina gleiten
und lasse sie kreisen, spüre, wie feucht sie ist, so bereit für mich. Ich ziehe
ein Kondompäckchen aus meiner Hosentasche und reiße es auf. Während ich die
Spitze zusammendrücke, rolle ich das Kondom über meine immer noch wachsende
Länge. Meine Venen pulsieren, bereit sie zu besitzen. Zentimeter für Zentimeter
gleite ich in Anastasia hinein, bis ich sie schließlich völlig ausfülle. Sie
umschließt mich gänzlich und ich stöhne in purer Ekstase. Ich ergreife ihre
Hüften und halte sie fest, gleite langsam wieder aus ihr heraus, um nur noch
heftiger in sie zu stoßen. Sie schreit auf und ich halte für einen Moment inne,
damit sie wieder zu sich finden kann.
„Nochmal?“ frage ich leise.
„Ja
… alles in Ordnung. Lass dich gehen … und nimm mich mit“, murmelt sie völlig
begierig. Sie ist mein Verderben, bringt mich zum Stöhnen und schließlich
verliere ich mich in ihr. Wenn ich sie auf diese Weise ficke, dann bin ich in
einer anderen Welt. Ich gleite heraus und stoße wieder in sie hinein, raus und
rein, immer und immer wieder in einem brutalen und strafenden Rhythmus. Es ist
sinnlich, die pure Lust und ich bin in einer anderen Welt gefangen! Ich fühle,
wie sie sich zusammenzieht und sich ihr Orgasmus ankündigt. Ihre inneren
Muskeln verengen sich, spannen sich, drücken und versuchen mich auszusaugen.
Ich pushe immer weiter, fester und schneller, immer und immer wieder, bis wir
beide unseren Höhepunkt erreichen und unsere Orgasmen explodieren, uns
verschlingen, und uns beide erschöpft und verbraucht zurücklassen. Ich rufe
Anastasias Namen, während sich meine Finger tief in ihre Hüften graben. Ein
Beben erschaudert meinen Körper und lässt und beide erzittern. Schließlich
halte ich inne und breche auf Anastasia zusammen. Ich ziehe sie mit mir, als wir zu
Boden gleiten, wiege sie in meinen Armen.
(Cream by
Prince)
„Danke,
Baby“, ist alles, was ich herausbringe. Ich bedecke ihr Gesicht mit Küssen und
bin völlig beschwingt, da sie das Biest in mir besänftigt hat, mir auf die
dunkle Seite gefolgt ist und mir so viel Lust beschert hat. Ich schlinge meine
Arme noch fester um sie und drücke sie an mich. Ich bemerke, dass der Filzstoff
Abdrücke auf ihrer Wange hinterlassen hat.
„Deine Wange ist rot von dem Filz“, flüstere ich,
als ich ihr über ihr Gesicht streiche. „Na,
wie war das?“ frage ich und versuche ihr eine ehrliche Antwort zu entlocken.
Ich hoffe, ich habe sie damit nicht abgeschreckt. Ihre Antwort überrascht und
erleichtert mich.
„Der Wahnsinn. Ich mag’s hart und zärtlich,
Christian. Ich mag’s mit dir.“ Ihre Erklärung macht mich unglaublich glücklich.
Ich liebe diese Frau! Ich schließe erleichtert meine Augen und danke Gott für
diesen Engel in meinem Leben.
„Du enttäuschst mich nie, Ana. Du bist wunderschön,
intelligent, und nur Gott weiß wie provozierend, sexy, und es macht Spaß, mit
dir zusammen zu sein. Ich danke der Vorhersehung jeden Tag aufs Neue, dass du
mich interviewt hast und nicht Katherine Kavanagh“, bekenne ich und küsse ihr
Haar. Sie lächelt glücklich und gähnt. „Ich habe dich wohl erschöpft, Baby. Komm
mit ins Bad, und dann ab ins Bett.“
Ich drehe den Hahn auf und lasse Wasser in die
Wanne. Ich gebe etwas Badeöl und Jasminduft hinein. Als sich Blasen bilden und
einen berauschenden Duft verströmen, nehme ich ihre Hand und steige mit ihr in
die Badewanne. Ich setze mich ihr gegenüber und nehme ihren Fuß in meine Hände,
beginne ihn zu massieren. Sie wölbt ihren Rücken vor Genuss und stöhnt.
„Darf ich dich um etwas bitten?“ sagt sie.
„Natürlich, Baby. Um alles in der Welt, Ana, das
weißt du doch.“ Sie setzt sich auf und zuckt zusammen.
„Morgen, wenn ich auf Arbeit gehe … Kann Sawyer mich
nur bis zur Tür bringen und mich am Ende des Tages wieder dort abholen? Bitte,
Christian, bitte“, bettelt sie. Baby, komm schon! Tu mir das nicht an! Ihre
Sicherheit hat für mich oberste Priorität. Versteht sie das denn nicht? Meine
Hand stoppt in ihrer Bewegung und meine Zähne sind fest aufeinander gebissen.
Sie weiß, dass sie zugestimmt hat. Das war unser Kompromiss. Warum versucht sie
nur immer ihren Willen durchzusetzen? Ist es zu viel verlangt, wenn sie ein
paar Kompromisse eingeht?
„Ich dachte, wir hätten uns geeinigt“, sage ich nicht
allzu begeistert.
„Bitte“, bettelt sie wieder.
„Was ist mit der Mittagspause?“ Ich weiß, dass
sie nach draußen muss, um sich etwa zu holen.
„Ich mach mir hier was und nehme es mit, damit
ich nicht raus muss. Bitte, Christian!“ bettelt sie erneut. Mein Verstand
arbeitet schnell. Wenn sie sich nicht an die Regeln hält und versucht, mich zu
entmannen, dann muss ich halt andere Wege finden, um meine Vorstellungen
durchzusetzen. Sie will Sawyer nicht, also gut. Dann werde ich ihn inkognito
schicken. Ich küsse ihren Rist, als ich antworte. „Es fällt mir sehr schwer,
dir eine Bitte abzuschlagen. Du versprichst mir, im Gebäude zu bleiben?“
„Ja“, antwortet sie. Es gibt nur eine Möglichkeit
herauszufinden, ob sie die Regeln einhält.
„Okay“, sage ich. Wenn sie sich an ihren Teil der
Abmachung hält, und ich ihr Wort habe, dann kann ich ihr vielleicht, und auch
nur dann, ihr etwas entgegen kommen.
Sie schenkt mir ihr Tausend Watt Lächeln,
„Danke!“ quiekt sie. Und als sie zu mir kommt, um mich zu küssen, schwappt das
Wasser über den Rand der Wanne.
„Gern geschehen, Anastasia. Wie geht’s deinem
Hinterteil?“ frage ich.
„Fühlt sich wund an, aber nicht so schlimm. Das
Wasser wirkt lindernd.“
„Ich bin froh, dass du mir gesagt hast, wann ich
aufhören soll“, gebe ich zu und verspüre Erleichterung, dass ich ihr in diesem
Punkt trauen kann.
„Mein Hinterteil auch“, sagt sie schelmisch und
bringt mich zum Grinsen.
*****
Wir kommen aus
der Wanne und Anastasia zieht eines meiner T-Shirts an. Ich runzele die Stirn.
Sie verdient viel Besseres. Satin und Seide.
„Hat Miss Acton denn kein Nachthemd für dich
ausgesucht?“ erkundige ich mich.
„Keine Ahnung. Ich trage gern deine T-Shirts“,
murmelt sie. Natürlich ist es in Ordnung, Baby, denke ich mir. Ich mag es, wenn
sie meine Sachen trägt.
„Ich muss arbeiten, Anastasia“, sage ich. Aber
ich will sie nicht allein lassen, jetzt wo ich weiß, dass Leila hier war, als
sie geschlafen hat. Ich muss auf sie Acht geben. „Aber ich will dich nicht allein
lassen. Kann ich mich über deinen Laptop im Büro einloggen? Störe ich dich,
wenn ich hier arbeite?“ frage ich besorgt.
„Ist
nicht mein Laptop.“ Sie ist kaum noch in der Lage zu flüstern. Ihre Augen sind
bereits halb geschlossen.
Während
Anastasia schläft, arbeite ich noch fast drei Stunden. Es ist so friedlich, so
normal. Sie liegt hier neben mir und schläft. Ich arbeite zutiefst erfüllt,
befriedigt und glücklich am Laptop. Es ist bereits nach halb zwei, als ich mich
schlafen lege. Ich schalte die Nachttischlampe aus, schlinge meine Arme um sie
und falle in einen tiefen Schlaf.
*****
„Guten Morgen
Seattle! All denjenigen, die gerade aufgewacht sind oder uns auf ihrem Weg zur
Arbeit zuhören, ein herzliches Willkommen! Es ist ein regnerischer Tag in Seattle.
Die lokale Wettervorhersage prognostiziert einen verregneten Nachmittag. Die
aktuelle Temperatur beträgt 14 Grad und die Höchsttemperaturen heuten liegen
bei 19 Grad. Jenny Hughes und John Clark fliegen bereits seit 4:30 Uhr im
Helikopter über Seattle und den Puget Sound. Und jetzt zum Verkehr und den
lokalen Nachrichten. Lassen Sie uns live in den Heli schalten. Jenny, was
kannst du uns berichten?
Danke, Robert.
Guten Morgen Seattle! Wir fliegen im Heli gerade über die I-90 …“ Ich höre das
Radio mit den lokalen Nachrichten. Ich
öffne langsam die Augen und blicke in Anastasias lächelndes Gesicht. Das Licht
draußen ist gedämpft und grau, gar nicht meiner Stimmung entsprechend. „Guten
Morgen“, sagt Anastasia, als sie sich zu mir lehnt und mich küsst. Mit ihren
Fingern streicht sie mir übers Gesicht.
„Guten Morgen, Baby. Sonst wache ich auf, bevor
der Wecker losgeht“, murmele ich. Ich hatte einen ungestörten Schlaf. Keine
Albträume, keine Störungen.
„Es ist so früh.“
„Stimmt,
Miss Steele. Ich muss aufstehen“, sage ich grinsend und küsse sie. Sie murmelt
irgendetwas darüber, dass sie müde ist. Sie schließt ihre Augen und schläft
sofort wieder. Ich werde sie so lange schlafen lassen, bis ich mich fertig
gemacht habe. Ich gehe mich rasieren und duschen und ziehe mir meinen schwarzen
Anzug und ein weißes Hemd an. Als ich in mein Schlafzimmer zurückkehre, schläft
Anastasia noch immer.
„Komm, Schlafmütze, aufstehen“, sage ich und
beuge mich über sie. Sie atmet meinen Duft ein und ihre Augen werden lüstern.
„Was?“ frage ich.
„Ich wünschte, du würdest nochmal ins Bett
zurückkommen“, bettelt sie und ich bin augenblicklich wieder geil auf sie. Was
habe ich hier nur kreiert? Eine gierige Göttin! Meine Lippen öffnen sich
leicht, um meinen Atem ausströmen zu lassen.
„Sie sind wirklich unersättlich, Miss Steele. So
sehr mir der Gedanke gefallen würde, aber um halb neun habe ich eine
Besprechung. Das bedeutet, ich muss los.“
„Was?“ schreit
sie auf und springt schnell wie der Blitz aus dem Bett, rennt in vollem Tempo
ins Bad und bringt mich damit zum
Grinsen. Das nächste, was ich höre, ist das Geräusch des prasselnden
Wassers und wie Anastasia quiekt, „Au, heiß, heiß!“
Ich gehe in
Taylors Büro und alle Sicherheitsmänner stehen auf, als ich den Raum betrete.
„Taylor, ich
möchte, dass sie mich heute Morgen zuerst ins Büro fahren, dann zurückkehren
und Miss Steele zur Arbeit fahren. Sawyer soll mit Ihnen kommen. Miss Steele
möchte nicht, dass sie von einem Sicherheitsmann begleitet wird. Dennoch müssen
wir für ihre Sicherheit sorgen, ohne dass sie es merkt“, sage ich. Taylor nickt
wissend.
„Sawyer,
nachdem Taylor Miss Steele abgesetzt hat, soll er sie an einer geeigneten
Stelle ebenfalls absetzen. Ich möchte, dass sie das SIP Gebäude wie ein Adler
im Blick haben. In dem Moment, wo sie das Gebäude verlässt oder jemand das
Gebäude betritt, der nicht befugt ist, rufen Sie mich an. Verstanden?“
„Ja, Sir“, sagt
er entschlossen. Ich nicke.
„Taylor, ich
muss unter vier Augen mit Ihnen sprechen“, sage ich und er folgt mir aus seinem
Büro.
„Ja, Sir?“
fragt er.
„Ich möchte,
dass sie Sawyer deutlich machen, wie wichtig es ist, dass er Anastasia im Auge
behält und dass er dabei nicht gesehen werden darf. Er muss das Gebäude immer
im Blick haben. Ich möchte keine Probleme. In dem Moment, indem sie das Gebäude
verlässt, muss er mich anrufen und ihr gleichzeitig folgen, um für ihre
Sicherheit zu sorgen. Verstanden?“
„Vollkommen,
Sir“, sagt Taylor mit entschlossener Stimme.
„Prima. Bringen
Sie mich in 10 Minuten zur Arbeit.“
„Ja, Sir.“
Ich gehe in die
Küche, wo Mrs. Jones das Frühstück zubereitet. „Was möchten Sie heute Morgen
essen, Mr. Grey?“ fragt sie.
„Ich möchte
Omelett mit Früchten, Mrs. Jones. Und kann ich außerdem noch eine Tasse
Kaffee?“
„Natürlich,
Sir“, antwortet sie.
„Sie können
Pancakes mit Bacon für Miss Steele zubereiten. Zudem möchte sie heute ein
Lunchpaket mit zur Arbeit nehmen“, füge ich hinzu.
„Ja, Sir.“
Mrs. Jones
serviert mir mein Frühstück und ich esse meinen Teller vollkommen leer. Als Mrs.
Jones mir meine zweite Tasse Kaffee eingießt, kommt Anastasia herein. Sie trägt
einen engen grauen Bleistiftrock, eine graue Seidenbluse und dazu schwarze High
Heels. Sie hat ihre Haare hochgesteckt. Sie sieht atemberaubend aus. Sie raubt
mir den Atem. Ich stehe auf, als sie sich der Frühstückstheke nähert.
„Du bist wunderschön“, murmele ich. Ich schlinge
meine Arme um sie und küsse sie unter ihr Ohr, genau auf ihre Halsbeuge.
„Guten Morgen, Miss Steele“, sagt Mrs. Jones freundlich und stellt ihr Frühstück
auf die Bar.
„Danke, Ihnen auch einen guten Morgen“, antwortet
sie Mrs. Jones.
„Mr. Grey sagt, Sie hätten gern ein Lunchpaket
für die Arbeit. Was möchten Sie?“ Anastasia dreht sich zu mir und bei dem
Blick, den sie mir zuwirft, muss ich mich ziemlich anstrengen, nicht zu
grinsen.
„Ein Sandwich … und Salat. Letztlich ist es mir
egal.“ Sie lächelt Mrs. Jones an.
„Dann richte ich Ihnen einfach etwas her, Ma’am.“
„Bitte nennen Sie mich doch Ana, Mrs. Jones.“
„Ana”, sagt sie lächelnd und beginnt Anastasia
ihren Tee zu machen.
Ich sehe, dass Taylor im Eingang auf mich wartet.
Ich wende mich Anastasia zu und sage, „Ich muss los, Baby. Wenn Taylor mich ins
Büro gebracht hat, fährt er dich mit Sawyer zur Arbeit.“
„Nur bis zur Tür.“
„Ja, nur bis zur Tür“, sage ich und verdrehe die
Augen. „Aber bitte sei vorsichtig.“
Ich greife nach Anastasias Kinn und küsse sie.
„Ciao, ciao, Baby“, sage ich.
„Viel Spaß im Büro, Schatz“, ruft sie mir
hinterher. Ich halte abrupt an. Schatz? Diese Kosenamen könnten mir gefallen.
Ich drehe mich zu Anastasia um und schenke ihr ein breites Lächeln.
Taylor und ich machen uns auf den Weg in die
Garage. Er öffnet mir die Tür des SUV. Wir fahren aus der Garage und fädeln uns
in den Verkehr ein.
„Sobald sie Miss Steele bei SIP und Sawyer in der
Nähe abgesetzt haben, kommen Sie zurück zum GEH.“
„Ja, Sir.“
„Sollte Sawyer mich aus irgendeinem Grund nicht
erreichen können, muss er Sie augenblicklich informieren, wenn Miss Steele das
SIP Gebäude verlassen sollte. Sie kennen das Protokoll.“
„Verstanden,
Sir“, antwortet er.
Ich nehme meinen Blackberry heraus und schreibe
Anastasia eine E-Mail.
Von: Christian
Grey
Betreff: Chef
Datum: 13. Juni
2011 08.23 Uhr
An: Anastasia
Steele
Guten Morgen, Miss Steele,
ich wollte mich für das wunderbare Wochenende
bedanken, mal abgesehen von den dramatischen Umständen.
Und ich hoffe, dass Sie mich niemals verlassen.
Außerdem wollte ich Sie daran erinnern, dass die
Neuigkeiten über SIP vier Wochen lang unter Verschluss bleiben.
Löschen Sie diese Mail, sobald Sie sie gelesen
haben.
Ihr
Christian Grey
CEO, Grey Enterprises Holdings Inc. & Chef vom Chef Ihres Chefs
Wird sie meine Nachricht verstehen? Ich möchte,
dass sie bei mir bleibt … für immer. Aber ich möchte sie nicht überrumpeln, sie
zum weg laufen animieren. Wird sie die eigentliche Bedeutung meiner Nachricht
verstehen? Ich hoffe doch. Taylor setzt mich am GEH ab und zügig gehe ich in
mein Büro.
Andrea begrüßt mich an der Tür.
„Guten Morgen, Mr. Grey! Ihre Meeting Partner
sind bereits da. Ich habe mir erlaubt, sie in den Konferenzraum zu bringen. Ros
ist schon bei ihnen.“
„Danke. Bringen Sie meinen Laptop“, sage ich, als
ich mich auf den Weg in den Konferenzraum mache. Als ich eintrete, erheben sich
alle von ihren Plätzen. Ein kollektives „Guten Morgen, Mr. Grey“, ist zu hören.
Ich fühle mich wie ein Direktor, der gerade einen Klassenraum betreten hat, um
zu kontrollieren, ob alles seinen Gang geht.
„Guten Morgen!“ antworte ich. Einige Minuten
später klopft es und Andrea kommt herein.
„Bitte entschuldigen Sie die Störung, Mr. Grey“,
sagt sie und stellt meinen Laptop vor mir auf den Tisch.
„Danke. Bitte bringen Sie mir meinen Kaffee,
Andrea“, sage ich, nachdem ich bemerkt habe, dass alle anderen bereits mit
Kaffee und Wasser versorgt sind.
Nachdem wir uns alle begrüßt haben und die neuen
Mitglieder des Finanzteams vorgestellt wurden, beginnen wir unsere Besprechung.
Ich merke, wie mein Blackberry in meiner
Hosentasche vibriert und blicke auf das Display. Eine Nachricht von Anastasia,
die mir meinen Tag versüßt.
Von: Anastasia
Steele
Betreff: Chefsache
Datum: 13. Juni
2011 09.02 Uhr
An: Christian
Grey
Mein lieber Mr. Grey,
bitten Sie mich, zu Ihnen zu ziehen? Natürlich
erinnere ich mich, dass die Belege für Ihre enormen Stalker-Fähigkeiten noch
vier Wochen unter Verschluss bleiben. Oh, ich habe eine Frage … Soll ich einen
Scheck für Coping Together ausstellen und an deinen Vater schicken? Bitte lösch
diese Mail nicht und antworte darauf.
ILD xxx
Anastasia Steele
Assistentin von Jack Hyde, Cheflektors, SIP
Wie soll man(n) sich konzentrieren, wenn sie so
ist? Ja, ja, ja! Zieh bei mir ein! Bleib bei mir, für immer! Schnell tippe ich
ihr eine Antwort.
Von: Christian
Grey
Betreff: Soso,
Chefsache?
Datum: 13. Juni
2011 09.06 Uhr
An: Anastasia
Steele
Ja, bitte.
Christian Grey
CEO, Grey Enterprises Holdings Inc.
Als ich gerade
auf senden drücke, nimmt die Besprechung an Fahrt auf.
„Mr. Grey, wie
von Ihnen gefordert, haben wir eine komplette
Analyse der zukünftigen Märkte vorgenommen. Die Ergebnisse zeigen uns,
dass es einige sehr rentable Möglichkeiten für GEH gibt. Wenn sich die Dinge in
Spanien zum Beispiel zum Negativen entwickeln, dann verkaufen sie die
russischen Aktivposten. Genau genommen werden alle Länder in der Euro-Zone so
handeln. Sobald schlechte Nachrichten von einem der Euro-Länder auftauchen,
werden Verkäufe in Zentral- und Osteuropa, Asien, Afrika oder sogar
Lateinamerika ausgelöst.“
„Und was soll
daran positiv für GEH sein?“
„Der Preis ist
die treibende Kraft, Mr. Grey. Wir nehmen an, dass die globalen Investoren in den nächsten sechs Monaten aufgrund des US-Haushaltsdefizit
weniger Risiko eingehen werden und dass könnte dazu führen, dass sie ihre
russischen Aktivposten vermehrt verkaufen werden, weil sie sich eher Sorgen um
Spanien machen. So läuft es, Sir. Wenn sie ihr Kapital schützen wollen, werden
sie nordeuropäische Anleihen verkaufen, was dazu führen wird, dass sie Ihnen
ihr Kapital wegnehmen werden, anstatt ihre russischen oder asiatischen Wertpapiere.
Das bedeutet, dass die Aktivposten der Zukunftsmärkte unterschätzt werden, da
sich keiner traut, ein Risiko einzugehen“, sagt Ipkins, ein kleiner Mann mit
Stirnglatze in seinen Fünfzigern. In geschäftlichen und finanziellen Belangen
ist er sehr gerissen, hingegen ist sein Sinn für Mode nur sehr gering
ausgeprägt. Er trägt eine viel zu große Brille und auf seinem Gesicht habe ich
solange ich ihn kenne, noch nie ein Lächeln erkennen können.
„Mr. Ipkins,
ich weiß, dass in Nordeuropa die jüngsten Gewinne rückläufig waren. Das liegt
vor allem an den Investoren, die für das Privileg bezahlen, die Schulden zu
schlucken. Ich sehe dies nicht als Privileg an, aber ich schweife ab. Jetzt
besitzen sie Regierungspapiere mit Verfallzeiten von bis zu 2 Jahren in
Österreich, Dänemark, Finnland, Schweiz, Deutschland und den Niederlanden.“
Seine Augen
leuchten vor Aufregung und diese winzige Regung, ist das glücklichste, was ich
seit Jahren von ihm gesehen habe.
„Ja, Sir! Dies ist
der Schlüsselanreiz der zukünftigen Märkte für uns, weil die
Wachstumsaussichten ziemlich rosig sind. Ich gehe fest davon aus, dass wir an
unseren Präferenzen für die zukünftigen Märkte festhalten werden“, sagt er.
„Ich gebe zu,
dass in den zukünftigen Märkten mehr Potenzial steckt, als in den entwickelten
Märkten. Es läuft also alles drauf hinaus, dass ich meine Märkte sorgfältig
auswähle. Ich möchte ein gleichmäßiges Wachstum in den letzten 3 Jahren sehen,
auch wenn es noch so winzig sein mag. Haben Sie auf diesem Feld bereits
Recherchen angestellt?“
„Ich bin froh,
dass Sie fragen, Sir“, sagt Mr. Ipkins schnell und bedeutet seinem Assistenten,
einem jungen Mann, der sich sehr für Bücher zu interessieren scheint. Dieser
blickt schnell einige Reporte durch.
Mein Blackberry
vibriert erneut. Ich öffne das Email Programm auf meinem Laptop.
Von: Anastasia
Steele
Betreff: Flynnismen
Datum: 13. Juni 2011 09.19 Uhr
An: Christian Grey
Christian,
was ist aus deinem Rat, vor dem Laufen Gehen zu
lernen, geworden? Können wir uns darüber bitte heute Abend unterhalten?
Ich soll am Donnerstag an einer Konferenz in New
York teilnehmen. Das bedeutet, dass ich von Mittwoch auf Donnerstag dort
übernachten muss. Ich dachte, du solltest das wissen.
Ana x
Anastasia Steele
Assistentin von Jack Hyde, Cheflektors, SIP
Was zum Teufel?
Was für eine Konferenz? Mit wem? Ich lasse diese Frau eine halbe Stunde allein
und schon ist sie unterwegs nach New York mit weiß ich wem! Fahre ich
irgendwohin, ohne, dass sie es weiß? Warum tut sie mir das an?
Von: Christian
Grey
Betreff: WIE
BITTE?
Datum: 13. Juni
2011 09.20 Uhr
An: Anastasia
Steele
Ja. Lass uns heute Abend darüber reden. Fährst du
allein?
Christian Grey
CEO, Grey Enterprises Holdings Inc.
Du sagst mir
jetzt besser, dass du ganz allein fährst und nicht mit diesem Arschloch von
einem Boss, dieser schwanzgesteuerte Wichser!
Es kommt keine
Antwort.
„Und das haben
wir jetzt beschlossen. Was denken Sie, Mr. Grey?“
„Wie bitte?“
Ros beobachtet
mich genau, als sie meine veränderte Haltung bemerkt.
„Was Mr. Grey
versucht zu sagen, ist, dass er erst einmal all Ihre Berichte auswerten muss.
Investitionen von solchem Ausmaß sollten niemals innerhalb nur einer Besprechung
oder ohne alle Aspekte durchdacht zu haben, entschieden werden. Sie bitten ihn
schließlich eine beträchtliche Summe Geld zu investieren.“
„Deshalb ist es
ja ein großartiger Markt für Sie, Sir“, fügt Ipkins hinzu. „Geld regiert die
Welt und wenn man Geld hat, kann mich sich alles kaufen.“
Mr. O’Connell,
ein weiterer Geschäftspartner von Ipkins ergreift das Wort. „Mr. Grey, andere
Analytiker, mich eingeschlossen, stimmen darin überein, dass die entwickelten
Märkte genau die richtigen Orte, über längere Zeit gesehen, sein werden. Da
einige von ihnen ziemlich günstige Bewertungen haben.“
„Das verstehe ich. Aber ich denke, dass es bessere
Orte gibt, in die ich investieren kann. Ich muss auch noch meine Recherchen
anstellen. Inmitten der besser Gestellten, ich habe eine Gruppe von
unabhängigen Finanzanalysten beauftragt und diese haben mir gegenüber China
erwähnt, da dort die Bankdarlehen gestiegen sind und natürlich ist Russland
immer noch „sehr günstig“ in Blick auf dessen Bewertung und selbst einige
Zentral- und Osteuropäische Länder und die Türkei halten dem Sturm stand.
Deshalb möchte ich, dass sie alle im Auge behalten, dass ich unabhängige
Finanzanalysten beauftrage, all die Fakten zu überprüfen, die sie mir
präsentieren. Die am besten finanziell umsetzbare Liste wird mir vorgestellt.
Aber abgesehen davon, möchte ich, dass sie alle noch einmal ihre Listen mit den
Ländern durchgehen, von denen sie denken, da eine Investition eine gute Idee
wäre und warum. Beeindrucken Sie mich“, sage ich, lehne mich in meinem Stuhl
zurück und verschränke die Arme vor meiner Brust. Ich blicke sie alle gelassen
an.
Meine Wut
Anastasia gegenüber wächst stetig und hat meine Stimmung stark beeinflusst.
Mein Blackberry vibriert erneut. Meine Hand wandert zur Maus und öffnet die
Nachricht, die sie mir geschickt hat.
Von: Anastasia
Steele
Betreff: Keine
aggressiven Großbuchstaben am Montagmorgen!
Datum: 13. Juni
2011 09.29 Uhr
An: Christian
Grey
Können wir das heute Abend besprechen?
A x
Anastasia Steele
Assistentin von Jack Hyde, Cheflektors, SIP
Sie weicht mir
aus! Scheiße! Scheiße! Ich muss etwas schlagen und ich bin in einem verdammten
Meeting! Eine paar simple Worte von ihr können mein Blut so in Wallung bringen,
dass es ein gefährliches Niveau erreicht! Sie fährt mit diesem Arschloch von
Boss, den sie da hat.
Von: Christian
Grey
Betreff: Du hast
mich noch nicht AGGRESSIV gesehen
Datum: 13. Juni
2011 09.34 Uhr
An: Anastasia
Steele
Raus mit der Sprache.
Falls du mit dem Widerling fahren solltest, mit
dem du zusammenarbeitest, lautet die Antwort: NUR ÜBER MEINE LEICHE!
Christian Grey
CEO, Grey Enterprises Holdings Inc.
Was versucht sie hier eigentlich? Dieser Typ wird
alles versuchen, um sie ins Bett zu kriegen. Ich habe es ihm angesehen. Ich erkenne
diesen Typ Mann. Ich bin selber so!
Meine Hände beginnen vor Wut zu zittern. Ich
verstecke sie unter dem Tisch und versuche mich zu beruhigen. Glücklicherweise,
führt Mr. Ipkins Assistent gerade durch eine PowerPoint Präsentation über
verschiedene zukünftige Märkte. Ich muss also einfach nur zuhören und mich
versuchen abzulenken. Nach zehn zermürbenden Minuten antwortet Anastasia
endlich.
Von: Anastasia
Steele
Betreff: Nein
DU hast mich noch nicht aggressiv gesehen!
Datum: 13. Juni
2011 09.45 Uhr
An: Christian
Grey
Ja. Ich fahre mit Jack.
Und ich will zu dem Symposium. Das ist eine
Chance für mich. Außerdem bin ich noch nie in New York gewesen.
Nun mach dir mal nicht ins Hemd.
A x
Anastasia Steele
Assistentin von Jack Hyde, Cheflektors, SIP
Scheiße Ana!
Merkt sie den nicht, dass ihr Arsch von einem Boss nur ein Womanizer ist? Ich
habe es auf den ersten Blick gesehen! Dieser Typ kennt keine Grenzen und er hat
sichergestellt, dass ich es bei unserem kleinen Revierkampf merke. Er will, was
mir gehört!
Von: Christian
Grey
Betreff: Nein
DU hast mich noch nicht aggressiv gesehen.
Datum: 13. Juni
2011 09.34 Uhr
An: Anastasia
Steele
Anastasia,
um mein Scheißhemd mach ich mir keine Sorgen.
Die Antwort lautet NEIN.
Christian Grey
CEO, Grey Enterprises Holdings Inc.
Dieses
verdammte Meeting zieht sich immer weiter hin und ich bin stinksauer. Ich bin
kurz davor hier herauszustürmen, zu SIP zu fahren, sie über meine Schulter zu
werfen und ihr ordentlich den Hintern zu versohlen, um sie dann sicher nach
Hause zu bringen!
Ipkins Assistent schwafelt derweilen über China. Ros passt für beide von
uns auf; nur Gott weiß, dass ich es nicht kann, wenn ich in Gedanken gerade Anastasia
das Spanking ihres Lebens verpasse! Wieder kündigt sich eine Nachricht von ihr
an.
Von: Anastasia
Steele
Betreff: Nein
DU hast mich noch nicht aggressiv gesehen!
Datum: 13. Juni 2011 09.54
Uhr
An: Christian Grey
Christian,
reiß dich am Riemen. Ich werde NICHT mit Jack
schlafen – für kein Geld der Welt.
Ich LIEBE dich. So ist das, wenn Menschen
einander lieben: Sie VERTRAUEN
einander.
Ich habe keine Angst, dass du mit einer anderen
SCHLÄFST, sie VERSOHLST, FICKST oder AUSPEITSCHST. Ich VERTRAUE dir.
Bitte bring mir das gleiche VERTRAUEN entgegen.
A x
Anastasia Steele
Assistentin von Jack Hyde, Cheflektors, SIP
Ich stupse Ros
an.
„Fahren Sie
ohne mich fort“, sage ich. Für einen Moment sieht sie mich schockiert an, doch schnell
wird dieser Ausdruck von einem wohlgefälligen Blick abgelöst.
„Entschuldigen
Sie mich meine Herren. Ich muss mich um einen Notfall kümmern“, sage ich mit
ausdrucklosem Gesicht und halte meinen Blackberry hoch. „Ros wird sich den Rest
Ihrer Präsentation ansehen und wir werden unser Treffen nächste Woche
fortsetzen, wenn ich mir all ihre Vorschläge angesehen habe“, sage ich, als ich
den Konferenzraum verlasse.
Ich wähle
Anastasias Nummer im Büro und zügig tragen mich meine Beine in mein Büro.
„Büro von Jack
Hyde, Ana Steele am Apparat“, meldet sie sich.
„Würdest du bitte deine letzte Mail an mich
löschen und versuchen, in deinen Mails aus dem Büro deine Worte mit mehr
Bedacht zu wählen? Ich habe dir doch gesagt, dass das System überwacht wird.
Ich bemühe mich von hier aus um Schadensbegrenzung!“ sage ich und lege auf,
ohne sie zu Wort kommen zu lassen.
„Andrea!“ sage ich über die Gegensprechanlage.
„Ja, Sir?“
„Holen Sie mir Barney ans Telefon und sobald ich
mit ihm fertig bin, möchte ich mit Roach von SIP sprechen.“
„Sofort, Sir“, sagt sie, als sie meinen Tonfall
hört.
Mein Blackberry klingelt, als ich nervös mit
meinen Fingern auf die Tischplatte klopfe. Es ist Anastasia.
„Was ist?“ knurre ich sie an.
„Ich fahre nach New York, egal, ob dir das
passt.“ Sie kocht vor Wut.
„Glaub
ja nicht …“, sage ich und sie legt auf, bevor ich meinen Satz zu Ende bringen
kann.
Scheiße!
Ich drücke die Gegensprechanlage.
„Ich
werde Ihnen jetzt Barney durchstellen, Sir“, sagt Andrea.
„Er
muss noch einen Moment warten, Andrea. Ich muss zuerst mit Roach sprechen.
Sofort!“ blaffe ich.
„Ja,
Sir“, sagt sie und ich kann das Zittern in ihrer Stimme hören.
„Mr.
Grey, Mr. Roach ist in der Leitung, Sir.“
„Stellen
Sie ihn durch.“
„Roach,
Grey hier“, sage ich.
„Ja,
Mr. Grey. Wie kann ich Ihnen helfen?“ fragt er argwöhnisch.
„Am
besten sofort. Alle Reise- und Hotelkosten des Personals müssen ab sofort durch
die Geschäftsleitung geprüft werden. Das bedeutet, dass alle Flüge oder
Hotelreservierungen gecancelt werden müssen.“
„Aber,
Sir, wir haben diese Woche eine Konferenz in New York und einige der Flüge
wurden bereits für unsere Redakteure und deren Assistenten gebucht.“
„Stornieren
Sie diese verdammten Reisen! Verstehen Sie die simple Anweisung, die ich Ihnen
gegeben habe? Niemand reist ohne die Zustimmung der Geschäftsleitung. Das gilt
vor allem für Miss Anastasia Steele. Ich möchte darüber informiert werden, wer
wohin fährt, was ausgegeben wird und niemand reist ohne die Zustimmung der
Geschäftsleitung! Stellen Sie sicher, dass Anastasia an keiner Reise teilnimmt!
Führen Sie meine Anweisungen sofort durch!“
„Wie
Sie wünschen, Sir“, sagt er perplex. „Ich werde Ihre Anweisungen sofort
durchsetzen.“
„Gut.
Alle bereits getätigten Reise- und Hotelreservierungen müssen storniert
werden.“
„Verstanden,
ja, Sir.“
„Reiseausgaben
für Anastasia Steele oder allen Angestellten gleicher Stellung werden unter
keinen Umständen genehmigt.“
„Oh,
okay“, sagt er verwirrt, „ja, natürlich, Sir.“
„Informieren
Sie meine Assistentin, sobald sie fertig sind.“
„Ja,
Sir“, sagt er und ich lege auf.
Nun
wechsele ich die Leitung, um mit Barney zu sprechen.
„Barney?“
„Immer
noch hier, Sir“, lautet die Begrüßung.
„Ich
habe eine Aufgabe, die sie augenblicklich erledigen müssen.“
„Ja,
Sir?“
„Loggen
Sie sich in SIPs Mailserver ein und löschen Sie alle Emails, die von mir an
Miss Anastasia Steele gesendet wurden und auch ihre ausgegangen Emails an mich.
Informieren Sie mich, wenn Sie damit fertig sind.“
„Ich
mache mich an die Arbeit, Sir!“ sagt er entschlossen. Ich lege auf.
Ich
hasse es, den Menschen, die für mich arbeiten, einen interessanten Morgen zu
bescheren. Vor allem wenn es um die privaten Nachrichten geht, die zwischen mir
und Anastasia hin und her gehen. Warum beherzigt sie meine Warnungen nicht,
auch wenn ich es ihr so oft sage? Warum gehorcht sie nie? Ich bin so verdammt
wütend, aber ich muss mich noch um mehr Schadensbegrenzung bemühen.
Was
für ein beschissener Morgen und ich muss Anastasia dafür danken! Scheiße! Und
ich kann sie nicht einmal bestrafen! Noch größere Scheiße!! Leg dich nicht mit
mir an, Ana! Ich spiele in einer ganz anderen Liga! Als ich vor Wut rauche, meldet
sich Andrea über die Gegensprechanlage.
„Mr.
Grey? Mr. Roach hat soeben angerufen und mir mitgeteilt, dass er die Aufgabe
erledigt hat, die Sie ihm aufgetragen haben. Und Barney ist für Sie in der
Leitung, Sir“, sagt sie.
„Großartig!
Stellen Sie ihn durch.“ Ich seufze zum ersten Mal erleichtert auf, seitdem
dieser Scheiß begonnen hat.
„Mr.
Grey, ich habe all Ihre Emails an Miss Anastasia Steele vom SIP Server
gelöscht. Die ausgehenden Emails von ihr sind ebenfalls vom Server gelöscht.
Kann ich noch etwas für Sie tun, Sir?“
Mein
Email Programm meldet sich, als ich gerade mit Barney spreche. Es ist
Anastasia, meine rebellische Freundin.
„Nein,
das ist alles“, sage ich und lege auf.
Von: Anastasia
Steele
Betreff: Was
hast du getan?
Datum: 13. Juni
2011 10.42 Uhr
An: Christian
Grey
Bitte versprich mir, dich nicht in meine Arbeit
einzumischen, Christian. Ich will
wirklich zu diesem Symposium. Eigentlich sollte ich dich nicht um Erlaubnis
bitten müssen. Ich habe die anstößige Mail gelöscht.
A x
Anastasia Steele
Assistentin von Jack Hyde, Cheflektors, SIP
Du solltest um meine Erlaubnis fragen, wenn es darum geht, dass du mit einem Typen verreisen willst, der dich ins Bett kriegen will! Wenn er hartnäckig genug ist, wird er es auch ohne Genehmigung schaffen; und wenn das nicht funktioniert, wird er sie zwingen oder es mit Gewalt versuchen! Warum muss ich ihr das erklären?
Von: Christian
Grey
Betreff: Was
hast du getan?
Datum: 13. Juni
2011 10.45 Uhr
An: Anastasia
Steele
Ich schütze nur, was mir gehört. Die Mail, die du
mir unbedachterweise geschickt hast, ist inzwischen vom SIP-Server gelöscht.
Das Gleiche gilt für meine Mails an dich.
Übrigens vertraue ich dir voll und ganz. Ihm
allerdings nicht.
Christian Grey
CEO, Grey Enterprises Holdings Inc.
Ihre Antwort
kommt binnen weniger Minuten.
Von: Anastasia
Steele
Betreff: Werd
erwachsen
Datum: 13. Juni
2011 10.47 Uhr
An: Christian
Grey
Christian, ich muss nicht vor meinem Chef
beschützt werden. Möglicherweise baggert er mich an, aber dann lehne ich
dankend ab.
Du darfst dich nicht einmischen. Das ist falsch
und geht einfach nicht.
A x
Anastasia Steele
Assistentin von Jack Hyde, Cheflektors, SIP
Wie kann es in
Ordnung sein, dass er sie anbaggert und sie freiwillig mit ihm verreisen will?
Glaubt sie denn, dass er aufhört, nur weil sie nein sagt?
Von: Christian
Grey
Betreff: Die
Antwort lautet NEIN
Datum: 13. Juni
2011 10.49 Uhr
An: Anastasia
Steele
Ana, ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie effektiv
du in der Abwehr unerwünschter Avancen bist. Soweit ich mich erinnere,
bin ich so in den Genuss meiner ersten Nacht mit dir gekommen. Der Fotograf hat
ja wenigstens noch Gefühle für dich. Anders als der Widerling, den du deinen
Boss nennst. Er ist ein Weiberheld und wird versuchen, dich flachzulegen. Frag
ihn, was aus deiner Vorgängerin und deiner Vorvorgängerin geworden ist.
Darüber will ich nicht mit dir streiten.
Wenn du unbedingt nach New York möchtest, fahre
ich mit dir hin. Meinetwegen gleich dieses Wochenende. Ich habe eine Wohnung dort.
Christian Grey
CEO, Grey Enterprises Holdings Inc.
Wenn es um
Anastasia geht, gibt es keine Erleichterung. Heute Abend könnte es zu einem
Streit kommen, aber ich werde es nehmen, wie es kommt. Ich kann es sowieso
nicht ändern; Ich muss sie beschützen! Ich bin ihr gegenüber besitzergreifend
und schlichtweg verliebt in sie. Es bringt mich einfach um, zu wissen, dass es
andere Männer gibt, die sich an sie heranmachen und sich auf sie stürzen wollen
und meine so unschuldige und naive Freundin glaubt, dass sie all die bösen
Jungs dieser Welt schon irgendwie loswird. Sie ist schon nicht mit einem
unschuldigen Typen klargekommen, der auch noch in sie verliebt ist! Was
veranlasst sie zu dem Glauben, dass sie sich selbst vor einem erfahrenen
Lüstling schützen kann, der Assistentinnen wie sie zum Mittagessen verspeist
und zum Nachmittag wieder ausspuckt!
Mein einziger
Trost ist, dass sie mich liebt und dass wir es schon irgendwie durchstehen. Ich
muss mich wahrscheinlich ziemlich anstrengen, um sie irgendwie abzulenken.
Während ich darüber nachdenke, welche Argumente ich ihr entgegenbringen kann,
kündigt sich eine weitere Email an.
Von: Anastasia
Steele
Betreff: FW: Lunchtreffen oder lästiger Ballast
Datum: 13. Juni
2011 11.14 Uhr
An: Christian
Grey
Christian, während du damit beschäftigt warst,
dich in meine Arbeit einzumischen
und deinen Arsch vor meinen unbedachten
Botschaften zu retten, habe ich eine Mail von Mrs. Lincoln bekommen. Ich will
mich wirklich nicht mit ihr treffen – außerdem darf ich ja dieses Gebäude nicht
verlassen. Wie sie meine E-Mail-Adresse rausgekriegt hat, weiß ich nicht. Was
rätst du mir? Hier ist ihre Mail:
Liebe Anastasia,
ich würde mich wirklich gern mit Ihnen zum Lunch
treffen. Leider ist unsere erste Begegnung ziemlich unerfreulich verlaufen, und
ich möchte einen neuen Anfang machen. Hätten Sie irgendwann diese Woche Zeit?
Elena Lincoln
Anastasia Steele
Assistentin von Jack Hyde, Cheflektors, SIP
Dieser Tag wird
ja immer besser, als ob sich alle gegen mich verschworen haben und mir den
schrecklichsten Tag meines Lebens bereiten wollen! Ich habe mich bereits auf
den Streit über diesen Trip mit ihr eingestellt. Und jetzt streut Elena auch
noch Salz in eine sowieso schon offene Wunde! Warum mischt sie sich trotz
meiner ständigen Ermahnungen immer wieder ein? Es kommt mir so vor, als ist
jeder entschlossen, dass ich sie verliere. Erst Leila, dann ihr Weiberheld von
einem Boss, und dann Elena und ganz zu schweigen von Anastasias eigenem
fahrlässigem Verhalten. Was kann noch schief gehen? Ich kann es nicht ertragen,
Anastasia zu verlieren. Es ist noch nicht einmal Nachmittag und mein Tag war
bereits mehr als beschissen!
Von: Christian
Grey
Betreff: Die
Antwort lautet NEIN
Datum: 13. Juni
2011 11.22 Uhr
An: Anastasia
Steele
Nicht böse sein. Ich will nur dein Bestes. Ich
könnte es mir NIE verzeihen, wenn dir etwas passieren würde. Ich kümmere mich
um Mrs. Lincoln.
Christian Grey
CEO, Grey Enterprises Holdings Inc.
Anastasia
antwortet mir nicht gleich. Ist sie sauer? Hat Elena sie so aus der Fassung
gebracht, war es der Funke, der noch gefehlt hat? Oh scheiße!
Ich wähle
Elenas Nummer.
„Christian, was
für eine Überraschung!“ antwortet sie überschwänglich.
„Elena, ich
werde sofort zum Punkt kommen. Trotz meiner ständigen Warnungen versuchst du
immer wieder Kontakt zu Anastasia aufzunehmen. Hör.Sofort.Auf.Damit!“
„Aber
Christian, es steckt doch keine böse Absicht dahinter. Sie hat nur …“
„Verstehst du
mich nicht oder habe ich plötzlich angefangen französisch zu sprechen, Elena?
Ich habe dich etliche Male gebeten, sie in Ruhe zu lassen! Hör auf sie zu
belästigen, ruf sie nicht an, schreib ihr keine Emails oder lass ihr Briefe per
Kurier übermitteln, schleich dich noch nicht einmal in ihre Träume. Verstehst
du mich, Elena?“
„Christian, ich
wollte dir doch nur einen Gefallen tun, indem sie mich besser kennenlernt!“
„Anscheinend
verstehst du mich wirklich nicht. Lass es mich dir auf sehr simple Art und
Weise erklären: Weißt du welche Art der Störung ‚dein kleiner Gefallen‘
verursacht hat? Lass sie in Ruhe …“
„Aber
Christian, ich versuche doch nur …“, unterbricht sie mich.
„Du sagst immer
noch ‚aber‘. Lass es mich also noch
einmal wiederholen“, zische ich völlig aufgebracht. „Sagen wir du wurdest zur
ersten Domina-Präsidentin der Vereinigten Staaten gewählt und du bist
unglaublich aufgeregt und möchtest deinen Sieg und deine immense Freude mit
Anastasia teilen, entscheidest dich, sie ins Weiße Haus einzuladen. Selbst dann
nicht! Sie hat kein Interesse! Lass sie einfach in Ruhe! Verstehst du mich
jetzt und ihre Abneigung dir gegenüber, Elena?“
Ich merke, wie
sie am anderen Ende der Leitung erschaudert.
„Ja, natürlich.
Es ist kein heikler Punkt. Ich hatte nur gehofft …”
„Prima,
großartig, auf Wiedersehen!” sage ich und lege ungeduldig auf.
Ich habe
ziemliche Kopfschmerzen und brauche dringend Erleichterung.
Ich beuge mich
über meinen Schreibtisch, nehme meinen Kopf in meine Hände und höre wie eine
eingehende Email angekündigt wird.
Von: Anastasia
Steele
Betreff: Später
Datum: 13. Juni
2011 11.31 Uhr
An: Christian
Grey
Können wir das bitte heute Abend besprechen? Ich
versuche, hier zu arbeiten, und du lenkst mich ab.
Anastasia Steele
Assistentin von Jack Hyde, Cheflektors, SIP
Oh, verdammt!
Sie ist wütend! Heute Abend wird es bestimmt krachen. Ich könnte dringend ein
Workout mit Claude gebrauchen.
Ich drücke den
Knopf der Gegensprechanalage.
„Ja, Mr. Grey?“
„Andrea, sehen
Sie nach, ob Claude Bastille in der nächsten Stunde Zeit für mich hat, wenn
nicht dann nach dem Mittagessen.“
„Ich werde ihn
sofort anrufen, Sir. Kann ich Ihnen sonst noch behilflich sein?“ fragt sie.
„Ja, schicken
Sie Taylor rein.“
„Ja, Sir“,
erwidert sie und ich lege auf.
Kurz darauf
betritt Taylor mein Büro.
„Ich möchte,
dass Sie mir etwas zu essen besorgen.“
„Was möchten
Sie gern essen, Sir?“
„Französisch,
einen mediterranen Salat, und etwas Filet oder Fisch. Ich bevorzuge
chilenischen Wolfsbarsch. Wenn sie den nicht haben, dann möchte ich
Zackenbarsch. Gedünstet, nicht frittiert und Spargel oder Grüne Bohnen.”
„Wäre das
alles, Sir?“
„Ja, das ist
alles“, sage ich und schicke ihn weg.
Wieder meldet
sich die Gegensprechanlage.
„Mr. Grey, Ros
ist in der Leitung.“
„Stellen Sie
sie durch“, sage ich.
„Mr. Grey, ich
hoffe sie konnten Ihr Problem lösen.“
„Das konnte
ich, danke. Rufen Sie deshalb an?“
„Nein, nicht
wirklich. Ich habe Ihnen bereits die Analysen der verschiedenen Märkte per
Email geschickt. Ich rufe aus einem anderen Grund an, es gibt gute
Neuigkeiten“, sagt sie aufgeregt. Nur Gott weiß, wie willkommen mir gute
Neuigkeiten sind. „Wir können bedeutsame Fortschritte bezüglich des Prototyps
des solarbetriebenen Mobiltelefons verzeichnen“, sagt sie und das sind die
ersten guten Neuigkeiten des Tages.
„Sprechen Sie
sich mit Andrea ab und setzen Sie ein Meeting mit dem Ingenieursteam an. Ich
möchte die Pläne und den Prototypen nächste Woche sehen.“
„Wird gemacht“,
sagt sie und ich lege auf.
Ich überprüfe
meine Emails und entdecke die Email, die Ros mir bezüglich der „Analyse der
zukünftigen Märkte“, geschickt hat. Ich beginne die Berichte zu lesen, um mich
selbst abzulenken. Als ich den Bericht über China fast durchgelesen habe,
vibriert mein Blackberry.
„Mr. Grey, hier
ist Sawyer“, sagt er und augenblicklich spanne ich mich an. Wenn Sawyer mich
anruft, hat Anastasia ihr Versprechen gebrochen.
„Ja“, sage ich
mit zusammengepressten Zähnen.
„Miss Steele ist
auf dem Weg, Sir.“
„Auf dem Weg wohin,
Mann?“ frage ich verwirrt.
„Sie ist auf
dem Weg zu einem Deli, Sir“, sagt er kleinlaut.
„Folgen Sie
ihr. Stellen Sie sicher, dass sie nicht verfolgt wird und dass sie sicher in
das SIP Gebäude zurückkehrt. Rufen Sie mich an, sobald sie zurück ist.“
„Ja, Sir“, sagt
er und ich lege wütend auf. Immer ungehorsam! Sie könnte mich doch einfach
anrufen und mir sagen, dass sie zum Deli muss, oder? Gott, was für eine
aufreibende Frau ich doch habe! Werde ich den Tag ohne Herzinfarkt überleben?
Taylor kommt mit
dem Essen und obwohl ich meinen Appetit verloren habe, esse ich aus Gewohnheit
und nicht weil ich Hunger habe. Unauffällig steht Taylor in einer Ecke meines
Büros. Aber ich weiß, dass er mich besorgt beobachtet. Als ich gerade beim
Essen bin, ertönt Andreas Stimme durch die Gegensprechanlage.
„Ja, Andrea“,
sage ich mit strenger Stimme.
„Mr. Grey, Mr.
Bastille wird innerhalb der nächsten Stunde im Fitnessraum des GEH sein, Sir.“
„Gut“, sage ich
und lege auf.
Mein Blackberry
klingelt und es ist Sawyer.
„Ja, Sawyer“,
melde ich mich und Taylor ist sofort ganz aufmerksam.
„Mr. Grey, Miss
Steele ist gerade mit einem Pastrami Sandwich und einer Cola in das Gebäude
zurückgekehrt, Sir“, berichtet er.
„Gut. Ist ihr
jemand gefolgt?“
„Nein, Sir. Niemand
Verdächtiges war in der Umgebung und sie wurde auch nicht verfolgt.“
„Okay“, sage
ich und lege auf. Taylor blickt mich fragend an.
„Anastasia hat
das Gebäude verlassen, um zu einem Deli zu gehen und jetzt ist sie zurück“,
erkläre ich und er nickt.
Ich nehme einen Schluck Wasser und wähle
Anastasias Büronummer.
„Büro von Jack
Hyde …“, beginnt sie, aber ich unterbreche sie.
„Du hast mir
versichert, dass du das Gebäude nicht verlassen wirst!“ schelte ich sie mit
kalter, scharfer Stimme.
„Christian,
mein Chef … Jack hat mich geschickt, um ihm etwas zu essen zu besorgen. Ich
konnte nicht nein sagen. Lässt du mich etwa beobachten?“ fragt sie überstürzt.
Dieser verdammte Chef kann sich sein beschissenes Sandwich doch selber holen,
oder? Dann blicke ich auf und sehe Taylor, der mir mein Mittagessen besorgt
hat.
„Deswegen wollte ich nicht, dass du arbeitest“,
blaffe ich sie an.
„Christian, bitte. Du bist … so …“, sie hält
inne. „Du nimmst mir die Luft zum Atmen“, sagt sie schließlich und beendet
damit ihren Satz.
„Ich nehme dir die Luft zum Atmen?“, antworte ich
schockiert. Alles, was ich heute Morgen getan habe, war sie vor sich selbst zu
beschützen, weil sie unfähig und unwillig ist, es allein zu schaffen. Sie
trifft ihre Entscheidungen, weil sie denkt, dass sie es alleine hinkriegen
wird, aber wir wissen beide, dass es nicht so ist! Aber ich möchte ihr nicht
die Luft zum Atmen nehmen; ich möchte sie nicht auf diese Weise abschrecken.
„Ja. Das muss aufhören. Wir reden heute Abend
weiter. Leider muss ich länger im Büro bleiben, weil ich nicht nach New York
mitdarf.“
Wie bitte? Länger bleiben? Dieser Scheißkerl von
einem Boss bringt sie dazu, länger zu arbeiten, bestraft sie dafür, dass sie
nicht mit nach New York fährt? Und sie glaubt, ich nehme ihr die Luft zum
Atmen?
„Anastasia, ich will dir nicht die Luft zum Atmen
nehmen“, flüstere ich erstaunt. (That’s All by
Michael Buble)
„Tust
du aber. Ich habe zu tun. Wir reden später“, sagt sie mit angespannter,
erschöpfter Stimme. Scheiße! Scheiße! Scheiße! Ich brauche dringend ein
Workout. Zum ersten Mal seit langer, langer Zeit esse ich meinen Teller nicht
leer. Ich mache mir Sorgen.
Taylor sieht
mich überrascht an und diesen Ausdruck findet man bei ihm nur sehr selten.
„Wohin, Sir?“
„In den
Fitnessraum“, sage ich.
„Andrea, sagen
Sie all meine Termine für die nächsten zwei Stunden ab“, sage ich und auf
Andreas Gesicht zeichnet sich ein schockierter Ausdruck ab. Taylor und ich
machen uns auf den Weg hinunter in des Fitnessraum des GEH Gebäudes. In den
nächsten zwei Stunden trainiere ich heftig.
Anastasia ruft
mich den Rest des Tages nicht an und schreibt mir auch keine Emails. Ich versuche
mich auf meine Arbeit zu konzentrieren und sehe mir die Berichte an. Um 19.00
Uhr rufe ich Anastasia an.
„Hi“, murmelt
sie mit sanfter Stimme, aber ich bin noch immer misstrauisch und nervös.
„Hi, wann bist
du fertig?“
„So gegen halb
8, denke ich“, antwortet sie.
„Okay, wir
treffen uns vor dem Gebäude.“
„Okay“,
antwortet sie. Wir verweilen beide stumm in der Leitung, keiner von uns legt
auf.
„Ich bin immer
noch sauer auf dich, aber auch nicht mehr“, sagt sie leise. „Wir müssen uns
über vieles unterhalten“, sagt sie. Darüber mache ich mir schon den ganzen Tag
Sorgen. Ich kann es einfach nicht ablegen.
„Ich weiß. Wir
sehen uns gleich“, sage ich. Wieder plagen mich diese schlimmen Gedanken. Was
ist, wenn ich sie verliere? Ich kann ohne sie nicht leben! Ich will sie nicht
verlieren.
„Ich muss
aufhören. Bis später“, sagt sie und legt auf.
Ich wende mich
Taylor zu. „Sie ist gegen halb 8 fertig. Wir können in ein paar Minuten
aufbrechen.“
„Ja, Sir“,
antwortet er mit besorgtem Blick. Anastasia bringt uns dazu, dass wir uns alle
verbiegen; und selbst mein Sicherheitsmann hofft, dass sie guter Stimmung ist!
*****
Als wir das SIP
Gebäude erreichen, ist es bereits fast halb 8. Taylor parkt den SUV an der
Bordsteinkante. Nachdem wir einige Minuten gewartet haben, kommt Anastasia
durch die Eingangstür heraus. Augenblicklich steigt Taylor aus dem Wagen und
öffnet die Hintertür des Wagens. Ich bin besorgt und weiß nicht, wie sie
reagieren wird. Ich mache mir Sorgen, dass sie vielleicht davonläuft und mir
sagt, dass es das mit uns war. Viele verschiedene unheimliche Gedanken spuken
mir durch den Kopf und keiner davon ist erfreulich. Als sie in das Auto einsteigt,
bin ich völlig angespannt und mein Herz liegt mir bereits auf der Zunge; ich
bin übernervös.
(This Love by
Maroon 5)
„Hi”, begrüßt
sie mich leise.
„Hi“, entgegne
ich und ihr Tonfall macht mich vorsichtig optimistisch. Ich kann mit der
Vorstellung, dass sie mich verlassen und weg sein könnte, nicht umgehen.
Unmittelbar strecke ich meine Hand aus und ergreife ihre, halte sie und drücke
sie fest.
„Bist du mir immer noch böse?“ frage ich.
„Ich weiß es nicht“, gibt sie zurück. Ich halte
ihre Hand und bedecke ihre Fingerknöchel mit federleichten Küssen.
„Was für ein Scheißtag, Anastasia“, sage ich und
blicke sie flehend an, dass sie mir nun bitte eine Pause gönnt.
„Ja, das war es“, stimmt sie zu. Aber jetzt, wo
sie hier bei mir ist, ist alles im Universum wieder richtig, so wie es sein
sollte.
„Jetzt,
da du da bist, ist es besser“, flüstere ich. Als Taylor uns durch den Verkehr
zum Escala fährt, beginne ich mich schließlich zu entspannen. Zärtlich küsse
ich ihre Hand und fahre mit meinem Daumen in einem beruhigenden Rhythmus über
ihre Fingerknöchel. Als wir uns dem Escala nähern, werde ich wieder nervös. Die
Anspannung steigt. Taylor lässt uns vor dem Gebäude aussteigen und ich blicke
mich aufmerksam um. Ich halte Anastasias Hand und zügig gehen wir in das Gebäude,
um dem strömenden Regen zu entkommen. Die Wettervorhersage war falsch. Der
Regen hat sich bis zum Abend hin gehalten und meine schlechte Stimmung gleich
mit. Ich blicke mich um, ob Leila irgendwo in der Nähe zu sehen ist.
Anastasia bemerkt meine Vorsicht. „Du hast Leila
also noch nicht aufgespürt“, schlussfolgert sie daraus.
„Nein. Welch sucht nach wie vor nach ihr“,
murmele ich düster.
Als der Aufzug kommt, treten wir gemeinsam ein
und unsere Hände sind ineinander verschlungen. Ich blicke auf Anastasia hinab.
Ich liebe sie und ich hasse es, mit ihr zu streiten. Ich habe Angst, sie zu
verlieren! Und im Moment, auf diesem beengten Raum, habe ich dieses immense
Verlangen, die Lust und fühle diese unausweichliche Anziehungskraft, die von
ihr ausgeht. Ich sehe, dass sie auch so fühlt wie ich. Das Verlangen, das ich
nach ihr habe, steigert sich ins Unermessliche.
„Spürst du es auch?“ flüstere ich, als meine
Lippen sich teilen, um meinen Atem auszugleichen.
„Ja“, antwortet sie und ihr Herz schlägt so heftig,
dass ich es noch an ihrer Hand spüren kann.
„O
Ana“, stöhne ich und greife sie. Meine Arme umschlingen sie mit der Intensität
meines Verlangens. Als meine Hand in ihren Nacken wandert, neige ich ihren Kopf
leicht nach hinten und verschmelze meine Lippen mit ihren. Anastasias Finger
finden meine Haare, ehe sie beginnt meinen Nacken zu streicheln. Das ist mein
Verderben. Ich drücke sie gegen die Wand des Aufzugs. (Love In An
Elevator by Aerosmith)
„Ich hasse solche Auseinandersetzungen mit dir“,
flüstere ich verzweifelt. Als das Verlangen explodiert, spannen sich unsere
Körper an. All der Scheiß, der den Tag über passiert ist, liegt nun hinter uns
und wir suchen unsere Erlösung. Meine Zunge drängt sich in ihren Mund und
findet ihre. Ich sauge an ihrer Zunge und diese süße Sensation baut sich in mir
auf. In diesem Moment realisiere ich, dass ich sie jetzt haben muss, genau hier
und genau jetzt. Ich muss wissen, dass zwischen uns alles in Ordnung ist. Meine
Hand wandert zu ihrer Hüfte und mit geschickten Fingern ziehe ich ihren Rock
hoch, streichle ihre Oberschenkel und finde heraus, dass sie Strümpfe mit
Strapsen trägt. Oh verdammt! Sie bringt mich noch um!
„Wow, Ana, du trägst Strümpfe!“ stöhne ich, als
ich ihr Bein oberhalb des Strumpfes streichle. „Das möchte ich genauer sehen“,
sage ich und ziehe ihren Rock nach oben, ihre Oberschenkel sind meinen
hungrigen Augen nun ausgesetzt. Ich trete zurück und bringe den Aufzug mit
einem Knopfdruck zum Anhalten. Wir stecken nun zwischen dem 22ten und 23ten
Stock fest. Mein Schwanz ist hart und pulsiert, sucht nach Erlösung. Mein
Körper brennt vor Verlangen nach ihr und hier ist sie, eine sexy Göttin in
Strümpfen!
„Lös deine Haare“, weise ich sie mit rauer Stimme
an und sie gehorcht augenblicklich. Warum kann sie nicht immer tun, was man von
ihr verlangt? Ihr Haar ergießt sich nun über ihre Schultern und ihre Brust. „Mach
die obersten zwei Knöpfe deiner Bluse auf“, flüstere ich, meine Augen sind vor
liederlicher Lust ganz wild.
Sie hebt ihre Hände und knöpft die oberen zwei
Knöpfe ihrer Bluse quälend langsam auf, macht eine Show daraus und entblößt
dadurch den oberen Teil ihrer prallen Brüste. Nun kann ich sogar einen Teil
ihres Spitzen-BHs sehen.
Ich schlucke heftig. „Hast du eine Ahnung, wie
verführerisch du aussiehst?“ frage ich.
Sie kaut auf ihrer köstlichen Lippe und schüttelt
unschuldig ihren Kopf. Ich trete auf sie zu und lege beide Hände an die Wand
des Aufzugs neben ihrem Gesicht, aber ich berühre sie nicht. Ich beuge mich
herunter und streiche mit meiner Nase über ihre. Dieser einzige Berührungspunkt
heizt mein Blut ein, kleine Stromstöße strömen durch unsere Körper und ich bin
kurz vorm Zerbersten. Anastasia geht es genauso. Ihre Brust hebt und senkt
sich, als wäre sie gerade einen Marathon gelaufen.
„Das wissen Sie sehr wohl, Miss Steele. Ich glaube, Sie haben Spaß
daran, mich wild zu machen“, sage ich.
(She’s Always
a Woman by Billy Joel)
„Mache ich dich denn wild?“ flüstert sie
unschuldig.
„Ja, permanent, Anastasia. Du bist eine Sirene,
eine Göttin!“ Sie entmannt mich. Ich strecke meine Hände nach ihr aus, packe
ihr Bein oberhalb ihres Knies und schlinge es um meine Taille. Sie steht nun
auf einem Bein und lehnt sich an mich. Ich bin so unglaublich hart. Mit meinen
Lippen streiche ich über ihre, ehe ich Küsse entlang ihres Halses verteile. Sie
stöhnt vor Lust und schlingt ihre Arme um meinen Hals.
„Ich werde dich jetzt nehmen, Anastasia“,
flüstere ich und sie wölbt automatisch ihren Rücken, presst sich gegen mich.
Ihr Geschlecht ist gierig. Ich stöhne und erzeuge dabei einen tiefen, kehligen
Klang und öffne dann den Reißverschluss meiner Hose.
„Halt dich an mir fest, Baby“, murmele ich. Ich
hole ein Kondompäckchen hervor und schiebe es zwischen ihre Zähne. Ich ziehe am
anderen Ende und gemeinsam reißen wir es auf.
„Braves Mädchen“, sage ich, während ich das
Kondom über meine Länge rolle. „Gott, bin ich froh, wenn die sechs Tage vorbei
sind“, knurre ich und blicke auf sie mit verschleiertem Blick hinab. „Hoffentlich
ist das nicht dein Lieblingsslip“, sage ich und zerreiße ihn. Sie keucht vor
Lust, genau wie ich. Ohne den Blick von ihr zu wenden, dringe ich langsam in
sie ein, spieße sie auf. Ihr Körper wölbt sich und sie wirft den Kopf in den
Nacken und schließt ihre Augen. Ich ziehe mich aus ihr zurück und lasse mich
wieder langsam in sie hineingleiten. Sie stöhnt. Ich markiere meinen Anspruch
auf sie.
„Du gehörst mir, Anastasia!“ murmele ich gegen
ihren Hals.
„Ja. Dir. Wann begreifst du das endlich?“ keucht
sie. Ich stöhne und beginne in sie hineinzustoßen, versuche jeden verdammten
Zentimeter von ihr für mich zu beanspruchen. Ich pushe immer härter und
heftiger. Meine Atmung wird immer rauer; ich verliere mich in ihr; beanspruche
sie von innen heraus, berühre sie, halte sie, liebe sie, ficke sie. Meine Hände
sind überall zur gleichen Zeit.
„Oh, Baby“, stöhne ich, meine Zähne sind an ihrem
Kinn und sie kommt heftig und ich folge ihr in völliger Ekstase.
*****
Wir
beide sind nun erschöpft, aber endlich ruhig und erleichtert. Ich spüre, dass
alles gut ist. Ich halte sie aufrecht und presse meine Stirn gegen ihre.
„Oh,
Ana“, murmele ich gegen ihre Lippen. „Ich brauche dich so sehr.“ Ich küsse ihre
Stirn. Ich wünschte, sie wüsste, wie viel sie mir bedeutet. Wie sehr ich sie
brauche! Sie ist meine Luft, die ich zum Atmen brauche.
(Truly Deeply
Madly by Savage Garden)
„Und ich dich, Christian”, antwortet sie.
Ich löse mich von ihr, streiche ihren Rock glatt,
knöpfe ihre Bluste zu und als schließlich alles an ihr zurechtgerückt ist, gebe
ich meinen Code ein und der Aufzug bewegt sich mit einem Ruckeln weiter.
Anastasia schlingt ihre Hände um meine Arme.
„Taylor fragt sich sicher schon, wo wir bleiben.“
Ich grinse Anastasia lasziv an.
Anastasia läuft dunkelrot an und beginnt ihre
Haare zurechtzuzupfen.
„Schon okay“, grinse ich, schließe den
Reißverschluss meiner Hose und verstaue das benutze Kondom in meiner
Hosentasche. Als wir mein Penthouse erreichen, wartet Taylor bereits im Foyer.
„Problem
mit dem Aufzug“, murmele ich. Anastasia ist ganz verlegen und macht sich
schnell aus dem Staub.
„Irgendwelche
Probleme im Gebäude?“
„Kein
Zeichen, Sir.“
„Gut“,
sage ich und gehe in die Küche. Ich ziehe mein Jackett aus und setze mich an
die Frühstückstheke, um mit Mrs. Jones zu erzählen.
„Wie
war Ihr Tag, Mrs. Jones?“
„Sehr
gut, Sir. Danke der Nachfrage. Ich hoffe, Sie hatten ebenfalls einen schönen
Tag.”
„Er
entwickelt sich langsam“, antworte ich. Anastasia erscheint im Eingang und
sieht mal wieder atemberaubend aus. Sie setzt sich neben mich und Mrs. Jones
stellt zwei Gedecke vor uns. Coq au vin! Sie ist eine großartige Köchin, die
gute Mrs. Jones!
„Guten Appetit, Mr. Grey, Ana“, sagt sie und
verlässt die Küche.
Ich hole eine Flasche Wein aus dem Kühlschrank
und gieße uns beiden ein Glas ein. Während wir essen, spreche ich über den
Prototypen meines solarbetriebenen Mobiltelefons. Ros hat mir die gute Neuigkeit
überbracht und wir stehen nun endlich vor der Verwirklichung. Meine
Begeisterung ist ansteckend.
„Christian, kann ich dich etwas fragen?“
„Ja, natürlich“, antworte ich.
„Wo überall hast du Immobilien?
„Ich habe ein Apartment in New York, das Escala
und das Eigentum in Aspen. Weiter nichts.“
„Oh“, sagt sie und räumt unsere Gedecke ab.
„Lass. Gail macht das schon“, sage ich. Sie dreht
sich zu mir und sieht, wie ich sie anstarre, nachdem sie das Geschirr in die
Spüle gestellt hat.
„Sollen wir jetzt, da Sie sich ein wenig beruhigt
haben, Miss Steele, über heute reden?“
„Ich glaube, du bist derjenige, der jetzt ruhiger
ist. Es gelingt mir ziemlich gut, dich zu zähmen“, sagt sie und überrascht
mich.
„Mich zu zähmen?“ pruste ich belustigt. Sie hat
mich heute nicht gesehen. Sie nickt einfach. Ich runzele die Stirn. Wenn sie
jemand anderes wäre, würde ich ihren Forderungen nicht zustimmen. Jede andere
Sub hätte ich bis aufs Schlimmste versohlt. Und nun, mache ich mir Sorgen, dass
Anastasia mich verlassen könnte und bemerke, dass ich wirklich Angst hatte,
dass sie mich verlassen würde.
„Ja. Vielleicht hast du Recht, Anastasia“, sage
ich schließlich.
„Im Hinblick auf Jack hattest du übrigens Recht“,
murmelt sie und mein Blut siedet unter meiner Haut. Meine Miene verhärtet sich
und meine Augen werden dunkel. Was hat der Scheißkerl getan?
„Hat er dich belästigt?“ frage ich mit tödlicher
Stimme. Und warum hat sie mich nicht angerufen, als der Scheißkerl irgendwas
versucht hat?
Sie schüttelt den Kopf, „Nein, und das wird er
auch nicht, Christian. Ich habe ihm heute gesagt, dass ich deine Freundin bin,
und da hat er den Schwanz eingezogen.“
„Bist du sicher? Ich könnte das Schwein feuern“,
knurre ich.
(Next
Contestant by Nickelback)
Anastasia seufzt, „Christian, lass mich meine
Schlachten allein schlagen. Du kannst nicht die ganze Zeit für mich mitdenken
und mich beschützen. Das nimmt mir die Luft zum Atmen. Wenn du dich ständig
einmischst, kann sich mein Potenzial nie entfalten. Ich brauche meine Freiheiten.
Ich würde doch auch nicht im Traum daran denken, dir irgendetwas
vorzuschreiben“, sagt sie.
Ich weiß, dass ich es nicht mag, wenn mir irgendjemand
etwas vorschreibt. Aber das Verlangen sie zu beschützen, überschattet alles. „Ich
möchte nur sicher sein, dass dir nichts passiert, Anastasia. Wenn dir etwas
zustoßen würde …“, sage ich und kann den Rest meiner Gedanken nicht in Worte
fassen. Dieser Gedanke schnürt mein Herz zusammen. Es ist meine größte Angst,
mein schlimmster Albtraum.
„Ich verstehe, warum es dir so wichtig ist, mich
zu beschützen. Einem Teil von mir gefällt das sehr. Ich weiß, dass du für mich
da bist, wenn ich dich brauche. Umgekehrt gilt das genauso. Aber wenn es eine
Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft geben soll, musst du mir und meinem
Urteilsvermögen vertrauen lernen. Natürlich werde ich mich manchmal täuschen
und Fehler machen, doch ich muss lernen, meine eigenen Erfahrungen machen,
Christian.“
Das
widerspricht allem, was in mir vorgeht und was ich normalerweise tue. Ich kann
mich nicht zurückhalten und mich nicht einmischen, wenn sie so unschuldig und
verführerisch ist, jeder sie ins Bett kriegen will. Sie gehört mir! Sie tritt
vor mich und drängt sich zwischen meine Beine, während ich auf dem Barhocker
sitze. Ich bin immer noch völlig sprachlos.
„Du darfst dich nicht in meine Arbeit einmischen.
Das ist falsch. Und du brauchst nicht wie ein weißer Ritter angeritten zu
kommen und den Tag retten. Ich weiß, dass du alles unter Kontrolle haben
möchtest, und ich begreife auch, warum, aber das kannst du nicht. Es ist
unrealistisch, Christian … Du musst lernen loszulassen.“ Ihre Finger wandern
hinauf zu meinem Gesicht und streicheln sanft darüber. Meine Augen weiten sich.
„Wenn du das schaffst, mir so viel Freiheit
zugestehst, ziehe ich zu dir“, sagt sie leise. Ich bin ganz aufmerksam. Sie hat
gesagt, sie würde bei mir einziehen. Habe ich sie richtig verstanden? Hat sie
das wirklich gesagt? Ich atme scharf ein und bin völlig überrascht.
„Das würdest du tun?“ flüstere ich.
„Ja“, antwortet sie.
„Du kennst mich doch gar nicht, Anastasia.“ Ich
runzele die Stirn und gerate in Panik. Es ist genau wie in dem Moment, als sie
mir gesagt hat, dass sie mich liebt. Ich versuche nicht auszuflippen.
„Ich kenne dich gut genug, Christian. Nichts, was
du mir über dich selbst sagen könntest, wird mich abschrecken.“ Mit ihren
Fingerknöcheln fährt sie über meine Wange. Ich weiß nicht, was ich sagen soll,
bin schockiert, überrascht und zurückhaltend.
„Bitte lass mir meine Freiräume“, fleht sie mich
an.
„Ich werde mir Mühe geben, Anastasia. Aber ich
konnte nicht untätig zusehen, wie du mit diesem … Widerling … nach New York
fliegst. Keine seiner bisherigen Assistentinnen hat es länger als drei Monate
bei ihm ausgehalten. Ich will nicht, dass dir das auch passiert, Baby“, sage
ich seufzend.
„Der Gedanke, dass jemand dir wehtun könnte, erfüllt
mich mit Angst. Dieser Gedanke ist entsetzlich. Dass ich mich nicht mehr
einmischen werde, kann ich dir nicht versprechen, jedenfalls nicht, wenn ich
das Gefühl habe, du könntest in Gefahr sein“, sage ich wahrheitsgemäß. Versteht
sie eigentlich, wie sehr ich sie liebe? Niemand kann sie so sehr lieben, wie
ich sie liebe. Sie weiß gar nicht, wie aufrichtig meine Liebe für sie ist, was
für Hoffnungen, Angst und Beklemmungen sie auslöst. Meine Liebe für sie ist
zärtlich und hingebungsvoll. Wie Shakespeare sagte, „Ist Liebe etwas Zärtliches? Sie ist zu rau, zu grob, zu ungestüm; und
sie piekst wie Dornen.“ Ich versuche ihrer Liebe würdig zu sein. Strebe
jeden Tag danach. Versuche ohne Angst zu sein und merke immer wieder wie
schwach ich bin, wenn es um sie geht.
„Ich liebe dich, Anastasia, und würde alles in
meiner Macht Stehende tun, um dich zu beschützen. Ich kann mir ein Leben ohne dich
nicht vorstellen.“
(Fallin‘ by
Alicia Keys)
Anastasia starrt mich mit offenem Mund an. Dieser
Ausdruck auf ihrem Gesicht, als hätte sie soeben ihren Körper verlassen.
„Was?“ Sie bringt kaum ein Wort heraus. Ich küsse
ihre Hand.
„Ich liebe dich auch, Christian“, sagt sie, beugt
sich nach vorn und küsst mich. Die Leidenschaft entfacht und unser Kuss wird
inniger, leidenschaftlicher.
Ich höre Taylors Räuspern und löse mich
wiederstrebend von ihr, habe meine Frau die ganze Zeit im Blick. Ich stehe auf
und schlinge meinen Arm um ihre Taille.
„Ja?“ blaffe ich Taylor an, da er uns gestört
hat.
„Mrs. Lincoln ist auf dem Weg herauf, Sir.“
„Was?“ blaffe ich Taylor an. Er zuckt
entschuldigend mit den Achseln. Ich seufze und schüttele meinen Kopf. Ich bin
ihr heute doch schon aufs Dach gestiegen und dennoch taucht sie hier auf. Was
zum Teufel will sie?
„Das dürfte interessant werden“, sage ich und
grinse resigniert. Ich hatte einen Scheißtag und das wird es nur noch schlimmer
machen. Anastasias Miene verhärtet sich und ihr Körper spannt sich an.
Verdammt! Sie ist wütend.
Christians Sicht zu den Mails von Ana wegen New York...einfach super geschrieben.
ReplyDeleteAuch das mit dem Meeting.
Ein Einblick in Christians Arbeitstag...toll
Ich freu mich auf mehr
Gruß
Ganz ganz klasse geschrieben...freue mich auf mehr:o)!!!
ReplyDeleteGanz ganz großartig und klasse geschrieben...freue mich auf mehr:o)!!!!!
ReplyDeleteÜbersetz schnell weiter. Bin so gespannt.(:
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