Auf dem Heimweg
Kapitel XXIX
Übersetzer: Janine Heistmann
Der
nächste Morgen bringt noch immer keine Erleichterung.
Sorrow - Gladiator soundtrack
Ich
bin wie auf Autopilot. Aufstehen, trainiere, anziehen, essen. Und dann muss ich
mich um etwas kümmern, dass ich wahrscheinlich verursacht habe oder in das ich
hineingezogen wurde. Aber eigentlich ist das völlig egal. Leila und ich haben
eine gemeinsame Vergangenheit. Mit ihr hatte ich eine längere Beziehung. Ich
werde sie nicht sitzenlassen, wenn sie Hilfe braucht. Ich habe das starke
Gefühl, dass ich an ihrem Zusammenbruch Schuld bin oder zumindest einen großen
Teil dazu beigetragen habe. Warum sollte sie sonst herkommen? Als ich mich
daran erinnere, wie Mrs. Jones ihr ungepflegtes Erscheinungsbild beschrieben
hat, merke ich erneut, wie sich mein Herz zusammenzieht. Wie konnte es soweit
kommen? Sie war doch immer eine lebhafte, quirlige und verschmitzte Frau. Als
wir uns getrennt haben, war sie zumindest so. Sie hat jemanden gefunden, der
sie heiraten wollte, nachdem ich ihr klargemacht habe, dass ich nicht ‚mehr‘
von ihr will. Ich wollte nie mehr. Zumindest nicht, bis ich Anastasia begegnet
bin. Aber Leila hat ihr ‚mehr‘ doch bei ihrem Ehemann gefunden, oder etwa
nicht?
Was
ist wohl passiert? Ob er wusste, dass sie sich selbst verletzen wollte?
Natürlich nicht. Wenn er es gewusst hätte, hätte er sich um sie gekümmert, wie
ein Ehemann das tun würde.
Nachdem
ich eine Tasse schwarzen Kaffee mit
Magermilch von Mrs. Jones entgegengenommen habe, gehe ich in meine Büro.
Ich
drücke zwei Nummern auf meinem Telefon und Taylor antwortet, „Ja, Sir.“
„Ich
muss mit Ihnen sprechen, Taylor“, sage ich.
„Bin
unterwegs, Sir“, antwortet er und ich lege auf.
„Taylor,
ich möchte, dass sie mit Welch in Verbindung treten. Finden Sie heraus, wo sich
Leilas Ehemann aufhält und sprechen Sie persönlich mit ihm. Finden Sie heraus,
ob er immer noch mit Leila zusammen ist. Wenn nicht, machen sie die Gründe
ihrer Trennung ausfindig. Wenn Welch Kontakt zu ihren Eltern aufnimmt, möchte
ich jedes Detail in schriftlicher Form haben. Verstanden?“
„Natürlich,
Sir“, antwortet er entschlossen.
Mein
Blackberry vibriert. Ich überprüfe es und sehe, dass Welch mich anruft. Taylor
will gerade mein Büro verlassen, doch ich bedeute ihm, noch einen Moment zu
bleiben. Vielleicht sollte er lieber mithören.
„Welch,
ich werde das Telefon auf Lautsprecher stellen. Ich möchte, dass Taylor hört,
was sie zu sagen haben. Ich möchte, dass er zwischen Ihnen und mir vermittelt,
wenn ich nicht zu sprechen bin. Sie können ihn jederzeit erreichen, sie haben
ja seine Kontaktinformationen.“
„Ja,
Sir“, antwortet Welch. „Ich rufe Sie aus folgendem Grund an. Vor etwa zwei Monaten
hat Leila ihren Ehemann verlassen, da sie einen neuen Liebhaber hatte. Nach dem
zu urteilen, was ihr Ehemann gesagt hat, war sie in ihn verliebt. Ihr Ehemann
hatte seitdem keinen Kontakt zu ihr, er hat auch ausdrücklich gesagt, dass er
sich nicht um sie schert, nachdem sie, ähm“, er räuspert sich, „und ich zitiere
ihren Ehemann, ‚einen anderen Hurensohn gefickt hat, obwohl sie noch immer
unter mir lag‘. Es sieht ganz so aus, dass sie die letzten zwei Monate mit
diesem neuen Freund verbracht hat. Dennoch wissen wir nicht, wer dieser Freund
ist. Das versuche ich im Moment herauszufinden. Ich habe versucht, die Familie
zu erreichen, aber sie sind noch nicht ans Telefon gegangen. Ich werde es heute
weiter versuchen und sehen, ob sie mir neue Informationen über ihren
Aufenthaltsort oder ihren neuen Freund geben können. Das könnte ein wichtiger
Anhaltspunkt für uns sein, Sir“, sagt er.
„Haben
Sie all das verstanden?“ frage ich Taylor.
Hearing the Damage - Tom Yorke
„Ja,
Sir“, antwortet er ausdruckslos.
„Unterdessen
halten Sie ihre Augen und Ohren offen, um herauszufinden, ob sie vielleicht in
ein neues Krankenhaus eingeliefert worden ist, in Polizeiakten auffällig wird
oder sonst irgendetwas wo ihr Name auftaucht, bis wir sie finden. Sie muss ja
irgendwo sein. Es macht keinen Sinn, dass sie in meine Wohnung kommt,
Selbstmord begehen will und dann verschwindet. Sie muss irgendwo in der Stadt
sein.“
„Gibt
es irgendwelche engen Freunde oder Bekannte in der Stadt oder in umliegenden
Städten, von denen Sie wissen?
„Nicht,
dass ich wüsste. Es ist ihr Job dies herauszufinden. Sonst noch was?“
„Nichts
weiter, Sir“, sagt er. Ich erinnere ihn noch einmal, dass er mit Taylor in
Kontakt bleiben soll und lege auf.
„Taylor,
diese Aufgabe hat nun höchste Priorität. Informieren Sie mich augenblicklich,
wenn Sie etwas herausfinden.“
„Natürlich,
Sir“, antwortet er.
Mein
Blackberry vibriert und informiert mich über eine eingegangene Nachricht.
Taylor will gerade erneut den Raum verlassen, doch ich bedeute ihm wieder, zu
warten. Die Nachricht ist von Anastasia.
Von: Anastasia Steele
Betreff: Auf dem Heimweg
Betreff: Auf dem Heimweg
Datum: 3. Juni 2011 12:52 Uhr EST
An: Christian Grey
Sehr geehrter Mr. Grey,
wieder einmal sitze ich in der ersten Klasse,
wofür ich mich bei Ihnen bedanken muss. Ich
zähle bereits die Minuten, bis ich Sie heute
Abend wiedersehen und Ihnen möglicherweise
unter Gewaltanwendung die Wahrheit über meine
nächtlichen Geständnisse entlocken kann.
Ana X
Ich tippe ihr
eine kurze Antwort.
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Von: Christian Grey
Betreff: Auf dem Heimweg
Betreff: Auf dem Heimweg
Datum: 3. Juni 2011 9:57 Uhr
An: Anastasia Steele
Anastasia,
ich freue mich schon, dich bald wiederzusehen.
Christian Grey
CEO, Grey Enterprises Holdings Inc.
Danach drehe
ich mich zu Taylor und sage ihm, dass er mich in den nächsten 30 Minuten zu GEH
fahren soll. Ich habe so viel zu tun. Und jetzt kommt noch das unerwartete
Problem mit Leila dazu.
Von: Anastasia Steele
Betreff: Auf dem Heimweg
Betreff: Auf dem Heimweg
Datum: 3. Juni 2011 13:00 Uhr EST
An: Christian Grey
Liebster Mr. Grey,
ich hoffe, mit der »Situation« ist alles in
Ordnung. Der Tonfall Ihrer Mail bereitet mir etwas
Sorgen.
Ana
Oh nein. Ich
möchte nicht, dass sie sich Sorgen macht, vor allem nicht über meine Probleme.
Es ist nichts, dass ich nicht lösen kann. Aber im Moment beschäftigt es mich.
Schreibt sie mir eigentlich aus dem Flugzeug? Und wenn ja, ist es schon
abgehoben? Bringt sie sich selbst in Gefahr? Im Moment kann ich mich nur um
eine Frau kümmern, die sich selbst in Gefahr bringt. Und ich will ganz bestimmt
nicht, dass Anastasia die andere ist.
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Von: Christian Grey
Betreff: Auf dem Heimweg
Betreff: Auf dem Heimweg
Datum: 3. Juni 2011 10:03 Uhr
An: Anastasia Steele
Anastasia,
es könnte besser laufen. Ist die Maschine
schon abgehoben? Wenn ja, solltest du keine
Mails mehr schreiben. Du bringst dich selbst
in Gefahr, was einen klaren Verstoß gegen
die Regeln zu deiner persönlichen Sicherheit
darstellt. Was ich über die Strafe gesagt
habe,
war ernst gemeint.
Christian Grey
CEO, Grey Enterprises Holdings Inc.
Ich drücke auf
Senden. Heute habe ich nicht die Geduld, mir Gedanken über Regelverstöße zu
machen. Ihre Antwort kommt unverzüglich.
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Von: Anastasia Steele
Betreff: Überreaktion
Betreff: Überreaktion
Datum: 3. Juni 2011 13:05 Uhr EST
An: Christian Grey
Sehr geehrter Mr. Miesepeter,
die Türen sind noch geöffnet. Wir haben
Verspätung, aber nur zehn Minuten. Mein
Wohlergehen – und das meiner Mitpassagiere –
ist also gewährleistet. Sie können Ihre
juckende Hand also vorläufig noch in der
Hosentasche lassen.
Miss Steele
Die »Situation« macht mich ziemlich nervös und
ich bin selbst meiner Freundin gegenüber schroff. Schnell antworte ich ihr, um
mich zu entschuldigen.
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Von: Christian Grey
Betreff: Entschuldigung – juckende Hand wird verstaut
Betreff: Entschuldigung – juckende Hand wird verstaut
Datum: 3. Juni 2011 10:07 Uhr
An: Anastasia Steele
Sie und Ihr vorlautes Mundwerk fehlen mir,
Miss Steele. Kommen Sie sicher nach Hause
zurück.
Christian Grey
CEO, Grey Enterprises Holdings Inc.
Ich könnte es
nicht verkraften, wenn ihr etwas passiert, weil sie unvorsichtig war, um mir
eine Nachricht zu schreiben.
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Von: Anastasia Steele
Betreff: Entschuldigung angenommen
Betreff: Entschuldigung angenommen
Datum: 3. Juni 2011 13:09 Uhr EST
An: Christian Grey
Gerade werden die Türen geschlossen. Von mir
hörst du keinen Mucks mehr – was bei
deiner Schwerhörigkeit nicht weiter schwierig
werden sollte.
Ciao, ciao
Ana
Nachdem ich
ihre letzte Nachricht erhalten habe, kehre ich ins Wohnzimmer zurück, wo Taylor
auf mich wartet, um mich zu fahren.
„Taylor, haben
Sie Miss Steeles Ankunftszeit?“
„Natürlich,
Sir“, antwortet er.
„In Ordnung.
Es sieht so aus, als ob ich heute mehr
zu tun habe, als ich überhaupt an einem Tag schaffen könnte. Ich möchte, dass
Sie sie am Flughafen abholen und ins Escala bringen.“
„Natürlich,
Sir“, antwortet er. Als wir im GEH ankommen, trippelt Andrea mir ins Büro
hinterher, um mit mir die anstehenden Meetings zu besprechen.
Mein beschissener
Tag ist mit einem stressigen Vorfall nacheinander gefüllt. Nachdem Andrea mein
Büro verlassen hat, kommt Ros hinein. Ihre kratzende Stimme hört sich an, als
ob sie täglich anderthalb Schachteln Zigaretten rauchen würde. Dennoch kommt
sie sofort auf den Punkt. Sie verschafft mir einen Überblick über das Desaster
mit der Firma, die wir nun auflösen wollen.
„Kosten, Ros.
Was haben wir unter dem Strich verloren?“
Sie windet sich
unbehaglich auf ihrem Stuhl.
„Unter dem
Strich sind es Siebenundsechzig Millionen Dollar …“ Ihre Stimme ist fest, aber
leise.
„Siebenundsechzig
verdammte Millionen Dollar? Wie konnten wir da nur hineingeraten? Ich will alle
Details, haarklein. Und sagen Sie der Finanzabteilung, dass ich augenblicklich
eine Kostenanalyse will!“ blaffe ich.
„Ja, Mr. Grey“,
sagt sie und weiß, dass sie damit entlassen ist. Schnell macht sie sich aus dem
Staub.
Ich betätige
die Gegensprechanlage.
„Ja, Mr. Grey“,
meldet sich Andrea.
„Holen Sie mir
Welch ans Telefon“, befehle ich.
„Sofort, Sir.“
Zwei Minuten
später klingelt das Telefon.
„Ja, Mr. Grey“,
meldet er sich.
„Haben Sie
irgendwelche Neuigkeiten für mich?“
„Mr. Grey, ihr
Ehemann ist nicht sehr entgegenkommend. Es kümmert ihn nicht, was mit ihr
passiert. Er hat sogar gesagt, dass es ihm egal wäre, wenn sie sich umbringt –
ob nun durch Erhängen, Verstümmeln, von der Brücke springen oder Erschießen.
Wir haben versucht ihn zu überzeugen. Da ihm ihre Gesundheit egal ist, haben
wir sogar versucht, ihn für weitere Informationen zu bezahlen“, sagt Welch.
„Verdammter
Bastard! Ist sie ihm völlig egal? Hat sie ihm denn gar nichts bedeutet? Wie
kann er so gefühlskalt sein?“ schimpfe ich.
„Mr. Grey, er
ist rachsüchtig und hat es nicht verkraftet, dass sie ihn betrogen und für
einen anderen Mann verlassen hat. Diese Geschichte konnten wir durch Bekannte
erfahren.“
„Was ist mit
ihrer Familie?“
„Wir sind dran,
Sir. Die Familie lebt am anderen Ende des Landes. Sie wussten, dass sie ihren
Mann verlassen hat und glücklich mit dem neuen Mann an ihrer Seite war. Die
Eltern haben gesagt, dass ihre Schwester vielleicht noch mehr weiß, aber wir
haben sie noch nicht erreicht.“
„Kennt die
Familie ihren Aufenthaltsort?“
„Nein, Sir. Als
sie ihren Ehemann verlassen hat, war sie zuletzt mit ihnen in Kontakt. Seitdem
nichts.“
„Suchen Sie
weiter. Ich möchte, dass sie gefunden wird, Welch!“
„Ja, Sir“, sagt
er bestimmt.
Ich lege auf.
Der Arbeitstag
zieht sich mit einem Problem nach dem anderen hin. Ich bin frustriert, dass ich
mich mit all diesen Notfällen herumschlagen muss. Ich habe noch ein spätes
Meeting und rufe Taylor an, damit er Anastasia vom Flughafen abholt.
„Bringen Sie
sie ins Escala“, wiederhole ich meine frühere Anweisung.
„Das werde ich,
Sir.“ Er verlässt das Gebäude. Als mein Meeting vorbei ist, fahre ich zum
Escala zurück. Gegen 18:00 Uhr komme ich in meinem Penthouse an. Mein
Blackberry klingelt ununterbrochen.
„Mr. Grey, hier
ist Welch“, begrüßt er mich.
„Haben Sie
Neuigkeiten für mich?“ frage ich.
„Mr. Grey, wir
forschen nach ihrer alten Adresse, alten Nachbarn, Freunden und Bekannten. Bislang
hat sie keiner in den letzten drei Monaten gesehen.“
„Also gibt es
keine Spur?“
„Nein, bisher
nicht, Sir. Aber wir werden weitersuchen.“
„Okay.”
„Soll ich Sie
informieren, sobald ich irgendetwas herausfinde?”
„Ja.“ Dann
fühle ich es. Dieser Blick, auf meinem Rücken … der mich beobachtet.
I Just In Your Arms Tonight by Cutting Crew
Ich
hatte nicht einmal bemerkt, dass mein ganzer Körper angespannt war. Aber bei
der Verbindung, dieser Spannung, verändert sich plötzlich mein ganzes
Verhalten. Mein Körper entspannt sich und plötzliche Ruhe durchströmt mich, als
ich mein Zentrum finde und meine Freundin ansehe. Freundin. Mein ‚mehr.‘ Ich
fühle dieses immense Verlangen, als mein Körper auf sie reagiert. Ich starre
sie mit sexueller Sinnlichkeit an, meine Augen lodern. Sie ist sprachlos und
ruhig. Sie fühlt es auch. Dieselbe Anziehung. Dasselbe Verlangen. Ich danke
Gott jeden Tag, dass er sie gefunden und zu mir geschickt hat.
„Halten Sie
mich auf dem Laufenden“, sage ich zu Welch und schalte mein Blackberry aus,
ohne den Blick von Anastasia abzuwenden. Sie steht wie gelähmt im Eingang zum Wohnzimmer.
Mit großen Schritten schließe ich den Abstand zwischen uns. Meine Augen
verschlingen diese Schönheit, als hätte ich sie Jahre nicht gesehen. Dabei war
es gerade mal gestern. Nach all dem Scheiß, der seit gestern passiert ist, fühlt
sie sich an wie ein Engel mit ihrer unschuldigen, verführerischen Aura. Mein
Kiefer ist durch den ganzen Stress gespannt und ich bin ziemlich unruhig.
Schließlich ziehe ich meine graue Anzugsjacke aus, öffne die dunkle Krawatte
und werfe beides auf die Couch, während ich auf meine Frau zugehe. Als ich sie
erreiche, schlinge ich die Arme um sie und ziehe sie hart und fest an mich.
Dann ziehe ich an ihrem Zopf, um ihren Kopf nach hinten zu neigen und meine
Lippen auf ihre zu legen. Ich küsse sie, als ob mein Leben davon abhängen
würde, und das tut es. Sie ist mein Rettungsanker. Mein Fels in der Brandung,
der mich im Zentrum dieser verdammten, abgefuckten Vergangenheit und was sie
mir nun bringt, beruhigt.
Sie ist von
meiner Verzweiflung und Ungestümheit überrascht. Ich habe den heutigen Tag kaum
ausgehalten. Meistens bin ich ein Mann, der wie eine Insel ist, aber heute, ist
es anders. Mein Verlangen nach Anastasia ist übermäßig. Mein Kuss sagt alles:
Ich will dich. Ich brauche dich. Rette mich. Liebe mich. Sei bei mir. Lass
mich die Kontrolle übernehmen, sodass ich mich nicht mehr so verloren fühle!
I Want You to Take Over Control - Afrojack
Zu
diesem Zeitpunkt bin ich sehr froh, dass sie zurück ist, dass sie mich immer
noch will, mich begehrt. Ich spüre die Angst, die sich in mir zusammengebraut
hat, seit ich weiß, dass sie die Stadt verlassen will. Sie ist kurz vorm
Siedepunkt. Sie beginnt mich mit ebenso großer Leidenschaft zu küssen, als sie
ihre Finger in meinem Haar vergräbt. Sie saugt meinen Duft ein, als ob sie mich
verschlingen, lieben und mich auf ihre heiße und sexy Art schmecken will.
Vorübergehend ziehe ich meinen Kopf zurück und starre sie an. Die
Erleichterung, dass sie nun bei mir ist, ist gewaltig. Mein Herz dreht und
schnürt sich zusammen, als mich ein unbekanntes Gefühl durchströmt. Verlangen, Begierde,
Lust, Liebe?
„Was ist los?“
flüstert sie.
„Ich bin so
froh, dass du wieder da bist. Dusch mit mir … Jetzt“, befehle ich, und weiche
ihrer Frage aus.
„Ja“, flüstert
sie. Ich ergreife ihre Hand und führe sie durch mein Wohnzimmer, ins
Schlafzimmer und schließlich ins Bad.
Sobald wir im
Bad sind, lasse ich ihre Hand los und drehe den Wasserhahn auf. Langsam drehe
ich mich zu ihr und blicke dieses wunderschöne Wesen vor mir an.
„Mir gefällt
dein Rock“, sage ich und betrachte ihren zu kurzen Rock, „Er ist sehr kurz“,
sage ich. „Du hast tolle Beine.“
Ich steige aus
meinen Schuhen und lehne mich nach unten, um meine Socken auszuziehen. Mein
Blick weicht keinen Moment von Anastasia. Das Verlangen, die Begierde, die ich
für sie habe, ist greifbar und überrascht mich. Sie tut es mir gleich und zieht
ebenfalls ihre schwarzen Sandalen aus. Mehr ertrage ich im Moment nicht, mit
ihr in meiner Nähe und in meinem Bad. Nach all den Vorfällen möchte ich jetzt
nichts anderes, als mich in ihr zu vergraben, all meine Gedanken für einen
Moment auszublenden, alles zu vergessen, selbst meinen Namen. Ich will mich
einfach mit ihr vereinigen. Plötzlich ist meine Geduld weg. Ich drücke sie mit
meinen Armen gegen die Wand hinter ihr. Ich küsse sie mit aller Intensität.
Ihre Lippen, ihr Gesicht, ihren Hals und wieder zurück zu ihren Lippen, während
meine Finger durch ihr Haar streifen. Ihr Rücken lehnt an den kühlen Fliesen.
Ich presse mich gegen sie, um ihr zu verdeutlichen, dass ich eins mit ihr sein
will, mich mit ihr vereinigen will, sie verzehren will. Ich muss meine
schmerzende Seele besänftigen und mich selbst wieder finden, nach dem ganzen
Elend, das ich durchgemacht habe. Es fühlt sich an, als hätte ich mich mitten
im kühlen Pazifik verloren, inmitten eines Tayfuns. Und sie ist das einzige,
dass mir Leben und Überleben verspricht, mein Rettungsanker. Sie legt ihre Arme
auf meine Oberarme und ich stöhne … laut. Sie drückt fest zu.
„Ich will dich.
Jetzt. Hier. Schnell. Hart”, flüstere ich und meine Hände wandern zu ihren
Oberschenkeln und schieben ihren Rock hoch. Es ist mein eigenes Universum. Das
einzige, was mir dabei hilft, Erleichterung zu finden. Hier mit der einzigen
Frau, von der jeder behauptet, dass ich in sie verliebt bin. Aber im Moment ist
es mir egal, was sie sagen. Ich habe Gefühle, die ich noch nie zuvor
erlebt habe, wenn es um Anastasia geht.
Lets Make it a Night to Remember - Bryan Adams
„Hast du noch
deine Tage?“ frage ich.
„Nein“,
antwortet sie und wird rot.
„Gut“, sage
ich.
Ich schiebe
meine Daumen in ihr weißes Baumwollhöschen und lasse mich zu Anastasias großer
Überraschung plötzlich auf die Knie fallen. Ich ziehe es aus. Ihr Rock bauscht
sich um ihre Taille, sodass sie hüftabwärts nackt ist. Sie atmet schwer und
wartet, dass ich weiter mache. Sie ist voller Begierde. Meine Atmung stockt,
als ich ihre Reaktion auf mich wahrnehme. Ich greife ihre Hüften, drücke sie
gegen die Wand und küsse die Innenseite ihrer Schenkel. Ich greife zwischen
ihre Beine und schiebe sie auseinander. Sie stöhnt laut, als ich meine Zunge
über ihre Klitoris kreisen lasse. Ihr Körper wölbt sich, während ihr Kopf sich
nach hinten neigt. Als ihre Lust noch weiter in die Höhe steigt, wird auch ihr
Stöhnen lauter. Ihre Finger wandern in mein Haar und ziehen fest daran.
Ich lasse meine
Lust, meinen ganzen angestauten Frust, die Angst, die unsere Trennung in mir
hervorgerufen hat und die endlosen Probleme aus mir entströmen. Ich investiere
alles in die körperliche Liebe zu der einzigen Frau, die mir am Herzen liegt. Erbarmungslos
gleitet meine Zunge wieder und wieder über ihre Klitoris. Langsam spüre ich,
wie die innere Unruhe meinen Körper verlässt, da ich nun endlich mit meinem
Mädchen zusammen bin. Ich weiß, dass das Gefühl der Ekstase, das ich ihr
bereite, intensiv ist. Ich merke, wie sich ihr Körper anspannt und das ist der
Punkt, an dem ich von ihr ablasse. Ich möchte nicht, dass sie unter meine Zunge
kommt. Sie soll durch das Eindringen meiner weiter wachsenden Länge zum
Orgasmus kommen. Ihr Atem geht stoßweise und sie keucht heftig. Sie starrt mich
ungläubig an, da sie nicht ihre Erlösung gefunden hat, ihr aber doch so nah
war. Ich möchte nicht, dass sie so schnell Erlösung findet. Ich möchte es
hinauszögern. Schnell stehe ich auf und lege meine Hände um ihr Gesicht. Ich
halte mein Mädchen und küsse sie hart, als meine Zunge sich ihren Weg in ihren
Mund sucht. Sie kann nun ihre eigene Erregung schmecken und merkt dadurch, wie
sehr sie mich begehrt.
Daraufhin öffne
ich meinen Reißverschluss und befreie meine Männlichkeit. Ich umfasse ihre
Schenkel und hebe sie hoch.
„Schling deine
Beine um mich, Baby“, befehle ich ihr mit dringender, gepresster und
Ich-will-dich-jetzt-ficken-Stimme. Augenblicklich tut sie, was ich ihr gesagt
habe und ich bin schnell und heftig in ihr. Als diese köstliche Verbindung
zwischen uns besteht, stöhne und keuche ich und halte ihren Hintern fest, indem
ich meine Finger in ihr weiches Fleisch kralle. Ich beginne mich langsam in ihr
zu bewegen, um das Gefühl von ihr voll auf genießen zu können. Langsam
registriere ich, dass ich in ihr bin und genieße dieses ursprüngliche Gefühl.
Dann werde ich schneller und schneller und verliere mich in meiner Frau. Sie
neigt ihren Kopf zurück, während ihre Beine noch immer um mich geschlungen
sind. Ihre Arme liegen um meinen Hals, während meine Männlichkeit mit ihrem
Geschlecht verbunden ist. Wir tanzen einen schnellen, stürmischen Tango. Ich
bringe uns immer höher und höher. Wir klettern immer höher, bis wir nicht mehr
weiter aufsteigen können und erreichen unseren Höhepunkt. Wir gleiten in einen
intensiven, alles verzehrenden Orgasmus. Mit einem dumpfen Grollen lasse ich
mich gehen. Ich vergrabe meinen Kopf an ihrem Hals, während ich meine Länge
noch ein letztes Mal in ihr versenke. Ich stöhne laut auf als ich meine eigene
Erlösung finde.
Meine Atmung
geht stoßweise. Ich küsse sie zärtlich, ohne unsere Verbindung zu unterbrechen
und schaffe damit eine weitere Verbindung zwischen uns. Wenn ich mich auch nur
irgendwie mit ihr verschmelzen könnte, würde ich es in diesem Moment tun. Sie
blinzelt, noch immer in der Sensation und der Lust ihres Orgasmus gefangen.
Schließlich schaffe ich es, mich aus ihr zurückzuziehen. Ich halte sie fest,
während ich sie vorsichtig auf ihre Füße stelle. Das Wasser war die ganze Zeit
über an und hat das Badezimmer mit heißem Dunst erfüllt. Die Spiegel sind
beschlagen und in der Luft hängt eine Dampfwolke.
„Du scheinst
dich ja mächtig zu freuen, mich zu sehen“, murmelt sie und schenkt mir ihr
schüchternes Lächeln, welches ich so liebe. Wie immer schafft sie es, völlig zu
untertreiben. Meine Lippen verziehen sich zu einem Grinsen.
„Ja, Miss Steele“, sage ich, „Ich glaube, meine Freude ist unübersehbar. Und
jetzt ab
unter
die Dusche.“
Ich
öffne die Knöpfe meines Hemdes, löse die Manschettenknöpfe und ziehe es mir
über den Kopf, um es auf den Boden zu werfen. Ich streife mir meinen Hose und
meine Boxershorts ab und trete sie ebenso achtlos zur Seite. Ich löse meinen
Blick keine Sekunde von Anastasia. Ich beginne die Knöpfe ihrer Bluse zu
öffnen, während sie mich gespannt und mit einem unbekannten Verlangen in ihren
Augen beobachtet – es ist tief und verzehrend.
„Wie
war dein Flug?“ frage ich sie milde, da der Sex mich beruhigt hat und die
Anspannung endlich von mir abfällt. Sie ist wie mein persönliches
Allheilmittel, das mir dabei hilft, all meine Probleme zu lösen.
„Gut,
Danke“, murmelt sie und versucht immer noch ihren Atem unter Kontrolle zu
bekommen.
„Nochmal danke für das Upgrade. Es ist wirklich
wesentlich angenehmer, so zu reisen“, sagt sie und lächelt mich schüchtern an.
„Übrigens habe ich Neuigkeiten“, fügt sie nervös hinzu.
Oh, oh … Was könnten das für Neuigkeiten
sein? Ist es ein schlechtes Zeichen, dass sie so nervös ist, es mir zu
erzählen?
„Ach ja?“ sage ich verhalten. Ich blicke sie
neugierig an, während ich den letzten Knopf ihrer Bluse öffne und sie ihr über
die Arme streife. Ich werfe sie zu den anderen weggeworfenen Sachen.
„Ich habe einen Job“, sagt sie.
Vor Erleichterung verharre ich einen Moment.
Ich hatte schlimmeres erwartet. Als die Erleichterung mich durchströmt, lächele
ich sie an und meine Augen nehmen einen sanften und warmen Ausdruck an.
„Herzlichen Glückwunsch, Miss Steele. Und
darf ich jetzt erfahren, wo?“, ziehe ich sie auf.
„Du weißt es nicht?“ fragt sie. Ich schüttele
den Kopf und blicke sie finster an. Warum denkt sie, dass ich weiß, wo sie
anfangen wird?
„Woher sollte ich?“ bohre ich nach.
„Bei deinen Stalker-Fähigkeiten hätte ich
gedacht …“ Sie hält inne, als sie den Ausdruck auf meinem Gesicht sieht.
Enttäuschung und Schmerz zeichnen sich auf meinem Gesicht ab.
„Anastasia, ich würde nicht einmal im Traum
daran denken, mich in deine Karriere
einzumischen. Es sei denn, natürlich, du
bittest mich darum“, sage ich und bin wirklich gekränkt, dass sie so schlecht
von mir denkt.
„Also hast du keine Ahnung, wo ich anfangen
werde?“ fragt sie.
„Nein.
Ich weiß, dass es in Seattle vier Verlage gibt“, sage ich. Soviel habe ich
recherchiert, als sie mir gesagt hat, dass sie bei zwei Verlagen ein
Vorstellungsgespräch hat. „Deshalb wird
es wohl einer davon sein.“
„SIP“,
stößt sie aufgeregt hervor.
„Oh, der kleinste also. Sehr gut. Gut
gemacht.“ Ich beuge mich nach vorn und küsse ihre Stirn. „Kluges Mädchen. Wann
fängst du an?“ frage ich.
„Am Montag“, antwortet sie.
„So schnell? Dann sollte ich mir wohl lieber
alles nehmen, was ich von dir kriegen kann, solange ich noch Gelegenheit dazu
habe. Dreh dich um“, befehle ich.
All I Want is You by U2
Sie macht, was ich ihr gesagt habe. Ich öffne
ihren BH und ziehe den Reißverschluss ihres Rockes herunter. Ich streife ihren
Rock ihre Oberschenkel hinab und umschließe ihr erstaunlich rundes und rosa
Hinterteil. Gleichzeitig küsse ich sie auf die Schulter. Ich beuge mich nach
vorn und vergrabe meine Nase in ihrem Haar. Ich atme ihren Duft tief ein. Ihr
Geruch ist unglaublich berauschend und befördert mich an einen anderen Ort. Ich
drücke ihre Pobacken zusammen, die so prall und rund sind.
„Sie berauschen mich, Miss Steele, und
gleichzeitig gelingt es Ihnen, dass ich in Ihrer Gegenwart ruhiger werde. Was
für eine betörende Mischung“, murmele ich, während ich weitere Küsse auf ihrem
Haar verteile. Ich ergreife ihre Hand und ziehe sie unter die Dusche.
„Aua“, quiekt sie, als das kochend heiße
Wasser auf ihre Haut trifft. Ich grinse sie an, als das Wasser auf meinen
Körper hinabfällt.
„Es ist doch nur ein bisschen heißes Wasser,
Anastasia“, necke ich sie.
„Dreh dich um“, befehle ich und sie erfüllt
meinen Befehl ohne ein Wort. Sie dreht sich um und blickt zur Wand. „Ich will
dich waschen“, sage ich mit begieriger Stimme. Ich will sie waschen. Ihre Haut
und ihre Kurven mit meinen eingeseiften Händen spüren. Ich greife nach dem
Duschgel und drücke etwas auf meine Handfläche.
„Ich
muss dir noch etwas sagen“, murmelt sie. Meine Hand liegt auf ihrer Schulter.
Ich merke, wie sich ihr gesamter Körper anspannt, als sie dies sagt. Was quält
sie? Ist es etwas Schlimmes? Verlässt sie mich? Hat sie sich in Georgia etwa
gegen uns entschieden? Augenblicklich versteife ich mich ebenfalls. Aber ich
will hören, was sie zu sagen hat.
Ich
kann meine Angst kaum kontrollieren. „So?“ frage ich mit mildem Ton.
„Die Vernissage meines Freundes José findet
am Donnerstag in Portland statt“, beginnt sie ihren Satz und betont dabei das
Wort ‚Freund‘ sehr deutlich. Meine Gedanken wandern zu dem verdammten
Fotografen, der seine Augen und seine Zunge nicht von meiner Frau lassen kann
und das bereits seitdem ich sie zum ersten Mal getroffen habe. Beim Klang
seines Namens verharren meine Hände auf ihren Brüsten. Sie atmet tief ein.
„Ja, und was ist damit?“ frage ich und mir
gefällt die Idee absolut nicht, dass der Scheißkerl in unsere Privatsphäre
drängt, wenn wir gerade nackt und vertraulich in der Dusche stehen.
„Ich
habe versprochen, dass ich kommen werde. Willst du mitkommen?“ fragt sie. Das
Letzte, was ich will, ist, dass mein Mädchen in die Nähe dieses Scheißkerls kommt.
Aber es sieht ganz so aus, als ob sie sich bereits entschieden hat, dort
hinzugehen. Wenn ich nein sage, würde sie alleine dort hingehen, selbst wenn
ich es ihr verbiete. Ich weiß, dass sie nicht hören kann. Natürlich wäre das
noch schlimmer. Ich würde mir die ganze Zeit Gedanken machen. Wenn ich mit ihr
dorthin gehe, habe ich zumindest die ganze Situation unter Kontrolle. Widerwillig
erinnere ich mich daran Kompromisse für sie einzugehen, ‚Kompromisse Grey,
Kompromisse. Das ist es, was sie will.‘ Sie ahnt nicht einmal, wie weit ich
gehen würde, um mit ihr zusammen zu sein, sie in Sicherheit zu wissen, sie für
mich zu beanspruchen, für mich allein.
Nachdem
ich mich entschieden habe, sie zu begleiten, beginne ich wieder sie zu waschen.
„Um
wie viel Uhr?“ frage ich.
„Um
halb 8 geht’s los“, antwortet sie.
Ich
küsse ihr Ohr.
„Okay“,
sage ich sanft. Nachdem sie meine Antwort gehört hat, fällt die ganze
Anspannung von ihr ab und sie sackt quasi in meinen Armen zusammen.
„Hattest
du Angst, mich zu fragen?“ frage ich sie.
„Ja.
Woher weißt du das?“
„Anastasia,
dein ganzer Körper hat sich schlagartig entspannt, als ich Ja gesagt habe“,
sage ich trocken.
„Na
ja, du scheinst eher der, ähm … eifersüchtige Typ zu sein“, sagt sie und
untertreibt damit maßlos. Du hast ja keine Ahnung, mein schönes Mädchen!
„Ja, das bin ich“, sage ich finster. „Und es
ist nur klug, dass du das nicht vergisst. Aber
danke,
dass du mich gefragt hast. Wir werden mit Charlie Tango hinfliegen“, sage ich
und habe wieder die volle Kontrolle.
„Kann
ich dich auch waschen?“ fragt sie. Obwohl ich mich so sehr nach ihrer Berührung
sehne, kann ich ihre Hände auf meiner Haut nicht ertragen … zumindest jetzt
noch nicht.
„Ich
glaube nicht“, murmele ich und auf ihrem Gesicht breitet sich Enttäuschung und
Schmerz aus. Zärtlich küsse ich ihren Hals und versuche damit meine
Zurückweisung zu lindern. Ich muss sie wissen lassen, dass ich sie immer noch
will. Ich seife ihren Rücken ein.
„Wirst
du mir jemals erlauben, dich anzufassen?“ fragt sie sehnsüchtig. Ich bin noch
nicht bereit, ihr diese Frage zu beantworten. Wieder verharre ich und vermeide
es, ihre Frage zu beantworten. Meine Hände ruhen noch immer auf ihrem Hintern.
„Stütz dich an der Wand ab, Anastasia. Ich
werde dich noch einmal nehmen“, murmele ich ihr ins Ohr, während ich nach ihren
Hüften greife. Wir sind beide ins unserer Ekstase gefangen. Und so ist die
Diskussion beendet.
Sobald wir aus der Dusche treten, schnappe
ich mir ein warmes, flauschiges Handtuch und schlinge es mir um meine Hüfte.
Daraufhin greife ich nach einem zweiten und trockne Anastasia ab. Kurze Zeit
später, sitzen wir beide in Bademänteln an der Frühstücksbar. Mrs. Jones hat
köstliche Spaghetti alle vongole zubereitet.
Ich halte die Flasche Sancerre hoch und frage
Anastasia, „Noch etwas Wein?“, während meine Augen mit vielen verschiedenen
Emotionen leuchten.
„Ein kleines Glas, bitte“, antwortet sie.
Schließlich bringt sie genügend Mut auf, um
mir die Frage zu stellen, die sie schon die ganze Zeit beschäftigt.
„Was ist mit der … Situation, die dich
gezwungen hat, nach Seattle zurückzufliegen?“ fragt sie zögernd und ich blicke
sie finster an. Ich möchte nicht an Leilas Selbstmordversuch denken. Vor allem
nicht, wenn sie immer noch vermisst wird und wahrscheinlich eine Gefahr für
sich und andere darstellt.
„Leider ist sie völlig aus dem Ruder
gelaufen“, murmele ich und es gelingt mir nicht, die Verbitterung aus meiner Stimme
zu verbannen. „Aber das ist nichts, worüber du dir den Kopf zerbrechen musst,
Anastasia. Ich habe für heute Abend Pläne mit dir“, sage ich und lenke sie
damit wirkungsvoll ab.
„Ach ja?“ lautet ihre Antwort.
„Ja. Ich will dich in einer Viertelstunde in
meinem Spielzimmer sehen“, ich stehe auf und blicke auf sie herab
„Du kannst dich in deinem eigenen Zimmer
fertig machen. Im begehbaren Schrank hängen inzwischen jede Menge Sachen für
dich. Und ich will kein Wort darüber hören“, sage ich und blicke sie mit
zusammengekniffenen Augen an. Sie muss immer mit mir diskutieren. Aber sie sagt
nichts und blickt mich gelassen an. Gut! Ich gehe in mein Büro.
Ich finde meinen iPod, den Funksender und die
entsprechende Fernbedienung. Daraufhin gehe ich in mein Schlafzimmer und in
meinen begehbaren Kleiderschrank und suche die weiche, ausgewaschene Jeans, die
ich nur in meinem Spielzimmer anziehe. Ich entledige mich all meiner Sachen.
Nur meine Jeans ziehe ich an und lasse den obersten Knopf offen. Langsam mache
ich mich auf den Weg zum Spielzimmer. Ich möchte, dass Anastasia mich erwartet.
Je mehr sie wartet, desto mehr erwartet sie auch. Als ich die schwere Tür des
Spielzimmers erreiche, öffne ich sie schnell und schließe sie, nachdem ich den
Raum betreten habe. Eilig gehe ich durch den Raum und ignoriere Anastasia, die
nur in ihrem Höschen bekleidet in der Sub-Position kniet, völlig. Ich gehe zur
Kommode neben der Tür und lege den iPod und das Funkgerät darauf. Dann gehe ich
zum Bett. Das, was ich mir heute für Anastasia überlegt habe, verlangt ihre
Hände und Füße zu fesseln. Ich überprüfe die Fesseln an den Bettpfosten. Danach
kehre ich wieder zur Kommode zurück. Ich öffne eine Schublade und nehme einen
Pelzhandschuh, einen Flogger mit Lederbändern und Perlen an deren Enden heraus
und lege sie oben auf die Kommode.
Schließlich gehe ich zu Anastasia und stelle
mich vor sie. Ihr Kopf ist gebeugt, ihre Hände liegen gespreizt auf ihren
Schenkeln, ihr Haar fällt sanft über ihren Rücken und sie ist nur mit ihrem
Höschen bekleidet. Was für ein unvergesslicher Anblick. Überaus schön und
erregend.
„Du siehst hübsch aus“, flüstere ich. Sie
lässt den Kopf gesenkt, während ich sie aufmerksam beobachte. Auf ihren Wangen
breitet sich eine hübsche Röte aus, was normalerweise passiert, wenn sie sich
schämt. Doch im Moment starre ich sie einfach nur an. Wie oft soll ich ihr noch
sagen, dass sie wunderschön ist? Sie sollte sich nicht für ihre eigene
Schönheit schämen. Ich beuge mich hinab und umschließe ihr Kinn, sodass sie gezwungen
ist, mir in die Augen zu sehen. Mein Blick ist intensiv. Ich will, dass sie mir
glaubt.
„Du bist eine wunderschöne Frau, Anastasia“,
sage ich leidenschaftlich. „Und du gehörst ganz mir“, murmele ich, als mich
Erleichterung durchströmt. Das hier ist meine Frau und sie ist zurück, hier bei
mir und will mir gefallen.
„Steh auf“, befehle ich ihr sanft. Als ich
diese Schönheit vor mir betrachte, bemerke ich, dass meine Stimme voll
sinnlicher Verheißung ist.
Zitternd steht sie auf.
„Sieh mich an“, flüstere ich und letztlich
hebt sie ihren Blick. Ihre blauen Augen blicken in meine leuchtend grauen
Augen. Ich blicke sie wie ihr Dom an, wie ihr Meister, der ich in diesem Raum
bin. Ich weiß, dass mein Blick kalt und hart ist und verrät, dass ich mit ihr
machen werde, was ich will. Hingegen ist ihr Blick sexy, erwartend und
begierig. Ihr Mund ist leicht geöffnet, sie keucht. Ihre Zunge schlängelt sich
durch ihre Lippen und benetzt diese. Ein fast schon grausames Lächeln spielt um
meine Lippen, da ich weiß, was sie will. Und was sie will, bin ich und was ich
ihr zu bieten habe.
„Noch haben wir unseren Vertrag nicht
unterschrieben, Anastasia. Aber die Grenzen haben wir bereits festgelegt. Und
ich will dich an unsere Safewords erinnern.“
Ihr Ausdruck verrät nun ihre Angst.
„Wie lauten sie?“ frage ich sie autoritär.
Sie runzelt leicht die Stirn und ihr Zögern
verhärtet meine Gesichtszüge. Sie muss die Safewords kennen und in der Lage
sein, sie zu benutzen, wenn sie sie braucht.
„Wie lauten die Safewords, Anastasia?“ frage
ich sie langsam und wohlüberlegt.
„Gelb“, murmelt sie zunächst.
„Und?“ hake ich nach und presse meine Lippen zu einer schmalen
Linie zusammen. Es gibt mehr als ein Safeword.
„Rot“, flüstert sie nach meiner Aufforderung.
„Vergiss sie nicht“, warne ich sie. Dann hebt
sie ihre Augenbraue und will mir etwas entgegnen. Aber das ist ihr in meinem
Spielzimmer nicht gestattet. Mein Blick wird eisig und sie hält inne. Mein
Blick allein reicht schon um sie in die Schranken zu weisen.
„Zügeln Sie Ihr vorlautes Mundwerk, solange
wir hier drin sind, Miss Steele, sonst werde ich es Ihnen mit meinem Schwanz
stopfen, während Sie vor mir knien. Verstanden?“ frage ich sie entschlossen und
bestimmt.
Sie schluckt heftig und blinzelt schnell
hintereinander, nachdem ich sie so wirksam zur Einsicht gebracht habe. Der
Ton meiner Stimme und die Drohung daran, lässt sie wieder ihre gehorsame
Haltung einnehmen.
Here I am Baby by UB40
„Also?“ hakt er nach.
„Ja, Sir“, murmelt sie schnell.
„Braves Mädchen“, sage ich, halte inne und
starre sie an.
„Ich habe nicht die Absicht, etwas zu tun,
wofür du das Safeword benutzen musst, weil du Schmerzen hast. Was ich mit dir
vorhabe, wird intensiv werden, sogar sehr intensiv.
Und du musst mich anleiten. Verstehst du
das?“ frage ich.
Ihre Augen weiten sich vor Verwirrung.
„Diesmal werde ich dich berühren, Anastasia.
Du wirst mich weder sehen noch hören können. Dafür umso deutlicher spüren”,
sage ich. Sie runzelt die Stirn. Ich drehe mich zur Musikanlage um. Ich winke
mit meiner Hand und das Gehäuse, das die Stereoanalge verdeckt, beginnt sich zu
öffnen. Als sich die Türen öffnen, offenbaren sie den CD-Player und das
komplexe Soundsystem. Ich schalte es an und verknüpfe es mit dem Funkgerät, das
ich benutzen werde, um die Musik von meinem iPod abzuspielen. Ich wähle den
Song aus und stelle ihn auf Wiederholung. Anastasia wird das Lied nur durch die
Kopfhörer hören. Ich werde sie ihr aufsetzen, um sicherzugehen, dass sie keine
anderen Geräusche hören kann. Dadurch wird sich das Erlebnis für sie intensivieren.
Aus dem Augenwinkel erkenne ich ihren verblüfften Blick. Ich drehe mich um,
sodass ich sie ansehen kann und setze mein Ich-habe-eine-Überraschung-Lächeln
auf.
„Ich werde dich jetzt an dieses Bett fesseln,
Anastasia. Aber zuerst werde ich dir die Augen verbinden, und“, sage ich und
zeige ihr den iPod in meinen Händen, „du wirst mich nicht hören, sondern nur
die Musik, die ich für dich spiele.“
Wie immer ist sie überrascht und ich liebe
diesen Ausdruck auf ihrem Gesicht.
„Komm“, sage ich, greife nach ihrer Hand und
führe sie zum Himmelbett. Sie sieht die Fesseln, die ich an jeder Ecke
befestigt habe. Sie sind aus feinem Metall und mit Leder bezogen. Sie stellen
einen starken Kontrast zum rot bezogenen antiken Bett dar.
Sie sieht erregt und aufgeregt aus. Gut! Das
ist eine Mischung, die ich sehr gerne an ihr sehe.
„Stell dich hier hin“, sage ich und sie
blickt in Richtung des Bettes. Ich beuge mich herab und flüstere in ihr Ohr.
„Warte hier. Sieh immer auf das Bett. Stell
dir vor, du liegst darauf. Gefesselt und mir auf Gedeih und Verderb
ausgeliefert.“ Ihre Atmung beschleunigt sich beim Gedanken daran. Ich hole den
Flogger, den ich bereits ausgesucht habe und den Pelzhandschuh. Zügig gehe ich
zu ihr zurück und stelle mich hinter sie. Ich greife nach ihrem Haar und nehme
es zu einem Zopf zusammen. Ich unterteile es in drei Teile und beginne es zu
flechten,
„Ich mag es zwar, wenn du Zöpfe trägst,
Anastasia, aber ich kann es kaum erwarten, dich endlich zu nehmen, deshalb wird
einer genügen müssen“, sage ich mit tiefer und sanfter Stimme.
Als ich ihre Haare flechte, berühren meine
Finger immer wieder die Haut an ihrem Rücken. Jede Berührung jagt einen
elektrischen Stoß durch meinen Körper. Ich befestige das Zopfende mit einem
Gummi und ziehe an ihrem Zopf. Dadurch ist sie gezwungen einen Schritt
zurückzutreten und unsere Körper berühren sich. Wieder ziehe ich an ihrem Zopf.
Diesmal so, dass sie ihren Kopf zur Seite neigen muss und mir dadurch einen
besseren Zugang zu ihrem Hals gewährt.
Ich beuge mich hinab und vergrabe meine Nase
an ihrem Hals. Meine Zähne und meine Zunge bahnen sich ihren Weg von ihrem Ohr,
hinab zu ihrer Schulter. Ich summe leise, während ich dies tue. Sie schließt
vor Lust ihre Augen und ich weiß, dass das Gefühl meiner Berührung in ihrem
gesamten Körper wiederhallt. Sie schaudert und stöhnt leise.
„Still“, flüstere ich gegen ihre Haut. Ich
strecke meine Hände vor ihr aus, während meine Arme ihre berühren. Ich zeige
ihr den Flogger in meiner rechten Hand.
„Fass ihn an“, flüstere ich teuflisch. Ich
will, dass sie weiß, was ich vorhabe. Ich spüre die Hitze, die durch ihren
Körper flackert. Zögernd streckt sie ihre Hand aus und streicht mit ihren
Finger durch die langen Stränge. Sie fühlt die Wildlederriemen und die kleinen Perlen
an deren Enden.
„Gleich werde ich sie benutzen. Es wird nicht
wehtun, sondern nur die Durchblutung fördern und deine Haut dadurch
empfindsamer machen.“
„Wie lauten die Safewords, Anastasia?“
„Äh … gelb und rot, Sir“, flüstert sie.
„Braves Mädchen. Und denk daran, die größte
Angst ist die in deinem Kopf.”
Ich werfe den Flogger aufs Bett und lasse
meine Händen zu ihrer Hüfte wandern.
„Das wirst du nicht brauchen“, murmele ich
und schiebe die Finger unter den Saum ihres Höschens und schiebe es ihre Beine
hinab. Wackelig steigt sie heraus und hält sich dabei am Bettpfosten fest.
„Steh still“, befehle ich. Ich küsse ihren
Hintern und kneife sanft in ihre Pobacken. Ihr Körper versteift sich.
„Jetzt leg dich mit dem Gesicht nach oben
hin“, sage ich und schlage ihr hart auf den Hintern. Sie springt sofort nach
vorn.
Schnell krabbelt sie auf die Matratze, legt
sich hin und blickt mich an. Mein Blick ist ausdruckslos, ich gebe absolut
nichts preis. Meine Augen glühen aber mit kaum verhohlener Aufregung.
„Hände über den Kopf“, befehle ich und sie
tut es.
Ich drehe mich um und gehe zurück zur
Kommode, um den iPod und die Augenmaske zu holen. Sie ist gespannt, was ich
wohl mit ihr machen werde. Ich setze mich auf den Rand des Bettes und zeige ihr
den iPod. Der iPod hat eine Antenne, die die Musik auf die Stereoanlage überträgt. Sie sieht mich verwirrt an und
versucht die Funktionsweise herauszufinden.
„Hiermit
wird das, was auf dem iPod gespielt wird, auf die Anlage übertragen“,
beantworte ich ihre unausgesprochene Frage. Ihr fragender Blick hat sie verraten.
Ich zeige auf die kleine Antenne.
„Ich höre, was du hörst, und kann es mit
einer Fernbedienung steuern“, sage ich grinsend. Genau genommen habe ich eine
Fernbedienung für ihre Libido, genau wie sie eine für meine hat. Ich beuge mich
über sie und stecke ihr die Kopfhörer in die Ohren. Den iPod lege ich weit
genug weg, sodass sie nicht ausversehen drankommen kann.
„Heb den Kopf“, befehle ich und sie gehorcht
augenblicklich. Langsam ziehe ich ihr die Maske über den Kopf und raube ihr
damit den Sehsinn. Da ich die Musik noch nicht angemacht habe, kann sie mich
immer noch hören. Natürlich etwas gedämpft, da die Kopfhörer eher als
Ohrstöpsel fungieren. Ich stehe hoch, nehme ihren linken Arm und ziehe ihn
langsam nach oben, sodass ich ihr Handgelenk an der Ledermanschette befestigen
kann. Sie sieht einfach köstlich aus, sie ist mir völlig ausgeliefert. Als ich
ihr Handgelenk gefesselt habe, streiche ich über die Innenseite ihres Arms.
Dann gehe ich zur anderen Seite, nehme ihren rechten Arm und fessele ihr
rechtes Handgelenk. Wieder streiche ich mit meinen Fingern über die Innenseite
ihres Armes und fühle die exquisite Verbindung zwischen uns. Sie ist bis zum
Rand mit sinnlicher Erregung gefüllt.
Dann gehe ich zum Ende des Bettes und
ergreife ihre Knöchel.
„Heb noch einmal deinen Kopf“, befehle ich.
Augenblicklich gehorcht sie. Ich ziehe sie
hinunter und ihre Arme sind nun völlig ausgestreckt. Auf diese Art wird sie
nicht in der Lage sein, ihre Arme zu bewegen. Die Erwartung und das
übersprudelnde Hochgefühl bringen Anastasia zum Stöhnen. Ich spreize ihre Beine
und fessele zunächst ihren rechten, dann ihren linken Knöchel. Ihre Beine sind
weit gespreizt. Sie sieht sehr sexy aus und ich kann mit ihr machen, was ich
will. Die Tatsache, dass sie mir die Macht gibt, dies zu tun und mir vertraut,
ist überaus erregend. Ich betrachte mein Werk. Zu wissen, dass sie meine Frau
ist, die hier so unglaublich sexy aussieht, ist sowohl atemraubend, als auch
köstlich. Ich stelle den iPod an. Ich wollte schon immer einmal zu Spem
In Alium, oder auch der Vierzigstimmigen Motette von Thomas Tallis,
ficken.
Spem In Alium by Thomas Tallis
Ein himmlischer Chor singt dieses Stück. Es ist sehr
beruhigend. Das Lied an sich bedeutet „Hoffnung in jedermann” und es ist
seltsamerweise ziemlich passend für Anastasia und mich. Sie gibt mir Hoffnung. Es
ist ein Lied, das den Verstand besetzt, den Hörer verzaubert und dazu bringt,
an nichts anderes zu denken. In diesem speziellen Fall wird es Anastasia eine
Reizüberflutung bescheren. Ich stelle mir vor, dass sie dies mit all ihren
Sinnen erfährt und alle ihre Sinne überflutet werden.
Ich ziehe den Pelzhandschuh über meine rechte
Hand. Langsam und ohne Eile streiche ich über ihren Hals, wandere müßig über
ihre Kehle. Ganz langsam über ihren Brustkorb, ihre Brüste. Ich streichle sie
und erwecke damit alle Nervenenden in ihrem Körper. Ich beginne sanft an ihren
Brustwarzen zu ziehen, ziehe sie in die Länge – sanft, sinnlich.
Meine Hand fährt die Kontur ihres Körpers mit
wissentlicher Langsamkeit nach. Über ihren Bauch, ihren Bauchnabel umkreisend,
vorsichtig von Hüfte zu Hüfte, über ihr Schamhaar, zwischen ihren Beinen, ihre
Oberschenkel entlang. Ein Bein hinab und das andere Bein wieder hinauf. Diese
Sensation macht sie ihrer selbst bewusst, obwohl es nicht mehr als ein sanftes
Kitzeln ist. Ich passe meine Bewegungen den Stimmen der Musik an.
Ich bewege den Pelz ihre Arme hinab und
entlang ihrer Hüfte. Letztlich schließe ich den Kreis und streiche wieder über
ihre Brüste. Ihre Brustwarzen richten sich unter meiner Berührung auf und
beginnen fast schon zu blühen. Sie beginnt zu keuchen. Als ich sicher weiß,
dass sie erregt ist, lege ich den Pelzhandschuh zur Seite und nehme den Flogger
in die Hand. Ich lasse die Wildlederriemen über ihre Haut streichen und
verfolge dabei denselben Weg, wie vorher mit dem Pelzhandschuh. Die Musik
erklingt weiter und wiederholt sich, als mehrere engelgleiche Stimmen in ihren
Tiefen und Höhen erklingen. Es ist ein sanfter, geschmeidiger und himmlischer
Klang. Die weichen Wildlederriemen wandern ihren Körper entlang. Genau in dem
Moment, an dem sich die Stimmen erheben, erhebe ich auch den Flogger und lasse
ihn scharf auf ihren Bauch hinabsausen. Die unerwartete Berührung lässt sie
aufschreien:
„Ahhhh!“ schreit sie. Dieser Klang ist das
Ergebnis der Überraschung, die meine Berührung auslöst und nicht des Schmerzes.
Ich schlage sie wieder. Dieses Mal härter.
„Aah!“ schreit sie wieder.
Ich kann erkennen, wie sie versucht, sich zu
winden, den Schlägen des Floggers versucht zu entkommen. Aber ihre Arme und
Beine sind gefesselt und lassen keinerlei Bewegung zu. Dieses Mal streiche ich
über ihre Brust und die plötzliche Bewegung lässt sie aufschreien. Jeder Schlag
befördert das Blut an die Oberfläche und macht ihren Körper hypersensibel. Ich
setze jeden Schlag in perfekter Harmonie zur Musik, vermische etwas Himmlisches
mit etwas Dunklem. Ich rufe die dunklen Gefühle und Gelüste in ihr hervor. Es
ist wie eine perfekte Verbindung zwischen Anastasia und mir, dem guten und dem
bösen Engel. Die Sensation, die sie fühlt, ist sehr erotisch und spricht etwas
in mir an, was bisher unbefriedigt geblieben ist. Es treibt mich hoch und höher
und bis zur Ekstase. Ich treffe ihre Hüfte, dann verteile ich sanfte Schläge
auf ihrem Schamhaar, auf ihren Schenkeln, der Innenseite, und wieder ihren
Körper hinauf … über ihre Hüfte. Ich mache immer weiter und weiter, im Einklang
mit der Musik, bis sie plötzlich stoppt … als die Musik wieder beginnt,
verteile ich wieder Bisse mit dem Flogger auf ihrem Körper … sie stöhnt und
windet sich unter den Riemen. Ihr Atem geht harsch. Ihr Körper verlangt nach
mehr, er ist völlig wachsam, begierig und verlangend. Die Erregung in mir ist
an ihrer Spitze und ich sehe, dass auch sie sich kaum noch beherrschen kann.
Ein sehr sinnliches Stöhnen entweicht ihren Lippen.
Ich werfe den Flogger zur Seite. Das Bett
bewegt sich, als ich über sie klettere. Als das Lied wieder von vorn beginnt,
nehmen meine Nase und meine Lippen die Rolle des Floggers ein. Ich wandere
ihren Hals entlang, über ihre Kehle, verteile Küsse, sauge und wandere weiter
hinab zu ihrer Brust. Necke ihre Brustwarzen mit meiner Zunge, während meine
Finger die andere unerbittlich bearbeiten … Sie stöhnt laut auf. Das Gefühl,
das meine Berührungen auslöst ist riesig. Das überwältigende Gefühl bringt sie
dazu noch mehr zu wollen. Sie verliert sich in meinen Bewegungen.
Ich wandere hinunter zu ihrem Bauch. Meine
Zunge umkreist ihren Bauchnabel und zeichnet den Weg des Pelz und des Floggers
zuvor nach. Ich küsse, sauge und knabbere mir meinen Weg hinab. Schließlich
erreicht meine Zunge den großen Preis an dem Punkt, an dem sich ihre Beine begegnen.
Sie wirft ihren Kopf zurück und schreit auf, da sie ihrem Orgasmus sehr nahe
ist. Ich weiß, dass sie kurz davor ist, und ich will nicht, dass sie unter
meiner Zunge kommt. Ich warte, bis das übermächtige Gefühl in ihr etwas
verebbt. Sie ist bereit gründlich durchgevögelt zu werden. Schnell entledige
ich mich meiner Jeans.
Ich knie mich zwischen ihre Beine und befreie
ihren linken Knöchel von den Fesseln. Sie zieht ihr Bein bis zur Mitte des
Bettes zurück und dehnt es. Ich beuge mich zur anderen Seite und befreie auch
ihren rechten Knöchel von seinen Fesseln. Meine Hände wandern schnell über ihre
Beine, drücken, kneten und bringen das Blut wieder zum Zirkulieren. Dann greife
ich nach ihren Hüften und hebe sie vom Bett, sodass ihr Rücken nicht länger das
Bett berührt. Sie wölbt ihren Rücken und verlagert das Gewicht gänzlich auf
ihre Schultern.
Ich knie mich zwischen ihre Beine und mit
einer schnellen, zustoßenden Bewegung bin ich in ihr und bringe sie zum
schreien. Ich weiß, dass sie bereits erregt und kurz vorm Orgasmus ist. Immer
wenn sie kurz vorm Orgasmus steht, halte ich inne und warte bis ihr Beben
verebbt.
„Bitte!“ wimmert sie.
Um sie zu warnen, verstärke ich meinen Griff.
Meine Finger graben sich in ihr weiches Fleisch. Sie keucht heftig und hält
nach meiner Warnung inne. Sehr langsam beginne ich mich wieder zu bewegen. Rein
und wieder raus, quälend langsam. Das Orchesterstück wird von hohen und tiefen
Stimmen gesungen, und als das Lied an Fahrt gewinnt, beschleunige ich
ebenfalls. Ich kontrolliere meine Bewegungen und unser beider Gefühle
entsprechend der Musik.
„Christian, bitte“, bettelt sie und ihr
Flehen ist mein Verderben. Mit einer flüssigen Bewegung lasse ich sie aufs Bett
hinabsinken und lege mich auf sie drauf. Meine Hände ruhen auf dem Bett neben
ihren Brüsten, um mich abzustützen und dann stoße ich in sie hinein. Als die
Musik ihren Höhepunkt erreicht, sind wir ebenfalls auf unserem Höhepunkt. Kurz
nach Anastasia erlebe ich einen intensiven Orgasmus und stoße noch dreimal in
sie hinein. Schließlich halte ich inne und breche über ihr zusammen.
Als das bebende Gefühl abebbt, ziehe ich mich
aus ihr zurück. Die Musik stoppt, nachdem ich die Taste auf der Fernbedienung
gedrückt habe. Ich strecke mich über ihr aus und löse die Fesseln an ihren
Handgelenken. Sie stöhnt, als ich ihre Hände befreie. Dann ziehe ich ihr die
Augenmaske über den Kopf und die Kopfhörer aus den Ohren. Sie blinzelt und
blickt mit ihren babyblauen Augen in meine grauen.
„Hi“, murmele ich.
„Hallo du“, flüstert sie schüchtern zurück.
Meine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln. Ich beuge mich herab, um sie
sanft zu küssen.
„Gut gemacht“, flüstere ich.
„Dreh dich um.“
Ihre Augen weiten sich und sie wirft mir
einen ungläubigen Du-willst-immer-noch-mehr-Blick zu.
„Ich will nur deine Schultern massieren.“
„Oh … okay.“
Steif dreht sie sich auf den Bauch und wirkt
ziemlich müde. Ich setze mich rittlings auf sie und beginne ihre Schultern zu
massieren. Sie stöhnt laut, als meine kundigen Hände ihre verspannten Schultern
bearbeiten. Ich beuge mich hinab und küsse ihren Kopf.
„Was war das für eine Musik?“ murmelt sie
müde, schläfrig und ziemlich undeutlich.
„Das Stück heißt Spem in Alium und ist eine vierzigstimmige Motette von Thomas Tallis.“
„Es war …“, sagt sie und hält inne, um nach
dem richtigen Wort zu suchen, „ absolut überwältigend.“
„Ich wollte schon immer mal dazu vögeln.“
„Also eine weitere Premiere für Sie, Mr.
Grey?“
„Allerdings, Miss Steele.“
Sie stöhnt, als ich weiter ihre Schultern
massiere.
„Für mich war es auch das erste Mal, dass ich
dazu gevögelt habe“, murmelt sie schläfrig.
„Hm … du und ich schenken einander ganz schön
viele Premieren“, stelle ich fest.
„Was habe ich im Schlaf gesagt, Chris… äh,
Sir?“ verbessert sie sich selbst.
Für einen Moment lasse ich meine Hände ruhen.
„Viele Dinge, Anastasia. Du hast von Käfigen
und Erdbeeren gesprochen, davon, dass du mehr willst und dass du mich
vermisst“, sage ich und lasse das allerwichtigste Detail aus.
„Ist das alles?“ fragt sie und ich erkenne
die Erleichterung in ihrer Stimme.
Ich beende meine Massage und lege mich neben
sie. Ich stütze meinen Kopf auf meinem Ellenbogen auf und runzle die Stirn. Ich
möchte, dass sie es sagt, wenn sie wach und bei vollem Bewusstsein ist.
„Was dachtest du denn, was du gesagt hast?“
frage ich.
„Dass ich dich für einen potthässlichen,
arroganten Mistkerl halte, der noch dazu schlecht im Bett ist.“
Ich blicke sie noch finsterer an.
„Tja, all das bin ich natürlich. Aber jetzt
haben Sie meine Neugier endgültig geweckt, Miss Steele. Was verbergen Sie vor
mir?“
Sie blinzelt unschuldig. Sag es, Miss Steele!
Bitte, sag es zu mir … wenn ich hier bei dir bin.
„Ich verberge gar nichts.“
„Anastasia, du bist eine hoffnungslos
schlechte Lügnerin“, sage ich.
„Ich dachte, Sie wollten mich nach dem Sex
grundsätzlich zum Lachen bringen, Mr. Grey. Aber so wird Ihnen das wohl kaum
gelingen.“
Meine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln.
„Leider kann ich keine Witze erzählen.“
„Mr. Grey! Es gibt also allen Ernstes etwas,
was Sie nicht können?“ Sie grinst mich an und ich kann nicht anders und grinse
zurück.
„Ja.
Ich bin ein hoffnungslos schlechter Witzeerzähler“, sage ich stolz und sie
fängt an zu kichern.
„Ich
auch“, stimmt sie zu.
„Ich
liebe es, dieses Kichern zu hören“, murmele ich und beuge mich vor, um sie zu
küssen.
„Und du verbirgst etwas vor mir, Anastasia.
Vielleicht muss ich dich ja foltern, damit du es mir verrätst.“
Ich starre sie an und liebe die Art wie sie
kichert. Aber ich wünsche mir so sehr, dass sie mir sagt, dass sie mich nicht
verlassen wird.
Wir sehen einander an und schlafen
schließlich hier in meinem Spielzimmer ein. Ich habe die Welt und die Probleme,
die sie mit sich bringt, völlig vergessen. Es gibt nur mich und meine
Anastasia. Im diesem friedlichen Moment gibt es nur mein Mädchen und mich, hier
in diesem Bett. Es gibt kein Chaos, keine Stürme, die mein abgefucktes Leben hervorruft. Die
Probleme warten vor dieser Tür. Aber im Moment ist mir alles egal und ich denke
an nichts und niemanden, außer an Anastasia.
I'm on Top of the World by The Carpenters
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