Sunday, June 30, 2013

BUCH 1 - Kapitel V - Christian und Anastasia Fanfiction

Kapitel V

Eine zu beseitigende Situation

Übersetzer: Janine Heistmann


Sie tritt hinein und ihr Blick gibt nichts preis. Sie saugt den Geruch von Leder, Holz und Zitrusduft ein, als ob es eine berauschende Mischung wäre. Sie sieht sich in dem weitläufigen Raum, mit seiner satten roten Farbe, um und betrachtet den alten lackierten Holzfußboden. Dann erblickt sie das Holzkreuz, das aussieht wie ein X und die Handschellen, die daran hängen. Ihre Augen erfassen die Decke und das daran hängende Metallgitter. Sie geht weiter und berührt die Seile, Ketten und Fußschellen. Sie geht auf die Reihe von Reitgerten, Paddles und Peitschen zu. Sie überprüft die Schubladen, in denen ich die verschiedenen Spielzeuge aufbewahre und schließt sie augenblicklich, als sie den Inhalt erblickt. Ihr Blick gibt immer noch nichts preis. Sie begutachtet alles und sagt doch nichts. Keine Emotion ist auf ihrem Gesicht abzulesen.

Sie geht auf das große breite Rokoko Himmelbett zu, das mit einer roten Lederdecke bedeckt ist. Sie betrachtet die Handschellen und die Ketten, die vom Baldachin hängen. Ihr Blick wandert weiter durch den Raum und sie betrachtet den langen polierten Holztisch, unter dem mehrere Stühle stehen. Sie gibt immer noch nichts preis und meine Neugier steigt langsam ins Unermessliche. Sie blickt auf die Karabiner an der Decke.

Sie erblickt den fedrigen Wildlederflogger, an dessen Ende Plastikperlen hängen. Ihre Finger streichen erkundend darüber. Neugier erhellt ihre Augen zum ersten Mal. „Das ist ein Flogger“, sage ich leise und sanft.

„Aha …“ sagt sie und starrt den Flogger schockiert an. Ihr Blick wandert zu mir und dann zurück zu meinen Spielzeugen und im Raum herum. Ihr Gesicht sieht passiv aus, aber ich glaube unterschwellig Angst, Schock und Benommenheit erkennen zu können.

„Sag etwas“, fordere ich sie sanft auf und flehe sie innerlich an, endlich etwas zu sagen.

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„Machst du das mit den Leuten, oder sie mit dir?“ fragt sie. Ich fühle Erleichterung und lächele.

„Ich mache das mit Frauen, die es von mir wollen“, sage ich zu ihr, in der Hoffnung, dass sie endlich etwas dazu sagt.

„Verstehe. Aber wenn du Freiwillige hast, was soll ich dann hier. Ich verstehe nicht, was meine Aufgabe hier sein soll”, murmelt sie.

„Weil ich es wirklich gern mit dir tun würde“, sage ich schon fast flehend.

Sie keucht hörbar auf, „Oh!“ und sieht mich fragend an. Ich erwarte, dass sie jeden Moment aus dem Raum stürzt, aber sie geht weiter auf die Paddles zu, setzt den traurigsten aller Blicke auf und sagt, „Bist du ein Sadist, Christian?“

„Ich bin dominant, Ana“, sage ich mit intensivem Blick.

„Dominant…“ sie spricht das Wort aus und erkundet, welche Gefühle es in ihr auslöst. Sie schüttelt den Kopf.

„Ich habe keine Ahnung, was das bedeutet, Christian oder was der Unterschied ist. Es klingt nicht gut“, flüstert sie sichtlich deprimiert und enttäuscht.

„Es bedeutet, dass du dich mir freiwillig unterwerfen sollst“, sage ich sanft und ertappe mich, wie ich sie anflehe, es zu verstehen, „in allen Bereichen.“

Sie runzelt die Stirn, starrt mich an und sagt bestimmt, „und warum zur Hölle, sollte ich das tun?“, und wirft mich dabei zurück. Ich mag sie wirklich. Manchmal, wenn sie mich ansieht, blickt sie in mich hinein. In meine Seele, von der ich glaube, dass ich sie schon vor einiger Zeit verloren habe. Solch einem Widerstand bin ich vorher noch nicht begegnet und es fühlt sich erfrischend an, bewundernswürdig, herausfordernd. Ich will sie mehr, als alles zuvor. Als alles!

„Um mir Vergnügen zu bereiten“, flüstere ich und lege meinen Kopf schräg und lächele.

Ihr Mund öffnet sich. Viele Emotionen huschen über ihr Gesicht, und ich bin erfreut, als ich sehe, dass Verlangen dazu gehört.

„Um dich zu beglücken?“ fragt sie mit aufrichtigem Interesse.

„Und wie mache ich das?“ flüstert sie. Ich schließe meine Augen. Endlich sagt sie, was sie denkt. Als ich meine Augen wieder öffne, starre ich sie an. Vielleicht will sie in meine Welt eintreten und ich wäre nur zu willig, sie zu lehren.

„Ich habe Regeln, die du befolgen und denen du dich fügen musst.

„Regeln? Wofür?“ fragt sie verwirrt.

“Die Regeln sind zu deinem Nutzen und meinem Vergnügen. Wenn du die Regeln zu meiner Zufriedenheit befolgst, belohne ich dich. Und wenn nicht, werde ich die bestrafen und du lernst daraus“, flüstere ich mit sanfter Stimme.

Sie ist immer noch hier. Sie ist noch nicht weggerannt. Sie hört immer noch zu.

Sie macht eine Handbewegung, die den ganzen Raum erfasst, „Und diese Dinge? Was ist mit ihnen? Wie passen sie in deine Fantasien?“ flüstert sie.

“Sowohl Belohnung, als auch Bestrafung gehören zu diesem Verlockungsangebot.”

„Belohnung und Bestrafung?“ fragt sie skeptisch. „Es erregt dich, wenn du mich kontrollierst, mir deinen Willen aufzwingst?“ Sie ist ruhig, aber innerlich brodelt die Angst in ihr.

„Es geht eher darum, dass ich mir dein Vertrauen und deinen Respekt verdiene und du dich freiwillig meinem Willen beugst. Deine Unterwerfung wird mir Freude bereiten. Je mehr du dich unterwirfst, desto größer ist mein Vergnügen – das ist eine sehr einfache Gleichung.“

Sie ist total bei der Sache. Bereit mein Angebot zu erforschen und vielleicht bereit ein Gegenangebot zu bieten.

„Und neben all dem Vergnügen, welches ich dir bereite, wenn ich mich dir freiwillig ‚unterwerfe‘“, sie zeichnet in der Luft Anführungszeichnen, „was hält es für mich bereit? Was habe ich davon?“ Ich mag sie! Sie ist ein hartnäckiger Verhandlungspartner.

Ich weiß, es ist nicht viel, und die meiste Zeit sehe ich mich selbst als die leere Hülle eines Mannes, eines herzlosen Mannes. Es ist also nicht viel, was sie neben ihrem eigenen Spaß bekommt. Aber ich bin, was sie kriegen würde. Ich sehe sie entschuldigend an und sage, „Du bekommst mich“, sage ich achselzuckend.

Sie sieht mich nur an, abwägend. Fast so als ob sie abwägen würde, ob dass, was sie bekommt, es wert ist, auf das Angebot einzugehen. Wieder gibt sie nicht preis, sie ist passiv. Ich werde nervös. Ich will nicht, dass sie mir durch die Finger gleitet. Ich will sie so sehr. Ich brauche sie. Jetzt sofort.

“Anastasia, bitte. Ich kann nicht erkennen, was du denkst. Du gibst nichts preis. Es macht mich verrückt.“ Ich fahre mir nervös mit den Händen durch die Haare und frage sie, „vielleicht sollten wir nach unten gehen. Mit dir in diesem Raum, kann ich mich nicht richtig konzentrieren. Du lenkst mich zu sehr ab.“

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Sie sieht mich an, als ob ich gefährlich bin, ein Risiko für ihre Gesundheit. Nein, bitte nicht! Verschiedene Emotionen huschen über ihr Gesicht, als ob sie flüchten und davon rennen wollen würde. Ich will nicht, dass sie Angst vor mir hat. Ich mag sie zu sehr. Vielleicht zu sehr. Ich strecke meine Hand nach ihr aus, aber sie zögert, fragend, fast schon angstvoll sieht sie mich an.
„Ich werde dir nicht wehtun, Anastasia“, flehe ich sie an. Sie nimmt meine Hand und die bereits bekannte Spannung zwischen uns entsteht wieder. Ich führe sie aus dem Raum und möchte sie ablenken. Ich bringe sie den Flur entlang und führe sie in ein Schlafzimmer. Der Raum, sowie die Möbel in ihm sind allesamt weiß. Ich öffne die Tür und zeige ihr den Raum, „wenn du dich dafür entscheiden würdest, wäre das dein Zimmer. Ich weiß, es ist schlicht, aber du könntest es so gestalten, wie du möchtest!“ Sie sieht überrascht aus.

„Mein Zimmer? Erwartest du, dass ich hier einziehe?“ fragt sie entsetzt. Eigentlich erwarte ich es, wenn sie akzeptiert, aber ich ändere meine Bitte schnell ab.

„Vielleicht nicht die ganze Zeit, aber mindestens übers Wochenende“, und setze mein Verhandlungsgesicht auf.

„Du willst also, dass ich hier schlafe? In diesem Raum?“ fragt sie.

„Natürlich“, antworte ich.

„Also nicht mit dir zusammen“, fragt sie, als sie beginnt zu verstehen, welche Bedeutung sich dahinter versteckt.

„Nein. Nicht mit mir. Ich habe dir ja bereits gesagt, dass ich mit niemandem in einem Bett schlafe. Es war eine Ausnahme, weil du völlig betrunken warst“, sage ich vorwurfsvoll.

Ihre Augen verengen sich vor unterdrückter Wut zu Schlitzen. Man könnte ihr mit Zahnseide die Augen verbinden, und ihr schmollender Mund wird zu einer schmalen Linie. Sie fährt mit ihrem Verhör fort.

„Und wo schläfst du?“

“Ich schlafe unten, in meinem Schlafzimmer. Lass uns nach unten gehen. Du bist bestimmt hungrig.“

„Nicht wirklich. Ich habe meinen Appetit verloren“, seufzt sie.

Ich kann es nicht ertragen, wenn sie nicht isst. „Du musst etwas essen, Ana“, ich weise sie zurecht, indem ich ihre Hand ergreife und sie nach unten führe.

Als wir unten ankommen, dreht sie sich zu mir, sagt jedoch nichts. Sie blickt mich aufgebracht an. Ich möchte nicht, dass sie Angst hat.

„Sieh mal, Anastasia, ich weiß das ist etwas ganz anderes. Vielleicht führe ich dich ja auch einen dunklen Pfad entlang. Also bitte, denk in Ruhe darüber nach. Bitte. Da du die Verschwiegenheitsvereinbarung ja bereits unterschrieben hast, kannst du mich alles fragen. Ich bin gewillt, dir all deine Fragen zu beantworten“, flehe ich sie an.

Ich führe sie zur Frühstückstheke und bedeute ihr, sich auf den Hocker zu setzen. „Setz dich“, weise ich sie an. Ihre Augen werden schmal, sie gibt mir ihren Du-bist-so-herrisch-Blick, setzt sich aber.

„Du hast etwas von Papierkram erwähnt?“ Und sofort sind wir wieder beim Thema.

„Es ist ein Vertrag, in dem festgelegt ist, was wir tun und lassen sollten. Ich habe meine Limits und möchte wissen, wo deine liegen. Es ist natürlich alles einvernehmlich.“

Sie sieht verloren aus. „Und was ist…“ beginnt sie  und versucht ihre Gedanken zu sammeln und durchdenkt die Details, die ich ihr bisher genannt habe, „was ist, wenn ich nicht will?“

„Dann ist das auch okay“, sage ich und verberge alle Emotionen aus meinem Gesicht. In meinem Inneren wütet ein Kampf.

„Werden wir irgendeine Art Beziehung haben, wenn ich es nicht machen würde?“, fragt sie vorsichtig.

„Nein“, antworte ich.

„Warum nicht?“

„Weil dies die einzige Art Beziehung ist, die mich interessiert.“

„Wirklich? Warum?“

“So bin ich nun mal.”

„Ich verstehe. Und wie bist du so geworden?“

„Warum ist man, wie man ist? Schwierige Frage. Leute mögen halt verschiedene Dinge. Die einen mögen dies, die anderen das. Und das ist es nun mal, was ich mag, was ich begehre. Möchtest du etwas essen?“

Sie sieht überrascht aus. Entschlossen mir weitere Fragen zu stellen, fragt sie, „Wie sehen die Regeln aus, die ich befolgen soll?“ und lässt sich nicht von meiner Frage ablenken.

„Nach dem Essen werden wir den Vertrag besprechen“, sage ich.

„Ich habe meinen Appetit verloren“, sagt sie leise, verloren.

„Du wirst essen“, sage ich nachdrücklich.

Schnell versuche ich es wiedergutzumachen und frage sie, ob sie noch ein Glas Wein möchte. Sie nickt. Ich ziehe das Essen näher zu ihr und sie nimmt sich etwas Obst.

„Bist du schon lange so...“, sagt sie und überlegt, welches wohl das richtige Wort für ihre Gedanken ist, „so wie du bist?“, beendet sie ihren Satz. Ich schenke ihr ein kleines Lächeln.

„Eine Weile.“

„Gibt es eine Menge Frauen, die sich auf so etwas einlassen?“ fragt sie weiter.

„Ziemlich viele sogar“, antworte ich trocken.

Sie zuckt mit den Achseln und entwaffnet mich erneut. „Wenn es so viele davon gibt, warum ausgerechnet ich? Du kannst anscheinend zwischen vielen Freiwilligen wählen.“ Ich keuche hörbar auf. Damit hat sie den Nagel auf den Kopf getroffen.

„Du bist etwas ganz besonderes, Anastasia. Du bist so anders, als alle, die ich bis jetzt getroffen habe. Ich fühle mich wie die Motte in der Umgebung des Lichts. Ich kann dir nicht entkommen. Ich begehre dich so sehr, ich kann einfach  nicht anders. Besonders jetzt, wo du wieder auf dieser Lippe kaust“, sage ich mit zittriger Stimme und schlucke hart.

Zum ersten Mal seit meiner Offenbarung, hat sie ein Leuchten in den Augen.

„Ich glaube, ich bin die Motte und du das Licht, Christian“, flüstert sie. „Ich werde diejenige sein, die sich verbrennt“, sagt sie so leise, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich es mir eingebildet habe oder nicht.

„Iss!“ befehle ich.

 Sie sieht entschlossen zu mir auf, “Nein, Mr. Grey. Ich habe noch nichts unterschrieben. Und wenn‘s Ihnen recht ist, halte ich noch eine Weile an meinem freien Willen fest.“ Ich mag sie wirklich. Beim Verhandeln geht sie in direkte Konfrontation mit mir über. Sie begegnet mir auf Augenhöhe.

„Wie du meinst, Anastasia.“ sage ich. Sie blickt auf ihre Finger und überdenkt eine Frage und entscheidet sich dann, dass es am besten ist, sie direkt auszusprechen. Sie sieht mir in die Augen und fragt, „Wie viele Frauen?“

„Fünfzehn“, platze ich heraus.

„Über längere oder kürzere Zeit?”

„Einige lang, andere kurz.“

„Hast du jemals einer von ihnen wehgetan?“ fragt sie.

„Ja“, antworte ich leise. Angst tritt in ihren Blick.

„Schlimm?“

„Nein, nicht schlimm.“

„Wirst du mir wehtun?“ sagt sie und schließt die Augen. Ihre Frage überrascht mich. Ich möchte ihr nicht wehtun.

„Wie meinst du das?“

„Ich will wissen, ob du mir körperliche Schmerzen zufügen wirst. Ganz einfache Frage.“

„Ich werde dich bestrafen, wenn es nötig ist, und es wird wehtun.“ Sie schluckt heftig und ihre Augen werden groß. Sie leert ihr Glas Wein in einem Zug.

Sie fragt mich, ob ich jemals geschlagen wurde. Ich erinnere mich an die Zeit mit Mrs. Lincoln und nicke. Sogar häufig, aber das sage ich ihr nicht. Sie sieht überrascht aus. Ich sage ihr, dass wir in meinem Arbeitszimmer weiter darüber sprechen werden und nehme ihre Hand. Es ist als ob ich einen Geschäftsvertrag aushandeln würde. Sie ist eine hartnäckige Verhandlungspartnerin.

Als wir in meinem Arbeitszimmer ankommen, reiche ich ihr den Vertrag mit den Regeln. Er ist einige Seiten lang. Ihre Augen weiten sich, als sie den Umfang erkennt.

Der Vertrag beinhaltet Regeln des Gehorsams. Als ihr Dom möchte ich, dass sie sich mir völlig unterwirft. Schnell und zügig. Sie wird alle sexuellen Aktivitäten, die ich als Dom für angemessen erachte, ohne Zögern befolgen. Von ihr wird erwartet, dass sie täglich mindestens sieben Stunden schläft. Ihre Gesundheit wird sie durch Essen, welches auf einer vorgeschriebenen Liste festgelegt ist, aufrechterhalten. Zwischendurch wird sie keine Snacks zu sich nehmen. Sie wird die Kleidung tragen, die ich für sie auswähle und ich werde ein Budget bereitstellen, von dem sich die Sub, Kleidung kaufen kann, die dem Geschmack des Doms entsprechen. Sie muss viermal die Woche für jeweils eine Stunde mit einem Personaltrainer trainieren, der mir über ihre Entwicklung berichten wird. Für ihre persönliche Hygiene und Schönheit, wird sich die Sub stets rasieren und wachsen, in einem Salon den ich für sie auswähle. Zudem wird sie sich dort jeglicher Behandlung unterziehen, die ich für geeignet ansehe. Die Sub wird nicht übermäßig trinken, nicht rauchen, keine Drogen nehmen und sich nicht selbst unnötig in Gefahr bringen. Außerdem sollte sie mit niemand anderem eine sexuelle Beziehung eingehen. Zu jeder Zeit ist sie respektvoll und bescheiden. Wenn sie sich nicht an die Regeln hält, wird der Dom eine angemessene Bestrafung für sie auswählen.

Aufmerksam liest sie den Vertrag, meine Augen weichen nicht von ihr. Endlich hebt sie den Blick und fragt, „Was verstehst du unter Hard Limits?“ Gut, sie erkundet immer noch die Möglichkeiten.

„Das sind die Limits im Vertrag, die regeln, was du nicht  machen möchtest und was ich nicht machen möchte.“ Sie nickt.
„Ich denke nicht, dass ich Geld von dir für Klamotten annehmen werde. Das erinnert mich an eine Nutte“, sagt sie kaum hörbar.

„Das darfst du nicht denken, Anastasia! Ich möchte dich mit Geschenken überschütten, dir Dinge kaufen. Und wenn du mich bei bestimmten Anlässen begleitest, brauchst du Kleider, die viel kosten. Auch wenn du einen Job bekommst, wirst du dir diese Art von Kleidung, die ich mir vorstelle, nicht leisten können. Bitte, lass sie mich für dich kaufen.“

Sie lässt es sich durch den Kopf gehen und antwortet. „Wenn ich sie nicht tragen muss, wenn wir nicht zusammen sind, glaube ich, dass ich sie als eine Art Uniform betrachten kann. Okay.“ nimmt sie an.

„Ich werde nicht viermal die Woche trainieren“, sagt sie bestimmt.

„Nein, Anastasia, du musst trainieren. Du musst stark sein, für das, was ich mir für dich vorstelle. Glaub mir, wenn ich sage, du wirst es brauchen.“

„Nein nicht viermal die Woche. Mein Angebot sind 3 Stunden“, sagt sie, total geschäftsmäßig.

„Ich bevorzuge vier“, sage ich passiv, aber entschlossen.

„Ich denke nicht. Du sagst wir verhandeln, aber du lässt mich gar nicht.“ Wo sie Recht hat…

“Ein berechtigter Einwand, Anastasia. Wie wäre es damit: Dreimal wöchentlich eine Stunde und einmal eine halbe … “ sage ich.

“Nein. Drei Tage, drei Stunden. Es scheint mit so, als ob ich mit dir genug Training kriegen werde.“ Sie entwaffnet mich und bringt augenblicklich mein Verlangen zurück. Ich lächele frevelhaft, erleichtert. „Ja, richtig. Okay. Ich stimme zu. Ich glaube, du solltest wirklich für mich arbeiten. Du bist eine harte Nuss“, sage ich, völlig begeistert von dieser jungen Frau, die mit mir, Christian Grey, der harten Nuss, verhandelt.

„Danke, aber ich halte das für keine gute Idee“, fährt sie fort.

„Nun zu den Limits. Das sind meine“, sage ich und gebe ihr die Liste.

Meine Grenzen beinhalten: kein Feuer, kein Urin oder Kot, keine Nadeln, Messer, Nadeln, Stiche oder Blut, keine gynäkologischen Instrumente, keine Kinder oder Tiere, keine Handlungen, die permanente Spuren auf der Haut hinterlassen und die Atmung kontrollieren, kein elektrischer Strom, keine Flammen.

Dann drehe ich mich zu ihr und frage sie, ob sie etwas hinzufügen möchte. Sie sieht verloren und verwirrt aus.

„Ich habe keine Ahnung“, murmelt sie.

„Was meinst du?“, frage ich.

„Ich habe noch nie so etwas gemacht, deshalb weiß ich es wirklich nicht.“

„Ok“, sage ich, „gibt es irgendetwas, das dir beim Sex nicht gefällt? Ich bin mir sicher, du hast deine Vorlieben und Abneigungen.“ Sie errötet und windet sich auf ihrem Platz. Ich muss sie zum Reden bringen. Sie ist zu schüchtern.

„Anastasia, du musst mit mir reden und offen mit mir sein, sonst funktioniert das mit uns nicht“, flehe ich sie an.

„Das ist es nicht“, sie errötet und blickt hinunter auf ihre ineinander verschlungenen Finger.

„Bitte, sag es mir“, sage ich und die Spannung bringt mich fast um. Hat sie in ihrer Vergangenheit schon schlechte Erfahrungen gemacht?

„Ich hatte noch nie Sex, deshalb weiß ich nicht, was ich mag und was nicht“, murmelt sie endlich und schockiert mich damit zutiefst.

Ich schließe meine Augen. Das kann nicht wahr sein. “Noch nie?” flüstere ich und kann meine Wut kaum noch im Zaum halten. Nein, sie schüttelt ihren Kopf.

„Du bist noch Jungfrau?“ flüstere ich. Sie nickt und läuft rot an.

Eins …zwei…drei…vier…fünf…sechs….sieben…acht…neun…zehn… Atme Grey. Tief einatmen. Scheiße! Ich bin immer noch wütend!

“Warum zum Teufel hast du mir das  nicht gesagt?“ schreie ich sie an. Sie zuckt zusammen.



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