Kapitel XVII
Feuer und Eis
Bestrebt,
Anastasia zu sehen, und den Tag über nicht in der Lage gewesen zu sein, so viel
mit ihr zu sprechen, wie ich gerne möchte, werde ich nervös. Ich versuche, mein
Workout schnell zu beenden. Seitdem ich Anastasia getroffen habe, kreisen meine
Gedanken unaufhörlich um sie. Mein Kontrollsucht hat eine neue Dimension
angenommen.
(Every Breath You Take by Sting &
The Police)
Während ich
dem freistehenden Kickbox-Dummy die Seele aus dem Leib prügele, läuft Taylor in
Höchstgeschwindigkeit auf dem Laufband. Dieser Mann kann selbst einen Windhund
überholen! Er verfügt über das lebenslange Training und die Ausdauer. Aber
zudem hält er sein Black-Ops Training so hoch wie möglich. Er schafft 19
Kilometer in achtunddreißig Minuten und fünfundvierzig Sekunden und das auch
noch mit fast fünfundzwanzig Kilogramm Ausrüstung auf dem Rücken. An Taylor
beeindruckt mich nicht nur seine individuelle physische Ausdauer, die man von
einem Mann des Militärs wie ihm erwarten kann, sondern wie viel er auf sich
nimmt und dennoch weitermacht. Er weiß nicht, wann er aufhören muss. Das ist
etwas, was ich verstehe, da ich ebenfalls nicht der Typ bin, der aufgibt. Es
ist etwas Gutes, weil ich mich sowieso nicht mit Versagern abgebe.
Taylor
ist ein zuverlässiger Angestellter und ich vertraue ihm bedingungslos, genau
genommen würde ich ihm sogar mein Leben anvertrauen. Er hat mich in einigen
sehr kompromittierenden Positionen gesehen. Nicht, dass es mich gestört hätte;
ich habe ihn wegen seinen Fähigkeiten eingestellt. Er war immer sehr
professionell und er wusste stets, wie er es schafft, sich rar zu machen, wenn
es nötig war. Und wenn er mich doch einmal dabei gesehen hat, wie ich eine
gefesselte Sub, ausgestreckt auf der Frühstückstheke, versohlt habe oder er
mich wegen einem dringenden,
Es-kann-nicht-warten-bis-Grey-seinen-Fick-beendet-hat-Notfall unterbrechen
musste, hat er es immer geschafft, seine professionelle Miene zu wahren und die
Verbindung zu unterbrechen – kein Wortspiel beabsichtigt. Obwohl sein Blick nie
auf mir geruht hat, kam er trotzdem und hat mich über eine anstehende Aufgabe
unterrichtet. Es war mir egal, auf welche Weise er mich unterbrochen hat, oder
mit wem. Aber das hat sich geändert seit Anastasia in mein Leben getreten ist.
Ich möchte nicht, dass sie irgendjemand nackt sieht oder in den Höhen ihrer
Lust; das ist allein meinen Augen vorbehalten.
(For Your Eyes Only by Sheena Easton)
Ich
habe Taylor mehr als deutlich gemacht, dass er mich nicht stören darf, wenn
Anastasia und ich in unserem Privatsbereich sind. Er muss es auf andere Art und
Weise tun. Es ist ihm unter keinen Umständen gestattet, sie nackt zu sehen. Ich
muss Anastasia geliebt haben, seitdem ich sie das erste Mal getroffen habe, da
ich Taylor diese Regel noch nie zuvor auferlegt habe. Niemals! Anastasia ist
das erste Mädchen, mit dem ich Händchen gehalten habe. Sie weiß nichts davon,
weil ich es ihr noch nie erzählt habe. Körperlichen Kontakt habe ich um jeden
Preis vermieden. Anastasia war immer so kostbar für mich. Egal wie pervers, wie
rau und wie sinnlich unser Techtelmechtel wurde; mit Anastasia war es immer ein
Liebesspiel. Nur in der Vergangenheit habe ich gefickt. Ich hatte nie zuvor
eine emotionale Verbindung zu einer Frau. Diese Vorstellung war mir zuwider.
Ich habe nie jemanden verfolgt, der nicht diesen Dom/Sub Lifestyle geführt hat.
Ich wollte sie nicht unterrichten. Ich habe von allen Subs erwartet, dass sie
wussten, was sie tun und ich habe erwartet, dass sie die entsprechende Ausdauer
für die perverse Scheiße, die ich mit ihnen vorhatte, zeigen würden.
Schwächlinge oder eine Sub, die nach fünfzehn Minuten Versohlen das Safeword
„rot“ benutzt, wären nichts für mich gewesen! Ich hätte sie in dem Moment, in
dem ich ihre Handschellen gelöst hätte, aus der Tür geworfen und ihnen
lediglich ihre Klamotten in die Hand gedrückt. Und jetzt ist es mir egal, dass
Anastasia das Versohlen und die extreme Scheiße, die ich früher genossen habe,
hasst. Ich wollte diese Sachen mit Anastasia machen, sie mit ihr genießen, aber
in dem Moment, in dem sie mich verlassen hat; sind all diese Gefühle
verschwunden, wie weggeweht. Ich wollte mehr
mit ihr, nicht nur die perverse Scheiße. Ich konnte nicht atmen und zum
ersten Mal in meinem Leben habe ich mich schuldig gefühlt, weil ich sie an ihr
ausüben wollte! Ich habe mich selbst verabscheut, weil sie das Versohlen hasst.
Anastasia besitzt sowohl meinen Körper, als auch meine Seele. Sie ist anders,
als alle anderen! Ein kurzes Lächeln von ihr bringt einen Mann in den Himmel
und wenn sie mir die kalte Schulter zeigen würde, dann würde ich Himmel und
Hölle in Bewegung setzen, um das zu ändern. Ich kann mir eine Welt, in der sie
nicht existiert, nicht vorstellen. Ich könnte nicht existieren! Nicht
ohne sie!
Selbst
Taylor ist von ihr angetan, und wenn ich nicht wüsste, dass er in Mrs. Jones
verliebt ist, wäre ich eifersüchtig und ich würde ihn feuern, obwohl er mein
bester Angestellter ist. Obwohl ich weiß, dass seine Gefühle Anastasia
gegenüber, etwa den meinen für meine Schwester gleichen, kann ich meine
Eifersucht nicht abstellen, vor allem wenn Anastasia ihm gegenüber jegliches
Interesse zeigt, sei es auch nur, weil sie ihn als eine Art „Onkel“ sieht. Dieser Gedanke bringt mich
dazu, sehr hart auf den Dummy einzuschlagen, sodass er sich fast bis auf den
Boden biegt und einige Male heftig zurückschlägt. Taylor wirft mir einen Blick
zu, während er weiterläuft. Ich mache mich auf den Weg zu einem der Laufbänder,
stelle meine Steigung ein und beschleunige, bevor ich anfange, zu rennen.
Taylors Blackberry muss vibriert haben, da er gekonnt vom Laufband abspringt,
obwohl er gerade noch Höchstgeschwindigkeit gelaufen ist.
„Taylor“,
meldet er sich und sein Blick huscht zu mir. Augenblicklich springe ich vom
Laufband.
„Welch“,
formt er mit den Lippen und ich strecke ihm meine Hand entgegen, um das Telefon
zu übernehmen.
„Grey
hier. Was ist los?“ sage ich besorgt. Nachdem Anastasia darauf bestanden hat,
mit ihrem Boss nach New York zu fliegen, habe ich Welch beauftragt, ein
bisschen genauer über Jack Hyde nachzuforschen.
„Mr.
Grey, ich habe versucht, Sie auf ihrem Telefon zu erreichen, Sir, aber da sie
nicht rangegangen sind, habe ich Taylor angerufen.“
„Jetzt
bin ich ja am Apparat. Was haben Sie herausgefunden?“ frage ich ungeduldig.
„Ich
werde Ihnen in Kürze die Hintergrundinformationen per E-Mail schicken, Sir,
aber ich wollte Ihnen von meinen Befragungen der früheren Assistentinnen von
Mr. Hyde berichten. Jack Hyde hatte in den letzten fünfzehn Monaten sieben
Assistentinnen. Miss Steele ist die achte Assistentin, die er in dieser kurzen
Zeit hatte.“ Ich erschaudere, aber ich war mir dieser Information bereits
bewusst.
„Ja,
ich war mir dessen bereits bewusst. Welche Neuigkeiten haben Sie
herausgefunden?“
„Sir,
ich habe all diese jungen Damen selber befragt. Ich habe es geschafft, fünf von
ihnen zu befragen und es gab einige Übereinstimmungen. Sie sind alle jung;
Anfang zwanzig, haben gerade ihr Studium beendet oder arbeiten erst wenige
Jahre. Die Assistentin, die am längsten für ihn gearbeitet hat, war drei Monate
dort. Bei den anderen war es noch weniger. Das hat mein Interesse geweckt und
als ich sie beiläufig interviewt und sie sie befragt habe, war keine von ihnen
zuvorkommend. Sie alle hatten dieses vorbereitete Bild von Jack Hyde und die
Antworten waren fast wortgetreu, Sir.“
„Wie
haben Sie sich vorgestellt?“
„Ich
habe ihnen erzählt, dass Jack Hyde vor einer möglichen Beförderung im
Unternehmen steht und wir herausfinden wollen, ob er in der Lage ist, eine
größere Zahl Angestellter zu leiten, da er einige Assistentinnen hatte, die er
nicht halten konnte. Wir wollen den Drehtüreffekt in der Fima vermeiden. War es
schwierig, mit ihm zu arbeiten? Was war das schwierigste daran für ihn zu
arbeiten? Warum sie glauben, warum er seine Assistentinnen so oft gewechselt
hat? War es einfach mit ihm zu arbeiten?“
„Interessant.
Was haben sie gesagt?“
„Dasselbe,
Sir. Ja, ihr Boss war anspruchsvoll; er hat von seinen Assistentinnen
Perfektion erwartet. Aber er war der beste Chef, den man sich vorstellen
konnte. Er war professionell … Es war alles vorbereitet. Ich habe ihnen
zyklische Fragen gestellt. Wenn Mr. Hyde doch der beste Chef war, warum wurden
sie dann nicht fest bei SIP eigestellt? Warum haben sie von Jack Hyde keine
Empfehlungen bekommen? Einigen wurde bei diesen Fragen ziemlich unbehaglich zu
Mute. Einige arbeiten nicht mal mehr in der Verlagsbranche, obwohl sie ihr
Literaturstudium beendet haben. Aber was sie nicht gesagt, sondern mittels ihrer Körpersprache
ausgedrückt haben, war am interessantesten, Sir“, sagt er. Ich bin ganz
aufmerksam.
„Was
haben Sie festgestellt?“ sage ich leise, fast schon bedrohend.
„Sir,
sie haben die Kampf-oder-Flucht-Reaktion gezeigt. Sie waren gestresst. Alle
fünf haben mich angespannt angelächelt, als sie gesagt haben, dass ihr Chef ein
wundervoller Mann ist. Ihre Augen waren geweitet; sie hatten ihren Fuß
gleichzeitig auf dem Gas und der Bremse, Sir.“
„Erklären
Sie mir das“, sage ich.
„Also
gut, Sir. Wenn sie den Fuß nur auf dem Gas gehabt hätten, wären sie nur wütend
oder fahrig gewesen. Das ist die erhitzte, überaus emotionale, angespannte und
unruhige Art der Antwort. Und dann ist der Fuß auch noch gleichzeitig auf der
Bremse, wenn der Befragte verschlossen ist. Sie machen dicht oder sperren sich
aus, oder zeigen kaum Emotionen. Aber wenn sie beides zeigen, ist es die
schlimmste Art der Reaktion. Sie verkrampfen sich und frieren zu. Sie sind wie
gelähmt, aber an ihrem Blick konnte ich sehen, wie extrem aufgewühlt sie sind.
Sie haben ihre Hände so sehr zu Fäusten geballt, dass die Knöchel weiß
hervorgetreten sind, sie kreidebleich wurden, ihre Pupillen sich geweitet haben,
ihre Atmung beschleunigte und das alles
wurde von einem Armeverschränken verstärkt.“ Dann räuspert er sich.
„Sir,
zudem haben sie alle körperlichen Zeichen des Lügens gezeigt. Diese simple
Frage habe ich gestellt: ‚Was für ein Chef war Jack Hyde?‘ Die physische
Reaktion von allen war identisch. Jede von ihnen hat schwer geschluckt, bevor
sie begonnen haben, zu sprechen und die Intonation ihrer Worte hat sich
verändert. Ein falsches Lächeln hat sich auf ihrem Gesicht abgezeichnet und
ihre Gesten haben nicht zu ihren Worten gepasst.“ Dann höre ich das Rascheln
von Papier, als würde Welch nach etwas suchen.
„Ah,
ja“, sagt er und räuspert sich erneut, als würde er gleich etwas sehr wichtiges
offenlegen. „Assistentin Nummer 3, Victoria, hat heftig ihre Stirn gerunzelt,
als sie mir erzählt hat, welch Freude es ihr bereitet hat, für Jack Hyde zu
antworten. Wie kann es ihr Freude bereitet haben, wenn ihre Miene so aussieht,
als würde sie gerade etwas Ekelhaftes herunterschlucken müssen, und sie
versucht, es wieder hoch zu würgen! Gesten sind mechanisch, Sir. Die Zunge lügt
vielleicht, aber es bedarf eines erfahrenen Schauspielers, die gesprochenen
Worte den Gesten anzupassen. Diese Mädchen hatten eindeutig nicht die
Erfahrung. Es war so, als würde man einem schlechten Schauspieler zusehen!“
Ich
gehe hin und her.
„Haben
Sie sie die Hauptfrage gestellt, die ich wissen wollte?“ frage ich mit kalter,
kontrollierter Stimme.
„Ja,
Sir“, sagt er feierlich und der Ton bestätigt meine Ängste.
„Und?“
„Nur
drei von ihnen sind mit Hyde auf eine Konferenz gefahren, Sir.“ Er betont das
Wort ‚Konferenz‘ wie ein Schimpfwort.
„Was
ist passiert?“
„Ich
spreche jetzt von Victoria. Sie war die erste, die mit ihm zu einer Konferenz
gefahren ist. ‚Wie war die Konferenz? Was haben sie und ihr Chef außerhalb der
Konferenz gemacht?‘ habe ich gefragt.” Er hält inne.
„Wie
lautete ihre Antwort?“ frage ich ungeduldig.
„Sie
sah abgelenkt aus, so als würde sie versuchen so zu tun, als hätte sie die
Frage nicht verstanden, um einer schlechten Erinnerung zu entfliehen. Sie hat
zu schwitzen begonnen wie ein Wrestler. Es war eindeutig, dass sie beunruhigt
war. Eine solche Menge Schweiß von so einem kleinen Mädchen! Dann hat sie
begonnen, ihren Körper zu halten, als würde sie ihn vor jemandem schützen. Ihre
Augen waren verwirrt. Sie hat mir nie direkt in die Augen gesehen; ist meinem
prüfenden Blick ausgewichen, ihre Atmung wurde rasant, im Versuch sich selbst
zu kontrollieren. Ihre Stimmlage wurde zudem auch höher. Schließlich hat sie
folgende Worte herausgebracht, ‚Was meinen Sie?’“
„Das
bedeutet aber nicht, dass sie lügt.“
„Sir,
die Stimmbänder ziehen sich unter Stress zusammen. Sie ist mir nicht
ausgewichen. Ich habe keine Bedrohung für sie dargestellt. Sie hat diese
Reaktionen nur gezeigt, wenn sie mir falsche Informationen über ihren früheren
Chef gegeben hat. Sie saß ganz gekrümmt da. Sie hatte immer die Tür im Blick,
als würde sie jeden Moment davonlaufen. Sie ist rot angelaufen. Die letzte
Frage, die ich ihr gestellt habe, lautete, ‚Haben Sie mir über Ihren früheren
Chef die Wahrheit erzählt?‘ Die schlichte Antwort darauf wäre normalerweise,
‚Ja‘ oder ‚Natürlich‘ oder ‚Sicherlich‘ oder auch ‚Ja, tue ich‘. Sie wissen,
was sie gesagt haben, ‚Falsch zu sein, ist das schlimmste, was man tun kann.‘
Nur Victoria war anders … sie sagte,
‚Lügen ist eine ehrlose Handlung.‘“
„Nicht
jeder antwortet mit nur einem oder zwei Worten, Welch. Wie können Sie daraus
ohne Zweifel schließen, dass sie gelogen haben?“
„Sir,
bitte bringen Sie mir ein bisschen Vertrauen entgegen. Meine Ausbildung
beinhaltete auch körperliche Zeichen des Lügens. 21-25- Jährige Mädchen zu
befragen, ist eine meiner leichtesten Übungen. Ich habe Beamte, Politiker und
Spitzel befragt, die darauf trainiert sind, ihre physischen Reaktionen ihren Worten
anzupassen. Das ist eine sehr simple Aufgabe.“
„Welch,
ich kenne ihre Vita nur allzu genau! Um was ich sie bitte, ist ganz einfach.
Ich möchte absolut sicher sein, ohne jeden Zweifel, dass sie wirklich
lügen. Können Sie Ihre Annahmen beweisen? Wie unterstützen sie ihre
Behauptung?“ frage ich mit fordernder Stimme.
„Ein
Lügner antwortet normalerweise auf eine Frage, in dem er sie mit leerer Stimme
entpersönlicht. Viele der Mädchen haben mich gebeten, die Frage zu wiederholen;
und das ist typisch, da sie so ihre Antwort hinauszögern können. Victoria
fragte ‚Wie können Sie so etwas fragen?‘, was ebenfalls darauf schließen lässt,
dass sie ihre Antwort hinauszögert. Ich habe sie nicht nur anhand einer Antwort
beurteilt. Individuell betrachtet, ist es von nicht so großer Bedeutung. Aber
kollektives Verhalten und kollektive Antworten sprechen für sich. Sie
verheimlichen irgendetwas und das tun sie alle.“
„Warum
sollten sie etwas für ihn verheimlichen?“
„Ich
schätze es ist Angst. Sie haben etwas zu verlieren. Mr. Hyde hat etwas gegen
sie in der Hand. Ich weiß nicht, was es ist. Aber diese Mädchen hatten
eindeutig Angst vor ihm, obwohl ihre Worte anderes vorgegeben haben.“
„War
es das soweit?“
„Ja,
erst einmal“, antwortet er.
„Okay,
lassen Sie mich wissen, wenn Sie mehr herausfinden“, sage ich und lege auf.
Ich
gehe auf und ab und atme wütend durch die Nase, wie ein provozierter Bulle
während eines Kampfes. Taylor räuspert sich.
„Sir,
wir sollten duschen gehen und uns dann auf den Weg zu SIP machen. Ich bin mir
sicher, dass wir dort auf Miss Steele warten können“, sagt er und liest beinahe
meine Gedanken. Dort bin ich ihr wenigstens nah und mache mir nicht so viele
Sorgen wie hier. Ich kann mit Besorgnis nicht umgehen. Ich muss diesen
Scheißkerl feuern, ohne dass er sich bei Anastasia unbeliebt macht. Ohnehin
sammele ich ja Informationen über ihn und gebe sie an Roach weiter. Es gibt
genügend, um ihn zu feuern. Das einzige, was mich jetzt noch zurückhält, ist
Anastasias Reaktion. Wir werden sehen. Heute Abend werde ich ihre Reaktion
abwägen und diese letzte Information wird vielleicht das Zünglein an der Waage
sein. Ich möchte diesen Scheißkerl nicht in der Nähe meiner Frau wissen! Er ist
ein Aufreißer. Ich möchte diesem Kerl am liebsten die Seele aus dem Leib
prügeln! Ich koche vor Wut.
Ich
wende mich Taylor zu, „In Ordnung, erst gehen wir duschen und dann brechen wir
auf“, und er nickt feierlich.
*****
Taylor parkt
den SUV vorm SIP Gebäude. Es befindet sich im innerstädtischen
Geschäftsviertel. Eines der renovierten Gebäude sieht aus wie neu. Natürlich
verleihen Glasfenster einen Hauch Moderne. Der U-förmige Eingangsbereich
verfügt über einen breiten Fußweg, mit ordentlich eingefasstem Blumenbeet auf
jeder Seite und unter einem weiten Säulenvorbau, welches ein Relikt des
Originalgebäudes ist. Dieser führt zu einem großen in Glas gehaltenen
Eingangsbereich, der natürlich über automatisierte Glasschiebetüren verfügt.
Als Anastasia mir erzählt hat, dass sie hier einen Job hat, habe ich Taylor
beauftragt, die Sicherheitsleute auszukundschaften. Man ist nicht einfach
Christian Grey und macht sich auf seinem Weg keine Feinde. Der klägliche
Sicherheitsdienst im Gebäude hat mir Sorgen bereitet. Es gibt nicht genügend
Kameras, die die entscheidenden Eingänge abdecken und es ist ziemlich einfach,
in das Gebäude zu kommen, selbst wenn man nicht wegen irgendwelcher Geschäfte
hier ist. Das ist etwas, was ich so schnell wie möglich ändern werde, wenn das
Redeverbot aufgehoben ist. In der Nähe befindet sich ein italienischer Deli,
eine Saftbar, ein Souvenirshop für Touristen und einige Klamottenläden. Eine
Haltestelle befindet sich zudem auch in unmittelbarer Nähe.
Wir warten
direkt vor dem Gebäude und haben den Fußweg vor den doppelten Schiebetüren
direkt im Blick. Ich blicke auf meine Uhr. Es ist jetzt 18:30 Uhr und sie ist
immer noch nicht herausgekommen. Soll ich hineingehen und sie holen? Ich gebe
ihr fünf Minuten, bevor ich hereingehe. Seitdem Anastasia in meinem Leben ist,
ertappe ich mich ständig dabei, dass ich mir Sorgen darüber mache, was sie
sagen oder denken könnte. Ich sitze auf glühenden Kohlen! Ich beginne die Zeit herunterzuzählen: Vier
Minuten und neununddreißig Sekunden … Meine Augen heften an der Tür. Drei
Minuten und elf Sekunden … Keine Bewegung. Ich winde mich auf meinem Sitz und
Taylors Blickt begegnet meinem kurz im Rückspiegel. Zwei Minuten und acht
Sekunden, meine Hand liegt bereits auf der Tür. Vierundfünfzig Sekunden und die
Schiebetüren öffnen sich. Anastasia kommt aus dem Gebäude gerannt, als würde
sie von den Höllenhunden gejagt werden! Was zum Teufel ist passiert? Als sie
die Mitte des Fußweges erreicht, geht ihr die Luft auf. Sie wirft ihren Kopf in
den Nacken, als würde sie nicht genug Luft bekommen und sinkt auf den Boden! Es
ist wie in einem Albtraum! Mein Herz setzt zunächst aus, als ich mich daran
erinnere, wie Leila in ihrem Apartment eine Waffe auf sie gehalten hat. Dann
fängt es plötzlich so schnell an zu schlagen, als würde es hundert Meilen in
der Stunde zurücklegen wollen. Das Adrenalin strömt durch meinen Körper, ich
reiße die Tür auf und gleichzeitig springen Taylor und ich aus dem SUV und in
Höchstgeschwindigkeit auf sie zu! Als ich sie erreiche, knie ich mich neben sie
auf den Boden und nehme sie in meine Arme. Meine Hände untersuchen sie nach
Verletzungen … nach Blut … Oh Gott! Was oder wer hat sie verletzt? Ist sie
einfach nur überwältigt vom Scheiß des letzten Tages? Hat sie gerade erst
realisiert, dass sie es nicht ertragen kann? Ist sie krank? Oder ist wirklich
etwas passiert?
„Ana, Baby, was
ist los?“ frage ich sie leidenschaftlich und versuche herauszufinden, was
körperlich nicht mit ihr stimmt. Sie wird mir nicht antworten! „Was ist los,
Ana?“ frage ich in flehendem Ton. Sie sitzt auf meinem Schoß; ich halte ihr
Gesicht, sodass sie gezwungen ist, zu mir aufzublicken und suche ihr Gesicht
nach Hinweisen ab. Sprich mit mir, Baby! Ich sterbe hier! Ist sie verletzt, tut
ihr etwas weh? Sie hängt schlaff in meinen Armen und ist kurz davor, das
Bewusstsein zu verlieren! Ich bin alarmiert und betäubt. Was ist los mit ihr?
Bitte, werd jetzt nicht bewusstlos, Baby!
Ich fasse ihre
Schultern und schüttele sie, damit sie nicht das Bewusstsein verliert. Muss ich
sie ins Krankenhaus bringen? „Baby, was ist los? Sprich mit mir?! Bist du
krank?” Ihre Augen rollen weg, als müsse sie sich übergeben. Mit einem Arm
halte ich ihren Rücken und benutze meine andere Hand, um sie dazu zu bringen,
mich anzusehen. „Ana, sprich mit mir, Baby. Was ist los mit dir?“ Sie versucht
sich auf mein Gesicht zu fokussieren, blinzelt einige Male, als ob sie sich
selbst zwingen müsste, konzentriert zu bleiben. Mein Herz schlägt mir bis zum
Hals, die Angst ergreift mich. Ich weiß nicht, was mit meiner Freundin los ist!
Millionen verschiedene schreckliche Ängste gehen mir durch den Kopf und keiner
davon ist willkommen. Sie öffnet ihren Mund und leise entweicht das Wort „Jack“
ihren Lippen.
Ich verkrampfe
mich, als sich meine vorherige Wut verstärkt, mich erschüttert und sich in
mörderischen Zorn verwandelt. Ich spüre, dass Taylor ebenfalls so empfindet.
Ich hebe meinen Kopf, um ihn anzusehen. Als er den glühend heißen Zorn in
meinen Augen sieht, weiß er, was zu tun ist und verschwindet wie ein Geist im
SIP Gebäude.
Mein Körper vibriert vor bösartiger, gnadenloser
Gewalt. Was hat dieses Arschloch Ana angetan? Hat er sie vergewaltigt? Hat er
sie gefickt? Hat er sie angefasst? Wenn er ihr auch nur in irgendeiner Form
Schaden zugefügt hat, werde ich diesen Bastard verdammt noch mal umbringen!
Während ich sie noch fester in meine Arme schließe, wiege ich sie sanft hin und
her, um sie zu beruhigen. „Scheiße! Scheiße! Scheiße! Ana, sag es mir. Was hat
dieses Arschloch dir angetan?” Ich werde noch wahnsinnig! Der Gedanke, dass
dieser Arsch gewaltsam in Ana eingedrungen ist, lässt mir die Galle hochsteigen
und ich kann mich kaum noch beherrschen. Ich muss es herausfinden! Anastasias
Reaktion ist einem Nervenzusammenbruch nahe. Sie fängt an zu kichern. „Das Problem ist wohl eher, was ich mit ihm
gemacht habe“, sagt sie und kichert nervös.
„Ana! Hat Jack dich angefasst?“ sage ich mit
klarer, bedrohlicher Stimme.
„Nur ein einziges Mal“, flüstert sie.
Der Wahnsinn strömt durch meine Adern. Eine Million
Megawatt Strom wären zu wenig, um zu beschreiben, wie ich mich im Moment fühle!
Mein gesamter Körper ist angespannt. Das Wissen, dass dieser verdammte Bastard
meine Frau angefasst hat, fühlt sich an, als hätte jemand glühende Asche in
meinen Mund gestopft und versucht, diese mit Salpetersäure herunter zu spülen!
Meine Innereien sind verdreht und das wilde Tier, das ich so sorgsam gezähmt
habe, ist wieder da! Dafür werden Köpfe rollen! Ich werde ihn dazu bringen,
sich mit seinem eigenen Schwanz zu ficken, sollte er jemals wieder versuchen,
ihn einer Frau hineinzuschieben!
„Wo ist dieser verdammte Bastard, Ana?“ frage ich
drohend. Ich höre Schreie und kann Taylors Stimme darunter ausmachen.
„Sie
werden Miss Steele nie wieder anfassen!“
Ich
werde ihm die Seele aus dem Leib prügeln. Jetzt, wo ich weiß, dass es Ana
körperlich gut geht, werde ich diesem Hurensohn eine Abreibung verpassen! „Ana,
kannst du stehen?“ frage ich, während ich mich mit einer schnellen Bewegung
erhebe und stelle sie auf ihre Füße. Sie nickt.
„Gut“,
sage ich und drehe mich zum SIP Gebäude um.
„Geh nicht rein. Bitte nicht, Christian“, fleht
sie mich verängstigt an.
„Anastasia, steig
in den Wagen“, blaffe ich sie bedrohlich an.
Sie klammert sich mit aller Kraft an meinen Arm …
„Geh nicht, Christian, nein!“
Ich ziehe meinen Arm aus ihrer Umklammerung,
zeige mit meinem Finger in Richtung des Autos und schreie sie an. „Ich habe,
Gott verdammt noch mal, gesagt, dass du in den verdammten Wagen einsteigen
sollst, Anastasia!“ Kannst du mir wenigstens einmal zuhören!
„Christian, bitte, geh nicht! Lass mich hier
nicht allein“, fleht sie. Die Wut pulsiert durch meinen ganzen Körper. Ich kann
mich kaum noch beherrschen. Heute Morgen habe ich ihr gesagt, sie soll nicht
auf Arbeit gehen. Ich habe sie gebeten, nein eigentlich sogar angefleht, dass
sie bleibt. Aber nein, sie musste ja gehen. Ich habe ihr gesagt, dass ich mich
um sie kümmere. Nein, sie muss sich ja ihren Lebensunterhalt verdienen! Ich
habe sie gebeten, mich zu heiraten, sodass ich mich um sie kümmern und sie
beschützen und sie lieben kann. Aber nein, sie muss darüber nachdenken. Und
jetzt will sie nicht, dass ich hinein gehe! Ich bin eine verdammte Zeitbombe,
die bereit ist, zu explodieren! Sie wird mich noch ins Grab bringen! Noch bevor
ich 40 werde, werde ich an einem Herzinfarkt sterben, weil ich mir immer Sorgen
um sie mache und sie mir nie gehorcht, immer das macht, was sie will!
Verzweiflung durchströmt mich und ich fahre mir mit beiden Händen durchs Haar,
versuche mich am Riemen zu reißen, versuche die Kontrolle über meine
körperlichen Reaktionen zurückzuerlangen.
Aus dem Gebäude dringen Schreie, Rufe und laute
Kampfgeräusche, doch plötzlich hört der Krach auf. Ich mache mir Sorgen um
Taylor und nehme meinen Blackberry heraus.
„Christian, Jack Hyde hat meine Mails gelesen“, stößt sie
hervor.
„Was hast du gesagt?“ sage ich mit verstärkter
Bedrohung.
„Er hat meine Mails an dich abgefangen und er
wollte wissen, wo deine Mails an mich
abgeblieben
sind. Er hat versucht, mich zu erpressen.“
Ich
werde diesen Scheißkerl nicht umbringen! Nein … Ich werde ihm die Seele aus dem
Leib prügeln und werde ihn gerade so am Leben lassen! Der Tod ist zu gut für
ihn … zu zügig. Zu schmerzlos. Ich werde ihn zerstören, sodass er sich jeden
Tag daran erinnert, was er mir versucht hat wegzunehmen und mit wem er sich
anlegen wollte! Und Anastasia! Ich bin so scheiße wütend auf dich im Moment!
Ich habe dir immer und immer wieder gesagt, dass du nicht deine betriebliche Mail
Adresse benutzen sollst. Und sie hört verdammt noch mal nicht auf mich! Um
Himmels Willen! Du nimmst mir all die Kontrolle in meinem beschissenen Leben!
„Scheißkerl!“
fluche ich leise und mit bedrohlich, grimmiger Stimme. Reiß dich zusammen …
reiß dich zusammen … reiß dich zusammen. Als das Zittern ein klein wenig
nachlässt, drücke ich die Kurzwahltaste #3, um Barney anzurufen.
„Grey hier. Barney, Sie müssen sofort auf den
SIP-Hauptserver zugreifen und sämtliche Mails löschen, die Anastasia Steele an
mich geschickt hat. Wenn Sie irgendwelche Nachrichten von mir an sie auf dem
Server finden, dann löschen Sie diese auch. Dann checken Sie sämtliche File-Ordner
von Jack Hyde, ob sie dort irgendwo gespeichert sind. Wenn ja, löschen Sie sie
ebenfalls.“
„Alle, Sir?“
„Jede
einzelne Nachricht. Jetzt gleich! Und Barney, rufen Sie mich an, wenn Sie
fertig sind!“
„Bin schon dabei, Sir!“ sagt er und ich lege auf.
Sofort danach rufe ich Roach auf seinem privaten Mobiltelefon an.
„Roach“, antwortet er professionell und dennoch
besorgt.
„Grey hier. Hyde – ich will ihn weg haben. Auf
der Stelle.“
„Was? W … w … wann?“ sagt er und stolpert über
seine Worte.
„Jetzt, verdammt noch mal! Ich will, dass Sie den
verdammten Sicherheitsdienst anrufen und sorgen Sie dafür, dass er augenblicklich
seinen Schreibtisch räumt.“
„Aber Mr. Grey. Sie sagen jetzt sofort? Was ist
der Grund dafür?“ Zorn rauscht durch meinen gesamten Körper und konzentriert
sich auf meiner Zunge. Ich teile aus.
„Sie haben alles, was Sie brauchen, um ihn vor
die Tür zu setzen und ihm zum Abschied ein Kündigungsschreiben zu schenken. Ich
möchte, dass Sie ihn augenblicklich über sein vorzeitiges Ausscheiden
informieren oder ich werde dieses Unternehmen bis morgen früh um 8:00 Uhr
aufgelöst haben! Sie haben die angemessene Begründung für seine Kündigung! Ich
vertraue darauf, dass Sie tun, worum ich Sie gebeten habe!“ Ich unterstreiche
genau, was passieren wird, wenn er es nicht tut.
„Mr. Grey, natürlich verstehe ich den Ernst ihrer
Besorgnis. Ich werde den Sicherheitsdienst sofort anrufen und Mr. Hyde aus dem
Gebäude geleiten lassen. Er wird darüber informiert werden, dass seine Dienste
bei SIP wegen seiner unprofessionellen Haltung nicht länger benötigt werden.“
„Gut“, sage ich und lege auf.
Anastasia steht perplex da, zutiefst verängstigt
und zitternd. Sie würde das Spanking ihres Lebens bekommen, wenn ich mir nicht
selbst versprochen hätte, Versohlen nicht als Bestrafung anzuwenden und ich nicht
krank vor Sorge wegen ihr wäre!
„Benutz deinen Blackberry!“ zische ich ihr zu und
der Zorn pulsiert durch jede einzelne Pore meines Körpers.
„Christian, bitte sei nicht sauer auf mich“,
fleht sie. Aber Zorn beschreibt noch nicht einmal annähernd, wie ich mich
gerade fühle. Tödlicher Zorn kommt dem vielleicht näher.
„Ich bin stinksauer auf dich. Ich tobe vor Wut.
Steig jetzt in den Wagen“, knurre ich
sie an und zeige zum SUV.
„Bitte …“,
bettelt sie und streckt mir ihre Hand entgegen.
„Verdammt, Anastasia! Steig endlich in diesen
verdammten Wagen, sonst sorge ich persönlich dafür, dass du es tust und es wird
dir nicht gefallen!“ fauche ich und meine Augen funkeln vor Zorn.
Sie hebt ihre zitternden Hände hoch und ein
besorgter Ausdruck zeichnet sich auf ihrem Gesicht ab. Sie hat Angst und kommt
mir nicht zu nahe. „Bitte, Christian! Mach keine Dummheiten“, fleht sie.
Die Wut kocht in mir hoch, wie die Lava im Vesuv.
Ihre Worte reißen meine Wunde erneut auf! Warum streust du mir nicht gleich
Salz in meine Wunde?
„DUMMHEITEN?“, schreie ich und richte meine ganze
Raserei auf sie. „Ich habe dir gesagt, du sollst diesen beschissenen BlackBerry
benutzen. Aber du tust es nicht. Und jetzt wagst du es, mir etwas von Dummheiten
zu erzählen? Und steig endlich in diesen verfickten Wagen, Anastasia!” Sie
steht wie erstarrt da. „JETZT!” schreie ich. Sie springt vor Angst.
„Okay. Aber bitte sei vorsichtig, Christian.
Bitte”, bettelt sie. Meine Augen ruhen auf ihr, meine Lippen sind fest
zusammengepresst. Mein Blick ist zugleich hitzig und frostig. Ich bin so
wütend. Ich möchte nicht einmal zwei Worte aneinander reihen, um zu verhindern,
dass ich irgendetwas sage, dass ich bereuen werde. Ich zeige einfach auf den
SUV, damit sie einsteigt!
Sie sieht mich mit flehendem Blick an.
„Christian, bitte sei vorsichtig. Bitte …“ Sie sieht mich besorgt an. „Wenn dir
irgendetwas passiert, werde ich sterben. Ich kann ohne dich nicht leben”, sagt
sie und raubt mir den Atem. Ist das nicht eigentlich meine eigene Befürchtung?
Dass ihr etwas passieren würde und ich sie verliere … Als ich meine eigene
Befürchtung, meine persönlichen Dämonen in ihren Augen reflektiert sehe, merke
ich, wie sich mein Herzschlag beruhigt und meine Wut nachlässt, sich kurz in
Liebe im Sturmzentrum verwandelt. „Ich werde vorsichtig sein“, sage ich, atme
tief ein und Anastasia bemerkt meine ruhigere Haltung. Sie öffnet die
Beifahrertür und mit einem weiteren besorgten Blick steigt sie in den SUV.
Ich werfe ihr einen warnenden Blick zu und
erinnere sie daran, dass sie im Wagen bleibt. Ich renne in das SIP Gebäude. Ich
schaffe es, meine Wut zu zügeln. Sie befindet sich knapp unter der Oberfläche
und ist bereit, sich zu zerstreuen. Ich rufe Taylor an. Er meldet sich nach dem
ersten Klingeln.
„Sir, kommen Sie in den Flur zur Linken hinab.
Sie werden einen großen Bereich finden. Betreten Sie den Konferenzraum 2“, sagt
er und weiß genau, warum ich ihn angerufen habe.
„Wir sehen uns dort“, sage ich und lege auf.
Taylor trifft mich vor der Tür. Er öffnet die Tür
einen Spalt breit. Ich sehe, dass Hyde mit in Handschellen gelegten Händen auf
einem Stuhl sitzt. Mein Blick trifft Taylors und er schließt die Tür.
„Der Sicherheitsdienst kommt; ich brauche die
Schlüssel zu den Handschellen. Halten Sie sie fünf Minuten auf“, sage ich und
strecke meine Hand aus, um die Schlüssel zu bekommen.
Taylor mustert
mich, um sicherzugehen, dass ich das Arschloch nicht umbringen werde. Ihm
entgeht nichts. Er sieht, wie die Wut durch meine Fasern lodert. Mein Blick ist
zugleich eisig, kontrolliert vor Vergeltung und erzürnt wie Mount Etna und der
Vesuv; all dies vereint und bereit zu töten. Er bewegt seinen Körper langsam,
um die Tür zu blockieren. Taylor arbeitet bereits vier Jahre für mich. Er hat
mich lüstern gesehen. Er hat mich gesehen, als ich eine Sub, die ich an der
Decke meines Spielzimmers aufgehängt habe, ficke. Er hat mich gesehen, wie ich
eine andere heftig versohle. Er hat mich gesehen, wie ich Leila mit einem
Paddle versohle. Er hat mich gesehen, während ich einen Raum voll mächtiger
Geschäftsleute kontrolliere. Er hat mich wütend gesehen; stinksauer; aber stets
kontrolliert. Er hat mich in kompromittierenden Positionen gesehen. In solchen
Situationen hat er mich schon öfter gesehen, als ich zählen kann.
Aber mit
Anastasia gab es viele Premieren für mich - ich bin in Anastasia verliebt, ich
habe sie bereits unglaublich vermisst, bin fast wahnsinnig geworden, als sie
nach Georgia geflogen ist, ich war völlig verzweifelt und betrübt, als sie mich
verlassen hat – all diese Situationen haben mich geschwächt. Taylor hat mich
bereits in fast jeder Stimmungslage erlebt; aber er hat noch nie gesehen, dass
ich vor Wut töten würde. Die kaum kontrollierte Grausamkeit und Gewalttätigkeit
… Taylors Hand wandert automatisch zur Türklinke. Er steht vor der Tür und ist
fest entschlossen, mich nicht hereinzulassen.
„Ist mit Miss
Steele alles in Ordnung, Sir?“ fragt er, um mich abzulenken.
„Ihr geht es
gut. Gehen Sie von der Tür weg, Taylor“, sage ich mit unheilvoller Bedrohung in
meiner Stimme. Die Intensität meines Blickes ist allein auf ihn fokussiert.
Taylor bringt das keineswegs aus der Fassung. Er ist fest entschlossen, mich
davon abzuhalten, heute Abend einen Mord zu begehen.
„Ich habe ihm
bereits die Seele aus dem Leib geprügelt“, sagt er und zum ersten Mal fällt mir
Taylors zerzaustes Äußeres auf. Über seinem Auge befindet sich ein Cut, er hat
eine geschwollene Lippe und eine blutunterlaufene Wange. Als er sieht, dass ich
ihn beäuge, sagt er lächelnd, „Das Arschloch ist schon schlimm dran, Sir.“
Ich strecke
meine Hand aus, um Taylor energisch von der Tür wegzuschieben. „Sir …“, sagt er
schüchtern. „Ich … ähm …“
„Spucken Sie es
aus, Mann!“
„Also, ich
verstehe Ihre Wut sehr gut, Sir. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll … aber
…“, sagt er und murmelt etwas von einem beschissen, geschulten Gespräch. Dann
blickt er mir in die Augen und sagt, „Dieses Stück Scheiße ist es nicht wert,
Sir“, sagt er, deutet mit seinem Kopf Richtung Tür und hat die Türklinke noch
immer fest im Griff. Er beobachtet mich eine Weile, während ich versuche, meine
Wut unter Kontrolle zu bringen.
„Ich werde
Ihnen etwas verraten. Es gibt einen indischen Guru, der irgendwo geschrieben
hat, dass die Hölle drei Schleusen hat: Lust, Wut und Gier“, sagt er und
versucht mich zu beruhigen. „Ich dachte, Sie würden das gerne wissen“, sagt er
und deutet mit seinem Daumen nach draußen. „Ich glaube, für sie wäre es auch
die Hölle, Sir“, sagt er achselzuckend und ich halte einen Moment inne.
„Also, Taylor,
in diesem Falle werde ich alle drei Schleusen der Hölle erobern! Ich will ihm
immer noch seinen eigenen Schwanz in den Arsch stecken, dafür dass er versucht
hat, meine Freundin zu belästigen“, stoße ich zwischen zusammengepressten Zähnen
hervor, das Gift brodelt in mir. Taylors Augen weiten sich und seine Haltung
wird fester. Ich seufze.
„Sehen Sie,
Taylor. Ich schätze Ihre Besorgnis, aber wenn ich ihn töten wollen würde, dann
hätte ich nicht den Sicherheitsdienst informiert. Sie werden gleich hier sein,
um ihn hinauszubegleiten. Aber ich möchte meine Zeit mit ihm haben. Würden Sie
für Gail nicht dasselbe tun?“ frage ich ihn und er verlagert plötzlich das
Gewicht von einem auf das andere Bein. „Ich werde ihn soweit zerstören, dass er
nie wieder mit dem Leben einer anderen Frau fickt! Aber ich werde ihn nicht
unter die Erde bringen“, sage ich mit all meiner Selbstkontrolle, um meine Wut
zu zügeln. Er nickt feierlich und lächelt.
„Anscheinend
hat ihm Miss Steele einen Tritt in seine Kronjuwelen verpasst, Sir“, sagt er
stolz. Dann bemerke ich, dass er tatsächlich so ist, wie Anastasia gesagt hat;
wie ein Onkel. „Er hat in einer Tour geflucht und sich die Eier gehalten“, sagt
er gelassen, obwohl seine Augen einen Funken Freude verheißen. „Wie auch immer,
er gehört nun ganz Ihnen, Sir. Nehmen Sie sich 10. Ich werde die Security Leute
solange beschäftigen. Der Scheißkerl hat sowieso schon über sie gemeckert und
gestöhnt“, sagt er, öffnet weit die Tür und baumelt den Schlüssel an die
Handschellen. Ich greife nach den Schlüsseln, als ich den Raum betrete.
Nachdem ich den
Konferenzraum betreten habe, schließe ich die Tür und drehe den Schlüssel
herum. Jack Hyde hebt seinen roten Kopf und sieht mich herausfordernd an. Die
Hälfte seiner Haare hängt bereits aus seinem Haargummi heraus und sein Ohrring
ist schief. Er unheimliches Grinsen zeichnet sich auf seinem blutverschmierten
Mund ab. Ich setze meine ungerührte Miene auf und verberge den Vesuv, der in
mir tobt, mit einem Gletscher. Ich trete hinter ihn, um seine Handschellen zu
lösen.
„Deine Freundin
ist eine geldgierige, frotzelnde Fotze. Wenn du nicht mehr Geld hättest als
ich, würde sie jetzt mich ficken! Anstatt dessen halte ich mir nun meine Eier,
in die sie mich getreten hat!“ sagt er in dem Moment, als ich seine
Handschellen gelöst habe und reibt sich die Handgelenke. Ich greife nach seinem
Pferdeschwanz, ziehe seinen Kopf zurück und knalle ihn auf den Holztisch. Man
hört, wie seine Nase bricht und das Blut herausgeschossen kommt! Meine Augen sind
so weit, dass ich spüre, wie die Kapillaren in meinen Augen platzen. Für einen
Moment habe ich das Gefühl, dass ich meine Wut nicht beherrschen kann. Meine
Nüstern sind geweitet und meine Atmung beschleunigt. Jede Faser meines Körpers
ist aufmerksam, bereit zu kämpfen.
„Du brauchst
erst gar nicht den Namen meiner Freundin zu erwähnen, oder sogar an sie denken,
ich werde dich bei lebendigem Leibe häuten!“ zische ich tödlich. „Du hast meine
verdammte Nase gebrochen!“ schreit er, ehe er sich in den Griff bekommt und das
Blut an seiner Nase mit dem Ärmel seines Hemdes abwischt. Er beugt sich herab
und versucht, seine Nase zusammenzudrücken. Er grunzt und als er seinen Kopf
wieder hebt, steht er rasch auf, schwingt seine Rechte und diese trifft meinen
Oberkörper, erschüttert mich bis in mein Innerstes. Er bewegt sich und seine
Linke landet in meinen Rippen. Er versucht mir noch einen Schlag mit seiner
Rechten zu verpassen, zwingt mich dazu, einen Schritt zurückzutreten, ich
schwanke. Ich sehe, dass er einen Karabiner an seinen Knöcheln hat und seine
Schlüssel sind daran befestigt. Obwohl seine Schläge unerwartet kamen,
verleihen sie mir einen weiteren Adrenalinstoß. Ich lächele. Ich liebe einen
guten Kampf!
„Endlich legst
du dich mit jemandem in deiner Größe an! Wie viele junge Frauen hast du in die
Ecke getrieben? Hmmm?“ verhöhne ich ihn.
Vor der Tür
höre ich Krach. Lautes Klopfen an der Tür. Ich habe einige Minuten, um mich zu
rächen.
Hyde ballt
seine Hände erneut zu Fäusten, aber dieses Mal ist der Überraschungseffekt
verloren. Er setzt erst seine Rechte, ehe er kurz darauf seine Linke zum Schlag
ansetzt. Ich ducke meinen Kopf weg, als er seine Linke schwingt und packe sie
mit meiner Rechten, umfasse sie fest. Ich halte seine Faust und drücke sie mit
eisernem Griff. Ich ziehe an und hebe seinen Arm hoch. Schließlich lande ich
mit meiner Linken zwei schnelle Schläge in seine Rippen und raube ihm die Luft
in seinen Lungen. Dann schlage ich ihm gegen seine linke Wange, und spüre das
Knirschen seines Wangenknochens unter meiner Faust. Er krümmt sich, ich fasse
ihn mit beiden Händen an seine Schultern und stoße ihm mein Knie zwischen die
Beine, dann hebe ich seinen Kopf und verpasse ihm einen Kopfstoß. Als er
schließlich stürzt, schlage ich ihn mit meinem rechten Ellenbogen nieder. In
diesem Moment bricht das Security Team herein.
Ich beuge mich
herunter und flüstere mit kalter, langsamer und mörderischer Stimme in Hydes
Ohr.
„Wenn du ihr
irgendetwas angetan hättest, würde ich dich umbringen. Sei froh, dass du so
ungeschoren davongekommen bist, Arschloch!“
Zwei junge
Securitymänner treten herein und staunen nicht schlecht, als sie sehen, was
sich ihnen ihr bietet. Jack Hyde auf dem Boden und ich neben ihm.
„Er gehört ganz
ihnen“, sage ich schließlich und mein Zorn weicht einem eisigen Blick.
Mit einer Hand
ziehe ich ihn auf die Füße, bis er aufrecht steht, während uns die
Sicherheitsmänner mit großen Augen anstarren.
„Hier … Er
blutet sich ganz schön voll“, sage ich und schiebe Jack Hyde in die Hände der Wachmänner,
um ihm eine schnelle Erste Hilfe zu leisten. Dann drückt einer der
Sicherheitsmänner ein Telefon in Hydes Hand. Als er Roachs Stimme am Telefon
lauscht, realisiert er langsam, dass er gerade gefeuert wird und nun seine
sieben Sachen packen soll. Er wird kreidebleich und sieht aus, als ob er krank
wird. Die Wachleute flicken ihn schnell zusammen und überreichen ihm
schließlich eine Kiste mit seinen Habseligkeiten. Beide Wachleute erscheinen
sehr professionell und machen den Anschein, als hätte sie nichts zu bezeugen,
was sie natürlich auch nicht tun können.
„Was haben Sie
zu ihnen gesagt?“ frage ich Taylor mit leiser Stimme und deute mit einem kurzen
Blick auf die Wachleute.
„Ich habe sie
gebeten, Ihnen ein paar Minuten zu gewähren“, murmelt er kaum hörbar.
„Und das haben
sie einfach so getan?“ frage ich mit hochgezogener Augenbraue und verhöre ihn.
Taylor zuckt
mit den Achseln. „Sie haben beide eine Freundin … und Schwestern. Was soll ich
sagen? Ich schätze, die beiden mögen einfach keinen Widerling, der sich in ihr
eigenes Territorium hervorwagt, Sir“, sagt er gelassen.
Jack Hyde wird
von einem der Sicherheitsmänner zur Tür eskortiert, während der andere hier die
Stellung hält und das Chaos beseitigt. Ich sehe, wie Taylor ihm die Hand
schüttelt und ihm unauffällig einige hohe Dollarscheine in die Hand drückt.
Wir gehen alle
hintereinander aus dem Gebäude und Jack Hyde geht ganz vorn, stolpert zum Taxi,
während die Sicherheitsleute sichergehen, dass er nicht zurückkehrt. Danach
folge ich und Taylor geht ganz am Ende unserer Reihe.
Taylor schließt
zu mir auf, als ich den SUV erreiche und ich strecke meine Hand aus, damit er
mir die Schlüssel geben kann. Als er Anastasia auf dem Beifahrersitz sieht,
überreicht er mir die Schlüssel zum SUV und nimmt seinen Platz auf dem Rücksitz
ein. Ich bin immer noch wütend, stinksauer und obwohl ich Hyde nicht die Seele
aus dem Leib geprügelt habe, fühle ich mich besser. Ich sage nichts zu
Anastasia. Sie starrt mich einfach an, bringt jedoch kein Wort hervor. Mein Blackberry,
der mit dem Bluetooth System im Wagen verbunden ist, beginnt über die
Lautsprecher zu klingeln. Ich prüfe, den Namen des Anrufenden.
„Grey hier“,
melde ich mich.
„Hier spricht
Barney, Sir“, antwortet er.
„Barney, ich habe den Lautsprecher an und bin nicht allein“, sage ich warnend.
„Ja, Sir. Es ist alles erledigt. Aber ich habe noch etwas anderes auf Mr.
Hydes Computer gefunden, worüber ich mit Ihnen reden muss.“
„Ich rufe Sie an, sobald ich zuhause bin. Danke,
Barney“, sage ich.
„Kein Problem, Mr. Grey“, sagt er und legt auf.
Anastasias Blick bohrt sich in mich hinein, fleht
mich an, etwas zu sagen. Ich bin zu wütend, um überhaupt etwas zu sagen. Sie
war sehr ungehorsam und deswegen habe ich diesen Arsch fast umgebracht. Was,
wenn er ihr Schaden zugefügt hätte? Wenn er sie vergewaltigt hätte? Dieser
Gedanke erzürnt mich noch mehr.
„Redest
du mit mir?“ flüstert sie.
„Nein“,
antworte ich grübelnd und blicke sie nicht an. Den Rest der Fahrt zum Escala
verbringen wir schweigend. Ich habe meine Wut gegenüber Jack Hyde noch kaum
unter Kontrolle. Ich hätte ihn umbringen können! Ich hätte ihn umgebracht, aber
der Tod ist zu gut für ihn. Ich halte vorm Escala und steige aus. Zügig gehe
ich zur Beifahrerseite und öffne Anastasias Tür. Ich strecke ihr meine Hand
entgegen und befehle ihr mitzukommen. Sie nimmt meine Hand und ich ziehe sie
schnell hinter mich. Taylor fährt den SUV in die Garage. Auf dem Weg zu den
Aufzügen sage ich nichts; ihre Hand ruht noch immer fest in meinem Griff.
„Christian, ich verstehe nicht, wieso du so
wütend auf mich bist?“ flüstert sie bange.
„Das weißt du ganz genau“, sage ich und ziehe sie
in den Aufzug. Nachdem ich den Code für mein Penthouse eingegeben habe, setzt
sich der Aufzug in Bewegung. „Wenn dir etwas
zugestoßen wäre, hätte ich den Typen
kaltgemacht“, sage ich und kann den mörderischen Klang in meiner Stimme kaum
kontrollieren.
„Aber so werde ich mich damit begnügen, seine
Karriere zu zerstören, damit dieser elende Jammerlappen keine Gelegenheit mehr
bekommt, junge Frauen auszunützen!“ Angst, Wut und Zorn strömen durch mich
hindurch. Diese ganzen Gedanken darüber, was hätte passieren können, machen
mich ganz krank. Was, wenn er ihr Schaden zugefügt hätte? Wenn er sie
vergewaltigt hätte? Wenn er sie verletzt hätte? Ich bin doch sowieso schon
abgefuckt! Ich hätte ihn mit meinen bloßen Händen umgebracht! Die Verlustangst
ergreift mich und ich drücke Anastasia in der Ecke des Aufzuges in meine
Umarmung. „Guter Gott, Ana! Ich hätte dich verlieren können!“
Ich möchte sie spüren. Ich möchte sie in meinen
Armen halten und die Dämonen davonjagen, die Ängste verjagen, die sie hätten
verletzen können. Es macht mir ganz schön zu schaffen, dass in den letzten zwei
Tagen, zwei Versuche unternommen wurden, sie zu verletzen. Ich habe Angst, dass
ein dritter vielleicht erfolgreich sein könnte. Die Angst packt mich und ich
bin hilflos. Ich umfasse Anastasias Haar und schlinge es um meine Hand, ziehe
ihr Gesicht herauf. Mein Mund bedeckt ihren wild, ich küsse sie verzweifelt, leidenschaftlich,
besitzergreifend. Ich möchte sie spüren, ich möchte die Gewissheit haben, dass
wir beide lebendig sind, dass wir zusammen sind und dass sie immer noch mir
gehört, dass sie sicher ist und dass ich sie beschützen kann. Meine Zunge
wandert in ihren Mund und ihr vorübergehender Schock lässt sie erstarren. Kurz
darauf erwidert sie es jedoch und ich bin erleichtert. Ich küsse sie bis wir
beide außer Atem sind. Ich halte sie besitzgierig in meinen Armen und mein
Gewicht drückt sie an die Wand. Zärtlich halte ich ihr Gesicht in meinen Händen
und blicke ihr lang und intensiv in die Augen. Sie erwidert meinen Blick und
durchsucht mich. Meine Angst ist in meinen Augen abzulesen. Ich kann mich kaum
kontrollieren. Ich bin erleichtert und dankbar, dass sie sicher ist. Ich
schlucke heftig, versuche meine Ängste zu verjagen, versuche meine persönlichen
Dämonen, die mich quälen zu kontrollieren. In Gedanken führe ich mir noch
einmal vor Augen, was ihr hätte passieren können.
„Anastasia“, flüstere ich. Meine Lippen weiden
über ihre Augen, ihre Wangen, ihre Lippen. „Oh, Ana. Ich hatte solche Angst.
Wenn dir etwas zugestoßen wäre … Wenn er dir etwas angetan hätte …“ Ich kann
den Rest meiner Gedanken nicht in Worte fassen.
Diese ergreifende Angst schüttelt mich bis ins
Mark und der Schauder, der mich durchfährt, rüttelt uns beide auf.
„Wie ich dir schon so oft gesagt habe. Benutze ab
sofort deinen BlackBerry. Verstanden?“ frage ich. Sie kann nur nicken, ist
unfähig zu blinzeln und unsere Blicke heften aneinander.
Als der Aufzug hält, öffnen sich die Türen. Ich
trete zurück und halte ihre Hand.
„Hyde hat gesagt,
du hättest ihm in die Eier getreten“, hake ich nach. Sie zuckt mit den
Schultern. „Ja. Ray war früher bei der Armee. Er hat mir das beigebracht“, sagt
sie, als wäre es keine große Angelegenheit. Ich merke, wie sich ein kleines
Lächeln auf meinen Lippen abzeichnet.
„Ein Glück. Du weißt gar nicht, wie froh ich
darüber bin. Das sollte ich mir für den Notfall merken“, sage ich erleichtert
und froh, dass sie sich selber verteidigen kann. Sie hat es geschafft, mir ein
kleines Lächeln zu entlocken.
„Ana, warum wartest du nicht auf mich? Ich muss
Barney zurückrufen, aber es wird nicht lange dauern“, sage ich und lasse sie
ihm Großen Raum zurück. Zügig gehe ich in mein Büro. Ich bin extrem neugierig,
was Barney herausgefunden hat.
Ich schließe die Tür und wähle Barneys Nummer,
als ich zu meinem Stuhl gehe.
„Barney hier“, meldet er sich.
„Grey
hier. Was haben Sie herausgefunden?“
„Ich
werde Ihnen die Informationen natürlich zuschicken. Es gibt da eine sehr
interessante Liste:
Mr.
Hyde verfügt über eine Liste von Adresse, an denen Ihre Familie je gelebt hat.
Lassen Sie sie uns durchsehen“, sagt er und ich höre, wie seine Maus klickt.
„Oh, ja. Ich sehe fünf Adressen von Anwesen in Seattle und zwei, ich weiß
nicht, ob sie alt oder aktuell sind, aber es werden zwei Anwesen in Detroit,
Michigan aufgelistet. Außerdem verfügt er über Lebensläufe all ihrer
Familienmitglieder. Die Namen lauten: Carrick Grey, Elliot Grey, Sie, Sir, dann
Dr. Grace Trevelyan-Grey, Mia Grey und Miss Anastasia Steele.“
Ich
verkrampfe mich auf meinem Stuhl und bemerke, dass ich den Griff um meinen
Blackberry verstärkt habe und mit meiner anderen Hand die Tischplatte fest
umfasse.
„Ist
das alles?“ frage ich mit zischender Stimme.
„Nein,
Sir. Es gibt eine Vielzahl von Zeitungsartikeln und Online Publikationen, die
Sir, Dr. Trevelyan, Mr. Carrick Grey und Mr. Elliot Grey betreffen.“
„Noch
etwas?“
„Ja,
Sir, es gibt noch mehr. Er hat eine große Sammlung von Bildern von Ihnen.
Hunderte. Ihr Vater, Ihre Mutter, und Ihr Bruder und ihre Schwester sind auch
dabei, Sir. Das ist alles, Sir“, sagt er.
„Senden
Sie mir die Infos per E-Mail und leiten Sie die E-Mail an Welch weiter. Danke,
Barney“, sage ich und lege auf.
Was
hatte dieser verdammte Bastard nur vor? Offensichtlich hat er etwas gegen mich.
Hier kann es nicht nur um Anastasia gehen. Warum verfügt er über diese
Informationen über meine ganze Familie?
Ich
wähle Welchs Nummer.
„Welch“,
meldet er sich.
„Grey.“
„Ja,
Sir.“
„Ich
möchte, dass Sie bei Jack Hyde noch ein bisschen tiefergraben. Barney hat mir die Informationen
geschickt, die er auf Hydes Computer entdeckt hat und mir gefällt deren Inhalt
überhaupt nicht. Er hat ziemlich viele Informationen über mich und meine
gesamte Familie gefunden. Sehen Sie sich die Informationen, die Barney Ihnen
schicken wird an und ich möchte, dass sie alles über ihn herausfinden! Ich
möchte wissen, wie seine Erzieherin im Kindergarten hieß, ich möchte wissen,
was er zum Frühstück isst, mit wem er schläft … Ich möchte seine SAT-Punkte
wissen. Ich will wissen, welches Shampoo er benutzt und welches Getränk er
bevorzugt. Ich möchte wissen, mit wem seine Mutter in der High-School
ausgegangen ist! Ich möchte wissen, wen sein Daddy zum ersten Mal gefickt hat!
Ich möchte, dass sie jede noch so kleine Information über ihn herausfinden!
Wenn Sie damit durch sind, möchte ich persönlich mit ihm vertraut gemacht
werden! Wenn Sie Leute befragen müssen, dann tun Sie es selbst. Und machen Sie
es diskret! Verstanden?“
„Absolut
klar, Sir. Noch etwas?“
„Sagen
Sie mir sofort Bescheid, wenn Sie etwas herausgefunden haben.“
„Das
werde ich, Sir“, sagt er und ich lege auf.
Ich
stecke meinen Blackberry in meine Tasche und sinke in meinem Stuhl zurück. Ich
halte mein Gesicht in meinen Händen und fahre mir schließlich damit durchs
Haar, atme verzweifelt aus und versuche den restlichen Ärger und Frust des
Abends abzuschütteln. Langsam stehe ich auf und gehe schließlich nervös aus meinem
Büro, um bei Anastasia zu sein.
Als
ich wieder im Großen Raum ankomme, sehe ich Anastasia an der Frühstückstheke
sitzen. Mrs. Jones bereitet ihr etwas zu essen zu und Anastasia trink einen
Weißwein.
Als
ich die Küche betrete und zum Kühlschrank gehe, um mir auch ein Glas Weißwein
einzugießen, begrüße ich Mrs. Jones.
„Guten
Abend, Sir. Ihr Abendessen ist in zehn Minuten fertig.“
„Das
klingt gut, Gail“, antworte ich mit einem kleinen Lächeln. Nachdem ich mir ein
Glas Weißwein eingegossen habe, bringe ich einen Toast auf Ray und Väter wie
ihn, die ihren Töchtern Selbstverteidigung beibringen, aus.
„Prost“,
flüstert Anastasia müde. Der Klang ihrer Stimme überrascht mich. Ich weiß, dass
sie einen aufreibenden Abend hatte, aber gibt es da vielleicht etwas, dass sie
mich wissen lassen sollte? Meine persönlichen Dämonen sind augenblicklich ganz
aufmerksam.
„Was
ist los?“ frage ich rasch.
„Ich weiß nicht, ob ich morgen noch einen Job
habe“, sagt sie besorgt. Das ist alles? Ich atme erleichtert aus. „Willst du denn
weiterhin einen?“ frage ich sie und richte meinen Kopf auf.
„Ja, natürlich“, antwortet sie leidenschaftlich
und tadelnd.
Ich zucke mit den Achseln und sage lächelnd,
„Dann hast du auch noch einen.“ Sie starrt mich mit offenem Mund an. Ich zucke
mit den Schultern.
Gail stellt zwei Tischsets vor uns hin und
Anastasia beginnt mit ihrem Verhör, während wir unsere dampfende
Hähnchenpastete essen.
„Also“, sagt sie ungezwungen. „Was genau hat
Barney auf Jacks Computer gefunden?“
„Nichts, was dich interessieren würde, Ana“, sage
ich gelassen.
„Verstehe. Wenn das, was er gefunden hat, nicht
wichtig ist, warum konnte er es dann nicht über das Telefon sagen?“
„Er wusste nicht, wer bei mir war. Iss, Baby, du
musst doch am Verhungern sein“, sage ich und sie blickt mich finster an.
„Ich nehme an, dass du es mir nicht sagen wirst
…“, sagt sie und lässt ihren Gedanken in der Luft hängen.
„Nope“, antworte ich. Sie seufzt.
„Nach allem, was heute passiert ist, habe ich
vergessen dir zu sagen, dass José angerufen hat“, sagt sie gelassen.
Ich lasse die Gabel in der Luft hängen und blicke
sie an. „Ach ja?“ frage ich.
„Er hat gesagt, er will die Fotos vorbeibringen,
die du gekauft hast.“
Ein weiterer Scheißkerl, der ein Auge auf meine
Frau geworfen hat! Ich bin mir sicher, dass er sie selbst herbringt, weil sein
spanisches Herz für Anastasia schlägt!
„Wow. Persönlicher Lieferservice. Wie nett von
ihm“, murmele ich und fluche leise vor mich hin.
Anastasia tut so, als hätte sie mich nicht
gehört. „Er hat mich auch gefragt, ob wir etwas trinken gehen.“ Was versucht
sie damit zu bezwecken? Fragt sie mich etwa um Erlaubnis oder um meine
Meinung?“
„Verstehe …“
„Kate und Elliot sollten bis dahin auch wieder im
Lande sein“, fügt sie schnell hinzu. Ich lege meine Gabel auf den Teller, drehe
mich zu ihr und blicke sie gespannt an.
„Anastasia, worum genau versuchst du mich zu
bitten?“ frage ich nach und hebe eine Augenbraue.
„Ich bitte dich um überhaupt nichts. Ich
informiere dich darüber, dass ich am
Freitag etwas vorhabe. Ich möchte mich mit José treffen, und er will über Nacht
in der Stadt bleiben. Entweder übernachtet er hier oder aber in meiner Wohnung.
Wenn er bei mir schläft,
sollte
ich ihn nicht allein dort lassen“, sagt sie in einem Atemzug, als würde sie
verfolgt werden oder als würde sie nicht alles erklären können, wenn sie es
nicht schnell tut. Ich bin schockiert! Nachdem was dieser Scheißkerl gemacht
hat, sie fast vergewaltigt hat, will sie ihn immer noch sehen? Und sie will ihn
ja nicht nur sehen, sie will Zeit mit ihm verbringen?
„Anastasia, er hat versucht, dich anzumachen!“
„Das ist Wochen her, Christian. Er war betrunken,
ich war betrunken, du hast die Situation gerettet – und es wird nie wieder
vorkommen. José ist nicht Jack, Himmel nochmal!“
„Dann lass ihn bei dir schlafen. Ethan schläft
doch auch dort. Er kann ihm bestimmt Gesellschaft leisten“, sage ich beleidigt.
Sie wurde doch heute Abend schon fast vergewaltigt und jetzt reden wir über
einen anderen Typen, der sich ihr aufgedrängt hat und meine Freundin möchte
Zeit mit diesem Scheißkerl verbringen! Warum macht sie es mir nur so schwer,
sie zu beschützen?
„Christian, José will aber mich sehen und nicht
Ethan Kavanagh.“ Gib mir Kraft! Ich sehe sie an und schneide eine Grimasse.
Sie sieht mich flehend an. „Christian, José ist
nur ein Freund. Das ist alles.“
„Und das soll mir gefallen?“
Sie kneift ihre Augen zusammen und blickt mich
finster an. „Er ist ein alter Freund von mir, Christian. Ich habe ihn seit der
Vernissage nicht mehr gesehen. Und auch an diesem Abend war so gut wie keine
Gelegenheit, um sich zu unterhalten. Ich weiß, dass du, abgesehen von dieser grässlichen
Frau, keine Freunde hast, aber ich maule ja auch nicht, wenn du dich mit ihr
triffst“
Warum sprechen wir jetzt auf einmal über Elena?
Ich blinzele verwundert. Ana will nicht, dass ich mich mit Elena treffe?
„Christian, ich will José sehen. Ich war ihm eine
lausige Freundin!“
Meine Gedanken hängen immer noch an ihren Worten
über Elena fest. „So denkst du also
darüber, ja?“
„Häh? Worüber?“ fragt sie verwirrt.
„Über Elena. Es wäre dir also lieber, wenn ich
sie nicht mehr sehen würde?“ frage ich. Ich weiß, dass sie sie hasst und
eifersüchtig ist, dass wir eine gemeinsame Vergangenheit haben. Aber ich habe
nicht gewusst, dass sie sich wünscht, dass ich Elena nicht mehr sehe.
Sie seufzt und hält einen Moment inne, versucht
meine Haltung mit ihren babyblauen Augen abzuschätzen.
„Ganz genau!“ sagt sie leidenschaftlich. „Es wäre mir lieber, wenn du Elena nicht mehr
sehen würdest.“
„Aber wieso sagst du es dann nicht einfach?“
frage ich anschuldigend. Ich lege ihr meine Gefühle offen; ich habe gedacht,
sie tut das gleiche.
„Warum? Christian, weil mir so etwas nicht
zusteht. Du bist doch der festen Überzeugung,
dass sie deine einzige Freundin ist“, flüstert
sie verschärft. „Genauso wenig, wie es
dir zusteht, mir zu sagen, ob ich mich mit José
treffen darf oder nicht. Verstehst du das denn nicht?“
Schnell überlege ich, welche Zugeständnisse ich
machen könnte. Gott weiß, dass es mir nichts ausmacht den Fotografen zu sehen.
Deshalb ist es keine Option, Anastasia in ihrem Apartment mit zwei Männern, die
auch noch beide nach ihr lechzen, übernachten zu lassen. Außerdem kann ich ein
Auge auf ihn haben, wenn er hier übernachtet und er wird sehen, dass sie meine
Frau ist. Ich kann ihn zwar nicht leiden, aber das ist die beste Wahl.
„Also gut, er kann hier übernachten. Hier kann
ich ihn wenigstens im Auge behalten“, murmele ich widerwillig.
„Danke, Christian. Denn wenn ich hier endgültig
wohne …“, sagt sie und lässt ihren Gedanken in der Luft hängen. „Außerdem herrscht hier ja nicht gerade
Platzmangel“, sagt sie und macht eine Geste mit ihrer Hand, die die Größe des
Raumes verdeutlichen soll. Sie grinst und ich glaube, dass wir den schlimmsten
Teil des Tages hinter uns gelassen haben.
„Oh, Miss Steele. Was soll dieses freche
Grinsen?“
„Sagen Sie es mir doch, Mr. Grey“, antwortet sie
und nimmt ihren Teller, um ihn abzuspülen. Ich sage ihr, dass Mrs. Jones das
erledigen wird, aber sie ignoriert mich und macht weiter. Versucht sie sich
selbst zu beschäftigen, um sich vom Stress des Tages abzulenken?
„Ana, ich muss noch eine Weile arbeiten, Baby“,
sage ich und versuche an ihrem Ausdruck zu erkennen, ob das in Ordnung für sie
ist.
„Prima. Ich finde schon eine Beschäftigung“, gibt
sie zurück.
„Komm her, Baby“, befehle ich mit sanfter,
verführerischer Stimme und breite meine Arme aus. Zügig tritt sie auf mich zu
und schlingt ihre Arme um meinen Hals. Ich atme scharf ein und halte sie fest,
schließe meine Augen und genieße sie. Ich atme ihren Duft ein. „Ist alles in
Ordnung mit dir?“ flüstere ich.
„Was meinst du?“ fragt sie.
„Anastasia, erinnerst du dich nicht, was mit
diesem Arsch passiert ist? Und die ganze Scheiße von gestern? Ich möchte sicher
sein, dass es dir gut geht“, sage ich besorgt. Ich halte sie auf Armeslänge und
schätze ihre Miene ab. Sie denkt für einen Moment über meine Frage nach.
„Ja“, flüstert sie zurück. Erleichtert schließe
ich meine Augen und bin dankbar für ihre Widerstandsfähigkeit. Ich schließe sie
wieder in meine Arme und küsse sie immer wieder. „Lass uns bitte nicht
streiten“, sage ich flehend zwischen meinen Küssen. Wieder sauge ich ihren Duft
auf. „Ana, du riechst himmlisch“, flüstere ich.
Sie stellt sie auf Zehenspitzen und küsst meinen
Hals, während sie mich weiter mit ihren Armen umschlungen hält und flüstert,
„Genau wie du.“ Schließlich ziehe ich meine Arme zurück und erkläre ihr, dass
ich in wenigen Stunden fertig bin. Sie nickt lächelnd.
Ich gehe in mein Büro und schließe die Tür hinter
mir.
Zügig überprüfe ich meinen Posteingang und finde
die unheilvolle Nachricht von Barney.
Von: Barney
Sullivan
Betreff: Jack Hyde
Betreff: Jack Hyde
Datum: 15. Juni 2011 21:37 Uhr
An: Christian Grey
Mr. Grey,
Ich habe eine Liste mit den Informationen
zusammengestellt, die ich auf Jack Hydes SIP Computer gefunden habe. Im
Folgenden finden Sie die Auflistung und die eigentlichen Inhalte sind auf dem
GEH FTP Servern gespeichert, da sie zu groß sind. Bitte benutzen Sie den Link,
den ich Ihnen schicke, um Zugang dazu zu bekommen und downloaden Sie die
Inhalte, die sich auf Sie und Ihre Familie beziehen.
Wohnanschriften der Familie Grey
Fünf Anwesen in Seattle, WA (verschiedene Adressen
Ihrer Familie, Ihres Bruders und von Ihnen, Sir)
Zwei Adressen von Anwesen in Detroit, MI
Detaillierte Lebensläufe von:
Mr. Christian Grey
Mr. Carrick Grey
Mr. Carrick Grey
Mr. Elliot Grey
Dr. Grace Trevelyan-Grey
Miss Mia Grey
Miss Anastasia
Steele
Zeitungsartikel und Online-Publikationen betreffen:
Mr. Christian Grey.
Mr. Carrick Grey
Mr. Elliot Grey
Dr. Grace Trevelyan-Grey
Bilder:
Christian Grey (File 1)
Miss Mia Grey (File 2)
Dr. Grace Trevelyan-Grey (File 3)
Mr. Carrick Grey (File 4)
Mr. Elliot Grey (File 5)
Bitte benutzen
Sie den nachfolgenden FTP Link, um Zugang zu den besagten Files zu bekommen.
Sie können Ihre persönlichen Login-Informationen zum Download verwenden, Sir:
https://geh.com/ftpclient/account/login.htm
Ich werde
natürlich überprüfen, ob es noch weitere versteckte Files auf dem Computer oder
auf einem SIP Server gibt. Ich werde Sie über alles, was ich finde,
informieren.
Barney Sullivan
Head of IT, GEH
Ich logge mich
im Server ein und downloade die Informationen, die Jack Hyde über mich und
meine Familie über einige Jahre gesammelt hat.
Ich schaue mir
die Informationen an. Es sieht so aus,
als würde er jede kleine Information sammeln, die er findet. Warum sammelt er
diese Informationen? Warum meine gesamte Familie? In der nächsten Stunde sehe
ich mir alle Files genau an. Dieser Mann ist von meinem Leben besessen. Ich
habe das Gefühl, dass es hier nur um mich geht. Er sammelt Informationen über MEINE Familie, MEINE Anwesen, MEINE Freundin
… Meine Freundin! Heute hat er sie angegriffen und er hätte sie ernsthaft
verletzen können, wenn Ray ihr nicht ein wenig Selbstverteidigung beigebracht
hätte! Plötzlich habe ich das Verlangen Anastasia zu finden, sie in meinen
Armen zu halten, und verlasse mein Büro. Als ich den Großen Raum betrete, finde
ich sie nirgends. Ich gehe in mein Schlafzimmer, aber dort ist sie auch nicht.
Panik steigt in mir auf. Ich gehe in ihren ehemaligen Raum und auch dort ist
sie nicht. Die Uhr tickt und ich gehe in die Bibliothek, aber dort ist es
dunkel und leer. Wo könnte sie sein?
Ich drehe mich
um und blicke den Gang auf und ab und bemerke das durchscheinende Licht im
Spielzimmer. Ich kann mich nicht daran erinnern, die Tür offen gelassen zu
haben.
Langsam gehe
ich auf die Tür zu. Dort steht Anastasia und blickt neugierig in die
Schubladen, in denen ich einige der Sexspielzeuge aufbewahre. Was macht sie
hier? Sie nimmt einen Analstöpsel aus der Schublade, legt ihren Kopf schräg und
blickt ihn an, als wäre er ein Gegenstand aus dem Ripley’s Belive it or not Museum. Dann nimmt sie einen weiteren
Analstöpsel heraus und untersucht ihn, völlig ratlos, was dessen Funktion ist.
Ich merke, wie sich ein Lächeln auf meine Lippen schleicht. Ihre Unschuld ist
schlichtweg hinreißend. Sie sieht auf, als sie meinen eindringlichen Blick auf
ihr merket und sieht mich, wie ich im Türrahmen stehe.
„Hi“, sagt sie
schüchtern und blickt mir in meine glühenden Augen.
„Was machst du
hier?“ frage ich leise. Ihre Anwesenheit in diesem Raum erregt und verschreckt
mich zugleich. Die Erinnerung, wie sie mich verlassen hat, ist immer noch
frisch und ich weiß nicht, ob ich sie in diesem Raum haben will. Aber wiederum
haben wir einige vergnügliche Stunden hier verbracht, gefickt und Liebe
gemacht. Meine Gefühle sind verwirrt und ich bin mir wegen des Spielzimmers
nicht sicher. Oh, ja, ich war vorhin hier und habe überlegt, was ich mit den
ganzen Sachen machen soll. Ich bin mir nicht so sicher, ob sie will, dass ich
diesen Raum hier behalte. Aber sie ist ja hier und überrascht mich wieder
einmal völlig.
Vor Verlegenheit, bei etwas erwischt
worden zu sein, dass sie nicht tun sollte, wird sie rot. „Ähm, mir war langweilig, und ich war neugierig“, sagt
sie und zuckt mit den Achseln, als würde das alles erklären. „Also bin ich hier
gelandet“, sagt sie und lächelt mich entschuldigend an. Ich betrete den Raum
und streiche mir mit meinem Zeigefinger über die Lippen, um mein Lächeln zu
verbergen.
„Neugierig und langweilig, sagst du. Das ist eine
sehr gefährliche Kombination, Miss Steele“, sage ich mit heiserer Stimme, mein
Blick ist wollüstig. Sie schluckt heftig, wohlwissend was sich hinter diesem
Blick verbirgt.
„Was hat Ihre Neugier im Speziellen geweckt, Miss
Steele? Vielleicht kann ich Sie ja aufklären.“
„Oh … also … die Tür“, sagt sie nervös und zeigt
in Richtung Tür. „Sie war offen und ich
bin einfach … reingegangen“, plaudert sie verunsichert aus.
Als ich schließlich neben ihr stehe, stütze ich
meine Arme auf die Kommode, die die verschiedenen Spielzeuge beinhaltet, und
lege mein Kinn darauf.
„Ich war heute hier drin und habe mich gefragt,
was ich mit all den Sachen anstellen soll. Ich muss vergessen haben, wieder
abzuschließen“, sage ich etwas aufgebracht, da ich vergessen habe, die Tür
abzuschließen.
„Ach ja?“ fragt sie überrascht.
Jetzt bin ich neugierig. Sie ist hier, in diesem
Raum. Anscheinend gefällt es ihr hier. Aber was genau? „Aber jetzt bist du
hier. Und wie gewohnt neugierig.“ Anastasia sieht mich überrascht an.
„Du bist also nicht sauer auf mich, Christian?“
flüstert sie fast schon verängstigt.
„Weshalb sollte ich sauer sein, Ana?“
„Ich weiß nicht. Vielleicht weil ich das Gefühl
hatte, ich dürfte diesen Raum nicht betreten … Außerdem bist du ständig wegen
irgendetwas sauer auf mich“, sagt sie und zuckt mit den Achseln, als wäre ich
das Mysterium, die Kuriosität. Diese Einschätzung überrascht mich. Ich bin doch
nicht immer sauer auf sie, oder? Nein. Nur wenn sie sich unnötigerweise in
Gefahr bringt.
„Das stimmt, du bist unerlaubt hier
hereingekommen, aber ich bin trotzdem nicht sauer. Ich hoffe, dass du eines
Tages …“ Jetzt werde ich nervös. „Also ich hoffe, dass du hier mit mir leben wirst,
und dann ist all das hier auch deines“, sage ich eindringlich.
„Deshalb war ich heute hier drinnen. Ich habe mir
überlegt, was ich mit den Sachen anstellen soll. Bin ich wirklich die ganze
Zeit sauer auf dich? Heute Morgen war ich es jedenfalls nicht“, sage ich
verschmitzt. Sie lächelt.
„Du warst richtiggehend ausgelassen. Und ich mag
den ausgelassenen Christian“, sagt sie.
„Wirklich, Miss Steele?“ sage ich und hebe die
Brauen. Ich lächele zufrieden.
Schließlich scheint sie sich zu erinnern, dass
sie ein Spielzeug in der Hand hat. Neugierig hält sie es hoch und fragt, was es
ist.
„Immer wild auf Informationen, Miss Steele. Das
ist ein Analstöpsel, den ich für dich gekauft habe“, sage ich.
„Für mich?“ fragt sie mit quietschender Stimme.
Ich nicke, aber ihre Reaktion macht mich unsicher. Sie runzelt die Stirn.
„Du kaufst also für jede deiner Subs … neue … äh
… Toys?“ fragt sie nervös.
„Ein paar Kleinigkeiten. Ja.“
„Analstöpsel?”
„Ja.”
Sie schluckt vor Unbehagen. Sie zieht ein
weiteres Spielzeug und fragt, was es ist.
„Das sind Analkugeln“, antworte ich. Sie lässt
sie schnell wieder in die Schublade fallen, als hätte sie soeben Feuer
angefasst. Auf ihrem Gesicht zeichnet sich ein entsetzter Blick ab. Sie
schüttelt ihren Kopf, als müsste sie dieses widerwärtige Bild aus ihren
Gedanken schaffen.
„Ihre Wirkung ist ziemlich eindrucksvoll, wenn
man sie mitten während des Orgasmus herauszieht“, sage ich achselzuckend. Es
sind nur Spielzeuge.
„Die Inhalte dieser … ähm … Anal-Schublade sind
also für mich?“ fragt sie und bringt mich zum Grinsen.
„Ja. Für dich.“
Sie schiebt die Schublade mit Schwung zu.
„Gefällt dir der Inhalt der Anal-Schublade nicht, Baby?“ frage ich lässig.
Sie räuspert sich. „Sie steht zumindest nicht
ganz oben auf meiner Wunschliste für Weihnachten“, sagt sie unschuldig und ich
grinse breit.
Sie berührt den Griff der nächsten Schublade,
aber scheint ein wenig besorgt zu sein, was sie darin erwartet. Ich erzähle
ihr, dass die nächste Schublade Vibratoren beinhaltet. Sie zeigt auf eine
weitere und nimmt einen der Gegenstände heraus.
„Jetzt wird es noch interessanter. Das sind
Genitalklemmen“, sage ich und ihr Ausdruck ist mehr wert als tausend Worte. Sie
lässt sie augenblicklich in die Schublade zurückfallen.
„Einige von denen sind dafür gedacht, Schmerzen
zu verursachen, die meisten aber sollen nur Lust schenken“, antworte ich mit
leiser Stimme.
Sie nimmt einen weiteren Gegenstand heraus und
fragt mich, was es ist.
„Brustwarzenklemmen – die sind für beides“,
erkläre ich. Sie ist neugierig und ich zeige es ihr an ihrem kleinen Finger.
„Das Gefühl ist an sich schon sehr intensiv, aber
erst wenn man sie wieder löst, ist es am schmerzhaftesten und lustvollsten.“
„Die sehen hübsch aus“, murmelt sie schüchtern.
„Soso, Miss Steele. Ich glaube, ich sehe es Ihnen
an“, sage ich selbstgefällig. Sie nickt und kaut gedankenverloren auf ihrer
Lippe. Mein Blick verdunkelt sich und mein Verlangen nach ihr in diesem Raum
hat bereits seinen Höhepunkt erreicht. Ich strecke meine Hand aus, zupfe an
ihrem Kinn und befreie ihre Lippe aus den Fängen ihrer Zähne.
„Du weißt, was das bei mir auslöst“, sage ich
dunkel.
Als sie die Klemmen zurück in die Schublade legt,
zeige ich ihr ein weiteres Paar. „Die hier kann man anpassen.“ Ich zeige sie
ihr.
„Anpassen? Wie?“
„Man kann sie sehr straff stellen … oder auch
ganz locker. Je nachdem, in was für einer Stimmung man gerade ist“, sage ich,
ohne meinen Blick von ihr abzuwenden. Mein Blick ist voll schamloser Begierde.
Ihre Atmung beschleunigt sich und ihre Lippen teilen sich. Sie schluckt und
wird schüchtern. Sie lenkt sich ab, indem sie ein weiteres Spielzeug in der
Schublade sucht.
„Wozu brauchst du eine Ausstechform?“ fragt sie
unschuldig.
Ich lächele. „Das ist ein Wartenbergrad“, sage
ich und sie sieht mich fragend an. Ich strecke meine Hand aus und ergreife
ihre. „Streck die Hand mit der Handfläche nach oben aus“, sage ich leise und
mein Daumen streichelt ihre Knöchel. Als sich unsere Körper berühren,
durchfährt uns dieser Stromstoß und lässt uns erschaudern. Ich blicke sie
begierig an. Als sie ihre Hand ausstreckt, fahre ich mit dem Wartenbergrad über
ihre Handfläche. Sie stöhnt, „Ah!“ Auf ihrem Gesicht zeichnet sich ein
überraschter Ausdruck ab.
„Stell dir vor, ich fahre damit über deine
Brüste“, flüstere ich ihr liederlich ins Ohr. Sie zieht ihre Hand zurück und
wird rot.
„Der Grat zwischen Lust und Schmerz ist sehr
schmal, Ana“, sage ich und lege das Wartenbergrad zurück.
„Wofür benutzt du die Wäscheklammern?“ fragt sie
neugierig und blickt in die Schublade.
„Mit Wäscheklammern kann man wunderbare Sachen
anstellen“, sage ich und das Verlangen verbrennt mich.
Sie schiebt die Schublade mit ihrem Hintern zu.
Ich schätze unsere kleine Lehrstunde ist vorüber.
„War’s das?“ frage ich belustigt, nachdem ich
ihre Reaktion gesehen habe.
„Nö“, sagt sie und öffnet eine weitere Schublade,
in der sie den Ballknebel findet. „Um
dafür zu sorgen, dass du still bleibst“, sage ich lächelnd und denke an ihr
loses Mundwerk.
„Soft Limit”, murmelt sie.
„Ich weiß. Aber du kannst trotzdem atmen“, sage
ich und zeige es ihr. Sie fragt mich, ob ich auch schon mal einen getragen
habe. Ich erzähle ihr, dass ich es getan habe.
Fälschlicherweise assoziiert sie es wieder einmal
mit Schmerz. Sie denkt, dass ich ihn getragen habe, um meine Schreie zu
unterdrücken. Ich seufze wieder einmal.
„Es geht um Kontrolle, Anastasia. Darum, wie
hilflos du wärst, wenn ich dich fesseln und knebeln würde… Du müsstest mir voll und ganz vertrauen,
während ich grenzenlose Macht über dich habe. Und es geht darum, dass ich die
Signale deines Körpers richtig deuten muss, statt darauf zu hören, was du
sagst. Deine Abhängigkeit von mir verstärkt sich durch einen Knebel und gibt
mir die ultimative Kontrolle über dich“, erkläre ich.
Sie legt ihren Kopf schräg und prüft meinen
Gesichtsausdruck. Sie sieht traurig aus.
„Das klingt fast so, als würdest du es vermissen,
Christian“, bemerkt sie.
„Das war bis vor Kurzem eben meine Welt“, gestehe
ich. Alles andere ist neu und diesen Lebensstil habe ich so lange geführt. Ich
blicke sie begierig und hilflos an.
„Aber du hast tatsächlich große Macht über mich.
Das weißt du doch, Christian“, flüstert sie.
„Habe ich das, Ana? Du gibst mir das Gefühl, so
…“, sage ich und seufze. Was ist das richtige Wort dafür … unzureichend,
verletzlich, entblößt, machtlos, schutzlos … „hilflos zu sein“, sage ich
schließlich. Das fasst es gut zusammen.
„Nein! Aber warum denn?“ fragt sie
leidenschaftlich.
„Weil
du, Anastasia, der einzige Mensch bist, der mir wirklich wehtun könnte“, gebe
ich zu. Mich irreparabel verletzen kann. Ich habe mich machtlos gefühlt, als
sie mich verlassen hat. Ich bin tausend
Tode gestorben gestern, als ich gedacht habe, Leila bringt sie um! Und
heute hat jemand anderes versucht, sie zu verletzen! Sie wirklich zu verletzen!
Sie kann mich schlichtweg zerstören, indem sie nicht bei mir ist.
„Oh Christian, das ist umgekehrt doch ganz
genauso … Wenn du mich nicht wolltest … Wie würde ich enden?“ fragt sie und
blickt nervös auf ihre verknoteten Finger. Sie erschaudert, als würde ein
Windzug durch den Raum wehen. „Dir wehzutun, ist das Letzte, was ich will,
Christian. Ich liebe dich“, flüstert sie und blickt zu mir auf. Ich kann immer
noch nicht begreifen, warum sie mich liebt. Ich bin es nicht wert. Ihre Finger
wandern zu meinen Schläfen und ihre Berührung ist himmlisch. Ich schließe meine
Augen und erwische mich dabei, wie ich mich in ihre Berührung lehne. Ich lege
das letzte Spielzeug in die Schublade zurück und schließe sie. Alles, was ich will, ist mein Mädchen zu
halten und ihre Gegenwart zu spüren. Meine Arme sind um ihre Taille
geschlungen, ziehe sie eng an mich.
„Sind wir mit unserer Lehrstunde fertig?“ frage
ich mit leiser, lüsterner Stimme.
„Wieso? Was hattest du denn vor?“ fragt sie. Als
ich mich herabbeuge und sie sanft küsse, verschmilzt sie ihre Lippen mit meinen
zu einem Kuss, vergeltet ihn, während sie sich fest an meinen Armen festhält.
„Baby, du wurdest heute fast angegriffen. Ich
will wissen, dass es dir gut geht“, sage ich, als die Besorgnis und die
Entrüstung meine Stimme schnürt.
Sie zuckt mit den Achseln. „So? Das war keine
große Sache.“ Ich trete einen Schritt zurück, um sie anzusehen.
„Was meinst du?“ zische ich wütend.
„Es geht mir gut, Christian“, sagt sie völlig
unbeeindruckt. Ich halte sie noch fester, drücke sie gegen meine Brust. „Wenn
ich nur daran denke, was alles hätte passieren können.“ Ich würge … ich hätte
diese Nacht nicht überstanden. Ich hätte dieses Arschloch umgebracht! Ich
versuche Anastasia zu berühren, zu riechen und zu schmecken. Ich sauge ihren
Duft ein und küsse ihr Haar, während ich sie fest an mich presse.
„Christian, wann begreifst du endlich, dass ich viel
stärker bin, als ich aussehe?“ flüstert sie gegen meinen Hals.
„Ich weiß, dass du eine starke Frau bist“,
flüstere ich. Aber das reicht mir nicht, um mich sicher zu fühlen. Heute Nacht
möchte ich meinen Dämonen nicht nachgeben. Erneut küsse ich ihr Haar und löse
meine Arme von ihr. Anastasias kurze Aufmerksamkeitsspanne und ihre neugierige
Art, lassen sie nach einem weiteren Spielzeug greifen. Sie hebt es hoch und
blickt es neugierig an.
Das ist ein weiteres Gerät, dass vollste
Kontrolle verspricht und welches ich jetzt gerne mit ihr ausprobieren würde.
„Das ist eine Spreizstange mit Hand- und Fußfesseln“, murmele ich, während sich
mein Blick vor Lust verdunkelt.
„Und wie funktioniert sie?“ fragt sie mit
leuchtenden Augen und bittet quasi um eine Demonstration.
„Soll ich es dir zeigen?“ flüstere ich und danke
Gott für diese stets neugierige Frau. Ich schließe meine Augen, als kurzen
Bittgesuch. Mit einer einfachen Frage raubt sie mir den Atem und weckt meinen
Sexgott wie niemand sonst.
„Ja, ich hätte gern eine Demonstration. Ich lasse
mich gern fesseln“, flüstert sie schüchtern und ich explodiere beinahe.
Einatmen, ausatmen.
Aber mein Verlangen ist nur kurzlebig, da dieser
Raum mit negativen Gedanken verbunden ist. Ich kann sie hier nicht haben. Die Erinnerung,
wie sie mich in diesem Raum verlassen hat, ist zu frisch.
„Oh, Ana. Nicht hier drin“, sage ich mit
gequälter Stimme.
„Warum nicht?“
„Weil ich dich in meinen Bett will und nicht in
diesem Raum. Komm“, sage ich, nehme die Spreizstange aus ihrer Hand und führe
sie aus dem Raum. Hier hat sie mich mit meinem Herz und meiner Seele allein
gelassen. Ich verschließe den Schmerz und die quälende Erinnerung im
Spielzimmer und werde mich ein anderes Mal damit auseinandersetzen müssen.
*****
Fire and Ice
Some say the world will end in
fire,
Some say in ice.
From what I've tasted of desire
I hold with those who favor fire.
But if it had to perish twice,
I think I know enough of hate
To say that for destruction ice
Is also great
And would suffice.
Some say in ice.
From what I've tasted of desire
I hold with those who favor fire.
But if it had to perish twice,
I think I know enough of hate
To say that for destruction ice
Is also great
And would suffice.
Robert
Frost
Hi,
ReplyDeleteich weiß...ich wiederhole mich...aber ich kann nichts dafür!
Ein tolles Kapitel....ich bin immernoch völlig überwältigt das du dir immer die Arbeit mit dem Übersetzen machst.
Danke dafür*Blümchen rüberreich*
Ich freu mich wenn es weiter geht
Gruß
Hallo, vielen Dank zunächst auch von mir für die viele Arbeit mit den Übersetzungen.
ReplyDeleteLeider bekomme ich das Kapitel 16 nicht geöffnet. Der Link öffnet immer nur das Kapitel 17. Ich vermute mal einen Programierfehler ?
Ich danke dir für deine super tollen übersetzungen ich genisse jede einzelen, und hoffe das du alle vier bücher übersetzten wirst.
ReplyDeletehast du bestimmte up date tage oder so, oh ich freu mich so auf das next kapitel ich warte gespannt darauf.
lg sabrina
Hallo,
ReplyDeletevielen Dank für eure lieben Worte.
Mir macht das Übersetzen noch immer viel Freude, und durch eure Kommentare natürlich noch mehr..
Lieber Herbert Hein, probier doch mal die Leiste ganz oben aus, wo die vielen verschiedenen Sprachen alle aufgelistet sind. Bei Deutsch 2 funktioniert der Link für Kapitel 16 richtig.
Liebe Sabrina, ich habe vor, alle Bücher zu übersetzen. Die nächsten Kapitel (Christians Absturz mit Charlie Tango) und vor allem Buch 3 und 4 werden sehr spannend, da sie viel neues enthalten, wie z.B. die Flitterwochen und die Zeit, in der Ana schwanger ist.
Ich habe keine bestimmten Update Tage. Ich übersetze immer nach Lust und Laune, mal mehr mal weniger.
Dennoch könnt ihr euch auf ein neues Kapitel demnächst freuen. Eminé braucht es nur noch hochzuladen.
Liebe Grüße Janine
PS: Wer von euch hat Eminé Version denn schon auf Englisch gelesen und für wen ist es ganz neu?
HM.. also ich habe versucht es zu lesen habe aber so das ein oder andere problem da mein englisch nicht so mega gut ist, ich versuche es dennochimmer mal wieder ein stück zu lesen, muss aber ganz ehlich sagen ich bin immer sehr froh wenn ein neues von dir kommt.
ReplyDeleteich muss sagen das ich von dem was ich bisher in englisch gelesen habe sehr begeistert bin.
wie z.b. das treffen von christian und elena in der bar als er von der schwangerschaft erfahren hat.
lg sabrina
Hi Janine,
ReplyDeleteauf das nächste Kapitel, der Ansturz von Charlie Tango freu ich mich besonders.....*total gespannt auf dem Sofa sitzen*
Hab mich immer beim Lesen der Bücher gefragt wie das sein könnte aus Christians Sicht.
Ich freu mich das du vor hast alles zu übersetzten....denn mein Englisch ist Grottenschlecht....da brauch ich auf Englisch gar nicht anfangen zu lesen.Deshalb ist es so klasse das du alles übersetzten willst.
Ich freu mich.
Blümchen zu dir rüberreich
Gruß